DE360531C - Verfahren zum Bedrucken von Leinwand mittels Tiefdruckes - Google Patents

Description

• Verfahren zum Bedrucken von Leinwand mittels Tiefdruckes. Zur Herstellung von Bildern u. dgl. auf Leinwand mittels Flach- oder Hochdrucks ist es bekannt, die Leinwand zunächst mit einer wasserundurchlässigen Schicht und darüber mit einer etwas absorptionsfähigen Schicht zu üLerziehen, auf welcher der Druck erfolgt. Bei einer Ausführungsform dieses Verfahrens enthält die Druckschicht u. a. ö1 und Terpentin, während bei einer zweiten Ausführungsform u. a. Stärke oder Gummi in ihr enthalten ist. Im letzteren Fälle muß die obere Schicht nach dem Auftragen durch Einreiten mit Talk geglättet werden. Ist in diesem Falle die untere Schicht nicht öl- oder firnishaltig, so muß ihr durch entsprechende Behandlung der Rückseite der Leinwand Wasserbeständigkeit verliehen werden. Abgesehen davon aber, ist der Zusatz von Öl oder Firnis zur Druckschicht für Tiefdruck ungeeignet, weil hierdurch beim Drucken eine ungleichmäßige Farbaufnahme erfolgt. Auch der Zusatz von Stärke oder Gummi als Bindemittel zur Druckschicht ist nachteilig, weil die letztere in diesem Falle, insbesondere bei höheren Lufttemperaturen, spröde und brüchig wird.
• Demgegenüber besteht die Erfindung in einem Verfahren zum Bedrucken von Leinwand u. dgl. Geweben mittels Tiefdrucks, insbesondere Handkupferdrucks, wobei die Leinwand (gleichgültig ob fein oder grob) auf der Druckseite lediglich mit einer einzigen, gegebenenfalls gefärbten Schicht überzogen wird, welche aus weißer Farbe, einem Bindemittel und einem Glanz und Elastizität verleihenden Stoff besteht, und zwar. derart, daß beim Drucken eine gleichmäßige Farbaufnahme erfolgt und ferner ein Spröde- und Brüchigwerden der Druckschicht weder bei höheren noch bei tieferen Lufttemperaturen eintreten kann. Diese Schicht besteht im wesentlichen aus einer durch Kochen hergestellten Mischung @ einer weißen Farbe (Zinkweiß; Lithopone, Bleiweiß, Kreide o. dgl.) mit Leim und Gelatine als Bindemittel und Firnis als Glanz und Elastizität verleihendem Stoff. Diese Schicht wird zweckmäßig mittels eines leichten, wollenen Lappens in die Leinwand o. dgl. eingerieben. Nach dem Trocknen kann der Druck ohne weiteres in der üblichen Weise wie Leim farbigen Kupferdruck auf Papier vorgenommen werden. Auch das Tamponieren der Platte erfolgt so wie beim Papierdruck.
• Eine zweckmäßige Mischung für den genannten Untergrund besteht aus etwa 6 Teilen Zinkweiß, i Teil Leim, z Teilen Gelatine und i Teil Firnis. Diese Mischung wird unter tüchtigem Rühren etwa % Stunde gekocht. Zu der u. U. notwendigen Färbung der Mischung kann irgendeine geeignete Wasser-oder Mineralfarbe benutzt werden.
• Um das Bild vor Einwirkung der Atmosphärilien zu schützen, überzieht man es am besten mit einer Schicht eines farblosen Lackes, der vorteilhaft aus Schellack, -Terpentin und Weingeist bestehen kann. Je nach der Menge des Weingeistzusatzes kann man den Lack kräftiger oder schwächer halten.
• Durch die weiße Farbe (insbesondere Zinkweiß) wird ein reiner weißer und geschmeidiger Untergrund erzielt; der die Poren der Leinwand schließt. Die notwendige Elastizität dieses Untergrundes wird durch den Firniszusatz erzeugt, der je nach der verwendeten Menge dem Bild mehr oder weniger Glanz verleiht. Leim und Gelatine sind Bindemittel, wobei jedoch der Leim allein zu spröde, die Gelatine allein zu wenig bindefähig wäre. An Stelle des Leims und der Gelatine können natürlich auch andere geeignete Bindemittel verwendet werden, ebenso wie die Elastizität und der Glanz statt durch Firnis auch durch einen anderen zweckentsprechenden Stoff erzeugt werden können.
• Ein Druck auf eine so grundierte Leinwand zeigt die Schönheit des Bildes in überraschender Weise und verleiht ihm infolge der Struktur der Leinwand den Charakter eines Originals. Man kann zur Herstellung der Bilder Leinwand von der feinsten bis zur gröbsten Sorte verwenden. Die letztere eignet sich besonders für Landschaften mit kräftigen Tiefen. Die empfindlichsten Töne (Fleischtöne) kommen dabei reiner und kräftiger zur Geltung als beim Druch auf Papier.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH Verfahren zum Bedrucken von Leinwand u. dgl. Geweben mittels Tiefdrucks, dadurch gekennzeichnet, daß man die Leinwand auf der Druckseite mit einer einzigen druckfähigen, evtl. gefärbten Schicht überzieht, welche aus einer durch Kochen hergestellten Mischung von weißer Farbe (Zinkweiß, Lithopone, Bleiweiß, Kreide o. dgl.) mit Leim und Gelatine und einem Glanz .und Elastizität verleihenden Stoff (Firnis) besteht.