DE3601231C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum automatischen Biegen eines metallischen Rohrs nach dem Oberbegriff des Anspruches 1. Sie soll vor allem dreidimensionalen Biegevorgängen an einem metallischen Rohr relativ geringen Durchmessers von ungefähr 20 mm oder weniger dienen, wie es oft verwendet wird als Versorgungsleitung für Öl oder Luft im wesentlichen bei Automobilen oder in einer Vielzahl von Maschinen.

Eine eingangs bezeichnete Vorrichtung ist im übrigen aus der DE-OS 33 01 061 bekannt. Dort wird das Rohr mittels eines Spannkopfes bzw. einer Rohrklemmeinrichtung geklemmt und um seine Längsachse gedreht, so daß zwei verfahrbare Biegeköpfe bzw. -einheiten jeweils das Rohr in unterschiedlichen Ebenen biegen können. Nachteilig an dieser Vorrichtung ist der große Raumbedarf des Spannkopfes mit dem zugehörigen Drehantrieb, der das Biegen enger Radien in seiner unmittelbaren Nähe nicht zuläßt.

Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum automatischen Biegen eines metallischen Rohrs zu schaffen, die im Bereich der Rohrklemmeinrichtung einen größeren Arbeitsraum für das Biegen des Rohrs ge­ währleistet.

Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1 vor.

Entsprechend einem weiterbildenden Merkmal weist die Rohrklemmeinrichtung zwei durch Federkraft offen gehaltene Backen auf, die durch ein gegenüber dem Verbindungsteil verschiebbares Betätigungsteil über geneigte Flächen schließbar sind.

Die Erfindung wird in der nachfolgenden Beschreibung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.

Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht, aus der die Vorrichtung zum automatischen Biegen eines metallischen Rohrs deutlich wird;

Fig. 2 zeigt in einer perspektivischen Ansicht die Vorrichtung mit einer automatischen Biegerichtungeinrichtvorrichtung;

Fig. 3 zeigt in einer Draufsicht das als automatische Biegerichtungeinrichtvorrichtung gemäß Fig. 1 wirkende Gelenkteil;

Fig. 4 zeigt einen Schnitt entlang der Linie A-A in Fig. 3; und

Fig. 5 eine Seitenansicht einer automatischen Biegeeinheit gemäß Fig. 1.

Es ist eine automatische Zuführeinheit 1 gezeigt, die am vorderen Ende der Kolbenstange eines Zylinderbetätigungsmittels mit einer Klemmvorrichtung 34 versehen ist und die den Mittelabschnitt eines eine standardisierte Länge aufweisenden, geraden Rohrs P hält, das von einem Auswurf 5 durch die genannte Klemmvorrichtung 34 aufgenommen wird, um zugeführt zu werden. Weiterhin ist eine automatische Biegerichtungseinrichtvorrichtung 2 gezeigt, die aus einem Gelenkteil 6 gebildet ist, das aus Trägern 9 und 9′, die vor der automatischen Zuführeinheit 1 angeordnet sind, und oberen und unteren parallelen Balken 7 und 7′, die lose an die Träger 9 und 9′ angelenkt sind besteht. Die automatische Biegerichtungeinrichtvorrichtung 2 ist senkrecht angeordnet und in einem rechten Winkel bezüglich des geraden Rohrs P, das sich in waagerechter Richtung erstreckt: sie nimmt das gerade Rohr, das in einen Raum eingeführt ist, der in der vorderen Stirnfläche des vorderen Endabschnittes offen ist, durch eine Klemmeinrichtung 11 auf, die im vorderen Abschnitt einer Führungswand 10, die ihrerseits mit den Mittelbereichen der Träger 9 und 9′ verbunden ist und parallel zu den oberen und unteren Balken 7 und 7′ verläuft, angeordnet ist. Die Klemmvorrichtung 11 ist dabei vom Spalttyp. Sie besteht aus Backen 12 und 12′, die an die vorderen Stirnabschnitte der Führungswand bzw. des Verbindungsteils 10 angelenkt sind und vorne mit einer Klemmöffnung 11′ versehen sind, und zwar auf einer Linie, die die Gelenkpunkte der oberen und unteren Balken 7 und 7′ verbindet, sowie mit hinteren geöffneten, abgeschrägten Flächen. Die Backen bzw. Blöcke 12 und 12′ werden mittels einer nicht näher dargestellten Feder voneinander weggedrückt in eine Richtung, bei der die genannte Klemmöffnung 11′ geöffnet ist.

Andererseits steht mit der Führungswand 10 ein bewegbares Betätigungsteil 13 in Eingriff, das mit einem Betätigungsorgan 36 in Form eines externen Zylinderbetätigungsmittels verbunden ist, so daß es hin- und herrutschen kann, wobei der vordere Bereich 14 zwischen die geneigten Flächen der Klemmvorrichtung bzw. -einrichtung 11 gestoßen wird, dabei die Klemmöffnung 11′ der Klemmvorrichtung geschlossen wird und hierdurch das gerade Rohr P sicher gehalten wird.

Es sind noch Gelenkstifte 8 und 8′ gezeigt, die den Rahmen der Vorrichtung durchsetzen. Einer der Gelenkstifte 8′ ist mittelbar mit einem Ritzel 15 verbunden, das mit einer Zahnstange 17 zusammenwirkt, die mit der Kolbenstange eines Zylinderbetätigungsmittels 16 verbunden ist, das als externes Betätigungskontrollmittel arbeitet, so daß es hin- und herbewegt werden kann. Es ist ein zylindrisches Drehkontrollteil 19 vorgesehen, das unmittelbar mit einem separaten Motor M₃ verbunden ist und der Kontrolle der Bewegung der Zahnstange dient und das eine Vielzahl von Anschlägen 18, 18′ usw. aufweist, die an dessen äußerem Umfang angeordnet sind. Die vorgenannte Bewegung wird gesteuert, um die vom Gelenkteil 6 bestimmte Biegerichtung beim Anstoßen an einer Vorsprungswand 20 auf einer Seite der Zahnstange 17 gegen einen der erforderlichen Anschläge 18, 18′ und damit korrespondierend zu den Positionen einzustellen. Es sind auch zwei automatische Biegeeinheiten 3 und 3′ gezeigt, die beidseitig des Gelenkteils 6 angeordnet sind. Eine Formgebungsrolle 25 ist mit ihrem Kern mit einem stationären Unterteil 24 verbunden, das mit dem vorderen Abschnitt eines Armes 24 verbunden ist, der bei der Stelle 23 an den Rahmen 22 angelenkt ist. Ein Aufnahmeteil 26 ist in der Nähe der Formgebungsrolle 25 am stationären Unterteil 24′ befestigt. Weiterhin ist eine Biegerolle 28 am vorderen Ende eines Biegearmes 27 angelenkt, der an seinem unteren Endabschnitt mit einer Hohlwelle verbunden ist, die auf dem befestigten Kern der genannten Formgebungsrolle 25 drehbar ist. Eine Rolle 38 ist mit dem unteren Ende der genannten Hohlwelle verbunden. Die automatischen Biegeeinheiten 3 und 3′ sind mittels der Rollen 38 mit entsprechenden Ritzeln 34 mittelbar verbunden, die in Eingriff sind mit in Längsrichtung beweglichen Zahnstangen 30, die mit Kolbenstangen von Zylinderbetätigungsmitteln 29 verbunden sind, die als externe Betätigungskontrollmittel fungieren. Parallel zum separaten Motor M₂ zum Kontrollieren der Bewegung der Zahnstange 30 ist ein zylindrisches Drehkontrollteil 31 angeordnet, das eine Vielzahl von Anschlägen 39, 39′ usw. an seinem äußeren Umfang aufweist. Die entsprechenden Biegewinkel der automatischen Biegeeinheiten 3 und 3′ werden infolge des Anschlags der vorderen Bereiche der Zahnstange 30 gegen die gewünschten Anschläge 39, 39′ usw. kontrolliert, indem diese mit den Positionierungen korrespondieren.

Andererseits sind die automatischen Biegeeinheiten 3 und 3′ mit dem Rahmen 22 durch eine Kette 21 verbunden, die parallel zum geraden Rohr P angeordnet ist, so daß sie nach links und rechts auf das Gelenkteil 6 zu und von diesem wegbewegt werden können; außerdem sind separate Zylinderbetätiungsmittel 37 vorgesehen, so daß sie sich um die Gelenkstifte bzw. die Stelle 23 vertikal bewegen können. Auch ist ein Zylinderbetätigungsmittel 32 gezeigt, das als externes Betätigungskontrollmittel zum Kontrollieren der Zustellbewegung der Kette 21 dient. Das Zylinderbetätigungsmittel 32 besitzt eine die Zustellbewegung kontrollierende Funktion, indem es gegen irgendeinen der Anschläge 40, 40′ stößt, die am äußeren Umfang eines zylindrischen Drehkontrollteiles 33 angeordnet sind, das direkt mit einem Motor M₁ durch den Vorderabschnitt der Kolbenstange des Zylinderbetätigungsmittel 32 verbunden ist derart, daß es in seiner Stellung mit den Positionierungen des Drehkontrollteils 33 übereinstimmt. Die Biegeeinheiten 3 und 3′ sind, wie aus der Fig. 5 zu entnehmen ist, mit Aufnahmeteilen 26 und 26′ an beiden Seiten der Formgebungsrollen 25 versehen, um einen nicht näher dargestellten Mechanismus zu schaffen, um die Biegeeinheiten vor- und zurückzubewegen, als Ganzes einschließlich des Rahmens 22, so daß das gerade Rohr P sowohl an der Vorder- als auch der Rückseite der Formgebungsrolle 25 eingesetzt werden kann und sowohl von der Vorder- als auch der Rückseite mittels der Biegerolle 28 gebogen werden kann, wodurch der Biegebereich vergrößert ist. Die genannten Drehkontrollteile 19, 31 und 33 haben ihre verankerten Anschläge 18, 18′ usw., 39, 39′ usw., 40, 40′ usw. in einer korrespondierenden Folge entsprechend der zu biegenden Gestalt angeordnet, wobei die Kontrollteile so einfach entfernbar sein sollen, daß sie bei unterschiedlichen Biegeformen ausgetauscht werden können.

Weiterhin ist eine automatische Ausgabeeinheit 4 gezeigt, die als Klemmvorrichtung 35 vom Spalttyp ausgebildet ist und am vorderen Ende der Kolbenstange eines Zylinderbetätigungsmittels angeordnet ist.

Die in den Figuren dargestellten Pfeile verdeutlichen die entsprechenden Bewegungsrichtungen der einzelnen Bauteile.

Die Bewegungsabläufe der genannten automatischen Biegerichtungeinrichtvorrichtung 2 sind nachfolgend näher beschrieben. Wird das gerade Rohr P der Klemmvorrichtung 11 zugeführt, bewegt sich das Teil 13 zusammen mit dem Betätigungsorgan 36 nach vorne, so daß dessen vorderes Ende 14 auf die schrägen Flächen der Klemmvorrichtung 11 gedrückt wird, diese dabei auseinanderdrückt und hierdurch das gerade Rohr P fest in der Klemmöffnung 11′ gehalten wird. Anschließend wird das Zylinderbetätigungsmittel bzw. das Betätigungskontrollmittel 16 nach vorne bewegt, bis die Zahnstange 17 gegen den gewünschten Anschlag 18, 18′ od. dgl. gelangt und während der Bewegung das Ritzel 15 dreht. Als Folge hiervon ist in Übereinstimmung mit den Schwenkbewegungen der oberen und unteren Balken 7′ und 7 des Gelenkteils 6 in Richtung der Pfeile das Gelenkteil 6 als Gazes in Klapprichtung verschoben. Die Klemmvorrichtung 11 im vorderen Bereich der Führungswand 10 des Gelenkteils 6 dreht sich entsprechend diesen Verschiebungen und bewirkt die Einrichtpositionen der Biegerichtungen in Verbindung mit den dreidimensionalen Biegevorgängen. Nachfolgend zu diesem Einrichten werden die Biegevorgänge rechts und links des geklemmten Bereiches aufeinanderfolgend ausgeführt.

Wie bereits beschrieben, zeichnet sich die Vorrichtung zum automatischen Biegen eines metallischen Rohrs durch folgende wesentliche Merkmale aus: Die genannte automatische Zuführeinheit 1, die automatische Biegerichtungeinrichtvorrichtung 2 einschließlich des Gelenkteils 6 mit veränderbarer Klapprichtung, die beiden automatischen Biegeeinheiten 3 und 3′, die jeweils rechts und links des Gelenkteils 6 angeordnet sind, die automatische Ausgabeeinheit 4, wobei alle diese Einheiten und Mittel zueinander in Beziehung stehen. Die Folge ist, daß mittels der Klemmeinrichtung 11 des Gelenkteils 6 das sich längserstreckende gerade Rohr P im wesentlichen in dessen Mittelbereich geklemmt ist, um automatisch die Drehung des Rohrs in Bezug zur Positionierung der Biegerichtung bei den Biegevorgängen einzurichten und um die Biegevorgänge nachfolgend von beiden Enden des Rohrs vonstatten gehen zu lassen.

Claims (2)

1. Vorrichtung zum automatischen Biegen eines metallischen Rohrs, mit zwei Biegeeinheiten, die jeweils eine Formgebungsrolle sowie eine um diese schwenkbare Biegerolle aufweisen und die rechts sowie links einer Rohrklemmeinrichtung angeordnet sind, die - durch Bewegbarkeit in eine gewünschte Winkellage - die Biegeebene des geklemmten Rohrs bestimmt, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegbarkeit der Rohrklemmeinrichtung (11) in die gewünschte Winkellage darin besteht, daß die Rohrklemmeinrichtung am vorderen Abschnitt eines sich senkrecht zum geklemmten Rohr (P) sowie im wesentlichen horizontal erstreckenden Verbindungsteils (10) angeordnet ist, das an seinem mittleren und hinteren Abschnitt mit den mittleren Abschnitten zweier Träger (9, 9′) gelenkig verbunden ist, die an ihren äußeren Abschnitten jeweils mit einem oberen bzw. unteren Balken (7; 7′) gelenkig verbunden sind, wobei die beiden Balken wiederum jeweils an einem ortsfesten Stift (8; 8′) angelenkt sind und wobei die Verbindungslinie der beiden Stifte das geklemmte Rohr kreuzt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrklemmeinrichtung (11) zwei durch Federkraft offen gehaltene Backen (12, 12′) aufweist, die durch ein gegenüber dem Verbindungsteil (10) verschiebbares Betätigungsteil (13) über geneigte Flächen schließbar sind.