DE35689C - Erzeugung eines Vakuums mittelst Pulsometers - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 14: Dampfmaschinen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 10. October 1885 ab.

Nach vorliegendem Verfahren wird mittelst Pulsometer, mögen dieselben mit einer oder zwei Kammern ausgestattet sein, ein Vacuum erzeugt, das beim Verdampfen oder Einkochen von Flüssigkeiten, für Dampfmaschinen, zum Entlüften von Wasser für die Bereitung von Krystalleis und andere Zwecke vortheilhaft Anwendung finden kann.

Bei Ausübung dieses Verfahrens wird das bei Benutzung des Pulsometers als Flüssigkeitspumpe zum Saugen dienende Rohr mit dem zu evacuirenden Raum verbunden und in den Saugraum des Pulsometers bezw. die Kammern desselben Wasser eingeleitet, das auch vom Pulsometer direct angesaugt werden kann.

Beiliegende Zeichnung veranschaulicht diese neue Verwendungsart des Pulsometers an verschiedenen Beispielen. In Fig. 1 und 2 dient das mit Absperrventil s' versehene Rohr A zur Verbindung des Pulsometers mit dem zu evacuirenden Raum. In Fig. 1 wird das Wasser durch Rohr α in den Saugewindkessel B, in Fig. 2 durch Rohr α' in den Raum unterhalb der Saugventile eingeleitet. Ist der Pulsometer hinreichend mit Wasser gefüllt, derart, dafs die Steuerung in Thätigkeit treten kann, so wird beim Einleiten von Dampf durch das Dampfzuführungsrohr i sofort das Spiel des Wassers in den Kammern beginnen, wobei im ersten Stadium, entsprechend dem in dem zu evacuirenden Raum herrschenden Druck, bei jedem Spiel des Pulsometers ein gröfseres Steigen des Wasserspiegels in den Kammern auftreten wird. Im weiteren Verlauf der Evacuirung nimmt dies Steigen des Wasserspiegels nach und nach ab.

Anstatt das Wasser in den Saugraum einzuleiten, kann es auch direct in die Kammern, d. h. oberhalb der Saugventile durch Rohre b und b', Fig. 3, eingeführt werden, die mit Rückschlagventilen d versehen sind. Desgleichen könnte der zu evacuirende Raum auch mit der Saugkammer durch ein besonderes, gleichfalls mit Rückschlagventil versehenes Rohr verbunden sein, wenn dies der Construction des betreffenden Pulsometers sich besser anpassen läfst.

Fig. 5 zeigt z. B. die Verbindung des Pulsometers mit einem Oberflächencondensator K zu dem Zwecke, den Abdampf einer Dampfmaschine abzusaugen und zu condensiren. Fig. 4 stellt die Verbindung des Pulsometers mit einem gewöhnlichen Einspritzcondensator K' dar. Der vom Cylinder der Maschine kommende Abdampf gelangt durch Rohr r in den Condensator K'. Die nicht in dem Condensator K' verdichteten Dämpfe, sowie Luft und andere Gase werden durch Rohr A vom Pulsometer P abgesaugt. Diese Anordnung eignet sich besonders bei vorhandenen Condensatoren. Der Pulsometer ersetzt in diesem Falle die Luftpumpe. Wählt man den Pulsometer entsprechend, so kann der Abdampf auch direct dem Pulsometer zugeführt und das Rohr r also direct mit dem Rohr A unter Fortlassung des Condensators K' verbunden werden.

In allen Figuren bezeichnet D das Rohr, welches das heifse Wasser nebst Luft und Gasen ins Freie befördert. Soll der Pulsometer aufser zur Evacuirung auch noch zur Wasserbeförderung benutzt werden, so ist ein

Claims (1)

1. besonderer Rohrstutzen S, Fig. ι, 2 und j, mit Absperrventil am Saugerohr anzubringen. Im Falle nur Wasser gefördert werden soll, sind dann die Rohre A und a, bezw. a' oder bb' abzusperren, während bei der Evacuirung das Rohr S abgesperrt werden mufs.

   Das Rohr D, Fig. i, kann mit Absperrventil s" versehen sein, wenn durch Druckrohr T Wasser in ein höher gelegenes Reservoir zu befördern ist. Im allgemeinen wird es aber zweckmäfsig sein, bei der Evacuirung das heifse Wasser aus Rohr D einfach frei ausfiiefsen zu lassen.

   Paτεnt-Anspruch:

   Verfahren zur Erzeugung eines Vacuums mittelst Pulsometers, dadurch gekennzeichnet, dafs der zu evacuirende Raum mit dem Saugraum des Pulsometers verbunden und gleichzeitig in den Saugraum, bezw. di'e Kammern des Pulsometers, Wasser eingeführt oder eingesaugt wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.