DE3544500C2 - Kupplungsscheibe mit plastisch angeformten Kunststoff-Lagerelementen - Google Patents
Kupplungsscheibe mit plastisch angeformten Kunststoff-LagerelementenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kupplungsscheibe mit Torsions-Schwin
gungsdämpfer, insbesondere für Kraftfahrzeug-Reibungskupplungen,
bestehend aus einer Nabe zur drehfesten Verbindung mit einer Ge
triebewelle, wenigstens einem gegenüber der Nabe um ein vorgege
benes Maß gegen Kraftspeicher verdrehbar angeordnetes, scheiben
förmiges Bauteil wie z. B. Deckblech od. dgl. sowie ggf. einer
Reibeinrichtung zwischen Nabe und scheibenförmigem Bauteil.
Eine Kupplungsscheibe der obengenannten Bauart ist beispielsweise
aus der DE-OS 33 06 281 bekannt. Bei dieser bekannten Kupplungs
scheibe ist das mit den Reibbelägen direkt verbundene Deckblech
über ein im wesentlichen L-förmiges Kunststoffelement in radialer
Richtung gegenüber der Nabe gelagert, gleichzeitig legt sich das
Deckblech in axialer Richtung durch die Kraft einer auf der ge
genüberliegenden Seite angeordneten Reibeinrichtung an die Naben
scheibe an, ebenfalls unter Zwischenschaltung des L-förmigen
Kunststoff-Lagerelementes. Damit ist eine sichere Führung zwi
schen Nabe und Deckblech gewährleistet. Das zweite Deckblech kann
daher mit seinem Innendurchmesser gegenüber der Nabe ein Spiel
aufweisen. Durch eine solche Konstruktion ist die an sich uner
wünschte Fremdreibung bei Relativbewegung zwischen den Deckble
chen und der Nabe einmal niedrig gehalten und zum anderen mit
sehr niedriger Streuung versehen.
Der Nachteil von Konstruktionen dieser Art liegt darin, daß ei
nerseits ein Spiel zwischen Innendurchmesser des Kunststoff-La
gerelementes und Außendurchmesser der Nabe und andererseits eben
falls ein Spiel zwischen Innendurchmesser des Deckbleches und zy
lindrischem Schenkel des Kunststoff-Lagerelementes eingehalten
werden muß. Dieses Spiel führt in Verbindung mit den nicht zu um
gehenden Toleranzen bei der Herstellung der drei Bauteile dazu,
daß die Unwucht der gesamten Kupplungsscheibe stark variiert und
gleichzeitig der Reibwert zwischen Nabe und Deckblech streut.
Es ist nun Aufgabe der vorliegenden Erfindung, bei Kupplungs
scheiben der vorstehend genannten Bauart mit möglichst einfachen
Mitteln diese Nachteile zu beseitigen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch das Kennzeichen des
Hauptanspruches gelöst. - Durch plastische Verformung des Kunst
stoff-Lagerelementes ist es einerseits möglich, zwischen Lager
element und Deckblech von vornherein ein Spiel auszuschalten, an
dererseits sind beide Teile drehfest miteinander zu verbinden.
Somit macht sich das früher notwendige Spiel zwischen Deckblech
und Lagerelement nicht mehr negativ bemerkbar. Gleichzeitig kön
nen die Toleranzen im Innendurchmesser des Lagerelementes einge
engt werden, so daß insgesamt eine erheblich gleichmäßigere Pas
sung gegenüber der Nabe erzielt werden kann.
In den Unteransprüchen 2 und 3 werden zwei prinzipiell unterschied
liche Wege zur Anordnung des Kunststoff-Lagerelementes aufgezeigt.
Zum einen kann das Kunststoff-Lagerelement in einem Spritzvorgang
in einer entsprechenden Vorrichtung direkt an das Deckblech ange
spritzt werden und zum anderen ist es möglich, ein vorgefertigtes
Kunststoff-Lagerelement mit seinem zylindrischen Schenkel auf
herkömmliche Weise in den Innendurchmesser des Deckbleches einzu
führen und dann durch einen Verformungsvorgang unter Zuhilfenahme
von Wärme eine gegenseitige spielfreie Verbindung herzustellen.
Vorteilhafte Ausführungsbeispiele sind in den Unteransprüchen
festgelegt .
Die Erfindung wird anschließend an Hand mehrerer Ausführungsbei
spiele näher erläutert. Es zeigen im einzelnen:
Fig. 1 den Längsschnitt durch einen prinzipiellen Aufbau einer
kompletten Kupplungsscheibe;
Fig. 2 und 3 Teillängsschnitt und -ansicht in vergrößerter Dar
stellung mit separat hergestelltem Kunststoff-Lagerele
ment;
Fig. 4 und 5 eine Variante der Fig. 2 und 3.
Die Fig. 1 zeigt den prinzipiellen Aufbau einer Kupplungsscheibe
im Längsschnitt. Die Kupplungsscheibe 1 besteht aus einer Nabe 2,
die auf einer nicht dargestellten Getriebewelle drehfest angeord
net ist. Die Nabe 2 weist eine Nabenscheibe 3 auf, die zur Auf
nahme von Torsionsfedern 6 mit Fenstern versehen ist. Zu beiden
Seiten der Nabenscheibe 3 sind Deckbleche 4 und 5 bzw. 25 ange
ordnet, die untereinander über Abstandsniete 9 drehfest verbunden
sind. Diese Deckbleche weisen ebenfalls Fenster auf, in die sich
die Torsionsfedern 6 hineinerstrecken. Eines der Deckbleche ist
im radial äußeren Bereich mit den Reibbelägen 8 fest verbunden.
Zwischen Deckblech 4 und Nabenscheibe 3 ist radial innerhalb der
Torsionsfedern 6 eine Reibeinrichtung 7 angeordnet, die eine nach
rechts gerichtete Kraft auf die Deckbleche 4, 5 und 25 ausübt.
Das auf der gegenüberliegenden Seite angeordnete Deckblech 5 bzw.
25 ist unter Zwischenschaltung eines Kunststoff-Lagerelementes 10
auf einem zylindrischen Bereich 12 der Nabe 2 gelagert. Das
Kunststoff-Lagerelement 10 ist mit einem etwa L-förmigen Quer
schnitt ausgerüstet, so daß auch die axial gerichtete Kraft aus
der Reibeinrichtung 7 über den Flansch des Kunststoff-Lagerele
mentes abgestützt wird. Das auf der gegenüberliegenden Seite an
geordnete Deckblech 4 ist im Innendurchmesser so weit gehalten,
daß es nicht mit der Nabe 2 in Berührung kommt.
Beim Stand der Technik wird nun das Kunststoff-Lagerelement 10
getrennt vom Deckblech 5 bzw. 25 hergestellt und beide Teile wer
den beim Zusammenbau der Kupplungsscheibe 1 montiert. Dabei muß
einerseits ein Lagerspiel zwischen dem Innendurchmesser des
Kunststoff-Lagerelementes 10 und dem zylindrischen Bereich 12 der
Nabe 2 eingehalten werden und zum anderen ein weiteres Spiel zwi
schen dem Innendurchmesser des Deckbleches 5 bzw. 25 und dem La
gerelement vorhanden sein. Die Herstellungstoleranzen wirken sich
dabei spielvergrößernd zwischen den Deckblechen und der Nabe aus,
so daß einerseits die Unwucht der Kupplungsscheibe größere und zum
anderen die zwar geringe, aber dennoch gezielt angestrebte Rei
bung zwischen Kunststoff-Lagerelement einerseits und Nabe bzw.
Deckblech andererseits unterschiedliche Werte annehmen kann.
In den Fig. 2 und 3 sind Teilschnitt und -ansicht eines Deck
bleches 5 mit dem entsprechenden Kunststoff-Lagerelement 10 in
vergrößerter Darstellung wiedergegeben. Gemäß der Erfindung wird
im vorliegenden Falle das Kunststoff-Lagerelement beispielsweise
aus einem THERMOPLAST vorgefertigt, und zwar derart, daß der zy
lindrische Schenkel 18 im L-förmigen Querschnitt einen Innen
durchmesser 17 aufweist, der enger gehalten ist als beim Zusammen
bau der Kupplungsscheibe notwendig und dessen Außendurchmesser 16
ebenfalls kleiner als der Innendurchmesser 13 des Deckbleches 5
gehalten ist. Dabei kann der Innendurchmesser 13 des Deckbleches
5 ohne aufwendige Nachbearbeitung allein durch den Stanzvorgang
unbearbeitet bleiben. Das Kunststoff-Lagerelement 10 wird nun mit
seinem zylindrischen Schenkel 18 in den Innendurchmesser 13 des
Deckbleches 5 eingeführt. In einer recht einfachen Vorrichtung
wird nun in den Innendurchmesser 17 ein geringfügig konisch aus
gebildeter Dorn eingeführt, der gleichzeitig als Wärmequelle zum
Erhitzen des Kunststoff-Lagerelementes 10 ausgebildet ist. Diese
Wärmequelle kann beispielsweise in Form eines Ultraschallsenders
ausgebildet sein. Das aus einem THERMOPLAST hergestellte Kunst
stoff-Lagerelement 10 wird durch die Einwirkung des Ultraschalles
vorübergehend erhitzt und plastisch verformbar. Durch das Ein
schieben des konischen Dornes wird nun einerseits der Innendurch
messer 17 auf das vorgegebene Maß gebracht und gleichzeitig das
ursprünglich vorhandene Spiel zwischen Außendurchmesser 16 des
Kunststoff-Lagerelementes 10 und Innendurchmesser 13 des Deckble
ches 5 eliminiert. Dabei ist der Innendurchmesser 13 des Deckble
ches 5 nicht exakt rund ausgeführt, sondern beispielsweise mit
einigen am Umfang verteilten, radial verlaufenden Schlitzen 11
versehen, so daß bei dieser Umformung gleichzeitig eine drehfeste
Verbindung hergestellt wird. Bei entsprechender axialer Länge des
zylindrischen Schenkels 18 ist es gleichzeitig möglich, diesen
durch radiale Umformung im axial überstehenden Bereich 19 nach
außen zu verformen, so daß gleichzeitig eine axiale Sicherung
beider Teile erfolgt.
In den Fig. 4 und 5 ist eine Ausführungsvariante gegenüber den
Fig. 2 und 3 wiedergegeben. Auch hier ist das Kunststoff-La
gerelement 14 vorgefertigt, weist aber in einem Durchmesserbe
reich, der größer als der Außendurchmesser 20 des zylindrischen
Schenkels 18 ist, mehrere in Achsrichtung weisende Zapfen 21 auf,
die beim Montagevorgang in entsprechende Öffnungen 22 des Deck
bleches 25 eingreifen. Auch hier ist der Außendurchmesser 20
kleiner als der Innendurchmesser 13 des Deckbleches 25 gehalten,
so daß eine leichte Montage in Achsrichtung durchgeführt werden
kann. Gleiches gilt für die Durchmesserverhältnisse der Zapfen 21
zu den entsprechenden Öffnungen 22. Der Verankerungsvorgang ist
prinzipiell derselbe wie im voran beschriebenen Beispiel: Ein
Dorn, der gleichzeitig Ultraschallquelle sein kann, wird in die
Innenbohrung des Kunststoff-Lagerelementes 14 eingeführt und
bringt einerseits diesen Innendurchmesser auf das gewünschte Maß
und sorgt andererseits für den Abbau des Spieles zwischen den
Durchmessern 13 und 20. Dabei muß natürlich - wie bei den Fig.
2 und 3 - der Flansch 23 an der entsprechenden Seite des Deckble
ches anliegen. Zur axialen Sicherung wird im vorliegenden Falle
jeder der Zapfen 21 in seinem überstehenden Bereich mit einem
Nietkopf 24 versehen.
Durch die vorstehend beschriebenen Befestigungs- und Umformarten
von Kunststoff-Lagerelementen, beispielsweise aus einem thermo
plastischen Material, ist es möglich, die Toleranzen zwischen
Deckblech und Nabe auf ein vorher nicht mögliches Minimum einzu
engen. Zentrierfehler im Innendurchmesser des Deckbleches können
somit ausgeglichen werden. Der Innendurchmesser in den Deckble
chen muß nicht fein bearbeitet werden, sondern es reicht ein ein
facher Stanzvorgang. Gleichzeitig wird die Montage der kompletten
Kupplungsscheibe vereinfacht. Durch die exakte Anpassung des
Kunststoff-Lagerelementes an das entsprechende Deckblech kann mit
sehr dünnen Schichten und somit mit einem geringen Materialein
satz gearbeitet werden. Dabei ist weiterhin hervorzuheben, daß
die relativ geringe Reibung bei einer Verdrehbewegung innerhalb
des Torsionsschwingungsdämpfers einerseits eine große Konstanz
aufweist und andererseits sofort und ohne Verzögerung einsetzt.
Es ist natürlich ohne weiteres möglich, die vorbeschriebene La
gerausbildung auch bei solchen Torsionsschwingungsdämpfern anzu
wenden, bei welchen die Drehmomenteinleitung nicht über zwei
Deckbleche, sondern über ein zentrisch angeordnetes, nabenschei
benähnliches Bauelement erfolgt.
Claims (5)
1. Verfahren zur Montage eines Kunststoff-Lagerelementes an
einem scheibenförmigen Bauteil einer Kupplungsscheibe mit Torsions
schwingungsdämpfer, wie zum Beispiel einem
Deckblech o. ä. wobei bei der fertig montierten
Kupplungsscheibe das scheibenförmige Bauteil durch den
Innendurchmesser des im wesentlichen l-förmigen Kunst
stoff-Lagerelementes, welches mit dem scheibenförmigen
Bauteil fest verbunden ist, auf einem zylindrischen Be
reich einer Nabe geführt ist, gekennzeichnet durch die
folgenden Verfahrensschritte:
- a) separate Herstellung des im Querschnitt im wesentlichen l-förmigen Kunststoff-Lagerelementes (10, 14) mit einem zylindrischen Schenkel (18) und radial abstehendem Flansch (23), wobei der Innendurchmesser (17) im Bereich des zylindrischen Schenkels (18) einen kleineren Durch messers aufweist als der Durchmesser des zylindrischen Bereiches (12) der Nabe (2) und der Außendurchmes ser (16, 20) des zylindrischen Schenkels (18) einen Durchmesser aufweist, der kleiner ist als der Innen durchmesser (13) des scheibenförmigen Bauteils (5, 25);
- b) Einführen des Kunststoff-Lagerelementes (10, 14) mit seinem Schenkel (18) in den Innendurchmesser (13) des scheibenförmigen Bauteils (5, 25) bis zur Anlage des Flansches (23) am scheibenförmigen Bauteil (5, 25);
- c) plastisches Aufweiten des zylindrischen Schenkels (18) unter Wärmeeinwirkung zur radial spielfreien und festen Verbindung zwischen Kunststoff-Lagerelement (10, 14) und scheibenförmigem Bauteil (5; 25) durch Eliminieren des Spiels zwischen dem Außendurchmesser (16, 20) des zylindrischen Schenkels (18) und dem Innendurchmesser (13) des scheibenförmigen Bauteils (5, 25) unter gleichzeitiger Vergrößerung des Innendurchmessers (17) auf das Fertigmaß.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der plastische Aufweit-Vorgang durch Einführen eines ko
nisches Dornes in den Innendurchmesser (17) des Schen
kels (18) erfolgt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, wobei der zylin
drische Schenkel länger als die Materialstärke des
scheibenförmigen Bauteils ausgeführt ist, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur axialen Sicherung des Kunststoff-
Lagerelementes (10) der axial überstehende Bereich (19)
des zylindrischen Schenkels (18) nach radial außen ver
formt ist.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur umfangsmäßigen Sicherung von Bau
teil (5) und Kunststoff-Lagerelement (10) der Innen
durchmesser (13) des Bauteils (5) von der Kreisform ab
weicht (Schlitz 11).
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, wobei zur festen
Verbindung beider Bauteile das Kunststoff-Lagerelement
auf einem Durchmesser größer als der Außendurchmesser des
zylindrischen Schenkels des Kunststoff-Lagerelementes
einteilig angeformte, axial abstehende Zapfen aufweist,
die mit Spiel durch entsprechende Öffnungen im Bauteil
hindurchreichen, dadurch gekennzeichnet, daß bei der
plastischen Verformung des zylindrischen Schenkels (18)
die Zapfen (21) des Kunststoff-Lagerelementes (14) auf
der dem Flansch (23) abgewandten Seite des Bauteils (25)
mit jeweils einem Nietkopf (24) versehen werden.
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