DE3536022C2 - - Google Patents

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DE3536022C2
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    • D21C11/12Combustion of pulp liquors
    • D21C11/125Decomposition of the pulp liquors in reducing atmosphere or in the absence of oxidants, i.e. gasification or pyrolysis
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Rückgewinnung von Chemikalien aus verbrauchten Aufschlußlösungen unter Erhalt eines von Schwefelverbindungen freien Produktgases, wobei gleichzeitig die während des Verfahrens freiwerdende Energie ausgenutzt wird.
Ein Verfahren der vorgenannten Art ist bereits bekannt, bei welchem die anorganischen Bestandteile hauptsächlich in Form einer Schmelze oder einer wäßrigen Lösung und organische Teile in Form eines Gases, welches hauptsächlich H₂ und CO enthält, abgenommen werden. Die verbrauchte Aufschlußlösungen werden einem Reaktor zwecks Vergasung und partieller Zersetzung zusammen mit verbrennungsunabhängiger externer Wärmeenergie zugeführt, woraufhin das dabei entstandene Produkt abgeschreckt wird und in der im Reaktor ausgebildeten Abschreck- und Kühlzone abgekühlt wird. Die Temperatur und das Sauerstoffpotential werden durch geregelte Zufuhr von Wärmeenergie und eventuellen Zusatz von kohlenstoffhaltigen und/oder sauerstoffhaltigem Gas unabhängig voneinander im Verfahren gesteuert.
Die externe Energiezufuhr zur Reaktionszone des Reaktors sichert eine hohe Temperatur bei niedrigem Sauerstoffpotential, und man bemüht sich, sicherzustellen, daß der Natriumgehalt hauptsächlich in Form eines einatomigen Gases vorhanden ist. Infolge der sorgfältigen Regelung des Sauerstoffpotentials und der Temperatur, welche bei diesem bekannten Verfahren vorzugsweise dadurch erreicht wird, daß ein in einem Plasmagenerator erhitztes energiereiches Gas für die Zufuhr von externer Wärmeenergie verwendet wird, sind die Hauptchemikalien, welche beim Kühlen erhalten werden, NaOH und Na₂S, d. h. Weißlauge-Chemikalien, während die Bildung von Na₂CO₃ gleichzeitig gedämmt wird.
Durch Temperatursteuerung erhält man ein weiteres wertvolles Gas, welches im wesentlichen nur H₂ und CO enthält und daher zur Erzeugung von Dampf, als Synthesegas usw. verwendet werden kann.
Bei diesem Verfahren ergeben sich jedoch in den Endprodukten gewisse Nachteile, da diese derart große Mengen an Schwefel enthalten, daß sie im Prinzip nur zu erneuten Herstellung von Weißlauge-Chemikalien verwendet werden können.
Außerdem läßt die relativ große Menge an Schwefel das Gleichgewicht zu H₂S hin ausschlagen, was einmal im Hinblick auf Umweltbetätigung nachteilig ist und außerdem Probleme bei einer Verwendung dieses sonstwie wertvollen Produktgases ergibt.
Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, die vorgenannten Nachteile dieses bekannten Verfahrens auszuschalten und die Rückgewinnung eines Produktgases, welches im wesentlichen keine Schwefelverbindungen enthält und im wesentlichen aus H₂ und CO besteht, sowie eines Alkaliproduktes mit hohen Sulfidgehalt und eines im wesentlichen sulfidfreien Alkaliproduktes, welches einen geringen Na₂CO₃-Gehalt aufweist, zu ermöglichen.
Erfindungsgemäß wird dies bei dem vorgenannten Verfahren dadurch erreicht, daß eine durch Vergasung und partielle Zersetzung von zusammen mit verbrennungsunabhängiger externer Wärmeenergie in die Reaktionszone eines Reaktors eingebrachter verbrauchter Aufschlußlösung entstandene Schmelze bei der im wesentlichen bei Verbrennung herrschender Temperatur zerlegt wird und das dabei gebildete gasförmige Produkt in einer Abschreck- und Kühlzone auf eine Temperatur von unter 950°C abgekühlt wird.
Der Schwefelgehalt findet sich dann fast vollkommen in der zerlegten Schmelze in Form von Na₂S, und auf diese Weise wird eine wesentliche Verringerung der Schwefelmenge im nachfolgenden Abschreckschritt erreicht. Dies ergibt eine äußerst günstige Auswirkung auf das Gleichgewicht und man erhält eine im wesentlichen sulfidfreie Alkaliverbindung sowie ein Produktgas, welches im wesentlichen keine Schwefelverunreinigungen enthält.
Die Temperatur wird vorzugsweise beim Vergasungs- und Verbrennungsschritt auf wenigstens 1100°C gesteuert.
Die Außenenergie wird, unabhängig von der Verbrennung, in Form von Energie seitens eines Plasmagenerators zugeführt, und die verbrauchten Aufschlußlösungen werden durch Leitungen eingebracht, deren Mündungen unmittelbar vor dem Plasmagenerator liegen.
Die Zerlegung der Schmelze erfolgt im Prinzip daher bei Verbrennungstemperatur und kein besonderes Abschrecken wird vorher durchgeführt. Die abgeschiedene Schmelze enthält hauptsächlich Na₂S.
Die Kühlung in der Abschreckstufe erfolgt auf unter etwa 950°C und kann durch indirekte Kühlung oder durch Wasser, eine wäßrige Lösung und/oder eingespritzte Schmelze erreicht werden.
Nach einem bevorzugten Durchführungsbeispiel der Erfindung erfolgt die Kühlung mittels einer Flüssigkeit auf eine derart niedrige Temperatur, daß die Alkaliverbindungen in wäßriger Lösung, d. h. bei einer Temperatur von unter 200°C vorhanden sind.
Die abgetrennte Alkaliverbindung besteht hauptsächlich aus NaOH, einer geringen Menge von Na₂CO₃ und Na₂S, wobei die letztgenannte Verbindung eine wäßrige Lösung NaHS ergibt.
Das energiereiche Gas, welches hauptsächlich H₂ und CO enthält, wird durch einen Gasauslaß abgezogen, um zur Energieerzeugung beispielsweise in einem Dampfkessel verwendet zu werden. Dank seines niedrigen Schwefelgehaltes eignet sich dieses Gas jedoch auch als Synthesegas usw.
Während des Abschreckvorganges laufen eine Reihe von Parallel-Reaktionen ab, deren vier wichtigste die folgenden sind:
  • 1) NaOH(g) → NaOH(l)
    2) Na(g) + H₂O(g) → NaOH(g) + 1/2 H2(g)
    3) 2NaOH(l.g) + CO2(g) → Na2CO3(l) + H2O(g)
    4) 2Na(g) + CO2(g) + H2O(g) → Na2CO3(l) + H2(g)
wenn der Index (g) den gasförmigen und (l) den flüssigen Aggregatzustand bezeichnet.
Die Aufgabe des Abschreckens besteht in der Förderung oder Beschleunigung der Reaktionen 1 und 2, d. h. in einer Eindämmung der Bildung von Na₂CO₃.
Die Erfindung wird nachstehend im einzelnen anhand der Zeichnung erläutert, welche eine Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in schematischer Darstellung zeigt.
Der Reaktor 1 besitzt eine Reaktionszone 2, eine Trennzone 3 und eine Abschreck- und Kühlzone 4. Die verbrauchten Aufschlußlösungen werden, eventuell zusammen mit kohlenstoffhaltigem und/oder sauerstoffhaltigem Material, durch Leitungen 5, 6 zugeführt und die externe Energie wird über eine Leitung 8 mittels in einem Plasmagenerator 7 erhitzten Gases zugeführt. Die Vergasung und partielle Zersetzung erfolgen in der Reaktionszone. Die Energiezufuhr wird derart gesteuert, daß die Temperatur in der Reaktionszone mindestens 1100°C beträgt. Die Vergasung wird vorzugsweise so weit durchgeführt, daß praktisch kein Soda (Na₂CO₃) übrig bleibt. Vom Gleichgewichtsaspekt ist Na in gasförmiger Form sowohl als einatomiges Na-Gas und als NaOH vorhanden.
Die auf diese Weise erhaltenen Produkte werden der Trennzone 3 des Reaktors zugeleitet, wo die Schmelze durch einen Auslaß 9 abgezapft wird. Die Schmelze besteht hauptsächlich aus Na₂S.
Das übrigbleibende gasförmige Produkt wird von der Trennzone 3 in die Abschreck- und Kühlzone 4 des Reaktors weitergeleitet, wo es abgeschreckt wird, und zwar vorzugsweise durch eine durch den Einlaß 10 eingeführte Flüssigkeit, und das flüssige Produkt wird durch einen Auslaß 11 abgezapft. Das Abschrecken in der Abschreck- und Kühlzone wird derart gesteuert, daß die Temperatur höchstens etwa 950°C beträgt, vorzugsweise jedoch so niedrig ist, daß die restliche Alkaliverbindung in Form einer wäßrigen Lösung vorhanden ist, d. h. eine Temperatur von unter etwa 200°C besitzt.
Das energiereiche Gas wird durch einen Gasauslaß 12 abgenommen und besteht hauptsächlich aus H₂ und CO.
Eine weitere Erläuterung der Erfindung ergibt sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Beispiels, welches das Resultat einer langen Reihe von Versuchen bildet.
Beispiel
Die für den Versuch verwendete verbrauchte Aufschlußlösung besaß einen Feststoffgehalt von 67%, wobei die Trockensubstanz (DS) folgende Zusammensetzung hatte:
C35% H 4% Na19% S 5% O37%
Über den Plasmagenerator wurden dem Reaktor als externe Wärmeenergie 2100 kWh/to Trockensubstanz zugeführt, wodurch die vollständige Vergasung der gesamten Soda gewährleistet wurde. Die Temperatur in der Reaktionszone wurde auf annähernd 1300°C gehalten. Im wesentlichen wurde der gesamte Schwefel in Form von Na2S(l) ausgeschieden. Anschließend wurde die restliche Alkaliverbindung in Form einer wäßrigen Lösung nach Abschrecken abgetrennt. Die Schmelze, die wäßrige Lösung und das entstandene Gas hatten folgende Zusamensetzungen:
Schmelze, kg/to DS
Na₂120 NaOH 10 Na₂CO₃ 20
Wäßrige Lösung, kg/to DS
NaOH164 NaHS  1 Na₂CO₃ 24
Übergeführt auf Normaldruck und -temperatur enthielt das Gas nachstehende Raumteile in m³/to DS:
CO₂105 CO443 H₂O353 H₂650 H₂S  0,3
Die erhaltene Schmelze enthält daher nur 13% Na₂CO₃, was im Vergleich zu den 25% Na₂CO₃ bei einem Produkt herkömmlicher Kaustifizierung einen guten Wert darstellt.
Die erhaltene Alkaliverbindung kann daher mit einer guten Sicherheitsmarge direkt zur Herstellung von Weißlauge verwendet werden, ohne daß dazu kaustifiziert werden müßte und der Kalkschlamm gebrannt werden müßte.

Claims (7)

1. Verfahren zur Rückgewinnung von Chemikalien aus verbrauchten Aufschlußlösungen unter Erhalt eines von Schwefelverbindungen freien Produktgases, dadurch gekennzeichnet, daß eine durch Vergasung und partielle Zersetzung von zusammen mit verbrennungsunabhängiger externer Wärmeenergie in die Reaktionszone (2) eines Reaktors (1) eingebrachter verbrauchter Aufschlußlösung entstandene Schmelze bei der im wesentlichen bei Verbrennung herrschender Temperatur zerlegt wird und das dabei gebildete gasförmige Produkt in einer Abschreck- und Kühlzone (6) auf eine Temperatur von unter 950°C abgekühlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur beim Vergasungsschritt auf wenigstens 1100°C gesteuert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die externe Wärmeenergie als Energie von einem Plasmagenerator (7) zugeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abkühlung beim Abschreckschritt mittels Wasser, wäßriger Lösung und/oder eingespritzter Schmelze vorgenommen wird und dabei die Temperatur auf einen Wert gesenkt wird, bei welchem der Alkaligehalt in flüssiger Form vorhanden ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abkühlung durch Wasser oder eine wäßrige Lösung erfolgt und die Temperatur dabei auf unter 200°C gesenkt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß kohlenstoffhaltiges und/oder sauerstoffhaltiges Material in die Vergasungszone (2) eingebracht wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die verbrauchten Aufschlußlösungen und irgendwelches kohlenstoff- und/oder sauerstoffhaltiges Material in die Reaktionszone (2) des Reaktors (1) durch Rohrleitungen (5, 6) eingebracht werden, welche unmittelbar vor dem Plasmagenerator (7) münden.
DE19853536022 1984-10-19 1985-10-09 Verfahren zur rueckgewinnung von chemikalien aus verbrauchten aufschlussloesungen Granted DE3536022A1 (de)

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