DE1517155C - Verfahren zum Vergasen alkalihaltiger Sulfitablaugen - Google Patents

Verfahren zum Vergasen alkalihaltiger Sulfitablaugen

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DE1517155C
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Anders Erik Gustaf Dr.; Anderss Per Erik; Säffle Björkman (Schweden)
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Billeruds AB
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Billeruds AB

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Description

1 2
Zur Rückgewinnung der Alkalibestandteile aus bei der der Schwefel des Reaktionsgemisches in die
Sulfitablaugen der ZellstofEherstellung war es früher Gasphase als H2S übergeht, heruntergekühlt wird,
üblich, die Sulfitablaugen in einem Ofen zu verbren- Bei diesem zweistufigen Verfahren sollen in der ersten
nen, der in seinem unteren Teil eine reduzierende Stufe die Laugenbestandteile in zufriedenstellender Atmosphäre besitzt und daher die Alkalibestandteile 5 Weise vergast werden, jedoch bleibt ein wesentlicher
als Schmelze eines Gemisches der Carbonate und SuI- Anteil des Schwefels in der Asche, so daß sich eine
fide liefert. Zur Wiederverwendung der Alkalibestand- zweite Stufe anschließen muß, um den Schwefel in
teile für die Zubereitung frischer Sulfitkochlauge muß SchwefelwasserstolT umzuwandeln und in die Gas-
jedoch der als Sulfid enthaltene Schwefel entfernt phase zu überführen.
oder in Sulfit umgewandelt werden. Hierzu sind ver- io Demgegenüber arbeitet das Verfahren nach der
schiedene, jedoch durchwegs verhältnismäßig um- Erfindung in einer Stufe, was zu apparativen und
stündliche und in ihrer Anwendbarkeit begrenzte verfahrenstechnischen Vereinfachungen führt, und
Methoden bekannt. Ein anderes, beispielsweise aus trotzdem erhält man ein Alkalicarbonat mit relativ
»TAPPI«, Heft 11, 1957, S. 866 bis 872, und geringem Schwefelgehalt.
»TAPPI«, Heft 6, 1958, S. 312 bis 317, bekanntes 15 Das erfindungsgemäße Verfahren zum Vergasen Verfahren zur Rückgewinnung der Alkalibestandteile alkalihaltiger Sulfitablaugen unter Rückgewinnung aus Sulfitablaugen ist die sogenannte ASA-Methode, ' der Alkalibestandteile hauptsächlich als Alkalicarbobei der die eingedampfte Sulfitablauge am oberen nat durch Hindurchleiten feindispergierter Sulfit-Ende eines Turmes, dessen Wände mit Hilfe von ablauge im Gleichstrom und im Gemisch mit einem durch einen Außenmanitel zirkulierenden Heißgasen 20 heißen Verbrennungsgasstrom durch eine Reaktionsauf erhöhter Temperatur gehalten werden, eingesprüht kammer und Abtrennen der dabei anfallenden festen wird. Dabei werden weder Luft noch andere Fremd- Teilchen von der Gasphase ist dadurch gekennzeichgase im Turm eingeleitet, was einen klaren Unter- net, daß man einen höchstens eine begrenzte Menge schied gegenüber Sprühtrocknungsverfahren darstellt. freien Sauerstoffes enthaltenden Verbrennungsgas-Die Sulfitablauge trocknet auf den erhitzten Wänden 25 strom verwendet, die Verweilzeit des Gemisches in des Turmes, wobei sich ihre Feststoffe unter mehr der Reaktionskammer auf höchstens 20 Sekunden oder weniger vollständiger Vergasung zersetzen und einstellt und das Verhältnis von Verbrennungsgas zu brennbare Gase im Gemisch mit Wasserdampf und Sulfitablauge, die Temperatur des Verbrennungsgases einen im wesentlichen aus Alkalicarbonat und Koh- sowie die Konzentration und Teilchengröße der dislenstoff bestehenden Rückstand ergeben. Wegen der 30 pergierten Sulfitablauge so aufeinander abstellt, daß stark endothermen Reaktion und der indirekten Be- die Temperatur in der Reaktionskammer zwischen heizung müssen jedoch bei dieser Methode große 600 und maximal 1000° C beträgt.
Heizflächen aus gut wärmeleitendem Material ver- Vorzugsweise stellt man die Verweilzeit des Gewendet werden, die nur aus hochtemperaturfesten . misches in der Reaktionskammer auf höchstens Metallen oder Metallegierungen bestehen können. 35 10 Sekunden, zweckmäßig höchstens 5 Sekunden, Die Reaktionstürme für dieses AST-Verfahren sind ein. Bei einer Ausführungsform der Erfindung verdaher teuer in der Herstellung und unterliegen einer wendet man ein Verbrennungsgas, das wenigstens relativ schnellen Abnutzung. Außerdem gibt es bei zum Teil durch Verbrennen des in der Reaktionsdieseri Verfahren Schwierigkeiten hinsichtlich der Er- kammer gebildeten Gases gewonnen wurde. In dem haltung der erforderlichen hohen Temperaturen im 40 Verbrennungsgas soll vorzugsweise der Sauerstoff in gesamten Bereich des Reaktionsturmes. einer Menge von höchstens 1,2 m3 (unter normalen Aufgabe der Erfindung war es daher, diese Nach- Druck- und Temperaturbedingungen) je Kilogramm teile der bekannten AST-Methode, die mit indirektem Sulfitablaugenfeststoff enthalten sein.
Erhitzen arbeitet, zu beseitigen und die Rückgewin- Bei der Durchführung des Verfahrens nach der nung der Alkalibestandteile aus Sulfitablaugen auch 45 Erfindung ist es zweckmäßig, daß man das Vergasen in großen Reaktionskammern mit billiger, feuerfester der Sulfitablauge nur bis zur unvollständigen Ver-Auskleidung, wie keramischem Material auf der gasung des Kohlenstoffes durchführt und die dabei Grundlage von Chrommagnesit oder Zirkonoxid, zu anfallenden festen Teilchen nach ihrer Abtrennung ermöglichen. von der Gasphase getrennt verbrennt. Dabei kann Zur Lösung der gleichen Aufgabe wurde bereits 50 nian das bei der getrennten Verbrennung der festen ein Verfahren vorgeschlagen, bei dem feindispergierte Teilchen erzeugte Gas als Verbrennungsgas ver-Ablauge im Gleichstrom einen molekularen Sauerstoff wenden.
enthaltenden Gasstrom solcher Temperatur und Die Erfindung beruht auf der Beobachtung, daß Menge eingeleitet wird, daß das gesamte Wasser die Sulfitablauge bei raschem Erhitzen auf 600 bis schnell verdampft und das gebildete Dampf-Gas- 55 1000° C ihren Wassergehalt freigibt und sich dann Gemisch, das die festen Laugenrückstände in feiner unmittelbar zu zersetzen beginnt, wobei ihr Schwefel-Dispersion enthält, auf eine Temperatur gebracht gehalt in gasförmigem Zustand, möglicherweise vor wird, bei welcher der molekulare Sauerstoff zu rea- Beginn einer merklichen Kohlenstoffvergasung, frei gieren beginnt, wobei in einer ersten Stufe das Reak- wird, und daß, wenn die anorganischen Ascheteilchen tionsgemisch auf eine Temperatur so weit oberhalb 60 mit dem schwefelhaltigen Gas bei einer höheren von 700° C erhitzt wird, daß die organischen Be- Temperatur und bzw. oder in Gegenwart von freiem standteile des Laugenrückstands unter Bildung gas- Wasserstoff in Berührung gehalten werden, die Geförmiger Produkte vollständig umgesetzt werden, fahr besteht, daß die Ascheteilchen Schwefel aus dem und danach das Reaktionsgemisch in einer zweiten Gas absorbieren.
Stufe rasch mit kälterem Gas, das frei oder nahezu 65 Es erwies sich als wichtig, daß die Laugeteilchen,
frei von molekularem Sauerstoff ist, auf eine Tempe- während sie sich in dem heißen Verbrennungsgas
ratur unterhalb des Schmelzpunktes der Aschen- schwebend mehr oder weniger zersetzen, keine Ge-
bestandteile, jedoch nicht oberhalb von etwa 600" C, Iegenhcit haben, mit freiem Sauerstoff zu reagieren,
da dies eine Steigerung des Schwefelgehaltes (z. B. als Sulfate und Sulfide) des Carbonatrückstandes mit sich bringen würde. Deshalb soll die Lauge nicht mittels Luft, sondern mittels Dampf od. dgl. versprüht werden. Es ist jedoch auch möglich, eine begrenzte Menge freien Sauerstoffes im heißen Verbrennungsgas zuzulassen, ohne daß ein unerwünscht hoher Schwefelgehalt im Carbonatrückstand entsteht.
Diese Erscheinung kann folgendermaßen erklärt werden. Wenn die Lauge unter Ausschluß von Luft versprüht wird, werden die Laugeteilchen beim Eintritt in das heiße Verbrennungsgas zunächst von einer Dampfschutzschicht umgeben, die der Berührung mit dem im heißen Verbrennungsgas vorhandenen Sauerstoff entgegenwirkt. Wenn die Teilchen beginnen, sich zu zersetzen, geben sie verbrennbare Gase ab, welche die begrenzte Menge freien Sauerstoffes im heißen Verbrennungsgas verbrauchen. Ebenso scheint SO2 im heißen Verbrennungsgas unter Bildung von H2S reduziert zu werden, bevor es Zeit hat, mit den anorganischen Substanzen der Laugeteilchen zu reagieren. Der Zusatz von Sauerstoff bedeutet den Vorteil, daß die zur Erreichung einer bestimmten Temperatur der Verbrennungsgase erforderliche Brennstoffmenge herabgesetzt werden kann.
Der Grundgedanke der Erfindung ist also ein adiabatisches Verfahren, bei dem die eingedampfte Lauge mit einer geeigneten Teilchengröße mit einem heißen Verbrennungsgasstrom vermischt wird. Beim weiteren Erhitzen folgt eine Zersetzung, die zu einer Freigäbe von Schwefel und organischer Substanz in gasförmigem Zustand führt, während nach der fertigen Zersetzung das Alkali der Lauge praktisch als Carbonat vorliegt. Durch geeignete Abstimmung der Menge und der Temperatur der heißen Verbrennungsgase ist es möglich, in einem weiten Temperaturbereich eine vollständige oder nahezu vollständige Freigabe des Schwefels in die Gasphase und gleichzeitig eine unvollständige Kohlenstofffreigabe zu erzielen.
Während der Zersetzung der anorganischen Substanz der Laugeteilchen tritt eine große Zahl von Reaktionen auf, die dazu führen, daß der Schwefel als Schwefelwasserstoff freigesetzt wird. Sulfat und andere anorganische Salze, die Schwefel und Sauerstoff enthalten, werden ebenfalls reduziert und zersetzen sich mehr oder weniger vollständig. Der Alkalicarbonatrückstand enthält gewöhnlich eine kleinere Sulfatmenge, aber nur wenig oder gar keine Substanz, die bei der Titration Jod verbraucht, wie z. B. Natriumsulfid oder Thiosulfat.
Die organische Substanz wird bei der Zersetzung der Sulfitablauge vollständig oder fast vollständig in Kohlenstoff umgewandelt. Es wurde festgestellt, daß die Teilchengröße der Lauge und die Temperatur der Verbrennungsgase das Ausmaß bestimmen, zu welchem Kohlenstoff in die Gasphase abgegeben wird. Wenn das heiße Verbrennungsgas eine genügend hohe Temperatur besitzt und in ausreichender Menge zugeleitet wird und wenn die Laugeteilchen genügend klein sind, kann praktisch der ganze Kohlenstoff an die Gasphase abgegeben werden. Anscheinend beeinträchtigt der Sauerstoffgehalt der heißen Verbrennungsgase die Freisetzung von Kohlenstoff nicht, solange die Temperatur der Verbrennungsgase unverändert bleibt. Nachdem die Zersetzung eingetreten ist, was nur eine oder einige Sekunden erfordert, tritt eine zusätzliche verhältnismäßig langsame Abgabe von Kohlenstoff in die Gasphase durch Vergasung ein.
Die Zerteilung der Lauge in feine Teilchen kann erfolgen, bevor oder während sie mit dem heißen Verbrennungsgas vermischt wird bzw. gewünschtenfalls in Verbindung mit dem durch das heiße Verbrennungsgas hervorgerufenen Verbrennungsprozeß. Das heiße Verbrennungsgas kann auf verschiedenen Wegen hergestellt werden, z. B. aus Brennöl oder einem anderen flüssigen, festen oder gasförmigen Brennstoff. Wenn sich die Lauge zersetzt, bildet sich ein brennbares Gas, das zur Dampferzeugung benutzt werden kann. Zusätzlicher Dampf kann durch Verbrennung des nicht vergasten Kohlenstoffes erzeugt werden, der in der aus dem Verbrennungsgas abgetrennten Asche enthalten ist. In vielen Fällen kann der erzeugte Dampf wirtschaftlich ausgenutzt werden, aber in anderen Fällen besteht keine Möglichkeit zur Ausnutzung des gesamten Dampfes, der aus den Teilchen der Lauge und aus dem zusätzlichen Brennstoff erzeugt worden ist. In solchen Fällen ist es notwendig, das heiße Verbrennungsgas ohne Benutzung eines zusätzlichen Brennstoffes bzw. unter Benutzung einer herabgesetzten Brennstoffmenge herzustellen. Gemäß der Erfindung bestehen mehrere Möglichkeiten für eine solche Erzeugung heißen Gases. In jedem Fall muß die Luft in stöchiometrischer Menge oder in einem nur kleinen Überschuß, bezogen auf die Brennstoffmenge, zugespeist werden. Sonst besteht die Gefahr, daß zu viel Sulfat in dem Carbonat gebildet wird. Der Luftüberschuß, der in dem heißen Verbrennungsgas zugelassen werden kann, hängt von der Art der Ablauge, z. B. ihrem Gehalt an organischer Substanz und von dem Ausmaß ab, zu welchem Kohlenstoff in die Gasphase abgegeben wird, d. h. von der Temperatur der erzeugten Gasmischung. Für eine normale Sulfitablauge mit 50% Feststoff beträgt dieser Luftüberschuß etwa 1 m3 Luft (unter normalen Druck- und Temperaturbedingungen) für 1 kg Ablaugefeststoffe.
Falls sowohl Schwefel als auch Kohlenstoff vollständig oder nahezu vollständig in die Gasphase abgegeben worden sind, kann das erzeugte brennbare Gas so geteilt werden, daß ein Teil für die Erzeugung von heißem Verbrennungsgas benutzt wird, während der Rest für die Dampferzeugung verwendet wird. Die Gegenwart kleiner Mengen an Schwefelwasserstoff oder Schwefeldioxid im heißen Verbrennungsgas verhindert nicht die Bildung eines praktisch schwefelfreien Carbonats, das für die Herstellung von Kochlauge brauchbar ist.
Wenn die Kohlenstofffreigabe nur unvollständig ist, trennt man das Carbonat mit dem Kohlenstoff von dem Verbrennungsgas, das Schwefelwasserstoff enthält, ab. Darauf ist es möglich, den Kohlenstoff entweder durch Luft in einem geeigneten Gasgenerator zu vergasen, während man das Carbonat gewinnt, oder aber den Kohlenstoff vollständig gegebenenfalls parallel mit der Dampferzeugung oder auch nur für die Dampferzeugung zu verbrennen. Eine andere Möglichkeit besteht in der Auslaugung des Carbonats aus dem Rückstand und Trocknung und Verbrennung des restlichen Kohlenstoffes; man kann auch den Rückstand einer sogenannten Naßverbrennung unterziehen, was zu einer Natriumcarbonatlösung führt.
Die Temperatur in der Reaktionskammer soll nicht unterhalb 600° C liegen, wenn die Schwefelvergasung
befriedigend sein soll, d. h. das erzeugte Natriumcarbonat genügend rein sein soll und keine nennenswerten Sulfid- und Thiosulfatmengen enthalten soll. Temperaturen oberhalb 1000° C sollen wegen der Gefahr vermieden werden, daß das erzeugte Carbonat, z. B. durch Sulfid, verunreinigt wird. Die wirksame Freigabe von Schwefel und auch von Kohlenstoff während der raschen Zersetzung der Laugefeststoffe, die nach einer raschen Trocknung der Laugeteilchen in heißen Gasen auftritt (die aus Kohlendioxid, Dampf, Stickstoff und geringfügigen Mengen Schwefeldioxid und Sauerstoff bestehen), ist eine bisher unbekannte Erscheinung. Tatsächlich verläuft das Verfahren so rasch, daß keine Zeit zur Erreichung eines Gleichgewichtes gegeben ist. Dies mag die Erklärung dafür sein, warum die Schwefelfreigabe auch bei höheren Temperaturen befriedigend sein kann, wo man aus thermodynamischen Gründen erwarten möchte, daß das Carbonat eine hohe Sulfidmenge enthalten sollte.
Bei der technischen Durchführung der Erfindung ist es möglich, die Wände der Reaktionskammer aus einem relativ billigen Material zu bauen, das gegen die Temperatur und Schwefelwasserstoff sowie Natriumcarbonat völlig widerstandsfähig ist. Es gibt keramische Materialien und Mörtel, z. B. auf der Grundlage sogenannten Chrommagnesits oder Zirkonoxids, die eine ausreichende Lebensdauer unter den tatsächlichen Bedingungen besitzen. Die Reaktionszeit ist kurz, und deshalb kann das räumliche Fassungsvermögen des Reaktors klein sein.
Aus Wirtschaftlichkeitsgründen verwendet man eine auf etwa 40 bis 55% konzentrierte Sulfitablauge, wobei der Feststoffgehalt der Lauge vom Verteilungsgrad beim Dispergieren abhängt. Die Versprühung der Lauge in feinverteilte Form kann mit bekannten Einrichtungen, z. B. Druckdüsen oder Doppelflußdüsen, erfolgen. Wie oben angegeben, ist Luft kein geeignetes Sprühmittel, weil die Luft in zu innige Berührung mit den Laugeteilchen tritt, was zu einer gesteigerten Sulfatbildung führt.
Nachstehend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele und die Zeichnung näher erläutert. Der Ausdruck »jodverbrauchende Substanzen« bedeutet äquimolekulare Mengen von Na0S, Na2S2O3 und Na2SO3. Die Reaktionskammer 1 ist an ihrem oberen Ende an eine Verbrennungskammer 2 angeschlossen. In diese werden Öl und Luft durch Rohre 3 und 4 eingespeist. Die Ablauge wird unter Druck der Reaktionskammer oben zugeleitet und mittels einer bekannten Sprüheinrichtung 5 versprüht. Der kegelförmige Boden der Reaktionskammer ist mittels einer weiten Leitung 6 an einen Zyklonabscheider? angeschlossen, der den anorganischen Rückstand, welcher durch den Bodenauslaß 9 abgezogen wird, von dem Gasgemisch abtrennt, das den Zyklonabscheider durch den Schornstein 8 verläßt.
Beispiel 1
Brennöl wurde in dieser Vorrichtung mit einer Geschwindigkeit von 12,4 kg/h zusammen mit einer stöchiometrischen Luftmenge verbrannt. Sulfitablauge mit 45% Feststoff und der Zusammensetzung CiOH1114O518S049Na062 wurde in einem Verhältnis von 1,11 pro Minute zugegeben und mittels Dampf in feine Teilchen von etwa 50 μ versprüht. Nachdem die Verhältnisse sich stabilisiert hatten, betrug die Temperatur der Gasmischung 600° C. Das feste Reaktionsprodukt enthielt 70% Kohlenstoff und 25% Na2CO3. Die Menge an jodverbrauchender Substanz betrug etwa 1 %, und die Menge Na2SO4 war 2,5 %, berechnet auf den Carbonatgehalt. Die Zeit vom Zusatz der Lauge bis zur Abtrennung des festen Reaktionsproduktes aus dem Gas betrug etwa 20 Sekunden.
Beispiel 2
Dasselbe Brennöl wie im Beispiel 1 wurde in derselben Vorrichtung mit einer Geschwindigkeit von 15,0 kg/h mit einer stöchiometrischen Luftmenge verbrannt, und dieselbe Lauge wie im Beispiel 1 wurde in das erzeugte heiße Gas in einem Verhältnis von 1,0 1 pro Minute versprüht. Nachdem die Verhältnisse sich stabilisiert hatten, betrug die Temperatur der Gasmischung 740° C. Das feste Reaktionsprodukt enthielt 59% Kohlenstoff und 35% Carbonat. Die Menge an jodverbrauchender Substanz betrug 0,1% und die Menge an Na2SO4 6,1%, berechnet auf den Carbonatgehalt. Die Reaktionsdauer betrug 15 Sekunden.
Beispiel 3
Der Versuch wurde wie in den Beispielen 1 und 2 durchgeführt, aber die Ölmenge betrug 13 kg/h und die Laugemenge 0,7 l/Minute, was zu einer Temperatur der Gasmischung von 750° C führte. Trotz der kurzen Reaktionsdauer von 5 Sekunden war die Zusammensetzung der Asche 45% Kohlenstoff und 46% Carbonat und femer 1% jodverbrauchende Substanz sowie 5,1% Sulfat, berechnet auf den Carbonatgehalt.
Beispiel 4
Brennöl wurde in der beschriebenen Vorrichtung mit einer Geschwindigkeit von 15,0 kg/h mit einer stöchiometrischen Luftmenge verbrannt. Dieselbe Lauge wie im Beispiel 1 wurde in das erzeugte heiße Gas in feinverteilter Form in einem Verhältnis von 0,6 l/Minute versprüht. Wenn sich die Verhältnisse stabilisiert hatten, lag die Temperatur der Gasmischung bei 880° C. Wenn die Temperatur nach einer Reaktionsdauer von 15 Sekunden auf 765° C gefallen war, wurde ein festes Reaktionsprodukt erhalten, das 10% Kohlenstoff und 82% Natriumcarbonat sowie 0,5% jodverbrauchende Substanz und 3,2% Natriumsulfat, berechnet auf den Carbonatgehalt, enthielt.
Beispiel 5
Brennöl wurde mit einer Geschwindigkeit von 10,0 kg/h mit einem Luftüberschuß entsprechend 0,7 m3 (unter normalem Druck und bei normaler Temperatur) für jedes Kilogramm Laugefeststoff verbrannt. Lauge der im Beispiel 1 beschriebenen Zusammensetzung wurde in das erzeugte heiße Gas in einem Verhältnis von 0,6 l/Minute versprüht. Die sich ergebende Temperatur der Gasmischung betrug 760° C. Nach einer Reaktionsdauer von 4 Sekunden wurde eine Asche erzeugt, die 49% Kohlenstoff und 43% Carbonat sowie 1,0% jodverbrauchende Substanz und 6,4% Natriumsulfat, berechnet auf den Carbonatgehalt, enthielt.
Beispiel 6
Beispiel 5 wurde mit der Abwandlung wiederholt, daß die Laugemenge auf 1,1 l/Minute und der Luftüberschuß auf 1,3 m3 (bei normalen Druck- und
Temperaturbedingungen) je Kilogramm Laugefeststoff gesteigert wurden. Die Temperatur der Gasmischung war unverändert. Die erzeugte Asche hatte einen Schwefelgehalt von 20% und einen Gehalt an jodverbrauchender Substanz von 3%, berechnet auf den Carbonatgehalt.
Beispiel 7
Dieser Versuch wurde durchgeführt, um die Bedeutung des Luftüberschusses für die Sulfatbildung bei niedrigerer Temperatur zu untersuchen. Beispiele 5 und 6 wurden bei einer Temperatur der Gasmischung von 645° C wiederholt. Bei einem Luftüberschuß von 0,7 m3 je Kilogramm Laugefeststoff betrug der Sulfatgehalt 4,9%, und ein Luftüberschuß is von 1,3 m3 führte zu einem Sulfatgehalt von 13°/o, berechnet auf den Carbonatgehalt.
Beispiel 8
Dieser Versuch wurde durchgeführt, um den Ein- ao nuß einer Veränderung im Sulfatgehalt der Ablauge auf den Sulfatgehalt der erzeugten Corbonatasche zu untersuchen. Zwei Versuche wurden mit derselben Lauge durchgeführt, und zwar der eine ohne zusätzliches Sulfat, der andere mit einem solchen Sulfatzusatz, daß der Sulfatgehalt der Lauge auf das Dreifache, nämlich von 1 auf 3 %, berechnet als SO4 auf den Feststoffgehalt in der Lauge, gesteigert wurde. Der Vergasungsprozeß wurde bei einer Temperatur der Gasmischung von 665° C durchgeführt. Die ursprüngliche Lauge führte zu einem Sulfatgehalt von 2,8% in den Aschen, berechnet auf den Carbonatgehalt, während die zusätzliches Natriumsulfat enthaltende Lauge zu einem Sulfatgehalt in den Aschen von 2,9%, berechnet auf den Carbonatgehalt, führte.
Beispiel 9
Dieser Versuch wurde durchgeführt, um die Bedeutung der Teilchengröße und der Zerteilungsmethode zu erläutern. Eine Lauge der in den vorhergehenden Beispielen beschriebenen Zusammensetzung wurde versprüht, und zwar im ersten Fall durch Dampf unter Bildung von Teilchen mit einer mittleren Größe von 50 μ, im zweiten Fall durch eine Druckversprühung unter Bildung von Teilchen mit einer mittleren Größe von 750 μ. In beiden Fällen wurde die Lauge in ein heißes Gas unter Lieferung einer Temperatur der Gasmischung von 760° C versprüht. Die erzeugten Aschen hatten im ersten Fall einen Kohlenstoffgehalt von 49% und einen Carbonatgehalt von 43%, im zweiten Fall dagegen einen Kohlenstoffgehalt von 62% und einen Carbonatgehalt von 29%, während die Gehalte an Sulfat und jodverbrauchender Substanz annähernd so niedrig wie in den oben beschriebenen Versuchen waren, beispielsweise war ein Sulfatgehalt von 6,4 bzw. 6,3%, berechnet auf den Carbonatgehalt, der Asche enthalten.
Beispiel 10
Zum Vergleich wurde ein Versuch mit einer abweichenden Ablauge aus einer sogenannten halbchemischen Zellstoffherstellung von der Zusammensetzung C10H13>9O10,1S0i67Na2jl4 durchgeführt. Der Feststoffgehalt der Lauge betrug 42%. Das heiße Gas wurde durch Verbrennung von Brennöl mit einer Geschwindigkeit von 13 kg/h mit einer stöchiometrischen Luftmenge erzeugt. Die Lauge wurde mit einer Geschwindigkeit von 1,46 l/Minute zugespeist, was zu einer Temperatur der Gasmischung von 635° C führte. Die Teilchengröße betrug etwa 50 μ und die Reaktionsdauer etwa 5 Sekunden. Der feste Rückstand enthielt 31% Kohlenstoff und 55% Carbonat sowie 2,2% jodverbrauchende Substanz und 5,9% Natriumsulfat, berechnet auf den Carbonatgehalt.

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Vergasen alkalihaltiger Sulfitablaugen unter Rückgewinnung der Alkalibestandteile hauptsächlich als Alkalicarbonat durch Hindurchleiten feindispergierter Sulfitablauge im Gleichstrom und im Gemisch mit einem heißen Verbrennungsgasstrom durch eine Reaktionskammer und Abtrennen der dabei anfallenden festen Teilchen von der Gasphase, dadurch gekennzeichnet, daß man einen höchstens eine begrenzte Menge freien Sauerstoffes enthaltenden Verbrennungsgasstrom verwendet, die Verweilzeit des Gemisches in der Reaktionskammer auf höchstens 20 Sekunden einstellt und das Verhältnis von Verbrennnungsgas zu Suhltablauge, die Temperatur des Verbrennungsgases sowie die Konzentration und Teilchengröße der dispergierten Sulfitablauge so aufeinander abstellt, daß die Temperatur in der Reaktionskammer zwischen 600 und maximal 1000° C beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Verweilzeit des Gemisches in der Reaktionskammer auf höchstens 10 Sekunden einstellt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Verbrennungsgas verwendet, das wenigstens zum Teil durch Verbrennen des in der Reaktionskammer gebildeten Gases gewonnen wurde.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Verbrennungsgas verwendet, das Sauerstoff in einer Menge von höchstens 1,2 m3 (unter normalen Druck- und Temperaturbedingungen) je Kilogramm Sulfitablaugen Feststoff enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das Vergasen der Sulfitablauge nur bis zur unvollständigen Vergasung des Kohlenstoffes durchführt und die dabei anfallenden festen Teilchen nach ihrer Abtrennung von der Gasphase getrennt verbrennt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man das bei der getrennten Verbrennung der festen Teilchen erzeugte Gas als Verbrennungsgas verwendet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 009 515/146

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