DE3529998A1 - Verfahren und vorrichtung zum fortlaufenden auskleiden eines tunnels mit extrudierbeton - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum fortlaufenden auskleiden eines tunnels mit extrudierbetonInfo
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- E21D11/10—Lining with building materials with concrete cast in situ; Shuttering also lost shutterings, e.g. made of blocks, of metal plates or other equipment adapted therefor
- E21D11/102—Removable shuttering; Bearing or supporting devices therefor
Description
Die Erfindung betrifft ein dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 ent
sprechendes Verfahren zum fortlaufenden Auskleiden eines Tunnels mit
Extrudierbeton und eine dem Oberbegriff des Patentanspruches 4 ent
sprechende Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens.
Bei der Herstellung einer Tunnelauskleidung nach dem Extrudierverfah
ren wird im Rahmen der bekannten gattungsgemäßen Maßnahmen (DE-
PS 34 06 980) hinter einer Vortriebsmaschine Beton durch eine einzige,
oben liegende Öffnung in einer vorwärts gleitenden Stirnschalung ge
pumpt. Um selbst im nichtkohäsiven Lockerboden das Gebirge hinter
der Vortriebsmaschine zuverlässig zu stützen, muß dabei sichergestellt
sein, daß der flüssige Beton hinter der Stirnschalung stets einen
Druck aufweist, der höher ist als der auf die Tunnelauskleidung wir
kende Erd- bzw. Gebirgsdruck und der eventuell wirkende Druck aus
der Auflast aus dem Grundwasser. Um diesen fortwährenden Druck zu
gewährleisten, müssen verschiedene Vorkehrungen bei der Stützung der
Stirnschalung und bei der Zuführung des Betons getroffen werden. Ob
gleich durch eine federnde Lagerung der Stirnschalung und ein ge
steuertes Vorbewegen der Stirnschalung einige Voraussetzungen für das
Extrudierverfahren geschaffen sind, gelingt es bisher nicht, eine wirk
lich einwandfreie Qualität des Extrudierbetons zu erzielen. Der durch
die Stirnschalung gepumpte Beton lagert sich nämlich nicht schichtwei
se parallel zu der vorwärts gleitenden Stirnschalung ab, sondern
fließt in nicht vorherbestimmbaren Fließkanälen innerhalb des hinein
gepumpten Betons, wodurch es immer wieder zu einer Schollenbildung
in der kontinuierlich hergestellten Tunnelauskleidung kommt. In den
Randzonen dieser Schollen ist der Beton nicht dicht, es zeigen sich
entmischte Zonen, sogenannte Nester und auch Löcher. Abgesehen da
von, daß die Festigkeit des Betons nicht den Normen entspricht, ist
die mangelnde Qualität des Betons im wasserführenden Lockerboden ei
ne Gefahrenquelle. Durch die Löcher in der Auskleidung dringt Wasser
vermischt mit Boden ins Tunnelinnere und gefährdet die Bettung und
die Standsicherheit der Tunnelschale.
Nach zur Erfindung gehörenden Untersuchungen ist das Fließen des Be
tons in dem ringförmigen Raum, der außen vom umgebenden Gebirge,
innen von der stählernen lnnenschalung und nach vorn von der vor
wärtsgleitenden Stirnschalung begrenzt wird, ein Vorgang, der vielen
Einflüssen unterliegt:
- Das Fließvermögen des Betons hängt insbesondere von sei nen spezifischen Materialeigenschaften ab und von der Zeit, da es sich um einen Stoff handelt, der sich in einem che mischen Reaktionsprozeß befindet.
- Auch das umgebende Gebirge beeinflußt das Fließen, und zwar sowohl durch die rauhe Oberfläche als auch durch die Möglichkeit, daß der Beton dort Filtrat-Wasser verliert. Durch den Verlust des Filtrat-Wassers wird das Fließvermö gen erheblich herabgesetzt.
- Einen weiteren, wesentlichen Einfluß auf das Fließen haben die hydrostatischen Druckverhältnisse in dem Ringraum und damit in Zusammenhang stehend die Lage von Pumpöffnun gen in der Stirnschalung.
- Der Beton fließt entsprechend den Gesetzen der Strömungs lehre für zähe Flüssigkeiten. Durch im oberen Ringraum angeordnete Pumpöffnungen gepumpter Beton fließt, den nie deren Druck nutzend, in der Firste weit in den noch wei chen Beton, der noch eine geringe Scherfestigkeit besitzt, hinein. Erst nach mehreren Metern in Zonen, in denen der Abbindeprozeß schon weiter fortgeschritten ist und damit die Scherfestigkeit zunimmt, wird der Betonstrom nach un ten in Bereiche mit größerem hydrostatischen Druck abge lenkt. Durch untere Pumpöffnungen gepumpter Beton fließt dem Druckgradienten folgend sofort hinter der Stirnscha lung nach oben.
Die Schollen, das sind Zonen des extrudierten Betons, die als zusam
menhängende Flächen der vorwärts gleitenden Stirnschalung während
eines gewissen Zeitraumes hinterhereilen und dabei erhärten, entste
hen dadurch, daß in diesem Bereich das Fließvermögen des Betons ein
wenig geringer war oder die Druckpotentiallinien für längere Zeit kon
stant blieben. Sie werden insbesondere etwa im mittleren Abstand zwi
schen zwei Pumpöffnungen in der Stirnschalung beobachtet, wenn der
Abstand der Pumpöffnungen voneinander sehr groß ist. Die Schollen
werden deshalb zu einem Problem, weil sie zunächst auf der der Stirn
schalung abgewandten Seite von Beton höheren Drucks umströmt werden
und deshalb der Stirnschalung folgen. Irgendwann bricht der Fließka
nal hinter der Scholle zusammen oder die Reibung zum Gebirge wird
zu groß. Dann bleibt die Scholle hängen; in diesem Augenblick ent
steht auf der der Stirnschalung zugewandten Seite ein geringer Druck
oder gar eine Fehlstelle, wenn der Beton nicht sofort den entstehenden
Raum zwischen der weiter vorwärtseilenden Stirnschalung und der
hängenbleibenden Scholle ausfüllen kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Schollenbildung zu verhindern.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ergibt sich in verfah
rensmäßiger Hinsicht aus dem Kennzeichen des Patentanspruches 1
und in vorrichtungsmäßiger Hinsicht aus dem Kennzeichen des Patent
anspruches 4.
Mit anderen Worten soll das Betonieren des Extrudierbetons durch
mehrere, über den Umfang der Stirnschalung in gleichen, nicht zu
großen Abständen angeordnete Pumpöffnungen nacheinander mit glei
chen Mengen in relativ schneller Folge durchgeführt werden. Durch
das Hereinpumpen des Betons in gleichen Mengen durch die gleich
weit entfernten Pumpöffnungen wird erreicht, daß der Beton den kürze
sten Fließweg hat. Schollenbildung tritt nicht mehr auf.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den wei
teren Patentansprüchen.
Die Fortbewegung durch den Betonierdruck einer starren Stirnschalung,
die insgesamt zwar federnd gestützt ist, erzeugt auf dem Umfang der
Stirnschalung unterschiedliche Spannungsverhältnisse. Der Beton wird
gleichzeitig nur durch eine Pumpöffnung hinter die Stirnschalung ge
drückt, die in dem Einfüllbereich federnd ausweicht. Da sie jedoch
aus einer starren Stahlkonstruktion besteht, entstehen durch die Bewe
gung, etwa auf halber Höhe des Querschnittes, Zonen niedrigen Drucks.
Dieser Druckabbau kann, falls er eine bestimmte Größe übersteigt, da
zu führen, daß der Gesamtbetondruck an dieser Stelle geringer wird
als der von außen auf den Beton einwirkende Druck aus der Erd- und
der Wasserauflast. Die Folge wäre ein Verdrängen des Betons an die
ser Stelle durch den wassergesättigten Lockerboden. Dieser Gefahr
kann zunächst durch die Maßnahmen gemäß Patentanspruch 6 wirksam
begegnet werden; die Größe der Vorbewegung der starren Stirnschalung
sollte dabei pro Einfüllvorgang möglichst gering gehalten werden, und
zwar dadurch, daß nur verhältnismäßig kleine Mengen hineingepumpt
werden. Das dafür notwendige schnelle Wechseln von Pumpöffnung zu
Pumpöffnung kommt bei Lösung der steuerungstechnischen Probleme dem
Betoniervorgang zugute: Der Beton wird in den einzelnen Betonzufüh
rungen in kurzen Intervallen bewegt, die Gefahr des Erhärtens wird
vermindert. Als zweite Maßnahme, allein oder in Kombination mit der
vorstehend anzuwendenden Maßnahme, den Druckabbau etwa auf halber
Höhe des Querschnittes zu vermindern, empfiehlt sich die Lehre des
Patentanspruches 7; hierbei wäre die Oberfläche der Stirnschalung
elastisch zu gestalten, wobei zum Beispiel ein mit Wasser gefülltes
Gummiprofil sich den örtlichen Spannungsspitzen anpassen kann.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung erläutert.
Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Vorrichtung zum fortlaufenden
Auskleiden eines Tunnels mit Extrudierbeton,
Fig. 2 eine Frontansicht einer Stirnschalung gemäß Fig. 1 und
Fig. 3 vergrößert das Detail A der Fig. 1.
Die in den Figuren dargestellte Vorrichtung besteht in ihrem grund
sätzlichen Aufbau aus einer Schalung 1, 2 mit Innenschalung 1 sowie
vorbewegbarer Stirnschalung 2 und an die Stirnschalung 2 angeschlos
sener Pumpenanordnung 3 für die Zuführung von Extrudierbeton. Die
Stirnschalung 2 ist zwischen einen, Schildschwanz 4 eines Vortriebs
schildes 5 und der Innenschalung 1 angeordnet (vgl. Fig. 1 und 3).
Wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, ist die Stirnschalung 2 mit insgesamt
sechs Betonzuführöffnungen 6 versehen, die in Umfangsrichtung in
gleichmäßiger Verteilung angeordnet sind. Diese Betonzuführöffnungen
6 sind über jeweils eine Betonleitung 7 mit der Pumpenanordnung 3
verbunden, die für eine in Umgangsrichtung aufeinanderfolgende Bedie
nung der Betonzuführöffnungen 6 ausgelegt ist. Die aus einem starren
U-Profilring 8 bestehende Stirnschalung 2 liegt über elastische Dich
tungen 9, 10 einerseits am Schildschwanz 4, andererseits an der In
nenschalung 1 an und ist auf ihrer der Auskleidung abgewandten Vor
derseite 11 in Tunnellängsrichtung federnd abgestützt; das ist in Fig.
1 nur schematisch angedeutet. Aus Fig. 3 erkennt man, daß die Stirn
schalung 2 auf ihrer der Auskleidung zugewandten Rückseite 12 mit
einer elastisch nachgiebigen Oberfläche versehen ist. Diese elastische
Oberfläche ist von einem mit Wasser gefüllten Gummihohlprofil 13 ge
bildet, das in dem U-Profilring 8 angeordnet ist.
Der Extrudierbeton wird in verhältnismäßig kleinen, aber gleich gros
sen Mengenportionen in schneller Folge den Betonzuführöffnungen 6 zu
geführt, hinter denen sich die oben beschriebenen Segmentabschnitte
befinden.
Claims (8)
1. Verfahren zum fortlaufenden Auskleiden eines Tunnels mit in Tun
nellängsrichtung zugeführtem Extrudierbeton, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Extrudierbeton in einer gegenüber
seiner Erstarrungszeit kleinen Zeitspanne in gleichbleibenden Mengen
portionen in Umfangsrichtung aufeinanderfolgend pro Umfangslänge
mehrfach vorgesehenen, gleich großen Segmentabschnitten jeweils mit
tig zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ex
trudierbeton zumindest sechs Segmentabschnitten pro Umfangslänge zu
geführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Mengenportionen derart bemessen werden, daß die Segmentabschnit
te in Tunnellängsrichtung jeweils eine Erstreckung aufweisen, die klei
ner als deren Länge in Umfangsrichtung ist.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der An
sprüche 1 bis 3, bestehend aus einer Schalung mit Innenschalung so
wie vorbewegbarer Stirnschalung und an die Stirnschalung angeschlos
sener Pumpenanordnung für die Zuführung des Extrudierbetons,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnschalung
(2) mit einer Mehrzahl von in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilten,
mit der Pumpenanordnung (3) verbundenen Betonzuführöffnungen (6)
versehen ist und die Pumpenanordnung (3) für eine in Umfangsrich
tung aufeinanderfolgende Bedienung der Betonzuführöffnungen (6) aus
gelegt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stirnschalung (2) mit zumindest sechs Betonzuführöffnungen (6) verse
hen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stirnschalung (2) auf ihrer der Auskleidung abgewandten Vorder
seite (11) in Tunnellängsrichtung federnd abgestützt ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stirnschalung (2) auf ihrer der Auskleidung zuge
wandten Rückseite (12) mit einer elastisch nachgiebigen Oberfläche
versehen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die ela
stisch nachgiebige Oberfläche von einem mit Wasser gefüllten Gummi-
oder Kunststoffhohlprofil (13) gebildet ist.
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- 1987-06-11 US US07/061,864 patent/US4768898A/en not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (2)
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