DE4446028C2 - Verfahren und Anlage zum Stabilisieren eines Bodens mit Hilfe von Injektionen - Google Patents
Verfahren und Anlage zum Stabilisieren eines Bodens mit Hilfe von InjektionenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Anlage
zum Verdichten eines instabilen Bodens gemäß den Patentansprü
chen 1 und 7.
Böden, insbesondere flache und sanft ansteigende oder leicht
abfallende Böden, die aus aufgeschüttetem Material bestehen,
das anfänglich oft lose und trocken aufgebracht worden ist, wie
es zum Beispiel in Gebieten für den Tagebau von zum Beispiel
Braunkohle oder Steinkohle, in Landgewinnungsgebieten oder beim
Bau von Dämmen vorgefunden werden kann, bilden durch ihre Insta
bilität in der Praxis eine potentielle Gefahr. Ein Verschieben,
Zerfließen oder Absenken eines derartigen sanft ansteigenden
oder leicht abfallenden oder flachen Bodens kann stattfinden,
wenn mehrere der folgenden Faktoren auftreten:
- (a) in einer instabilen Bodenschicht steht das Grundwasser bis zu einer Höhe von mehr als ca. 20% der gesamten Schichtstärke;
- (b) es tritt eine plötzliche Belastung oder eine einmalige oder bleibende Vibration auf;
- (c) die Teilchengrößenverteilung des Bodenmaterials findet hauptsächlich innerhalb eines bestimmten kritischen Ge biets statt und/oder die Teilchen haben eine runde, ab geschliffene Form mit einer glatten Oberfläche oder
- (d) der Boden hat ein niedriges Schüttgewicht (d. h. der kri tische Dichtheitsindenx ist kleiner als oder gleich ca. 0,6) mit einer relativ hohen Porosität.
Um die oben beschriebenen instabilen Böden für den Menschen
ohne Gefahr für Verschiebung, Zerfließung oder Senkung begehbar
und kultivierbar zu machen, muß der Einfluß der Faktoren (a)
bis (d) auf die Bodenstabilität über eine Landoberfläche verrin
gert werden, die um mehrere zehn Quadratkilometer variieren
kann.
Die aus dem Faktor (a) hervorgehende Gefahr kann verringert wer
den, indem der Porenwasserdruck abgesenkt wird, was nur möglich
ist, wenn der Grundwasserspiegel im Boden durch Entwässerung
herabgesetzt wird. Eine derartige Entwässerung hat einen konti
nuierlichen Charakter und ist deshalb sehr teuer.
Der Faktor (b) ist eigentlich nur beherrschbar, wenn das Gebiet
mit dem instabilen Boden völlig für den Menschen gesperrt wird.
Die potentielle Gefahr der Verschiebung, Zerfließung oder Sen
kung bleibt dann jedoch bestehen. Der Faktor (c) kann nicht be
einflußt werden.
Eine dauerhafte Lösung des Problems der Instabilität des Bodens
kann herbeigeführt werden, wenn die Eingeschaften (d) des Bo
dens geändert werden. Eine bekannte Technik ist das Injizieren
eines aushärtenden Stabilisationsmittels wie Beton, Zement oder
eines ähnlichen Materials mittels senkrechter Bohrungen, wie
sie zum Beispiel in der DE-OS 32 13 041 beschrieben ist. Die
Poren im Boden werden durch ein derartiges Mittels in einem Ge
biet um die Stelle der Injektion herum ausgefüllt. Der Umfang
des gesamten, auf diese Weise stabilisierbaren Gebietes ist in
der Hauptsache vom angewandten Druck, der Porosität des Bodens
und der Viskosität des Mittels abhängig. Durch den erhöhten In
jektionsdruck tritt eine Rißbildung auf, die sich manchmal bis
zu einige zehn Meter um die Injektionsstelle herum fortsetzen
kann. Weil oft die Rede von der Bodenstabilisation bei mehr
oder weniger ausgedehnten Gebieten ist, werden die Injektionen
in den hauptsächlich senkrechten Bohrungen normalerweise ent
lang einer oder mehrerer, in der Hauptsache waagerechten Strec
ken in regelmäßigen Abständen in Bezug zu einander in einem
solchen Abstand durchgeführt, daß eine mehr oder weniger gleich
mäßige Stabilisierung des Bodens eintritt. Ein Nachteil ist da
bei, daß für die Stabilisierung eines ausgedehnten Gebietes
sehr viele Bohrungen durchgeführt werden müssen.
In bestimmten Fällen ist es unmöglich, den Boden mittels Injek
tionen zu stabilisieren, weil das betreffende Gebiet ein ge
schützter Naturpark ist oder weil das Gebiet bebaut ist, so daß
Bohranlagen für die senkrechten Bohrungen nicht errichtet wer
den können.
Ein Nachteil der Stabilisationstechnik mit Hilfe von Injek
tionen aus senkrecht gebohrten Löchern ist, daß nach einer Boh
rung und einer Injektion die nächste Bohrung erst stattfinden
kann, wenn die erste Bohrstelle genügend stabilisiert ist und
eine ausreichende Festigkeit für die Aufstellung einer Bohran
lage besitzt. Ein weiterer Nachteil des Standes der Technik be
steht darin, daß das benutzte Stabilisationsmittel in der Regel
Fremdmaterial im Boden ist, was aus umwelttechnischer Hinsicht
unerwünscht ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren für das Verdichten
eines instabilen Bodens mittels Injektion eines Stabilisations
mittels im Boden derart zu verbessern, daß es sicher, schnell
und billig durchgeführt werden kann, ohne unnatürliche Materia
lien in den Boden einzubringen, sowie eine Anlage zur Durchfüh
rung dieses Verfahrens bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen
Merkmale gelöst. Das Verfahren nach der Erfindung kennt kaum
oder gar keine Einschränkungen in Bezug auf die Bodenoberflä
che, das Gefälle oder die Böschungshöhe eines zu stabilisieren
den Bodens und dessen Lage, die Gefahrenklasse des Gebietes und
die Witterung oder die Bodenbeschaffenheit, namentlich des Vor
handenseins oder des Fehlens von Grundwasser. Von einem Punkt
auf einem stabilen Untergrund können gesteuerte waagerechte Boh
rungen (eine Technik, die an sich bekannt ist für ganz andere
Anwendungen, zum Beispiel aus US-PS 3 878 903) in eine gewünsch
te Tiefe und Richtung in den flachen oder geneigten Boden herge
stellt werden, also ohne daß die Bohranlage selbst auf dem zu
stabilisierenden Boden steht. Deshalb ist es mit dem Verfahren
nach der Erfindung auch möglich, den Boden unter einem geschütz
ten Naturgebiet oder einer bebauten Umgebung zu stabilisieren,
ohne sich auf die Bodenoberfläche des zu stabilisierenden Bo
dens zu begeben. Ein großer Vorteil in Bezug auf den Stand der
Technik, bei dem Bohrungen in senkrechter Richtung verwendet
werden, ist, daß der Nutzen der waagerechten Bohrungen viele
Male höher ist. Mit einer einzigen waagerechten Bohrung kann
ein Bodengebiet stabilisiert werden, das mittels senkrechter
Bohrtechniken erst nach der Durchführung zahlreicher zehnfacher
Bohrungen erreicht werden kann. Auf diese Weise werden sehr gro
ße Zeit- und Kosteneinsparungen erhalten.
Das in dem Verfahren nach der Erfindung benutzte, natürliche,
nicht aushärtende Fluid besteht aus einer Flüssigkeit, wie Was
ser oder Bentonitlösung, einem Gas, wie Luft, oder einer Kombi
nation einer Flüssigkeit und einem Gas, die gleichzeitig oder
nacheinander injiziert werden können. Das eingespritzte Fluid
vergrößert zeitweilig die Poren zwischen dem Bodenmaterial,
wonach das Bodenmaterial während des Wegströmens des Fluids
eine stabilere Position als vorher einnimmt, wobei die Poren
kleiner sind als vorher und der Boden sich daher gesetzt hat.
Das Fluid belastet die Umwelt nicht. Vorzugsweise wird der
Abstand der Injektionsstellen untereinander derart gewählt, daß
ein annähernd zusammengeschlossenes verdichtetes Bodengebiet
erhalten wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens nach der Er
findung wird die Druckleitung für die Injektion des Stabilisa
tionsmittels durch eine Bohrstange oder mehrere Bohrstangen ge
bildet, die für das waagerechte gesteuerte Bohren des Bohrlochs
benutzt wird bzw. werden. Auf diese Weise ist es überflüssig,
eine getrennte Druckleitung ins Bohrloch einzubringen, nachdem
vorher die Bohrstangen daraus entfernt worden sind.
In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens, bei dem
eine Bohrstange oder mehrere Bohrstangen, die für das waage
recht gesteuerte Bohren eines Lochs als Druckleitung gebraucht
werden oder bei dem eine getrennte Druckleitung benutzt wird,
wird die Druckleitung ganz in das Bohrloch eingeführt, das Sta
bilisationsmittel in das Bohrloch injiziert und danach die
Druckleitung aus dem Bohrloch zurückgezogen. Dabei ist es mög
lich, das Stabilisationsmittel während des Rückzuges der Druck
leitung aus dem Bohrloch kontinuierlich in das Bohrloch zu inji
zieren, wodurch eine sehr gleichmäßige Stabilisierung bzw. Ver
dichtung des Bodens in der Umgebung des Bohrloch erhalten wird.
Es ist auch möglich, die Injektion des Stabilisationsmittels
ins Bohrloch während des Zurückziehens der Druckleitung aus dem
Bohrloch zu stoppen, wobei die Druckleitung nur um eine vorbe
stimmte Distanz zurückgezogen wird, um danach die Injektion des
Stabilisationsmittels ins Bohrloch wieder aufzunehmen. Auf die
se Weise werden diskontinuierliche Stabilisierungen bzw. Ver
dichtungen des Bodens in der Umgebung des Bohrlochs erreicht.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens
nach der Erfindung wird abwechselnd in einer vorbestimmten Ent
fernung gebohrt und Stabilisationsmittel in das Bohrloch inji
ziert. Auf diese Weise kann bereits während des Bohrens, wobei
Muster des Bodens am Ende des Bohrloch gezogen werden können,
ein Fluid in den Boden injiziert werden, wobei die
Musterentnahme als Indikation für die Notwendigkeit der
Injektion des Fluids dienen kann.
Eine Anlage für die Ausführung des Verfahrens nach der Erfin
dung umfaßt eine oder mehrere Bohrvorrichtungen für die Durch
führung einer gesteuerten waagerechten Bohrtechnik und eine
Hochdruckeinrichtung mit Druckleitung für das Injizieren des
Stabilisationsmittels in jedes Bohrloch.
Wenn die Bohrvorrichtung eine hohle Steuerbohrstange mit einem
offenen vorderen Ende und eine koaxial um sie herum bewegbare,
hohle Spülbohrstange mit einem offenen vorderen Ende umfaßt, wo
bei für die Bohrung eine Flüssigkeitsströmung durch die Steuer
bohrstange und in entgegengesetzter Richtung durch den Raum zwi
schen der Steuerbohrstange und der Spülbohrstange erzeugt wer
den kann, benutzt man vorzugsweise die Spülbohrstange als Druck
leitung für die Injektion des Stabilisierungsmittels in den Bo
den. Vorzugsweise ist bei einem derartigen Gebrauch der Spül
bohrstange die Steuerbohrstange aus der Spülbohrstange entfernt
worden.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung erläutert, in der:
Fig. 1 eine Grafik für die Teilchengrößenver
teilungen in einem Boden zeigt;
Fig. 2 eine schematische perspektivische Ab
bildung ist zur Illustration der Boden
stabilisierung bzw. -verdichtung mit
Hilfe einer Injektion nach dem Stand
der Technik;
Fig. 3 eine schematische perspektivische Ab
bildung ist zur Illustration der Prin
zipien des Verfahrens nach der Erfin
dung;
Fig. 4 einen Querschnitt eines Bodens zeigt
zur Darstellung des Verfahrens nach der
Erfindung;
Fig. 5 eine andere Ausführungsform des Verfah
rens nach der Erfindung illustriert;
Fig. 6 schematisch und als Draufsicht eine
Ausführungs-form des Verfahrens nach
der Erfindung illustriert;
Fig. 7 schematisch und als Draufsicht eine
andere Ausführungsform des Verfahrens
nach der Erfindung illustriert;
Fig. 8 schematisch und als Draufsicht noch
eine weitere Ausführungsform des Ver
fahrens nach der Erfindung illustriert;
Fig. 9 und 10 schematisch und als Draufsicht ver
schiedene Phasen einer anderen Ausfüh
rungsform des Verfahrens nach der Er
findung illustrieren;
Fig. 11 schematisch und als Querschnitt Stangen
für die Durchführung einer waagerechten
gesteuerten Bohrung wiedergibt und
Fig. 12 schematisch als Querschnitt die Bohr
stangen nach Fig. 11 in einer anderen
Phase des Bohrens wiedergibt.
In den verschiedenen Figuren beziehen sich gleiche Bezugszif
fern auf gleiche Teile oder Teile mit gleichen Funktionen.
In der Grafik nach Fig. 1 ist entlang der waagerechten Achse
der Durchmesser der Bodenteilchen, in mm ausgedrückt, angegeben
und entlang der senkrechten Achse der Prozentsatz der Gesamt
masse eines Bodenmusters beim Sieben. Wenn die Bodenzusammenset
zung derart ist, daß die Teilchengröße im grauen Gebiet
zwischen den beiden in der Grafik eingezeichneten Kurven liegt,
kann der Boden als instabil betrachtet werden.
Fig. 2 illustriert die Art, in der in Übereinstimmung mit dem
Stand der Technik eine Bodenstabilisierung mittels des Injizie
rens eines aushärtenden Stabilisationsmittels durch Bohrlöcher
durchgeführt wird. Ein Teil eines Bodens 4 ist hier als recht
eckiger Block 2 mit einer Länge l abgebildet, die zum Beispiel
1000 m beträgt, einer Tiefe d, die zum Beispiel 70 m ist, und
einer Breite b, die zum Beispiel 30 m beträgt. Es ist anzumer
ken, daß die Länge l des Blocks 2 unverhältnismäßig klein abge
bildet ist. Von der Bodenoberfläche sind in diesem Beispiel ein
undfünfzig senkrechte Bohrungen im Boden 4 niedergebracht.
Die Bohrungen sind von der Bodenoberfläche über den instabilen
Boden niedergebracht worden, und daher beseht während der Bohr
arbeiten die Gefahr von Verschiebungen, Zerfließungen oder Sen
kungen. Als Folge der Instabilität des Bodens 4 kann jedes fol
gende Bohrloch 5 erst gebohrt werden, nachdem in einem vorheri
gen Bohrloch 8 eine Injektion mit einem Stabilisationsmittel
durchgeführt worden ist. Der Boden 4 ist dadurch nach einiger
Zeit derart stabilisiert, daß die für die Bohrungen benutzte
Bohranlage versetzt werden kann, damit das nächste Loch 8 ge
bohrt werden kann. Die Entfernung der Bohrlöcher 8 untereinan
der ist in Fig. 2 unverhältnismäßig klein wiedergegeben, aber
wohl im Verhältnis zur Länge l des Blocks 2.
Mit der Durchführung einer einzigen waagerechten Bohrung nach
Fig. 3, die zu einem Bohrloch 12 führt, kann das gleiche
Gebiet stabilisiert werden wie mit der großen Anzahl Bohrungen
nach Fig. 2. Nach Herstellung des Bohrlochs 12 mit Hilfe einer
Bohranlage 14 wird im Bohrloch 12 eine Anzahl Injektionen mit
einem Fluid durchgeführt. Die Bohranlage 14 befindet sich in
einem Gebiet mit einem stabilen Boden in einer Entfernung s von
einem Gebiet mit dem zu stabilisierenden Boden, das sich in
Fig. 3 zur linken Seite einer durch eine gestrichelte Linie
angegebenen Fläche ausdehnt.
In den Fig. 4 und 5 ist ein Boden 4 abgebildet, der in einer
Böschung 5 endet. Die Bohranlage 14, die mit einem Fluidbehäl
ter 15 gekoppelt ist, ist in Fig. 4 in einem durch s angegebe
nen, sicheren Gebiet aufgestellt und befindet sich in Fig. 5
auf einem Fahrzeug 26 in einem See 22, d. h. ebenfalls an einer
sicheren Stelle. Statt vom Fahrzeug 26 aus könnte auch von
einer natürlichen oder künstlichen Insel gebohrt werden.
In Fig. 5 befindet sich in einem Gebiet 6 des Bodens Grundwas
ser. In dem mit i angedeuteten Gebiet, in dem der instabile Bo
den stabilisiert werden muß, werden aus der Bohranlage 14 eine
oder mehrere waagerecht gesteuerte Bohrungen eingebracht, aus
denen die Bohrlöcher 28 entstehen; in diese Bohrlöcher 28 wird
aus dem Fluidbehälter 15 ein Fluid oder eine Fluidmischung
unter Hochdruck durch eine Leitung gebracht, die mit einer Öff
nung oder mehreren Öffnungen versehen ist. Es ist zum Beispiel
möglich, während des Bohrens des Lochs 28 eine beim Bohren be
nutzte hohle Bohrstange an den Fluidbehälter 15 anzuschließen
und das Fluid unter Hochdruck an einer vorbestimmten Stelle in
den Boden zu drücken. Die Bohrung kann danach in einiger Entfer
nung fortgesetzt werden, wonach an einer vorbestimmten Stelle
das Fluid erneut durch die obengenannte Bohrstange in den Boden
gedrückt wird. Auf diese Weise kann das Bohren des Bohrlochs 28
immer mit der Injektion des Fluids an vorbestimmten Stellen in
den Boden abgewechselt werden.
Es ist auch möglich, zuerst mit Hilfe der Bohranlage 14 das
vollständige Bohrloch 28 in den Boden 4 einzubringen und danach
eine beim Bohren benutzte, hohle Bohrstange an den Fluidbehäl
ter 15 anzuschließen und während des Zurückziehens der Bohr
stange aus dem Bohrloch 28 kontinuierlich oder intermittierend
das Fluid unter Hochdruck in den Boden 4 zu injizieren. Es wird
deutlich, daß statt einer beim Bohren benutzten hohlen Bohrstan
ge auch eine andere, in das Bohrloch 28 einzuführende Leitung
für die Injektion des Fluids benutzt werden kann.
In den Fig. 4 und 5 ist schematisch angegeben, daß durch die
Injektion des Fluids unter Hochdruck Risse 29 im Boden 4 auf
treten, wobei die Risse mit dem Fluid gefüllt werden und von wo
aus die Poren zwischen dem Bodenmaterial mit dem Fluid gefüllt
werden, wodurch die Porenabmessungen zunächst zunehmen. Nach
dem Abströmen des Fluids aus den Poren sind die Poren kleiner
als vorher, und es hat demnach eine Verdichtung des Bodens
stattgefunden. Während der Injektion des Fluids braucht die
Bohranlage 14 aus Sicherheitserwägungen nicht versetzt werden.
Bei dem in Fig. 6 dargestellten Verfahren sind von rechts nach
links in der Figur nacheinander von Bohrstellen 40a, 40b, 40c,
40d Löcher 42a, 42b, 42c, 42d gebohrt worden. Die Bohranlage 14
und der Fluidbehälter 15 befinden sich an der Bohrstelle 40e
für das Bohren eines weiteren Loches 42e. Alle Bohrstellen 40a
bis 40c befinden sich in einem mit s angegebenen sicheren Ge
biet mit einem stabilen Boden in einem ausreichenden Abstand zu
einem mit i angegebenen Gebiet mit einem zu stabilisierenden
Boden. Aus Fig. 6 geht hervor, daß mit einer beschränkten An
zahl paralleler waagerechter Bohrungen, zwischen denen der Ab
stand ausreichend klein ist, um ein zusammengeschlossenes sta
bilisiertes Gebiet zu erhalten, ein großen Gebiet stabilisiert
werden kann. Die Bohranlage 14 und der Fluidbehälter 15 brau
chen nur wenige Male zu einem nächsten Punkt versetzt zu wer
den.
In Fig. 7 ist ein weiteres Verfahren illustriert, bei dem man
sich mit einer noch geringeren Anzahl von Versetzungen der Bohr
anlage 14 und des Fluidbehälters 15 begnügen kann als bei dem
anhand von Fig. 6 illustrierten Verfahren. Von jeder Bohr
stelle 46a, 46b und 46c werden mehrere gesteuerte waagerechte
Bohrungen vorgetrieben, im dargelegten Beispiel drei Stück. Von
der Bohrstelle 46a sind die Löcher 48a, 50a, 52a eingebracht
und für die Injektion eines Fluids in den Boden benutzt worden,
von der Bohrstelle 46b sind die Löcher 48b, 50b, 52b einge
bracht und für die Injektion eines Fluids in den Boden verwen
det worden, und von der Bohrstelle 46c, wo die Bohranlage 14
und der Fluidbehälter 15 sich im Augenblick befinden, sind die
Bohrlöcher 48c, 50c eingebracht und für die Injektion eines
Fluids in den Boden benutzt worden, während das Bohren eines
Lochs 52c gerade stattfindet.
Fig. 8 illustriert eine Kombination der Verfahren, die anhand
der Fig. 6 und 7 erörtert worden sind. Aus jedem der Bohr
stellen 56a, 56b und 56c sind drei Bohrlöcher 58a, 60a, 62a,
58b, 60b, 62b, 58c, 60c, 62c eingebracht und für die Injektion
eines Fluids in den Boden benutzt worden. Die Bohrlöcher 58a
bis 58c, 60a bis 60c, 62a bis 62c laufen in der Hauptsache zu
einander parallel dank der Steuerung der waagerechten Bohrtech
nik, wodurch eine sehr gleichmäßige Injektion des Fluids in
einem großen zu stabilisierenden Gebiet i bewirkt werden kann.
Gemäß Fig. 9 werden zunächst in der bereits anhand von Fig. 6
beschriebenen Weise in einem Gebiet i mit einem instabilen Bo
den drei "Dämme" von den Bohrstellen 66a, 66b, 66c gebildet.
Bei diesen Dämmen ist der Boden nach der Injektion eines Fluids
in den Boden ausreichend stabil, um als neue Bohrstelle dienen
zu können. Auf diese Weise verdeutlicht Fig. 10, wie auf dem
von der Bohrstelle 66a her zustandegebrachten Damm neue Bohr
stellen 70a gewählt werden können, von wo aus in zwei gegenüber
gelegenen Richtungen neue Bohrungen hergestellt werden können
für die Stabilisierung des Bodens neben dem Damm. In ähnlicher
Weise bilden die aus den Bohrstellen 66b und 66c gebildeten
Dämme die Basis für die Bohrstellen 70b bzw. 70c.
Fig. 11 zeigt den vorderen Teil einer hohlen Steuerbohrstange
80, um die koaxial eine hohle Spülbohrstange 82 angeordnet ist.
Es wird in einer an sich für die gesteuerte waagerechte Bohr
technik bekannten Weise eine Flüssigkeitsströmung durch die
Steuerbohrstange 80 hin zu deren Ende und in entgegengesetzter
Richtung durch den Raum zwischen der Steuerbohrstange 80 und
der Spülbohrstange 82 für die Herstellung einer waagerechten
Bohrung zustandegebracht. Die Steuerung der Bohrung findet mit
Hilfe eines Positionsmeßinstruments 84 statt, das sich in der
Steuerbohrstange 80 befindet.
Wenn das Ende des Bohrlochs erreicht ist, kann die Steuerbohr
stange 80 mit dem Positionsmeßinstrument 84 in Pfeilrichtung 86
aus der Spülbohrstange 82 zurückgezogen werden, wie Fig. 12
illustriert. Die im Bohrloch zurückgebliebene Spülbohrstange 82
kann danach als Druckleitung für das unter hohem Druck dem
Boden zuzuführende Fluid am Ende der Spülbohrstange 82 dienen.
Für eine Injektion an einer anderen Stelle im Boden wird die
Spülbohrstange 82 erst über einen vorbestimmten Abstand aus dem
Bohrloch zurückgezogen, wonach erneut unter hohem Druck eine
Injektion des Fluids stattfinden kann. Es ist auch möglich,
gleichzeitig mit dem Zurückziehen der Spülbohrstange 82 das
Fluid kontinuierlich in den Boden zu injizieren. Desweiteren
ist es möglich, die Spülbohrstange 82 als Führung für eine
darin oder darum herum in das Bohrloch zu bringende, besondere
Injektionsleitung für die Injektion des Fluids in den Boden zu
nutzen.
Es ist darüberhinaus möglich, während des gesteuerten Bohrens
des waagerechten Loches in den Boden ein Fluid in den Boden zu
injizieren, wobei der Effekt des Stabilisierens direkt von Be
ginn an eintritt. Nachdem die Bohrung und dadurch die Injektion
des Fluids beendet worden ist, werden die Steuerbohrstange 80
und die Spülbohrstange 82 aus dem Bohrloch zurückgezogen, das
man zu gleicher Zeit mit dem Fluid auffüllt. Wenn es sich als
unmöglich herausstellt, die Stangen aus dem Bohrloch zu entfer
nen, kann die Spülbohrstange 82 mit Hilfe einer Bohrstange mit
einem größeren Durchmesser lose gebohrt werden.
Claims (10)
1. Verfahren zum Verdichten eines instabilen Bodens über ein
vorbestimmtes Gebiet zur Herstellung eines im wesentlichen
horizontal ausgerichteten Verdichtungsbereichs, wobei ent
lang einer oder mehrerer, in der Hauptsache waagerechter
Strecken im Boden unter hohem Druck ein Stabilisationsmit
tel injiziert wird,
dadurch gekennzeichnet, daß als Stabilisationsmittel ein
nicht härtendes, natürliches Fluid verwendet wird, das aus
den Poren zwischen dem Material des Bodens entweichen kann,
und daß eine gesteuerte waagerechte Bohrtechnik für die Her
stellung eines Bohrlochs (12, 28) oder von mehreren Bohrlö
chern (42a-e, 48a-c, 50a-c, 52a-c, 58a-c, 60a-c, 62a-c) an
gewandt wird, die je eine waagerechte Strecke im Boden (4)
bilden, und daß das Stabilisationsmittel über eine in das Bohrloch eingeführte Drucklei
tung (82) in das Bohrloch (12, 28) bzw. die Bohrlöcher
(42a-e, 48a-c, 50a-c, 52a-c, 58a-c, 60a-c, 62a-c) über ihre
Länge verteilt injiziert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Druckleitung durch eine
Bohrstange (82) oder mehrere Bohrstangen gebildet ist, die
für das Bohren des Bohrlochs (12, 28, 42a-e, 48a-c, 50a-c,
52a-c, 58a-c, 60a-c, 62a-c) benutzt wird bzw. werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Druckleitung (82) für die
Injektion des Stabilisationsmittels ganz in das Bohrloch
(12, 28, 42a-e, 48a-c, 50a-c, 52a-c, 58a-c, 60a-c, 62a-c)
eingeführt und das Stabilisationsmittel in das Bohrloch
(12, 28, 42a-e, 48a-c, 50a-c, 52a-c, 58a-c, 60a-c, 62a-c)
injiziert wird, wonach die Druckleitung (82) aus dem Bohr
loch (12, 28, 42a-e, 48a-c, 50a-c, 52a-c, 58a-c, 60a-c,
62a-c) zurückgezogen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Stabilisationsmittel wäh
rend des Rückziehens der Druckleitung (82) aus dem Bohrloch
(12, 28, 42a-e, 48a-c, 50a-c, 52a-c, 58a-c, 60a-c, 62a-c)
kontinuierlich ins Bohrloch (12, 28, 42a-e, 48a-c, 50a-c,
52a-c, 58a-c, 60a-c, 62a-c) injiziert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Injizieren des Stabilisati
onsmittels in das Bohrloch (12, 28, 42a-e, 48a-c, 50a-c,
52a-c, 58a-c, 60a-c, 62a-c) während des Rückzugs der Druck
leitung (82) aus dem Bohrloch (12, 28, 42a-e, 48a-c, 50a-c,
52a-c, 58a-c, 60a-c, 62a-c) gestoppt wird, wobei die Druck
leitung (82) nur über eine vorbestimmte Distanz zurückgezo
gen wird, wonach die Injektion des Stabilisationsmittels in
das Bohrloch (12, 28, 42a-e, 48a-c, 50a-c, 52a-c, 58a-c,
60a-c, 62a-c) wieder aufgenommen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß abwechselnd über eine vorbe
stimmte Strecke gebohrt und das Stabilisationsmittel in das
Bohrloch (12, 28, 42a-e, 48a-c, 50a-c, 52a-c, 58a-c, 60a-c,
62a-c) injiziert wird.
7. Anlage für die Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch eine oder mehrere
Bohrvorrichtung(en) (14) für die Durchführung einer gesteuer
ten waagerechten Bohrtechnik und durch eine Hochdruckeinrich
tung mit Druckleitung (82) für das Injizieren des Stabilisa
tionsmittels in jedes Bohrloch (12, 28, 42a-e, 48a-c, 50a-c,
52a-c, 58a-c, 60a-c, 62a-c).
8. Anlage nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Druckleitung durch eine Bohr
stange (82) oder mehrere Bohrstangen gebildet ist, die für
das Bohren eines Lochs (12, 28, 42a-e, 48a-c, 50a-c, 52a-c,
58a-c, 60a-c, 62a-c) benutzt werden.
9. Anlage nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrvorrichtung (14) eine
hohle Steuerbohrstange (80) mit offenem vorderen Ende und
eine sich koaxial darum bewegende hohle Spülbohrstange (82)
mit einem offenen vorderen Ende umfaßt, wobei für die Boh
rung (12, 28, 42a-e, 48a-c, 50a-c, 52a-c, 58a-c, 60a-c,
62a-c) durch die Steuerbohrstange (80) eine Flüssigkeitsströ
mung und in entgegengesetzter Richtung durch den Raum zwi
schen der Steuerbohrstange (80) und der Spülbohrstange (82)
zustandegebracht werden kann, und daß die Druckleitung durch
die Spülbohrstange (82) gebildet wird.
10. Anlage nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerbohrstange (80) aus
der Spülbohrstange (82) entfernt ist, wenn die Spülbohrstan
ge (82) als Druckleitung benutzt wird.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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NL9302262A NL9302262A (nl) | 1993-12-24 | 1993-12-24 | Werkwijze en installatie voor het stabiliseren van een bodem met behulp van injectie. |
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DE19944446028 Expired - Fee Related DE4446028C2 (de) | 1993-12-24 | 1994-12-23 | Verfahren und Anlage zum Stabilisieren eines Bodens mit Hilfe von Injektionen |
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JPH089863B2 (ja) * | 1991-08-14 | 1996-01-31 | 株式会社エヌ、アイ、テイ | 全角度地盤改良体造成工法及びその装置 |
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- 1993-12-24 NL NL9302262A patent/NL9302262A/nl active Search and Examination
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