DE4210196A1 - Verfahren zum Verformungsausgleich im Untergrund durch Einpressen bodenschonender Pasten - Google Patents
Verfahren zum Verformungsausgleich im Untergrund durch Einpressen bodenschonender PastenInfo
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- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E02—HYDRAULIC ENGINEERING; FOUNDATIONS; SOIL SHIFTING
- E02D—FOUNDATIONS; EXCAVATIONS; EMBANKMENTS; UNDERGROUND OR UNDERWATER STRUCTURES
- E02D35/00—Straightening, lifting, or lowering of foundation structures or of constructions erected on foundations
-
- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E02—HYDRAULIC ENGINEERING; FOUNDATIONS; SOIL SHIFTING
- E02D—FOUNDATIONS; EXCAVATIONS; EMBANKMENTS; UNDERGROUND OR UNDERWATER STRUCTURES
- E02D3/00—Improving or preserving soil or rock, e.g. preserving permafrost soil
- E02D3/12—Consolidating by placing solidifying or pore-filling substances in the soil
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- Consolidation Of Soil By Introduction Of Solidifying Substances Into Soil (AREA)
Description
Das nachfolgend beschriebene Injektionsverfahren geht über den Stand der Technik, wie
er insbesondere im Grundbautaschenbuch (4. Auflage Teil 2) beschrieben ist, erheblich
hinaus. Zweck ist nicht vorrangig die Verfestigung oder Abdichtung des Untergrundes,
sondern die Kompensation vertikaler oder horizontaler Verschiebungen zum Schutz von
baulichen Anlagen. Diesem Zweck dienen bislang Einpreßverfahren mit Zementsuspensio
nen oder chemischen Massen; diese breiten sich jedoch kaum kontrollierbar aus, können
das Grundwasser gefährden und hinterlassen hinderliche oder gar schädliche harte Bereiche
unkontrollierbarer Form. Das vorgestellte Verfahren zielt dagegen darauf ab, in den Unter
grund nur solche Substanzen einzubringen, die dessen natürlicher Funktion oder späterer
Nutzung nicht im Wege stehen.
Eingepreßt werden Pasten, die aus körnigen Stoffen, viskosen Fluiden und Luft angemischt
werden. Der Feststoffanteil ist mineralisch und besteht vorzugsweise aus natürlichem Bo
denmaterial; die Auswahl richtet sich nach der Verfügbarkeit und dem Verpreßziel. Che
mische Veränderungen sind auszuschließen. Die flüssige Komponente soll während des
Anmischens eine niedrige Viskosität aufweisen. Durch biochemische Umwandlung steigt
die Viskosität an, so daß eine einpreßbare Paste entsteht. Anschließend soll die erhöhte
Viskosität durch eine biochemische Reaktion wieder auf diejenige des Wassers absinken.
Zum Ausgleich von Senkungen werden die für das Einpressen erforderlichen Leitungen unter
baulichen Anlagen in beliebiger Anordnung eingebracht (Fig. 1). Zum Einbau der Leitun
gen sind kleine Schächte oder benachbarte Baugruben anzulegen (1). Das Einbauverfahren
der Leitungen (2) ist beliebig, muß aber die zu schützenden baulichen Anlagen schonen.
Mehrere Leitungen bilden Fächer oder Raster. Die Einpreßleitungen weisen Ventile oder
Packer beliebiger Bauart für das Austreten der Injektionsmasse auf.
Senkungen der zu schützenden baulichen Anlage (3) werden fortwährend kontrolliert. Dazu
eignen sich Nivelliergeräte, Schlauchwaagen oder Inklinometersysteme. Eingepreßt wird
nur dort, wo zu vereinbarende Toleranzgrenzen der Senkung fast erreicht werden, um de
ren Überschreiten zu vermeiden. Dabei kann eine Servokontrolle zur Steuerung mehrerer
Einpreßstellen zum Einsatz kommen. Der Boden wird durch das Einpressen verdrängt
(4), je nach Lagerungsdichte verdichtet und evtl. nahe der Einpreßzone aufgelockert. Die
Verdrängung wird durch den Untergrundbereich zwischen den Einpreßleitungen und der
baulichen Anlage vergleichmäßigt. Die Vergleichmäßigung kann durch vorheriges Einpres
sen einer Ausgleichsohle verbessert werden. Nach einem Einpreßschritt werden die Ein
preßleitungen freigespült. Durch eine biochemische Reaktion im Untergrund nimmt die
Viskosität der Paste ab, so daß ein natürlicher Ersatzboden daraus wird. Das überschüssige
Wasser strömt in den Untergrund ab, der voraussetzungsgemäß wasserunempfindlich ist.
Nach dem gleichen Prinzip können Horizontalverschiebungen kompensiert werden (Fig. 2).
Die Einpreßleitungen werden in vorwiegend vertikalen Fächern oder Rastern angeordnet
(1). Bereits vorhandene Wände im Untergrund, (2) deren horizontales Ausweichen zu kom
pensieren ist, verhindern eine Ausbreitung des Einpreßgutes zu dieser Seite. Die Ausbrei
tung zur anderen Seite hin kann durch passende Einstellung der Viskosität der Paste und
Mengenkontrolle in akzeptablen Grenzen gehalten werden. Durch das Einpressen wird der
benachbarte Untergrund zur Seite geschoben und horizontal verspannt (3). Der Untergrund
wird dabei je nach Lagerungsdichte verdichtet bzw. geringfügig aufgelockert (evtl. nahe der
Einpreßzone).
Damit werden benachbarte bauliche Anlagen vor schädlichen Verschiebungen bewahrt und
für künftige Einwirkungen überdies stabilisiert.
Claims (14)
1. Verfahren zum Ausgleichen vertikaler oder horizontaler Untergrundverschiebungen
dadurch gekennzeichnet, daß
zähe mineralische Pasten eingepreßt werden, die sich nach einiger Zeit in bodenscho
nende Mineralstoffe zersetzen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Feststoffanteil der Paste aus beliebigen körnigen Substanzen besteht, die sich che
misch nicht ändern und sich mit dem Boden, in den sie eingepreßt werden, vertragen.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die flüssige Komponente sich nach dem Anmischen auf biochemischem Wege in ein
hochzähes Fluid umwandelt, nach dem Einpressen im Boden jedoch wieder dünn wie
Wasser wird, ohne daß bodenschädliche Substanzen dabei entstehen.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die in Anspruch 1 und 2 genannten Komponenten nach beliebigen Verfahren gemischt
werden, wobei ein für das Einpressen optimaler Anteil von Luftblasen hinzugefügt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Pasten durch Leitungen oder Rohre beliebiger Flexibilität über Ventile oder Packer
beliebiger Bauart in den Boden gepreßt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Leitungen zum Einpressen mittels Bohren, Rütteln, Verdrängen und/oder Spülen
eingebracht werden, wobei Verpreßgut als Vortriebshilfe genutzt werden kann.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Leitungen zum Einpressen in Fächern oder Rastern beliebiger - auch veränderlicher
- Neigung von der Oberfläche oder von Schächten oder Gruben aus eingebracht wer
den.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einpreßleitungen unter beliebigen baulichen Anlagen angeordnet sind, um Sen
kungen beliebiger Ursache zu kompensieren.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einpreßleitungen neben beliebigen baulichen Anlagen angeordnet sind, um Hori
zontalverschiebungen beliebiger Ursache zu kompensieren.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
nach Maßgabe der beobachteten Senkungen bzw. Horizontalverschiebungen schritt
weise eingepreßt wird, wobei eine halbautomatische Servokontrolle zur Anwendung
kommen kann.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
vor Einpreßpausen die Einpreßleitungen freigespült werden.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Pasten in beliebigen wasserunempfindlichen
Untergrund eingepreßt werden.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
bereits vorhandene Untergrundbereiche durch entsprechende Anordnung der Ein
preßleitungen genutzt werden, um die Ausgleichsverschiebungen zu vergleichmäßigen.
14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Vergleichmäßigung der Ausgleichsverschiebungen vorab geeignete Pasten einge
preßt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924210196 DE4210196A1 (de) | 1992-03-28 | 1992-03-28 | Verfahren zum Verformungsausgleich im Untergrund durch Einpressen bodenschonender Pasten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924210196 DE4210196A1 (de) | 1992-03-28 | 1992-03-28 | Verfahren zum Verformungsausgleich im Untergrund durch Einpressen bodenschonender Pasten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4210196A1 true DE4210196A1 (de) | 1993-09-30 |
Family
ID=6455292
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924210196 Withdrawn DE4210196A1 (de) | 1992-03-28 | 1992-03-28 | Verfahren zum Verformungsausgleich im Untergrund durch Einpressen bodenschonender Pasten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4210196A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1997007295A1 (de) * | 1995-08-17 | 1997-02-27 | Roland Beck | Verfahren zum unterfangen von bauwerken |
EP1108818A3 (de) * | 1999-12-13 | 2002-06-05 | KELLER GRUNDBAU GmbH | Aktive Gründung |
EP1270825A1 (de) * | 2001-06-25 | 2003-01-02 | Compagnie Du Sol | Einrichtung zum Ausgleichen von Grundsenkungen |
DE19719757B4 (de) * | 1997-05-10 | 2006-06-01 | Gerd Prof. Dr.-Ing. Gudehus | Verfahren zur Verminderung von Gleisbettwellen |
-
1992
- 1992-03-28 DE DE19924210196 patent/DE4210196A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1997007295A1 (de) * | 1995-08-17 | 1997-02-27 | Roland Beck | Verfahren zum unterfangen von bauwerken |
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