DE3528387A1 - Verfahren und vorrichtung zur nassbehandlung von textilgut in strangform - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur nassbehandlung von textilgut in strangformInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrich
tung, jeweils zur Naßbehandlung von Textilgut in Strang
form gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bzw. des
Patentanspruchs 3.
Bei der bisherigen Naßbehandlungsweise von Textilgut in
Strangform unter Verwendung von sogen. Düsen- oder Over
flowmaschinen wird das Textilgut nach seiner Zuführung
mittels der Transporthaspel zu der Intensivbehandlungs
strecke in dieser mittels der Naßbehandlungsflotte wei
tertransportiert. Dabei muß zur Gewährleistung eines ge
sicherten Warentransports durch die Intensivbehandlungs
strecke die Naßbehandlungsflotte mit einer Geschwindig
keit in die Intensivbehandlungsstrecke eingeführt wer
den, die wesentlich größer ist als die Umlaufgeschwin
digkeit des Textilguts. Diese Relativgeschwindigkeit
zwischen Naßbehandlungsflotte und Textilgut führt dazu,
daß die Oberfläche des Textilguts mehr oder weniger be
schädigt wird (Pillingeffekt).
Verständlicherweise sind derartige Oberflächenbeschädi
gungen des Textilguts, die sich auch noch auf die Wei
terverarbeitung desselben nachteilig auswirken können,
ansich immer zu vermeiden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, zur Ver
meidung dieses Nachteils, das eingangs hinsichtlich sei
ner Gattung bezeichnete Verfahren und die zugehörige
Vorrichtung so zu verbessern, daß Oberflächen, die Schä
digungen bedingt durch eine Relativgeschwindigkeit zwi
schen Textilgut und Behandlungsflotte vermieden sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß in verfahrenstechni
scher Hinsicht durch die im kennzeichnenden Teil des Pa
tentanspruchs 1 und im vorrichtungstechnischer Hinsicht
durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 3
angegebenen Maßnahmen gelöst.
Wesentlich für die erfindungsgemäße Ausbildung ist zu
nächst einmal die horizontale Führung des Textilguts in
eine entsprechend angeordnete Intensivbehandlungsstrec
ke, da die Beeinflussung der Geschwindigkeit der Naßbe
handlungsflotte lediglich durch Reduzierung der Zufüh
rungsgeschwindigkeit in der Düsen- bzw. Overfloweinheit
in Alleinstellung grundsätzlich keine endgültige wir
kungsvolle Verbesserung bringen kann. Dies ist darauf
zurückzuführen, daß bei der bisher bekannten Verfahrens
weise und den zugehörigen Vorrichtungen die Intensivbe
handlungsstrecke in der Regel eine irgendwie nach unten
geführte Strecke ist, an deren oberen Ende das Textilgut
und die Naßbehandlungsflotte zugeführt werden, die ande
rerseits am unteren Ende der Naßbehandlungsstrecke abge
führt werden. Würde nun die Geschwindigkeit der Naßbe
handlungsflotte am Einlaufende der Intensivbehandlungs
strecke so weit reduziert, daß keine Relativgeschwindig
keit zwischen Textilgut und Naßbehandlungsflotte bestün
de, so würde dies nur für das Einlaufende der Naßinten
sivbehandlungsstrecke Geltung haben können; denn im wei
teren Verlauf würde die Naßbehandlungsflotte aufgrund
der Möglichkeit des praktisch freien Falls zunehmend
schneller werden, so daß wiederum eine zunehmend größere
Relativgeschwindigkeit in Hinblick auf das Textilgut be
stünde.
Wird nun aber die Intensivbehandlungsstrecke und damit
der Förderweg des Textilguts horizontal ausgerichtet und
gleichzeitig die Zuführungsgeschwindigkeit der Behand
lungsflotte am Einlaufende der Intensivbehandlungsstrecke
auf die Transportgeschwindigkeit des Textilguts abge
stimmt, so besteht eine erhebliche Gefahr der verhält
nismäßig baldigen Verstopfung der Intensivbehandlungs
strecke mangels hinreichender Fördereinwirkung auf das
Textilgut und demzufolge sieht die Erfindung als weitere
bedingungslose Maßnahme die ziehende Einwirkung auf das
Textilgut von der Auslaufsseite der Intensivbehandlungs
strecke aus vor, wozu in vorrichtungstechnischer Hin
sicht die dort vorzusehende zweite Haspeleinrichtung
dient. Diese sollte selbstverständlich im wesentlichen
mit derselben Geschwindigkeit arbeiten wie die der In
tensivbehandlungsstrecke vorgeschaltete sozusagen erste
Haspeleinrichtung. Nur hierdurch wird einerseits ein ge
sicherter Transport des Textilguts durch die Intensiv
behandlungsstrecke sichergestellt, andererseits aber
auch die Vermeidung der Einwirkung besonderer, nämlich
übermäßig hoher Zugkräfte auf das Textilgut.
Einerseits in Hinblick auf eine möglichst gleichmäßige
Verteilung der von der zweiten Haspeleinrichtung auf das
Textilgut einwirkenden Zugkraft und andererseits aber
auch in Hinblick auf eine möglichst gleichmäßige Einwir
kung der Naßbehandlungsflotte auf das Textilgut während
des gemeinsamen Hindurchlaufs durch die Intensivbehand
lungsstrecke empfiehlt sich in Weiterbildung, die Inten
sivbehandlungsstrecke in Breitenrichtung konisch in
Richtung auf das Auslaßende hin zu erweitern. Dadurch
besteht die Möglichkeit zur Ausbreitung des Textilguts
aus der ursprünglichen Strangform am Einlaßende der In
tensivbehandlungsstrecke zu einer praktisch voll ausge
breiteten Bahn. Um dieses Ausbreiten zu erleichtern bzw.
zu begünstigen, obwohl das Textilgut unter der Einwir
kung einer Zugkraft aufgebracht von der zweiten Haspel
einrichtung steht, empfiehlt sich die Ausbildung der
letzteren als sogenannte Breitstreckwalze, d. h. als eine
solche Walze, die bei der Herüberführung des Textilguts
über einen Teil ihres Umfangs dieses fortlaufend quer
zur Transportrichtung, also in Breitenrichtung des Tex
tilguts, ausbreitet.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung, insbesondere un
ter Einbeziehung der Weiterbildungsmaßnahmen gemäß den
Unteransprüchen ist insgesamt eine Verfahrensweise und
eine zugehörige Vorrichtung geschaffen, die tatsächlich
eine oberflächenbeschädigungsfreie Naßbehandlung des
Textilguts zulassen, jedenfalls was Oberflächenbeschädi
gungen bedingt durch eine Relativgeschwindigkeit zwi
schen Textilgut und Naßbehandlungsflotte betrifft, dies
alles bei gleichzeitiger Gewährleistung eines gesicher
ten Transports des Textilguts durch die Intensivbehand
lungsstrecke hindurch.
Nachfolgend wird die Erfindung weiter ins Einzelne ge
hend anhand einer zweckmäßigen Ausführungsform unter
gleichzeitiger Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben,
die eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäß
ausgebildeten Naßbehandlungvorrichtung zeigt, die nach
dem Overflowprinzip arbeitet.
In die Zeichnung ist ein Naßbehandlungsbehälter 1 zu
ersehen, in dem zu behandlendes Textilgut 2 im Umlauf
steht. Das im Inneren des Naßbehandlungsbehälters 1 ab
getafelte Textilgut 2 wird über eine erste Haspelein
richtung 3 vom unteren Bereich des Naßbehandlungsbehäl
ters 1 aufgenommen und einer Intensivbehandlungsstrecke
4 zugeführt. Das Textilgut 2 bewegt sich durch diese In
tensivbehandlungsstrecke 4 hindurch zu einer zweiten
Haspeleinrichtung 5 hin, die das Textilgut unter Zugein
wirkung durch die Intensivbehandlungsstrecke 4 hindurch
zieht und wieder in den unteren Bereich des Naßbehand
lungsbehälters 1 abgibt.
Am Eingangsbereich der Intensivbehandlungsstrecke 4 ist
eine sogenannte Overflow-Einheit 6 vorgesehen, über die
Behandlungsflotte in das Innere der Naßbehandlungsstrecke
4 unter gewissem Druck einführbar ist, und zwar
gleichzeitig mit einer bestimmten Geschwindigkeit. Auf
diese Weise wird das Textilgut 2 mit der Naßbehandlungs
flotte innerhalb der Intensivbehandlungsstrecke 4 inten
siv in Kontakt gebracht bzw. von dieser durchspült, wo
rauf die eigentliche Naßbehandlungswirkung beruht.
Die Intensivbehandlungsstrecke 4 ist eine als Rohrstrecke
gestaltete Strecke mit horizontaler Anordnung. Demzu
folge erfährt die Naßbehandlungsflotte beim Durchlauf
durch die Intensivbehandlungsstrecke 4 keine besondere
Beschleunigung, d. h. ihre Geschwindigkeit bleibt kon
stant. In erfindungsgemäßer Ausbildung ist nun die Ge
schwindigkeit der Zuführung der Naßbehandlungsflotte
über die Overflow-Einheit 6 zur Intensivbehandlungs
strecke 4 auf die Transportgeschwindigkeit der beiden
Haspeleinrichtungen 3 und 5 abgestellt, nämlich durch im
wesentlichen gleich große Einregelung aller Geschwindig
keiten. Auf diese Weise besteht keine Relativgeschwin
digkeit zwischen Textilgut 2 und Naßbehandlungsflotte
innerhalb der Intensivbehandlungsstrecke 4.
Die beiden Haspeleinrichtungen 3 und 5 sind angetriebene
Einrichtungen, wobei allerdings die zweite Haspelein
richtung 5 auch mit einer geringfügig höheren Geschwin
digkeit arbeiten kann als die erste Haspeleinrichtung 3,
um so auf jeden Fall eine irgendwie verursachte Versto
pfung der Intensivbehandlungsstrecke 4 durch das Textil
gut 2 zu verhindern.
Die Overflow-Einheit 6 ist über eine Zulaufleitung 7 zu
nächst an einen Wärmetauscher 8 angeschlossen, der sei
nerseits an einer Umwälzpumpe 9 angeschlossen ist. Diese
steht über eine Saugleitung 10 mit dem unteren inneren
Bereich 11 des Naßbehandlungsbehälters 1 in Verbindung.
Zur Zuführung von der Behandlungflotte zu zusetzenden
Chemikalien dient ein Speicherbehälter 12 mit nachge
schalteter Pumpe 13, deren Druckleitung 14 in die Saug
leitung 10 der Umwälzpumpe 9 einmündet.
Von der Zulaufleitung 7 aus führt eine Abzweigung 15 in
das Innere des Speicherbehälters 12.
Im gesamten Umwälzleitungsystem sowie in den Leitungen
des Dosiersystems ist eine Reihe von Ventilen vorgese
hen, die in üblicher Weise der Zu- und Abführung von
Behandlungsflotte zum Naßbehandlungsbehälter 1, von
Heißwasser bzw. -dampf zum Wärmetauscher 8 und von Che
mikalien bzw. bereits aufgelösten Chemikalien zum Spei
cherbehälter 12 und auch dort zur Zuführung von Naßbe
handlungsflotte zum Ansetzen der Chemikalien dienen.
Hierbei handelt es sich um übliche Einrichtungen, die
nicht näher erläutert werden müssen.
Durch die erwähnte gleichgroße Ausbildung der Umlaufge
schwindigkeit des Textilguts 2 und der Naßbehandlungs
flotte in der Intensivbehandlungsstrecke 4 und die da
durch vermiedene Relativgeschwindigkeit zwischen Textil
guut 2 und Naßbehandlungsflotte wird in der angestrebten
Weise eine schonende Oberflächenbehandlung des Textil
guts 2 erreicht.
Anstelle der der Overflow-Einheit 6 kann eine Düsen-Ein
heit vorgesehen sein, wobei dann die Naßbehandlungsflot
te unter der Einwirkung eines besonderen Pumpendrucks in
die Intensivbehandlungsstrecke 4 eingeführt wird.
Während bei einer Düsen-Einheit die Zuführgeschwindig
keit der Naßbehandlungsflotte zur Intensivbehandlungs
strecke 4 durch entsprechende Regelung der Leistung der
Umwälzpumpe 9 gesteuert werden kann, ist dies bei der
Overflow-Einheit 6 dadurch möglich, daß der Zutritts
querschnitt von dem Überlaufbehälter zu dem Eintritt der
Behandlungsflotte in die Intensivbehandlungsstrecke 4 in
jeder hierzu geeigneten Weise geregelt wird; entspre
chendes ist zwar nicht mehr dargestellt, jedoch für den
Fachmann ohne weiteres realisierbar, da eine Zuführungs
regelung von Overflow-Einheiten aus bzw. zu diesen hin
bereits verschiedenlich realisiert worden sind.
Durch eine entsprechende Regelung der Overflow-Einheit
wird also im Ergebnis dasselbe erreicht wie durch ent
sprechende Regelung der der Düsen-Einheit vorgeschalte
ten Umwälzpumpe 9, so daß im Ergebnis in beiden Fällen
eine oberflächenschonende Behandlung des Textilguts 2
möglich ist.
Claims (7)
1. Verfahren zur Naßbehandlung von Textilgut in Strang
form unter umlaufender Hindurchführung des Textilguts
durch eine Intensivbehandlungsstrecke, hinter der das
Textilgut zunächst abgetafelt, dann in abgetafelter
Form weitergefördert und schließlich erneut der In
tensivbehandlungsstrecke über eine Haspeleinrichtung
zugeführt wird, und unter zirkulierender Umwälzförde
rung der Behandlungsflotte durch die Intensivbehand
lungsstrecke, hinter der die Behandlungsflotte gesam
melt und mittels eine Umwälzleitung zunächst einer
Pumpe und von dieser wieder der Intensivbehandlungs
strecke zugeführt wird, in die die Behandlungsflotte
entweder über eine Düsen-Einheit oder über eine Over
flow-Einheit eingeführt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das Textilgut im wesentlichen mit derselben Ge
schwindigkeit durch die Intensivbehandlungsstrecke
hindurchgeführt wird wie die Behandlungsflotte, daß
die Hindurchführung des Textilguts durch die Inten
sivbehandlungsstrecke eine horizontalle Hindurchfüh
rung ist und daß das Textilgut durch die Intensivbe
handlungsstrecke unter Einwirkung einer Zugkraft hin
durchgeführt wird, die von einer zweiten Haspelein
richtung stammt, die ihrerseits mit im wesentlichen
derselben Fördergeschwindigkeit arbeitet wie die der
Intensivbehandlungsstrecke vorgeschaltete Haspelein
richtung.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Textilgut während der Hindurchführung durch
die Intensivbehandlungsstrecke ausgebreitet wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1, mit einem Behandlungsbehälter mit einer in
diesem angeordneten Intensivbehandlungsstrecke, mit
einer der Intensivbehandlungsstrecke vorgeschalteten
angetriebenen Haspel zur Aufnahme des Textilguts vom
Bodenbereich des Behandlungsbehälters, mit einer Dü
sen-Einheit oder einer Overflow-Einheit im Bereich
des Einlaufendes der Intensivbehandlungsstrecke für
das Textilgut zur Einspülung der Behandlungsflotte,
wobei diese Düsen-Einheit bzw. Overflow-Einheit über
eine Leitung an eine Umwälzpumpe angeschlossen ist,
die ihrerseits saugseitig an den unteren Teil des Be
handlungsbehälters zum dortigen Ansaugen der Behand
lungsflotte angeschlossen ist, dadurch gekennzeich
net, daß die Intensivbehandlungsstrecke eine im obe
ren Teil des Behandlungsbehälters (1) angeordnete
horizontale Rohrstrecke (4) ist, daß auslasseitig der
Intensivbehandlungsstrecke (4) eine zweite Haspel (5)
angeordnet ist, mittels der das Textilgut (2) durch
die Intensivbehandlungsstrecke (4) unter Zugeinwir
kung hindurchführbar ist, und daß die beiden Haspeln
(3, 5) mit einer Fördergeschwindigkeit für das Tex
tilgut (2), die im wesentlichen der Umwälzgeschwin
digkeit der Behandlungsflotte durch die Intensivbe
handlungsstrecke (4) hindurch entspricht, antreibbar
sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Intensivbehandlungsstrecke eine in Quer
schnitt rechteckige Rohrstrecke (4) ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Intensivbehandlungsstrecke (4) in
Richtung auf die zweite Haspel (5) in Breitenrichtung
konisch erweitert ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Haspel (5) eine Breitstreckwalze ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die als Breitstreckwalze ausgebildete zweite Has
pel (5) eine Walze ist, deren beide in Breitenrich
tung der Walze hintereinander liegende Mantelhälften
je aus nach Art eines Schraubengewindes gewickelten
Stäben oder Rohren gebildet ist, wobei die Steigungen
der Schraubenwicklungen der beiden Mantelhälften zu
einander entgegengesetzt gerichtet sind.
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