DE3527317A1 - Hydraulische bremsanlage mit schlupfregelung, insbesondere fuer kraftfahrzeuge - Google Patents
Hydraulische bremsanlage mit schlupfregelung, insbesondere fuer kraftfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine hydraulische Bremsanlage mit
Schlupfregelung, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einem
durch einen hydraulischen Kraftverstärker unter Druck setzbaren
Hauptzylinder, und zwischen dem Hauptzylinder und den an
den Hauptzylinder angeschlossenen Radbremsen vorgesehenen
Ventilmitteln, die von einer Schlupfüberwachungsanordnung
steuerbar sind und durch die die Radbremsen mit einem drucklosen
Behälter oder mit wenigstens einer zum Ausgang des
Hauptzylinders führenden Bremsleitung verbindbar sind, und mit
einem durch die Schlupfüberwachungsanordnung steuerbaren
Umschaltventil, durch das die Bremsleitung mit dem Druckraum
des hydraulischen Kraftverstärkers verbindbar ist.
Eine derartige hydraulische Bremsanlage ist aus der DE-OS
33 38 249 bereits bekannt. Diese Bremsanlage enthält als
Bremsdruckgeber im wesentlichen einen Tandemhauptzylinder, der
durch den hydraulischen Kraftverstärker betätigt wird. Der
hydraulische Kraftverstärker stellt über ein Bremsventil den
Druck im Druckraum so ein, daß er der auf das Bremspedal
ausgeübten Betätigungskraft proportional ist. Den an die
Arbeitskammern der Tandemhauptzylinders angeschlossenen Radbremsen
sind zumindest paarweise jeweils ein normalerweise
geöffnetes und ein normalerweise geschlossenes Mehrwegeventil
zugeordnet. Das geöffnete Mehrwegeventil liegt im Strömungspfad
zwischen der Arbeitskammer des Tandemhauptzylinders und
der Radbremse, während durch das geschlossene Mehrwegeventil
Druckmittel aus der Radbremse abführbar ist, wenn das geöffnete
Mehrwegeventil durch eine Schlupfüberwachungsanordnung in
Sperrstellung geschaltet ist.
Die Druckversorgung des hydraulischen Kraftverstärkers übernimmt
ein hydropneumatischer Druckspeicher, der mit einer
Druckmittelpumpe und einem Druckwächter auf einem vorherbestimmten
Druckniveau gehalten wird. Das Umschaltventil ist ein
3/2-Wegeventil, das über die Schlupfüberwachungsanordnung mit
seiner Spule an Betriebsspannung gelegt wird, wenn an einem
oder mehreren der den Bremsen zugeordneten Fahrzeugräder ein
kritischer Schlupfzustand auftritt. Nach der Umschaltung des
3/2-Wegeventils sind die Radzylinder über Ventile mit dem
Druckraum des hydraulischen Kraftverstärkers verbunden, so daß
aus den Radbremsen während der Schlupfregelung entnommenes
Druckmittel aus dem Druckraum des Kraftverstärkers ergänzt
werden kann. Die Druckbeaufschlagung der Radbremsen erfolgt
demnach dynamisch über zentrale, den Hauptzylinderkammern
nachgeschaltete Ventile.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine hydraulische
Bremsanlage der eingangs genannten Art dahingehend weiterzuentwickeln,
daß bei einem Bremsvorgang nach dem erstmaligen
Ansprechen der Schlupfüberwachungsanordnung weitere Druckab-
und Druckaufbauvorgänge in den Radbremsen über den Druckraum
des hydraulischen Kraftverstärkers steuerbar sind.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß durch das
Umschaltventil der Ausgang des Hauptzylinders verschließbar
ist und daß das Umschaltventil nach seiner Betätigung beim
Ansprechen der Schlupfüberwachungsanordnung durch den Druck im
Druckraum des Kraftverstärkers in seiner Betätigungsstellung
haltbar ist. Wenn die Schlupfregelung beendet ist, der Bremsvorgang
jedoch fortgesetzt wird, bleibt das Umschaltventil in
seiner durch die Schlupfüberwachungsanordnung eingestellten
Lage. Der während des weiteren Bremsvorganges stattfindende
Druckauf- und Druckabbau vollzieht sich über den Druckraum des
Kraftverstärkers. Der Druckraum des Kraftverstärkers bildet
mit dem Umschaltventil und den Radbremsen sowie den Ventilmitteln,
die den Radbremsen vorgeschaltet sind, einen dynamischen
Kreis für das Druckmittel. Wenn das Bremspedal nicht
über eine Fußbetätigung aus seiner Lage verschoben wird,
bleibt es bis zum Ende des Bremsvorganges in der einmal eingenommenen
Stellung. Sobald über die Verschiebung des Bremspedals
der Druck im Druckraum des Kraftverstärkers unter eine
Grenze absinkt, die durch Einstellung des Druckschalters
vorgebbar ist, gehen das Umschaltventil und die weiteren
Ventile in ihre Grundstellung zurück. Das in den Radbremszylindern
vorhandene Restvolumen des Druckmittels fließt deshalb
in die Arbeitskammern des Tandemhauptzylinders zurück.
Falls der Speicherdruck unter einen am Druckwächter eingestellten
Grenzwert absinkt, wird die Spannungszufuhr zur
Spule des Umschaltventils unterbrochen, so daß dieses in seine
Grundstellung zurückgeht. Besonders vorteilhaft ist bei der
erfindungsgemäßen Bremsanlage, daß Druckimpulse nicht mehr
auf das Bremspedal einwirken, weil durch die Einstellung der
den Arbeitskammern des Tandemhauptzylinders nachgeschalteten
Ventile eine Entkopplung vorhanden ist. Außerdem erfolgt bei
einer einwandfrei arbeitenden Bremsanlage nicht mehr der
Druckabbau über die empfindlichen Zentralventile des Hauptzylinders.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das
Umschaltventil über eine Spule betätigbar, die in Selbsthaltung
eines von der Schlupfüberwachungsanordnung betätigbaren
Relais über einen Druckschalter und einen Druckwächter an
Betriebsspannung gelegt ist. Sobald die Spule des Umschaltventils
mittels der Schlupfüberwachungsanordnung an Betriebsspannung
gelegt ist, bleibt das Umschaltventil in seiner
eingenommenen Stellung, bis jeweils der Druck im Druckraum des
Kraftverstärkers oder im Druckspeicher unter die vorgegebene
Schwelle abgesunken ist.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besteht
das Umschaltventil aus wenigstens einem hydraulisch betätigbaren
Hauptventil und einem elektromagnetisch betätigbaren
Hilfsventil, durch das der Steuereingang des Hauptventils mit
dem drucklosen Behälter oder mit dem Druckraum des Kraftverstärkers
verbindbar ist. Diese Weiterbildung hat den Vorteil,
daß die Umschaltvorgänge mit geringen Magnetkräften erzielbar
sind. Außerdem besteht die Möglichkeit, über ein elektromagnetisch
haltbares Hilfsventil mehrere Hauptventile zu betätigen.
Vorzugsweise ist eine von der Schlupfüberwachungsanordnung mit
Betriebsspannung beaufschlagbare Spule des Relais in Reihe mit
einem ersten Relaisarbeitskontakt und Arbeitskontakten des
Druckschalters und des Druckwächters zwischen dem Pol einer
Betriebsspannungsquelle und Masse angeordnet, wobei die Spule
des ersten Umschaltventils in Reihe mit einem weiteren Relaisarbeitskontakt
parallel zu der Reihenschaltung des ersten
Relaisarbeitskontaktes und des Arbeitskontaktes des Druckschalters
angeordnet ist.
In Weiterbildung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen, daß
der Druckschalter eine auf einem Mindestdruck im Druckraum
einstellbare Ansprechschwelle hat.
Zweckmäßigerweise ist der Druckwächter auf einen unteren
Grenzwert des Drucks im Druckspeicher einstellbar, bei dem die
Bremsanlage durch den Druck noch betätigbar ist.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die
Ventilmittel für die Radbremsen der Hinterräder des Kraftfahrzeugs
mit dem Druckraum verbunden und die Ventilmittel für die
Vorderräder jeweils mit einem oder weiteren Umschaltventilen
verbunden.
Bei einer Bremsanlage, bei der der Hauptzylinder ein Zweikreis-
Hauptzylinder ist, an den über zwei getrennte Bremsleitungen
zwei Gruppen von Radbremsen angeschlossen sind, ist
nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung vorgesehen, daß in
jeder Bremsleitung ein durch den Eingangsdruck betätigbares
Hauptventil angeordnet ist, und daß den Eingängen der beiden
Hauptventile ein einziges Hilfsventil vorgeschaltet ist, das
durch die Schlupfüberwachungsanordnung ansteuerbar und durch
den Druck im Druckraum in seiner Betätigungsstellung haltbar
ist. Hierdurch wird der bauliche Aufwand zur Verwirklichung der
Erfindung kleingehalten und ein zuverlässiges Absperren der
Ausgänge des Zweikreis-Hauptzylinders auch bei hohen Betätigungsdrücken
gewährleistet.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
näher erläutert, das in der Zeichnung dargestellt
ist.
In einer einzigen Figur ist der Schaltplan einer hydraulischen
Bremsanlage mit einem im Schnitt dargestellten ersten Bremsdruckgeber
gezeigt.
Der Bremsdruckgeber besteht aus einem hydraulischen Kraftverstärker 1,
durch den ein Tandemhauptzylinder 2 betätigbar ist.
Der hydraulische Kraftverstärker 1 weist ein Bremsventil 3
auf, das im wesentlichen parallel zur Achse des Verstärkerkolbens 4
des Kraftverstärkers 1 bzw. der Hauptzylinderkolben 5
und 6 des Tandemhauptzylinders 2 angeordnet ist. Das Bremsventil 3
ist über eine Hebelbetätigung 7 mit einer durch ein
Bremspedal 8 gekoppelten Druckstange 9 verbunden. Der hydraulische
Kraftverstärker 1 weist ferner einen Druckraum 10 auf,
der in der Bremslösestellung über das Bremsventil 3 mit einem
drucklosen Nachlaufbehälter 11 verbunden ist. Bei einer Betätigung
des Bremspedals 8 wird durch das Bremsventil 3 Druckmittel
aus einem hydropneumatischen Druckspeicher 12 in den
Druckraum 10 des hydraulischen Kraftverstärkers 1 geleitet und
im Druckraum 10 ein der Betätigungskraft proportionaler Druck
erzeugt.
Der Tandemhauptzylinder 2 weist zwei Behälteranschlüsse 13, 14
auf, durch die er an zwei Kammern des Nachlaufbehälters 11
angeschlossen ist. Der Behälteranschluß 13 ist über eine
außerhalb der Schnittebene liegende Leitung mit einem Nachlaufraum 15
verbunden, in den der Verstärkerkolben 4 bei einem
Betätigungshub eintaucht. Der unmittelbar an dem Verstärkerkolben 4
abgestützte Hauptzylinderkolben 5 trennt den Nachlaufraum 15
von einer Arbeitskammer 16 des Tandemhauptzylinders 2.
Im Innern des Hauptzylinderkolbens 5 ist ein Zentralventil 17
17 vorgesehen, das in der dargestellten Grundstellung
von einer Rückstellfeder 18 über ein Gestänge 19 offengehalten
wird und eine bei Betätigung des Hauptzylinderkolbens 5
schließbare hydraulische Verbindung zwischen der Arbeitskammer 16
und dem Nachlaufraum 15 herstellt. Zwischen der Arbeitskammer 16
und einer zweiten Arbeitskammer 20 befindet sich der
schwimmend angeordnete Hauptzylinderkolben 6, der von einer
Rückstellfeder 21 gegen das Gestänge 19 gedrückt wird. Die
Rückstellfeder 21 hält außerdem über ein Gestänge 22 ein am
Boden des Tandemhauptzylinders 2 angeordnetes Zentralventil 23
in der dargestellten Grundstellung offen, durch das eine
hydraulische Verbindung von der Arbeitskammer 20 zum Behälteranschluß 14
hergestellt ist.
Von den Arbeitskammern 16, 20 führen Bremsleitungen 24, 25 zu
druckgesteuerten Hauptventilen 26, 27 und von dort weiter über
elektromagnetisch betätigbare 2/2-Wegeventile 28, 29 zu den
Radbremsen 30, 31 für das rechte und das linke Vorderrad eines
Fahrzeugs. Weiterhin führt von dem Druckraum 10 eine Bremsleitung 32
über ein elektromagnetisch betätigbares 2/2-Wegeventil 33
zu den Radbremsen 34, 35 für ein rechtes und ein
linkes Hinterrad eines Fahrzeugs. Weiterhin sind die Radbremsen 30, 31, 34, 35 über elektromagnetisch betätigbare
2/2-Wegeventile 36, 37, 38 an eine Rücklaufleitung 39 angeschlossen,
die zum Nachlaufbehälter 11 führt. Die 2/2-Wegeventile 28,
29, 33 sind in der Grundstellung offen und die
2/2-Wegeventile 36, 37, 38 sind in der Grundstellung geschlossen.
Alle 2/2-Wegeventile 28, 29, 33, 36, 37, 38 sind durch
eine Schlupfüberwachungsanordnung 40 jeweils paarweise derart
steuerbar, daß der Betätigungsdruck an den Radbremsen 30, 31, 34,
35 abgesenkt und wieder angehoben und ein Blockieren der
Radbremsen verhindert werden kann.
Die in den Bremsleitungen 24, 25 geschalteten Hauptventile 26,
27 sind als 3/2-Wegeventile ausgebildet und parallel zueinander
mit einem Eingang und mit ihrem Steuereingang an eine
Verbindungsleitung 41 angeschlossen, die zu dem Ausgang eines
elektromagnetisch betätigbaren Hilfsventil 42 führt. Durch
das Hilfsventil 42, das ebenfalls als 3/2-Wegeventil ausgebildet
ist, ist die Verbindungsleitung 41 in einer Grundstellung
an die Rücklaufleitung 39 und in einer geschalteten
Stellung über die Bremsleitung 32 an den Druckraum 10 des
Kraftverstärkers 1 anschließbar.
In der Zeichnung ist ferner angedeutet, daß der hydropneumatische
Druckspeicher 12 durch eine von einem Elektromotor 43
antreibbare Druckmittelpumpe 44 über ein Rückschlagventil 45
geladen wird. Die Saugseite der Pumpe steht zu diesem Zweck
über ein Filterelement 46 mit dem drucklosen Nachlaufbehälter
11 in Verbindung. Die Ein- und Ausschaltung des Elektromotors
43 erfolgt dabei über einen Druckwächter 47, wobei der maximal
im Druckspeicher 12 herstellbare Druck durch ein Sicherheitsventil
48 begrenzt wird.
In der Schlupfüberwachungsanordnung 40 ist ein Schalter 57
vorgesehen, der bei Blockiergefahr eines oder mehrerer Räder
und Einsetzen der Schlupfregelung geschlossen wird. Der Schalter
57 ist an die Spule 58 eines Relais angeschlossen, die in
Reihe mit einem Relaisarbeitskontakt 59, einem Arbeitskontakt
60 eines Druckschalters 61 und einem Arbeitskontakt 62 des
Druckwächters 47 zwischen einem Pol 63 einer Betriebsspannungquelle
und Masse 64 angeordnet ist. Parallel zu der
Reihenschaltung des Arbeitskontaktes 60 des Druckschalters 61
und des Relaisarbeitskontaktes 59 sowie der Spule 58 ist ein
weiterer Relaisarbeitskontakt 65 in Reihe mit der Spule 56 des
Hilfsventils 42 geschaltet. Die Relaisarbeitskontakte 59, 65
sind mechanisch gekoppelt, d. h. gemeinsam bei Erregung der
Spule 58 einschaltbar. Der Druckschalter 61 spricht bei Überschreitung
eines bestimmten voreinstellbaren Drucks im Druckraum
10 an. Der Druckwächter 47 spricht mit seinem Arbeitskontakt
62 an, wenn ein unterer Grenzwert des Drucks im Druckspeicher
12 überschritten wird. Dieser Grenzwert ist maßgebend
für die einwandfreie Arbeitsweise der in Fig. 1 dargestellten
Bremsanlage.
Nachfolgend ist die Wirkungsweise der Bremsanlage näher erläutert,
wobei vom Bremslösezustand ausgegangen wird, in dem
keine Betätigungskraft auf das Bremspedal 8 ausgeübt wird und
alle Teile die aus der Darstellung ersichtliche Position
einnehmen. Der Druckwächter 47 ist geschlossen, da der Elektromotor
43 eingeschaltet und der Druckspeicher 12 geladen
ist. Wird eine Betätigungskraft auf das Bremspedal 8 ausgeübt,
so wird der Druckraum 10 des hydraulischen Kraftverstärkers 1
durch das Bremsventil 3 zunächst vom drucklosen Nachlaufbehälter
11 getrennt. Nach einem vorgebbaren Betätigungsweg wird
aus dem hydropneumatischen Druckspeicher 12 über das Bremsventil
Druckmittel in den Druckraum 10 eingesteuert, wobei der
im Druckraum 10 vorherrschende Druck jeweils der auf das
Bremspedal 8 ausgeübten Betätigungskraft proportional ist.
Nachdem der hydraulische Druck im Druckraum 10 des hydraulischen
Kraftverstärkers 1 ein gewisses Niveau überschritten
hat, bewegt sich der Verstärkerkolben 4 in der gezeigten
Darstellung nach links, wobei sich diese Bewegung des Verstärkerkolbens 4
auf den Hauptzylinderkolben 5 überträgt.
Zugleich spricht der Druckschalter 61 an und schließt den
Arbeitskontakt 60. Nach einem geringen Weg des Hauptzylinderkolbens
5 schließt das Zentralventil 17, so daß die Arbeitskammer
16 des Tandemhauptzylinders 2 vom drucklosen Nachlaufbehälter
11 getrennt ist. Eine weitere Verschiebung des
Hauptzylinderkolbens 5 in Betätigungsrichtung hat bei geschlossenem
Ventil 17 zur Folge, daß in der Arbeitskammer 16
des Tandemhauptzylinders ein hydraulischer Druck aufgebaut
wird, durch den schließlich auch der Hauptzylinderkolben 6
hydraulisch in Betätigungsrichtung verschoben und das Zentralventil
23 geschlossen wird. Demzufolge findet gleichfalls in
der zweiten Arbeitskammer 20 des Hauptzylinders 2 bei geschlossenem
Zentralventil 23 ein Druckaufbau statt. Die in den
Arbeitskammern 16, 20 erzeugten hydraulischen Drücke gelangen
über die Bremsleitungen 24, 25 zu den Radbremsen 30, 31 und
der Druck im Druckraum 10 gelangt über die Bremsleitung 32 zu
den Radbremsen 34, 35, so daß das Fahrzeug abgebremst wird.
Erkennt nunmehr die Schlupfüberwachungsanordnung 40 einen
kritischen Schlupfwert an einem oder mehreren der überwachten
Fahrzeugräder, so wird der Schalter 57 geschlossen. Hierdurch
wird die Spule 58 mit Betriebsspannung beaufschlagt und die
Relaisarbeitskontakte 59, 65 werden geschlossen. Die Spule 56
wird dadurch ebenfalls mit Betriebsspannung beaufschlagt, so
daß das Hilfsventil 42 in seine Arbeitsstellung schaltet,
wodurch Druckmittel aus dem Druckraum 10 des hydraulischen
Kraftverstärkers 1 zu den Steueranschlüssen und den Eingängen
der hydraulisch betätigbaren Hauptventile 26, 27 gelangen
kann. Die Hauptventile 26, 27 werden daraufhin umgeschaltet,
so daß die Verbindung von den Arbeitskammern 16, 20 zu den
Radbremsen 30, 31 unterbrochen und der Druckraum 10 an die
Radbremsen 30, 31 angeschlossen ist. Über den Relaisarbeitskontakt
59 wird die Spule 58 in Selbsthaltung an den Pol 63
gelegt. Änderungen der Schaltstellung des Schalters 57 wirken
sich daher nicht auf den Einschaltzustand des Relais aus.
Es sei nunmehr angenommen, daß das der Radbremse 30 zugeordnete
Fahrzeugrad einen kritischen Schlupfwert aufweist. Durch
die Schlupfüberwachungsanordnung 40 wird dann zunächst das
2/2-Wegeventil 28 in eine Sperrstellung geschaltet, wodurch
der Druck in der Radbremse 30 unabhängig vom Druck in der
Bremsleitung 24 und im Druckraum 10 des hydraulischen Kraftverstärkers 1
konstant bleibt. Sollte eine derartige Druckkonstanthaltephase
nicht dazu ausreichen, eine Wiederbeschleunigung
des der Fahrzeugbremse zugeordneten Fahrzeugrades
herbeizuführen, so wird auch das 2/2-Wegeventil 36 geschaltet,
so daß der Radbremse 30 Druckmittel entnommen wird, das zum
Nachlaufbehälter 11 abfließt, wodurch der Bremsdruck sinkt.
Das der Radbremse 30 entnommene Druckmittel wird aus dem
Druckraum 10 des hydraulischen Kraftverstärkers 1 über das
Hauptventil 26 und das Hilfsventil 42 ergänzt.
Selbst wenn die Schlupfregelung beendet ist, der Bremsvorgang
jedoch noch andauert, bleibt das Hilfsventil 42 erregt, so daß
die Hauptventile 26, 27 die Arbeitskammern 16, 20 nach wie vor
sperren, so daß eine Hubbegrenzung der Hauptzylinderkolben 5,
6 erfolgt. Dies bedeutet, daß der gesamte Druckauf- und Druckabbau
in den Radbremsen 30, 31, 34, 35 über den Druckraum 10
erfolgt. Das Bremspedal 8 bleibt bis zum Abschalten des Druckschalters
61 in der einmal eingenommenen Stellung. Wird beispielsweise
beim Lösen der Bremse die am Druckschalter 61
eingestellte Grenze des Drucks im Druckraum 10 unterschritten,
so schaltet der Druckschalter 61 ab. Danach fällt das Relais
ab. Das Hilfsventil 42 und die Hauptventile 26 und 27 fallen
in ihre Grundstellung zurück. Das Restvolumen an Druckmittel
aus den Radbremsen wird vom Tandemhauptzylinder 2 aufgenommen.
Sollte der Druck im Druckspeicher 12 bei einer Schlupfregelung
unter die kritische Grenze absinken, dann wird das Hilfsventil
36 durch den Druckwächter 47 abgeschaltet. Danach kann in den
Arbeitskammern 16, 20 des Tandemhauptzylinders 2 über das
Bremspedal 8 ein zur Mindestabbremsung ausreichender Druck
aufgebaut werden. Ein derartiger Störzustand wird außerdem von
der Schlupfüberwachungsanordnung 40 erkannt, so daß auch die
Ventile 28, 29, 33, 36, 37, 38 ihre in der Zeichnung ersichtliche
Schaltstellung nicht verändern.
1
Kraftverstärker
2
Tandemhauptzylinder
3
Bremsventil
4
Verstärkerkolben
5
Hauptzylinderkolben
6
Hauptzylinderkolben
7
Hebelbetätigung
8
Bremspedal
9
Druckstange
10
Druckraum
11
Nachlaufbehälter
12
Druckspeicher
13
Behälteranschluß
14
Behälteranschluß
15
Nachlaufraum
16
Arbeitskammer
17
Zentralventil
18
Rückstellfeder
19
Gestänge
20
Arbeitskammer
21
Rückstellfeder
22
Gestänge
23
Zentralventil
24
Bremsleitung
25
Bremsleitung
26
Hauptventil
27
Hauptventil
28
2/2-Wegeventil
29
2/2-Wegeventil
30
Radbremse
31
Radbremse
32
Bremsleitung
33
2/2-Wegeventil
34
Radbremse
35
Radbremse
36
2/2-Wegeventil
37
2/2-Wegeventil
38
2/2-Wegeventil
39
Rücklaufleitung
40
Schlupfüberwachungsanordnung
41
Verbindungsleitung
42
Hilfsventil
43
Elektromotor
44
Druckmittelpumpe
45
Rückschlagventil
46
Filterelement
47
Druckwächter
48
Sicherheitsventil
56
Spule
57
Schalter
58
Spule
59
Relaisarbeitskontakt
60
Arbeitskontakt
61
Druckschalter
62
Arbeitskontakt
63
Pol
64
Masse
65
Relaisarbeitskontakt
Claims (8)
1. Hydraulische Bremsanlage mit Schlupfregelung, insbesondere
für Kraftfahrzeuge, mit einem durch einen hydraulischen
Kraftverstärker unter Druck setzbaren Hauptzylinder, und
zwischen dem Hauptzylinder und den an den Hauptzylinder angeschlossenen
Radbremsen vorgesehenen Ventilmitteln, die von
einer Schlupfüberwachungsanordnung steuerbar sind und durch
die die Radbremsen mit einem drucklosen Behälter oder mit
wenigstens einer zum Ausgang des Hauptzylinders führenden
Bremsleitung verbindbar sind, und mit einem durch die Schlupfüberwachungsanordnung
steuerbaren Umschaltventil, durch das
die Bremsleitung mit dem Druckraum des hydraulischen Kraftverstärkers
verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß durch
das Umschaltventil (26, 27, 42) der zur Bremsleitung (24, 25)
führende Ausgang des Hauptzylinders (2) verschließbar ist und
daß das Umschaltventil (26, 27, 42) nach seiner Betätigung
beim Ansprechen der Schlupfüberwachungsanordnung (40) durch
den Druck im Druckraum (10) in seiner Betätigungsstellung
haltbar ist.
2. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Umschaltventil (42) magnetisch über eine
Spule (56) betätigbar ist, die in Selbsthaltung eines von der
Schlupfüberwachungsanordnung (40) betätigbaren Relais über
einen Druckschalter (61) und einen Druckwächter (47) an Betriebsspannung
gelegt ist.
3. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Umschaltventil aus wenigstens einem hydraulisch
betätigbaren Hauptventil (26, 27) und einem elektromagnetisch
betätigbaren Hilfsventil (42) besteht, durch das
der Steuereingang des Hauptventils (26, 27) mit dem drucklosen
Behälter (11) oder mit dem Druckraum (10) des Kraftverstärkers (1)
verbindbar ist.
4. Hydraulische Bremsanlage nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine von der Schlupfüberwachungsanordnung (40)
mit Betriebsspannung beaufschlagbare
Spule (58) des Relais in Reihe mit einem ersten Relaisarbeitskontakt
(59) und Arbeitskontakten (60, 62) des Druckschalters
(61) und des Druckwächters (47) zwischen dem Pol
(63) einer Betriebsspannungsquelle und Masse (64) angeordnet
ist und das die Spule (56) des Umschaltventils (42) in Reihe
mit einem weiteren Relaisarbeitskontakt (65) parallel zu der
Reihenschaltung des ersten Relaisarbeitskontaktes (59) und des
Arbeitskontaktes (60) des Druckschalters (61) geschaltet ist.
5. Hydraulische Bremsanlage nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckschalter (61)
eine auf einem Mindestdruck im Druckraum (10) einstellbare
Ansprechschwelle hat.
6. Hydraulische Bremsanlage nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckwächter (47)
auf einen unteren Grenzwert des Drucks im Druckspeicher (12)
einstellbar ist, bei dem die Bremsanlage durch den Druck noch
betätigbar ist.
7. Hydraulische Bremsanlage nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilmittel (33,
38) für die Radbremsen (34, 35) der Hinterräder des Kraftfahrzeugs
mit dem Druckraum (10) verbunden sind und daß die Ventilmittel
(28, 36; 29, 37) für die Radbremsen (30, 31) der
Vorderräder jeweils mit einem oder mehreren Umschaltventilen
(26, 27) verbunden sind.
8. Hydraulische Bremsanlage nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, bei der der Hauptzylinder ein Zweikreishauptzylinder
ist, an den über zwei getrennte Bremsleitungen zwei Gruppen
von Radbremsen angeschlossen sind, dadurch gekennzeichnet,
daß in jeder Bremsleitung (24, 25) ein durch den Eingangsdruck
betätigbares Hauptventil (26, 27) angeordnet ist, und daß den
Eingängen der beiden Hauptventile (26, 27) ein einziges Hilfsventil
(42) vorgeschaltet ist, das durch Schlupfüberwachungsanordnung
(40) steuerbar und durch den Druck im
Druckraum (10) in seiner Betätigungsstellung haltbar ist.
Priority Applications (5)
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Legal Events
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OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
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Owner name: ITT AUTOMOTIVE EUROPE GMBH, 60488 FRANKFURT, DE |
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