DE3521938A1 - Faerbemittel fuer keratinfasern und insbesondere fuer humanhaare - Google Patents
Faerbemittel fuer keratinfasern und insbesondere fuer humanhaareInfo
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Description
PROF. DR. DR. J. REITSTÖTTER DS. WERNER KINZEBACH DR. ING. WOLFRAM BUNTE
REITSTÖTTER. KINZEBACH Bt PARTNER
POSTFACH 7βΟ, 0-βΟΟΟ MÜNCHEN 43
PATENTANWÄLTE
ZUGELASSENE VERTRETER BEIM EUROPÄISCHEN PATENTAMT EUROPEAN PATENT ATTORNEYS
BETREFF:
RE
L'Oreal
14, Rue Royale
75008 Paris
Frankreich
München, den 19.06.1985
UNSERE AKTE:
OURREF:
η C\ η
090
Färbemittel für Keratinfasern und insbesondere für Humanhaare
352Ί938
•Τ
AO
Die Erfindung betrifft ein Färbemittel für Keratinfasern und insbesondere für lebende Humanhaare, das mindestens
einen Nitro-Direktfarbstoff aus der Reihe der N-substituierten 2-Nitro-p-phenylendiamine enthält. Die Erfindung
betrifft auch ein Färbeverfahren unter Verwendung dieser Mittel.
Es ist bekannt, Nitro-p-phenylendiamine und deren Substitutionsprodukte in Färbelösungen zum Färben von
Keratinfasern einzusetzen.
Diese Farbstoffe können zum Direktfärben sowie zum semi-permanenten Färben von Haaren eingesetzt werden.
Sie können auch in Oxidationsfärbemitteln verwendet werden, um mit Oxidationsfarbstoffen komplementäre
Reflexe und reflexreiche Nuancen zu erhalten.
Beim Haarfärben sind die blauen, roten, malvenfarbigen
und violetten Töne als Komponenten erforderlich, um die gewünschten Färbungen zu erzielen. Es ist daher bereits
vorgeschlagen worden, als Direktfarbstoffe für Haarfärbungen Derivate von 2-Nitro-p-phenylendiamin einzusetzen,
deren Aminogruppe in 4-Stellung mono- oder disubstituiert ist und deren Aminogruppe in 1-Stellung
seinerseits monosubstituiert sein kann und wobei der
3Q aromatische Kern gegebenenfalls an den übrigen Stellungen
substituiert ist.
Diese klassischen Derivate von 2-Nitro-phenylendiamin
sind jedoch meistens nicht ausreichend wasserlöslich oder nicht ausreichend in Wasser dispergierbar. Dies stellt
einen Hauptnachteil bei der Haarfärbung dar, um ausgeprägte
Nuancen zu erzielen. Kann der Farbstoff im Färbemilieu nicht soiubilisiert werden, dann führt dies zu
ungleichmäßigen Färbungen. Zudem besteht die Gefahr, daß die Färbungen schwächer sind als es gewünscht ist. In
dem speziellen Fall, daß die Färbeformulierungen reich an Farbstoffen sind, um unterschiedliche Nuancen zu
erzielen, und in dem Fall, daß die Träger wenig solubilisierend wirken, passiert es tatsächlich häufig,
daß die Farbstoffe auskristallisieren, im Färbebad verbleiben und nicht auf das Haar aufziehen.
Die Färbepräparate, die auf Basis von Derivaten von 2-Nitro·-p-phenylendiaminen, deren Aminogruppe in
4-Stellung mono- oder disubstituiert ist und deren Aminogruppe
in 1-Stellung gegebenenfalls monosubstituiert ist und deren aromatischer Kern an den übrigen Stellungen
substituiert sein kann, formuliert wurden, sind somit bis heute hinsichtlich der Anforderungen, die an eine gute
Färbung gestellt werden, nicht zufriedenstellend.
Es wurde nun überraschend gefunden, daß man durch Zugabe eines Imidazolidindions oder eines substituierten
Derivates davon zu einem Färbemittel, das mindestens einen roten, malvenfarbigen, blauen oder violetten Nitro-Direktfarbstoff
enthält, welcher aus einem 2-NitrcHpphenylendiamin besteht, dessen Aminogruppe in 4-Stellung
durch niedrige Alkyl- oder Hydroxyalkylreste mono- oder disubstituiert ist und dessen Aminogruppe in 1-Stellung
gegebenenfalls durch einen niedrigen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest monosubstituiert ist, wobei der aromatische Kern
At
an den übrigen Stellungen substituiert sein kann, die Löslichkeit des (oder der) roten, malvenfarbigen, blauen
oder violetten Nitro-Direktfarbstoffe(s) verbessert. Dies • beruht auf einem Cosolubilisierungs-Phänomen.
JO Die erfindungsgemäßen Färbemittel besitzen den Vorteil,
daß sie von der möglichen Färbekraft des Nitro-Direktfarbstof fs aus der Reihe der 2-Nitro-p-phenylendiamine,
die wie oben angegeben substituiert sind, besseren Gebrauch machen.
Durch Zugabe des Cosolubilisierungsmittels kann die Auskristallisation
der Nitro-Direktfarbstoffe (nitrierte Direktfarbstoffe) aus der Reihe der 2-Nitro-p-phenylendiamine
in Färbeformulierungen, die an diesen Farbstoffen reich sind, oder in Färbeformulierungen, die einen wenig
solubilisierenden Träger aufweisen, vermieden werden. Das in den erfindungsgemäßen Mitteln eingesetzte Cosolubilisierungsmittel
besitzt außerdem den Vorteil, daß es farblos ist und daher die ursprünglich gewünschten
Nuancen auf keinen Fall verändert, welche sich aus der Kombination mehrerer Farbstoffe mit unterschiedlichen
Farben ergeben.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Haarfärbemittel go für Keratinfasern und insbesondere für Humanhaare, das
in einem geeigneten Träger mindestens einen nitrierten Direktfarbstoff aus der Reihe der 2-Nitro-p-phenylendiamine
der allgemeinen Formel (I)
43
NHR
NO.
(I)
worin
R1 ein Wasserstoffatorn, einen Niedrigalkylrest mit
1 oder 2 Kohlenstoffatomen oder einen Hydroxyethylrest
bedeutet/
R2 einen Hydroxyethylrest bedeutet,
R3 ein Wasserstoffatorn, einen Niedrigalkylrest mit
1 oder 2 Kohlenstoffatomen oder einen Hydroxyethylrest
bedeutet, und
R4 ein Wasserstoffatom, einen Niedrigalkylrest mit
1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder ein Halogenatom bedeutet,
mit der Maßgabe, daß, falls R4 kein Wasserstoffatom bedeutet,
R3 ein Wasserstoffatorn darstellt,
in freier Form oder in Form eines Salzes enthält, daß dadurch gekennzeichnet ist,
daß es außerdem mindestens ein Imidazolidindion oder ein substituiertes Derivat davon der allgemeinen
Formel (II)
R',
(ID
worin
R' und R'4 ein Wasserstoffatorn oder eine Niedrigalkylgruppe
mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen bedeuten,
R' ein Wasserstoffatom, eine Niedrigalkylgruppe mit
1 oder 2 Kohlenstoffatomen oder eine aromatische Gruppe, wie Phenyl oder Phenanthryl, bedeutet,
dieselben Reste bedeutet wie R'2/ jedoch außerdem
auch für eine Ureido- und Carboxymethylgruppe stehen kann,
wobei die Verbindungen der allgemeinen Formel (II) entweder in freier Form oder in Form eines Salzes
mit anorganischen oder organischen Säuren vorliegt.
R1
Von den Verbindungen dieses Typs sind für das erfindungsgemäße Haarfärbemittel insbesondere die folgenden bevorzugt:
a) die Verbindung der allgemeinen Formel (II) , worin R1 = R' = R' = H und R1, = Ureido, d.h. Allantoin
b)
und
die Verbindung der allgemeinen Formel (II), worin Ri = R« = H, R'2 = Methyl und R'3 = Phenyl, d.h.
5-Methyl-5-pheny!hydantoin.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel (I), deren Löslichkeit durch die Gegenv/art mindestens einer Verbindung
der allgemeinen Formel (II) erhöht werden kann, sind insbesondere die folgenden:
j. Q a) R1 = Methyl, R2 = R3 = β-Hydroxy ethyl und R4 = H;
b) R = R3 = Methyl, R2 = β-Hydroxyethyl und R4 = H;
c) R = R2 = R3 = ß-Hydroxyethyl und R4 = H;
d) R1 = R3 = H, R2 = ß-Hydroxyethyl und R4 = Methyl;
sowie die entsprechenden Säuresalze.
Um ein Beispiel zu geben, sind in der nachfolgenden Tabelle die Löslichkeitsgrenzen bei 18 C der zuvor aufge-2Q
führten Farbstoffe der allgemeinen Formel (I) in Anwesenheit einer bestimmten Menge einer Verbindung der
allgemeinen Formel (II) aufgeführt. Diese Löslichkeitsgrenzen wurden im folgenden Mittel gemessen:
Verbindung der allgemeinen Formel (II) y g
Farbstoff der allgemeinen Formel (I) χ g
Ethylenglykolmonoethylether 10g
2-Amino-2-methyl-1-propanol q.s.p. pH 9,6
Wasser g.s.p. 100 g
χ ist die maximale Menge des untersuchten Farbstoffs der allgemeinen Formel (I), die man im so definierten Träger
lösen kann. Zur Messung der Löslichkeiten wurde wie folgt vorgegangen:
Ab
Man dispergiert einen großen Überschuß des Farbstoffs der allgemeinen Formel (I) mit y g einer Verbindung der allgemeinen
Formel (II) in der oben beschriebenen kosmetischen Basis. Diese Zusammensetzung läßt man 15 Minuten bei
600C (Wasserbad) stehen und kühlt dann unter Rühren durch
Raumluft während eines Zeitraums von 30 Minuten ab (dabei stellt man sicher, daß die Raumtemperatur oberhalb
18°C liegt). Nach 30 Minuten gibt man die Zusammensetzung in ein Gefäß, das man bei 18 C hält. Die Zusammensetzung
muß dort mindestens 48 Stunden bleiben. Nachdem man die Zusammensetzung aus dem Gefäß herausgenommen hat,
filtriert man sie unverzüglich. Die gesammelten Filtrate analysiert man anschließend mittels Hochleistungs-Chromatographie
(HPLC), um den Farbstoffgehalt zu bestimmen.
-er
352Ί938
Löslichkeitsgrenzen des Farbstoffes der allgemeinen Formel (I)
Farbstoff der
allgemeinen
allgemeinen
alleine
zusammen mit Allantoin
zusammen mit 5-Msthyl-5-phenylhydantoin
y =
y= 1/5 g
y = 0^.5 g
0,32 %
0,A0 % (1,25)*
0,07 %
0,10% (1.A3)*
2CH2OH
1,06 % (1.A3)*
1,08 % (1,46)*
NcH2CH2OH
0,07 %
0,08 % (1,Vi)*
0,09 % (1,29)*
*Die in den Klammern angegebene Zahl zeigt die Verbesserung der Löslichkeit
des Farbstoffes der allgemeinen Formel (I) in Anwesenheit der Verbindung der allgemeinen Formel (II). Somit ist der an erster Stelle
genannte Farbstoff der allgem. Formel (I) 1,25 χ löslicher in den genannten
Träger, wenn die Allantoinmenge in diesem Träger von 0 auf 1,5 g zunimmt
g Die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) sind insbesondere
in den FR-PSen 1 101 904, 1 411 124, 1 454 313 und 1 454 314, in der US-PS 3 168 442 und in der
französischen Patentanmeldung 2 492 370 beschrieben.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel (II) sind dem Fachmann gut bekannt.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist (oder sind) die Verbindung(en) der allgemeinen Formel (I)(und/oder die
entsprechenden Salze) im erfindungsgemäßen Färbemittel in einer Konzentration von 0,05 % bis 5 Gew.-% und insbesondere
von 0,1 bis 3 Gew.-% vorhanden, ausgedrückt als freie Base und bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels.
Die Verbindung(en) der allgemeinen Formel (n) ( und/oder
die entsprechenden Salze) ist (oder sind) im erfindungsgemäßen Mittel in einer Konzentration von 0,1 % bis
5 Gew.-% und vorzugsweise von 0,3 bis 3 Gew.-% vorhanden, ausgedrückt als freie Base und bezogen auf das Gesamtgewicht
des Mittels.
Die erfindungsgemäßen Färbemittel können außer den Verbindungen der allgemeinen Formel (I und II), die in freier
Form oder in Form eines Salzes vorliegen, außerdem enthalten:
1) Oxidationsbasen, wie p-Phenylendiamine, p-Amino-
phenole und heterocyclische Basen,
2) einen (oder mehrere) Kuppler, die zur Klasse der m-Phenylendiamine, m-Aminophenole, m-Diphenole
oder auch zu den heterocyclischen Kupplern gehören,
wenn das Mittel mindestens eine Oxidationsbase enthält,
3) o-Phenylendiamine und o-Aminophenole, die
gegebenenfalls am Kern oder an den Aminfunktionen
Substituenten aufweisen, oder auch o-Diphenole,
4) Farbstoffprecursoren der Benzolreihe, die am Kern mindestens drei Substituenten aufweisen, welche
ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus
Hydroxy-, Methoxy- oder Aminogruppen, 15
5) Farbstoffprecursoren der Naphthalinreihe,
6) Leucoderivate von Indoanilinen, Indophenolen und
Indoaminen, 20
7) nitrierte Direktfarbstoffe, die sich von denen der
allgemeinen Formel (i) unterscheiden und
8) nicht-nitrierte Direktfarbstoffe, wie beispielsweise
Azofarbstoffe, Anthrachinone oder analoge Verbindungen.
Die erfindungsgemäßen Mittel können als geeignete Träger Wasser und/oder kosmetisch verträgliche organische
Lösungsmittel und insbesondere Alkohole, wie Ethylalkohol, Isopropylalkohol, Benzylalkohol und Phenylethylalkohol,
oder Glykole oder Glykolether, wie beispielsweise Ethylenglykol und sein Monomethyl-, Monoethyl- und Monobutylether,
Propylenglykol, Butylenglykol, Dipropylen-
glykol sowie Alkylether von Diethylenglykol, wie beispielsweise
Diethylenglykolmonoethylether oder -monobutylether, in Konzentrationen von 0,5 bis 20 % und
vorzugsweise von 2 bis 10 Gew.-% enthalten , bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels.
Zum erfindungsgemäßen Mittel kann man auch Fettamide geben,
wie die Mono- und Diethanolamide, die sich von Ko.prafettsäuren, Laurinsäure oder Oleinsäure ableiten, in
Konzentrationen von 0,05 bis 10 Gew.-% geben.
Zum erfindungsgemäßen Mittel kann man ferner anionische,
kationische, nicht-ionische, oder amphotere grenzflächenaktive Agentien oder deren Mischungen geben. Die grenzflächenaktiven
Agentien sind im erfindungsgemäßen Mittel
vorzugsweise in einem Anteil von 0,1 bis 50 Gew.-% und vorteilhafterweise von 1 bis 20 Gew.-% vorhanden, bezogen
auf das Gesamtgewicht des Mittels.
Als grenzflächenaktive Agentien kann man insbesondere „ anionische grenzflächenaktive Agentien nennen, die alleine
oder in Mischung eingesetzt werden, wie insbesondere die
Alkali-, Magnesium-, Ammonium-, Amin- oder Alkanolaminsalze
der folgenden Verbindungen:
n Alkylsulfate, Alkylethersulfate, Alkylamidsulfate, die
gegebenenfalls ethoxyliert sind, Alkylsulfonate und a-Oleinsulfonate;
Alkylsulfoacetate;
wobei die Alkylreste dieser Verbindungen eine lineare Kette mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen aufweisen.
Es ist auch möglich, Fettsäuren in Form der oben genannten
Salze einzusetzen, wie Laurin-, Myristin-, Olein-, Rizinol-, Palmitin- und Stearinsäure, Säuren von Kopraöl
oder hydriertem Kopraöl und carboxylierte Säuren von Polyglykolethern.
Als kationische grenzflächenaktive Agentien kann man insbesondere
die Salze von Fettaminen, die quaternären Ammoniumsalze, wie Alkydimethylbenzylammonium-, Alkyltrimethylammonium-,
Alkyldimethylhydroxyethylammonium- und Dimethyldialkylammoniumchloride- und -bromide, Dialkylpyridiniumsalze
und die Imidazolinderivate nennen. Die Alkylgruppen der zuvor genannten quaternären Ammoniumderivate
sind langkettige Gruppen mit vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatomen.
Als kationische Verbindungen kann man auch Aminoxide nennen.
Als amphotere grenzflächenaktive Agentien, die verwendet
werden können, kann man insbesondere Alkylamino-(mono- und di-)propionate, Betaine, wie Alkylbetaine, N-Alkyl-sulfobetaine
und N-Alkylaminobetaine, deren Alkylrest 1 bis
22 Kohlenstoffatome aufweist, und Cycloimidiniumverbindungen,
wie Alkylimidazoline, nennen.
Als nicht-ionische grenzflächenaktive Agentien, die gegebenenfalls
in den erfindungsgemäßen Mittel eingesetzt werden können, kann man die Kondensationsprodukte eines
Monoalkohols, eines Alkylphenols, eines Amids und eines a-Diols mit Glycidol, wie beispielsweise die Verbindungen,
die in den FR-PSen 2 091 516, 2 169 787 un- 2 328 763
beschrieben sind; die Verbindungen der allgemeinen Formel
RO—[ C2H3O ^CH2OH-H-Jj; H
worin R einen Alkyl-, Alkenyl- oder Alkylarylrest mit
8 bis 22 Kohlenstoffatomen bedeutet und m für eine
ganze Zahl von 1 bis 10 (Grenzen inklusive) steht; Alkohole, Alkylphenole oder Fettsäuren, die polyethoxyliert
oder polyglyceriliert sind und eine lineare
Cg-C.g-Fettkette aufweisen; Kondensate von Ethylen- und
1^ Propylenoxyd mit Fettalkoholen; polyethoxylierte Fett-
amide, die mindestens 5 Mol Ethylenoxyd enthalten; und polyethoxylierte Fettamine nennen.
Die Verdickungsmittel, die man zum erfindungsgemäßen Mittel geben kann, sind vorzugsweise ausgewählt aus der
Gruppe bestehend aus Natriumalginat, Gummi-Arabikum,
Guargummi, Cellulosederivate, wie Methylcellulose, Hydroxyethylcellulose und Hydroxypropylmethylcellulose,
Natriumsalze von Carboxymethylcellulose und Acrylsäurepolymeren.
Man kann auch anorganische Verdickungsmittel einsetzen, beispielsweise Bentonit. Diese Verdickungsmittel setzt
man alleine oder in Mischung ein. Sie sind vorzugsweise in einem Anteil von 0,5 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht des Mittels, und vorteilhafterweise von 0,5 bis 3 Gew.-% vorhanden.
Die erfindungsgemäßen Mittel können einen sauren, neutralen oder alkalischen pH aufweisen. Der pH kann von
4 bis 10,5 variieren und liegt vorzugsweise bei 6 bis Als alkalisch-machende Mittel, die verwendet werden
können, kann man Alkanolamine, Alkali- oder Ammoniumhydroxyde und -carbonate nennen. Als sauer-machende Mittel,
die man verwenden kann, kann man Milchsäure, Essigsäure, Weinsäure, Phosphorsäure, Chlorwasserstoffsäure und
Zitronensäure nennen.
Die erfindungsgemäßen Mittel können außerdem verschiedene übliche Adjuvantien, wie Antioxydantien, Parfüms,
Sequestriermittel, filmbildende Produkte und Behandlungsmittel, Dispergiermittel, Haarkonditionierungsmittel,
Konservierungsmittel, opak-machende Mittel und jedes andere gewöhnlich in der Kosmetik eingesetzte Adjuvans
enthalten.
Das erfindungsgemäße Mittel kann in unterschiedlichen Formen vorliegen, die für Haarfärbungen üblich sind.
Dazu zählen verdickte oder gelierte Flüssigkeiten, Cremes, Schaumaerosole oder alle anderen Formen, die geeignet
sind, um eine Färbung von Keratinfasern durchzuführen .
Das erfindungsgemäßen Mittel vermischt man, wenn es mindestens eine Oxidationsbase enthält, zum Zeitpunkt der
Anwendung mit Oxidationsmitteln, beispielsweise Peroxyde und Alkalipersalze, wie Wasserstoffperoxyd, Natriumperoxyd,
Kaliumperoxyd, Natriumperborate, Natriumpercarbonate und Harnstoffperoxyd.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein neues Verfahren zum Färben von Keratinfasern und insbesondere Humanhaaren,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man ein oben beschriebenes Mittel auf trockene oder feuchte Keratinfasern
einwirken läßt. Man kann die erfindungsgemäßen Mittel als nicht zu spülende Lotionen einsetzen, wenn
die Mittel keinen Oxidationsfarbstoff enthalten. Das heißt, man trägt die erfindungsgemäßen Mittel auf Keratinfasern
auf und trocknet dann, ohne zuvor gespült zu haben. Bei den anderen Anwendungsarten trägt man die
erfindungsgemäßen Färbemittel auf Keratinfasern auf und läßt 3 bis 60 Minuten, vorzugsweise 5 bis 45 Minuten
Ig einwirken, spült dann, wäscht gegebenenfalls und spült
aufs neue und trocknet dann.
Die erfindungsgemäßen Färbemittel können auf natürliche oder gefärbte Haare, die gegebenenfalls dauergewellt sind,
oder auf stark oder leicht entfärbte Haare, die gegebenenfalls dauergewellt sind, aufgetragen werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Beispiele näher erläutert.
Man stellt eine Creme mit folgender Zusammensetzung her:
1,4-Diaminobenzol 0,15 g
1,3-Dihydroxybenzol 0,10 g
2-Hydroxy-4-N-(β-hydroxyethyl)amino-
1-methylbenzol 0,05 g
2-Amino-4-methy1-5-N-(3-hydroxyethy1)
amino-nitrobenzol 0,10 g
18 | g |
3 | g |
3 | g |
12 | g |
2 | g |
10 | g |
100 | g |
Allantoin 2 g
Cetyl- und Stearylalkohol in einer 50/50-Mischung 2-0ctyldodecanol
Cetylstearylalkohol mit 15 MoI Ethylenoxyd
Ammoniumlaurylsulfat Natriumbisulf it (35° Be')
Ammoniak (22° Be' (21,6. %)) entsalztes Wasser q.s.p.
Man verdünnt diese Creme zum Zeitpunkt der Anwendung mit dem 1,5-fachen seines Gewichts an 6%-igem Wasserstoff
peroxyd. Nach dem Vermischen erhält man eine Creme, die man 30 Minuten auf dunkelblonde Haare aufträgt.
Nach Spülen, Shampoonieren und Trocknen erhält man eine kupferne mahagoniblonde Färbung.
Man stellt folgendes Mittel her: 1-N-(ß-Hydroxyethyl)-amino-2-nitro-4-N' ,N'
-(bis-ß-hydroxyethyl)-aminobenzol 1,6 g
(3-N-Methylamino-4-nitro)phenyl-ß,
γ-dihydroxypropylether 0,35 g
2-N-(β-Hydroxyethyl)amino-nitrobenzol 0,35 g
2-Amino-3-methyl-nitrobenzol 0,15 g
1-N-(β-Hydroxyethyl)amino-2-nitro-
4-amionbenzol 0,3 g
[4-N-(ß-Hydroxyethyl)amino-3-nitro]-
phenyl-ß,γ-dihydroxypropylether 0,2 g
Allantoin 2,5 g
5-Methyl-5-phenylhydantoin 0,4 g
Laurindiethanolamid 2,5 g
Laurinsäure 1,5 g
2-Ethoxyethanol 6 g
Hydroxyethylcellulose, vertrieben von der Fa. Hercules unter der Handelsbezeichnung
Natrosol 250 HHR 0,25 g
2-Amino-2-methyl-1-propanol q.s.p. pH 9,5
entsalztes Wasser q.s.p. 100 g
Man trägt dieses Mittel 20 Minuten auf dunkle kastanienbraune Haare auf.
Nach Spülen und Trocknen erhält man eine tiefe havanna-
farbene Färbung.
Beispiel 3
Beispiel 3
Man stellt folgendes Mittel her:
1-N-Methylamino-2-nitro-4-N',N·-
(bis-ß-hydroxyethyl)aminobenzol 1,25 g
2,5-Diamino-nitrobenzol 0,4 g
1-Amino-2-nitro-5-methyl-4-N-(3/Y-dihydroxypropyl)aminobenzol
0,45 g
1-N-(ß-Hydroxyethy1)amino-2-N-(ß-hydroxyethyl)amino-4-nitrobenzol
0,1 g
5-Methyl-5-phenylhydantoin 0,5 g
Natriumlaurylethersulfat (30%) 20 g
Laurindiethanolamid 4 g
2-Butoxyethanol 10g
Hydroxypropylcellulose, vertrieben von der Fa. Hercules unter der Handelsbezeichnung
Klucel G 0,15g
Monoethanolamin q.s.p. pH 9,5
entsalztes Wasser q.s.p. 100 g
Dieses Mittel trägt man 25 Minuten auf kastanienbraune Haare auf.
Nach Spülen und Trocknen erhält man eine purpurviolette
Mahagonifärbung.
Claims (29)
- PatentansprücheFärbemittel für Keratinfasern und insbesondere für Humanhaare, das in einem geeigneten Träger als Nitro-Direktfarbstoff mindestens ein 2-Nitro-p- phenylendiamin der allgemeinen Formel (I)NHRNO,(I)worinR ein Wasserstoffatom, einen Niedrigalkylrest mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen oder einen Hydroxyethylrest bedeutet,R2 einen Hydroxyethylrest bedeutet,R3 ein Wasserstoffatom, einen Niedrigalkylrest mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen oder einen Hydroxyethylrest bedeutet, undl. ein Wasserstoffatom, einen Niedrigalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder ein Halogenatom bedeutet,mit der Maßgabe, daß, falls R4 kein Wasserstoffatom bedeutet, R3 ein Wasserstoffatom darstellt, in freier Form oder in Form eines Salzes enthält, dadurch gekennzeichnet,daß es außerdem mindestens ein Imidazolidindion oder ein substituiertes Derivat davon der allgemeinen Formel (II)(II)worinR* und R1. ein Wasserstoffatom oder eine Niedrigalkylgruppe mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen bedeuten,R' ein Wasserstoffatom, eine Niedrigalkylgruppe mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen oder eine aromatische Gruppe, wie Phenyl oder Phenanthryl, bedeutet,R' dieselben Reste bedeutet wie R'2' jedoch außerdem auch für eine üreido- und Carboxymethylgruppe stehen kann, wobei die Verbindungen der allgemeinen Formel (II) entweder in freier Form oder in Form eines Salzesmit anorganischen oder organischen Säuren vorliegen.
- 2. Färbemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als Verbindung der allgemeinen Formel (II) Allantoin enthält.
- 3. Färbemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,daß es als Verbindung der allgemeinen Formel (II) 5-Methy1-5-phenylhydantoin enthält.
- 4. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Verbindung der allgemeinen Formel (I) enthält, worin R1 für einen Methylrest, R2 und R3 für einen β-Hydroxyethylrest und R4 für ein Wasserstoffatom stehen.
- 5. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3,dadurch gekennzeichnet, daß es eine Verbindung der allgemeinen Formel (I) enthält, worin R1 und R3 für einen Methylrest, R2 für einen ß-Hydroxyethylrest und R. für ein Wasserstoffatom stehen.
- 6. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Verbindung der allgemeinen Formel (I) enthält, worin R1, R- undQQ R3 für einen ß-Hydroxyethylrest und R4 für Wasserstoff atom stehen.
- 7. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Verbindung der allgemeinen Formel (I) enthält, worin R1 und R3 für ein Wasserstoffatom, R2 für eine ß-Hydroxyethyl-gruppe und R3 für eine Methylgruppe stehen.
- 8. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung der allgemeinen Formel (I), die in freier Form oder in Form IQ eines Salzes vorliegt, im Mittel in einerKonzentration von 0,05 Gew.-% bis 5 Gew.-% vorliegt, ausgedrückt als freie Base bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels.5
- 9. Färbemittel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung der allgemeinen Formel (I), die in freier Form oder in Form eines Salzes vorliegt, im Mittel in einer Konzentration von 0,1 Gew.-% bis 3 Gew.-% vorliegt, ausgedrückt als freie Base,bezogen ( 20 au^ ^as Gesamtgewicht des Mittels.
- 10. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung der allgemeinen Formel (II), die in freier Form oder in Form eines Salzes vorliegt, im Mittel in einer Konzentrationvon 0,1 Gew.-% bis 5 Gew.-% vorhanden ist, ausgedrückt als freie Base bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels.QQ
- 11. Färbemittel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung der allgemeinen Formel (II), die in freier Form oder in Form eines Salzes vorliegt, im Mittel in einer Konzentration von 0,3 Gew.-% bis 3 Gew.-% vorhanden ist, ausgedrückt als freie Basegg bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels.
- 12. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß es außerdem mindestens eine Oxidationsbase enthält, die ausgewählt ist unter p-Phenylendiaminen, p-Aminophenolen und hetereocyclischen Basen.
- 13. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens einen Kuppler enthält, der ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus m-Phenylendiaminen, m-Aminophenolen, m-Diphenolen und heterocyclischen Kupplern.
- 14. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß es o-Phenylendiamine un(ä o-Aminophenole, die gegebenenfalls am Kern oder an den Aminfunktionen substituiert sind, oder auch o-Diphenol enthält.
- 15. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 14,dadurch gekennzeichnet, daß es Farbstoffprekursoren der Benzolreihe aufweist, die am Kern mindestens drei Substituenten aufweisen, welche ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Hydroxy-, Methoxy- oder Aminogruppen.
- 16. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 15,dadurch gekennzeichnet, daß es Farbstoffprecursoren der Naphthalinreihe enthält.
- 17. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß es Leucoderivate vonIndoanilinen, Indophenolen oder Indaminen enthält.
- 18. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß es Nitro-Direktfarbstoffe enthält, die sich von denen der allgemeinen Formel (I) unterscheiden.
- 19. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß es Direktfarbstoffe enthält, die keine Nitrofarbstoffe sind, beispielsweise Azofarbstoffe oder Anthrachinone.
- 20. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß der geeignete Träger Wasser und/oder ein (oder mehrere) organische(s) Lösungsmittel aufweist, wobei das (oder die) Lösungsmittel 0,5 bis 20 Gew.-% ausmachen, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels.
- 21. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 20,dadurch gekennzeichnet, daß es Fettamide, beispielsweise Mono- und Diethanolamide, die sich von Koprasäure, Laurinsäure oder Oleinsäure ableiten, in Konzentrationen von 0,05 bis 10 Gew.-% enthalten.
- 22. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß es 0,1 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels, mindestens eines grenzflächenaktiven Agens enthält.
- c 23. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens ein Verdickungsmittel in einer Konzentration von 0,5 bis 5 Gew.~% enthält, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels.
- 24. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 23,dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens ein Adjuvans aufweist, das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Anti-Oxydantien, Parfüms, -_ Sequestriermitteln, filmbildenden Produkten, Behandlungsmitteln, Dispergiermitteln, Haarkonditionierungsmitteln, Konservierungsmitteln und Opac-machenden Mitteln.
- 25. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 24, ZUdadurch gekennzeichnet, daß sein pH zwischen 4 und 10,5 und vorzugsweise zwischen 6 und 10 liegt.
- 26. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 25,dadurch gekennzeichnet, daß es in Form einer Zbverdickten oder gelierten Flüssigkeit, einer Creme oder eines Schaumaerosols vorliegt.
- 27. Verfahren zum Färben von Keratinfasern und insbe-sondere Humanhaaren, dadurch gekennzeichnet, daß 30man auf Keratinfasern ein Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 26 3 bis 60 Minuten einwirken läßt, daß man spült, daß man gegebenenfalls wäscht und aufs neue spült und daß man die Keratinfasernn- trocknet,
ob - 28. Verfahren nach Anspruch 27, worin das verwendete Färbemittel mindestens eine Oxidationsbase enthält, dadurch gekennzeichnet, daß man zum Zeitpunkt der Anwendung eine ausreichende Menge eines Oxidationsmittels zum eingesetzten Färbemittel gibt.
- 29. Verfahren zum Färben von Keratinfasern und insbesondere von Humanhaaren, dadurch gekennzeichnet, daß man auf Keratinfasern ein Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 11 und 18 bis 26 aufträgt und dann ohne vorheriges Spülen trocknet.
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