AT391620B - Faerbemittel fuer keratinfasern, insbesondere fuer menschliche haare und verfahren zum faerben von keratinfasern, insbesondere menschlichen haaren - Google Patents
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Description
Nr. 391 620
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Färbemittel für Keratinfasem, insbesondere für menschliche Haare, das als Nitro-Direktfarbstoff mindestens ein 2-Nitro-p-phenylendiamin enthält. Die Erfindung betrifft ferner auch ein Färbeverfahren unter Verwendung dieser Mittel.
Es ist bekannt, Nitro-p-phenylendiamine und deren Substitutionsprodukte in Färbelösungen zum Färben von Keratinfasem bzw. Haaren zu verwenden.
Diese Farbstoffe können zum Direktfärben sowie zum semi-permanenten Färben von Haaren eingesetzt werden. Sie können auch in Oxydationsfärbemittel enthalten sein, um mit den Oxydationsfarbstoffen komplementäre Reflexe und reflexreiche Nuancen zu erhalten.
Beim Färben der Haare sind die blauen, roten, malvenfarbigen und violetten Töne als Komponenten erforderlich, um die gewünschten Färbungen zu erzielen. Es ist bereits vorgeschlagen worden, als Direktfaibstoffe für Haarfärbungen 2-Nitro-p-phenylendiamin-Derivate einzusetzen, deren Aminogruppe in 4-Stellung mono- oder disubstituiert ist und deren Aminogruppe in 1-Stellung monosubstituiert sein kann, wobei auch der aromatische Kern an den übrigen Stellen gegebenenfalls substituiert sein kann.
Aus der DE-AS 1617 709 ist ein Verfahren zum Färben von Haaren bekannt, bei welchem eine Lösung bzw. Dispersion verwendet wird, die einerseits mindestens ein wasserlösliches, für Haarfärbungen übliches, Nitro-p-phenylendiaminderivat oder einen Anthrachinonfarbstoff und anderseits mindestens einen wasserunlöslichen dispergierten Anthrachinonfarbstoff enthält
Desgleichen sind auch in der US-PS 3 168 442 Färbemittel für menschliche Haare beschrieben, welche in einer wässerigen Lösung eine färbewiiksame Menge eines Nitro-p-phenylendiaminderivates enthalten.
Diese klassischen Derivate von 2-Nitro-p-phenylendiamin sind jedoch meistens nicht ausreichend wasserlöslich oder nicht ausreichend in Wasser dispergierbar. Dies stellt einen Hauptnachteil bei der Haarfarbung dar, um ausgeprägte Nuancen zu erzielen. Kann der Farbstoff im Färbemilieu nicht solubilisiert werden, dann führt dies zu ungleichmäßigen Färbungen. Zudem besteht die Gefahr, daß die Färbungen schwächer sind als erwünscht. In dem speziellen Fall, daß die Färbeformulierungen reich an Farbstoffen sind, um unterschiedliche Nuancen zu erzielen, und in dem Fall, daß die Träger wenig solubilisierend wirken, geschieht es tatsächlich häufig, daß die Farbstoffe auskristallisieren, im Färbebad verbleiben und daher nicht auf die Haare aufziehen.
Die Färbemittel, die auf Basis der klassischen Derivate von 2-Nitro-p-phenylendiamin formuliert wurden, sind somit bis heute hinsichtlich der Anforderungen, die an eine gute Färbung gestellt werden, nicht zufriedenstellend.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß durch Zugabe eines Imidazolidindions oder eines substituierten Derivates davon zu einem Färbemittel, das mindestens einen roten, malvenfarbigen, blauen oder violetten Nitro-Direktfarbstoff enthält, welcher aus einem 2-Nitro-p-phenylendiamin besteht, dessen Aminognippe in 4-Stellung durch niedrige Alkyl- oder Hydroxyalkylreste mono- oder disubstituiert ist und dessen Aminogruppe in 1-Stellung gegebenenfalls durch einen niedrigen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest monosubstituiert sein kann, wobei der aromatische Kern an den übrigen Stellen gegebenenfalls substituiert sein kann, die Löslichkeit des (der) roten, malvenfarbigen, blauen oder violetten Nitro-Direktfarbstoffe(s) verbessert werden kann. Diese verbesserte Löslichkeit beruht auf einem Cosolubilisierungs-Phänomen.
Die erfindungsgemäßen Färbemittel besitzen den Vorteil, daß sie die mögliche Färbekraft des Nitro-Direktfarbstoffes aus der 2-Nitro-p-phenylendiamin-Reihe, die wie oben angegeben substituiert sind, besser ausnützen.
Durch Zugabe des Cosolubilisierungsmittels kann das Auskristallisieren der Nitro-Direktfarbstoffe aus der 2-Nitro-p-phenylendiamin-Reihe in Färbeformulierungen, die an diesen Farbstoffen reich sind, oder in Färbeformulierungen, die einen wenig solubilisierenden Träger aufweisen, vermieden werden. Das in den erfindungsgemäßen Mitteln eingesetzte Cosolubilisierungsmittel besitzt außerdem den Vorteil, daß es farblos ist und daher die ursprünglich gewünschten Nuancen, welche sich aus der Kombination mehrerer Farbstoffe mit unterschiedlichen Farben ergeben, auf keinen Fall verändert.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Färbemittel für Keratinfasem, insbesondere für menschliche Haare, in Form einer verdickten oder gelierten Flüssigkeit, einer Creme oder eines Schaumaerosols, das in einem geeigneten Träger als Nitro-Direktfarbstoff mindestens ein 2-Nitro-p-phenylendiamin der allgemeinen Formel
worin Rj Wasserstoff, einen niederen Alkylrest mit 1 oder 2-C-Atomen oder einen Hydroxyäthylrest, R2 einen -2-
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Hydroxyäthylrest, R3 Wasserstoff, einen niederen Alkylrest mit 1 oder 2 C-Atomen oder einen Hydroxyäthylrest und R4 Wasserstoff, einen niederen Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen oder ein Halogenatom bedeutet, mit der Maßgabe, daß für den Fall, daß R4 nicht Wasserstoff bedeutet, R3 Wasserstoff darstellt, in freier Form oder in Form eines Salzes enthält, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es die Verbindung der allgemeinen Formel (I), die 5 in freier Form oder in Form eines Salzes vorliegt, in einer Konzentration von 0,05 - 5 Gew.-%, ausgedrückt als freie Base, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels, daß es außerdem 0,1 - 5 Gew.-%, ausgedrückt als freie Base, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels, mindestens eines Imidazolidindions oder eines substituierten Derivates davon der allgemeinen Formel 10 15
20 25 30 35 40 45 worin R'j und R'4 Wasserstoff oder einen niederen Alkylrest mit 1 oder 2 C-Atomen, R'2 Wasserstoff, einen niederen Alkylrest mit 1 oder 2 C-Atomen oder einen aromatischen Rest, wie Phenyl oder Phenanthryl und R'3 dieselben Reste wie R^, darstellt, jedoch außerdem auch für einen Ureido- und Carboxymethylrest stehen kann, wobei die Verbindungen der allgemeinen Formel (II) entweder in freier Form oder in Form eines Salzes mit anorganischen oder organischen Spuren vorliegen, sowie gegebenenfalls mindestens ein Adjuvans ausgewählt aus Anti-Oxydantien, Riechstoffen, Sequestriermitteln, filmbildenden Produkten, Behandlungsmitteln, Dispergiermitteln, Haarkonditionierungsmitteln, Konservierungsmitteln und opakmachenden Mitteln enthält Von den Verbindungen der allgemeinen Formel (Π) sind für das erfindungsgemäße Haarfärbemittel insbesondere die folgenden bevorzugt; a) die Verbindung der allgemeinen Formel (II), worin R'j = R'j = R'4 = H und R3 = Ureido ist d. h. Allantoin und b) die Verbindung der allgemeinen Formel (Π), worin R'j = R'4 = H, R^ = Methyl und R'3 = Phenyl ist d. h. 5-Methyl-5-phenylhydantoin. Die Verbindungen der allgemeinen Formel (I), deren Löslichkeit durch das Vorhandensein mindestens einer Verbindung der allgemeinen Formel (Π) erhöht werden kann, sind insbesondere die folgenden: a) Verbindungen der allgemeinen Formel (I), worin Rj = Methyl, R2 = R3 = ß-Hydroxyäthyl und R4 = H ist; b) Verbindungen der allgemeinen Formel (I), worin R j = R3 = Methyl, R2 = ß-Hydroxyäthyl und R4 = H ist; c) Verbindungen der allgemeinen Formel (I), worin R j = R2 = R3 = ß-Hydroxyäthyl und R4 = H ist; d) Verbindungen der allgemeinen Formel (I), worin R j = R3 = H, R2 = ß-Hydroxyäthyl und R4 = Methyl ist sowie die entsprechenden Säuresalze. Als Beispiel sind in der folgenden Tabelle die Löslichkeitsgrenzen bei 18°C der zuvor aufgeführten Farbstoffe der allgemeinen Formel (I) in Anwesenheit einer bestimmten Menge einer Verbindung der allgemeinen Formel (Π) aufgeführt Diese Löslichkeitsgrenzen wurden im folgenden Mittel gemessen; 50
Verbindung der allgemeinen Formel (Π) yg Farbstoff der allgemeinen Formel (I) xg Äthylenglykolmonoäthyläther 2-Amino-2-methyl-l-propanol bis zum 10 g Erreichen eines pH-Wertes von 9,6 Mit Wasser auffüllen auf 100 g x ist die maximale Menge des untersuchten Farbstoffes der allgemeinen Formel (I), die man im so definierten
Träger lösen kann. Zur Messung der Löslichkeiten wurde wie folgt vorgegangen; Man dispergiert einen großen Oberschuß des Farbstoffes, der allgemeinen Formel (I) mit y g einer Verbindung der allgemeinen Formel (II) in der oben beschriebenen kosmetischen Basis. Diese Zusammensetzung läßt man 15 min bei 60°C (Wasserbad) stehen und kühlt dann unter Rühren durch Raumluft während eines Zeitraumes von 30 min ab (dabei muß sichergestellt sein, daß die Raumtemperatur oberhalb 18°C liegt). Nach 30 min wird die Zusammensetzung in ein Gefäß eingetragen, das bei 18°C gehalten wird. Die Zusammensetzung muß dort -3- 55
Nr. 391 620 mindestens 48 h bleiben. Nach dem Entfernen der Zusammensetzung aus dem Gefäß wird diese unverzüglich filtriert. Die gesammelten Filtrate werden anschließend zur Bestimmung des Farbstoffgehaltes mittels Hochleistungs-Chromatographie (HPLQ analysiert. Löslichkeitsgrenzen des Farbstoffes der allgemeinen Formel (T> zusammen mit zusammen mit 5-Methyl-5-
Farbstoff der allgemeinen Formel (I) _allein_Allantoin phenvlhvdantnin y = ° Y = l,5g y = 0,5g K JLN«3 ^Vno2 0 V“2“2“ ''CHjCM.OH 0,32 % 0,40 % (1.25)* - J B..—, h'H 'γ* ho. Ψ V/CHj >CH2CH2OH 0,07 % 0,10 % (1,43)* l^<a2CH20H f>H°2 J 0,74 % 1,06% (1,43)* 1,08 % (1,46)* \ch2ch2oh -4-
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20 * Die in den Klammem angegebene Zahl zeigt die Verbesserung der Löslichkeit des Farbstoffes der allgemeinen
Formel (I) in Anwesenheit der Verbindung der allgemeinen Formel (Π). Somit ist der an erster Stelle genannte Farbstoff der allgem. Formel (I) 1,25 x löslicher in dem genannten Träger, wenn die Allantoinmenge in diesem Träger von 0 auf 1,5 g zunimmt. 25 Die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) sind insbesondere in den FR-PS 1 101 904,1 411 124,1 454 313 und 1 454 314, in der US-PS 3 168 442 sowie in der FR-PS 2 492 370 beschrieben. Die Verbindungen der allgemeinen Formel (II) sind dem Fachmann gut bekannt Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist (sind) die Verbindung(en) der allgemeinen Formel (I) (und/oder die entsprechenden Salze) in dem erfindungsgemäßen Färbemittel insbesondere in einer Konzentration von 0,1 - 3 Gew.-%, ausgedrückt als freie Base, bezogen auf das 30 Gesamtgewicht des Mittels, enthalten. Die Verbindung(en) der allgemeinen Formeln (Π) (und/oder die entsprechenden Salze) ist (sind) in dem erfindungsgemäßen Mittel vorzugsweise in einer Konzentration von 0,3 -3 Gew.-%, ausgedrückt als freie Base, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels, enthalten. Das erfindungsgemäße Färbemittel kann außer den Verbindungen der allgemeinen Formeln (I) und (Π), die in freier Form oder in Form eines Salzes vorliegen, außerdem enthalten: 35 1) Oxydationsbasen, wie p-Phenylendiamine, p-Aminophenole und heterocyclische Basen; 2) einen (oder mehrere) Kuppler, ausgewählt aus m-Phenylendiaminen, m-Aminophenolen, m-Diphenolen oder heterocyclischen Kupplern, für den Fall, daß das Mittel mindestens eine Oxydationsbase enthält; 3) o-Phenylendiamine und o-Aminophenole, die gegebenenfalls am Kern oder an den Aminfunktionen substituiert sind, oder auch o-Diphenol; 40 4) Farbstoffvorläufer der Benzolreihe, die am Kern mindestens drei Substituenten, ausgewälhlt aus Hydroxy-,
Methoxy- oder Aminogruppen, aufweisen; 5) Farbstoffvorläufer der Naphthalinreihe; 6) Leucoderivate von Indoanilinen, Indophenolen und Indoaminen; 7) Nitro-Direktfarbstoffe, die von denen der allgemeinen Formel (I) verschieden sind, und 45 8) Direktfarbstoffe, die keine Nitrofarbstoffe sind, beispielsweise Azofarbstoffe, Anthrachinone oder analoge
Verbindungen.
Das erfindungsgemäße Mittel kann als geeignete Träger Wasser und/oder kosmetisch verträgliche organische Lösungsmittel, insbesondere Alkohole, wie Äthylalkohol, Isopropylalkohol, Benzylalkohol und Phenyläthylalkohol, Glykole oder Glykoläther, wie beispielsweise Äthylenglykol und sein Monomethyl-, 50 Monoäthyl- und Monobutyläther, Propylenglykol, Butylenglykol, Dipropylenglykol sowie Alkyläther von Diäthylenglykol, wie beispielsweise Diäthylenglykolmonoäthyläther oder -monobutyläther, in Konzentrationen von 0,5 - 20, vorzugsweise von 2 -10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels, enthalten.
Das erfindungsgemäße Mittel kann auch Fettamide, wie die von Koprahfettsäure, Laurinsäure oder Ölsäure, abgeleiteten Mono- oder Diäthanoiamide in Konzentrationen von 0,05 -10 Gew.-% enthalten. 55 Das erfindungsgemäße Mittel kann ferner anionische, kationische, nicht-ionische oder amphotere grenzflächenaktive Agentien oder deren Mischungen, vorzugsweise in einer Menge von 0,1 · 50, insbesondere von 1-20 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels, enthalten.
Die grenzflächenaktiven Agentien sind vorzugsweise anionische grenzflächenaktive Agentien, die allein oder in Mischung eingesetzt werden, wie insbesondere die Alkali-, Magnesium-, Ammonium-, Amin- oder 60 Alkanolaminsalze der folgenden Verbindungen: Alkylsulfate, Alkyläthersulfate, Alkylamidsulfate, die gegebenenfalls oxäthyleniert sind, Alkylsulfonate, Alkylamidsulfonate und α-Olefinsulfonate; Alkylsuifoacetate, wobei die Alkylreste dieser Verbindungen eine lineare Kette mit 12 bis 18 C-Atomen aufweisen. -5-
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Es ist auch möglich, Fettsäuren, wie Laurin-, Myristin-, Öl-, Rizinol-, Palmitin- und Stearinsäure, Säuren von Koprahöl oder hydriertem Koprahöl und Carbonsäuren von Polyglykoläthern in Form der oben genannten Salze einzusetzen.
Als kationische grenzflächenaktive Agentien kann man insbesondere die Salze von Fettaminen, die quarternären Ammoniumsalze, wie Alkyldimethylbenzylammonium-, Alkyltrimethylammonium-, Alkyldimethylhydroxyäthylammonium- und Dimethyldialkylammoniumchloride- und -bromide, Di-Alkylpyridiniumsalze und die Imidazolinderivate nennen. Die Alkylgruppen der zuvor genannten quarternären Ammoniumderivate sind langkettige Gruppen mit vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen. Als kationische Verbindungen kann man auch Aminoxide nennen.
Als amphotere grenzflächenaktive Agentien, die verwendet werden können, kann man insbesondere Alkylamino- (mono- und di-)-propionate, Betaine, wie Alkylbetaine, N-Alkyl-sulfobetaine und N-Alkylaminobetaine, deren Alkylrest 1 bis 22 C-Atome aufweist, und Cycloimidiniumverbindungen, wie Alkylimidazoline, nennen.
Als nicht-ionische grenzflächenaktive Agentien, die gegebenenfalls in dem erfindungsgemäßen Mittel eingesetzt werden können, kann man die Kondensationsprodukte eines Monoalkohols, eines Alkylphenols, eines Amids und eines α-Diols mit Glycid, wie beispielsweise die Verbindungen, die in den FR-PS 2 091 516,2 169 787 und 2 328 763 beschrieben sind; die Verbindungen der allgemeinen Formel RO — [C2H30 — (CH2OH)]m — H, worin R einen Alkyl-, Alkenyl- oder Alkylarylrest mit 8 bis 22 C-Atomen bedeutet und m für eine ganze Zahl von einschließlich 1 bis einschließlich 10 steht; Alkohole, Alkylphenole oder Fettsäuren, die polyoxäthyleniert oder mit Glycerin polykondensiert sind und eine lineare Cg-C jg-Fettkette aufweisen, Kondensate von Äthylen- und Propylenoxyd mit Fettalkoholen, polyoxäthylenierte Fettamide, die mindestens 5 Mol Äthylenoxyd enthalten und polyoxäthylenierte Fettamine nennen.
Die Verdickungsmittel, die in dem erfindungsgemäßen Mittel enthalten sein können, sind vorzugsweise ausgewählt aus da* Gruppe bestehend aus Natriumalginat, Gummi arabicum, Guargummi, Cellulosederivate, wie Methylcellulose, Hydroxyäthylcellulose und Hydroxypropylmethylcellulose, das Natriumsalz von Carboxymethylcellulose und Acrylsäurepolymeren. Man kann auch anorganische Verdickungsmittel beispielsweise Bentonit zugeben. Diese Verdickungsmittel werden entweder allein oder in Mischung eingesetzt und sind vorzugsweise in einer Konzentration von 0,5 - 5, insbesondere 0,5 - 3 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels, enthalten.
Der pH-Wert der erfindungsgemäßen Mittel liegt zwischen einschließlich 4 und 10,5, vorzugsweise zwischen 6 und 10.
Als alkalisch-machende Mittel die verwendet werden können, sind Alkanolamine, Alkali- oder Ammoniumhydioxyde und -carbonate und als sauer-machende Mittel die verwendet werden können, Milchsäure, Essigsäure, Weinsäure, Phosphorsäure, Chlorwasserstoffsäure und Zitronensäure zu nennen.
Im Fall, daß das erfindungsgemäße Mittel mindestens eine Oxydationsbase enthält, wird es im Zeitpunkt der Anwendung mit Oxydationsmitteln, beispielsweise Peroxyden und Alkalipersalzen, wie Wasserstoffperoxyd, Natriumperoxyd, Kaliumperoxyd, Natriumperborate, Natriumpercarbonate und Hamstoffperoxyd vermischt
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin auch ein Verfahren zum Färben von Keratinfasem, insbesondere von menschlichen Haaren, das dadurch gekennzeichnet ist, daß auf die Keratinfasem bzw. Haare ein erfindungsgemäßes Mittel während eines Zeitraumes von 3 bis 60 min einwirken gelassen und sodann gespült wird, daß gegebenenfalls gewaschen und erneut gespült wird und die Keratinfasem getrocknet werden. Man kann das erfindungsgemäße Mittel auch als nicht zu spülende Lotion einsetzen, wenn das Mittel keinen Oxydationsfarbstoff enthält In diesem Fall wird das erfindungsgemäße Mittel auf die Keratinfasem bzw. Haare aufgetragen und diese werden dann ohne zwischendurch zu spülen getrocknet
Das erfindungsgemäße Färbemittel kann auf natürliche oder gefärbte Haare, die gegebenenfalls dauergewellt sind oder auch auf staik oder leicht entfärbte Haare, die gegebenenfalls dauergewellt sind aufgetragen werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Beispielen für mehrere Ausführungsformen näher erläutert
Beispiel I;
Es wird eine Creme mit folgender Zusammensetzung hergestellt 1,4-Diaminobenzol 0,15 g 1,3-Dihydroxybenzol 0,10 g 2-Hydroxy-4-N-(ß-hydroxyäthyl)-amino-l-methylbenzol 0,05 g 2-Amino4-methyl-5-N-(ß-hydroxyäthyl)-amino-nitrobenzol 0,10 g
Allantoin 2 g
Cetyl- und Stearylalkohol in einer 50/50-Mischung 18 g 2-Octyldodecanol 3 g -6-
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Mit 15 Mol Äthylenoxyd oxäthylenierter Cetylstearylalkohol Ammoniumlaurylsulfat Natriumbisulfit (d = 1,32 g/cm^) Ammoniak (d = 1,18 g/cm^) Mit entmineralisiertem Wasser auffüllen auf 3g 12 g 2g 10 g 100 g
Man verdünnt diese Creme im Zeitpunkt der Anwendung mit dem 1,5-fachen ihres Gewichtes an Wasserstoffperoxyd (6 %ig). Nach dem Mischen erhält man eine Creme, die man auf dunkelblonde Haare aufträgt und 30 min einwirken läßt.
Nach dem Spülen, Shampoonieren und Trocknen erhält man eine kupferne mahagoniblonde Färbung.
Beispiel 2:
Es wird folgendes Mittel hergestellt: 1- N-(ß-Hydroxyäthyl)-amino-2-nitro4-N',N-(bis-ß-hydroxyäthyl)-aminobenzol 1,6 g (3-N-Methylamino-4-nitro)-phenyl-ß,Y-dihydroxypropyläther 0,35 g 2- N-(ß-Hydroxyätiiyl)-amino-nitrobenzol 0,35 g 2-Amino-3-methyl-nitrobenzol 0,15 g 1- N-(ß-Hydroxyäthyl)-amino-2-nitro-4-aminobenzol 0,3 g [4-N-(ß-Hydroxyäthyl)-amino-3-nitro]-phenyl-ß,Y-dihydroxypropyläther 0,2 g
Allantoin 2,5 g 5-Methyl-5-phenylhydantoin 0,4 g
Laurinsäure-Diäthanolamid 2,5 g
Laurinsäure 1,5 g 2- Äthoxyäthanol 6 g
Hydroxyäthylcellulose (im Handel unter der Bezeichnung Natrosol 250 HHR der Fa. Hercules) 0,25 g 2-Amino-2-methyl-l-propanol bis zum Erreichen eines pH-Wertes von 9,5
Mit entmineralisiertem Wasser auffüllen auf 100 g
Man trägt dieses Mittel auf dunkel kastanienbraune Haare auf und läßt 20 min einwirken.
Nach dem Spülen und Trocknen erhält man eine tief-havannafarbene Färbung.
Beispiel 3:
Es wird folgendes Mittel hergestellt: l-N-Methylamino-2-nitro-4-N',N'-(bis-ß-hydroxyäthyl)-arninobenzol 1,25 g 2,5-Diaminonitrobenzol 0,4 g l-Amino-2-nitro-5-methyl-4-N-(ß,Y-dihydroxypropyl)-aminobenzol 0,45 g 1- N-(ß-Hydröxyäthyl)-amino-2-N-(ß-hydroxyäthyl)-amino4-nitrobenzol 0,1 g 5-Methyl-5-phenylhydantoin 0,5 g
Natriumlauryläthersulfat (30 %) 20 g
Laurinsäure-Diäthanolamid 4 g 2- Butoxyäthanol 10 g
Hydroxypropylcellulose (im Handel unter der Bezeichnung Klucel G der Fa. Hercules) 0,15 g
Monoäthanolamin bis zum Erreichen eines pH-Wertes von 9,5
Mit entmineralisiertem Wasser auffüllen auf 100 g
Man trägt dieses Mittel auf kastanienbraune Haare auf und läßt 25 min einwirken.
Nach dem Spülen und Trocknen erhält man eine purpurviolette Mahagonifärbung. -7-
Claims (4)
- Nr. 391 620 5 PATENTANSPRÜCHE 10 15 1. Färbemittel für Keratinfasem, insbesondere für menschliche Haare, in Form einer verdickten oder gelierten Flüssigkeit, einer Creme oder eines Schaumaerosols, das in einem geeigneten Träger als Nitro-Direktfarbstoff mindestens ein 2-Nitro-p-phenylendiamin der allgemeinen Formel 20 2530 worin Rj Wasserstoff, einen niederen Alkylrest mit 1 oder 2 C-Atomen oder einen Hydroxyäthylrest, R2 einen Hydroxyäthylrest, Rg Wasserstoff, einen niederen Alkylrest mit 1 oder 2 C-Atomen oder einen Hydroxyäthylrest und R4 Wasserstoff, einen niederen Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen oder ein Halogenatom bedeutet, mit der Maßgabe, daß für den Fall, daß R4 nicht Wasserstoff bedeutet, Rg Wasserstoff darstellt, in freier Form oder in 35 Form eines Salzes enthält, dadurch gekennzeichnet, daß es die Verbindung der allgemeinen Formel (I), die in freier Form oder in Form eines Salzes vorliegt, in einer Konzentration von 0,05 bis 5 Gew.-% ausgedriickt als freie Base bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels, daß es außerdem 0,1 bis 5 Gew.-%, ausgedrückt als freie Base bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels, mindestens eines Imidazolidindions oder eines substituierten Derivates davon der allgemeinen Formel R1 40 O I,(Π) 45 worin R’j undR'4 Wasserstoff oder einen niederen Alkylrest mit 1 oder 2 C-Atomen, R'2 Wasserstoff, einen niederen Alkylrest mit 1 oder 2 C-Atomen oder einen aromatischen Rest, wie Phenyl oder Phenanthryl und R'g dieselben Reste wie R^, darstellt, jedoch außerdem auch für einen Ureido- und Carboxymethylrest stehen kann, wobei die Verbindungen der allgemeinen Formel (II) entweder in freier Form oder in Form eines Salzes mit 50 anorganischen oder organischen Säuren vorliegen, sowie gegebenenfalls mindestens ein Adjuvans ausgewählt aus Anti-Oxydantien, Riechstoffen, Sequestriermitteln, filmbildenden Produkten, Behandlungsmitteln, Dispergiermitteln, Haarkonditionierungsmitteln, Konservierungsmitteln und opakmachenden Mitteln enthält 2. Färbemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als Verbindung der allgemeinen Formel (Π) 55 Allantoin enthält 3. Färbemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als Verbindung der allgemeinen Formel (Π) 5-Methyl-5-phenylhydantoin enthält -8- 60 Nr. 391 620 4. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Verbindung der allgemeinen Formel (I), worin Rj einen Methylrest, R2 und R3 einen ß-Hydroxyäthylrest und R4 Wasserstoff bedeutet, enthält 5. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Verbindung der allgemeinen Formel (I), worin Rj und R3 einen Methylrest, R2 einen ß-Hydroxyäthylrest und R4 Wasserstoff bedeutet enthält 6. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Verbindung der allgemeinen Formel (1), worin Rj, R2 und R3 einen ß-Hydroxyäthylrest und R4 Wasserstoff bedeutet, enthält 7. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Verbindung der allgemeinen Formel (I), worin Rj und R3 Wasserstoff, R2 einen ß-Hydroxyäthylrest und R4 einen Methylrest bedeutet enthält 8. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es die Verbindung der allgemeinen Formel (I), die in freier Form oder in Form eines Salzes vorliegt in einer Konzentration von 0,1 bis 3 Gew.-%, ausgedrückt als freie Base, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels, enthält 9. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es die Verbindung der allgemeinen Formel (Q), die in freier Form oder in Form eines Salzes vorliegt, in einer Konzentration von 0,3 bis 3 Gew.-%, ausgedrückt als freie Base, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels, enthält 10. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß es außerdem mindestens eine Oxydationsbase, ausgewählt aus p-Phenylendiaminen, p-Aminqphenolen und heterocyclischen Basen enthält 11. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens einen Kuppler, ausgewählt aus m-Phenylendiaminen, m-Aminophenolen, m-Diphenolen und heterocyclischen Kupplern enthält 12. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß es o-Phenylendiamine und o-Aminophenole, die gegebenenfalls am Kern oder an den Aminfunktionen substituiert sind, oder auch 0-Diphenol enthält 13. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß es Farbstoffvorläufer der Benzolreihe, die am Kern mindestens drei Substituenten, ausgewählt aus Hydroxy-, Methoxy- oder Aminogruppen, aufweisen, enthält 14. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß es Farbstoffvorläufer der Naphthalinreihe enthält. 15. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß es Leucoderivate von Indoanilinen, Indophenolen oder Indaminen enthält 16. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß es Nitro-Direktfarbstoffe enthält, die von denen der allgemeinen Formel (I) verschieden sind. 17. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß es Direktfarbstoffe, die keine Nitrofarbstoffe sind, beispielsweise Azofarbstoffe oder Anthrachinone, enthält 18. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der geeignete Träger Wasser und/oder ein (oder mehrere) organische(s) Lösungsmittel in einer Menge von 0,5 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels, enthält. 19. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß es Fettamide, beispielsweise von Koprahfettsäure, Laurinsäure oder Ölsäure abgeleitete Mono- und Diäthanoiamide, in Konzentrationen von 0,05 bis 10 Gew.-% enthält 20. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß es 0,1 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels, mindestens eines grenzflächenaktiven Agens enthält. -9- Nr. 391620 21. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens ein Verdickungsmittel in einer Konzentration von 0,5 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels, enthält 22. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß sein pH-Wert zwischen einschließlich 4 und 10,5, vorzugsweise zwischen 6 und 10 liegt
- 23. Verfahren zum Färben von Keratinfasem, insbesondere von menschlichen Haaren, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Keratinfasem ein Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 22 während eines Zeitraumes von 3 bis 60 min einwirken gelassen und sodann gespült wird, daß gegebenenfalls gewaschen und erneut gespült wird und die Keratinfasem getrocknet werden.
- 24. Verfahren nach Anspruch 23, bei welchem das verwendete Färbemittel mindestens eine Oxydationsbase enthält, dadurch gekennzeichnet, daß zu dem verwendeten Färbemittel im Zeitpunkt der Anwendung eine ausreichende Menge eines Oxydationsmittels zugesetzt wird.
- 25. Verfahren zum Färben von Keratinfasem, insbesondere von menschlichen Haaren, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Keratinfasem ein Oxydationsfarbstoff-freies Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 9 und 16 bis 22 aufgetragen wird und diese dann ohne zwischendurch zu spülen getrocknet werden. -10-
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