DE3521938C2 - Färbemittel für Keratinfasern und insbesondere für Humanhaare und seine Verwendung - Google Patents
Färbemittel für Keratinfasern und insbesondere für Humanhaare und seine VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Färbemittel für Keratinfasern
und insbesondere für lebende Humanhaare das mindestens
einen Nitro-Direktfarbstoff aus der Reihe der N-substitu
ierten 2-Nitro-p-phenylendiamine enthält. Die Erfindung
betrifft auch ein Färbeverfahren unter Verwendung dieser
Mittel.
Es ist bekannt, Nitro-p-phenylendiamine und deren
Substitutionsprodukte in Färbelösungen zum Färben von
Keratinfasern einzusetzen.
Diese Farbstoffe können zum Direktfärben sowie zum
semi-permanenten Färben von Haaren eingesetzt werden.
Sie können auch in Oxidationsfärbemitteln verwendet
werden, um mit Oxidationsfarbstoffen komplementäre
Reflexe und reflexreiche Nuancen zu erhalten.
Beim Haarfärben sind die blauen, roten, malvenfarbigen
und violetten Töne als Komponenten erforderlich, um die
gewünschten Färbungen zu erzielen. Es ist daher bereits
vorgeschlagen worden, als Direktfarbstoffe für Haar
färbungen Derivate von 2-Nitro-p-phenylendiamin einzu
setzen, deren Aminogruppe in 4-Stellung mono- oder
disubstituiert ist und deren Aminogruppe in 1-Stellung
seinerseits monosubstituiert sein kann und wobei der
aromatische Kern gegebenenfalls an den übrigen Stellungen
substituiert ist.
Diese klassischen Derivate von 2-Nitro-phenylendiamin
sind jedoch meistens nicht ausreichend wasserlöslich oder
nicht ausreichend in Wasser dispergierbar. Dies stellt
einen Hauptnachteil bei der Haarfärbung dar, um ausge
prägte Nuancen zu erzielen. Kann der Farbstoff im Färbe
milieu nicht solubilisiert werden, dann führt dies zu
ungleichmäßigen Färbungen. Zudem besteht die Gefahr, daß
die Färbungen schwächer sind als es gewünscht ist. In
dem speziellen Fall, daß die Färbeformulierungen reich
an Farbstoffen sind, um unterschiedliche Nuancen zu
erzielen, und in dem Fall, daß die Träger wenig
solubilisierend wirken, passiert es tatsächlich häufig,
daß die Farbstoffe auskristallisieren, im Färbebad ver
bleiben und nicht auf das Haar aufziehen.
Die Färbepräparate, die auf Basis von Derivaten von
2-Nitro-p-phenylendiaminen, deren Aminogruppe in
4-Stellung mono- oder disubstituiert ist und deren Amino
gruppe in 1-Stellung gegebenenfalls monosubstituiert ist
und deren aromatischer Kern an den übrigen Stellungen
substituiert sein kann, formuliert wurden, sind somit bis
heute hinsichtlich der Anforderungen, die an eine gute
Färbung gestellt werden, nicht zufriedenstellend.
Es wurde nun überraschend gefunden, daß man durch Zu
gabe eines Imidazolidindions oder eines substituierten
Derivates davon zu einem Färbemittel, das mindestens einen
roten, malvenfarbigen, blauen oder violetten Nitro-
Direktfarbstoff enthält, welcher aus einem 2-Nitro-p-
phenylendiamin besteht, dessen Aminogruppe in 4-Stellung
durch niedrige Alkyl- oder Hydroxyalkylreste mono- oder
disubstituiert ist und dessen Aminogruppe in 1-Stellung
gegebenenfalls durch einen niedrigen Alkyl- oder Hydroxy
alkylrest monosubstituiert ist, wobei der aromatische Kern
an den übrigen Stellungen substituiert sein kann, die
Löslichkeit des (oder der) roten, malvenfarbigen, blauen
oder violetten Nitro-Direktfarbstoffe(s) verbessert. Dies
beruht auf einem Cosolubilisierungs-Phänomen.
Die erfindungsgemäßen Färbemittel besitzen den Vorteil,
daß sie von der möglichen Färbekraft des Nitro-Direkt
farbstoffs aus der Reihe der 2-Nitro-p-phenylendiamine,
die wie oben angegeben substituiert sind, besseren
Gebrauch machen.
Durch Zugabe des Cosolubilisierungsmittels kann die Aus
kristallisation der Nitro-Direktfarbstoffe (nitrierte
Direktfarbstoffe) aus der Reihe der 2-Nitro-p-phenylen
diamine in Färbeformulierungen, die an diesen Farbstoffen
reich sind, oder in Färbeformulierungen, die einen wenig
solubilisierenden Träger aufweisen, vermieden werden.
Das in den erfindungsgemäßen Mitteln eingesetzte Co
solubilisierungsmittel besitzt außerdem den Vorteil, daß
es farblos ist und daher die ursprünglich gewünschten
Nuancen auf keinen Fall verändert, welche sich aus der
Kombination mehrerer Farbstoffe mit unterschiedlichen
Farben ergeben.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Haarfärbemittel
für Keratinfasern und insbesondere für Humanhaare, das
in einem geeigneten Träger mindestens einen nitrierten
Direktfarbstoff aus der Reihe der 2-Nitro-p-phenylen
diamine der allgemeinen Formel (I)
worin
R1 ein Wasserstoffatom, einen Niedrigalkylrest mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen oder einen Hydroxy ethylrest bedeutet,
R2 einen Hydroxyethylrest bedeutet,
R3 ein Wasserstoffatom, einen Niedrigalkylrest mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen oder einen Hydroxy ethylrest bedeutet, und
R4 ein Wasserstoffatom, einen Niedrigalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder ein Halogenatom bedeutet,
mit der Maßgabe, daß, falls R4 kein Wasserstoffatom be deutet, R3 ein Wasserstoffatom darstellt,
in freier Form oder in Form eines Salzes enthält,
daß dadurch gekennzeichnet ist,
daß es außerdem mindestens ein Imidazolidindion oder ein substituiertes Derivat davon der allgemeinen Formel (II)
R1 ein Wasserstoffatom, einen Niedrigalkylrest mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen oder einen Hydroxy ethylrest bedeutet,
R2 einen Hydroxyethylrest bedeutet,
R3 ein Wasserstoffatom, einen Niedrigalkylrest mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen oder einen Hydroxy ethylrest bedeutet, und
R4 ein Wasserstoffatom, einen Niedrigalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder ein Halogenatom bedeutet,
mit der Maßgabe, daß, falls R4 kein Wasserstoffatom be deutet, R3 ein Wasserstoffatom darstellt,
in freier Form oder in Form eines Salzes enthält,
daß dadurch gekennzeichnet ist,
daß es außerdem mindestens ein Imidazolidindion oder ein substituiertes Derivat davon der allgemeinen Formel (II)
worin
R′1 und R′4 ein Wasserstoffatom oder eine Niedrigalkyl gruppe mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen bedeuten,
R′2 ein Wasserstoffatom, eine Niedrigalkylgruppe mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen oder eine aromatische Gruppe, wie Phenyl oder Phenanthryl, bedeutet,
R′3 dieselben Reste bedeutet wie R′2, jedoch außerdem auch für eine Ureido- und Carboxymethylgruppe stehen kann,
wobei die Verbindungen der allgemeinen Formel (II) entweder in freier Form oder in Form eines Salzes mit anorganischen oder organischen Säuren vorliegt.
R′1 und R′4 ein Wasserstoffatom oder eine Niedrigalkyl gruppe mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen bedeuten,
R′2 ein Wasserstoffatom, eine Niedrigalkylgruppe mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen oder eine aromatische Gruppe, wie Phenyl oder Phenanthryl, bedeutet,
R′3 dieselben Reste bedeutet wie R′2, jedoch außerdem auch für eine Ureido- und Carboxymethylgruppe stehen kann,
wobei die Verbindungen der allgemeinen Formel (II) entweder in freier Form oder in Form eines Salzes mit anorganischen oder organischen Säuren vorliegt.
Von den Verbindungen dieses Typs sind für das erfindungs
gemäße Haarfärbemittel insbesondere die folgenden be
vorzugt:
- a) die Verbindung der allgemeinen Formel (II), worin R′1 = R′2 = R′4 = H und R′3 = Ureido, d. h. Allantoin und
- b) die Verbindung der allgemeinen Formel (II), worin R′1 = R′4 = H, R′2 = Methyl und R′3 = Phenyl, d. h. 5-Methyl-5-phenylhydantoin.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel (I), deren
Löslichkeit durch die Gegenwart mindestens einer Ver
bindung der allgemeinen Formel (II) erhöht werden kann,
sind insbesondere die folgenden:
- a) R1 = Methyl, R2 = R3 = β-Hydroxyethyl und R4 = H;
- b) R1 = R3 = Methyl, R2 = β-Hydroxyethyl und R4 = H;
- c) R1 = R2 = R3 = β-Hydroxyethyl und R4 = H;
- d) R1 = R3 = H, R2 = β-Hydroxyethyl und R4 = Methyl;
sowie die entsprechenden Säuresalze.
Um ein Beispiel zu geben, sind in der nachfolgenden
Tabelle die Löslichkeitsgrenzen bei 18°C der zuvor aufge
führten Farbstoffe der allgemeinen Formel (I) in An
wesenheit einer bestimmten Menge einer Verbindung der
allgemeinen Formel (II) aufgeführt. Diese Löslichkeits
grenzen wurden im folgenden Mittel gemessen:
Verbindung der allgemeinen Formel (II) | |
y g | |
Farbstoff der allgemeinen Formel (I) | x g |
Ethylenglykolmonoethylether | 10 g |
2-Amino-2-methyl-1-propanol q.s.p. pH | 9,6 |
Wasser q.s.p. | 100 g |
x ist die maximale Menge des untersuchten Farbstoffs der
allgemeinen Formel (I), die man im so definierten Träger
lösen kann. Zur Messung der Löslichkeiten wurde wie
folgt vorgegangen:
Man dispergiert einen großen Überschuß des Farbstoffs der
allgemeinen Formel (I) mit y g einer Verbindung der allge
meinen Formel (II) in der oben beschriebenen kosmetischen
Basis. Diese Zusammensetzung läßt man 15 Minuten bei
60°C (Wasserbad) stehen und kühlt dann unter Rühren durch
Raumluft während eines Zeitraums von 30 Minuten ab
(dabei stellt man sicher, daß die Raumtemperatur oberhalb
18°C liegt). Nach 30 Minuten gibt man die Zusammensetzung
in ein Gefäß, das man bei 18°C hält. Die Zusammensetzung
muß dort mindestens 48 Stunden bleiben. Nachdem man die
Zusammensetzung aus dem Gefäß herausgenommen hat,
filtriert man sie unverzüglich. Die gesammelten Filtrate
analysiert man anschließend mittels Hochleistungs-
Chromatographie (HPLC), um den Farbstoffgehalt zu be
stimmen.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) sind insbesondere
in den FR-PS 1 101 904, 1 411 124, 1 454 313 und
1 454 314, in der US-PS 3 168 442 und in der
französischen Patentanmeldung 2 492 370 beschrieben.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel (II) sind dem
Fachmann gut bekannt.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist (oder sind) die
Verbindung(en) der allgemeinen Formel (I) (und/oder die
entsprechenden Salze) im erfindungsgemäßen Färbemittel in
einer Konzentration von 0,05% bis 5 Gew.-% und insbe
sondere von 0,1 bis 3 Gew.-% vorhanden, ausgedrückt als
freie Base und bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels.
Die Verbindung(en) der allgemeinen Formel (II) (und/oder
die entsprechenden Salze) ist (oder sind) im erfindungs
gemäßen Mittel in einer Konzentration von 0,1% bis
5 Gew.-% und vorzugsweise von 0,3 bis 3 Gew.-% vorhanden,
ausgedrückt als freie Base und bezogen auf das Gesamt
gewicht des Mittels.
Die erfindungsgemäßen Färbemittel können außer den Ver
bindungen der allgemeinen Formel (I und II), die in freier
Form oder in Form eines Salzes vorliegen, außerdem ent
halten:
- 1) Oxidationsbasen, wie p-Phenylendiamine, p-Amino phenole und heterocyclische Basen,
- 2) einen (oder mehrere) Kuppler, die zur Klasse der m-Phenylendiamine, m-Aminophenole, m-Diphenole oder auch zu den heterocyclischen Kupplern gehören, wenn das Mittel mindestens eine Oxidationsbase enthält,
- 3) o-Phenylendiamine und o-Aminophenole, die gegebenenfalls am Kern oder an den Aminfunktionen Substituenten aufweisen, oder auch o-Diphenole,
- 4) Farbstoffprecursoren der Benzolreihe, die am Kern mindestens drei Substituenten aufweisen, welche ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Hydroxy-, Methoxy- oder Aminogruppen,
- 5) Farbstoffprecursoren der Naphthalinreihe,
- 6) Leucoderivate von Indoanilinen, Indophenolen und Indoaminen,
- 7) nitrierte Direktfarbstoffe, die sich von denen der allgemeinen Formel (I) unterscheiden und
- 8) nicht-nitrierte Direktfarbstoffe, wie beispiels weise Azofarbstoffe, Anthrachinone oder analoge Verbindungen.
Die erfindungsgemäßen Mittel können als geeignete Träger
Wasser und/oder kosmetisch verträgliche organische
Lösungsmittel und insbesondere Alkohole, wie Ethylalkohol,
Isopropylalkohol, Benzylalkohol und Phenylethylalkohol,
oder Glykole oder Glykolether, wie beispielsweise
Ethylenglykol und sein Monomethyl-, Monoethyl- und Mono
butylether, Propylenglykol, Butylenglykol, Dipropylen
glykol sowie Alkylether von Diethylenglykol, wie bei
spielsweise Diethylenglykolmonoethylether oder -mono
butylether, in Konzentrationen von 0,5 bis 20% und
vorzugsweise von 2 bis 10 Gew.-% enthalten, bezogen auf
das Gesamtgewicht des Mittels.
Zum erfindungsgemäßen Mittel kann man auch Fettamide geben,
wie die Mono- und Diethanolamide, die sich von Kopra
fettsäuren, Laurinsäure oder Oleinsäure ableiten, in
Konzentrationen von 0,05 bis 10 Gew.-% geben.
Zum erfindungsgemäßen Mittel kann man ferner anionische,
kationische, nicht-ionische, oder amphotere grenzflächen
aktive Agentien oder deren Mischungen geben. Die grenz
flächenaktiven Agentien sind im erfindungsgemäßen Mittel
vorzugsweise in einem Anteil von 0,1 bis 50 Gew.-% und
vorteilhafterweise von 1 bis 20 Gew.-% vorhanden, bezogen
auf das Gesamtgewicht des Mittels.
Als grenzflächenaktive Agentien kann man insbesondere
anionische grenzflächenaktive Agentien nennen, die alleine
oder in Mischung eingesetzt werden, wie insbesondere die
Alkali-, Magnesium-, Ammonium-, Amin- oder Alkanolamin
salze der folgenden Verbindungen:
Alkylsulfate, Alkylethersulfate, Alkylamidsulfate, die
gegebenenfalls ethoxyliert sind, Alkylsulfonate und
α-Oleinsulfonate;
Alkylsulfoacetate;
wobei die Alkylreste dieser Verbindungen eine lineare Kette mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen aufweisen.
Alkylsulfoacetate;
wobei die Alkylreste dieser Verbindungen eine lineare Kette mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen aufweisen.
Es ist auch möglich, Fettsäuren in Form der oben ge
nannten Salze einzusetzen, wie Laurin-, Myristin-, Olein-,
Rizinol-, Palmitin- und Stearinsäure, Säuren von Kopraöl
oder hydriertem Kopraöl und carboxylierte Säuren von
Polyglykolethern.
Als kationische grenzflächenaktive Agentien kann man ins
besondere die Salze von Fettaminen, die quaternären
Ammoniumsalze, wie Alkydimethylbenzylammonium-, Alkyl
trimethylammonium-, Alkyldimethylhydroxyethylammonium-
und Dimethyldialkylammoniumchloride- und -bromide, Di
alkylpyridiniumsalze und die Imidazolinderivate nennen.
Die Alkylgruppen der zuvor genannten quaternären Ammonium
derivate sind langkettige Gruppen mit vorzugsweise
12 bis 18 Kohlenstoffatomen.
Als kationische Verbindungen kann man auch Aminoxide
nennen.
Als amphotere grenzflächenaktive Agentien, die verwendet
werden können, kann man insbesondere Alkylamino-(mono- und
di-)propionate, Betaine, wie Alkylbetaine, N-Alkyl-sulfo
betaine und N-Alkylaminobetaine, deren Alkylrest 1 bis
22 Kohlenstoffatome aufweist, und Cycloimidiniumver
bindungen, wie Alkylimidazoline, nennen.
Als nicht-ionische grenzflächenaktive Agentien, die ge
gebenenfalls in den erfindungsgemäßen Mittel eingesetzt
werden können, kann man die Kondensationsprodukte eines
Monoalkohols, eines Alkylphenols, eines Amids und eines
α-Diols mit Glycidol, wie beispielsweise die Verbindungen,
die in den FR-PS 2 091 516, 2 169 787 und 2 328 763
beschrieben sind; die Verbindungen der allgemeinen Formel
worin R einen Alkyl-, Alkenyl- oder Alkylarylrest mit
8 bis 22 Kohlenstoffatomen bedeutet und m für eine
ganze Zahl von 1 bis 10 (Grenzen inklusive) steht;
Alkohole, Alkylphenole oder Fettsäuren, die poly
ethoxyliert oder polyglyceriliert sind und eine lineare
C8-C18-Fettkette aufweisen; Kondensate von Ethylen- und
Propylenoxyd mit Fettalkoholen; polyethoxylierte Fett
amide, die mindestens 5 Mol Ethylenoxyd enthalten; und
polyethoxylierte Fettamine nennen.
Die Verdickungsmittel, die man zum erfindungsgemäßen
Mittel geben kann, sind vorzugsweise ausgewählt aus der
Gruppe bestehend aus Natriumalginat, Gummi-Arabikum,
Guargummi, Cellulosederivate, wie Methylcellulose,
Hydroxyethylcellulose und Hydroxypropylmethylcellulose,
Natriumsalze von Carboxymethylcellulose und Acrylsäure
polymeren.
Man kann auch anorganische Verdickungsmittel einsetzen,
beispielsweise Bentonit. Diese Verdickungsmittel setzt
man alleine oder in Mischung ein. Sie sind vorzugsweise
in einem Anteil von 0,5 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht des Mittels, und vorteilhafterweise von
0,5 bis 3 Gew.-% vorhanden.
Die erfindungsgemäßen Mittel können einen sauren,
neutralen oder alkalischen pH aufweisen. Der pH kann von
4 bis 10,5 variieren und liegt vorzugsweise bei 6 bis 10.
Als alkalisch-machende Mittel, die verwendet werden
können, kann man Alkanolamine, Alkali- oder Ammonium
hydroxyde und -carbonate nennen. Als sauer-machende Mittel,
die man verwenden kann, kann man Milchsäure, Essigsäure,
Weinsäure, Phosphorsäure, Chlorwasserstoffsäure und
Zitronensäure nennen.
Die erfindungsgemäßen Mittel können außerdem verschiedene
übliche Adjuvantien, wie Antioxydantien, Parfüms,
Sequestriermittel, filmbildende Produkte und Behandlungs
mittel, Dispergiermittel, Haarkonditionierungsmittel,
Konservierungsmittel, opak-machende Mittel und jedes
andere gewöhnlich in der Kosmetik eingesetzte Adjuvans
enthalten.
Das erfindungsgemäße Mittel kann in unterschiedlichen
Formen vorliegen, die für Haarfärbungen üblich sind.
Dazu zählen verdickte oder gelierte Flüssigkeiten,
Cremes, Schaumaerosole oder alle anderen Formen, die ge
eignet sind, um eine Färbung von Keratinfasern durchzu
führen.
Das erfindungsgemäße Mittel vermischt man, wenn es
mindestens eine Oxidationsbase enthält, zum Zeitpunkt der
Anwendung mit Oxidationsmitteln, beispielsweise Peroxyde
und Alkalipersalze, wie Wasserstoffperoxyd, Natriumperoxyd,
Kaliumperoxyd, Natriumperborate, Natriumpercarbonate und
Harnstoffperoxyd.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein neues Verfahren
zum Färben von Keratinfasern und insbesondere Humanhaaren,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man ein oben be
schriebenes Mittel auf trockene oder feuchte Keratin
fasern einwirken läßt. Man kann die erfindungsgemäßen
Mittel als nicht zu spülende Lotionen einsetzen, wenn
die Mittel keinen Oxidationsfarbstoff enthalten. Das
heißt, man trägt die erfindungsgemäßen Mittel auf Keratin
fasern auf und trocknet dann, ohne zuvor gespült zu
haben. Bei den anderen Anwendungsarten trägt man die
erfindungsgemäßen Färbemittel auf Keratinfasern auf und
läßt 3 bis 60 Minuten, vorzugsweise 5 bis 45 Minuten
einwirken, spült dann, wäscht gegebenenfalls und spült
aufs neue und trocknet dann.
Die erfindungsgemäßen Färbemittel können auf natürliche
oder gefärbte Haare, die gegebenenfalls dauergewellt sind,
oder auf stark oder leicht entfärbte Haare, die gegebenen
falls dauergewellt sind, aufgetragen werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Beispiele näher
erläutert.
Man stellt eine Creme mit folgender Zusammensetzung her:
1,4-Diaminobenzol|0,15 g | |
1,3-Dihydroxybenzol | 0,10 g |
2-Hydroxy-4-N-(β-hydroxyethyl)amino-1-methylbenzol | 0,05 g |
2-Amino-4-methyl-5-N-(β-hydroxyethyl)amino-nitrobenzol | 0,10 g |
Allantoin | 2g |
Cetyl- und Stearylalkohol in einer 50/50-Mischung | 18 g |
2-Octyldodecanol | 3 g |
Cetylstearylalkohol mit 15 Mol Ethylenoxyd | 3 g |
Ammoniumlaurylsulfat | 12 g |
Natriumbisulfit (35° B´) | 2 g |
Ammoniak (22° B´ (21,6%)) | 10 g |
entsalztes Wasser q.s.p. | 100 g |
Man verdünnt diese Creme zum Zeitpunkt der Anwendung
mit dem 1,5fachen seines Gewichts an 6%igem Wasser
stoffperoxyd. Nach dem Vermischen erhält man eine Creme,
die man 30 Minuten auf dunkelblonde Haare aufträgt.
Nach Spülen, Shampoonieren und Trocknen erhält man eine
kupferne mahagoniblonde Färbung.
Man stellt folgendes Mittel her:
1-N-(β-Hydroxyethyl)-amino-2-nitro-4-N′,N′-(bis-β-hydroxyethyl)-aminobenzol|1 ,6 g | |
(3-N-Methylamino-4-nitro)phenyl-β,γ-dihydroxypropylether | 0,35 g |
2-N-(β-Hydroxyethyl)amino-nitrobenzol | 0,35 g |
2-Amino-3-methyl-nitrobenzol | 0,15 g |
1-N-(β-Hydroxyethyl)amino-2-nitro-4-amionbenzol | 0,3 g |
[4-N-(β-Hydroxyethyl)amino-3-nitro]-phenyl-β,γ-dihydroxypropylether | 0,2 g |
Allantoin | 2,5 g |
5-Methyl-5-phenylhydantoin | 0,4 g |
Laurindiethanolamid | 2,5 g |
Laurinsäure | 1,5 g |
2-Ethoxyethanol | 6 g |
Hydroxyethylcellulose, vertrieben von der Fa. Hercules unter der Handelsbezeichnung Natrosol 250 HHR | 0,25 g |
2-Amino-2-methyl-1-propanol q.s.p. pH | 9,5 |
entsalztes Wasser q.s.p. | 100 g |
Man trägt dieses Mittel 20 Minuten auf dunkle kastanien
braune Haare auf.
Nach Spülen und Trocknen erhält man eine tiefe havanna
farbene Färbung.
Man stellt folgendes Mittel her:
1-N-Methylamino-2-nitro-4-N′,N′-(bis-β-hydroxyethyl)aminobenzol|1,25 g | |
2,5-Diamino-nitrobenzol | 0,4 g |
1-Amino-2-nitro-5-methyl-4-N-(β,γ-dihydroxypropyl)aminobenzol | 0,45 g |
1-N-(β-Hydroxyethyl)amino-2-N-(β-hydroxyethyl)amino-4-nitrobenzol | 0,1 g |
5-Methyl-5-phenylhydantoin | 0,5 g |
Natriumlaurylethersulfat (30%) | 20 g |
Laurindiethanolamid | 4 g |
2-Butoxyethanol | 10 g |
Hydroxypropylcellulose, vertrieben von der Fa. Hercules unter der Handelsbezeichnung Klucel G | 0,15 g |
Monoethanolamin q.s.p. pH | 9,5 |
entsalztes Wasser q.s.p. | 100 g |
Dieses Mittel trägt man 25 Minuten auf kastanienbraune
Haare auf.
Nach Spülen und Trocknen erhält man eine purpurviolette
Mahagonifärbung.
Claims (17)
1. Färbemittel für Keratinfasern und insbesondere für
Humanhaare, das in einem geeigneten Träger als Nitro-
Direktfarbstoff mindestens ein 2-Nitro-p-phenylen
diamin der allgemeinen Formel (I)
worin
R1 ein Wasserstoffatom, einen Alkylrest mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen oder einen Hydroxy ethylrest bedeutet,
R2 einen Hydroxyethylrest bedeutet,
R3 ein Wasserstoffatom, einen Alkylrest mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen oder einen Hydroxy ethylrest bedeutet, und
R4 ein Wasserstoffatom, einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder ein Halogenatom bedeutet,
mit der Maßgabe, daß, falls R4 kein Wasserstoffatom be deutet, R3 ein Wasserstoffatom darstellt,
in freier Form oder in Form eines Salzes enthält, dadurch gekennzeichnet,
daß es außerdem mindestens ein Imidazolidindion oder ein substituiertes Derivat davon der allgemeinen Formel (II) worin
R′1 und R′4 ein Wasserstoffatom oder eine Alkyl gruppe mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen bedeuten,
R′2 ein Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen oder eine aromatische Gruppe, wie Phenyl oder Phenanthryl, bedeutet,
R′3 dieselben Reste bedeutet wie R′2, jedoch außerdem auch für eine Ureido- und Carboxymethylgruppe stehen kann,
wobei die Verbindungen der allgemeinen Formel (II) entweder in freier Form oder in Form eines Salzes mit anorganischen oder organischen Säuren vorliegen.
R1 ein Wasserstoffatom, einen Alkylrest mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen oder einen Hydroxy ethylrest bedeutet,
R2 einen Hydroxyethylrest bedeutet,
R3 ein Wasserstoffatom, einen Alkylrest mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen oder einen Hydroxy ethylrest bedeutet, und
R4 ein Wasserstoffatom, einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder ein Halogenatom bedeutet,
mit der Maßgabe, daß, falls R4 kein Wasserstoffatom be deutet, R3 ein Wasserstoffatom darstellt,
in freier Form oder in Form eines Salzes enthält, dadurch gekennzeichnet,
daß es außerdem mindestens ein Imidazolidindion oder ein substituiertes Derivat davon der allgemeinen Formel (II) worin
R′1 und R′4 ein Wasserstoffatom oder eine Alkyl gruppe mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen bedeuten,
R′2 ein Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen oder eine aromatische Gruppe, wie Phenyl oder Phenanthryl, bedeutet,
R′3 dieselben Reste bedeutet wie R′2, jedoch außerdem auch für eine Ureido- und Carboxymethylgruppe stehen kann,
wobei die Verbindungen der allgemeinen Formel (II) entweder in freier Form oder in Form eines Salzes mit anorganischen oder organischen Säuren vorliegen.
2. Färbemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es als Verbindung der allgemeinen Formel (II)
Allantoin enthält.
3. Färbemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es als Verbindung der allgemeinen Formel (II)
5-Methyl-5-phenylhydantoin enthält.
4. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß es eine Verbindung der
allgemeinen Formel (I) enthält, worin R1 für einen
Methylrest, R2 und R3 für einen β-Hydroxyethylrest
und R4 für ein Wasserstoffatom stehen.
5. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß es eine Verbindung der
allgemeinen Formel (I) enthält, worin R1 und R3
für einen Methylrest, R2 für einen β-Hydroxyethyl
rest und R4 für ein Wasserstoffatom stehen.
6. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß es eine Verbindung der
allgemeinen Formel (I) enthält, worin R1, R2 und
R3 für einen β-Hydroxyethylrest und R4 für Wasser
stoffatom stehen.
7. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß es eine Verbindung der
allgemeinen Formel (I) enthält, worin R1 und R3
für ein Wasserstoffatom, R2 für eine β-Hydroxyethyl
gruppe und R3 für eine Methylgruppe stehen.
8. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß die Verbindung der allge
meinen Formel (I) , die in freier Form oder in Form
eines Salzes vorliegt, im Mittel in einer
Konzentration von 0,05 Gew.-% bis 5 Gew.-% vorliegt,
ausgedrückt als freie Base bezogen auf das Gesamt
gewicht des Mittels.
9. Färbemittel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung der allgemeinen Formel (I), die
in freier Form oder in Form eines Salzes vorliegt,
im Mittel in einer Konzentration von 0,1 Gew.-% bis
3 Gew.-% vorliegt, ausgedrückt als freie Base,bezogen
auf das Gesamtgewicht des Mittels.
10. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verbindung der allgemeinen
Formel (II), die in freier Form oder in Form eines
Salzes vorliegt, im Mittel in einer Konzentration
von 0,1 Gew.-% bis 5 Gew.-% vorhanden ist, ausgedrückt
als freie Base bezogen auf das Gesamtgewicht des
Mittels.
11. Färbemittel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung der allgemeinen Formel (II), die
in freier Form oder in Form eines Salzes vorliegt,
im Mittel in einer Konzentration von 0,3 Gew.-% bis
3 Gew.-% vorhanden ist, ausgedrückt als freie Base
bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels.
12. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der geeignete Träger Wasser
und/oder ein (oder mehrere) organische(s) Lösungs
mittel aufweist, wobei das (oder die) Lösungsmittel
0,5 bis 20 Gew.-% ausmachen, bezogen auf das Gesamt
gewicht des Mittels.
13. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 12 ,
dadurch gekennzeichnet, daß sein pH zwischen 4 und
10,5 und vorzugsweise zwischen 6 und 10 liegt.
14. Färbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß es in Form einer
verdickten oder gelierten Flüssigkeit, einer Creme
oder eines Schaumaerosols vorliegt.
15. Verfahren zum Färben von Keratinfasern und insbe
sondere Humanhaaren, dadurch gekennzeichnet, daß
man auf Keratinfasern ein Mittel nach einem der
Ansprüche 1 bis 14, 3 bis 60 Minuten einwirken läßt,
daß man spült, daß man gegebenenfalls wäscht und
aufs neue spült und daß man die Keratinfasern
trocknet.
16. Verfahren nach Anspruch 15, worin das verwendete
Färbemittel mindestens eine Oxidationsbase enthält,
dadurch gekennzeichnet, daß man zum Zeitpunkt der
Anwendung eine ausreichende Menge eines Oxidations
mittels zum eingesetzten Färbemittel gibt.
17. Verfahren zum Färben von Keratinfasern und insbe
sondere von Humanhaaren, dadurch gekennzeichnet, daß
man auf Keratinfasern ein Mittel nach einem der
Ansprüche 1 bis 14 aufträgt und dann
ohne vorheriges Spülen trocknet.
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