DE351410C - Verfahren und Vorrichtung zur elektrolytischen Scheidung von Gold, Silber, Kupfer bzw. anderen Metallen aus Legierungen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur elektrolytischen Scheidung von Gold, Silber, Kupfer bzw. anderen Metallen aus LegierungenInfo
- Publication number
- DE351410C DE351410C DENDAT351410D DE351410DD DE351410C DE 351410 C DE351410 C DE 351410C DE NDAT351410 D DENDAT351410 D DE NDAT351410D DE 351410D D DE351410D D DE 351410DD DE 351410 C DE351410 C DE 351410C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- silver
- copper
- drum
- anode
- metals
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25C—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC PRODUCTION, RECOVERY OR REFINING OF METALS; APPARATUS THEREFOR
- C25C1/00—Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of solutions
- C25C1/20—Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of solutions of noble metals
Description
Für die Praxis ist es eine lohnende Aufgabe, Bijouterie- und andere güldische Abfälle
sowie alte Gold- und Silberwaren einwandfrei und bequem auf reine Metalle zu verarbeiten.
Dietzel ist der erste gewesen, der zu diesem Zweck die Elektrolyse in Vorschlag gebracht
hat (Patent 68990 und 82390 von 1892 bzw. 1895). Er arbeitet in Nitratlösung. Sein Verfahren
ist nicht nur in der Zeitschrift für Elektrochemie 1899/1900, 6, 81, sondern auch
in Borchers, Elektrometallurgie, II, S. 301 und in J. Billiter, Die elektrochemischen
Verfahren der ehem. Großindustrie, I (1909)
S-157 genau beschrieben. Vor ihm hat Andre
(Patent 6048 (1877) schwefelsaure Lösung verwendet, ohne nennenswerten Erfolg gehabt
zu haben.
Unter Zugrundelegung eines Scheidegutes aus 5 bis 10 Prozent Gold, 30 bis 50 Prozent
ao Silber und 65 bis 40 Prozent Kupfer neben Zink, Antimon, Blei, Zinn, Cadmium, Eisen,
Nickel und den Platinmetallen ist nun hierunter ein Verfahren mitgeteilt und eine Vorrichtung
angegeben, welche sowohl die Schwierigkeiten der Dietzelschen als auch die
der Andreschen Anordnung vermeidet und dabei mit .Sicherheit eine vollkommene Scheidung
der in Frage kommenden Metalle gestattet. Die Zusammensetzung des Ausgangsmaterials
schwankt mit der Konjunktur und mit sonstigen Umständen. Es ist leicht, den Elektrolyten danach zu variieren, wenn man
nur den Hauptgedanken im Auge behält, daß es notwendig bleibt, mit einer Lösung aus
Kupfersulfat und Kupfernitrat von genügend hoher Konzentration zu arbeiten. Andre
mußte mit seiner reinen Sulfatelektrolyse notwendigerweise Fiasko machen, da sich bei ihm
sehr bald Silbersulfat ausscheidet, das an der Anode widerstandserhöhende Schichten bildet.
Schließlich schlägt sich auch stark silberhaltiges Kupfer nieder, und es kommt zur Bildung
von Silber-Kupfer-Schlamm bzw. -Schwamm. Der Erfinder vermeidet diese Schwierigkeit
durch gleichzeitige Verwendung von Salpetersäure, welche schon in kleiner Menge das Silbersulfat
in Lösung zurückhält. Andererseits hat die Mitverwendung von Schwefelsäure vor der reinen Nitratelektrolyse Dietzels den
großen Vorzug voraus, daß dadurch eine Scheidung der einzelnen Metalle voneinander erleichtert
und überhaupt erst ermöglicht wird. Infolge der zum Teil sehr verschiedenen Löslichkeiten
der Nitrate und Sulfate kann die angereicherte Badflüssigkeit unschwer durch
fraktionierte Kristallisation aufgearbeitet werden. Das sehr störende Blei, das bei Dietzel
das Elektrolytkupfer verunreinigt, geht als Sulfat in den Anodenschlamm und beeinflußt ■
den Gang der Elektrolyse nicht mehr.
Die Aufarbeitung der auf diese Weise aus den Abfällen usw. gewonnenen Lösung wird
in an sich bekannter Weise durch Elektrolyse ausgeführt. Auf der beiliegenden Zeichnung 1
ist die Anordnung der gesamten Apparatur schematisch wiedergegeben. In einer Wanne
befindet sich eine Anzahl von Saugkasten auf einem Saugkastengestell. Die Seitenwände der
Saugkasten bilden Filterplatten. Der Elektrolyt wird durch ein Sieb am Boden ab- und
auf ein Filter geführt. Im Innern der Saugkasten sind die Anoden (+), die aus Blechen,
Stäben, granulierten Massen, Rohabfällen usw. bestehen, angeordnet. Ihnen vertikal gegenüber
befinden sich die Kathoden (—), Die porösen Füterplatten der Saugkasten bestehen
z. B. aus Kieselgur oder aus sonst geeignetem Material. Die sich hier bildende Silbersalzlösung
strömt kontinuierlich dem Filter zu, das etwa mitgerissene Anodenteile zurückhält.
Die Dimensionierung der Anodensaugkasten
ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Von Einfluß ist namentlich die Konzentration
der Silberionen im Anolyten und die in der Zeiteinheit abführbare Anolytmenge. Während
der Elektrolyse filtriert dauernd Flüssigkeit aus dem Kathodenraum in die Anodenzellen
hinein und ersetzt dort die abfließende Menge des Anolyten. Reicht nun die Durchlässigkeit
der Filterflächen nicht aus, um die
nötige Menge Anolyt zu ersetzen oder tritt Verstopfung ein, so kann ohne Schaden Flüssigkeit
vom Kathoden- in den Anodenraum direkt überführt werden. Man hat jedoch
dann dafür Sorge zu tragen, daß nicht eine solche Verbindung zwischen beiden Räumen
eintritt, die etwa den hydrostatischen Überdruck im Kathodenraum ausgleicht. Die einzelnen
Kathodenräume sind bei dieser Ausführungsform untereinander nicht verbunden. Die Zeichnung 2 zeigt zunächst eine gewöhnliche
Saugkastenanordnung in drei Schnitten und darunter die nach dem zuletzt erwähnten
Prinzip gebaute Spezialanordnung in ebenso
vielen Schnitten. *
Die vom Filter kommende Silberlösung wird • (Zeichnung 1) in einen oder mehrere Trommelfällapparate
(Silberabscheider) geführt, wie sie in Zeichnung 3 näher erläutert sind. Von
hier aus gelangt die jetzt entsilberte Lösung durch einen Zwischenbehälter (Enteisenung
z. B. in gewöhnlicher Weise) auf ein zweites Filter und fließt endlich weiter einem Sammelbehälter
zu, aus dem sie eine Pumpe in die Kathodenräume des Elektrolyseurs im Kreislauf
zurückführt.
Der Trommelfällapparat ist vielseitigster Anwendung fähig, da er vor den bisher verwendeten
Gerinnen sehr mannigfache Vorzüge besitzt (Luftauschluß bzw. Gasatmosphäre;
Nichtbildung basischer Salze; die reagierenden Metallmassen, scheuern sich durch Dauerbewegung
selbst blank und bleiben stets reaktionsfähig; das sich, abscheidende Metall wird
feinflockig und löst sich ohne weiteres ab; innige Berührung aller Reagenzien; leichte Anwärmungsmöglichkeit;
das Sortieren des Fällmetalls erübrigt sich; Ersparnis an Metall;
kontinuierlicher Betrieb ohne große Handarbeit usw.). Die z. B. zu entsilbernde Lösung (im
beschriebenen Falle) tritt bei A in den Fällapparat ein (Zeichnung 3), in dem eine Siebtrommel
rotiert (Welle), welche die Fällmetall-(in unserem Falle Kupfer-) Massen enthält.
Das sich flockig ausscheidende Silber (als Beispiel) wird vom Flüssigkeitsstrom erfaßt und
mit ihm durch die Siebtrommel nach außen abgeführt. Es sammelt sich im konischen
Unterteil des Fällapparates an, von wo es von Zeit zu Zeit abgezogen werden kann. Die
nun silber- (als Beispiel) freie Lösung passiert einen Etagenabstreifer, dessen Prallwände noch
mitgerissene feste Teilchen leicht zurückhalten und entströmt dann dem oder den Fällbehältern,
z. B. links oben, in gewünschter Reinheit. Der Zufluß der Flüssigkeit in die Fälltrommel
kann auch in anderer als hier gezeichneter Weise, z. B. durch die Welle oder
den Drehzapfen, erfolgen. Die batterieweise j Schaltung solcher Trommelfällapparate ist
j ohne weiteres möglich. In der schematischen Zeichnung 1 ist lediglich als Beispiel ein einzelnes
Fällelement dargestellt worden. In der Praxis richtet sich die Anzahl solcher Elemente,
nach der Menge und der Zusammensetzung der zu fällenden Lösung.
Claims (5)
1. Verfahren zur elektrolytischen Scheidung von Metallegierungen, die in der
Hauptsache Gold, Silber und Kupfer und daneben Zink, Blei, Zinn, Kadmium, Eisen,
Nickel, die Platinmetalle usw. in geringeren Mengen enthalten, dadurch gekennzeichnet,
daß als Elektrolyt eine stark konzentrierte Lösung von Kupfersulfat und -nitrat mit
geringem Säureüberschuß Verwendung findet. .
2. Verfahren zur Ausführung der Elektrolyse nach Anspruch 1, unter Benutzung
vertikal angeordneter Elektroden und kontinuierlicher Absaugung der Reaktionspn>
« dukte bzw. etwaiger Anodenschlämme aus den Anodenräumen, wobei die Anoden aus Platten, Blechen, Stäben, granulierten Massen,
Rohabfällen usw. bestehen können und der verbrauchte Anolyt durch kontinuierlich
nachströmenden Katholyten ersetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, bei dem die an der Anode entstandenen
Lösungen nach dem Abfiltrieren der festen Bestandteile aus denselben in Trommelfällapparate
geführt werden, in denen die elektronegativen Metalle — Silber — durch
innige Berührung mit in Bewegung befindlichen elektropositiveren Metallen— Kupfer
— ausgefällt und automatisch vom Fällmetall abgelöst bzw. getrennt werden.
4. Elektrolysiergefäß zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2
oder ähnlicher Verfahren, gekennzeichnet durch die Verwendung von Filteranodenzellen bzw. -räumen.
5. Trommelfällapparate nach Anspruch 3 zur Durchführung des hier angegebenen
Verfahrens und ähnlich verlaufender chemischer Reaktionen, dadurch gekennzeichnet,
daß das eine Reaktionsmittel in eine bewegte Siebtrommel, ζ. Β. durch direkten
Zulauf, durch die hohle Welle oder in sonst geeigneter Weise eingeführt und in dieser
Trommel mit einem zweiten Mittel behandelt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE351410T |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE351410C true DE351410C (de) | 1922-04-06 |
Family
ID=6268533
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT351410D Expired DE351410C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur elektrolytischen Scheidung von Gold, Silber, Kupfer bzw. anderen Metallen aus Legierungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE351410C (de) |
-
0
- DE DENDAT351410D patent/DE351410C/de not_active Expired
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3700143A1 (de) | Hydrometallurgisches verfahren zur vollstaendigen rueckgewinnung der bestandteile von erschoepften bleiakkumulatoren | |
DE2203222A1 (de) | Verfahren zum Herstellen metallischen Kupfers | |
DE351410C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur elektrolytischen Scheidung von Gold, Silber, Kupfer bzw. anderen Metallen aus Legierungen | |
DE2823714A1 (de) | Verfahren zur gewinnung von blei aus bleisulfid enthaltendem material | |
DE4407448C2 (de) | Elektrolyseverfahren zum Regenerieren einer Eisen-III-Chlorid- oder Eisen-III-Sulfatlösung, insbesondere zum Sprühätzen von Stahl | |
US2066347A (en) | Production of nickel by electrolytic deposition from nickel salt solutions | |
DE3102229C2 (de) | Verfahren zum Aufbereiten von verbrauchter Kupfer-Elektrolyselösung | |
DE2929305C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen galvanischen Abscheidung von Mangan auf Stahl | |
DE542781C (de) | Verfahren zur elektrolytischen Reinigung von Loesungen | |
DE2943533A1 (de) | Verfahren zur elektrochemischen gewinnung von metallen | |
DE2316238A1 (de) | Verfahren zum entfernen von schwermetallen aus waessriger loesung | |
DE3104578A1 (de) | Verfahren zum entfernen von metallen aus metallsalzloesungen | |
DE725606C (de) | Verfahren zur Gewinnung von Kupfer und gegebenenfalls noch anderen Metallen aus solche und Cyanid enthaltenden Fluessigkeiten | |
DE825596C (de) | Verfahren zur elektrolytischen Reinigung von Nickel | |
DE2909022C2 (de) | ||
AT133870B (de) | Verfahren zur Reinigung von Flüssigkeiten. | |
DE2836720C2 (de) | Verfahren zur kontinuierlichen elektrolytischen Regenerierung einer Silbercyanid enthaltenden, bei Galvanisierungsprozessen anfallenden Waschlösung und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens | |
DE812611C (de) | Verfahren zur elektrolytischen Reinigung von Nickel | |
DE403119C (de) | Verfahren zur elektrolytischen Gewinnung des Kupfers aus den bei der Silberelektrolyse entstehenden Ablaugen | |
DE203519C (de) | ||
DE3433022A1 (de) | Verfahren zur gewinnung eines edelmetalls | |
DE189875C (de) | ||
AT145178B (de) | Verfahren zur Gewinnung von Nickel durch elektrolytische Ausfällung. | |
DE2249790C3 (de) | Naßmetallurgisches Verfahren zum Herstellen von metallischem Kupfer | |
DE858018C (de) | Verfahren zur fraktionierten Gewinnung von Zink, Blei, Wismut oder Cadmium oder deren Verbindungen ueber Mehrmetallamalgame |