-
Vorrichtung zum Vergleich der den beiden Augen eines Beobachters dargebotenen
Helligkeiten. Bewegt ein gut stereoskopisch sehender Beobachter eine Marke in einer
Ebene geradlinig hin und her und betrachtet sie mit beiden Augen so; daßdiese Ebene
der Verbindungslinie,dfer Augendrehpunkte parallel ist und auf der @durch die beiden
Hauptblicklinien bestimmten Ebene senkrecht steht, so hat er den Eindruck dieser
wahren Bewegung der Marke nur dann, wenn die seinen beiden Augen dargebotenen Helligkeiten
gleich sind. In jedem anderen Falle scheint ihm die Marke sich auf einer geschlossenen
Bahn zu bewegen, von der nur zwei Punkte in der Ebene der wahren Bewegung der Marke
liegen, während die anderen Punkte in verschiedenen Entfernungen zum Teil vor, zum
Teil hinter dieser Ebene liegen. Je größer die Helligkeitsdifferenz ist und mit.
je größerer Geschwindigkeitdie
Marke .bewegt wird, desto größer
sind die wahrgenommenen Tiefenunterschiede. Je nachdem das rechte oder das linke
Auge diegrößere Helligkeit erhält, erfolgt die scheinbare Bewegung von oben gesehen
im oder entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn. Für den Versuch ist es unwesentlich,
ob eine helle Marke auf dunklem Grunde oder eine dunkle Marke auf hellem Grunde
dargeboten wird. Die Erscheinungen bleiben dieselben.
-
Die Erklärung dieser Erscheinungen beruht darauf, daß der durch die
Bewegung der Marke auf ein Auge ausgeübte Lichtreiz schneller empfunden wird, wenn
er stärker ist, als wenn er schwächer ist. Infolgedessen sieht jedes Auge die bewegte
Marke niemals an ihrer wahren Stelle, sondern an einem Ort, der hinter .dem wahren
Ort zurückliegt, und zwar um so mehr, je geringer die Stärke des Lichtreizes ist.
Unter Berücksichtigung dieser Tatsachen 'ist in Abb. r der Strahlengang bei der
Beobachtung einer Marke dargestellt, die sich zwischen zwei Endpunkten El und E2
geradlinig hin und her bewegt. Die beiden beobachtenden Augen Al und A,. haben eine
solche Lage, daß die Verbindungslinie ihrer Drehpunkte der Bahn El-E' der Marke
parallel ist. Die Marke sei bei der Bewegung von links nach rechts an den
Ort M
gelangt. Zufolge eines gewissen Lichtreizes, den das rechte Auge A,.
empfängt, sieht dieses Auge dann .die Marke in Ml liegen, .während das linke Auge
Az, das einen schwächeren Lichtreiz als das rechte erhalten :möge, sie an dein hinter
dem Orte 1121 zurückliegenden Orte 1I12 sieht. Im stereoskopischen Anblick der .Marke
erscheint somit ein, Raumbild am Orte M°, der hinter der Bahn El-E' liegt. Erreicht
die Marke den Ort M bei der Bewegung von rechts nach links, so wird sie vom rechten
Auge A,. in M' und vom linken Auge Ar in M2' gesehen, und es erscheint ein Raumbild
am Orte M', .der vor der Bahn El-E' liegt. Würde man für sämtliche Punkte der Bahn
El-E' .der Marke die zugehörigen Raumbilder konstruieren, so erhielte man die scheinbare
Bahn der Marke in Gestalt einer geschlossenen Kurve, und es ergäbe sich, von oben
gesehen, eine scheinbare Bewegung der Marke im Sinne des Uhrzeigers. Vertauscht
man die den .beiden Augen zugeführten Helligkeiten, erhält also das rechte Auge
den schwächeren und .das linke Auge den stärkeren Lichtreiz, so wird die Marke,
wenn sie bei der Bewegung vorn links nach rechts den Ort M erreicht, vom rechten
Auge in 1112 und vom linken Auge in Ml gesehen, während sie, wenn sie :bei der Bewegung
von rechts nach links den Ort 1l1 .erreicht, vom rechten Auge in 1112' und vom linken
Auge in 111' gesehen wird. Es erscheinen also die zugehörenden Raumbilder (vgl.
den durch punktierte Linien angedeuteten Strahl.engang) in Ms und Ma'. In diesem
Falle ergibt sich, von oben :gesehen, eine scheinbare Bewegung der Marke entgegengesetzt
dem Uhrzeigersinne.
-
-Aus der Abbildung sieht .man, daß man durch Vermindern des Helligkeitsunterschiedes,
also durch eine Verminderung des. gegenseitigenAbstandes der -Orte Ml und M2, bzw.
1111' .und M2', die Differenz der Entfernungen der Raumbilder von der Verbindungslinie
der Augendrehpunkte verringern kann. Werden beiden Augen :gleiche Helligkeiten zugeführt,
so wird .die Entfernungsdifferenz der Raumbilder zu Null, d. h. der Beobachter nimmt
eine Bewegung der Marke wahr, wie sie tatsächlich vorhanden ist.
-
Es ist ohne weiteres verständlich, daß man die beschriebenen Erscheinungen
dazu benutzen kann, eine Vorrichtung Azur Verfügung zu stellen, die dazu dient,
die den beiden Augen eines Beobachters idargebotenen Helligkeiten zu vergleichen.
Die Güte .des Vergleichs lhängt @dabei einerseits von dem stereoskopischen Sehvermögen
des Beobachters und anderseits -von der Größe der Lichtreizdifferenz alle, die von
den .Augen überhaupt noch empfunden wird. -Ausgehend von oder Tatsache, daß den
Augen das Wahrnehmen vonTiefenunterschieden zweier gleichzeitig gesehenen Marken
leichter ist als das Wahrnehmen von Tiefenunterschieden, die bei Bewegungen ein
und derselben Marke beobachtet werden, wird nach der Erfindung eine solche Vorrichtung
mit zwei Markensystemen ausgestattet, die beidäugiger Beobachtung zugänglich und
in parallelen Ebenen gegeneinander beweglich sind.
-
Es .sei zunächst der ,einfachste Fall vorausgesetzt, daß die beiden
Markensysteme je aus einer Einzelmarke bestehen und daß die Vorrichtung dazu .dienen
soll, den Helligkeitsunterschied Null zu bestimmen. Dann ist zweckmäßig zu verlangen,
daß die beiden Marken beim Helligkeitsunterschied Null in ein und derselben Entfernung
liegend gesehen werden. Es werde weiter für .die eine Marke der der A.bb. r zugrunde
liegend e Fall vorausgesetzt, .daß sie ,sich @Zwischen zwei Punkten El und E' geradlinig
hin -und her bewegt, wobei die Bahn Ei-EZ der Verbindungslinie der Augendrehpunkte
parallel ist. Dann kann man jenem Verlangen dadurch nachkommen, daß .man die zweite
Marke in einer die Ba .hn El-E2 enthaltenden Ebene anordnet, .die ,den gleichen
Abstand von .der Verbindungslinie der Augendrehpunkte hat wie die Bahn El-E2. Dabei
ergeben sich zwei besonders geeignete Ausführungsformen. Die eine zeichnet sich
dadurch aus, daß jene
zweite Marke fest so angeordnet ist, daß sie
der Mitte der Bahn El-E2 benachbart liegt. Bei der anderen Ausführungsform ist die
zweite Marke zwischen zwei Punkten, deren Verbindungslinie der Bahn El-E2 parallel
und benachbart ist und die von der Mitte dieser Bahn je den .gleichen Abstand haben,
beweglich derart angeordnet, daß ihre Bewegung der der ersten Marke stets entgegengesetzt
ist. Bei dieser Ausführungsform nehmen bei Helligkeitsunterschieden einander entsprechende
Raumbilder der beiden Marken stets Lagen zu verschiedenen Seiten der die beiden
Marken enthaltenden Ebene ein. Es werden also größere Tiefenuntersohiede wahrgenommen,
als wenn die zweite Marke .fest angeordnet ist, so daß' ,auch größere Einstellgen.auigkeiten
zu erwarten sind.
-
Ein jener ersten Ausführungsform entsprechendes Beispiel ist durch
A.bib. a dargestellt. In einer schwalbensohwanzförmiigen Nut all eines Rahmens a°
ist ein Schlitten b geradlinig :geführt, der eine spitze Marke ml trägt.
Durch eine mit dem Schlitten b mittels einer Schubstange c gelenkig verbundene Kurbel
d, die an dem Rahmen a° drehbar gelagert und durch ein Handrad e antreibbar ist,
kann der Marke ml eine hin und her gehende Bewegung erteilt werden, bei der sich
die Spitze der Marke zwischen den Punkten El und EZ geradlinig hin und her bewegt.
Eine zweite spitze Marke, nag, ist an dem Rahmen a° fest so angeordnet, daß ihre
Spitze der Mitte von El-E2 @benachbart liegt.
-
Ein jener zweiten Ausführungsform entsprechendes Beispiel ist durch
Alb. 3 dargestellt. Es unterscheidet sich von dem soeben (beschriebenen Beispiel
dadurch, daß die zweite Marke, m2, in gleicher Weise beweglich =geordnet ist wie
die Marke m'-. Zu dem Zweck enthält der Rahmen a° eine zweite sehwalbenschwanzförmige
Nut, a2, die der Nut dl parallel ist, und in der ein Schlitten b1 gleiten kann,
der die Marke nag trägt. Der Antrieb des Schlittens b1 erfolgt von einer Kurbel
dl aus mittels einer Schubstange cl. An jeder ,der beiden. Kurbeln d und
dl ist ein Zahnrad f
bzw. f1 befestigt. Die beiden Zahnräder sind untereinander
gleich und greifen beide in ein Zahnrad g ein, ,das durch ein Handrad g- angetrieben
werden kann. Die Anordnung ist so getroffen, daß die Spitzen der Marken W und M2
sich in zwei einander benachbarten, parallelen ;Bahnen, deren Endpunkte El, E2,
E' und EZ' ein Rechteck bestimmen, stets in entgegengesetzter Richtung 'bewegen.
-
Die Einstellung auf den Tiefenunterschied Null wird erleichtert, wenn
man d as eine der beide Markensysteme so ausbildet, daß es aus .mehreren Marken
besteht, die wie :die Zinken einer Gabel hintereinander angeordnet sind, und wenn
man das andere Markensystem so anordnet, :daß es kn Falle des Helligkeitsunterschiedes
Null in der Mitte wischen zwei benachbarten Zinken hindurchgehend gesehen wird.
Eine solche Anordnung ist in Abb. q. und 5 dargestellt. Darin ist W die mit ihrer
Spitze längs der Geraden El-E2 hin und her :bewegliche Marke (der Antrieb ist nach
Abb. 2 ergänzt zu denken). Mit yta2' und eng" sind zwei Markenbezeichnet, die zu
verschiedenen :Seiten ,des Rahmens a° an diesem so befestigt sind, daß ihre Spitzen
auch in der Breitenrichhung versetzt sind. Diese Breitenversebzung :dient dazu,
bei Beobachtung senkrecht zur .Zeichenebene das Wahrnehmen des Tiefenunterschiedes
der beiden Spitzen zu ermöglichen.
-
Um einen vorgeschriebenen von Null abweichenden Helligkeitsunterschied
einstellen zu können, verwendet man zweckmäßig ein festes und ein bewegliches Mankensystern.
Dabei muß das feste Markensystem -so angeordnet sein, daß sein Abstand von,der Verbindungslinie
der Augendrehpunkte von dem des beweglichen Markensystems verschieden ist. Die Differenz
der beiden Abstände ist abhängig von dem gewünschten Helligkeitsunterschied. Macht
man jenen Abstand des festen Markensystems einstellbar, so kann man belieibige Helligkeitsunterschiede
messen.
-
Anstatt das eine der beiden Markensysteme so anzuordnen, .daß es längs
einer Geradem hin und her beweglich ist, kann es auch .so angeordnet werden, daß
es eine Drehbewegung in einer Ebene ausführt. Dabei erfolgt die Beobachtung zweckmäßig
so, daß die durch die Hauptblicklinien bestimmte Ebene auf dieser Ebene senkrecht
steht. Auch in diesem Falle entspricht der tatsächlichen Bahn des Markensystems
bei Helligkeitsunterschieden eine scheinbare Bahn von der Form einer geschlossenen
Kurve, deren Punkte zum Teil hinter zum Teil vor der Ebene der tatsächlichen Bahn
liegen, dabei der einfache Fall vorausgesetzt, :daß das Markensystem aus einer Einzelmarke
besteht. Das zweite Markensystem -ebenfalls als .Einzelmarke vorausgesetzt -wird
in diesem Falle zweckmäßig im der Ebene der tatsächlichen Bahn des ersten Markensystems
angeordnet. Ein dieser Anordnung entsprechendes Ausführungsbeispiel ist in Abb.
b dargestellt. Dabei ist der Sonderfall zugrunde gelegt, daß zwei Einzelmarken vorhanden
sind, von denen die eine feststeht, und daß -das Gesichtsfeld derart beschränkt
ist, daß .die bewegliche Marke nur während eines Teiles ihrer Bewegung beobachtet
werden kann. Die bewegliche Marke m' ist an einem Rahmen d° drehbar gelagert und
kann mittels eines Zahnräderpaares hl, h2 durch ein Handrad h° in Drehhang versetzt
werden.
Der Rahmen a° ist auch der Träger der festen Marke in, die .so an dem Rahmen befestigt
ist, daß ihre Spitze lotrecht unter der Drehachse der Marke inl liegt .und dabei,
in der die Bahn dieser Spitze enthaltenden Ebene liegend, dieser Bahn benachbart
ist. Eine runde Öffnung a3 in dem Rahmen a° von solcher Lage, daß die Spitze .der
Marke m2 ungefähr in ihrer Mitte liegt, hat einen solchen Durchmesser, daß die Marke
ml nur etwa während eines Fünftels ihrer Bewegung sichtbar ist. Diese Beschränkung
des -Gesichtsfeldes hat zur Folge, daß ein Beobachter, wenn seinen Augen verschiedene
Helligkeiten dargeboten werden, anstatt einer geschlossenen scheinbaren, Bahn der
drehbaren Marke in' nur ein Bruchstück dieser Bahn sieht, das je nach dem Drehsinn
der Marke ml und je nachdem, welches der beiden Augen die größere Helligkeit empfängt,
vor oder hinter der durch die Spitzen der Marken in' -und itz2 bestimmten Ebene
liegt.
-
Von den verschiedenen Mitteln, den Unterschied der den beiden Augen
des Beobachters dargebotenen Helligkeiten zu ändern, besteht ein einfaches darin,
zwischen dem Beobachter und den Markensystemen eine Abblendeeinriohtungeinzuschalten,
durch die mindestens die dem einen Auge dargebotene Helligkeit änderbar ist. Ein
Ausführungsbeispiel einer solchen Einrichtung ist in Abb. ,7 dargestellt. An einem
Träger i sind zwei Scheiben j drehbar gelagert, die je 16 verschiedene
helle Rauchgläser jl enthalten. Durch passende Einstellung der Scheiben kann jedes
Rauchglas der einen Scheibe mit jedem Rauchglas der anderen Scheibe gemeinsam den
beiden Augen A, und A,. eines Beobachters vorgeschaltet werden. Zwei @an dem Träger
i befestigte Federn il, die in Rasten j2 der Scheiben j eingreifen, sichern während
der Beobachtung die gewünschte Lage der Scheiben.
-
Zweckmäßige Ausführungsformen der Erfindung werden ferner erhalten,
wenn die beiden Markensysteme so ausgebildet werden, ,daß jedes von ihnen aus zwei
Hälften besteht, die nach Art stereoskopischer Halbbilder angeordnet sind. Bei Beobachtung
dieser Halbbilder unter :dem Linsen eines Stereoskopes ergeben sich die gleichen
.Erscheinungen, wie sie an Hand von Abb. z erklärt sind.
-
Ein Beispiel für diese Ausführungsform ist in Abb. 8 :bis ro dargestellt.
In einem kastenförmigen Träger a°, im den zwei Sammellinsen k1 und k2 eingesetzt
sind, sind in der diesen Linsen gegenüberliegenden Wand zwei runde Öffnungen d¢
und a5 so angebracht, daß ihre Mitten je auf der Achse einer der beiden Linsen liegen.
An dem Träger ist eine Glasplatte l mittels ihrer Fassung h parallel
zur Verbindungslinie der Mitten der beiden Linsen verschieblich so angeordnet,@daB
ihre den beiden Linsen abgewandte Hauptgrenzfläche (in der Richtung des Lichtweges)
unmittelbar hinter der gemeinsamen, Brennebene der #beiden Linsen liegt und dabei
dieser Brennebene parallel ist. Durch Drehen einer Handkurbel nkann der Glasplatte
l mittels einer Kurbel n1 und einer Schübstamge c eine hin und her gehende Bewegung
erteilt werden. Auf ,der den Linsen k1 und k2 abgewandten Seite -der Glasplatte
l sind zwei spitze Marken ml und ml', .die die stereoskopischen Halbbilder einer
Raummarke darstellen, derart eingeritzt, daß die Ve@bindungsllnie :ihrer Spitzen
der durch die Achsen ,der beiden Linsen bestimmten Ebene parallel und benachbart
ist, und daß der gegenseitige Abstand ihrer ,Spitzen gleich dem Abstand der Mitten
der beiden ,Sammellinsen ist. Der Glasplatte l benachbart liegend ist vor der öffnung
a' an dem Träger a° eine Glasplatte o einstellbar derart angeordnet, daß ihre Verschiebungsrichtung
mit der der Glasplatte l zusiammenfällt. Die Glasplatte o enthält auf ihrer der
Glasplatte Z zugewandten Seite eine spitze Marke in', deren Spitze in der Mittelstellung
-der Glasplatte der Bahnmitte der Spitze der Marke mx benachbart liegt und die ein
stereoskopisches Halbbild einer zweiten Raummarke darstellt. Eine Klemmschraube
o1 dient dazu"dieGlasplatte o an dem Träger festzustellen. Ein Zeiger 02 der Fassung
o3 der Glasplatte o gibt an einer Skala a6 des Trägers a° .die jeweilige Stellung
der Glasplatte o und damit der Marke m2 an. An dem Träger a° ist ferner rvor der
Öffnung a5 eine Glasplatte p derart befestigt, daß sie der Glasplatte l benachbart
liegt. Auf ihrer der Glasplatte L zugewandten Seite trägt .die Glasplatte p eine
spitze Marke m2', die das andere stereoskopische Halbbild jener zweiten Raummarke
darstellt und deren Spitze mit der der .Marke m' in einer- Geraden- liegt, die der
Verbindungslinie der Spitzen- der Marken id und ml' parallel ist: Durch Einstellen
der Glasplatte o wird der .gegenseitige Abstand der Marken »z2 und in" verändert
und damit dem Beobachter ein Wandern der diesen Marken entsprechenden Raummarke
in der Tdefenrichtung wahrnehmbar gemacht.
-
A:bb. r z zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel, bei dem die ,beiden
Markensysteme durch ihre stereoskopischen Halbbilder dargestellt sind. Hinter ;zwei
Öffnungen a' und a5 eines Trägers a° sind zwei Halbbilder ml und ml' einer
Raumanarke drehbar angeordnet, ,die mittels izweier (nicht .gezeichneten) Schneckenräder
und zweier (ebenfalls nicht gezeichneten) Schnecken zu gleicher Drehung gekuppelt
sind. Der Antrieb erfolgt von einem auf der gemeinsamen Welle beider Schnecken sitzenden
Handrad q aus. Der
Abstand der. .Spitzen. ,der Halbbilder ml und
ml' ist gleich denn Abstand der Mitten der beiden (nach Abb.9 und io angeordnet
zu denken-.den) Sammellinsen. Denselben Abstand haben die Spitzen der an dem Träger
a° befestigten stereo,sköpischen Halbbilder m2 und m2' einer zweiten Raummarke.
.Sämtliche Halbbilder sind in der gemeinsamen Brennebene der beiden Sammellinsen
liegend --zu denken.
-
Verwendet man an Stelle eines einfachen Stereoskops ein ibinokulares
Beobachtungssystem, dessen beide Hälften je ein terrestrisches Fernrohrsystem enthalten
(vgl. Abb.,12), so steht nichts im Wege, beide Bildebenen B1, Bz bzw. BI', BZ' jeder
Hälfte zur Anordnung .der Markenhalbbilder heranzuziehen. Ist wie ,in Abb. 12 dargestellt,
der Strahlengang durch Spiegel gebrochen, so bewegen sich nicht die Maxkenhalbbilder
.selbst, sondern ihre Bilder g er egeneinander in parallelen Ebenen.
-
Die beschriebenen stellen Vorrichtungen für allerlei physiologische
Versuche und für ärztliche Zwecke zur Verfügung. Ein weiteres wichtiges Anwendungsgebiet
der Erfindung bildet die Photometrie. Stattet man eine. Vorrichtung mit zwei beidäugiger
Beobachtung zugänglichen Markensystemen, die. in parallelen Ebenen gegeneinander
beweglich angeordnet sind, mit einer Einrichtung aus, um von zwei Lichtquellen jeden
Auge des Beob?Lchters nur die eine sichtbar zu machen, und macht man den Abstand
mindestens einer dieser Lichtquellen von dem sie betrachtenden Auge veränderlich,
so erhält man ein brauchbares Pth:otometer.
-
Ein Photometer dieser Art ist in Abb. 13 und 14 dargestellt. Abb.
13 ist ein Grundriß, Abb. 14 ein Teilschnitt. Auf einer Grundplatte a° ist
ein Lagerkörper a7 von [J-förmigem Querschnitt befestigt; der in seiner dem Beobachter
zugekehrten Wand mit zwei runden Öffnungen a4 und a5 ausgestattet ist. In diesem
Lagerkörer sind ,zwei spitze Marken ml und ml', die die beiden stereoskopisehen
Halblbilder einer räumlichen Marke darstellen, mittels zweier paralleler Wellen
r drehbar gelagert, die j e mit einem Zahnrad r1 verkeilt sind. Die beiden Zahnräder
r1 sind einander gleich und stehen gemeinsam mit einem auf der Welle eines Uhrwerks
r2 sitzenden Ritzel r3 im Eingriff, so :daß beim Ablaufen .des Uhrwerks :den Marken
ml und ml' eine gleichförmige Drehung im gleichen Sinne erteilt wird. An dem Lagerkörper
sind ferner zwei spitze Marken m2 und m', die die beiden Halbbilder einer zweiten
Raummarke darstellen, derart befestigt, daß ihre Spitzen mit denen der Marken ml
und ml' in einer gemeinsamen E ebene liegen. Die Anordnung entspricht also in den
@Grunnd2ügen der der Abh. 1i. Auf,der Grundplatte d° ssind mittels zweier Schlittens
zwei Lichtquellen L' und L' verschieblich angeordnet, deren Verschiebungen je durch
einen Zeiger s1 des Schlittens s an einer Skala a$ der Grundplatte a° angezeigt
werden. Zwei gleiche Sammellinsen hl und h2, deren Brennebene die nemeinsame Ebene
der Markenspitzen ist und die. derart angeordnet sind, daß ihre Achsen die Mitten
der runden Öffnungen a4 und ar, enthalten, dienen dazu, .die Marken stereoskopisch
,zu beobachten, wobei mittels -zweier Prismen t1 und t2 jedem Auge gleichzeitig
eine der beiden Lichtquellen dargeboten wird. Die beiden Lichtquellen können gleichfarbig
oder ungleichfarbig sein. Eine ähnlich ausgebildete Vorrichtung kann auch zum Vergleich
verschieden gefärbter Gegenstände bezüglich ihrer Helligkeit dienen. Eine solche
Vergleichsvorrichtung ist in Abh. 15 schematisch dargestellt. Vor jedem der beiden
Augen A, und A,. eines Beobachters ist ein Doppelprisma t3 angeordnet. jedes dieser
Doppelprismen gestattet dem zugehörenden 'Auge die Beobachtung einer,dünnen farbigen
Platte F, deren Abstand von dem Auge .durch Verschieben eines Schlittens s verändert
werdenkann. Jede Platte wird .durch eine hinter ihr fest angeordnete Lichtquelle
I gleichmäßig beleuchtet, so daß also eine Beobachtung im durchfallenden Licht zustande
kommt. Eine verschiebliche Marke ml und eine feste Marke 1112, deren. Anordnung
etwa wie in A#bb. 2 zu denken ist, werden von beiden Augen gleichzeitig gesehen.
Denkt man sich die beiden Platten F von verschiedener Färbung, so bietet die Vorrichtung
ein Mittel dar, an Hand der Beobachtung der Marken die Helligkeiten der ,beiden
Farben. zu vergleichen.
-
Auch bei anderen der bekannten Photometer (z. B. bei Polarisationsphotometern)
läßt sich die Erfindung anwenden, wobei die bekannten Hilfsmittel der Photometrie
sinngemäß Verwendung finden können.
-
Versieht man eine Vorrichtung, die zwei in parallelen Ebenen gegeneinander
be,#vegliche Markensysteme enthält, die je aus zwei Hälften bestehen, die mach Art
stereoskopischer Halbbilder angeordnet sind, :mit einem optischen System, das einerseits
dazu dient, jedem der beiden Augen eines Beobachters eines der beiden Halbbilder
jedes Markensystems scharf darzubieten, und anderseits dazu, den beiden Augen zwei
beliebige Spektralbereiche derart sichtbar zu machen, .daß von jedem Auge jeweils
nur einer dieser Bereiche gesehen werden kann, so erhält man eine Einrichtung, die
unter Ausschaltung des ;subjektiven Empfindens den Vergleich verschmedenr Spektralfar(ben
bezüglich ihrer Helligkeit erlaubt.
-
Ein solches pSpektralphotometer« ist in
Abb. 16 schematisch
dargestellt. Von einer Lichtquelle L ausgesandte Lichtstrahlen durchsetzen zu gleichen
Teilen zwei Kondensoren z41 und zwei Prismensysteme aus je :zwei Prismen u2 und
u-. Alsdann gelangt jede Strahlenhälfte :durch einen in .der Brennebene eines Kollimators
liegenden Spalt u4, durchsetzt das Objektiv 2c5 dieses Kolli:mators, alsdann zwei
wie bei einem Spektralapparat mit fester Ablenkung angeordnete Prismen u° und u7
und ferner das Objektiv u'I eines zweiten K ollimators. Dieser zweite Kollimator
hat in seiner Brennebene wiederum einen Spalt u9, dem noch eine Linse ul° vorgeschaltet
ist, deren Brennebene .zwischen dem Objektiv u9 des Kollim:ators und dem ihm benachbarten
Prisma u7 liegt, wobei die Brennebenen bei-der Linsen u1° zusammenfallen. :Die Prismen
u° sind je um eine Achse Z', die Prismen u' je um eine Achse Z= drehbar. Zur gemeinsamen
Verdrehung jedes Prismensatzes zcE, u7 dient eine Mikrometereinrichtung v. In der
gemeinsamen Brennebene der Linsen zcl° ist vor jedem Objektiv zc$ eines der beiden
in .der Pfeilrichtung verschieblichen, stereoskopischen Halbbilder in' und ;;il'
einer Raummarke und eines der beiden festen, stereoskopischen Halbbilder m' und
m" einer zweiten Raummanko angeordnet. Dabei ist diese Anordnung etwa wie in Abb.8
ausgeführt zu denken. Die aus den Spalten u° austretenden, von der Lichtquelle und
den Marken kommenden Strahlen werden den Objektiven u11 eines binokul.aren Fernrohrs
mit erweiterter Standlinie ,zugeführt und treten durch die Okulare 2c12 dieses Fernrohrs
hindurch in die Augen des Beobachters ein. Durch Betätigen ,der Mikrometereinrichtungen
v kann :man den beiden Augen zwei Farbenbereiche des Spektrums der Lichtquelle L
in beliebiger Zusammenstellungdarbieten und bezüglich ihrer Helligkeit vergleichen.
Wenn man die Breite der Spalte u° einstellbar macht, so kann man verschieden große
Farbenbereiche zum Vergleich bringen. Wenn man die Breite der Spalte ac4 einstellbar
macht, so kann man die Lichtintensitäten ändern. Bietet man schließlich jedem Spalt
u4 eine besondere Lichtquelle dar, so .kann man beliebige Farbenbereiche verschiedener
Spektren miteinander vergleichen.
-
. Endlich sei noch erwähnt, daß man die beim Gegeneinanderbewegenzweier
Marken im Falle von Unterschieden der den Augen ,zugeführten Helligkeiten wahrnehmbaren
Scheinbewegungen auch durch Projektion sichtbar machen kann. Die erforderliche Anordnung
ist in A:bb. 17 dargestellt. Einem hinter einer Lichtquelle L befindlichen Kondensor
w1 @benachbart ist eine in der Pfeilrichtung befvegliche Marke in' und eine feste
Marke in' angeordnet. Die Marken werden durch .ein Projektionsobjektiv w', indessen
Brennebene sie liegen, auf einen Schirm S abgebildet. Vor dem -Schirm befindliche
Beobachter nehmen, wenn sie ihre Au,-en na.cheinan!der mit verischieden hellen Rauchgläsern
bewaffnen, verschiedene Scheinbewegungen wahr.