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Gerät zum Prüfen der Sehtüchtigkeit
Die Erfindung bezieht sich auf
solche Geräte zum Prüfen der Sehtüchtigkeit, die dem zu Untersuchenden eine Reihe
von Testbildern darbieten, die teils beidäugig, teils mit einem Auge durch Lesegläser
hindurch betrachtet werden, und bei denen die Entfernung, in denen das jeweils betrachtete
Prüf zeichen erscheint, zwischen zwei oder drei Werten variiert werden kann, um
die Sehtüchtigkeit für Ferne und Nähe im einzelnen festzustellen. Die Testbilder
enthalten Prüfzeichen verschiedener Größe, aus deren Erkennen auf den Grad der Sehschärfe
geschlossen wird. Diese Geräte sind weniger dazu bestimmt, Unterlagen für die Brechkräfte
einer etwa erforderlichen Brille zu liefern, als dazu, eine größere Anzahl von Personen
nach festgeiegtem Schema beispielsweise daraufhin zu untersuchen, ob sie im Hinblick
auf ihre berufliche Tätigkeit einer Sehbilfe bedürfen oder nicht. Im folgenden wird
eine wesentliche mechanische Verbesserung solcher Prüfgeräte beschrieben.
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Es sind Geräte in Kastenform bekannt, die einen binokularen Einblick
aufweisen und in die der zu Untersuchende bei bequemer Kopfhaltung hineinblickt,
um die darin angebrachten Testbilder zu betrachten. Diese befinden sich auf Karten,
die wahlweise in beliebiger Folge durch Schlitze in das Gerät eingeführt werden.
Die Schlitze haben verschiedene Distanzen von den Lesegläsern, durch die
der
zu Untersuchende blickt; dadurch erscheinen die Prüfzeichen in verschiedenem Abstand,
der zwischen sehr großen »unendlichen« Entfernungen und dem üblichen Leseabstand
variiert. Durch diese Anordnung ist eine feste Reihenfolge der Testbilder nicht
vorgeschrieben, so daß einerseits leicht Irrtümer unterlaufen können, andererseits
die Reihenfolge ohne weiteres variiert werden kann.
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Eine andere Ausführungsform bekannter Geräte trägt die Testbilder
auf zwei Trommeln, von denen die eine, für den Leseabstand, die andere für sehr
weite Entfernungen bestimmt ist. Abdeckvorrichtungen dienen dazu, nach Wunsch das
eine oder andere Auge auszuschließen. Auch bier sind Irrtümer in der Reihenfolge
der Untersuchung möglich, die zweckmäßig nach einem festgelegten Programm vor sich
geht.
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Die vorliegende Erfindung vermeidet diese Nachteile; erfindengsgemäß
ist zu jedem Testbild ein Leseglas bei einäugiger oder lein Gläserpaar bei zweiäugiger
Betrachtung vorgesehen, deren Gesamtheizt sich in einem zweiten drehbaren, bevorzugt
trommelförmigen Träger befindet, welcher zwischen je zwei aufeinanderfolgenden Lesegläsern
bzw.
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Gläserpaaren einen Schlitz aufweist, der den zeilen Durchblick, durch
die Trommel an der den jeweils blenutzten Lesegläsern etwa gegenüberliegenden Seite
ermöglicht. Hiernach ist nicht nar für die Testbilder eine Trommel vorgesehen, sondern
auch zu jedem dieser Bilder ein Paar Lesegläser, falls das Bild beidäugig betrachtet
werden soll, oder ein einzelnes Leseglas für einäugige Betrachtung zuordnet. Dabei
ist die Brechkraft dieser Gläser jeweils so abgestimmt, daß die Prüfzeichen in sehr
weiter oder in mehr oder minder geringer Entfernung für den zu Untersuchenden erscheinen.
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Beide drehbaren Trommeln können so miteinander gekuppelt sein, daß
beim Drehen der Trommeln jedem Testbild zwangläufig und unabänderlich die zugehörigen
Lesegläser bei beidäugiger oder das entsprechende Einzelglas bei einäugiger Beobachtung
zugeordnet sind, wobei die Brechkraft der Entfernung angepaßt ist, in der -dem rechtsichtigen,
oder mit einer Brille auskorrigierten Auge das Prüfzeichen erscheinen soll. Auf
diese Weise kann ein Irrtum weder hinsichtlich der Zuordnung noch hinsichtlich,
der Reihenfolge der Testbilder unterlaufen.
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Der Spalt, der dazu dient, zwischen je zwei Paaren oder einzelnen
Lesegläsern, die auf dem Trommelumfang einander folgen, durch den Innenraum der
Trommel, die die Lesegläser trägt, nach den Testbildern sehen zu können, ist durch
zwei Mantellinien auf der Trommel begrenzt. Der zu Untersuchende blickt also durch
die Lesegläser, durch den Innenraum der Trommel, weiter durch einen Spalt zwischen
zwei im Augenblick nicht benutzten Leseglaspaaren bis nach den Testbildern.
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Besonders vorteilhaft ist es, eine ungerade Zahl von Leseglaspaaren
und Testbildern und damit von möglichen Trommelstellungen vorzusehen, so daß jedem
Glaspaar lein Schlitz genau gegenübersteht und der Blick die- Trommelachse schneidet.
In diesem Fall können die Lesegläser so in die Trommel eingesetzt werden, daß ihre
optische Achse genau radial verläuft. Wird eine gerade Anzahl von Leseglaspaaren
bzw. Gläsern benutzt, dann schneidet der Blick die Trommelachse nicht, und die Gläser
müssen so gekippt werden, daß ihre optische Achse in die Blickrichtung fällt.
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Ferner können Trennblenden vorgesehen sein, die siich teils ortsfest
in der Lesegläser tragenden Trommel befinden, teils mit ihr fest verbunden zwisehen
den Gläsern eines Paares in der beiden Augen zugeordneten Simmetrieeb ene angeordnet
sind. Bei beidäugiger Beobachtung kann entweder beiden Augen ein gemeinsames Testbild
zugeordnet sein oder jedem Auge ein Einzelbild entsprechend der Anordnung in einem
Stereoskop. Dementsprechend werden die Trennbienden in geringem oder größerem Abstand
von den Augen des Untersuchten so wirksam, daß eine zweifelsfreie Zuordnung der
Tesbilder stattfindet.
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Das Lesegläserpaar kann Prismenwirkung haben in dem Sinne, Teile
einer einzigen Linse darzustellen, wenn ein gemeinsames Testbild beiden Augen zugeordnet
wird; ; anderenfalls kann die Prismen wirkung derjenigen in einem Stereoskop, falls
bei den Augen getrennte Bilder dargeboten werden sollen, entsprechen.
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Weiter können erfindungsgemäß die Anzahl der Testbilder und die der
Leseglaspaare ungleich und das eine ein Vielfaches vom anderen sein. So können beispielsweise
die gleichen Testbilder je zwei oder mehrmals verschiedenen Lesegläsern zugeordnet
werden, z. B. für Nähe und Ferne, oder für zwei- oder einäugige Beobachtung. In
diesem Fall sind mehr Lesegläser als Teste vorhanden. Umgekehrt können auch sehr
viel Teste auf einer großen Trommel einer kleinen, mehrmals benutzten Anzahl von
Lesegläsern auf einer kleinen Trommel zugeordnet werden.
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Die die Testzeichen als Diapositive tragende Trommel erhält zweckmäßig
eine Lichtquelle für deren Durchleuchtung. Es ist wichtig, während des Überganges
von einem Testbild zum anderen die Lichtquelle auszuschalten, damit der Untersuchte
beim Wandlern der Prüfzeichien und der gleichzeitig bewegten Lesegläser keine Lichterscheinungen
sieht, durch die er irritiert werden kann.
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Die Lichtquelle durchleuchtet zweckmäßig außer den Testzeichen andere
Merkmale, etwa an der Stimfläche der Trommel befindliche Zahlen, die die Stellung
der Trommel von außen erkennen lassen.
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Die hinsichtlich ihrer Drehung miteinander durch Zahnräder oder andere
bekannte Mitbel gekuppelten Trommeln werden zweckmäßig durch ein Antriebsmittel,
beispielsweise einen Elektromotor oder durch Federantrieb, bewegt. Damit die einwandfreie
Stellung der Testbilder und der zugehörigen Lesegläser jederzeit gewährleistet ist,
kann durch Nocken oder ähnliche Mittel jede Arbeitsstellung der Trommeln festgelegt
werden. Zweckmäßig und einen Teil der Erfindung darstellend ist eine Auslösevorrichtung,
etwa ein Druckknopf, der das An-
triebsmittel in Bewegung setzt
und gleichzeitig die Rastung aufhebt. Durch an sich bekannte Steurermittel, beispielsweise
eine die Nocken steuernde Kurvenführug, wird das Antriebsmittel bis kurz vor der
nächsten Stellung der Trommel mit Energie versorgt; nach deren Abschalten genügt
der Schwung der bewegten Massen, um die Trommel bis zum Einfallen der nächsten Rastung
zu drehen.
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Elastische Kupplungsglieder zwischen den Trommeln und dem Antrieb
verhüten zu große Bremskräfte beim Einrasten.
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Wird ein Elektromotor als Antrieb benutzt, so kann ein Wechselschalter
vorgesehen sein, der entweder den Motor oder die Lichtquelle zum Beleuichten der
Testbilder leinschaltet.
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In den Fig. I und 2 ist ein ausführliches Beispiel des Gegenstandes
der Erfindung dargestellt.
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Die Trommel I hat längs ihres Umfanges Träger 21, 22, 23, 24 usw.,
die mit den lesegläsern für den Einblick durch den zu Untersuchenden ausgestattet
sind, beispielsweise mit einem einzelnen Glas 32 für das rechte Auge, mit zwei Gläsern
33 für beide Augen oder mit einem Glas 34 für das linke Auge allein. Zwischen den
Trägern dieser Augengläser befinden sich Schlitze 4I, 42, 43, 44 usw., so daß man
beispielsweise beim Einblick durch die Gläser 33 entlang der gestrichelten Linie
durch den Schlitz 42 aus der Trommel heraussieht und das Testbild 53 sehen kann,
das sich in der Trommel 6 befindet. Zur Durchleuchtung des transparenten Testbildes
ist in die Trommel 6 eine Lichtquelle 7 eingebaut. Die Trommel 6 trägt weitere Testbilder
51, 52, 54, 55 usw. An ihrer Stirnwand angebrachte transparente Nummern 6I, 62 usw.
werden von der Lichtquelle 7 durchleuchtet und können von außen abgelesen werden,
so daß die Stellung der Trommel 6 für den Bedienenden erkennbar ist. Mit 7I, 72...
sind die an den Trägern 21, 22... befestigten Trennblenden bezeichnet; 79 ist die
fest innerhalb der Trommel 1 befindliche, an ihrer nicht gezeichneten feststehenden
Lagerung angebrachte Trennblend. Durch mechanische Mittel, beispielsweise einen
Kettentrieb 8, der über die Zahnräder 9I, 92 der Trommeln 1 und 6 läuft sowie über
das Triebrad 93 des Elektromotors 10 werden die Trommeln absatzweise so gedreht,
daß jledem Leseglas 32, 33, 34 usw. je ein Testbild 52, 53, 54 usw. gegenübersteht.
Ein die Drehzahl herabsetzendes Getriebe- zwischen dem Motor 10 und dem Kettenrad
93 wurde nicht gezeichnet.
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In Fig. 2 ist der Teil der Einrichtung gemäß der Erfindung als Beispiel
wiedergegeben, der das absatzweise Weiterschalten der Trommel erlaubt.
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Die Stirnfläche der Trommel I hat für jeden Leseglasträger 2I, 22,
23, 24 usw. leinen Nocken 71, 72, 73 usw., der im Ruhezustand an der Kerbe IOI des
Hebels 102 anliegt. Der Hebel ist bei 103 drehbar an dem nicht gezeichneten Gestell
oder Gehäuse des Gerätes gelagert; eine Feder 104 ist bestrebt, ihn nach oben zu
ziehen, so daß er an einem der Nocken, z. B. 72, anliegt. Mit dem Hebel ist ein
Druckknopf 105 verbunden. Wird er für kurze Zeit niedergedrückt, so schließt der
Kontakt 1 o6 einen elektrischen Strom, der den Motor 10 in Bewegung setzt. Die in
dieser Figur nicht gezeichneten Getriebemittel bewegen die Trommel im Drehsinn des
Pfeiles Io7. Der Nocken 72 läuft dann auf die Kante 1 o8 des Hebels IO2 auf, so
daß der Kontakt 106 geschlossen bleibt, auch wenn der Druck auf den Knopf IO5 inzwischen
aufhört. Der Nocken 72 wird aber bei weiterer Drehung an der Kante IO9 vorbeilaufen,
so daß der Hebel 102 nach oben schnellt, der Kontakt 1 o6 geöffnet wird und alle
bewegten Teile durch ihren Schwung auslaufen, bis der Nocken 71 an die Kante 101
anschlägt.
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Mit dem Kontakt 1 o6 kann ein weiterer Kontakt 110 verbunden sein,
der die Lichtquelle 7 eingeschaltet hält, solange der Knopf 105 nicht gedrückt oder
die Anordnung nicht in Bewegung ist. Sobald der Motor läuft, wird die Lichtquelle
ausgeschaltet.