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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Betrachtung
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von Daten- und/oder Bildträgern, insbesondere von Mikrofilmen und
Diapositiven, bestehend aus einem tragbaren Gehäuse mit einer Spiegelanordnung,
einer beleuchtbaren Aufnahme für den jeweiligen Datenträger und einer Betrachtungsöffnung.
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Betrachtungsvorrichtungen dieser Art sind in verschiedenartigsten
Ausführungsformen bekannt und werden für unterschiedliche Film- und Diaformate als
Stand- und Handyeräte gefertigt.
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Abgesehen von einem im allgemeinen relativ aufwendigen Grundaufbau
ist bei den bekannten Geräten die ungenügende Vergrößerungsleistung, und zwar insbesondere
bei den Handgeräten, sowie mangelnde Kompaktheit nachteilig.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Betrachtungsvorrichtung
der eingangs definierten Art in konstruktiv einfach zu realisierender Weise besonders
kompakt auszubilden und dabei gleichzeitig eine qualitativ einwandfreie und quantitativ
besonders hohe Vergrößerung zu gewährleisten, so daß auch mit Minimalabmessungen
aufweisenden Datenträgern gearbeitet werden kann.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Spiegelanordnung
aus einem mit der Ebene der Betrachtungs-0 öffnung einen Winkel im Bereich von 45
einschließenden ersten ebenen Spiegel, einem diesem ersten Spiegel gegenüberliegend
und bezüglich der Ebene der Betrachtungsöffnung senkrecht angeordneten Hohlspiegel
und einem zwischen ersten Spiegel und Hohlspiegel gelegenen im wesentlichen halbdurchlässigen
zweiten ebenen Spiegel besteht, der bezüglich der Ebene der Aufnahme für den Daten-
oder Bildträger zumindest im wesentlichen die gleiche Neigung wie der erste Spiegel
bezüglich der Ebene der Betrachtungsöffnung aufweist.
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Mittels einer derart ausgebildeten Betrachtungsvorrichtung können
Dia- oder Filmbetrachter für unterschiedlichste Formate, z.B. für Formate im Bereich
von 4 x 4 mm bis 40 x 40 mm ausgebildet werden, wobei je nach gewähltem -Radius
des Hohlspiegels die gewünschte Vergrößerung für das menschliche Auge erzielt wird.
Vorzugsweise sind der erste ebene Spiegel und der Hohlspiegel zu etwa 98% bedampft,
während der teildurchlässige zweite ebene Spiegel, der als Strahlenteiler wirkt,
eine Bedampfung von etwa 50% aufweist. Eine besonders vorteilhafte, sich zur Miniaturisierung
des Betrachtungsgeräts eignende Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch
aus, daß die beiden ebenen Spiegel von den entsprechend bedampften Seitenflächen
zweier verkitteter Prismen gebildet sind, und daß der Hohlspiegel aus einer außenverspiegelten
Plankonvexlinse besteht. Diese Anordnung kann zu einer Kompakteinheit zusammengefaßt
werden, die als Einheit in einem mit den entsprechenden Öffnungen versehenen Gehäuse
montiert werden kann, wobei dann praktisch keinerlei Justiervorgänge erforderlich
sind, da die einzelnen Bestandteile des gesamten optischen Systems in der Kompakteinheit
bereits exakt relativ zueinander positioniert sind.
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Eine praktisch besonders bedeutsame Verwendung des kompakten Spiegelkörpers
nach der Erfindung besteht im Einbau einer solchen Spiegelanordnung in einen Anhänger,
wobei die Betrachtungsöffnungen der einen Schmalseite und die Bild-oder Datenträgeraufnahme
an der anderen Schmalseite dieses Anhängers vorgesehen ist.
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Als Datenträger kann dabei ein Mikrofilmstreifen mit personenbezogenen
Daten in einer Schlitzaufnahme des Anhängers fixiert werden, wodurch es erstmals
möglich ist, einen sog. SOS-Anhänger zu realisieren, in dem eine Vielzahl personenbezogener
und beispielsweise bei einem Unfall lebenswichtiger Daten einerseits geschützt und
andererseits leicht ablesbar gespeichert werden kann.
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Eine weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung zeichnet
sich dadurch aus, daß die Spiegel- bzw.
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die Prismen- und Linsenanordnung im Bereich eines Endes eines länglichen,
einen Klemmschlitz für ein Filmblatt aufweisenden Gehäuses angeordnet ist, und daß
das die Gehäuseunterseite bildende Klemmelement gegenüber der Lichteintrittsfläche
der Spiegel- bzw. Prismen- und Linsenanordnung ein Fenster aufweist.
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Die Betrachtunysöffnung ist dabei vorzugsweise an einer Stirnseite
des Gehäuses angeordnet, so daß Handhabung und Betrachtung besonders bequem und
einfach sind.
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Als Filmblatt wird vorzugsweise eine Filmscheibe verwendet, die zentriert
im Klemmschlitz fixierbar und in ihrem Randbereich mit einer Vielzahl nebeneinander
liegender Filmfenster versehen ist. Diese Filmfenster können nacheinander vor die
Lichteintrittsöffnung durch einfaches Drehen der Kreisscheibe gebracht und betrachtet
werden. Durch die erfindungsgemäße Anordnung ergibt sich ein helles, entsprechend
vergrößertes Bild in der Betrachtungsöffnung, das Breitwandcharakter besitzt und
eine hohe Detailerkennbarkeit gewährleistet.
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Auf einer Filmscheibe der erfindungsgemäßen Art lassen sich trotz
geringem Durchmesser der Scheibe, der beispielsweise bei 12 cm liegen kann, sehr
viele Informationen unterbringen, und all diese Informationen sind leicht und bequem
zugänglich.
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Beispielsweise ist es möglich, auf einer solchen Filmscheibe einen
gesamten Stadtplan, Straßenverzeichnisse, Hotel- und Gaststättenverzeichnisse, ortsspezifische
Informationen und dergleichen unterzubringen, und außerdem kann der radial innerhalb
der Filmfenster gelegene Bereich der Scheibe als Normal-Werbeträger genutzt werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert; in der Zeichnung zeigt: Fig. 1 eine
schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Prinzips eines Betrachtungsgeräts,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer praktischen Realisierungsform des Prinzips
nach Fig. 1, Fig. 3 eine Schnittansicht eines SOS-Anhängers in Originalgröße unter
Verwendung des optischen Systems nach Fig. 2, Fig. 4 Vorder- und Seitenansichten
des Anhängers nach Fig. 3, Fig. 5 eine schematische Seitenansicht eines Filmscheiben-Lesegeräts
nach der Erfindung, und Fig. 6 eine schematische Draufsicht auf eine Filmscheibe
für das Gerät nach Fig. 5.
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Nach Fig. 1 umfaßt das optische System eines Betrachtungsgeräts einen
ersten ebenen Spiegel 1, der bezüglich der Ebene einer Betrachtungsöffnung 5 geneigt
ist und mit dieser Ebene einen Winkel von 450 einschließt. Dieser Spiegel 1 ist
zu 98% bedampft und damit praktisch voll reflektierend.
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Auf den Spiegel 1 folgt im Strahlengang ein als Strahlenteiler wirkender
halbdurchlässiger ebener Spiegel 2,der ebenfalls geneigt angeordnet ist und mit
dem ersten Spiegel 1 einen Winkel von 900 einschließt. Um die Strahlenteilerfunktion
zu gewährleisten ist dieser Spiegel 2 zu etwa 50% bedampft.
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An den halbdurchlässigen Spiegel 2 grenzt ein Hohlspiegel 3 mit jeweils
vorgebbarem Krümmungsradius an. Eine Aufnahme 7 für einen Datcn- und/oder Bildträger
4 mit zugeordneter Lichtquelle 6 befindet sich unterhalb des halbdurchlässigen Spiegels
2, so daß der Strahlengang ausgehend von der leicht quelle 6 zum halbdurchlässigen
Spiegel 2, von diesem zum Hohlspiegel 3, dann wieder durch den halbdurchlässigen
Spiegel 2 zum voll reflektierenden Spiegel 1 und damit zur Betrachtungsöffnung verläuft.
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Mit einer derartigen, aus Spiegeln aufgebauten Anordnung können beispielsweise
Formate von 15 x 15 mm bis 40 x 40 mm mit einer je nach gewähltem Radius des Hohlspiegels
4 bis 8-fachen Vergrößerung für das menschliche Auge betrachtet werden.
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Fig. 2 zeigt die Realisierung des anhand der Fig. 1 erläuterten Prinzips
mittels zweier verkitteter Prismen 10, 11 und einer Plankonvexlinse 12, die außen
verspiegelt ist und damit die Funktion des Hohlspiegels 3 erfüllt. Die Prismen 10
und 11 werden an den entsprechenden Schrägflächen im Sinne der Spiegelanordnung
nach Fig. 1 bedampft, so daß sich eine im wesentlichen voll reflektierende Spiegelfläche
1 und eine halbdurchlässige Spiegelfläche 2 ergibt.
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Ein besonders vorteilhafter Anwendungsfall der optischen Kompaktanordnung
nach Fig. 2 ist in Fig. 3 in Originalgröße gezeigt, und zwar ist in dieser Fig.
3 ein sog. SOS-Anhänger 13 dargestellt, in dem das optische Vergrößerungssystem
in Kompaktausführung zur Betrachtung eines personenbezogene Daten enthaltenden Mikrofilms
4 verwendet wird.
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Der beispielsweise mittels einer durch eine Öse 8 gezogenen Kette
tragbare Anhänger 13 kann - wie dies beispielsweise in Fig. 4 gezeigt ist - an seiner
Flachseite im wesentlichen
beliebig gestaltet, jedoch vorzugsweise
mit Hinweisen auf den SOS-Charakter dieses Anhängers versehen sein, während die
Schmalseiten des Anhängers 13 einerseits eine Betrachtungsöffnung 5 und andererseits
eine Halterung für den einzubringenden Mikrofilm 4 aufweisen. Diese Halterung kann
in Form eines Schlitzes 7 ausgebildet sein, in der der jeweilige Filmstreifen fixiert
wird.
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Zum Lesen der auf dem Mikrofilm gespeicherten Daten muß der Anhänger
13 mit seiner Betrachtungsöffnung 5 vor das menschliche Auge gehalten werden, und
zwar so, daß auf den Film 4 Tageslicht, das Licht eines Autoscheinwerfers oder einer
Taschenlampe oder dergleichen fällt.
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Da mit der dargestellten Anordnung ohne weiteres eine 24-fache Vergrößerung
erreichbar ist, kann beispielsweise eine DIN A 4-Seite auf ein Ausmaß von 8 x 12
mm verkleinert werden, wobei ein derart kleiner Mikrofilm als Datenträger in den
Anhänger gesteckt werden kann. Es ist offensichtlich, daß somit eine Vielzahl von
personenbezogenen Daten in einer leicht zugänglichen Weise gespeichert werden kann,
was für den Träger des Anhängers beispielsweise bei Unfällen lebensrettend sein
kann.
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Fig. 5 zeigt in Seitenansicht ein Lesegerät für eine Filmscheibe,
wie sie in Fig. 6 in Draufsicht dargestellt ist.
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Dieses Lesegerät besteht aus einem länglichen Gehäuse 14, in dessen
einem Endbereich 15 eine Spiegel- bzw. Prismen-und Linsenanordnung der beschriebenen
Art untergebracht ist und dessen anderes Ende ein Halteteil bildet. Die Betrachtungsöffnung
20 ist stirnseitig angeordnet. Ein gleichzeitig die Bodenwand des Gehäuses bildendes
Klemmelement 16, das an dem von der Betrachtungsöffnung abgewandten Ende des Geräts
mit dem Gehäuse verbunden ist,
legt zusammen mit dem oberen Gehäuseteil
einen Klemmschlitz zur Aufnahme des Filmblatts 18 fest.
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Das Klemmelement 16 besitzt unmittelbar unterhalb des im Gehäuse untergebrachten
optischen Systems ein Fenster 17, das vorzugsweise mit einer lichtstreuenden Scheibe
abgedeckt ist.
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Das Klemmelement 16 besitzt ein zapfenförmiges Zentrierelement 19
für die mittig mit einer Zentrieröffnung 20 versehene Filmscheibe 18.
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Nach Einlegen der Filmscheibe 18 in den Klemmspalt des Lesegeräts
kann das jeweils gewünschte Bildfenster vor die Lichteinfallsöffnung 17 gebracht
und dann mit der entsprechenden Vergrößerung im Fenster 20 betrachtet werden. Während
des Betrachtungsvorgangs wird das Klemmelement 16 etwas gegen das Gehäuse 14 gedrückt,
wodurch eine einwandfreie Fixierung der Filmscheibe bzw. Klemmung des entsprechenden
Bildfensters 21 sichergestellt ist.
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Durch Drehen der Filmscheibe 18 um den Zentrierzapfen 19 können die
anschließenden Filmfenster 21 vor die Betrachtungsöffnung gebracht werden.
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Da die Filmscheibe aufgrund der Vergrößerungsleistung des Lesegeräts
nach der Erfindung mit relativ kleinem Durchmesser ausgeführt werden kann, lassen
sich auf kleinstem Raum sehr viele Informationen und Abbildungen unterbringen und
beispielsweise Stadtkarten und dergleichen zu einem Filmscheibenpaket zusammenstellen,
wobei der Benutzer jeweils nur das im Augenblick benötigte Blatt herausnehmen muß
und dann alle einschlägigen Informationen zur Verfügung hat. Der innerhalb der ringförmig
angeordneten Filmfenster 21 gelegene Bereich der Filmscheibe 18 kann für Normal-Werbung,
Notrufaufdrucke und dergleichen Verwendung finden.