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Verfahren zum räumlichen Sehen, Vorrichtung zur
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Durchführung des Verfahrens und Zusatzgerät für die Aufnahme von Paaren
einander zugeordneter Bilder für die Verwendung zum räumlichen Sehen.
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Beschreibung Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum räumlichen
Sehen eines Paares einander zugeordneter Bilder, die jeweils die zwei unterschiedlichen
Bilder reproduzieren, die ein Beobachter mit jedem seiner Augen beim Anblick ein
und desselben Gegenstandes wahrnimmt, eine vor die Augen zu setzende optische Vorrichtung
für das räumliche Sehen gemäß dem Verfahren und ein Zusatzgerät für die Aufnahme
von Paaren einander zugeordneter Bilder mit Hilfe eines Auf nahmeapparates mit einem
einzigen Objektiv.
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Bei dem erfindungegemäßen Verfahren zum räumlichen Sehen, unter dem
Namen Stereoskopie bekannt, wird das rechts aufgenommene Bild rechts abgebildet
und das links aufgenommene Bild links abgebildet; vor die Augen wird eine geeignete
Vorrichtung gesetzt, die so ausgelegt ist, daß das rechte Auge nur das rechte Bild
und das linke Auge nur das linke Bild sehen kann.
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Ferner ist ein weiteres Verfahren zum räumlichen Sehen bekannt, bei
dem die Bilder umgekehrt werden, oder anders ausgedrückt, das rechts aufgenommene
Bild wird links abgebildet und das links aufgenommene Bild rechts abgebildet. Dann
reicht es aus, ohne Hilfe irgendeines Apparates die beiden Augen unter Kreuzen der
Sehstrahlen auf die Bilder zu akkommodieren, so daß die unterschiedlichen Punkte
der zwei Bilder in der Konvergenzebene bzw.
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der Brennstrahlenebene der Augen vereinigt werden.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die zwei einander zugeordneten
Bilder eines über dem anderen angeordnet und vor die Augen wird eine optische Vorrichtung
gesetzt, mit der zumindest die Sehstrahlen eines Auges nach oben oder nach unten
abgelenkt werden können, so daß das zum Sehen mit dem rechten Auge bestimmte Bild
und das zum Sehen mit dem linken AucJe bestimmte Bild sich überdecken bzw. überlagern.
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Somit können entweder die zwei einander zugeordneten Bilder mit dem
einen Auge direkt betrachtet und vor das andere eine einzige optische Vorrichtung
zur Ablenkung der Sehstrahlen gesetzt werden, oder vor jedem Auge wird eine derartige
Vorrichtung angeordnet.
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In letzterem Fall sind drei Bilder zu sehen, von denen nur das mittlere
Bild räumlich gesehen wird. Die
zwei anderen sind Nebenbilder, die
leicht durch eine geeignete Abdeckung bzw. eine Blende eliminiert werden können.
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Die optische Vorrichtung zur Ablenkung der Sehstrahlen ist im wesentlichen
durch ein Prisma, das dem einen der beiden Augen zugeordnet ist, oder durch zwei
Prismen bestimmt, von denen jedes einem Auge zugeordnet ist, wobei diese Prismen
vorzugsweise bezüglich ihres Ablenkwinkels variabel in einer vertikalen Ebene einstellbar
sind.
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Bei einer besonderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist jedes einstellbare Prisma aus einer ersten feststehenden bikonkaven zylindrischen
Linse gebildet, deren dem Auge zugekehrte Fläche auf die optische Mitte dieses Auges
zentriert ist und deren andere Fläche mit einer zweiten bikonvexen zylindrischen
Linse verbunden ist, die bezüglich der ersten Linse bewegbar ist und deren nach
außen gerichtete Fläche ebenfalls auf die optische Mitte des Auges zentriert ist.
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Aufgrund dieser Anordnung sind die Einfalls- oder Brechungswinkel
an allen Punkten gleich, so daß die durch die Prismen hindurch gesehenen Bilder
absolut verzerrungsfrei sind.
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Jedes einstellbare Prisma ist vorzugsweise im Inneren eines undurchsichtigen
Okulars befestigt, das drehbar in einem Okularträger montiert ist, der einstellbar
an einer geeigneten Einfassung so angebracht ist, daß eine Brille gebildet wird.
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Mit einer derartigen Brille können nicht nur einander zugeordnete
und eines über dem anderen angeordnete Bilder räumlich betrachtet werden, sondern
vielmehr auch
einander zugeordnete und Seite an Seite angeordnete
Bilder, indem die Okulare in den Okularträgern um einen geeigneten Winkel verdreht
werden.
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Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel ist die optische Vorrichtung
zur Ablenkung von Sehstrahlen im wesentlichen aus einem undurchsichtigen Brillengestell
gebildet, das von zwei im Abstand der Augen angeordneten Öffnungen durchbrochen
wird, von denen die eine einer ersten Serie von Prismen mit der Reihe nach ansteigender
Ablenkung und die andere Öffnung einer zweiten Serie von Prismen zugeordnet ist,
deren allmählich sich ändernde Ablenkungen komplementär zu den Ablenkungen der ersten
Prismenserie sind.
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Jede Prismenserie kann kreisbogenförmig auf einem drehbar auf dem
Brillengestell montierten Sektor angeordnet sein. Darüber hinaus ist die zweite
Prismenserie vorteilhafterweise in Gegenrichtung zur ersten Prismenserie angeordnet,
so daß die zweite abnimmt, während die erste zunimmt, oder umgekehrt.
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Mit Hilfe der ersten Prismenserie ist es somit leicht möglich, eine
Überlagerung der zwei Bilder mehr oder weniger herbeizuführen, um dann mit Hilfe
der zweiten Prismenserie die Einstellung zu vervollkommnen.
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Mit der Erfindung wird ferner eine optische Vorrichtung zum räumlichen
Sehen von einander zugeordneten, transparenten und übereinander angeordneten Bildern
geschaffen, beispielsweise auf Filmen oder in Form von Diapositiven. Diese Vorrichtung
besitzt in an sich bekannter Weise eine schwarze Kammer, die an einem Ende mit zwei
Okularen und am anderen Ende mit einer Mattscheibe o. dgl. versehen ist, auf die
die zu betrachtenden
Bilder abgebildet werden, wobei das erfindungsgemäß
Wesentliche darin besteht, daß im Inneren der schwarzen Kammer zwei Paare reflektierender
Spiegel so angeordnet sind, daß das eine der Bilder nur in Richtung auf eines der
Okulare und das andere Bild nur in Richtung auf das andere Okular abgebildet wird.
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Jedes der beiden Augen sieht somit nur das Bild, das ihm zukommt;
die Uberlagerung dieser zwei Bilder bewirkt jedoch das räumliche Sehen.
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Die reflektierenden Spiegel sind durch Prismen mit totaler Reflexion
ersetzbar.
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Im Falle einer Verzerrung der zu betrachtenden Bilder bei der Aufnahme
ist der erste Planspiegeleines jeden Spiegelpaares oder das an seiner Stelle stehende
Prisma durch einen geeigneten zylindrischen Spiegel ersetzt, der das Bild in seiner
wahren Größe sowohl der Breite als auch der Höhe nach wiederherstellt.
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Für das direkte Aufnehmen von Paaren einander zugeordneter und übereinander
angeordneter Bilder mittels eines Aufnahmeapparates mit einem einzigen Objektiv
kann vor dieses Objektiv ein erfindungsgemäßes Zusatzgerät gesetzt werden, das auf
einem gemeinsamen Träger zwei Spiegelpaare aufweist, die das Gesamtaufnahmebild
des Apparates in zwei Bilder ein und desselben betrachteten Gegenstandes aufteilt,
wobei diese Spiegelpaare so angeordnet sind, daß das rechte Bild und das linke Bild
sich jeweils oben und unten auf der empfindlichen Schicht bzw. Fotoschicht des Apparates
abbilden, oder umgekehrt.
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Der vordere Spiegel eines jeden Spiegelpaares ist vorzugsweise von
einem konvexen zylindrischen Spiegel
gebildet, mit dem auf der
empfindlichen Schicht verzerrte Bilder erhalten werden können, so daß es dann ein
leichtes ist, mit Hilfe einer geeigneten Verzerrungslinse die wahre Größe wieder
herzustellen.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung an Ausfuhrungsbeispielen
näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt die Stellung zweier einander zugeordneter Bilder im
erfindungsgemäßen Verfahren zum räumlichen Sehen; Fig. 2 zeigt eine Ansicht einer
optischen Vorrichtung zum räumlichen Sehen der in Fig. 1 gezeigten Bilder; Fig.
3 zeigt einen Schnitt entlang der Linie III-III in Fig. 2; Fig. 4 und 5 zeigen schematisch
die Wirkungsweise der optischen Vorrichtung; Fig. 6 zeigt eine schematische Ansicht
ähnlich den Figuren 4 und 5 eines weiteren Ausführungsbeispiels zum räumlichen Sehen;
Fig. 7 zeigt eine vereinfachte Draufsicht auf ein Ausfilhrungsbeispiel einer optischen
Vorrichtung zur Ablenkung der Sehstrahlen; Fig. 8 zeigt einen Schnitt entlang der
Linie VIII-VIII in Fig. 7; Fig. 9 zeigt einen Schnitt entlang der Linie IX-IX in
Fig. 7;
Fig. 10 zeigt einen Schnitt entlang der Linie X-X in Fig.
7; Fig. 11 zeigt einen vereinfachten Längsschnitt durch eine optische Vorrichtung
im Anwendungsfall einander zugeordneter transparenter Bilder; Fig. 12 zeigt einen
Querschnitt entlang der Linie XII-XII in Fig. 11; Fig. 13 zeigt einen schematischen
Schnitt durch ein Zusatzgerät, das vor einen Filmaufnahmeapparat gesetzt wird, um
Paare einander zugeordneter Bilder aufzunehmen.
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In Fig. 1 sind zwei einander zugeordnete Bilder Ii und I2 gezeigt,
die jeweils die zwei unterschiedlichen Bilder darstellen, die ein Beobachter beim
Betrachten ein und desselben Objektes mit jedem seiner Augen aufnimmt. Diese zwei
Bilder werden beispielsweise von Fotografien gebildet, die auf sehr einfache Weise
mittels eines einzigen Fotoapparates aufgenommen werden können.
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Für diesen Zweck reicht es tatsächlich aus, nacheinander zwei Fotografien
des Objektes aufzunehmen, wobei der Apparat horizontal um eine im Prinzip dem Augenabstand
entsprechende Entfernung versetzt wird. Für diesen Zweck ist gleichermaßen ein geeignetes
Zusatzgerät verwendbar, wie es in der Folge anhand der Fig. 6 beschrieben wird.
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Bei dem Verfahren zum räumlichen Sehen werden die zwei einander zugeordneten
Bilder I1 und I2 übereinander angeordnet, das eine oberhalb des anderen, wie es
in
Fig. 1 gezeigt ist, und eine optische Vorrichtung wird vor die
Augen gesetzt, mit der die Sehstrahlen jeweils nach oben und nach unten abgelenkt
werden können, so daß sich die zwei Bilder zu einem einzigen Bild überdecken, das
auf diese Weise räumlich gesehen wird.
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Eine derartige optische Vorrichtung zur Ablenkung der Sehstrahlen
ist in den Figuren 2 und 3 dargestellt.
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Die Vorrichtung ist in Form einer Brille ausgebildet, deren Gestell
1 mit Klammern 2 versehen ist, die eine Anbringung des Gestells auf einer üblichen
Brille des Beobachters ermöglichen; das Gestell 1 kann aber auch mit üblichen Bügeln
versehen sein und eine selbständige Brille bilden. Auf dem Gestell 1 sind zwei Okularträger
3 in der Höhe und im Abstand einstellbar angebracht, so daß sie bestmöglich auf
die Augen des Beobachters eingestellt werden können. Die Einstellung der Okularträger
bezüglich des Gestells erfolgt über einen Gleitschieber 4, auf dem der Okularträger
mit Hilfe von Klemmschrauben 5 montiert ist, die mit Ausnehmungen 6 zusammenarbeiten.
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Innerhalb jedes Okularträgers 3 ist ein kreisförmiges, undurchsichtiges
Okular 7 angeordnet, das unter Zwischenschaltung eines Stützringes 8 durch Betätigung
eines Mitnehmers 9 frei um 3600 gedreht werden kann, der speziell für diesen Zweck
am Umfang des undurchsichtigen Okulars vorgesehen ist.
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In der Mitte des undurchsichtigen Okulars 7 ist ein einstellbares
Prisma 10 angeordnet, dessen Ablenkwinkel in einer Ebene veränderbar ist, in diesem
Fall in der senkrechten Ebene gemäß den Figuren. Das einstellbare Prisma ist aus
einer ersten bikonkaven zylindrischen Linse 11 gebildet, die mit einer zweiten bikonvexen
zylindrischen Linse 12 verbunden ist. Diese zwei Linsen können aus Glas
oder
einem optisch transparenten Material hergestellt sein. Die erste Linse ist starr
mit dem Okular verbunden, während die zweite Linse mechanisch mit der ersten Linse
verbunden ist, jedoch durch Betätigung eines seitlich angeordneten kleinen Betutigungshebels
13 bezüglich der ersten Linse in ihrer zylindrischen Lage verstellt werden kann.
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Wie aus den Figuren 4 und 5 ersichtlich, ist die nach innen gerichtete
zylindrische Fläche der bikonkaven Linse 11, d. h. die zum Auge gerichtete Fläche,
auf die optische Mitte 0 des Auges zentriert. Die nach außen gerichtete Fläche der
bikonvexen Linse 12 ist gleichermaßen zylinderförmig und ihr Krümmungsradius entspricht
genauestens dem Abstand1 der sie von der optischen Mitte O des Auges trennt. Auf
diese Weise werden alle Strahlen um den gleichen Betrag abgelenkt, so daß auf diese
Weise die durch die Linsen gesehenen Bilder überhaupt nicht verzerrt bzw. deformiert
sind. Auf andere Weise ausgedrückt, ergeben sich alle Einfallswinkel i aus einem
gleichen Brechungswinkel r.
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Aus Fig. 4 ist ersichtlich, daß die bikonvexe Linse 12 so angeordnet
ist, daß der Sehstrahl nach oben abgelenkt wird. Betrachtet man folglich die zwei
übereinandergestellten Bilder 11 und I2 durch eine derartige Vorrichtung hindurch,
dann werden die Außenenden AB und CD dieser Bilder um einen gleichen Betrag A'B'
bzw. C'D' nach unten abgelenkt.
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Im Gegensatz dazu ist die bikonvexe Linse 12 gemäß Fig. 5 so angeordnet,
daß der Sehstrahl nach unten abgelenkt wird. Die Außenenden AB und CD der zwei Bilder
I1 und I2 werden um einen gleichen Betrag A'1B" bzw. C"D" auf ähnliche Weise nach
oben abgelenkt.
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Daraus folgt schließlich, daß bei Betrachtung der zwei Bilder I1
und I2 durch eine Brille der in den Fig. 2 und 3 dargestellten Art durch Einstellen
des einen Prismas gemäß Fig. 4 und des anderen Prismas gemäß Fig. 5 eine Überlagerung
der Bilder erhalten wird. Genauer ausgedrückt, das Bild A'B' aus Ii wird Bild B11C00
aus I2 überlagert, so daß der durch I1 und I2 dargestellte Gegenstand räumlich gesehen
wird. Es muß natürlich noch eine Einstellung der Prismen der Brille vorgenommen
werden, damit das rechts aufgenommene und für das Sehen mit dem rechten Auge bestimmte
Bild auch dem rechten Auge zugeordnet ist, und umgekehrt.
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Man sieht dabei normalerweise drei Bilder, von denen nur das mittlere
Bild räumlich gesehen wird. Die zwei seitlichen Bilder C'D' und A"B" sind Störbilder,
die dadurch beseitigt werden können, daß die Prismen 10 mit einer für das Sehen
des mittleren Bildes ausreichenden Öffnung bzw.
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Lochblende versehen und die zwei anderen unterdrückt werden. Mit der
vorstehend beschriebenen optischen Vorrichtung ist nicht nur ein räumliches Sehen
von Fotografien oder fotografischen Reproduktionen in Büchern oder Zeitschriften
möglich, sondern auch Stand- oder Filmprojektionen, beispielsweise Kinovorführungen
oder sogar Fernsehen.-Mit einer derartigen Vorrichtung ist es außerdem aufgrund
ihrer Einstellmöglichkeiten, insbesondere der Dreheinstellung der Okulare 7 in den
Okularträgern 3, möglich, nicht nur einander zugeordnete Bildpaare räumlich zu sehen,
von denen das eine Bild oberhalb des anderen angeordnet ist, wie dies vorstehend
beschrieben wurde, sondern auch einander zugeordnete Bildpaare, bei denen ein Bild
neben dem anderen angeordnet ist.
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Ferner ist festgestellt worden, daß es ausreicht,
die
zwei einander zugeordneten Bilder direkt mit einem Auge anzuschauen und vor dem
anderen Auge ein einziges Prisma mit doppelter Ablenkung anzuordnen, um die erwünschte
Uberdeckung der Bilder zu erhalten. Dieses Ausführungsbeispiel ist in Fig. 6 dargestellt,
in der die gleichen Bezugszeichen wie in den Fig. 4 und 5 für die Bezeichnung identischer
Teile verwendet wurden.
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Gemäß dem Verfahren der Erfindung blickt man mit einem Auge direkt
auf die zwei Bilder I1 und I2, während vor dem anderen Auge ein Prisma 14 angeordnet
ist, das den Sehstrahl nach oben ablenkt. Das Prisma ist in diesem Fall feststehend,
d. h. nicht einstellbar, und weist zwei auf das Auge zentrierte zylindrische Flächen
auf, so daß durch dieses Prisma gesehene Bilder nicht abgelenkt bzw.
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deformiert werden.
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Die Außenenden A und B des Bildes I1 werden somit nach unten zu A'B'
abgelenkt, und zwar um einen Betrag, bei dem das Bild I1 von dem Bild I2 überdeckt
wird, so daß der durch die Bilder dargestellte Gegenstand räumlich gesehen werden
kann.
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Für das räumliche Sehen zweier einander zugeordneter und übereinander
angeordneter Bilder reicht es folglich aus, eine optische Vorrichtung in Form eines
Monokels vorzusehen, das mit einem einzigen Ablenkprisma ausgestattet ist, das entweder
wie in Fig. 6 dargestellt feststehend oder wie in den Fig. 4 und 5 dargestellt einstellbar
ist.
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Im übrigen läßt sich der gleiche Effekt mit der vorbeschriebenen
Brille erzielen, indem einfach eines der zwei Prismen auf einen Ablenkwinkel 0 eingestellt
wird.
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Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der optischen Vorrichtung
zur Ablenkung der Sehstrahlen unter Bezug auf die Figuren 7 bis 10 beschrieben.
Diese optische Vorrichtung ist im wesentlichen aus einem undurchsichtigen Gestell
18 in Form eines Brillengestells gebildet, das von zwei rechtwinkligen Öffnungen
19 durchbrochen wird, die annähernd in Augenabstand angeordnet sind und deren Abmessungen
gerade eben das vertikale und horizontale Sehen ermöglichen. Dieses Brillengestell
kann einfach mit der Hand vor die Augen gehalten werden, es kann aber auch mit Klammern
versehen sein, die seine Befestigung auf einer normalen Brille ermöglichen, oder
sogar Bügel aufweisen, um so eine selbständige Brille zu bilden.
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Jede der rechtwinkligen Öffnungen 19 ist einer Serie von Prismen
mit der Reihe nach zunehmender Ablenkung zugeordnet. Die für das linke Auge bestimmte
offnung ist einer ersten Serie von Prismen 20 und die für das rechte Auge bestimmte
Öffnung einer zweiten Serie von Prismen 21 zugeordnet.
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Die Prismenserien 20 und 21 sind jeweils kreisbogenförmig auf getrennten
Sektoren 22 bzw. 23 angeordnet, die mit Hilfe einer Niete 24 drehbar auf dem undurchsichtigen
Gestell 18 angebracht sind. Jede der Öffnungen 19 kann auf diese Weise nach Belieben
durch irgendein Prisma der entsprechenden Serie überdeckt werden, indem die Sektoren
22 und 23 einfach von Hand verdreht werden.
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Darüber hinaus ist die zweite Prismenserie 21 gegenüber der ersten
in entgegengesetzter Richtung angeordnet. Anders ausgedrückt, wenn die Prismen der
einen Serie eine größer werdende Ablenkung haben, dann weisen
die
Prismen der anderen Serie eine kleiner werdende Ablenkung auf.
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Die in diesem Ausführungsbeispiel dem linken Auge zugeordneten Prismen
der Prismenserie 20 sind positiv und die Ablenkungen der Reihe nach ansteigend,
z. B.
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+ 20, +40, +60, +80, +100, +120 und +140. Die dem rechten Auge zugeordneten
Prismen der Prismenserie 21 sind negativ und haben zu den vorigen Ablenkungen komplementäre
Ablenkungen, z. B. 00, -0° 30hut -1° -10 30". Alle Prismen sind selbstverständlich
aus dem gleichen optischen Material hergestellt.
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Bei der Benützung eines derartigen Brillengestells ist es zunächst
ratsam, eine Entfernung zu den zu betrachtenden Bildern einzunehmen, bei denen diese
scharf sind.
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Dann wird das Brillengestell vor die Augen gesetzt und dafür gesorgt,
daß das Prisma der Prismenserie 21 mit der Ablenkung -0°, das die Lichtstrahlen
nicht ablenkt, auf bzw. vor der Öffnung 19 des rechten Auges angeordnet ist. Anschließend
wird von Hand der dem linken Auge zugeordnete optische Sektor 22 gedreht, bis das
sich nach und nach absenkende obere Bild das von dem rechten Auge unten gesehene
Bild überdeckt oder genauer leicht übersteht bzw.
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in etwa übereinstintt.1n der Folge bleibt nur noch die Verstellung
des dem rechten Auge zugeordneten optischen Sektors 23, um das untere Bild um den
renschten Betrag nach oben zu verstelllen. bie zwei Bilder überdecken sich praktisch
nunmehr und das räumliche Sehen ist wollkommen, da sich die Augen selbst auf die
geringen, etwaig noch bestehenden Unterschiede einstellen.
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Mit diesem Brillengestell sind alle notwendigen Einstellungen für
das räumliche Sehen zu bewerkstelligen,
unabhängig von den Abmessungen
der zu betrachtenden Bilder oder vcn der Entfernung, mit der die Bilder betrachtet
werden. Die einzige Bedingung für den Beobachter besteht darin, vor der Benützung
der Brille eine Stellung in einer Entfernung einzunehmen, bei der die Bilder seiner
eigenen Sicht entsprechend gut sind und ihm sehr scharf erscheinen.
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Mit dem Brillengestell sind auch Plakate bzw. Anschläge oder Veröffentlichungen
in Zeitschriften sowie Kinobilder oder Fernsehen zu betrachten.
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Die in den Fig. 11 und 12 dargestellte Vorrichtung ist insbesondere
für das räumliche Betrachten transparenter einander zugeordneter Bilder bestimmt,
wie beispielsweise Filme oder Diapositive. Es ist im wesentlichen zusammengesetzt
aus einer schwarzen Kammer 25 mit geeigneter Form, an deren einem Ende zwei vorteilhafterweise
einstellbare Okulare 26 und an deren anderem Ende eine Mattscheibe 27 o. dgl. vorgesehen
sind. Im Inneren der Kammer 25 und vor der Mattscheibe 27 kann in Führunssschienen
28 ein Film 29 mit einander zugeordneten, überlagerten Bildern zur Betrachtung eingeführt
werden. Die Einführung des Films kann je nach Anwendungsfall horizontal oder vertikal
erfolgen.
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Im Inneren der Kammer 25 sind ferner zwei Paare ebener Spiegel 30
und 31 bzw. 32 und 33 angeordnet Diese Spiegel sind so ausgerichtet, daß allein
das obere Bild auf das rechte Okular und allein das untere Bild auf das linke Okular
geworfen wird, oder umgekehrt.
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Damit sieht jedes der beiden Augen nur das für dieses Auge bestimmte
Bild. Ihre Uberdeckung bzw. Überlagerung läßt den dargestellt,en Gegenstand als
räumliches Bild erscheinen. Pür eine weitere Erhöhung der Lichtstärke des
räumlichen
Bildes kann zusätzlich hinter der Mattscheibe eine Beleuchtungslampe vorgesehen
werden.
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Die Spiegel 30 und 31 bzw. 32 und 33 können durch Totalreflexionsprismen
ersetzt werden. In diesem Fall ist die den dem Film 29 zugewandten Spiegel 30 ersetzende
Fläche des Prismas in einem geeigneten Winkel geneigt, der dem Winkel der entsprechenden
Fläche des Prismas entgegengesetzt ist, die den Spiegel 32 ersetzt.
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Schließlich kann im Falle einer Verwendung von Vexierbildern bzw.
-filmen aus der einen oder der anderen Richtung der erste Spiegel 30 bzw. 32 eines
jeden Spiegelpaares oder das an ihrer Stelle stehende Prisma durch einen konvexen,
zylindrischen Spiegel ersetzt werden, wie dies mit 34 in Fig. 5 bezeichnet ist,
dessen Achse horizontal oder vertikal ist, um die wahre Größe der Bilder bezüglich
der Breite oder Höhe wiederherzustellen.
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Anhand Figur 13 wird in der Folge ein Zusatzgerät beschrieben, das
vor das Objektiv eines Aufnahmeapparates für Fotos oder Filme angeordnet wird und
ermöglicht, -direkt einander zugeordnete Bildpaare aufzunehmen, bei denen das eine
Bild oberhalb des anderen steht. Dieses Zusatzgerät wird im wesentlichen von einem
Kasten K geeigneter Form gebildet, in dessen Inneren zwei Paare ebener Spiegel befestigt
sind, und zwar für das linke Bild EF, GH, und für das rechte Bild E'F', G'H'. Das
Zusatzgerät wird mit geeigneten Mitteln so an dem Aufnahmeapparat befestigt, daß
die Symmetrieachse des Spiegelsystems mit der optischen Achse des Apparates übereinstimmt,
dessen schematisch angedeutetes Objektiv mit L bezeichnet ist.
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Die Spiegel EF, GH und E'F', G'H' sind in bezug aufeinander so angeordnet,
daß sich auf der empfindlichen Schicht S des Aufnahmeapparates zwei Bilder abbilden,
von denen das eine oberhalb des anderen angeordnet ist und die jeweils dem gleichen
Gegenstand von rechts und von links gesehen entsprechen. Diese zwei Bilder stellen
genau das dar, was jedes Auge eines Beobachters von dem in Frage stehenden betrachteten
Gegenstand sehen würde.
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Die Spiegel EF, GH und E' F', G' H' können durch Totalreflexionsprismen
ersetzt werden. In diesem Fall ist die den der Vorlage zugewandten SpiegelEFersetzende
Prismenfläche in einem geeigneten Winkel gegenüber der entsprechenden Fläche des
Prismas geneigt, die den Spiegel E'F' ersetzt.
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Die auf diese Weise erhaltenen Bilder nehmen die ganze Breite des
für die empfindliche Fläche S verwendeten Formates ein. Für eine weitere Erhöhung
der Breite des erfaßten Gebietes können die ebenen Spiegel EF und E'F' durch konvexe,
zylindrische Spiegel ersetzt werden, die die Ansicht verzerren. Die auf diese Weise
auf der empfindlichen Schicht S erhaltenen Bilder sind offensichtlich bezüglich
ihrer Breite zusammengedrückt bzw.-verkleinert, es ist jedoch ein leichtes, sie
durch Kopieren oder durch Projektion auf ihre wahre Größe zu bringen, indem geeignete
zylindrische, verzerrende Linsen verwendet werden.
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Mit der Erfindung wird somit ein Verfahren geschaffen, mit dem das
räumliche Sehen eines Paares einander zugeordneter Bilder möglich ist, die jeweils
die zwei unterschiedlichen,Bilder reproduzieren, die ein Beobachter bei der Betrachtung
ein und desselben Gegenstandes mit jedem seiner Augen aufnimmt. Bei dem Verfahren
werden die zwei einander zugeordneten Bilder eines über dem anderen ange-
ordnet
und eine optische Vorrichtung vor die Augen gebracht, mit der zumindest die Sehstrahlen
eines Auges nach oben oder nach unten ablenkbar sind, so daß das für die Betrachtung
mit dem rechten Auge bestimmte Bild sich mit dem für die Betrachtung mit dem linken
Auge bestimmte Bild überdeckt bzw. überlagert. Für das Verfahren sind Veröffentlichungen
in Büchern, Zeitschriften oder Plakaten bzw. Anschlägen sowie Filme und Fernsehen
geeignet.
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