DE3217939A1 - Vergroesserungs- und lesegeraet - Google Patents
Vergroesserungs- und lesegeraetInfo
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- G—PHYSICS
- G02—OPTICS
- G02B—OPTICAL ELEMENTS, SYSTEMS OR APPARATUS
- G02B27/00—Optical systems or apparatus not provided for by any of the groups G02B1/00 - G02B26/00, G02B30/00
- G02B27/02—Viewing or reading apparatus
- G02B27/021—Reading apparatus
Description
Vergrößerungs- und Lesegerät
Die Erfindung betrifft ein Vergrößerungsgerät, insbesondere ein Lesegerät für Sehbehinderte. Vergrößerungs- oder Lesegeräte
werden vor allem von Sehbehinderten benötigt, um Schriften entziffern zu können,oder aber auch für die Montage
kleiner Teile, wie auch für Operationen etc.
Die Verwendung von Lupen oder von Lupenbrillen ist auf die Anwendungsfälle beschränkt, wo nur eine relativ geringe Vergrößerung
erforderlich ist. Hier werden einzelne Linsen oder mehrteilige Systeme in entsprechend stabilen Brillengestellen
angeordnet, die am Kopf mit einem Gummiband befestigt werden. Diese Brillen erlauben je nach Ausführung eine monokulare
oder binokulare Beobachtung. Der Nachteil dieser Vei-größerungssysteine
besteht darin, daß bei höherer Vergrößerung der Arbeitsabstand sehr gering ist, was das Lesen äußerst erschwert
oder sogar unmöglich macht. Es sind auch mehrteilige Systeme bekannt, die nach dem Prinzip des Galilei-Fernrohres aufgebaut
sind. Diese haben zwar einen größeren Arbeitsabstand, jedoch wird das Gesichtsfeld durch die Eigenart des Galilei-Fernrohres
bei höherer Vergrößerung erheblich eingeschränkt und ist zudem unscharf begrenzt. Verwendet man hier
-2-
binokulare Systeme, so ist eine starke Konvergenz erforderlich,
was für den Benutzer bei Dauergebrauch sehr ermüdend ist. Darüber hinaus sind diese Systeme so schwer,
daß diese, falls sie in Brillenform ausgebildet sind, ein Tragen für längere Zeit nicht gestatten.
Es sind auch Systeme bekannt, die nach dem System des Kepler-Fernrohres mit Umkehrsystern aufgebaut sind.. Der
Vorteil besteht darin, daß auch bei höherer Vergrößerung ein großes und scharf begrenztes Gesichtsfeld erhalten wird.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß der Arbeitsabstand erheblich größer ist als bei einfachen Linsen mit gleicher
Vergrößerung. Jedoch haben auch diese Systeme ein sehr hohes Gewicht und erfordern bei binokularer Anwendung eine starke
Konvergenz.
Alle vorgenannten Systeme haben den gemeinsamen Nachteil, daß die Verbindung zwischen Lesegut und Beobachtungssystem
instabil ist. Durch eine hohe Vergrößerung werden daneben auch die unvermeidbaren Zitterbewegungen verstärkt, wodurch
das Lesen gleichfalls erheblich erschwert ist. Darüber hinaus ist der Arbeitsabstand so gering, daß beim Umblättern
einer Seite eine Entfernung vom Lesegut erforderlich wird. Dies bedeutet ein erneutes beschwerliches Aufsuchen
der Zeilen.
Es sind zwar auch Lesegeräte bekannt, die eine bis zu vierzigfache Vergrößerung gestatten. Jedoch handelt es
sich hier um Fernsehlesegeräte, die in der Anschaffung sehr teuer sind und keine einfache Handhabung gestatten. Darüber
hinaus sind diese Geräte nur stationär einsetzbar.
Der Erfandung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Vergrößerungs-
und Lesegerät so auszubilden, daß auch bei einer
-3-
- Tr-
Vergrößerung bis zum Sechzehnfachen und binokularem Sehen
keine Konvergenz und Akkomodation für die Beobachtung des
Objektes erforderlich ist, daß der Arbeitsabstand zwischen Gerät und Objekt groß ist, daß ein großes und scharf abgegrenztes
Gesichtsfeld erhalten wird und das Gerät eine aberrationsfreie Abbildung gewährleistet und ein ermüdungsfreies
Sehen gestattet und kostengünstig in der Herstellung ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
das Gerät einen Hohlspiegel aufweist, in dessen optischer Achse zwischen dem Hohlspiegel und.dessem Brennpunkt ein
zur optischen Achse geneigter halbdurchlässiger Spiegel angeordnet ist und daß ein mon- oder binokulares Fernrohr zur Betrachtung
der Spiegelfläche und damit des Objektes dient. Ein erfindungsgemäßes
Gerät besteht somit in seinem einfachsten Aufbau aus einem Hohlspiegel, einem halbdurchlässigen Spiegel
und einem handelsüblichen Fernrohr. Das zu betrachtende Objekt wird im Brennpunkt des Hohlspiegels angeordnet
und mittels des Fernrohres über den halbdurchlässigen, in der optischen Achse geneigt angeordneten Hohlspiegel betrachtet.
Der freie Abstand zwischen dem Objekt und dem Gerät beträgt vorteilhaft 30 cm, so daß ein Umblättern oder
das Hantieren mit einem beliebigen Gegenstand störungsfrei erfolgen kann. Das Gerät wird vorteilhaft ortsfest angeordnet,
wobei der Gegenstand unter dem Objekt verschoben wird, so daß die jeweils gewünschte Stelle in das Blickfeld des
Betrachters gelangt. Die optische Achse wird vorteilhaft lotrecht angeordnet, so daß der Betrachter das Objekt in
bequemer Lesehaltung, d.h. mit einem nach unten geneigten Blick betrachten kann. Die Betrachtung erfolgt über einen
handelsüblichen Feldstecher, der auf Unendlich eingestellt werden muß. Durch das optische System von halbdurchlässigem
-4-
Spiegel und Hohlspiegel wird das Objekt ins Unendliche abgebildet, so daß dieses mit dem auf Unendlich eingestellten
Feldstecher ohne Akkomodation und Konvergenz binokular betrachtet werden kann. Durch die ortsfeste
Anordnung des Gerätes spielt auch ein eventuelles Zittern des Betrachters keinerlei Rolle. Bei dem Gerät können auch
längere Arbeiten ermüdungsfrei durchgeführt werden.
Die Höhe der Vergrößerung richtet sich nach der Vergrößerung des verwendeten Fernrohres. Als vorteilhaftes Anwendungsgebiet
hat sich ein Vergrößerungsbereich zwischen sechs und sechzehn erwiesen.
Achsensymmetrische Ametropien können dadurch auskorrigiert werden, daß man die Okulare des Feldstechers entsprechend
der Ametropie einstellt. Dies erfolgt so, daß der Betrachter den Feldstecher vor Benutzung auf einen entfernten Gegenstand
einstellt. Anschließend wird der Feldstecher in eine Halterung des Gerätes eingesetzt. Der Vorteil des
neuen Gerätes besteht in einem großen Arbeitsabstand, einem großen und scharf begrenzten Gesichtsfeld und durch die
Anwendung eines Spiegelsystems in einer scharfen ,abb errationsfreien
Abbildung. Darüber hinaus ist das Gerät leicht transportierbar.
Hohlspiegel, halbdurchlässiger Spiegel und Fernrohr sind vorteilhaft in einem Gehäuse angeordnet, das von einem
Ständer getragen ist, der mit einer Grundplatte verbunden ist. Auf dieser Grundplatte wird das Objekt aufgelegt.
Zur Scharfeinstellung des Objektes kann entweder die Grundplatte
in der Höhe oder aber der Hohlspiegel in seinem Abstand /ur Grundplatte vorschoben werden. Als vorteilhaft
hat es sich erwiesen, auf die Grundplatte einen Kreuztisch aufzulegen, der eine stetige Verschiebung des
-5-
Objektes in der Betrachterebene gestattet.
Es ist auch denkbar, das Gerät auch an der Wand oder sonstwie zu befestigen, so daß alle möglichen Arbeiten
wie Montagen oder Operationen mit diesem durchgeführt werden können.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben, in dieser zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt nach Linie I-I in Fig.2
und
Fig. 2 eine Stirnansicht des in Fig. 1 dargestellten Gerätes.
Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Gerät besteht aus einer Grundplatte 1, an der ein Ständer 2 angeschlossen
ist, der sich senkrecht zu dieser erstreckt. Am oberen Ende des Ständers 2 ist ein Gehäuse 3 befestigt, das das
optische System aufnimmt.
Das optische System besteht aus einem Hohlspiegel 4 , der in der Höhe verstellbar ist. Mit 5 ist die gestrichelt
gezeichnete obere Stellung des Hohlspiegels 4 bezeichnet. Die optische Achse des Hohlspiegels 4 verläuft senkrecht
zur Grundplatte 1. In dieser optischen Achse ist ein halbdurchlässiger Spiegel 6 angeordnet, der die vom auf der
Grundplatte 1 ruhenden Objekt 7 kommenden Strahlen zum Hohlspiegel 4 hindurchgehen läßt und die vom Hohlspiegel zurückkoinmenden
Strahlen in der Zeichnung nach links ausblendet. In den ausgeblendeten Teil des Strahlenganges ist ein
binokulares Fernrohr 8 eingesetzt, das mittels einer Halterung 9 um Gr-häune bof ost i qbar ist.
-6-
Im Bereich der optischen Achse des Hohlspiegels 4 ist das Gehäuse 3 mit einer Öffnung 10 versehen. Die Beleuchtung
des Objektes 7 kann über am Gehäuse 3 angeordneten Lampen oder aber auch über seperat aufgestellte Lampen erfolgen.
Auf der Grundplatte 7 wird vorteilhaft ein Kreuztisch (nicht dargestellt) angeordnet, der eine stetige Verschiebung des
Objektes 7 in der Ebene der Grundplatte gewährleistet, so daß der durch das Fernrohr 8 schauende Betrachter das Objekt
erschütterungsfrei beobachten kann. Der Abstand zwischen Objekt und Gehäuse 3 des Gerätes wird vorteilhaft mit
300 mm festgelegt, was ein einwandfreies Arbeiten und Hantieren unterhalb des Gerätes gestattet. Es ist jedoch auch denkbar,
andere Abstände zu wählen.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Gerätes besteht darin, daß
eine Vergrößerung von sechs- bis sechzehnfach binokular ohne weiteres zu erreichen ist. Die monokulare Vergrößerung kann
noch höher gewählt werden. Ein weiterer Vorteil ist die bequeme Lesehaltung des Beobachters, der mit einem Blick nach
unten die Betrachtung des Objektes vornehmen kann. Darüber hinaus ist ein erfindungsgemäßes Gerät transportabel, so
daß es auch in Bibliotheken etc. mitgenommen werden kann. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Gerätes besteht in
der hohen optischen Qualität und dem scharf abgegrenzten und großen Gesichtsfeld.
Claims (7)
1. Vergrößerungsgerät, insbesondere Lesegerät für Sehbehinderte, dadurch gekennzeichnet, daß das Gerät einen
Hohlspiegel (4) aufweist, in dessen optischer Achse zwischen dem Hohlspiegel (4) und dessen Brennpunkt ein zur
optischen Achse geneigter, halbdurchlässiger Spiegel (6) angeordnet ist und daß ein mon- oder binokulares Fernrohr
zur Betrachtung des vom halbdurchlässigen Spiegel (6) im Unendlichen abgebildeten Objektes (7) dient.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Abstand des Hohlspiegels relativ zum Objekt einstellbar ist.
3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlspiegel (4) und der halbdurchlässige Spiegel
(6) in einem Gehäuse (3) angeordnet sind, das in Richtung der optischen Achse des Hohlspiegels (4) eine
Öffnung (10) aufweist.
4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß im Gehäuse eine Halterung (9) für ein handelsübliches Fernrohr (8) vorgesehen ist.
5. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (3) an einem mit einer Grundplatte (1) verbundenen Ständer (2) derart befestigt ist,
daß die optische Achse des Hohlspiegels senkrecht zur Grundplatte verläuft.
6. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet ,daß die Grundplatte (1) mit einem Kreuztisch
-2-
versehen ist.
7. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Grundplatte (1) oder der Kreuztisch höhenverstellbar ausgebildet sind.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE3217939A DE3217939C2 (de) | 1982-05-13 | 1982-05-13 | Betrachtungs- und Lesegerät |
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Family
ID=6163423
Family Applications (1)
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- 1983-05-12 US US06/493,911 patent/US4560255A/en not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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