DE1920921C - Zeicheneinrichtung - Google Patents
ZeicheneinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Zeichencinriehtung für Mikroskope, insbesondere für Mikroskope mit geneigtem
Einblick.
Zeicheneinrichtungen für Mikroskope sind an sich seit langem bekannt. Bei einer Ausführutigsl'orm dieser
Zeicheneinrichtimg wird die Zeiehenfläche im Mikroskoptubus oder oberhalb des Mikroskoptubus
in den Mikroskopstrahlengang eingespiegelt. Das erfordert selbstverständlich, daß der Mikroskoptubus
für den Anschluß einer derartigen Zeichcneinrichtiing besonders ausgerüstet sein muli. Diese Zeicheneinrichtungen
haben selbstverständlich den Vorteil, daß als Auflagefläche für das Zeichenpapier die
Tis.'hobcrllüehe selbst, auf der das Mikroskop stellt.
benutzt werden kann. Der Nachteil liegt aber darin, daß sie nicht für beliebige Mikroskope anwendbar
sind.
Eine andere Ausführungsform derartiger Zeicheneinrichtungen besteht in einem speziellen Zeichenokular,
bei dem die Einspiegelung der Zeiehenfläche oberhalb des Okulars erfolgt. Derartige Zeichenokulare
sind, da das Okular selbst in den Okulartubus des Mikroskops einsetzbar ist an allen Mikroskopen
anwendbar, wenn man von der Bildfehlerkompensation gewisser Okulare absieht. Da jedoch
di.; Okularachse und die Achse des die Zeiehenfläche abbildenden Strahlenbündels in einem festen Winkel
zueinander angeordnet sind, können diese Zeichenokulare entweder nur an Mikroskopen nvt vorgegebener
Neigung des Einblicks verwendet werden, sofern die Auflagefläche für das Zeichenpapier der
Mikroskoplisch ist, oder es muß ein spezielles Zeichenpult zur Hilfe genommen werden. Die Nachteile
dieser Zcichenokulare sind einmal in der vorstehend genannten Einschränkung hinsichtlich ihrer Vcrwend
barkeit und dann vor allen Dingen darin zu sehen, daß die Pupillenlage bzw. ihr Abstand von der Austrittsflädie
ungünstig beeinflußt werden. Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen, daß die Zeiehenfläche
zwischen dem Mikroskop und dem Benutzer liegt, was zu einer unbequemen Körperhaltung führt, und
daß auf die Zeiehenfläche nicht fokussiert werden kann.
Auch ist es aus der britischen Patentschrift 572 820 bekannt, über einen Strahlenteiler zwischen der
Augen- und Feldlinse die Filmebene einer Kamera in ein Okular ein/uspiegeln.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Zeicheneinrichtung zu schaffen, dl·· ;>n jedem beliebigen
Mikroskop verwendbar ist und die vorstehend beschriebenen Nachteile vermeidet. Die Zeicheneinrichtung
nach der Erfindung ist gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) ein Okular mit einer zwischen der Feldlinse und der Augenlinse des Okulars angeordneten teildurchlässigen
Einspiegelungsfläche,
b) einen mit dem Okular verbundenen, auf die Einspiegelungslläche ausgerichteten Tubus, in dem
ein Objektiv angeordnet ist, das die Zeichenlläche in eine der Zwischenbildebene des Okulars
äquivalente Ebene abbildet,
c) ein am Ende des Tubus angeordnetes Spiegelpaar zur Bildaufrichtupg und
So d) einen mit dem Spiegelpaar verbundenen Ablenkspiegel.
Es ist vorteilhaft, das Objektiv verschiebbar anzuordnen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind
die beiden Spiegelflächen des S,>iegelpaares um 90 '
gegeneinander verdreht und der Ablenkspiegel im. eine in seiner Fläche liegende Achse drehbar. Um
diese Einrichtung sowohl für Links- wie für Rechtshänder verwendbar zu machen, kann der in Lichtrichtung
gesehen erste Spiegel des Spiegelpaares zusammcn mit dem Ablenkspiegel um 180" um die
.Achse des aus dem ersten Spiegel austretenden Strahlenbündels
drehbar angeordnet sein. Um die Zcicheneinrichtung universell verwendbar zu machen, d. h.
für Mikroskope mit beliebiger Einblickneigung und verschieden großen Stativen, ist es erforderlich, auch
den Abstand des Mittelpunktes der Zeiehenfläche von der optischen Achse des Mikroskops variabel zu gestalten.
Das läßt sich dadurch erreichen, daß die bei-
den Spiegel des Spiegelpaares jeweils um die Achse des aus ihnen austretenden Strahlenbündels drehbar
und daS der Ablenkspiegel zusammen mit dem ersten Spiegel schwenkbar und um eine in seiner Fläche
liegende Achse drehbar angeordnet sind.
Es ist zweckmäßig, in dem Tubus eine Feldlinse in einer der Feiülinse des Okulars äquivalenten Ebene
anzuordnen.
Durch die· Anordnung der Strahlenvereinigungsfläche
zwischen der Feldlinse und der Augenlinse des Okulars wird die Pupülenlage und insbesondere der
Abstand der Pupille von der Austrittsfläche des Okulars nicht beeinflußt. Infolge der seitlichen Einspiegelung
liegt auch die Zeichenfläche jeweils neben und nicht vor dem Mikroskop. Die Bildaufrichtung erfolgt
dabei in jedem Falle durch das Zusammenwirken des Ablenkspiegels mit den beiden Spiegeln des
Spiegelpaares. Um die Zeicheneinrichtung von der Einhlickneigung des Nükroskops unabhängig zu
machen, ist der Ablenkspiegel um eire in seiner
Fläche liegende, auf der von dem einfallenden und ausfallenden Hauptstrahl aufgespannten Ebene senkrecht
stehende Achse drehbar. Damit kann durch die Einstellung d<-s Ablenkspiegels in jedem Falle die
Okularneigung ausgeglichen werden. Werden dabei die beiden Spiegelflächen des Spiegelpaares um 90
gegeneinander verdreht, dann genügt allein die Sclnvenkbarkeit des Ablenkspiegels, um die Bildaufrichtiing
zu erwirken und als Zeichenlläehe die Tischplatte selbst zu benutzen. Um dabei die Abbildung an
veischiedene Ahbildungsentfernungen anpassen zu
körnen, ist das Objektiv verschiebbar angeordnet. Selbstverständlich ändert sich damit auch die Vergrößerung
der Zeichenfläche in geringem Maße.
Wird bei der hier beschriebenen Anordnung der Ablenkspie jel zusammen mit dem ersten Spiegel des
Spiegelpaares um die Achse des aus diesem Spiegel austretenden Strahlenbündels um 180 schwenkbar
angeordnet, dann kann die Zeichenfläehe entweder rechts oder links vom Mikroskop liegen, so daß sie
für Rechts- oder Linkshänder üi der bequemsten Stellung
ist.
Die Anordnung, bei der nicht nur der Ablenkspiegel schwenkbar, sondern auch beide Spiegel des
Spiegelpaares jeweils um die Achse der aus ihnen austretenden Bündel drehbar sind, erlaubt nicht nur
die Verwendung der Zeicheneinrichtung an Mikroskopen mit beliebiger Einblickneigung, sondern sie
gestattet darüber hinaus noch, den Abstand des Mittelpunktes der Zeichenfläehe vom Mikroskop zu
variieren. Damit ist eine für Mikroskope beliebiger Art geeignete Zeicheneinrichtung vorhanden.
In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt
Fig. I in perspektivischer Darstellung die wesentlichen
Teile einer Ausführungsform der Zeichencinrichtung,
Fig. 2 schematisch die Anordnung der insgesamt
erforderlichen vier Spiegel Machen einer weiteren Ausführungsform,
Fig. 3 ein maßstäbliches Ausfülirungsbeispid in
einer schematischen Darstellung.
In dem Okular I ist zwischen der Feldlinse 2 und der Augenlinse 3 eine Strahlenvereinigungslläche 4
angeordnet, die als icilverspiegelte Fläche eines Teilerwürfels 4« ausgebildet ist. In einem seitlich des
Okulars 1 angebrachten Tubus 5 sind ein Objektiv 6 und eine Blende 7 angeordnet. Der Tubus 5 wird von
einem Prismenpaar aus zwei rechtwinkligen Prismen 8, 9 abgeschlossen, deren Hypotenusenflächen
um 90 gegeneinander verdreht sind. Der Fintrittsfläche des Prismas 9 gegenüber ist ein Ablenkspirgel
10 vorgesehen, der um eine in seiner Fläche liegende Achse schwenkbar ist, die auf der von dem einfallenden
und dem ausfallenden Hauptstrahl aufgespannten Ebene senkrecht steht. Mit 11 ist die Zeichenfläche,
mit 12 der Mikroskoptubus und mit 13 die
ίο Objektebene bezeichnet.
Bei dieser Anordnung genügt die Sclnvenkbarkeit des Ablenkspiegeis 10. um die Einblickneigung des
Okulars gegenüber der Vertikalen auszugleichen. Besteht beispielsweise eine Einblicknetgung von 30
gegenüber der Vertikalen, dann ist der Ablenkspiegel
10 so einzustellen, daß zwischen dem einfallenden und dem ausfallenden Haupt '/ahl ein Winkel von
W) entstellt. Im Falle einer Okuhrneiuunti von 45
beträgt der entsprechende Winkel ebenfalls 45 . Die
beträgt der entsprechende Winkel ebenfalls 45 . Die
ao Zeicheneinrichtung ist demnach auch für Mikroskope mit senkrechtem Hinblick zu verwenden, wenn der
Abi·.ukspiegcl gegenüber der Vertikalen eine Neigung
von 45 hat. so daß zwischen dem einfallenden und dem ausfallenden Hauptstrahl ein Winkel von
90 entsteht.
In der Fig. 2 sind lediglich uie sier bei dei Zeicheneinrichtung
benötigten Spiegelflächen bzw. die äquivalenten Prismen dargestellt. Dabei sind auch die
beiden Prismen 8 und 9 jeweils um die Achsen der aus ihnen austretenden .Strahlenbündel drehbar angeordnet.
Um mit dieser Anordnung eine Bildaufrichtung bei geneigtem Okularhlick zu erzielen, ist das
Prisma 8 um die Achse des aus ihm austretenden Bündels so weit gedreht, daß sein.· lüntrittslläche
parallel zur Zeichenlläclie liegt. Zusammen mit dieser Drehung des Prismas 8 ist auch das Prisma 9 gedreht,
so daß dessen Austrittsflächc ebenfalls parallel zur Zeichenfläehe liegt. Da in dieser Stellung dieser
beiden Prismen und der selbstverständlich /ugeonlneten Stellung des Ablenkcpiegels 10 eine Bilddrehung
eintreten würde, wenn die Okularachse gegenüber der Vertikalen geneigt ist, ist eine zusätzliche
Drehung des Prismas 9 zusammen mit dem Ablenkspiegel 10 um die Achse des aus dem Prisma 9 austretenden
Strahlenbündel erforderlich. Bei einer Okularneigung von 30 gegenüber der Vertikalen
beträgt diese Drehung 15 . Der Winkel zwischen dem eintretenden und d>*ni austretenden Hauptstrahl des
Ali-enkspiegels beträgt 90 . Es ist leicht aus der
Zeichnung zu erkennen, daß dadurch auch der Abstand zwischen der Zeichenfläehe und dem Mikroskop
vergrößert wird.
In der Fig. 3 ist schematisch die Zcicheneinrichtung
maßstäblich dargestellt, wobei lediglich der mittlere Teil eine Frontansicht, die seitlichen Teile
zwei zur Darstellung um 90 gedrehte Seitenansichten zeigen. Die Bezeichnung der einzelnen Bauteile
ist die gleiche wie bei den F i g. I und 2. Zusätzlich sind hier die Okularzwischenbildebene 14 und die ihr
äquivalente Zwucheiibildebene 15 der Zeicheneinrichtung
sowie die in dem Tubus 5 angeordnete Feldlinse IC» dargestellt. Durch eine Verschiebung des
Objektivs 6 ändert sich die Entfernung auf der Bildseite und damit natürlich auch die Fintfcrming auf der
Seite der längeren Strahlungswcite. Bei ilen in tier
Zeichnung zugrunde gelegten Verhältnissen ergibt eine Verschiebung iles Objektivs um 2.7 mm eine Änderung
in -ler Höhenlage der Zeichenlläclie um
0 mm. Dabei sind folgende optische Werte zuundc
gelegt:
Brennweite des Objektivs 76,0 mm
Abstand der bildscitigen Hauptebene des Objektivs von der Zwischenbildcbenc
der Zeicheneinrichtung 89,8 mm
Abstand der Zeichenfläche von der objektscitigen Hauptebene des Objektivs 494 mm
Dabei ergibt sich ein Abstand der Zcichenfiächc von der Ebene, in der die Okularachse das Okularzwischcnbild
schneidet, von 305 mm. Bei einer Verschiebung des Objektivs um 2,7 mm in Richtung auf
das Zwischenbild erhöht sich dieser Abstand der Zeichenfläche auf 405 mm. Damit ist eine Anpassung
der Zeicheneinrichtung an die Höhe verschiedener Mikroskopstative gewährleistet.
I lierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
- Patentansprüche:I. Zeicheneinrichtung für Mikroskope, insbesondere Für Mikroskope mit geneigtem Einblick, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:a) ein Okular (1) mit einer zwischen der Feldlinse (2) und der Augenlinse (3) des Okulars angeordneten teildurchlässigen Einspiegelungsfläche (4),b) einen mit dem Okular verbundenen, auf die Einspiegelungsfläche (4) ausgerichteten Tubus (5), in dem ein Objektiv (6) angeordnet ist, das die Zeichenfläche (11) in eine der Zwischenbildebene (14) des Okulars (1) äquivalc.'e Ebene (15) abbildet.c) ein am Ende des Tubus angeordnetes Spiegelpaar zur Bildaufrichtung (8. 9) undd) einen mit dem Spiegelpaar verbundenen Ablenkspiegel (10).
- 2. Zeicheneinrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das Objektiv (6) verschiebbar angeordnet ist.
- 3. Zeichcneinrichtiing nach '\nspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spicgeltlächen des Spiegelpaares (8, 9) um 90 gegeneinander verdreht sind und daß der Ablenkspiegel (10) um eine in seiner Fläche Pegend; Achse schwenkbar ist.
- 4. Zeicheneinrichtung nach / nsprin'h 3, dadurch gekennzeichnet, daß der in Lichtrichtung gesehen erste Spiegel (9) des Spiegelpaares zusammen mit dem Ablenkspiegel (10) um 180 um die Achse des aus diesem ersten Spiegel austretenden Strahlenbündels drehbar ist.
- 5. Zeicheneinrichtung nach Anspruch 1 oder 2. dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Spiegel (8, 9) des Spiegelpaares jeweils um die Achsen des aus ihnen austretenden Strahlenbündel drehbar und daß der Ablenkspiegel (10) zusammen mit dem in Lichtrichtung gesehen ersten Spiegel (9) drehbar und um eine in seiner Fläche liegende Achse schwenkbar ist.
- 6. Zeicheneinrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5. dadurch gekennzeichnet, daß im Tubus (5) eine Feldlinse (16) in einer der Feldlinse (2) des Okulars (1) äquivalenten Ebene angeordnet ist.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1920921C true DE1920921C (de) | 1972-12-28 |
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ID=
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