DE1038234B - Anordnung zur Darbietung eines dunklen Sehobjektes auf hellem Umfeld mittels polarisierten Lichtes - Google Patents

Anordnung zur Darbietung eines dunklen Sehobjektes auf hellem Umfeld mittels polarisierten Lichtes

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DE1038234B
DE1038234B DET10761A DET0010761A DE1038234B DE 1038234 B DE1038234 B DE 1038234B DE T10761 A DET10761 A DE T10761A DE T0010761 A DET0010761 A DE T0010761A DE 1038234 B DE1038234 B DE 1038234B
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Hans-Joachim Haase
Bernhard Gorges
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BERNHARD GORGES
HANS JOACHIM HAASE
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61BDIAGNOSIS; SURGERY; IDENTIFICATION
    • A61B3/00Apparatus for testing the eyes; Instruments for examining the eyes
    • A61B3/02Subjective types, i.e. testing apparatus requiring the active assistance of the patient
    • A61B3/08Subjective types, i.e. testing apparatus requiring the active assistance of the patient for testing binocular or stereoscopic vision, e.g. strabismus

Description

  • Anordnung zur Darbietung eines dunklen Sehobjektes auf hellem Umfeld mittels polarisierten Lichtes Die Erfindung geht von einer Anordnung zur Darbietung eines dunklen Sehobjektes auf hellem Umfeld mittels polarisierten Lichtes aus und beschäftigt sich mit der neuartigen und verbesserten Ausgestaltung einer solchen Anordnung mit dem speziellen Zweck, sie zur Untersuchung der verschiedenen binokularen Sehfunktionen des menschlichen Augenpaares besonders geeignet zu machen.
  • Die klassische, bekannte Ausführungsform dieser D arbietungsordnung ist der Projektor zur stereoskopischen Vorführung stehender oder bewegter Bilder bei dem die von getrennten Aufnahmepunkten erzeugten Teilbilder oder Teilbildreihen mittels in den Strahlengang eingeschalteter, gekreuzter Polarisatoren auf die gleiche Bildfläche projiziert und durch eine Analysatorbrille mit ebenfalls gekreuzten, den Teilhildpolarisatoren gleichgerichteten, polarisierenden Folien den beiden Augen in richtiger Zuordnung getrennt dargeboten werden. Durch den Zwang zur Benutzung einer Analysatorbrille ist diese Darbietungsart in ihrer allgemeinen Anwendbarkeit beschränkt.
  • Man hat auch schon bei optometrischen Untersuchungen des Muskel- und Sehgleichgewichtes des menschlichen Augenpaares für die Darbietung der Testbilder polarisiertes Licht verwendet. Diese be kannten Geräte bieten aber dem Prüfling die Testobjekte unter helligkeitsmäßig unnatürlichen Sehbedingungen nämlich als relativ kleine, leuchtende Sehzeichen auf dunklem Umfeld dar. Diese optisch gewissermaßen negative Darstellungsart übt aber physiologische Wirkungen auf den Sehvorgang an sich und besonders auf den binokularen Einstellmechanisinbus aus, die bei der Muskelgleichgewichts- bzw. Heterophorieprüfung zu Fehlmessungen führen und bei der Sehgleichgewichtsprüfung die Feststellung kleinerel-. aber trotzdem bedeutungsvoller Unterschiede praktisch unmöglich machen. Es ist daher auch schon die Möglichkeit erwähnt worden, auf zwei nebeneinanderliegenden, zueinander entgegengesetzt polarisiert leuchtenden Umfeldern an koordinierten Orten lichtundurchlässige Sehobjekte anzuordnen und durch eine Analysatorbrille mit entsprechend gekreuzten, polarisierenden Folien die beiden Bildhälften je monokular sichtbar zu machen. Durch die Nebeneinanderanordnung der Bildfelder wird aber ein Fusionszwang ausgeübt, der jede Heterophoriemessung unmöglich macht. Daher ist dieses Prinzip nicht zur praktischen Anwendung gekommen.
  • Für die Untersuchung auf die sonstigen, für den Sehvorgang als wichtig erkannten binokularen Anomalien, nämlich der Aniseikonie, bei der das Testobjekt den beiden Augen in ungleicher Größe erscheint, der Zyklophorie, bei der das Testobjekt infolge gegenseitiger Verrollung der Augen um ihre optischen Achsen in zwei zueinander verkanteten Bildern erscheint, und des unvollkommenen räumlichen Sehens, ist bisher nur das Arbeitsprinzip bekannt, bei dem zwei nebeneinander angeordnete Testobjekte durch im Beobachtungsstrahlengang angeordnete, undurchsichtige Trennmittel geometrisch getrennt werden. Diese außerhalb der Testobjektebene angeordneten Trennmittel lösen aber die Messung störende Fusions- und Akkommodationsreize aus, stören in manchen Fällen den Wahrnehmungsvorgang für eines oder beide Augen durch binokulare Überlagerung mit den Testobjektbildern und setzen überdies eine strenge, schwer einzuhaltende und lästige Lagenjustierung des zu prüfenden Augenpaares in bezug auf die I'riifanordnung voraus.
  • Die vorliegende Erfindung ist von den geschilderten und weiteren Nachteilen der bekannten Darbietungsanordnungen frei. Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Darbietung eines dunklen Sehobjektes auf hellem Umfeld mittels polarisierten Lichtes und kennzeichnet sich in erster Linie dadurch, daß ein polarisiert leuchtendes Sehobjekt auf einem unpolarisiert leuchtenden Umfeld angeordnet ist, dessen Helligkeit und Farbe durch die Wirkung eines absorilierenden Mediums der Helligkeit und Farbe des Sehobjektes praktisch gleich ist, wenn dieses durch einen gleichgerichteten Analysator betrachtet wird. Nur unter diesen Umständen ist das Sehobjekt bei Betrachtung durch einen gleichgerichteten Analysator völlig unsichtbar, während es andererseits bei Betrachtung durch einen gekreuzten Analysator in stärkstem Kontrast, nämlich schwarz auf hellem, detailfreiem Umfeld erscheint.
  • Bisher konnte die Forderung nach Schaffung von detailfreien Bildflächenbezirken mittels polarisierten Lichtes nur mit Hilfe des bekannten Doppelprojektor prinzips erfüllt werden, bei dem auf alle Bildfeldbezirke polarisiertes Licht projiziert wird. Die Erhndung weist nun einen Weg, wie man mit normaler, also nicht durch Polarisation um mehr als die Hälfte in der Intensität geschwächter Beleuchtung und ohne unabdingbare Benutzung des Projektionsprinzips ein polarisiert leuchtendes Sehobjekt nebenbirdfrei darbieten kann.
  • Eine zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß man das Sehobjekt in gewünschter Form und Größe aus einer handelsüblichen Polarisationsfolie nachbildet und dieses Stück Polarisationsfolie mit dem Umriß des Sehobjektes (im nachstehenden kurz »Nachbildung« genannt) mit einer unpolarisiert durchlässigen Folie kombiniert. Da die Polarisationsfolie durch Absorption und Reflexion im Verltältnis zur nichtpolarisierenden Folie einen Lichtverlust von erfahrungsgemäß 10 bis 15 0/o verursacht, wird letztere erfindungsgemäß in ihrer Transparenz um diesen Betrag geschwächt. Dies geschieht z. B. in der Weise, daß aus einer neutralgrau angefärbten Folie, einer grauverschleierten photographischen Schicht auf transparenter Unterlage od. dgl. Offnungen entsprechend dem Sehobjektumriß ausgespart und die Öffnungen mit der Nachbildung nahtlos verdeckt werden.
  • Eine solche zusammengesetzte Sehobjektfolie oder -scheibe kann beispielweise in der geforderten natürlichen Sichtgröße, von hinten durchleuchtet, in einem Schaukasten aus beliebiger Entfernung direkt oder; zwecks Entfernungshalbierung, über einen Planspiegel indirekt dargeboten werden. Solche Schaukästen sind fiir Augenuntersuchungszwecke bekannt. Es ist aber auch möglich, solche Sehobjektscheiben als Diapositive geeigneter Größe zu projizieren.
  • Die Sehobj ektdarbietungsanordnung gemäß vorliegender Erfindung ist vielseitig, z. B. auch für Werbezwecke verwendbar.
  • Ein spezielles und nicht nur wirtschaftlich wichtiges Anwendungsgebiet der neuartigen Anordnung besteht in der Feststellung und Messung von binokularen Sehanomalien der weiter oben beschriebenen Art und in der Festlegung der für die Herstellung komfortahlen binokularen Sehens günstigsten optischen Korrektionsmittel, denen nach neueren Erkenntnissen ein sehr erheblicher Einfluß auf das menschliche Wohlbefinden und die visuelle und allgemeine Leistungsfähigkeit zukommt. Demgemäß betrifft die Erfindung weiterhin eine Anordnung zur Prüfung der binokularen Sehfunktionen mit getrennten, durch unterschiedliche Polarisation monokular gleichzeitig dargebotenen Testobjekten und kennzeichnet sich dadurch, daß zwei unterschiedlich polarisiert leuchtende Testobjekte auf dem unpolarisiert leuchtenden Umfeld angeordnet sind, dessen Helligkeit und Farbe durch die Wirkung eines absorbierenden Mediums der Helligkeit und Farbe des Sehobjekts praktisch gleich ist, wenn dieses durch einen gleichgerichteten Analysator betrachtet wird. Die Erfindung unterscheidet sich also sowohl von dem be- kannten Prinzip des Doppelprojektors für die Raumbilddarbietung als auch von der theoretisch erörterten Möglichkeit der Heterophorieprüfung mittels polarisierter, benachbarter Monokularbilder durch die unpolarisiert leuchtende Bildgrundfläche und von der letzteren überdies noch durch die für beide Augen gemeinsame, einzige Umfeldfläche.
  • Nachstehend wird die Erfindung an Hand von bevorzugten Ausführungsformen von Anordnungen zur Prüfung der binokularen Sehfunktionen näher erläutert und an Hand der beigefügten Zeichnungen dargestellt. Es zeigen Fig. 1 bis 8 schematische Aufsichten auf Sehtafeln zur Prüfung bzw. Herstellung des Sehgleichgewichts und zur Feststellung und Messung von Heterophorien mit Testobjekten viererlei verschiedener Ausgestaltung, wie sie entweder gemäß Fig. 1, 3, 5 bzw. 7 einem orthophoren oder gemäß Fig. 2, 4, 6 bzw. 8 einem heterophoren Augenpaar erscheinen, Fig. 9 bis 12 schematisch eine Sehtafel zur Feststellung und Messung von Aniseikonien in Aufsicht und Schnitt, Fig. 13 bis 16 schematisch eine Sehtafel zur Feststellung und Messung von Zyklophorien mittels verstellbarer Testobjekte in Aufsicht und Schnitt, Fig. 17 und 18 schematische Aufsichten auf eine andersartige Zyklophorie-Sehtafel mit feststehenden Testobjekten, wie sie entweder gemäß Fig. 17 einem unverrollten Augenpaar oder gemäß Fig. 18 einem gegeneinander verrollten Augenpaar erscheinen, und Fig. 19 bis 23 schematisch eine Sehtafel zur Prüfung des binokular räumlichen Sehvermögens in Aufsicht und Schnitt.
  • Beispiel I Sehtafeln zur Prüfung bzw. Herstellung des Sehgleichgewichts und zur Feststellung und Messung von Heterophorien (Heterophorieteste) Die Prüfung auf Sehgleichgewicht kann bekanntlich durch einen Schärfe- oder Schwärzungsvergleich zwischen zwei monokular aufgenommenen Seheindrücken und die Heterophorieprüfung an Hand der scheinbaren Verschiebung zweier monokular wahrgenommener Testobjekte aus ihrer wirklichen Lage zueinander durchgeführt werden. Für eine ausreichend genaue Sehgleichgewichtsprüfung ist es, wie weiter oben bereits angedeutet, unerläßlich, möglichst dunkle Testobjekte auf hellem Umfeld darzubieten.
  • Für eine qualitativ zuverlässige und quantitativ genaue Heterophorieprüfung ist es unerläßlich, Leuchtdichten und Leuchtfeldgrößen oberhalb gewisser Mindestmaße zu halten, die natürlichen Fusionsreize auszuschalten oder zumindest herabzumindern und keine unnatürlichen Fusionsreize wirksam werden zu lassen und außerdem leicht und genau erkennbare Merkmale für die richtige oder falsche scheinbare Stellung der monokular dargebotenen Testobjekte zu schaffen.
  • Im folgenden werden vier Sehtafeln näher erläutert, mit denen erfindungsgemäß alle diese Forderungen gemeinsam erfüllt werden.
  • In den vier Figurenpaaren 1-2, 3-4, 5-6 und 7-8 ist je ein Testobjekt bestimmter Form und monokularer Aufteilung dargestellt, wobei die Laufrichtung der Schraffur in den Fig. 1, 3, 5 und 7 die Lage der Polarisationsachsen der Teilbildnachbildungen und das jenige Teilbild angibt, das bei Betrachtung durch eine Analysatorbrille mit den für heutige Stereofilmvorführungen üblichen, gekreuzten Polarisationsrichtungen der Polarisationsfolien entweder vom rechten R oder vom linken L des Prüflings schwarz gesehen wird. Figurenpaar 1-2 zeigt ein Testobjekt in Form eines einfachen Kreuzes und Figurenpaar 3-4 ein im Sinne des bekannten Duaneschen Sehschärfen-Strichprüfzeichens abgewandeltes Testkreuz. Im Figurenpaar 5-6 ist ein Testobjekt in Form einer 8 als Beispiel für die Möglichkeit dargestellt, ein allgemein bekanntes Symbol etwa'für die erleichterte Prüfung von Personen geringerer Intelligenz zu verwenden.
  • Diese Testfiguren sind so gestaltet und unterteilt, daß überhaupt keine Formenelemente vorhanden sind, die miteinander verschmelzbar wären und dadurch Fusionsreize veranlassen könnten. Bei dem in dem Figurenpaar 7-8 dargestellten Strichtestobjekt treten zwar infolge der Formgleichheit der Strichsysteme Fusionsreize auf, werden aber durch die entgegengesetzt gleichstarken Wirkungen kompensiert Die Fig. 1, 3, 5 und 7 geben formenmäßig den Scheindruck wieder, den ein praktisch orthophores Augenpaar bei erfindungsgemäßer Darbietung von dem jeweiligen Testobjekt erhält: Die Testobjektteile ergänzen sich lückenlos zum Gesamttestobjekt in seiner Nullstellungsform. Demgegenüber zeigen die Fig. 2, 4, 6 und 8 das Bild, das ein Augenpaar mit unzulässig großer Esophorie und rechtsäugiger Hyperphorie unter gleichen Versuchsbedingungen von den gleichen Testobjekten erhält: Die dem rechten Auge zugeordneten Testobjektteile sind stark nach schräg rechts unten ausgewandert. Testobjekte der dargestellten Art haben wegen ihrer symmetrischen Nullstellungsform den untersuchungstechnischen Vorteil, daß bereits schwache Muskelgleichgewichtsfehler zu eindeutig erkennbaren und leicht beschreibbaren Verlagerungen der Testteilbilder führen.
  • Der einzige überhaupt noch mögliche Fusionsreiz geht also nur noch von der Umrandung des Testfeldes aus und kann durch entsprechende Wahl der Testfeldausmaße auf einen gewünschten Wert eingestellt werden.
  • Die Untersuchung auf Sehgleichgewichtsfehler erfolgt vorzugsweise an Hand von Seheindrücken gemäß Fig. 1, 3, 5 oder 7, wobei zunächst eine etwa sorhandene, durch Heterophorie bedingte Teilbildauswanderung in bekannter Weise, z. B. mittels prismatischer Gläser, ausgeglichen wird. Die Brechkraft der zur Beseitigung der Auswanderung erforderlichen prismatischen Gläser stellt einerseits den Grad der jeweils vorliegenden Heterophorie dar und gibt andererseits direkt die »komfortabelste« Heterophoriekorrektion an. Der für die Sehgleichgewichtsprüfung erforderliche Schärfen- oder Schwärzungsvergleich wird bei dem Testobjekt gemäß Fig. 3 durch den dünnen Mittelstreifen in den Kreuzbalken erleichtert, weil an ihm Unschärfen leicht erkennbar sind. Die Testobjekte nach Fig. 1 und 3 haben den Vorteil, daß bei der zu erwartenden oder unschwer erreichbaren Fixierung des I(reuzmittelpunktes die zu vergleichenden Teil bildgebiete bildfeldzentral liegen und daher auf funktionell gleichwertigen, perizentralen Netzbautgebieten abgebildet werden. Bei dem Strichtestobjekt gemäß Fig. 7 schließlich liegen die zu vergleichenden Teill>ilder unmittelbar neben- und ineinander.
  • Das Wesen der in diesem Beispiel 1 beschriebenen Anordnung zur Prüfung bzw. Herstellung des Sehgleichgewichtes und zur Feststellung und Messung von Heterophorien besteht also darin, daß die beiden unterschiedlich polarisiert leuchtenden Testobjekte form- und stellungsungleiche oder nur stellungsungleiche Teile eines Bildes von charakteristischer Gesamtgestalt und vorzugsweise zum Bildschwerpunkt reichende Teile eines im wesentlichen symmetrisch erscheinenden Gesamtbildes sind.
  • Beispiel II Sehtafel zur Feststellung und Messung von Aniseikonien (Aniseikonietest) Die Aniseikonieprüfung wird bekanntlich mit Hilfe in der Größe vergleichbarer, monokular gleichzeitig dargebotener Testobjekte durchgeführt. Die hierfiir bekannten Anordnungen werden erfindungsgemäß dadurch vervollkommnet, daß durch bestimmt geformte, zusätzlich binokular dargebotene Testobjekte das zu prüfende Augenpaar sowohl gegen Höhen- und Seitenabweichungen als auch gegen Verrollung verriegelt wird und außerdem eine Möglichkeit zur Messung der aniseikonischen Differenz durch Größenverstellung eines der monokular dargebotenen Testobjekte geschaffen ist.
  • Eine diesen Anforderungen entsprechende Anordnung ist in den Fig. 9 bis 12 schematisch und unter Fortlassung an sich naheliegender Bauelemente, wie Halterung, Führung, Verstellmechanismus usw., dargestellt. In einem Rahmen 1 (Fig. 9 und 10) mit viereckig begrenzter Lichtdurchtrittsöffnung sind zwei durchsichtige Platten 2 (Fig. 11) und 6 (Fig. 12) im Strahlengang hintereinanderliegend gehaltert. Die Platte 2 trägt gemäß Fig. 11 im oberen Teil eine über ihre linke Hälfte hinwegreichende, balkenförmige Nachbildung aus Polarisationsfolie 3 auf erfindungsgemäß helligkeits- und farbgleichem Untergrund und im unteren Teil einen über die Gesamtbreite hinwegreichenden Fixier- und damit Augenverriegelungsnullbalken 4, der aus lichtundurchlässiger Substanz besteht, in Meßbasislänge parallel zum Balken 3 verläuft und in seiner Mitte einen auffällig verdickten Fixierpunkt 5 aufweist. Die zweite durchsichtige Platte 6 trägt nur im gemäß Fig. 12 oberen Teil auf ebenfalls erfindungsgemäß abgestimmten Untergrund eine über ihre rechte Hälfte hinwegreichende balkenförmige Nachbildung 7, deren Polarisationsrichtung jedoch, wie durch Schraffierung angedeutet ist, senkrecht zu der des Balkens 3 verläuft. Im gemäß Fig. 9 tind 10 zusammengebauten Zustand stoßen die beiden Nachbildungen 3 und 7 sichtmäßig in der Rahmenöffnungsmitte aneinander. Die Platte 6 läßt sich im Rahmen 1 gegenüber der Platte 2 durch nicht dargestellte Verstell- und Anzeigemittel um reichlich ein Zehntel der Meßbasislänge rechtwinklig zur Verriegelungslinie 4 meßbar verschieben.
  • Die vorstehend beschriebene Anordnung wird folgendermaßen angewendet: Das mit einer gekreuzten Analysatorbrille ausgerüstete, zu prüfende Augenpaar fixiert einerseits binokular den Punkt 5 mit dem Balken 4, wodurch es nach Höhe und Seite und gegen Verrollung verriegelt wird, und nimmt andererseits je monokular eine der beiden Nachbildungen 3 oder 7, und zwar im angenommenen Falle mit dem linken Auge den Balken 3 und mit dem rechten Auge den Balken 7 wahr. Ein iseikonisches Augenpaar sieht dabei die beiden Balken in einer durchgehenden Linie, während bei Vorliegen von Aniseikonie die beiden Balken in verschiedener Höhe erscheinen. Im letzteren Falle verstellt der Untersuchende die Höhenstellung der Trägerplatte 6 mit dem Balken 7 so lange, bis der Prüfling die beiden Balken in einer durchgehenden Linie erblickt, und verwendet den entsprechenden Höhenverstellungswert als Maßzahl für die Aniseikonie, d. h. den Größenunterschied der beiden Scheindrücke. Es bedarf keiner Erläuterung, daß es nur auf die meßbare Verlagerung einer oder beider Nteßbalken 3 oder 7 in bezug auf die Nullinie 4 ankommt.
  • Das Wesen der im Beispiel II beschriebenen Anordnung zur Feststellung und Messung von Aniseikonien mit Hilfe in der Größe vergleichbarer Testobjekte besteht also darin, daß auf dem Umfeld eine binokular wahrnehmbare Fixiernullinie mit Fixierpunkt und zwei monokular wahrnehmbare Meßlinien vorgesehen sind, von denen zumindest die eine in bezug auf die Nullinie meßbar verschieblich angeordnet ist.
  • Beispiele III und IV Sehtatelll zur Feststellung und Messung von Augenverrollungen (Zyklophorietest) Der Zyklophorietest läßt sich auf zweierlei Weise ausführen. Die eine Art geht von einem bekannten Gerät aus, bei dem die beiden Balken eines Paares halkenförmiger Testobjekte monokular getrennt betrachtet werden, und vervollkommnet es erfindungsgemäß dadurch, daß die Teststriche relativ zueinander verdrehbar ausgestaltet sind und die zur Kompensation einer scheinbaren V- oder dachförmigen Neigung der beiden Balkenbilder erforderliche Winkelverstellung der reellen Testobjektstriche als Maß für die vorhandene Augenverrollung verwendet wird.
  • Dieses Nileßverfahren soll nachstehend zuerst beschrieben werden.
  • Beispiel III Zyklophorietest mit verstellbarem Testobjekt Auch beim Zyklophorietest muß die Voraussetzung erfüllt sein, daß das zu prüfende Augenpaar gegen alle fusional - hervorgerufenen Höhen- und Seitenverstellungen verriegelt sein, den ihm innewohnenden Verrollungstendenzen jedoch ohne fusionale Behinderung folgen können muß.
  • Eine diesen Anforderungen entsprechende Anordnung ist in den Fig. 13 bis 16 schematisch und unter Fortlassung an sich naheliegender Bauelemente, wie Halterung, Führung, Verstellmechanismus usw., dargetellt. In einem Rahmen 11 (Fig. 13 und 14) mit erfindungsgemäß kreisförmig begrenzter Lichtdurchtrittsöffnung sind zwei kreisförmige, durchsichtige Platten 12 (Fig. 15) und 16 (Fig. 16) im Strahlengang hintereinander gehaltert. Die Platte 12 trägt auf ihrer gemäß Fig. 15 linken Hälfte eine lotrecht angeordnete, balkenförmige Nachbildung aus Polarisationsfolie 13 auf erfindungsgemäß helligkeits- und farhgleichem Untergrund und im Mittelpunkt einen als Fixierpunkt dienenden kleinen Kreisring 15 aus lichtundurchlässiger Substanz. Auf dem zum Balken 13 senkrechten Scheibendurchmesser ist am linken Rand eine Nullstrichmarke 142 und am rechten Rand ein kurzer. schmaler Randausbruch 182 vorgesehen.
  • Die Platte 16 ist weitgehend spiegelsymmetrisch zur Platte 12 ausgestaltet. Sie trägt auf ihrer gemaß Fig. 16 rechten Hälfte auf erfindungsgemäß abgestimmtem Untergrund eine ebenfalls lotrecht angeordnete, balkenförmige Nachbildung aus Polarisationsfol ie 17, deren Polarisationsrichtung jedoch, wie durch Schraffierung in Fig. 15 und 16 angedeutet ist, senkrecht zu der des Balkens 13 verläuft. Auch bei ihr ist auf dem zum Balken 17 senkrechten Scheibendurchmesser, jedoch am rechten Rand, eine Nullstrichmarke 146 und am linken Rand ein Randausbruch 186 vorgesehen. Die Plattenscheiben 12 und 16 lassen sich im Rahmen 11 gegeneinander um einen Winkelbereich verdrehen, wie er erfahrungsgemäß als maximaler Verrollmlgswert eines Augenpaares vorkommen kann.
  • In Fig. 13 sind die mit den Meßmarken 142 und 146 zusammenwirkenden Kreiseinteilungen, die sich neben entsprechend kreisabschnittförmigen Öffnungen im Rahmen 11 befinden, mit 192 und 196 bezeichnet.
  • Die vorstehend beschriebene Anordnung wird wie folgt henutzt: Um die Verrollungstendenz mit Sicherheit freizugeben, wird die durchleuchtete Sehtafel dem zu prüfenden, mit einer gekreuzten Analysatorbrille ausgerüsteten Augenpaar auf kontrastlosem Hintergrund, vorzugsweise in verdunkeltem Raum, dargeboten. Das Augenpaar sieht die kreisrunde Sehtafelhegrenzung binokular und fixiert gleichzeitig bitlokular den Kreisring 15, wodurch es gegen Heterophorien weitgehend verriegelt und ohne Beeinträchtigung etwaiger Verrollungstendenzen sein Verrollungsmittelpunkt festgelegt wird. Andererseits nimmt es je monokular einen der beiden Balken 13 oder 17, und zwar im angenommenen Falle mit dem linken Auge den Balken 13 und mit dem rechten Auge den Balken 17, wahr. Ein unverrolltes Augenpaar sieht bei in Nullstellung befindlichem Gerät die beiden Testhalken 13 und 17 unverstellt, d. h. zueinander parallel.
  • Einem verrollten Augenpaar andererseits erscheinen dem Verrollungszustand entsprechend der eine oder der andere Strich oder beide Striche gegenüber dem Lot geneigt und untereinander nicht mehr parallel. In diesem Falle verdreht der Untersuchungsführer nach den Weisungen des Prüflings die linke, 12, oder rechte, 16, oder beide Scheiben so weit und in solchem Drehsinne, bis beide Testbalken 13 und 16 parallel zueinander lotrecht erscheinen. Die hierbei an den Kreisteilungen 192 und 196 ablesbaren Winkelwerte dienen als Maßzahlen für die monokulare und binokulare Verrollung.
  • Das Wesen der im Beispiel III beschriebenen Anordnung zur Feststellung und Messung von Zyklophorien mit Hilfe zweier monokular dargebotener, auf Parallelität zu beurteilender, balkenförmiger Testobjekte besteht demgemäß darin, daß auf dem vorzugsweise kreisförmig begrenzten Umfeld vorzugsweise mittig ein binokular wahrnehmbarer Fixierpunkt und symmetrisch zu ihm zwei monokular wahrnehmbare, balkenförmige Testobjekte vorgesehen sind, von denen zumindest das eine zum anderen aus der Parallelstellung meßbar verschwenkbar ist.
  • Beispiel IV Zyklophorietest mit feststehenden Testobjekten Eine zweite Möglichkeit zur Ausführung des Zyklophorietestes geht erfindungsgemäß davon aus, daß man nur dem einen Auge ein einziges, balkenförmiges Testobjekt, dem anderen Auge jedoch eine Mehrzahl halkenförmiger Testobjekte in solcher Anordnung darbietet, daß sie als Radialbalken auf einem Kreisabschnitt erscheinen, dessen Mittelpunkt mit dem apparativ, z. B. mittels Fixiermarke, erzwungenen Verrollungszentrum zusammenfällt. Dem Prüfling erscheint dann eine solche Testobjektkombination wie die Kreisskala eines Drehzeigerinstrumentes mit zweiseitigem Ausschlag. dessen Zeiger, in diesem Falle das erste Testobjekt, bei verrollungsfreien Augen im Skalennullpunkt zu stehen und je nach Größe einer Verrollung nach der einen oder anderen Skalenrichtung ausgewandert zu sein scheint. Um horizontale oder vertikale Verlagerungen des einen oder anderen Testobjektes gegenüber dem Fixierpunkt infolge nicht ausgeglichener Heterophorie und unzureichender fusionaler Verriegelung zweifelsfrei erkennen und von Verrollungen unterscheiden zu können, wird zweckmäßigerweise dieser »Zeigertest« diametral verdoppelt, d. h., der einzelne Testbalken wird um sich selbst durch den Fixierpunkt hindurch verlängert und an seinem zweiten Ende eine zweite Radialstrichskala angeordnet. Diese letztgenannte Ausführungsform ist in den Fig. 17 und 18 schematisch dargestellt.
  • In der erfindungsgemäß kreisförmig begrenzten Lichtdurchtrittsöffnung eines Rahmens 21 (Fig. 17 und 18) ist eine Trägerplatte22 befestigt, derenTransparenz erfindungsgemäß gemindert ist. Sie trägt im Mittelpunkt einen als Fixierpunkt dienenden kleineu Kreisring 25 aus lichtdurchlässiger Substanz, einen lotrecht vom Mittelpunkt nach oben und unten ausgehenden Zeiger 23 aus einer balkenförmigen Nachbildung aus Polarisationsfolie und radial jenseits der beiden Zeigerenden je einige Skalenbalken 27 ebenfalls aus Polarisationsfolie, deren Polarisationsrichtung jedoch, wie in Fig. 17 durch Schraffierung angedeutet ist, senkrecht zu der des Zeiger 23 verläuft.
  • Die vorstehende Anordnung wird wie folgt benutzt: I)ie durchleuchtete Sehtafel wird wie die des Beispiels III dem zu prüfenden, mit einer gekreuzten Analysatorbrille ausgerüsteten Augenpaar beispielsweise in einem verdunkelten Raum dargeboten. Das Augenpaar sieht binokular die runde Sehtafelbegrenzung und fixiert gleichzeitig binokular den Kreisring25, wodurch es gegen Heterophorien weitgehend verriegelt und sein Verrollungsmittelpunkt festgelegt wird. Andererseits nimmt es z. B. monokular rechts den Zeiger 23 und gleichzeitig monokular links die Skalenbalken 27 wahr.
  • Ein unverrol;ltes Augenpaar sieht dann den Zeiger 23 genau lotrecht, d. h. auf »Punkt 12« und »Punkt6« des »Ziffernbiattes«. Einem verrollten Augenpaar andererseits erscheint je nach Ausmaß und Richtung der Verrollung der Zeiger 23 gegenüber »12« und »6« »vor- oder nachzugehen«. Diese Erscheinung ist so sinnfällig, daß sie selbst von Prüflingen minderer Intelligenz oder Kindern eindeutig erkannt und beschrieben werden kann. Die Ordnungszahl des Skalenbalkens, auf dem der Zeiger zu stehen scheint, dient dabei als Maßzahl für die Gesamtverrollung.
  • Das Wesen der im vorstehenden unter der Überschrift Beispiel IN7 erläuterten Ausführungsformen der Anordnung zur Feststellung und Messung von Zyklophorien besteht demgemäß darin, daß auf dem kreisförmig begrenzten Umfeld ein binokular wahrnehmbarer Fixierpunkt im Kreismittelpunkt und radial von ihm ausgehend ein erstes, nur von dem einen Auge eines Augenpaares wahrnehmabres, balkenförmiges Testobjekt und ein zweites, nur von dessen anderem Auge wahrnehmbares Testobjekt in Form eines Kreisteilungsabschnitts angeordnet sind.
  • Vorzugsweise werden auf dem gleichen Umfeld zwei gleiche Kombinationen monokular wahrnehmbarer Testobjekte dieser Art spiegelsymmetrisch angeordnet.
  • Beispiel V Sehtafel zur Prüfung des binokular-räumlichen Sehvermögens (Stereotest) Dieser Stereotest stellt eine Abwandlung der an sich bekannten Anordnung dar, bei der auf einem Umfeld vier paarig gleichgestaltete Testobjekte dargeboten werden, von denen die Einzelobjekte des einen Paares zwecks Augenfixierung auf den Mitten der beiden Netzhäute und die Einzelobjekte des anderen Paares auf nicht korrespondierenden, sogenannten querdisparaten Netzhautstellen abgebildet werden, wobei die monokulare Aufteilung durch das eingangs erörterte, im Beobachtungstrahlengang angeordnete, undurchsichtige Trennmittel geometrisch bewirkt wird. Im Sinne der Erfindung wird das geometrische Trennmittel durch gekreuzte Polarisation ersetzt und die Fixierung der Augenstellung anstatt durch ein tnonokular zusammengefügtes Testobjektpaar durch ein einziges binokular wahrnehmbares Fixierobjekt bewirkt.
  • Eine derart ausgestaltete Anordnung ist in den Fig. 19 bis 23 schematisch und unter Fortlassung an sich naheliegender Bauelemente, wie Halterung, Führung, Verstellmechanismus usw., dargestellt. In einem Rahmen 31 mit viereckig begrenzter Lichtdurchtrittsöffnung sind gemäß Fig. 19 und 20 drei durchsichtige Platten 32, 34 und 36 im Strahlengang hintereinanderliegend gehaltert. Die Platte 32 trägt auf erfindungsgemäß helligkeits- und färbungsgleichem Untergrund in Form voll Nachbildungen aus Polarisationsfolie die Einzelglieder von drei verschiedenen Stereotestobjektpaaren, und zwar gemäß Fig. 22 von oben nach unten ein auf der Spitze stehendes Dreieck 331, in der Mitte einen Kreisring332 und darunter ein mit der Spitze nach dem Mittelpunkt gerichtetes Dreieck333.
  • Die Polarisationsrichtungen der Dreiecke sind gleich, aber gekreuzt zu der des Kreisringes, wie durch Schraffierung angedeutet ist. Die Platte 34 trägt gemäß Fig. 21 auf völlig transparentem Grund nur einen einzigen mittig angeordneten Fixierpunkt 35 aus lichtundurchlässiger Substanz. Die Platte 36 schließlich ist gemäß Fig.23 genau wie die Platte 32 mit der Ausnahme ausgestaltet, daß die Polarisationsrichtungen des Dreieckpaares 371 und 373 und des Kreisringes 372 gegenüber den entsprechenden Testobjekten auf Platte 32 gekreuzt sind. Wie aus dem Vergleich der Fig. 21 und 23 und der Schnittfigur 20 ersichtlich ist, besitzt die Platte 34 eine den Fassungsraum des Rahmens 31 ausfüllende Breite während die Platten 32 und 36 eine geringere Breite besitzen und infolgedessen im Rahmen seitlich verschoben werden können. Dadurch lassen sich, wie auf Fig. 19 dargestellt die Einzelglieder der drei Testobjektpaare 331, 371 oder 332, 372 oder 333, 373 um wähl-und meßbare, vorzugsweise gleiche Beträge aus der lotrechten Niiittellinie verlagern, während der Fixierpunkt 35 apparativ stets auf der Mittellinie festgehalten ist, Damit sind die eingangs dieses Beispielkapitels angegebenen optischen Bedingungen apparativ erfüllt: Der Fixierpunkt 35 für die Fixierung der Augenstellung das querdisparat in den Augen abgebildete Testobjektpaar (331, 371 oder 332, 372 oder 333, 373).
  • Die Wirkungsweise der vorstehend beschriebenen Anordnung ist folgende: Das zu prüfende, mit einer gekreuzten Analvsatorbrille ausgerüstete Augenpaar sieht einerseits binokular den Fixierpunkt35, durch den die Augenstellung fixiert und der Bezugspunkt für die stereoskopische Wahrnehmung geschaffen wird. Fernerhin nimmt es monokular die Einzelglieder der drei Testobjektpaare, und zwar im angenommenen Beispiel mit dem rechten Auge- die Dreiecke 371 und 373 und den Kreisring 332 und mit dem linken Auge die Dreiecke 331 und 333 und den Kreisring372 wahr. Dabei werden die Dreieckspaare auf den Netzhäuten nasal und das Ringpaar temporal c!uerdisparat abgebildet. Infolgedessen glaubt ein Prüfling, der binokular stereoskopisch sehen kann, je ein einziges Dreieck oben und unten hinter der durch dell Fixierpullkt festgelegten Bezugsebene und einen einzigen Kreisring vor ihr zu sehen.
  • Ersichtlicherweise genügt bereits eines der drei Testobjektpaare zur Prüfung des binokular-räumlichen Sehvermögens. Die erfindungsgemäße Anordnung zweier mit gleichgerichteter Querdisparation wirkender Testobjektpaare (Dreiecke) oberhalb und unterhalb des Fixierpunktes hat den untersuchungstechnischen Vorteil, daß etwa auftretende fusionale Verrollungstendenzen, die diese Prüfung behindern könnten. einander aufheben. Die gleichzeitige Darbietung eines insbesondere anders gestalteten Objektes auf der anderen Seite der Bezugsebene andererseits hat den prüftechnischen Vorteil, daß mit seiner Hilfe suggestiv ausgelöste Falschaussagen erkennbar sind.
  • Die meßbar verschiebliche Anordnung der beiden 'Iestol)jektträger32 und 36 hat den Vorteil, daß man Tiefensehschärfenbestimmungen auf der Basis der kleinsten. noch einen Raumeindruck auslösenden Querdisparation durchführen kann. In gleicher Weise läßt sich der obere Wert der stereoskopisch wirksamen Querdisparation feststellen.
  • Ein weiterer, sehr wesentlicher prüftechnischer Vorteil besteht darin. daß man durch plötzliche Vergrößcrung der temporalen Querdisparation den Seheindruck einer überraschend schnellen Bewegung eines Testobjektes auf den Prüfling zu und damit Abwehrreflexe hervorrufen kann, durch deren Ausführung ein die räumliche Wahrnehmung leugnender Simulant überführt wird. Diese plötzliche Verschiebung kann durch eine selbsttätige Antriebsvorrichtung bewirkt werden.
  • Das Wesen der im Beispiel V beschriebenen Anordnung zur Prüfung des binokular-räumlichen Sehvermögen mit Hilfe eines Fixiermittels für die Augenstellung und eines Paares monokular querdisparat abgebildeter Testobjekte besteht also darin, daß das Fixiermittel aus einem binokular wahrnehmbaren Fixierpunkt und die Testobjekte im Sinne des grundsätzlichen Erfindungsgedankens aus Polarisationsfolien mit zueinander gekreuzter Polarisationsrichtung bestehen.
  • Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform be steht dabei darin, daß zwei mit gleichgerichteter Querdisparation wirkende Testobjektpaare oberhalb und unterhalb des Fixierpunktes angeordnet sind.
  • Weiterhin liegt es im Sinne der Erfindung, die Testobjekteinzelglieder quer zu dem durch den Fixierpunkt verlaufenden Lot insbesondere meßbar verschiedlich anzuordnen. Diese Querverschiebung kann mit Hilfe einer selbsttätigen Antriebsvorrichtung so bewirkt werden, daß sie mit sich steigernder Geschwindigkeit abläuft.
  • P.\TENTISPROCHE: I. Anordnung zur Darbietung eines dunklen Sehobjektes auf hellem Umfeld mittels polarisierten Lichtes, dadurch gekennzeichnet, daß ein polarisiert leuchtendes Sehobjekt auf einem unpolarisiert leuchtenden Umfelde angeordnet ist, dessen Helligkeit und Farbe durch die Wirkung eines absorbierenden Mediums der Helligkeit und Farbe des Sehobjektes bei Betrachtung durch einen gleichgerichteten Polarisator praktisch gleich ist.

Claims (1)

  1. 2. Anordnung nach Anspruch I zur Prüfung der binokularen Sehfunktionen mit getrennten, durch unterschiedliche Polarisation monokular gleich- zeitig dargehotenen Testobjekten, dadurch gekennzeichnet, daß zwei unterschiedlich polarisiert leuchtende Testobjekte auf dem unpolarisiert leuchtenden Umfelde angeordnet sind.
    3. Anordnung nach Anspruch 2 zur Prüfung bzw. Herstellung des Sehgleichgewichtes und zur Feststellung und Messung von Heterophorien, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Testobjekte form- und stellungsungleiche (Fig. 5, 6) oder nur stellungsungleiche (Fig. 1, 2, 3, 4, 7, 8) Teile eines Bildes von charakteristischer Gesamtgestalt sind.
    4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Testobjekte zum Bildschwerpunkt reichende Teile (Fig. 1, 2, 3, 4, 5, 6) eines im wesentlichen symmetrisch erscheinenden Gesamtbildes sind 5. Anordnung nach Anspruch 2 zur Feststellung und Messung von Aniseikonien mit Hilfe größenvergleichbarer Testobjekte, d-adurch gekennzeichnet, daß auf dem Umfelde eine binokular wahrnehmbare Fixiernullinie (4, Fig. 9) mit Fixierpunkt (5) und zwei monokular wahrnehmbare Meßlinien (3, 7) vorgesehen sind, von denen zumindest die eine (7) in bezug auf die Nullinie meßbar verschieblich angeordnet ist.
    6. Anordnung nach Anspruch 2 zur Feststellung und Messung von Zyklophorien mit Hilfe zweier monokular dargebotener, auf Parallelität zu beurteilender balkenförmiger Testobjekte, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem vorzugsweise kreisförmig begrenzten Umfelde ein binokular wahrnehmbarer Fixierpunkt (15, Fig. 13) vorzugsweise mittig und symmetrisch zu ihm zwei monokular wahrnehmbare, balkenförmige Testobj ekte (13, 17, Fig. 13) vorgesehen sind, von denen zumindest das eine zum anderen aus der Parallelstellung meßbar verschwenkbar ist.
    7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Umfeld kreisförmig begrenzt und der Fixierpunkt (15) im Kreismittelpunkt angeordnet ist.
    8. Anordnung nach Anspruch 2 zur Feststellung und Messung von Zyklophorien, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem kreisförmig begrenzten Umfelde ein binokular sichtbarer Fixierpunkt (25, -Fig. 17) im Kreismittelpunkt und radial von ihn ausgehend ein erstes, nur von dem einen Auge eines Augenpaares wahrnehmbares balkenförmiges Testobjekt (23, Fig. 17) und ein zweites, nur von dem anderen Auge wahrnehmbares Testobjekt (27, Fig. 17) in Form eines Kreisteilungsabschnittes angeordnet sind.
    9. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem gleichen Umfelde zwei gleiche Kombination monokular wahrnehmbarer Testobj ekte spiegelsymmetrisch angeordnet sind (Fig. 17).
    10. Anordnung nach Anspruch 2 zur Prüfung des binokularräumlichen Sehvermögens mit Hilfe eines Fixiermittels für die Augenstellung und eines Paares querdisparat abgebildeter Testobjekte, dadurch gekennzeichnet, daß das Fixiermittel aus einem binokular wahrnehmbaren Fixierpunkt (35, Fig. 19) und die Testobjekte (331-333, 371-373, Fig. 19) aus Polarisationsfolien mit zueinander gekreuzter Pola.risationsrichtung bestehen.
    11. Anordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daB zwei mit gleichgerichteter Querdisparation wirkende Testobjektpaare (331, 371 und 333, 373, Fig. 19) oberhalb und unterhalb des Fixierpunktes (35, Fig. 19) angeordnet sind.
    12. Anordnung nach Anspruchll, dadurch gekennzeichnet, dall die Testobjekt-Einzelglieder (331, 332, 333 und 371, 372, 373, Fig. 19) quer zu dem durch den Fixierpunkt (35, Fig. 19) verlaufenden Lot, insbesondere meßbar verschi eblich, angeordnet sind.
    13. Anordnung nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch eine selbsttätige Antriebsvorrichtung zur Querverschiebung der Testobjekte mit sich steigernder Geschwindigkeit.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1181937B (de) * 1960-11-15 1964-11-19 Emil Busch G M B H Anordnung und Hilfsgeraet zur Pruefung des binokular-raeumlichen Sehens (Stereopsis)
DE3624058A1 (de) * 1986-07-16 1988-01-21 Arnold Dr Med Passow Diagnose-geraet zur feststellung des grades der schraeg-abweichungen bei zyklophorie

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DE1181937B (de) * 1960-11-15 1964-11-19 Emil Busch G M B H Anordnung und Hilfsgeraet zur Pruefung des binokular-raeumlichen Sehens (Stereopsis)
DE3624058A1 (de) * 1986-07-16 1988-01-21 Arnold Dr Med Passow Diagnose-geraet zur feststellung des grades der schraeg-abweichungen bei zyklophorie

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