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Anordnung zur Darbietung eines dunklen Sehobjektes auf hellem Umfeld
mittels polarisierten Lichtes Die Erfindung geht von einer Anordnung zur Darbietung
eines dunklen Sehobjektes auf hellem Umfeld mittels polarisierten Lichtes aus und
beschäftigt sich mit der neuartigen und verbesserten Ausgestaltung einer solchen
Anordnung mit dem speziellen Zweck, sie zur Untersuchung der verschiedenen binokularen
Sehfunktionen des menschlichen Augenpaares besonders geeignet zu machen.
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Die klassische, bekannte Ausführungsform dieser D arbietungsordnung
ist der Projektor zur stereoskopischen Vorführung stehender oder bewegter Bilder
bei dem die von getrennten Aufnahmepunkten erzeugten Teilbilder oder Teilbildreihen
mittels in den Strahlengang eingeschalteter, gekreuzter Polarisatoren auf die gleiche
Bildfläche projiziert und durch eine Analysatorbrille mit ebenfalls gekreuzten,
den Teilhildpolarisatoren gleichgerichteten, polarisierenden Folien den beiden Augen
in richtiger Zuordnung getrennt dargeboten werden. Durch den Zwang zur Benutzung
einer Analysatorbrille ist diese Darbietungsart in ihrer allgemeinen Anwendbarkeit
beschränkt.
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Man hat auch schon bei optometrischen Untersuchungen des Muskel-
und Sehgleichgewichtes des menschlichen Augenpaares für die Darbietung der Testbilder
polarisiertes Licht verwendet. Diese be kannten Geräte bieten aber dem Prüfling
die Testobjekte unter helligkeitsmäßig unnatürlichen Sehbedingungen nämlich als
relativ kleine, leuchtende Sehzeichen auf dunklem Umfeld dar. Diese optisch gewissermaßen
negative Darstellungsart übt aber physiologische Wirkungen auf den Sehvorgang an
sich und besonders auf den binokularen Einstellmechanisinbus aus, die bei der Muskelgleichgewichts-
bzw. Heterophorieprüfung zu Fehlmessungen führen und bei der Sehgleichgewichtsprüfung
die Feststellung kleinerel-. aber trotzdem bedeutungsvoller Unterschiede praktisch
unmöglich machen. Es ist daher auch schon die Möglichkeit erwähnt worden, auf zwei
nebeneinanderliegenden, zueinander entgegengesetzt polarisiert leuchtenden Umfeldern
an koordinierten Orten lichtundurchlässige Sehobjekte anzuordnen und durch eine
Analysatorbrille mit entsprechend gekreuzten, polarisierenden Folien die beiden
Bildhälften je monokular sichtbar zu machen. Durch die Nebeneinanderanordnung der
Bildfelder wird aber ein Fusionszwang ausgeübt, der jede Heterophoriemessung unmöglich
macht. Daher ist dieses Prinzip nicht zur praktischen Anwendung gekommen.
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Für die Untersuchung auf die sonstigen, für den Sehvorgang als wichtig
erkannten binokularen Anomalien, nämlich der Aniseikonie, bei der das Testobjekt
den beiden Augen in ungleicher Größe erscheint, der Zyklophorie, bei der das Testobjekt
infolge gegenseitiger Verrollung der Augen um ihre optischen Achsen in zwei zueinander
verkanteten Bildern erscheint, und des unvollkommenen räumlichen Sehens, ist bisher
nur das Arbeitsprinzip bekannt, bei dem zwei nebeneinander angeordnete Testobjekte
durch im Beobachtungsstrahlengang angeordnete, undurchsichtige Trennmittel geometrisch
getrennt werden. Diese außerhalb der Testobjektebene angeordneten Trennmittel lösen
aber die Messung störende Fusions- und Akkommodationsreize aus, stören in manchen
Fällen den Wahrnehmungsvorgang für eines oder beide Augen durch binokulare Überlagerung
mit den Testobjektbildern und setzen überdies eine strenge, schwer einzuhaltende
und lästige Lagenjustierung des zu prüfenden Augenpaares in bezug auf die I'riifanordnung
voraus.
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Die vorliegende Erfindung ist von den geschilderten und weiteren
Nachteilen der bekannten Darbietungsanordnungen frei. Die Erfindung betrifft eine
Anordnung zur Darbietung eines dunklen Sehobjektes auf hellem Umfeld mittels polarisierten
Lichtes und kennzeichnet sich in erster Linie dadurch, daß ein polarisiert leuchtendes
Sehobjekt auf einem unpolarisiert leuchtenden Umfeld angeordnet ist, dessen Helligkeit
und Farbe durch die Wirkung eines absorilierenden Mediums der Helligkeit und Farbe
des Sehobjektes praktisch gleich ist, wenn dieses durch einen
gleichgerichteten
Analysator betrachtet wird. Nur unter diesen Umständen ist das Sehobjekt bei Betrachtung
durch einen gleichgerichteten Analysator völlig unsichtbar, während es andererseits
bei Betrachtung durch einen gekreuzten Analysator in stärkstem Kontrast, nämlich
schwarz auf hellem, detailfreiem Umfeld erscheint.
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Bisher konnte die Forderung nach Schaffung von detailfreien Bildflächenbezirken
mittels polarisierten Lichtes nur mit Hilfe des bekannten Doppelprojektor prinzips
erfüllt werden, bei dem auf alle Bildfeldbezirke polarisiertes Licht projiziert
wird. Die Erhndung weist nun einen Weg, wie man mit normaler, also nicht durch Polarisation
um mehr als die Hälfte in der Intensität geschwächter Beleuchtung und ohne unabdingbare
Benutzung des Projektionsprinzips ein polarisiert leuchtendes Sehobjekt nebenbirdfrei
darbieten kann.
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Eine zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß
man das Sehobjekt in gewünschter Form und Größe aus einer handelsüblichen Polarisationsfolie
nachbildet und dieses Stück Polarisationsfolie mit dem Umriß des Sehobjektes (im
nachstehenden kurz »Nachbildung« genannt) mit einer unpolarisiert durchlässigen
Folie kombiniert. Da die Polarisationsfolie durch Absorption und Reflexion im Verltältnis
zur nichtpolarisierenden Folie einen Lichtverlust von erfahrungsgemäß 10 bis 15
0/o verursacht, wird letztere erfindungsgemäß in ihrer Transparenz um diesen Betrag
geschwächt. Dies geschieht z. B. in der Weise, daß aus einer neutralgrau angefärbten
Folie, einer grauverschleierten photographischen Schicht auf transparenter Unterlage
od. dgl. Offnungen entsprechend dem Sehobjektumriß ausgespart und die Öffnungen
mit der Nachbildung nahtlos verdeckt werden.
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Eine solche zusammengesetzte Sehobjektfolie oder -scheibe kann beispielweise
in der geforderten natürlichen Sichtgröße, von hinten durchleuchtet, in einem Schaukasten
aus beliebiger Entfernung direkt oder; zwecks Entfernungshalbierung, über einen
Planspiegel indirekt dargeboten werden. Solche Schaukästen sind fiir Augenuntersuchungszwecke
bekannt. Es ist aber auch möglich, solche Sehobjektscheiben als Diapositive geeigneter
Größe zu projizieren.
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Die Sehobj ektdarbietungsanordnung gemäß vorliegender Erfindung ist
vielseitig, z. B. auch für Werbezwecke verwendbar.
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Ein spezielles und nicht nur wirtschaftlich wichtiges Anwendungsgebiet
der neuartigen Anordnung besteht in der Feststellung und Messung von binokularen
Sehanomalien der weiter oben beschriebenen Art und in der Festlegung der für die
Herstellung komfortahlen binokularen Sehens günstigsten optischen Korrektionsmittel,
denen nach neueren Erkenntnissen ein sehr erheblicher Einfluß auf das menschliche
Wohlbefinden und die visuelle und allgemeine Leistungsfähigkeit zukommt. Demgemäß
betrifft die Erfindung weiterhin eine Anordnung zur Prüfung der binokularen Sehfunktionen
mit getrennten, durch unterschiedliche Polarisation monokular gleichzeitig dargebotenen
Testobjekten und kennzeichnet sich dadurch, daß zwei unterschiedlich polarisiert
leuchtende Testobjekte auf dem unpolarisiert leuchtenden Umfeld angeordnet sind,
dessen Helligkeit und Farbe durch die Wirkung eines absorbierenden Mediums der Helligkeit
und Farbe des Sehobjekts praktisch gleich ist, wenn dieses durch einen gleichgerichteten
Analysator betrachtet wird. Die Erfindung unterscheidet sich also sowohl von dem
be-
kannten Prinzip des Doppelprojektors für die Raumbilddarbietung als auch von
der theoretisch erörterten Möglichkeit der Heterophorieprüfung mittels polarisierter,
benachbarter Monokularbilder durch die unpolarisiert leuchtende Bildgrundfläche
und von der letzteren überdies noch durch die für beide Augen gemeinsame, einzige
Umfeldfläche.
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Nachstehend wird die Erfindung an Hand von bevorzugten Ausführungsformen
von Anordnungen zur Prüfung der binokularen Sehfunktionen näher erläutert und an
Hand der beigefügten Zeichnungen dargestellt. Es zeigen Fig. 1 bis 8 schematische
Aufsichten auf Sehtafeln zur Prüfung bzw. Herstellung des Sehgleichgewichts und
zur Feststellung und Messung von Heterophorien mit Testobjekten viererlei verschiedener
Ausgestaltung, wie sie entweder gemäß Fig. 1, 3, 5 bzw. 7 einem orthophoren oder
gemäß Fig. 2, 4, 6 bzw. 8 einem heterophoren Augenpaar erscheinen, Fig. 9 bis 12
schematisch eine Sehtafel zur Feststellung und Messung von Aniseikonien in Aufsicht
und Schnitt, Fig. 13 bis 16 schematisch eine Sehtafel zur Feststellung und Messung
von Zyklophorien mittels verstellbarer Testobjekte in Aufsicht und Schnitt, Fig.
17 und 18 schematische Aufsichten auf eine andersartige Zyklophorie-Sehtafel mit
feststehenden Testobjekten, wie sie entweder gemäß Fig. 17 einem unverrollten Augenpaar
oder gemäß Fig. 18 einem gegeneinander verrollten Augenpaar erscheinen, und Fig.
19 bis 23 schematisch eine Sehtafel zur Prüfung des binokular räumlichen Sehvermögens
in Aufsicht und Schnitt.
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Beispiel I Sehtafeln zur Prüfung bzw. Herstellung des Sehgleichgewichts
und zur Feststellung und Messung von Heterophorien (Heterophorieteste) Die Prüfung
auf Sehgleichgewicht kann bekanntlich durch einen Schärfe- oder Schwärzungsvergleich
zwischen zwei monokular aufgenommenen Seheindrücken und die Heterophorieprüfung
an Hand der scheinbaren Verschiebung zweier monokular wahrgenommener Testobjekte
aus ihrer wirklichen Lage zueinander durchgeführt werden. Für eine ausreichend genaue
Sehgleichgewichtsprüfung ist es, wie weiter oben bereits angedeutet, unerläßlich,
möglichst dunkle Testobjekte auf hellem Umfeld darzubieten.
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Für eine qualitativ zuverlässige und quantitativ genaue Heterophorieprüfung
ist es unerläßlich, Leuchtdichten und Leuchtfeldgrößen oberhalb gewisser Mindestmaße
zu halten, die natürlichen Fusionsreize auszuschalten oder zumindest herabzumindern
und keine unnatürlichen Fusionsreize wirksam werden zu lassen und außerdem leicht
und genau erkennbare Merkmale für die richtige oder falsche scheinbare Stellung
der monokular dargebotenen Testobjekte zu schaffen.
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Im folgenden werden vier Sehtafeln näher erläutert, mit denen erfindungsgemäß
alle diese Forderungen gemeinsam erfüllt werden.
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In den vier Figurenpaaren 1-2, 3-4, 5-6 und 7-8 ist je ein Testobjekt
bestimmter Form und monokularer Aufteilung dargestellt, wobei die Laufrichtung der
Schraffur in den Fig. 1, 3, 5 und 7 die Lage der Polarisationsachsen der Teilbildnachbildungen
und das jenige Teilbild angibt, das bei Betrachtung durch eine Analysatorbrille
mit den für heutige Stereofilmvorführungen üblichen, gekreuzten Polarisationsrichtungen
der Polarisationsfolien entweder vom rechten R
oder vom linken L
des Prüflings schwarz gesehen wird. Figurenpaar 1-2 zeigt ein Testobjekt in Form
eines einfachen Kreuzes und Figurenpaar 3-4 ein im Sinne des bekannten Duaneschen
Sehschärfen-Strichprüfzeichens abgewandeltes Testkreuz. Im Figurenpaar 5-6 ist ein
Testobjekt in Form einer 8 als Beispiel für die Möglichkeit dargestellt, ein allgemein
bekanntes Symbol etwa'für die erleichterte Prüfung von Personen geringerer Intelligenz
zu verwenden.
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Diese Testfiguren sind so gestaltet und unterteilt, daß überhaupt
keine Formenelemente vorhanden sind, die miteinander verschmelzbar wären und dadurch
Fusionsreize veranlassen könnten. Bei dem in dem Figurenpaar 7-8 dargestellten Strichtestobjekt
treten zwar infolge der Formgleichheit der Strichsysteme Fusionsreize auf, werden
aber durch die entgegengesetzt gleichstarken Wirkungen kompensiert Die Fig. 1, 3,
5 und 7 geben formenmäßig den Scheindruck wieder, den ein praktisch orthophores
Augenpaar bei erfindungsgemäßer Darbietung von dem jeweiligen Testobjekt erhält:
Die Testobjektteile ergänzen sich lückenlos zum Gesamttestobjekt in seiner Nullstellungsform.
Demgegenüber zeigen die Fig. 2, 4, 6 und 8 das Bild, das ein Augenpaar mit unzulässig
großer Esophorie und rechtsäugiger Hyperphorie unter gleichen Versuchsbedingungen
von den gleichen Testobjekten erhält: Die dem rechten Auge zugeordneten Testobjektteile
sind stark nach schräg rechts unten ausgewandert. Testobjekte der dargestellten
Art haben wegen ihrer symmetrischen Nullstellungsform den untersuchungstechnischen
Vorteil, daß bereits schwache Muskelgleichgewichtsfehler zu eindeutig erkennbaren
und leicht beschreibbaren Verlagerungen der Testteilbilder führen.
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Der einzige überhaupt noch mögliche Fusionsreiz geht also nur noch
von der Umrandung des Testfeldes aus und kann durch entsprechende Wahl der Testfeldausmaße
auf einen gewünschten Wert eingestellt werden.
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Die Untersuchung auf Sehgleichgewichtsfehler erfolgt vorzugsweise
an Hand von Seheindrücken gemäß Fig. 1, 3, 5 oder 7, wobei zunächst eine etwa sorhandene,
durch Heterophorie bedingte Teilbildauswanderung in bekannter Weise, z. B. mittels
prismatischer Gläser, ausgeglichen wird. Die Brechkraft der zur Beseitigung der
Auswanderung erforderlichen prismatischen Gläser stellt einerseits den Grad der
jeweils vorliegenden Heterophorie dar und gibt andererseits direkt die »komfortabelste«
Heterophoriekorrektion an. Der für die Sehgleichgewichtsprüfung erforderliche Schärfen-
oder Schwärzungsvergleich wird bei dem Testobjekt gemäß Fig. 3 durch den dünnen
Mittelstreifen in den Kreuzbalken erleichtert, weil an ihm Unschärfen leicht erkennbar
sind. Die Testobjekte nach Fig. 1 und 3 haben den Vorteil, daß bei der zu erwartenden
oder unschwer erreichbaren Fixierung des I(reuzmittelpunktes die zu vergleichenden
Teil bildgebiete bildfeldzentral liegen und daher auf funktionell gleichwertigen,
perizentralen Netzbautgebieten abgebildet werden. Bei dem Strichtestobjekt gemäß
Fig. 7 schließlich liegen die zu vergleichenden Teill>ilder unmittelbar neben-
und ineinander.
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Das Wesen der in diesem Beispiel 1 beschriebenen Anordnung zur Prüfung
bzw. Herstellung des Sehgleichgewichtes und zur Feststellung und Messung von Heterophorien
besteht also darin, daß die beiden unterschiedlich polarisiert leuchtenden Testobjekte
form- und stellungsungleiche oder nur stellungsungleiche Teile eines Bildes von
charakteristischer Gesamtgestalt und vorzugsweise zum Bildschwerpunkt
reichende Teile
eines im wesentlichen symmetrisch erscheinenden Gesamtbildes sind.
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Beispiel II Sehtafel zur Feststellung und Messung von Aniseikonien
(Aniseikonietest) Die Aniseikonieprüfung wird bekanntlich mit Hilfe in der Größe
vergleichbarer, monokular gleichzeitig dargebotener Testobjekte durchgeführt. Die
hierfiir bekannten Anordnungen werden erfindungsgemäß dadurch vervollkommnet, daß
durch bestimmt geformte, zusätzlich binokular dargebotene Testobjekte das zu prüfende
Augenpaar sowohl gegen Höhen- und Seitenabweichungen als auch gegen Verrollung verriegelt
wird und außerdem eine Möglichkeit zur Messung der aniseikonischen Differenz durch
Größenverstellung eines der monokular dargebotenen Testobjekte geschaffen ist.
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Eine diesen Anforderungen entsprechende Anordnung ist in den Fig.
9 bis 12 schematisch und unter Fortlassung an sich naheliegender Bauelemente, wie
Halterung, Führung, Verstellmechanismus usw., dargestellt. In einem Rahmen 1 (Fig.
9 und 10) mit viereckig begrenzter Lichtdurchtrittsöffnung sind zwei durchsichtige
Platten 2 (Fig. 11) und 6 (Fig. 12) im Strahlengang hintereinanderliegend gehaltert.
Die Platte 2 trägt gemäß Fig. 11 im oberen Teil eine über ihre linke Hälfte hinwegreichende,
balkenförmige Nachbildung aus Polarisationsfolie 3 auf erfindungsgemäß helligkeits-
und farbgleichem Untergrund und im unteren Teil einen über die Gesamtbreite hinwegreichenden
Fixier- und damit Augenverriegelungsnullbalken 4, der aus lichtundurchlässiger Substanz
besteht, in Meßbasislänge parallel zum Balken 3 verläuft und in seiner Mitte einen
auffällig verdickten Fixierpunkt 5 aufweist. Die zweite durchsichtige Platte 6 trägt
nur im gemäß Fig. 12 oberen Teil auf ebenfalls erfindungsgemäß abgestimmten Untergrund
eine über ihre rechte Hälfte hinwegreichende balkenförmige Nachbildung 7, deren
Polarisationsrichtung jedoch, wie durch Schraffierung angedeutet ist, senkrecht
zu der des Balkens 3 verläuft. Im gemäß Fig. 9 tind 10 zusammengebauten Zustand
stoßen die beiden Nachbildungen 3 und 7 sichtmäßig in der Rahmenöffnungsmitte aneinander.
Die Platte 6 läßt sich im Rahmen 1 gegenüber der Platte 2 durch nicht dargestellte
Verstell- und Anzeigemittel um reichlich ein Zehntel der Meßbasislänge rechtwinklig
zur Verriegelungslinie 4 meßbar verschieben.
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Die vorstehend beschriebene Anordnung wird folgendermaßen angewendet:
Das mit einer gekreuzten Analysatorbrille ausgerüstete, zu prüfende Augenpaar fixiert
einerseits binokular den Punkt 5 mit dem Balken 4, wodurch es nach Höhe und Seite
und gegen Verrollung verriegelt wird, und nimmt andererseits je monokular eine der
beiden Nachbildungen 3 oder 7, und zwar im angenommenen Falle mit dem linken Auge
den Balken 3 und mit dem rechten Auge den Balken 7 wahr. Ein iseikonisches Augenpaar
sieht dabei die beiden Balken in einer durchgehenden Linie, während bei Vorliegen
von Aniseikonie die beiden Balken in verschiedener Höhe erscheinen. Im letzteren
Falle verstellt der Untersuchende die Höhenstellung der Trägerplatte 6 mit dem Balken
7 so lange, bis der Prüfling die beiden Balken in einer durchgehenden Linie erblickt,
und verwendet den entsprechenden Höhenverstellungswert als Maßzahl für die Aniseikonie,
d. h. den Größenunterschied der beiden Scheindrücke. Es bedarf keiner Erläuterung,
daß es
nur auf die meßbare Verlagerung einer oder beider Nteßbalken
3 oder 7 in bezug auf die Nullinie 4 ankommt.
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Das Wesen der im Beispiel II beschriebenen Anordnung zur Feststellung
und Messung von Aniseikonien mit Hilfe in der Größe vergleichbarer Testobjekte besteht
also darin, daß auf dem Umfeld eine binokular wahrnehmbare Fixiernullinie mit Fixierpunkt
und zwei monokular wahrnehmbare Meßlinien vorgesehen sind, von denen zumindest die
eine in bezug auf die Nullinie meßbar verschieblich angeordnet ist.
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Beispiele III und IV Sehtatelll zur Feststellung und Messung von
Augenverrollungen (Zyklophorietest) Der Zyklophorietest läßt sich auf zweierlei
Weise ausführen. Die eine Art geht von einem bekannten Gerät aus, bei dem die beiden
Balken eines Paares halkenförmiger Testobjekte monokular getrennt betrachtet werden,
und vervollkommnet es erfindungsgemäß dadurch, daß die Teststriche relativ zueinander
verdrehbar ausgestaltet sind und die zur Kompensation einer scheinbaren V- oder
dachförmigen Neigung der beiden Balkenbilder erforderliche Winkelverstellung der
reellen Testobjektstriche als Maß für die vorhandene Augenverrollung verwendet wird.
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Dieses Nileßverfahren soll nachstehend zuerst beschrieben werden.
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Beispiel III Zyklophorietest mit verstellbarem Testobjekt Auch beim
Zyklophorietest muß die Voraussetzung erfüllt sein, daß das zu prüfende Augenpaar
gegen alle fusional - hervorgerufenen Höhen- und Seitenverstellungen verriegelt
sein, den ihm innewohnenden Verrollungstendenzen jedoch ohne fusionale Behinderung
folgen können muß.
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Eine diesen Anforderungen entsprechende Anordnung ist in den Fig.
13 bis 16 schematisch und unter Fortlassung an sich naheliegender Bauelemente, wie
Halterung, Führung, Verstellmechanismus usw., dargetellt. In einem Rahmen 11 (Fig.
13 und 14) mit erfindungsgemäß kreisförmig begrenzter Lichtdurchtrittsöffnung sind
zwei kreisförmige, durchsichtige Platten 12 (Fig. 15) und 16 (Fig. 16) im Strahlengang
hintereinander gehaltert. Die Platte 12 trägt auf ihrer gemäß Fig. 15 linken Hälfte
eine lotrecht angeordnete, balkenförmige Nachbildung aus Polarisationsfolie 13 auf
erfindungsgemäß helligkeits- und farhgleichem Untergrund und im Mittelpunkt einen
als Fixierpunkt dienenden kleinen Kreisring 15 aus lichtundurchlässiger Substanz.
Auf dem zum Balken 13 senkrechten Scheibendurchmesser ist am linken Rand eine Nullstrichmarke
142 und am rechten Rand ein kurzer. schmaler Randausbruch 182 vorgesehen.
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Die Platte 16 ist weitgehend spiegelsymmetrisch zur Platte 12 ausgestaltet.
Sie trägt auf ihrer gemaß Fig. 16 rechten Hälfte auf erfindungsgemäß abgestimmtem
Untergrund eine ebenfalls lotrecht angeordnete, balkenförmige Nachbildung aus Polarisationsfol
ie 17, deren Polarisationsrichtung jedoch, wie durch Schraffierung in Fig. 15 und
16 angedeutet ist, senkrecht zu der des Balkens 13 verläuft. Auch bei ihr ist auf
dem zum Balken 17 senkrechten Scheibendurchmesser, jedoch am rechten Rand, eine
Nullstrichmarke 146 und am linken Rand ein Randausbruch 186 vorgesehen. Die Plattenscheiben
12 und 16 lassen sich im Rahmen 11 gegeneinander um einen Winkelbereich
verdrehen,
wie er erfahrungsgemäß als maximaler Verrollmlgswert eines Augenpaares vorkommen
kann.
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In Fig. 13 sind die mit den Meßmarken 142 und 146 zusammenwirkenden
Kreiseinteilungen, die sich neben entsprechend kreisabschnittförmigen Öffnungen
im Rahmen 11 befinden, mit 192 und 196 bezeichnet.
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Die vorstehend beschriebene Anordnung wird wie folgt henutzt: Um
die Verrollungstendenz mit Sicherheit freizugeben, wird die durchleuchtete Sehtafel
dem zu prüfenden, mit einer gekreuzten Analysatorbrille ausgerüsteten Augenpaar
auf kontrastlosem Hintergrund, vorzugsweise in verdunkeltem Raum, dargeboten. Das
Augenpaar sieht die kreisrunde Sehtafelhegrenzung binokular und fixiert gleichzeitig
bitlokular den Kreisring 15, wodurch es gegen Heterophorien weitgehend verriegelt
und ohne Beeinträchtigung etwaiger Verrollungstendenzen sein Verrollungsmittelpunkt
festgelegt wird. Andererseits nimmt es je monokular einen der beiden Balken 13 oder
17, und zwar im angenommenen Falle mit dem linken Auge den Balken 13 und mit dem
rechten Auge den Balken 17, wahr. Ein unverrolltes Augenpaar sieht bei in Nullstellung
befindlichem Gerät die beiden Testhalken 13 und 17 unverstellt, d. h. zueinander
parallel.
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Einem verrollten Augenpaar andererseits erscheinen dem Verrollungszustand
entsprechend der eine oder der andere Strich oder beide Striche gegenüber dem Lot
geneigt und untereinander nicht mehr parallel. In diesem Falle verdreht der Untersuchungsführer
nach den Weisungen des Prüflings die linke, 12, oder rechte, 16, oder beide Scheiben
so weit und in solchem Drehsinne, bis beide Testbalken 13 und 16 parallel zueinander
lotrecht erscheinen. Die hierbei an den Kreisteilungen 192 und 196 ablesbaren Winkelwerte
dienen als Maßzahlen für die monokulare und binokulare Verrollung.
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Das Wesen der im Beispiel III beschriebenen Anordnung zur Feststellung
und Messung von Zyklophorien mit Hilfe zweier monokular dargebotener, auf Parallelität
zu beurteilender, balkenförmiger Testobjekte besteht demgemäß darin, daß auf dem
vorzugsweise kreisförmig begrenzten Umfeld vorzugsweise mittig ein binokular wahrnehmbarer
Fixierpunkt und symmetrisch zu ihm zwei monokular wahrnehmbare, balkenförmige Testobjekte
vorgesehen sind, von denen zumindest das eine zum anderen aus der Parallelstellung
meßbar verschwenkbar ist.
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Beispiel IV Zyklophorietest mit feststehenden Testobjekten Eine zweite
Möglichkeit zur Ausführung des Zyklophorietestes geht erfindungsgemäß davon aus,
daß man nur dem einen Auge ein einziges, balkenförmiges Testobjekt, dem anderen
Auge jedoch eine Mehrzahl halkenförmiger Testobjekte in solcher Anordnung darbietet,
daß sie als Radialbalken auf einem Kreisabschnitt erscheinen, dessen Mittelpunkt
mit dem apparativ, z. B. mittels Fixiermarke, erzwungenen Verrollungszentrum zusammenfällt.
Dem Prüfling erscheint dann eine solche Testobjektkombination wie die Kreisskala
eines Drehzeigerinstrumentes mit zweiseitigem Ausschlag. dessen Zeiger, in diesem
Falle das erste Testobjekt, bei verrollungsfreien Augen im Skalennullpunkt zu stehen
und je nach Größe einer Verrollung nach der einen oder anderen Skalenrichtung ausgewandert
zu sein scheint. Um horizontale oder vertikale Verlagerungen des einen oder anderen
Testobjektes gegenüber dem Fixierpunkt infolge nicht ausgeglichener Heterophorie
und unzureichender
fusionaler Verriegelung zweifelsfrei erkennen
und von Verrollungen unterscheiden zu können, wird zweckmäßigerweise dieser »Zeigertest«
diametral verdoppelt, d. h., der einzelne Testbalken wird um sich selbst durch den
Fixierpunkt hindurch verlängert und an seinem zweiten Ende eine zweite Radialstrichskala
angeordnet. Diese letztgenannte Ausführungsform ist in den Fig. 17 und 18 schematisch
dargestellt.
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In der erfindungsgemäß kreisförmig begrenzten Lichtdurchtrittsöffnung
eines Rahmens 21 (Fig. 17 und 18) ist eine Trägerplatte22 befestigt, derenTransparenz
erfindungsgemäß gemindert ist. Sie trägt im Mittelpunkt einen als Fixierpunkt dienenden
kleineu Kreisring 25 aus lichtdurchlässiger Substanz, einen lotrecht vom Mittelpunkt
nach oben und unten ausgehenden Zeiger 23 aus einer balkenförmigen Nachbildung aus
Polarisationsfolie und radial jenseits der beiden Zeigerenden je einige Skalenbalken
27 ebenfalls aus Polarisationsfolie, deren Polarisationsrichtung jedoch, wie in
Fig. 17 durch Schraffierung angedeutet ist, senkrecht zu der des Zeiger 23 verläuft.
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Die vorstehende Anordnung wird wie folgt benutzt: I)ie durchleuchtete
Sehtafel wird wie die des Beispiels III dem zu prüfenden, mit einer gekreuzten Analysatorbrille
ausgerüsteten Augenpaar beispielsweise in einem verdunkelten Raum dargeboten. Das
Augenpaar sieht binokular die runde Sehtafelbegrenzung und fixiert gleichzeitig
binokular den Kreisring25, wodurch es gegen Heterophorien weitgehend verriegelt
und sein Verrollungsmittelpunkt festgelegt wird. Andererseits nimmt es z. B. monokular
rechts den Zeiger 23 und gleichzeitig monokular links die Skalenbalken 27 wahr.
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Ein unverrol;ltes Augenpaar sieht dann den Zeiger 23 genau lotrecht,
d. h. auf »Punkt 12« und »Punkt6« des »Ziffernbiattes«. Einem verrollten Augenpaar
andererseits erscheint je nach Ausmaß und Richtung der Verrollung der Zeiger 23
gegenüber »12« und »6« »vor- oder nachzugehen«. Diese Erscheinung ist so sinnfällig,
daß sie selbst von Prüflingen minderer Intelligenz oder Kindern eindeutig erkannt
und beschrieben werden kann. Die Ordnungszahl des Skalenbalkens, auf dem der Zeiger
zu stehen scheint, dient dabei als Maßzahl für die Gesamtverrollung.
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Das Wesen der im vorstehenden unter der Überschrift Beispiel IN7
erläuterten Ausführungsformen der Anordnung zur Feststellung und Messung von Zyklophorien
besteht demgemäß darin, daß auf dem kreisförmig begrenzten Umfeld ein binokular
wahrnehmbarer Fixierpunkt im Kreismittelpunkt und radial von ihm ausgehend ein erstes,
nur von dem einen Auge eines Augenpaares wahrnehmabres, balkenförmiges Testobjekt
und ein zweites, nur von dessen anderem Auge wahrnehmbares Testobjekt in Form eines
Kreisteilungsabschnitts angeordnet sind.
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Vorzugsweise werden auf dem gleichen Umfeld zwei gleiche Kombinationen
monokular wahrnehmbarer Testobjekte dieser Art spiegelsymmetrisch angeordnet.
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Beispiel V Sehtafel zur Prüfung des binokular-räumlichen Sehvermögens
(Stereotest) Dieser Stereotest stellt eine Abwandlung der an sich bekannten Anordnung
dar, bei der auf einem Umfeld vier paarig gleichgestaltete Testobjekte dargeboten
werden, von denen die Einzelobjekte des einen Paares zwecks Augenfixierung auf den
Mitten der beiden Netzhäute und die Einzelobjekte des anderen
Paares auf nicht korrespondierenden,
sogenannten querdisparaten Netzhautstellen abgebildet werden, wobei die monokulare
Aufteilung durch das eingangs erörterte, im Beobachtungstrahlengang angeordnete,
undurchsichtige Trennmittel geometrisch bewirkt wird. Im Sinne der Erfindung wird
das geometrische Trennmittel durch gekreuzte Polarisation ersetzt und die Fixierung
der Augenstellung anstatt durch ein tnonokular zusammengefügtes Testobjektpaar durch
ein einziges binokular wahrnehmbares Fixierobjekt bewirkt.
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Eine derart ausgestaltete Anordnung ist in den Fig. 19 bis 23 schematisch
und unter Fortlassung an sich naheliegender Bauelemente, wie Halterung, Führung,
Verstellmechanismus usw., dargestellt. In einem Rahmen 31 mit viereckig begrenzter
Lichtdurchtrittsöffnung sind gemäß Fig. 19 und 20 drei durchsichtige Platten 32,
34 und 36 im Strahlengang hintereinanderliegend gehaltert. Die Platte 32 trägt auf
erfindungsgemäß helligkeits- und färbungsgleichem Untergrund in Form voll Nachbildungen
aus Polarisationsfolie die Einzelglieder von drei verschiedenen Stereotestobjektpaaren,
und zwar gemäß Fig. 22 von oben nach unten ein auf der Spitze stehendes Dreieck
331, in der Mitte einen Kreisring332 und darunter ein mit der Spitze nach dem Mittelpunkt
gerichtetes Dreieck333.
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Die Polarisationsrichtungen der Dreiecke sind gleich, aber gekreuzt
zu der des Kreisringes, wie durch Schraffierung angedeutet ist. Die Platte 34 trägt
gemäß Fig. 21 auf völlig transparentem Grund nur einen einzigen mittig angeordneten
Fixierpunkt 35 aus lichtundurchlässiger Substanz. Die Platte 36 schließlich ist
gemäß Fig.23 genau wie die Platte 32 mit der Ausnahme ausgestaltet, daß die Polarisationsrichtungen
des Dreieckpaares 371 und 373 und des Kreisringes 372 gegenüber den entsprechenden
Testobjekten auf Platte 32 gekreuzt sind. Wie aus dem Vergleich der Fig. 21 und
23 und der Schnittfigur 20 ersichtlich ist, besitzt die Platte 34 eine den Fassungsraum
des Rahmens 31 ausfüllende Breite während die Platten 32 und 36 eine geringere Breite
besitzen und infolgedessen im Rahmen seitlich verschoben werden können. Dadurch
lassen sich, wie auf Fig. 19 dargestellt die Einzelglieder der drei Testobjektpaare
331, 371 oder 332, 372 oder 333, 373 um wähl-und meßbare, vorzugsweise gleiche Beträge
aus der lotrechten Niiittellinie verlagern, während der Fixierpunkt 35 apparativ
stets auf der Mittellinie festgehalten ist, Damit sind die eingangs dieses Beispielkapitels
angegebenen optischen Bedingungen apparativ erfüllt: Der Fixierpunkt 35 für die
Fixierung der Augenstellung das querdisparat in den Augen abgebildete Testobjektpaar
(331, 371 oder 332, 372 oder 333, 373).
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Die Wirkungsweise der vorstehend beschriebenen Anordnung ist folgende:
Das zu prüfende, mit einer gekreuzten Analvsatorbrille ausgerüstete Augenpaar sieht
einerseits binokular den Fixierpunkt35, durch den die Augenstellung fixiert und
der Bezugspunkt für die stereoskopische Wahrnehmung geschaffen wird. Fernerhin nimmt
es monokular die Einzelglieder der drei Testobjektpaare, und zwar im angenommenen
Beispiel mit dem rechten Auge- die Dreiecke 371 und 373 und den Kreisring 332 und
mit dem linken Auge die Dreiecke 331 und 333 und den Kreisring372 wahr. Dabei werden
die Dreieckspaare auf den Netzhäuten nasal und das Ringpaar temporal c!uerdisparat
abgebildet. Infolgedessen glaubt ein Prüfling, der binokular stereoskopisch sehen
kann, je ein einziges Dreieck oben und unten hinter der durch
dell
Fixierpullkt festgelegten Bezugsebene und einen einzigen Kreisring vor ihr zu sehen.
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Ersichtlicherweise genügt bereits eines der drei Testobjektpaare
zur Prüfung des binokular-räumlichen Sehvermögens. Die erfindungsgemäße Anordnung
zweier mit gleichgerichteter Querdisparation wirkender Testobjektpaare (Dreiecke)
oberhalb und unterhalb des Fixierpunktes hat den untersuchungstechnischen Vorteil,
daß etwa auftretende fusionale Verrollungstendenzen, die diese Prüfung behindern
könnten. einander aufheben. Die gleichzeitige Darbietung eines insbesondere anders
gestalteten Objektes auf der anderen Seite der Bezugsebene andererseits hat den
prüftechnischen Vorteil, daß mit seiner Hilfe suggestiv ausgelöste Falschaussagen
erkennbar sind.
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Die meßbar verschiebliche Anordnung der beiden 'Iestol)jektträger32
und 36 hat den Vorteil, daß man Tiefensehschärfenbestimmungen auf der Basis der
kleinsten. noch einen Raumeindruck auslösenden Querdisparation durchführen kann.
In gleicher Weise läßt sich der obere Wert der stereoskopisch wirksamen Querdisparation
feststellen.
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Ein weiterer, sehr wesentlicher prüftechnischer Vorteil besteht darin.
daß man durch plötzliche Vergrößcrung der temporalen Querdisparation den Seheindruck
einer überraschend schnellen Bewegung eines Testobjektes auf den Prüfling zu und
damit Abwehrreflexe hervorrufen kann, durch deren Ausführung ein die räumliche Wahrnehmung
leugnender Simulant überführt wird. Diese plötzliche Verschiebung kann durch eine
selbsttätige Antriebsvorrichtung bewirkt werden.
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Das Wesen der im Beispiel V beschriebenen Anordnung zur Prüfung des
binokular-räumlichen Sehvermögen mit Hilfe eines Fixiermittels für die Augenstellung
und eines Paares monokular querdisparat abgebildeter Testobjekte besteht also darin,
daß das Fixiermittel aus einem binokular wahrnehmbaren Fixierpunkt und die Testobjekte
im Sinne des grundsätzlichen Erfindungsgedankens aus Polarisationsfolien mit zueinander
gekreuzter Polarisationsrichtung bestehen.
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Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform be steht dabei darin,
daß zwei mit gleichgerichteter Querdisparation wirkende Testobjektpaare oberhalb
und unterhalb des Fixierpunktes angeordnet sind.
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Weiterhin liegt es im Sinne der Erfindung, die Testobjekteinzelglieder
quer zu dem durch den Fixierpunkt verlaufenden Lot insbesondere meßbar verschiedlich
anzuordnen. Diese Querverschiebung kann mit Hilfe einer selbsttätigen Antriebsvorrichtung
so bewirkt werden, daß sie mit sich steigernder Geschwindigkeit abläuft.
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P.\TENTISPROCHE: I. Anordnung zur Darbietung eines dunklen Sehobjektes
auf hellem Umfeld mittels polarisierten Lichtes, dadurch gekennzeichnet, daß ein
polarisiert leuchtendes Sehobjekt auf einem unpolarisiert leuchtenden Umfelde angeordnet
ist, dessen Helligkeit und Farbe durch die Wirkung eines absorbierenden Mediums
der Helligkeit und Farbe des Sehobjektes bei Betrachtung durch einen gleichgerichteten
Polarisator praktisch gleich ist.