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Gerät zur objektiven Bestimmung des Hauptpunktbrechwerts des Auges
Bei den bekannten Geräten zur objektiven Bestimmung des Hauptpunktbrechwertes des
Auges .durch Ermittlung .des Ortes des von einem Linsensystem entworfenen Bildes
von durch eine Beleuchtungseinrichtung mit Lichtöffnung aufgehellten Flächenelementen
des Augenhintergrundes mittels eines optischen Beobachtungsgerätes und einer längs
der optischen Achse einstellbaren und um diese Achse drehbaren Testmarke hat man
bereits Gebrauch von einer Testmarke gemacht, die das reelle Bild eines im Beleuchtungsstrahlengange
vorgesehenen körperlichen Testobjektes war. Diese Maßnahme hatte den Erfolg, claß
das Gerät auch dann zur Bestimmung der Kurzsichtigkeit geeignet war, wenn diese
zu besonders großen Werten überging, wobei das durch ein Linsensystem entworfene
Netzhautbild, welches für die Lage der Testmarke bestimmend ist, dem abbildenden
Linsensystem immer näher rückte und es schließlich !durchschritt. Dabei wurde der
.im Winkel zur optischen Achse des Beobachtungsgerätes angeordnete Beleuchtungsstrahlengang
mittels eines exzentrischen Prismas in die Beobachtungsrichtung abgelenkt, was auch
bei zur Beleuchtungsachse zentrischer Anordnung der Lichtöffnung einer exzentrischen
Anordnung dieser Lichtöffnung zur Achse des Beobachtungsgerätes gleichkam. Die Drehung
der Testmarke wurde durch Schwenken der gesamten Beleuchtungseinrichtung mit dem
Testobjekte um die optische Achse des Beobachtungssystems bewirkt; auch besteht
die Möglichkeit, diese Drehung auf optischem Wege mit Hilfe eines in den Strahlengang
geschalteten drehbaren Spiegelsystems bei unveränderlicher Winkelstellung des körperlichen
Testobjektes zu bewirken. Diese letztere Lösung hat den Vorteil, daß man bei geeigneter
Anordnung des Spiegelsystems die TeStnl:trke in beliebige Winkelstellungen drehen
kann, ohne das vom Beobachter betrachtete Bild der Testmarke und der beleuchteten
Flächenelemente des Augenhintergrundes gleichzeitig mit zu drehen.
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Allen derartigen Geräten haftet jedoch der Nachteil an, daß bei der
Untersuchung von mit Astigmatismus behafteten Augen die Einstellung des Gerätes
auf die Brechweite in den beiden Hauptschnittebenen nur nacheinander möglich ist.
Dabei kann der Untersuchte den Abkommodationszustand seines Auges von einer Messung
zur anderen bewußt oder unbewußt ändern, wodurch das Meßergebnis gefälscht werden
muß. Es ist deshalb erstrebenswert, das Gerät so einzurichten, daß die Meßergebnisse
in beiden Hauptschnittebenen gleichzeitig ermittelt wenden können.
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Die gleichzeitige Ermittlung der Brechwerte in den beiden Hauptschnittebenen
kann jedoch durchgeführt werden, wenn man den Beleuchtungsstrählengan.g bei zur
optischen Achse des Beobachtungsgerätes zentrischer Lage der Lichtöffnung nach der
Erfindung in mehrere voneinander gesonderte Teilstrahlengänge
zerlegt,
indem man am Orte des Testobjektes wenigstens zwei, je einem Teile dieses Testobjektes
zugeordnete, die Beleuchtungsstrahlen ablenkende Mittel einschaltet. Durch diese
Maßnahme wird die Lage des Bildes des Testobjektes nicht beeinflußt, und der zentrisch
gelegene Punkt des Testobjektes wird jeweils wieder zentrisch abgebildet. Die Strahlenbündel,
die diese Ab-
bildung erzeugen, durchsetzen jedoch exzentrisch liegende Eintritts-
und Austrittspupillen der abbildenden Systeme. Werden verschiedene Teile des Testobjektes
von aus der zentralen Lichtöffnung herrührenden Strahlenbündeln beleuchtet, die
verschiedener Ablenkung unterworfen sind, dann liegen die zu diesen Teilen gehörenden
Pupillen räumlich voneinander getrennt im Bereiche der abbildenden Systeme, und
die Teilstrahlengänge können durch Einschaltung von optischen Mitteln mit verschiedener
Wirkung auch verschieden beeinflußt wenden, also zum Beispiel zur Bestimmung des
Hauptpunktbrechwertes des astigmatisch fehlsichtigen Auges in den beiden Hauptschnittebenen
geeignete Teile des Testobjektes gleichzeitig scharf auf dem Augenhintergrunde abgebildet
werden.
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Es ergibt sich eine zweckmäßige Ausführung der beschriebenen Lösung
der Aufgabe, wenn man zur Abbildung des körperlichen Testobjektes ein um die optische
Achse drehbares Linsensystem benutzt, welches aus zwei Teilen mit gleicher zylindrischer
Wirkung besteht, deren Zylinderachsen sich rechtwinklig kreuzen und deren Abstand
voneinander von jeder Lage aus, bei der ihre Hauptpunkte zusammenfallen, in Richtung
der optischen Achse veränderlich ist, wobei die Abstandsänderungen ,den Änderungen
der astigmatischen Differenz des Auges proportional sind. Dieses System, dessen
Drehungen in Abhängigkeit von den Drehungen ider Testmarke zu erfolgen haben und
welches infolgedessen je nach der Bauart des Gerätes mit -der drehbaren Beleuchtungseinrichtung
oder mit dem ,drehbaren Spiegelsystem zu verbinden ist, wirkt dann wie ein sphärisches
System, wenn die Hauptpunkte seiner beiden Teile zusammenfallen. Diese Stellung
wählt man als Grundstellung, die man zur Untersuchung achsensymmetrisch fehlsichtiger
Augen benutzt, wobei man die Testmarke durch Verschieben des gesamten Systems längs
der optischen Achse in die der Fehlsichtigkeit des Auges entsprechende Lage bringt.
Bei astigmatisch fehlsichtigen Augen wird man dagegen die beiden Teile des Systems
außerdem gegeneinander verschieben mit dem Erfolge, daß dann zwei aufeinander senkrechte
Durchmesser des körperlichen Testobjektes in Ebenen scharf abgebildet werden, die
verschiedene Entfernung vom Hintergrunde des untersuchten Auges haben und deren
Lagen man den Brechkräften in den beiden Hauptschnittebenen des Auges so anpassen
kann, daß beide Teile wiederum scharf auf dem Augenhintergrunde abgebildet werden.
In ähnlicher Weise kann beispielsweise ein um die optische Achse .drehbares Linsensystem,
welches aus vier gleichen Sektoren sphärischer Linsen besteht, die paarweise den
zu ,den beiden Hauptschnittebenen gehörigen abgelenkten Beleuchtungsstrahlengängen
zugeordnet werden und deren Abstand voneinander in Richtung der optischen Achse
veränderlich ist, @cler Abbildung des Testobjektes dienen. In beiden genannten Fällen
ist es eine selbstverständliche Voraussetzung, daß die beiden scharf abgebildeten
Durchmesser ,der Testmarke, die nunmehr aus zwei in verschiedenen Ebenen liegenden
Bildern von Teilen des körperlichen Testobjektes besteht, durch Drehung um die optische
Achse in die beiden Hauptschnittebenen verlegt werden. Die Lage der beiden Teile
des Linsensystems ist also ein Kennzeichen für die Winkelstellung der beiden Hauptschnittebenen
und der Brechwerte in diesen Ebenen ,des untersuchten astigmatischen Auges.
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Das Linsensystem ist so in den Beleuchtungsstrahlengang zu schalten,
daß es gleichzeitig vom Beobachtungsstrahlengange durchsetzt wird. Auf diese Weise
ist die Bedingung am einfachsten zu erfüllen, daß dem Beobachter in einer Bildebene
des Beobachtungsgerätes ein scharfes Bild von Flächenelementen des Hintergrundes
in beiden Hauptschnittebenen des untersuchten asts.gmatisch fehlsichtigen Auges
gleichzeitig dargeboten wird. Man wird also die Abmessungen -des Gerätes so wählen,
daß die optischen Achsen beider Strahlengänge auf einer genügend großen Strecke
zusammenfallen, in deren Bereich das verschiebliche Linsensystem unterzubringen
ist.
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Als Testobjekt wählt man zweckmäßig ein solches, dessen als Testmarke
dienendes Bild möglichst deutlich und genau die Einstellung des Gerätes in die Meßl.age
gegenüber dein fehlsichtigen Auge erkennen läßt. Bei, dem einfachen, von S c h m
i d t - R i m p 1 e r vorgeschlagenen Gitter, welches in verschiedenen Abwandlungen
Verwendung gefunden hat, galt .als Kennzeichen richtiger Einstellung die größtmögliche
Schärfe des Gitterbildes auf 4em Augenhintergrunde, während -bei dem später von
H e n k e r vorgeschlagenen strichförmigen Objekte zwei Bilder miteinander zur Deckung
zu bringen waren. Den beiden genannten Vorschlägen überlegen erweist sich der Vorschlag,
die Koinzidenz von Strichen nach Art der Ablesung der Noniusteilung an
Maßstäben
als Kennzeichen der richtigen Einstellung zu benutzen. Als Testobjekt empfiehlt
es sich J:ann, eine Blende mit vier rechteckigen Strichgittern zu benutzen, die
mit gleichem Abstande um die Achse d.es B.eleuchtungssystems paarweise senkrecht
aufeinander angeordnet und von je einem Paare brechender Prismen mit entgegengesetzt
gleicher Strahlenablenkung der Einzelprismen bedeckt sind. Durch Vorschalten dieser
Prismen erreicht man, .daß von jedem der Strichgitter zwei getrennte Teilabbildungsstrahlengänge
entstehen, denen getrennte Pupillen der abbildenden Systeme zugehören, so daß auf
dem Augenhintergrunde nur dann beide Teilabbildungen des Strichgitters koinzidierend
nebeneinander liegen, wenn der Augenhintergrund mit der Bildebene zusammenfällt,
in der das scharfe Bild des Strichgitters entsteht.
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Hat man in einer der Hauptschnittebenen des astigmatischen Auges diese
Einstellung erreicht, dann kann man die Einstellung auch für die andere Hauptschnittebene
aufsuchen, ohne an der ersten Einstellung eine Veränderung vornehmen zu müssen.
Dabei ist es je-;loch unerläßlich, daß diejenige Hauptschnittebene zuerst aufgesucht
wird, zu der der bei #l.er zweiten Einstellung nicht mehr zu verschiebende Teil
des Zylinderlinsensystems gehört. Die in zweiter Linie aufzusuchende H.auptschnittebene
muß also demjenigen Teile des Zylin:derlinsensystems zugeordnet sein, mit dem die
Relativbewegungen beider Teile gegeneinander ausgeführt werden. Sind alle vier Teile
-des Testobjektes gleich, dann stellt sich im allgemeinen erst beim Versuche, die
zweite Einstellung vorzunehmen, heraus, ob die Hauptschnittebene der ersten Einstellung
diejenige war, die zu ,dem nunmehr in unveränderter Lage zu lassenden Teile des
Zylinderlinsensystems gehörte. Gegdbenenfalles hätte man dann also die eben erreichte
Einstellung wieder zu zerstören, um zuerst die Einstellung in der anderen Hauptschnittebene
zu bewirken. Dieser Nachteil ist jedoch zu beheben, indem man eines der Strichgitterpaare
des Testobjektes besonders kenntlich macht, am einfachsten in der Weise, daß sich
wenigstens eins der Strichgitter eines Strichgitterpaares durch ein besonderes Merkmal,
vorzugsweise durch eine Unterbrechung, Verbreiterung o. dgl. der lichtdurchlässigen
Striche, von den Strichgittern des anderen Strichgitterpaares unterscheidet. Gehört
das auf diese Weise bezeichnete Strichgitterpaar dem bei den Relativbewegungen ortfesten
Teile des Zylinderlinsensystems zu, .dann hat man nur dafür Sorge zu tragen, daß
dieses bezeichnete Strichgitterpaar als erstes scharf eingestellt wird. Würde man
das Testobjekt so ausgestalten, daß die Strichgitter oder deren Stelle vertretende
einzelne Striche nur von einem Keile bedeckt wären, dann würde eine Messung auf
Grund der Koinzidenz nicht mehr möglich sein. Die Einstellung hätte dann in bekannter
Weise dadurch zu erfolgen, d:aß man die Lage der Strichbilder gegenüber einer im
Beobachtungssystem festliegenden Marke veränderte, Eine ähnliche Wirkung läßt sich
erzielen, indem man diese Strichgitter mit Platten oder Keilen aus doppelt brechenden
Medien bedeckt, die den ordentlichen Strahl nach entgegengesetzten Richtungen ablenken.
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Das untersuchte Auge soll während der Untersuchung akkommodationslos
und möglichst bewegungslos sein. Aus diesem Grunde bietet man dem Auge an derartigen
Geräten in .der Regel eine in der Ferne liegende Fixiermarke dar. Diese Fixiermarke
wird hier zweckmäßig in Anlehnung an bekannte Ausführungen in der Form einer zentralen
Lichtöffnung im Testobjekt angebracht, so @daß sie dem Auge in großer Entfernung
liegend erscheint und bei vollendeter Einstellung des Gerätes scharf auf dem Augenhintergrunde
abgebildet, also mit entspannter Akkommodation scharf gesehen wird. Es empfiehlt
sich dabei, die abbildenden Lichtstrahlen so zu färben, @daß der Augenhintergrund
möglichst alle A#bbildungsstr,ahlen absorbiert, damit keine Störung der Beobachtungen
des Untersuchenden durch de beleuchtete, zwischen den Testmarkenbilderngelegene
Stelle :des Augenhintergrundes eintritt. Zu :diesem Zwecke kann man ein vorzugsweise
grünes Farbfilter so in den Strahlengang schalten, daß es lediglich das durch die
zentrale Lichtöffnung begrenzte Beleuchtungsstrahlenbündel deckt.
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Da ein Teil des Beleuchtungsstrahlenganges mit dem Beobachtungsstrahlengange
zusammenfällt, der aus Gründen möglichster Lichtausnutzung im allgemeinen zentral
angeordnet wird, können bei gleichfalls zentraler Anordnung des Beleuchtungsstrahlenganges
störende Reflexe an den Übergangsflächen -zwischen den verschiedenen brechenden
Medien, insbesondere an der Oberfläche der Hornhaut, auftreten. Diese Reflexe lassen
sich am einfachsten durch exzentrische Anorldnung dieses Beleuchtungsstrahlenganges
vermeiden, wobei die der zentralen Lichtöffnung zugeordnete Teilpupille exzentrisch
liegt. In Anlehnung an das bei der Abbildung des Testobjektes beschriebene Vorgehen
kann man diese Wirkung durch ein am Orte ,der zentralen Lichtöffnung in den Strahlengang
geschaltetes brechendes Prisma o. dgl. erzielen.
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In der Zeichnung ist ein der Erfindung entsprechendes Gerät als Ausführungsbeispiel
dargestellt. Abb. i gibt das Gerät im Mittelschnitt
wieder; Abb.
2 zeigt einen Teil des Gerätes im Grundriß und Abb.3 in einem nach der Linie A-A
der Abb. i geführten Schnitt. In den Abb. 4 und 5 sind Einzelteile des Gerätes im
Seitenriß,dargestellt, und zwar in A.bb. 4 in derselben Größe wie Abb. i, in Abb.5
in vergrößertem Maßstabe. Die Abb. 6 und 7 geben in der Draufsicht bzw. in einem
Mittelschnitt im Aufriß einen anderen Einzelteil des Gerätes stark vergrößert wieder.
Die Abb. 8 bis io beziehen sich auf eine andere Ausführungsform des Gerätes, die
bis auf den in Abb. 8 im Mittelschnitt gezeichneten Teil mit der Ausführungsform
nach den Abb. i bis 7 übereinstimmt. In den Abb. 9 und io sind zwei Einzelteile
der Abb.8 in vergrößertem Maßstabe angegeben.
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Auf einem Füße i (Abb. 1, 2 und 3) ruht ein hohler Arm 2, der an seinem
freien Ende den Halter 3 einer Ophthalmoskoplinse 3' trägt. Im Arm 2 ist ein zweiter
Arm 4, dessen freies Ende 4' als Fernrohrträger ausgebildet ist, mittels einer Zahnstange
5 und eines mit .einem Triebknopfe 6' versehenen Triebes 6 verschiebl.ich. Im Fernrohrträger
4' sind ein Tubus 7 und ein mit Okularlinsen 8' und 8" versehenes Okular so verschraubt,
daß die Achsen beider Teile eine Gerade bilden. Im Tubus 7 ist ein Objektiv 9 eingesetzt,
welches mit den Okularlinsen 8', 8" ein auf großer Entfernung eingestelltes Fernrohr
bildet.
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Der Tubus 7 äst vor dem Objektive 9 durchbrochen, und eine Beleuchtungsvorrichtung
ragt mit ihrem Gehäuse 1o durch diesen Durchbruch in den Tubus 7 hinein. Am Ende
,des Gehäuses io befindet sich eine kleine Glühlampe i i ; die von ihr ausgesandten
Lichtstrahlen dienen zur Beleuchtung einer Blendenöffnung 12 mittels einer Sammellinse
12'. Hinter der Blendenöffnung 12 befindet sich ein Beleuchtungslinsensystem 13
aus zwei plankonvexen Sammellinsen. Die der Lichtquelle abgekehrte Planfläche 13'
trägt das Testobjekt. Dieses Testobjekt (A.bb.5 und 6) besteht aus der als Blende
wirkenden, lichtundurchlässigen Schwärzung .der Planfläche 13', in welcher vier
rechteckige Strichgitter 14, i4', 15 und 15' ausgespart sind. Die Strichgitter sind
paarweise senkrecht aufeinander in gleichem Abstande um die Achse des Gehäuses 1o
angeordnet und von je einem Paare brechender Prismen 16, 16' bzw. 17, 17' mit entgegengesetzt
gleicher Strahlena@blenkung der Einzelprismen bedeckt. Die Strichgitter 15, 15'
sind gegenüber den Strichgittern 1:4, 14' durch gleichfalls ausgesparte Querstriche
ausgezeichnet. In der von den vier Strichgittern 14, 14', 15, 15' eingeschlossenen
Fläche befindet sich ferner eine zentrale Aussparung 18, die als Fixiermarke für
das untersuchte Auge dient und von einem Grünfilter 18' sowie einem brechenden Prisma
1g bedeckt ist. Das Testobjekt liegt in der vorderen Brennebene eines zweiteiligen
Teleobjektives 2o, hinter welchem ein gleichschenkligrechtw.inkliges Prisma 21 so
angebracht ist, daß es zugleich von ,der Achse des Tubus 7 durchsetzt wird. Auf
seiner spiegelnden Fläche 21' ist ein ähnliches, jedoch kleineres Prisma 22 aufgekittet,
während die Lichtaustrittsache 21" (Abb. 7) mit einer als Blende wirkenden, - lichtundurchlässigen
Schwärzung versehen ist, in der eine zentrale Beobachtungsöffnung 23 und vier gleichmäßig
um diese verteilte, quadratische Pupillen 23' ausgespart sind: Im Tubus 7 ist ein
Prismenträger 24 (Abb. i und 4) mit einem Doveschen Reversionsprisma 25 um die Tubusachse
drehbar eingesetzt. Ferner ist im freien Ende des Tubus 7 ein Rohr 26 mittels eines
zweiteiligen, gerändelten Ringes 27 drehbar; eine Teilung 28 und ein am Tubus vorgesehener
Zeiger 29 dienen zur Ermittlung seiner Winkelstellung. Das Rohr 26 und der Prismenträger
24 tragen j e eine Kegelradverzahnung 26' bzw. 24'. Beide Teile sind durch ein Kegelradgetriebe
30 so gekuppelt, daß den Drehungen des Rohres 26 Drehungen des Prismenträgers
24 um die halben Drehwinkel entsprechen. Das Rohr 26 enthält ein zweiteiliges Zylinderlinsensystem
31,32 mit rechtwinklig sich kreuzenden Zylinderachsen. Der Teil 31 ist fest
im Rohre 26 gefaßt, und seine Zylinderachse liegt parallel .der Zeichenebene, während
der als zweigliedriges Telesystem ausgebildete zweite Teil 32 in einer axial verschieblichen
Muffe 33 untergebracht ist. Das Rohr 26 ist mit einem Längsschlitz 26" versehen,
durch den ein in der Muffe 33 verschraubter Knopf 34 hindurchgreift. Der Knopf 34
trägt einen Zeiger 34', während auf dem Rohre 26 entlang des Schlitzes 26" eine
Dioptrienteilung 35 angegeben ist, Der Tubus 7 trägt einen Zeiger 36, zu ,dem eine
auf dem Arme :2 angebrachte Dioptrienteilung 37 .gehört. Die Lage eines zu untersuchenden
Auges 38 mit seiner von der Iris gebildeten Pupille 38', seiner Linse 38" und seinem
Augenhintergrunde 38"' ist punktiert angegeben.
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Bei der anderen Ausführung des Gerätes (Abb. 8, 9 und i o) ist das
Rohr 26 durch das Rohr 39 ersetzt. Dieses Rohr 39 enthält ein zweiteiliges, sphärisches
Sammellinsensystem, dessen einer Teil 40 die in Abb. 9 angegebene Form hat und fest
im Rohre 39 gefaßt ist, während -der andere Teil 42 aus zwei sektorenförmigen Linsenstücken
gemäß Abb. io besteht, die durch einen Steg 42 einseitig verbunden und in einer
verschieblichen Muffe 43
gefaßt sind. Im übrigen bleicht diese Ausführungsform
vollständig der bereits beschriebenen.
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Die beleuchtete Blendenöffnung 12 wirkt als Lichtquelle des Gerätes.
Diese zentrale Blende würde von den Beleuchtungslinsen 13 und dem Teleobjektiv 2o
auf der Fläche 21" zentral abgebildet werden; infolge der Einschaltung der Prismen.
16, Wund 17, 17' entstehen vier nicht zentral gelegene Bilder der Blende in dieser
Ebene, .deren Lage den Blendenöffnungen 23' entspricht. Das Teleobjektiv 2o bildet
das Testobjekt in großer Entfernung ab, wobei die Blendenöffnurngen 23' als Pupillen
wirken. Der zentrale Teil des Prismas 21, der wegen des aufgehefteten Prismas 22
nicht spiegelt und der der Öffnung 23 der Prismenfläche 21" entspricht, bleibt von
Abbildungsstrahlen frei. Die parallelstrahligen Abbildungsstrahlenbündel durchsetzen
das Doveprisma 25 und gelangen zum Zylinderl,insensYstein 31, 32. Die Hauptpunkte
des Teiles 32 des Zylinderlinsensystemsliegen vor diesem System und können deshalb
mit den Hauptpunkten des Teiles 31 zum Zusammenfallen gebracht werden. In dieser
Lage, die als Ausgangslage ,der Muffe 33 gewählt ist, wirkt das System 31, 32 wie
ein sphärisches Linsensystem; es bildet das Testobjekt in seiner hinteren Brennebene
ab. Diese Abbildung dient als Testmarke, die mit Hilfe des drehbaren Doveprismas
25 um die optische Achse drehbar ist.
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Ist das zu untersuchende, nicht akkommodierte Auge 38 norinalsichbig,
dann wird die Testmarke mit Hilfe der Ophthalmoskoplinse 3' und der Augenlinse 38"
auf dem Augenhintergrunde 38"' scharf abgebildet. Die vordere Brennebene des sphärisch
wirkenden Zylinderlinsensystems 31, 32 liegt in der Fläche 21" des Prismas 21; die
vier Blendenöffnungen 23' nebst der Beobachtungsöffnung 23 werden deshalb durch
das System 31, 32 und die Ophthalmoskoplinse 3' auf der Iris 38' abgebildet, wobei
die Bilder :der Blen-.denöffnungen 23' als Pupillen für @die Beleuchtungsstrahlen
dienen, während das Bild der öffnung 23 als Pupille für die Beobachtungsstrahlen
dient. In der Ebene der Testmarke entsteht nunmehr, hervorgerufen durch die Augenlinse
38" und die Linse 3' ein Bild des Augenhintergrundes 38"' bzw. der .dort abgebildeten
Testmarke. Dieses Bild wird durch das Fernrohrsystem g, 8", 8' nebst vorgeschaltetem
Zylinderlinsensystem 31, 32 betrachtet, wobei die beiden Systeme als Fernrohrlupe
wirken. Die Abbildungsstrahlen durchsetzen das Doveprisma 25 und die Prismen 21,
22, und es entsteht ein Zwischenbild in der hinteren Brennebene des Fernrohrobjektivs
9. Ist- das untersuchte Auge mit achsensymmetrischer Fehlsichtigkeit behaftet, dann
ist während der Untersuchung das ZylinderlinsensYstem 31, 32 gleichfalls in der
genannten Ausgangsstellung zu belassen, zu der der Nullwert der Teilung 35 gehört.
Das als Testmarke dienende Bild des Testobjektes isst jedoch entsprechend der Fehlsichtigkeit
aus ,der Lage zu verschieben, bei welcher der Zeiger 36 den Nullwert der Teilung
37 anzeigt, damit .das Testobjekt scharf auf dem Augenhintergrunde 38"' abgebildet
wird. Außerdem würden in der Nullstellung sämtliche Striche der Strichgitter 1d.,
1d.', 15, 15' auf dem als Auffangfläche dienenden Augenhintergrunde 38"' aus zwei
seitlich gegeneinander verschobenen Teilen bestehend erscheinen, weil nur bei scharfer
Abbildung der Bilder die Gitterteile infolge der schiefen Lage der Achse ihres Abbildungsstrahlenganges
koinzidierende Lage haben können. Je eine. der vier Pupillen 23' dient dem Durchtritt
der Abbildungsstrahlenbündel, die die gleichbezeichneten Prismenpaare 16, 16 ',
17, 17'
durchsetzen. Zur Abbildung eines vollständigen Gitters müssen jedoch
je zwei Strahlenbündel wirken, die zwei aneinandergrenzende Prismen, z. B. also
zur Abbildung des Gitters 14 die beiden Bündel, die die dieses Gitter deckenden
Prismen 16 und 16' durchsetzen. Der am Okular 8 einblickende Beobachter hat demgemäß
durch Drehen :des Triebknopfes 6' den Arm ,I mit den an diesem befestigten Teilen
so lange im hohlen Arme 2 gegenüber der Linse 3' zu verschieben, bis die Testrnarkenebene
die .der Fehlsichtigkeit entsprechende Lage hat, d. h. bis alle vier Strichgitter
auf dem Augenhintergrunde koinzidieren. Der im Ausmaße,der Fläche des Testmarkenbildes
beleuchtete Augenhintergrund 38"' wird ,durch die Augenlinse 38" und die Linse 3'
wiederum in der Testmarkenebene abgebildet und dieses Bild vom Beobachter durch
die aus ;dem Zylinderlinsensystem 32, 31 und dein Fernrohre 9, 8", 8' bestehende
Fernrohrlupe unter Benutzung der Blenidenöffnung 23 für den Durchtritt der Beobachtungsstrahlen
wahrgenommen.
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Bei einem astigmatisch fehlsichtigen Auge 38 hat .der Beobachter die
eben beschriebene Einstellung des Gerätes vorerst für die eine Hauptschn.ittebene
des Auges durchzuführen. Das geschieht, indem er außer den Verschiebungen durch
Drehen des Triebknopfes 6' noch Drehungen des Rändelringes 27 ausführt, bis das
eine Strichgitterpaar deutlicher als das andere erscheint. Das als Testmarke dienende
Bild des Testobjektes dreht sich dabei wegen der durch das Zahnradgetriebe gleichzeitig
bewirkten Drehung :des Doveprismas 25 um die optische Achse. Die Strich-
Bitter
14, 14' und 15; 15' werden deshalb in entsprechend gedrehter Lage auf dem Augenhintergrunde
38"' albgebildet. Das Bild des Augenhintergrundes 38"' mit der Testmarken22bbildung
erscheint für den Beobachter jedoch stets in derselben Winkellage, weil die in das
Fernrohr 9, 8", 8' gelangenden Abbildungsstrahlen auf ihrem Wege das gedrehte Prisma
25 in entgegengesetzter Richtung durchsetzen. Die Verschiebungen mittels des Triebknopfes
6' und die Drehungen am Rändelring 27 werden nunmehr fortgesetzt, bis das Strichgitterpaar
- und zwar zweckmäßig das durch Ouerstriche bezeichnete Strichgitterpaar 15, 15'
- vollkommen scharf und koinzidierend abgebildet wird. Ist diese Einstellung erreicht,
,dann kann am Zeiger 36 der Brechwert des Auges 38 in der untersuchten Hauptschnittebene
auf :der Teilung 37 abgelesen werden, wobei der Zeiger 29 auf der Teilung 28 die
dazugehörige Winkelstellung anzeigt. Zur Ermittlung des Brechwertes in der anderen,
dazu senkrechten Hauptschnittebene wird alsdann die Muffe 33 mittels des Knopfes
34 so weit verschoben, bis auch das andere Strichgitterpaar 14, 14' scharf und koinzidierend
erscheint. Dabei zeigt der Zeiger 34' auf der Teilung 35 die Differenz der Brechwerte
in beiden Hauptschnittebenen an, woraus sich der gesuchte Brechwert ohne weiteres
bestimmen läßt. Um bei der Einstellung der Muffe 33 die erste Einstellung des Zeigers
36 nicht zerstören zu müssen, ist es angebracht, stets mit der Scharfstellung des
der Zylinderlinse 31 zugeordneten Strichgitterpaares 15, 15' zu beginnen, d. h.
indem man stets zuerst diejenige Hauptschnittebene untersucht, die den größten Brechwert
aufweist.
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Die astiganatische Differenz das Auges 38 wird unabhängig von etwaiger
Akkommodation des Auges richtig angezeigt, sobald bei der Messung beide Strichgitterpaare
gleichzeitig scharf und koinzidierend eingestellt sind. Zur Bestimmung des Brechwertes
in einer Hauptschnittebene ist jedoch ein akkommodationsloses Auge 38 Bedingung.
Diesem Zwecke dient die Fixiermarke 18, die dem untersuchten Auge als in großer
Entfernung liegend erscheint und auf die Idas Auge eingestellt werden muß, bis sie
scharf gesehen wird, d. h. biss sie bei vollendeter Einstellung des Gerätes durch
den Beobachter auf dem Augenhintergrunde 38" scharf abgebildet wird.
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Die An@vendung des Gerätes in der zweiten Ausführungsform gleicht
vollkommen der beschriebenen. Das Strichgitterpaar 15, 15' ist hierbei dem Linsenteil
40, das Strichgitterpaar 14, 14' dem Linsenteile 41 zugeordnet. Bei achsensymmetrischem
Auge 38 ist die Muffe 43 in die Nullstellung zu schieben, wobei die Linsenteile
40 und 41 eine einheitliche, sphärische Sammellinse bilden. Bei astigmatischem Auge
38 zeigt der Zeiger 34' mit entsprechend verschobener Muffe 43 wiederum auf der
Teilung 35 die astigmatische Differenz an. Die Testmarke besteht aus zwei in verschiedenen
Ebenen entsprechend den verschiedenen Brechwerten in den beiden Hauptschnittebenen
des Auges 38 gelegenen Bildern der Teile des Testobjektes.