DE539515C - Verfahren und Geraet zur Bestimmung der Hornhautkruemmung - Google Patents

Verfahren und Geraet zur Bestimmung der Hornhautkruemmung

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DE539515C
DE539515C DE1930539515D DE539515DD DE539515C DE 539515 C DE539515 C DE 539515C DE 1930539515 D DE1930539515 D DE 1930539515D DE 539515D D DE539515D D DE 539515DD DE 539515 C DE539515 C DE 539515C
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61BDIAGNOSIS; SURGERY; IDENTIFICATION
    • A61B3/00Apparatus for testing the eyes; Instruments for examining the eyes
    • A61B3/10Objective types, i.e. instruments for examining the eyes independent of the patients' perceptions or reactions
    • A61B3/107Objective types, i.e. instruments for examining the eyes independent of the patients' perceptions or reactions for determining the shape or measuring the curvature of the cornea

Description

Mit den in der augenärztlichen Praxis verwendeten Ophthalmometern wird allgemein der Krümmungsradius der Hornhautoberfläche in der Weise bestimmt, daß auf optischem Wege die Größe des von der Hornhautfläche erzeugten Spiegelbildes eines beleuchteten oder durchleuchteten Testobjekts von bekannter Ausdehnung ermittelt wird. Da das zu untersuchende lebende Auge und demgemäß
ίο auch das genannte Spiegelbild niemals ruhig stehen, kann eine unmittelbare Messung etwa mit Hilfe einer in der Okularbrennebene eines Mikroskops angeordneten Teilung nicht durchgeführt werden. Bei dem Ophthalmometer von Javalschiötz werden zwei geometrische Figuren als Testobjekte benutzt, die auf einer Kreisbogenführung, die ihren Mittelpunkt im Hornhautscheitel hat, symmetrisch zur Augenachse verschieblich sind. Als Länge des Testobjekts gilt der Abstand der äußeren Ränder der Testfiguren, deren Spiegelbilder mit Hilfe eines Mikroskops betrachtet werden. In das Mikroskop ist ein doppeltbrechendes Prisma eingebaut, so daß je zwei Bilder der Testobjekte entstehen. Diejenige Stellung der Testobjekte auf der Bogenführung, bei der das eine Mikroskopbild der Testobjekte das andere. Mikroskopbild dieser Testobjekte im Sinne der Meßrichtung gerade berührt, läßt einen Schluß auf die Größe der Hornhaiitkrümmung zu. Es ist eine Folge des hier ausgeübten Meßverfahrens, daß man den Krümmungswert je nach seiner Größe in verschiedenen Zonen der Hornhaut mißt, weil die in bezug auf die Messung wirksamen Hornhautelemente mit der Verschiebung der Testobjekte wechseln. Man ist also nach einer ausgeführten Messung nicht ohne weiteres in der Lage, anzugeben, für welche Zone des Auges der eben ermittelte Wert Geltung hat.
Durch die Erfindung wird dieser Nachteil vermieden. Das neue Verfahren besteht darin, daß die beiden Testobjekte dem Auge unter einem unveränderlichen Winkel bei Anwendung von Kollimatoren in großer Entfernung liegend dargeboten werden, und daß aus dem abbildenden Strahlenbündel des Beobachtungsgeräts durch optische Mittel zwei Teilstrahlenbündel ausgesondert werden und wenigstens eines der Teilstrahlenbündel so abgelenkt wird, daß die Bilder der von der Hornhaut gespiegelten Testobjekte gegeneinander verschoben erscheinen, wobei die Größe der Hornhautkrümmung aus der gegenseitigen Lage der verschobenen Bilder ermittelt wird. Der Einfluß des Abstandes der Testobjekte vom Auge auf die Größe der von der Hornhautoberfläche erzeugten Bilder verschwindet bei sehr großer Entfernung der Testobjekte und ist bei endlicher Entfernung nur sehr klein. Die für die Messung in Betracht kommende Zone der Hornhautfläche ist bezüglich ihrer Lage abhängig von der Lage der Querschnitte der ausgesonderten Teilstrahlenbündel im Gesamtquerschnitte der Abbildungsstrahlen. Da diese Lage unveränderlich ist,
wird auch stets die gleiche Zone der Hornhaut zur Messung benutzt. Praktisch wird es sich meist empfehlen, beide Teilstrahlenbündel durch je 'ein optisches Mittel, und zwar beide im entgegengesetzten Sinne so abzulenken, daß die Bilder im mittleren Teile des Gesichtsfeldes des Beobachtungsgeräts entstehen.
Ein Gerät zur Ausübung des neuen Verfahrens erhält daher zweckmäßig folgenden Aufbau. Mit dem Beobachtungsgerät sind zwei Testobjekte bzw. zwei Kollimatoren verbunden, die je ein in großer Entfernung liegendes Testobjekt verkörpern und deren Achsen in einer Ebene mit der Achse des Beobachtungsgeräts liegen, und zwar so, daß diese Achse unter gleichen, unveränderlichen Winkern ungefähr in 'einem. Punkte von den Kollimatorenachsen geschnitten wird. Bei endlicher Entfernung haben die Testobjekte zueinander und zur Achse des Beobachtungsgeräts unveränderliche Lage. Im Abbildungsstrahlengange des Beobachtungsgeräts befindet sich eine Blende, die das abbildende Strahlenbündel bis auf zwei außeraxiale Teilstrahlenbändel abblendet, wobei die Lage der Blendenöffnungen naturgemäß der durch die Kollimatorenachsen, bei endlicher Lage der Testobjekte der durch diese bestimmten Ebene anzupassen ist. Die Größe und Lage der Öffnungen im Gesamtquerschnitt der Abbildungsistrahlen bestimmt die der Messung zugrunde liegende Hornhautzone. Um eine zur Augenachse konzentrische Zone der Hornhaut der Beobachtung zugrunde zu legen, werden die Öffnungen deshalb vorzugsweise gleich groß gemacht und in gleichem Abstande von der Achse des Gesamtstrahlenbündels einander gegenüberliegend angebracht. In jeden der Teilstrahlengänge ist ein optisches Mittel mit gleicher oder verschieden ablenkender Wirkung so eingeschaltet, daß es die Strahlen parallel zu der durch die Kollimatorenachsen bzw. durch die Testobjekte bestimmten Ebene auf die Achse des Beobachtungsgeräts zu ablenkt.
Die Ausbildung der Testobjekte ist an sich beliebig. Es empfiehlt sich aber zur Erleichterung der Messung, das eine der Testobjekte als eine zur Kollimatorenachse senkrechte, in der durch die beiden Kollimatorenachsen bestimmten Ebene gelegene Teilung, das andere Testobjekt dagegen als Zeiger auszubilden, der einen Punkt der durch die Kollimatorenachsen bestimmten Ebene bezeichnet. Bei in endlicher Entfernung angeordneten Testobjekten ist eine entsprechende Ausbildung angebracht. Die Bestimmung der gesuchten Größe der Hornhautkrümmung besteht dann bei entsprechender Eichung dieser Teilung im Ablesen des Zeigerstandes an der Teilung im Beobachtungsgerät. Es sind also keinerlei bewegliche Teile des Geräts bei dieser Messung zu bedienen, wodurch die Ausführung der Messung und der Aufbau des Geräts außerordentlich einfach werden. Selbstverständlich kann man die Teilung auch so eichen, daß man unmittelbar die dioptrische Wirkung der Brechkraft von Hornhaut und Kammerwasser ablesen kann. In allen Fällen erleichtert die Anbringung einer zweckmäßig in großer Entfernung gelegenen Marke als Richtungspunkt das Beibehalten der Lage des untersuchten Auges während des Meßvorgangs. Bei Augen, die mit Astigmatismus behaftet sind, ist bekanntlich die Brechkraft in verschiedenen Meridianebenen verschieden; sie hat extreme Werte in zwei rechtwinklig zueinander stehenden Ebenen, die man mit Hauptschnittebenen zu bezeichnen pflegt. Zur Untersuchung derartiger Augen ist es zweckmäßig, das Gerät so auszubauen, daß die Testobjekte bzw. die Kollimatoren mit dem Beobachtungsgerät um dessen Achse drehbar sind, und eine Winkelmeßvorrichtung vorzusehen, welche die Größe der Drehwinkel anzeigt. Der Astigmatismus des untersuchten Auges macht sich durch Höhenabweichungen der Bilder der Testobjekte von der durch die beiden Testobjekte bzw. Kollimatorenachsen bestimmten Ebene bemerkbar, die beim Zusammenfallen dieser Ebene mit einer 'der Hauptschnittebenen verschwinden. Das Gerät ist deshalb geeignet, neben der Bestimmung der Brechkräfte in den Hauptschnittebenen auch über deren Winkellage Aufschluß zu geben. Vereinigt man außerdem zwei der Erfindung entsprechende Geräte so, daß sie ein gemeinsames Beobachtungsgerät haben, wobei die Ebenen, die durch die Achsen der den beiden Geräten zugehörenden Testobjektpaare bzw. Kollimatorenpaare bestimmt sind, sich in der Achse des Beobachtungsgeräts senkrecht schneiden, dann vereinfacht sich der Meßvorgang insofern, als nur eine Drehung des Geräts nötig ist, um die Werte für beide Hauptschnittebenen gleichzeitig zu erhalten. Es erscheinen nämlich dann im Sehfelde des Mikroskops zwei Teilungen und zwei zugehörige Zeiger. Um Verwechslungen beim Ablesen vorzubeugen, kann man beispielsweise jedem tier Paare zusammengehöriger Testobjekte eine andere Farbe geben.
Wie bereits angedeutet, besteht ein wesentlicher Vorteil des neuen Verfahrens darin, daß stets dieselbe Zone der Hornhaut des untersuchten Auges, deren Lage genau bekannt ist, der Messung zugrunde Hegt. Zuweilen kann es jedoch erwünscht sein, die Homhautkrümmung in jeder beliebigen Zone eines bestimmten Bereiches messen zu können. Das ist möglich, indem man die Blende, welche die Teilstrahlenbündel aussondert,
gegen eine andere vertauscht, deren Blendenöffnungen einen entsprechend anderen Abstand von der Achse des Beobachtungsgeräts haben. Auf diese Weise kann man mit Hilfe eines Satzes von Blenden stufenweise die ganze Hornhautfläche prüfen.
Um solche Prüfungen in stetiger Folge über die ganze Hornhautfläche erstrecken zu können, kann man beispielsweise die Blende so
ίο ausführen, daß ihre Blendenöffnungen radial verscliieblich sind. Auch könnte man in der Bildebene des abbildenden Systems des Beobachtungsgeräts eine zusätzliche Blende anbringen, deren Blendenöffnungen so angeordnet sind, daß die Bilder der Testobjekte in allen Fällen innerhalb der Öffnungen liegen. Verschiebt man nunmehr Streifen von sphärischen Linsen oder von Zylinderlinsen, die unmittelbar vor oder hinter diesen Öffnungen anzuordnen sind, in radialer Richtung, dann wird damit die Lage der Querschnitte der ausgesonderten Teilstrahlenbündel im Gesamtquerschnitte der Abbildungsstrahlen scheinbar geändert. Es verändert sich nämlieh die Lage der als Eintrittspupillen dienenden, vom abbildenden System des Beobachtungsgeräts im rückläufigen Strahlengange ungefähr auf der Hornhauttangentialebene abgebildeten Öffnungen der die Teilstrahlenbündel aussondernden Blende. Um exzentrische Zonen der Hornhaut prüfen zu können, ist die Blickrichtung des untersuchten Auges gegenüber dem Gerät zu ändern, was man am einfachsten durch radiale Verschiebungen der als Blickpunkt dienenden Marke erreichen kann.
In der Zeichnung ist ein Gerät mit in großer Entfernung liegenden Testobjekten zur Bestimmung der Hornhautkrümmung als Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Abb. ι gibt einen Mittelschnitt des Geräts im Aufriß, Abb. 2 eine Ansicht des Geräts im Seitenriß wieder. In Abb. 3 ist ein Einzelteil des Geräts in vergrößertem Maßstäbe im Aufriß, in Abb. 4 im Seitenriß gezeichnet. Die Abb. 5 und 6 zeigen in vergrößertem Maßstabe die Kondensoren mit den Testobjekten der in der waagerechten Ebene liegenden Kollimatoren, während die Abb. 7 und 8 die beiden Kondensoren mit den Testobjekten der in der lotrechten Ebene liegenden Kollimatoren angeben. In den Abb. 9, 10 und 11 ist der in der Okularbildebene des Geräts liegende Einzelteil vergrößert dargestellt, und zwar in Abb. 9 bei der Einstellung eines achsensymmetrischen Auges, in Abb. 10 im Beginne der Messung und in Abb. 11 nach erfolgter Einstellung auf ein mit Astigmatismus behaftetes Auge.
Das Gerät ruht mit waagerechter Achse in einer Lagerschale 1 auf einem Gerätefuß 2 fAbb. ι und 2). Es besteht aus vier Kollimatoren und einem Beobachtungsmikroskop. Jeder der Kollimatoren hat ein Gehäuse 3, in dessen Ende eine Glühlampe 4 mit Steckkontakt 5 untergebracht ist- Hinter der Glühlampe 4 befindet sich ein aus zwei plankonvexen Linsen, z. B. 6" bzw. 6'" und 7, bestehender Kondensor, dessen der Glühlampe 4 abgewandte ebene Fläche 8, 8', 8" bzw. 8'" je ein Testobjekt trägt. Die Flächen 8, 8', 8" und 8<" liegen in der Brennebene je einer Kollimatorlinse 9 am anderen Ende der Kollimatoren. Die Achsen der Kollimatoren, deren zwei in einer waagerechten, zwei in einer lotrechten Ebene liegen, schneiden sich in einem Punkte 1 o, welcher ungefähr der Lage des Krümmungsmittelpunktes der Hornhaut 11 eines zu untersuchenden Auges 12 gegenüber dem Gerät entspricht. Die Kollimatoren sind in einem Träger 13 gelagert, welcher am Objektivende des Beobachtungsmikroskops aufgeschraubt ist. Die Achse dieses Mikroskops fällt mit der Schnittlinie der durch die beiden Kollimatorenpaare bestimmten Ebenen zusammen.
Das Mikroskop hat ein rohrförmiges Gehäuse 14, in dessen Objektivende ein Objektiv 15 gefaßt ist, während am andern Ende ein zweilinsiges Okular 16 in einer Okularhülse 17 eingesetzt ist. Die Hülse 17 trägt eine planparallele Glasplatte 18, deren eine Fläche mit vier um je 90" gegeneinander versetzten Strichmarken 19 versehen ist. Zwischen dem Objektiv 15 und dem Okular 16 befindet sich ein aus zwei plankonvexen Sammellinsen 20, 21 bestehendes Umkehrsystem im Gehäuse 14. Die ebene Fläche der Linse 20 (Abb. 1, 3 und 4) ist mit einem lichtundurchlässigen Belage 22 versehen. In diesem Belage 22 sind vier rechteckige Fenster 23, 23', 23" und 23"' ausgespart und mit brechenden Prismen 24, 24', 24" bzw. 24'" in der in den Abb. 3 und 4 wiedergegebenen Anordnung bedeckt.
Das Gehäuse 14 trägt eine Teilscheibe 25, die in einer an der Lagerschale 1 verschraubten Führungsscheibe 26 drehbar ist. Auf der Teilscheibe 25 ist eine Winkelteilung. .27 (Abb. 2), auf dem Rande der Scheibeso ein Zeiger 28 angegeben.
Die Testobjekte der in der waagerechten Ebene liegenden Kollimatoren (Abb. 5 und 6) sind ein Strichkreuz 29 mit verlängertem waagerechten Kreuzbalken und eine an zwei waagerechten parallelen Linien 30, 30' aufgetragene Doppelteilung 31, 31' mit Bezifferung in Spiegelschrift. Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß der waagerechte Kreuzbalken des Strichkreuzes 29 und die Mitte des Zwischenraumes zwischen den Linien 30, 30' in der durch die Kollimatorenachsen bestimmten Ebene liegen. Die Teilung 31 gibt
die Krümmungsradien in Millimetern, die Teilung 31' die Brechkräfte in Dioptrien an Entsprechendes jedoch mit Bezug auf die hierbei lotrecht stehende Ebene der Kollimatorenachsen gilt für die in den beiden übrigen Kollimatoren angebrachten Testobjekte (Abb. 7 und 8), die aus einem Strichkreuz 32 und einer an zwei parallelen Linien 33; 33' aufgetragenen Doppelteilung 34, 34' bestehen.
In der hinteren Brennebene des Objektivs
15 befindet sich eine planparallele Glasplatte
35. Auf dieser Glasplatte 35 ist der hintere Brennpunkt des Objektivs 15 durch einen Leuchtfarbenfleck 36 bezeichnet.
Beim Gebrauch des Geräts betrachtet der Beobachter das Auge 12 mit Hilfe des Beobachtungsmikroskops, nachdem die Glühlampen 4 mittels der Steckkontaktes an eine Stromquelle angeschlossen und zum Leuchten gebracht wurden. Das Okular 16 des Beobachtungsmikroskops wird so eingestellt, daß die Striche 19 auf der Glasplatte 18 dem Beobachter scharf erscheinen. Es ist dabei vorausgesetzt, daß der Zeiger 28 auf der Teilung 27 auf den Wert 900 eingestellt ist, was zur Folge hat, daß die Ebene, die durch die Achsen der beiden Kollimatoren bestimmt ist, in denen sich die Testobjekte 29, 30, 30', 31, 31' befinden, waagerecht liegt. Das Auge 12 blickt nach dem Leuchtfleck 36, der ihm in großer Entfernung erscheint.
Die Testobjekte aller vier Kollimatoren werden von der Oberfläche der Hornhaut 11 des untersuchten Auges 12 durch . Spiegelung abgebildet. Da diese Testobjekte in den Brennebenen der Kollimatorlinsen 9 liegen, erscheinen sie in sehr großer Entfernung, und ihr Spiegelbild entsteht demgemäß in der Brennebene der spiegelnden Hornhautoberfläche;. Die Anordnung des zu untersuchenden Auges 12 gegenüber dem Beobachtungsmikroskop ist nun so zu treffen, daß die Brennebene der Hornnautoberfläche vom Objektiv 15 ungefähr in der vorderen Brennebene der Umkehrlinse 20 abgebildet wird. In dieser Ebene entstehen daher auch Bilder der Testobjekte, wobei die in der Horrihautbrennebene liegenden Spiegelbilder dem Objektiv 15 als Objekte dienen. Die Okularhülse 17 mit dem Okular 16 ist so zu verschieben, daß die ungefähr in der hinteren Brennebene der Linse 21 vom Umkehrsystemao, 21 entworfenen Bilder der Testobjekte in die Ebene der Strichmarken 19 fallen. In anderer Weise kann man dabei so vorgehen, daß bei unveränderlich auf die hintere Brennebene der Linse 21 eingestellter Ebene der Strichmarken 19 das ganze Gerät in Richtung sedner Achse verschoben wird, bis der Beobachter am Okular 16 die Testmarkenbilder scharf sieht.
Im umgekehrten, also rückläufigen Strahlengange bildet das Objektiv 1S die Fläche des Belags 22 der Linse 20 mit ihren vier Fenstern 23, 23', 23", 23'" auf einer Ebene ab, welche die Hornhaut 11 in ihrem Scheitel berührt. Das hat zur Folge, daß nur Abbildungsstrahlen die Linse 20 durchsetzen können, welche die in der Scheiteltangentialebene liegenden Fensterbilder durchsetzt haben, während alle übrigen Abbildungsstrahlen abgeblendet werden. Während damit einerseits der Bereich der Hornhaut 11 ausgesondert wird, der der Untersuchung zugrunde liegt, wird andererseits bewirkt, daß jedes der Fenster 23, 23', 23", 23'" nur von den Abbildungsstrahlen eines der" vier Testobjekte, beispielsweise das Fenster 23"' nur von den Abbildungsstrahlen des Strichkreuzes 32 auf der Fläche 8"' der Linse 6"' durchsetzt wird. Die brechenden Winkel der die Fenster 23,23', 23" und 23'" bedeckenden Prismen 24,24', 24" und 24'" sind nun so gewählt, daß die vom Umkehrsystem 20,21 entworfenen Abbildungen der Testobjekte so weit in Riehtung auf die optische Achse des Mikroskops verlagert werden, daß die sich gegenüberliegenden Bilder je zweier Testobjekte, also das Bild des Strichkreuzes 29 mit dem der Doppelteilung 31, 31' und das Bild des Strich- go kreuzes 32 mit dem der Doppelteilung 34, 34', sich an gut übersehbarer Stelle der Ebene der Strichmarken 19 auf der Glasplatte 18 überdecken. Da die Größe der Verlagerung bei unveränderter Neigung der Achsen der Kollimatoren gegen die Achse des Mikroskops nur von der Entfernung der von der Hornhaut 11 erzeugten^ Spiegelbilder von der Verlängerung der optischen Achse des Mikroskops und diese Entfernung wiederum nur von der Krümmung der Hornhaut 11 abhängig ist, kann aus der bei einem bestimmten Auge 12 sich ergebenden Verlagerung ein Schluß auf die Größe des Krümmungsradius der Hornhaut 11 und weiterhin, da diesem Krümmungsradius die Brechkraft der Hornhaut und des Kammerwassers umgekehrt proportional ist, ein Schluß auf diese Brechkraft gezogen werden. Hieraus ergibt sich das Gesetz für die Doppelteilungen 31, 31' und 34, 34', deren Werte no unter Berücksichtigung der Abmessungen des Geräts rechnerisch oder experimentell bestimmt werden können.
Ist das untersuchte Auge 12 achsensymmetrisch gebaut, dann zeigt sich dem Beobachter beispielsweise das in Abb. 9 dargestellte Bild. Kennzeichnend für den genannten Bau des Auges ist dabei, daß die längeren Kreuzbalken der Testobjekte 29 und 32 die Zwischenräume der Parallelen 30, 30' und 33, 33' halbieren und die kürzeren Kreuzbalken auf beiden Doppelteilungen 31, 31' und 34, 34' die-
selben Werte anzeigen. Diese Werte sind die gesuchten Größen des Krümmungsradius der Hornhaut 11 und der Brechkraft.
Bei einem mit Astigmatismus behafteten Auge 12 zeigt sich dem Beobachter dagegen unter der Voraussetzung, daß die Hauptschnittebenen nicht gerade mit der waagerechten und der lotrechten Ebene durch die Mikroskopachse zusammenfallen, beispielsweise das in Abb. io wiedergegebene Bild. Es ist dadurch gekennzeichnet, daß die längeren Kreuzbalken der Strichkreuze 29 und 32 nicht in der Mitte des Zwischenraumes zwischen den parallelen Linien 30, 30' bzw. 33, 33' liegen. Um diese Übereinstimmung herbeizuführen, dreht der Beobachter das Gerät in der Lagerschale 1 um seine Achse, bis bei einem bestimmten Drehwinkel, dem die Lage der beiden Hauptschriftebenen entspricht, der Höhenunterschied ausgeglichen ist (Abb. 11). In dieser Stellung des Geräts werden die Lage der Hauptschnittebenen mit Hilfe des Zeigers 28 auf der Teilung 27 und mit Hilfe der Strichkreuze 29 und 32 auf den Doppelteilungen 31, 31' bzw. 34,34' die gesuchten Größen der Krümmungsradien und Brechwerte abgelesen, die beim astigmatischen Auge in beiden Hauptschnittebenen naturgemäß verschieden. sind.
Mit der Größe des Krümmungsradius der Hornhaut 11 ändert sich auch die Größe des Bildes der Testobjekte auf der Glasplatte 18. Dagegen ist die Größe und Lage des Bereichs der Hornhaut 11, welcher der Messung zugründe liegt, unabhängig von der Krümmung der Hornhaut, denn dieser Bereich wird durch die Größe und Anordnung der Fenster 23, 23', 23", 23'" und den Abbildungsmaßstab allein bestimmt, den das Objektiv 1S ergibt.

Claims (4)

  1. Patentansprüche:
    i. Verfahren zur Bestimmung der Hornhautkrümmung, welches auf der Messung des Abstandes der von der Hornhautober-
    .45 fläche erzeugten Bilder zweier Testobjekte beruht, die in einer durch die Augenachse bestimmten Ebene angeordnet sind und deren Bilder in der Bildebene eines optischen Beobachtungsgeräts abgebildet wer-
    So den, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Testobjekte dem Auge unter einem unveränderlichen Winkel dargeboten und aus dem abbildenden Strahlenbündel des Beobachtungsgeräts durch optische Mittel zwei Teilstrahlenbündel ausgesondert werden und wenigstens eins der Teilstrahlenbündel so abgelenkt wird, daß die Bilder der Testobjekte gegeneinander verschoben erscheinen, so daß sich aus der gegenseitigen Lage der verschobenen Bilder die Größe der Hornhautkrümmung bestimmen läßt.
  2. 2. Gerät zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einem optischen. Beobachtungsgerät, gekennzeichnet durch zwei in unveränderlicher Lage zueinander und zur Achse des Beobachtungsgeräts angeordnete Testobjekte, z. B. zwei Kollimatoren, die je ein in großer Entfernung gelegenes Testobjekt verkörpern und deren Achsen in einer Ebene mit der Achse des Beobachtungsgeräts liegen und diese Achse unter unveränderlichen Winkeln ungefähr in einem Punkte schneiden, ferner gekennzeichnet durch eine Blende, welche das abbildende Strahlenbündel des Beobachtungsgeräts bis auf zwei außeraxiale Teilstrahlenbündel abblendet, von denen wenigstens das eine ein ablenkendes optisches Mittel, z. B. ein Prisma, in solcher Anordnung enthält, daß es die Strahlen parallel zu der durch die Kollimatorenachsen bestimmten Ebene ablenkt.
  3. 3. Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das eine der Testobjekte eine zu der zugehörigen Kollimatorenachse senkrechte, in der durch die beiden Kollimatorenachsen bestimmten Ebene gelegene Teilung (z.B. 31,31'), das andere Testobjekt ein Zeiger (z. B. ein Strichkreuz 29) go ist, der einen Punkt der durch die Kollimatorenachsen bestimmten Ebene bezeichnet.
  4. 4. Gerät zur Bestimmung der Hornhautkrümmung, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Geräte nach Anspruch 2 so vereinigt sind, daß sie ein gemeinsames Beobachtungsgerät haben und die durch die beiden Paare zusammengehöriger Testobjekte bzw. Kollimatorenpaare bestimmten Ebenen sich in der Achse des Beobachtungsgeräts senkrecht schneiden.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
DE1930539515D 1930-03-14 1930-03-14 Verfahren und Geraet zur Bestimmung der Hornhautkruemmung Expired DE539515C (de)

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