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Vorrichtung zur Bestimmung der Refraktion des Auges Zusatz zum Patent
688 48I Im Patent 688 48I ist eine Vorrichtung zur Bestimmung der Refraktion des
Auges mittels einer hell leuchtenden, schräg zur optischen Achse der Vorrichtung
liegenden Prüflinie beschrieben. Diese Prüflinie erscheint dort, wo ihr Bild die
Netzhaut schneidet, als Punkt, während sie in den übrigen Teilen sanduhrförmig verbreitert
gesehen wird. Damit bei subjektiver Prüfung, d. h. bei Benutzung der Vorrichtung
als Optometer, der Prüfling den Punkt angeben kaum, wo die Spitze der Sanduhrfigur
liegt, ist eine besondere Meßlinie erforderlich, deren Anbringung den Aufbau der
Vorrichtung kompliziert.
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Damit sich die Prüflinie und die Meßlinie nicht mechanisch behindern,
bildet man zwei Strahlenräume reell aufeinander im Verhältnis 1 1 ab, wobei in dem
einen dieser Räume die Prüflinie, im andern die Meßlinie liegt.
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Mit der Erfindung wird der Zweck verfolgt, den Schnittpunkt des Bildes
der Prüflinie mit der Netzhaut des Auges in einfacherer Weise zu bestimmen. Die
Lösung dieser Aufgabe gelingt,- indem man die Vorrichtung so ausbaut, daß nach der
Erfindung von den beiden Strahlenräumen, die im Verhältnis 1 :1 aufeinander abgebildet
werden, nur der vom Beobachter entferntere Strahlenraum eine schmale, hell leuchtende
Prüflinie auf dunklem Grunde enthält, weiche die optische Achse unter spitzem Winkel
schneidet, während in dem dem Beobachter näheren Strahlenraum keine Prüflinie vorgesehen
ist und eine Änderung des Abstandes der diesen Strahlenraum begrenzenden Konvexlinsen
voneinander eine Einstellung der Refraktion bewirkt. Die Einstellung wird besonders
erleichtert, wenn die als Prüfobjekt dienende Linie in weiterer Ausgestaltung der
Erfindung in verschiedenen Teilen ihrer Länge verschieden gefärbt ist. Der Prüfling
kann dann einfach angeben, ob die Spitze der sanduhrförmig erscheinenden Zerstreuungsflgur,
die er wahrnimmt, in dem einen oder anderen gefärbten Teil oder auf der Grenze zwischen
beiden liegt. Färbt man beispielsweise die Prüflinie in dem vom Auge entfernteren
Teil rot, in dem näheren
Teil dagegen grün. so sieht bei der Nullstellung
ein hypermetropisebes Auge die Spitze der Sanduhrligur auf dem roten Teil der Linie,
ein myopisclies Auge aber auf deni grünen Teil. Für ein emmetropisches Aug liegt
die Spitze der Figur gerade auf der Grenze zwischen dem roten und dem grünen: Teil
der Linie.
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Das Ergebnis der Refraktionsbestimmung kann nur dann richtig sein,
wenn die Messung mit entspannter Akkomm&dation des Auges des Prüflings erfolgt.
Um diesen Zustand mit Sicherheit zu erreichen, empfiehlt es sich, dem Prüflingsauge
in bekannter Weise einen scheinbar in großer Entfernung liegenden Gegenstand darzubieten,
den es, beispielsweise durch Spiegelung, gleichzeitig mit der Prüflinie sieht. Es
empfiehlt sich besonders, für beide Augen im Pupillenabstand angeordnete lYnungen
vorzusehen durch welche hindurch der ferne Gegenstand beidäugig erblickt werden
kann.
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Hat der Prüfling mit Astigmatismus behaftete Augen. dann ist die
Refraktion in den beiden Hauptschnittebenen zu.ermitteln. Man kann die Lage dieser
Ebenen leicht bestimmen, wenn die Prüflinie durch zwei dicht nebeneinanderliegende
parallele Linien gebildet ist. Bei einer derartigen Ausbildung der Prüflinie sieht
ein nicht astigmatisches Auge stets zwei feine Spitzen der Figur, die dicht nebeneinanderliegen.
Ein Astigmatiker erkennt dagegen die beiden Spitzen nur dann, -enn sie in einer
Hauptschnittebene liegen, während sie in den anderen Meridianebenen zu einer einzigen
unscharfen Spitze verschwimmen. Dreht man also zunächst das Gerät um die optische
Achse, bis auch für einen Astigmatiker zwei Spitzen deutlich nebeneinander sichtbar
sind, so hat man damit die Lage der einen Hauptschnittebene bestimmt, in welcher
sich nunmehr die Refraktion ermitteln läbt. Zur Feststellung der Refraktion in der
anderen I-lauptschnittebene wird das Gerät um 90 um die optische Achse gedreht.
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Ein gemäß der Erfindung ausgebildetes Optometer ist schematisch in
den Abb. I bis 3 als Ausführungsbeispiel dargestellt. In Abb. I sieht -der lTntersuchte
durch die Öflnung e auf die Konvexlinse b, in deren Brennpunkt sich die Öffnung
0 befindet. Die Öffnung a zusammen mit der Konvexlinse b ist gegen die Isonvexlinse
c in Richtung der Pfeile verschieblich, während die übrigen Linsen d und e sowie
die Lichtquelle f und die Prüflinieltl-h2 fest zur Linse c angeordnet sind. Die
Prüflinie ist in der Hälfte h1 mit einem anderen Farbfilter bedeckt als in der Hälfte
h2. Die Grenze beider Farben liegt in der Mitte q.
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Der Punkt q bildet sich m q' ab. Der der Netzhaut des Untersuchten
konjugierte Punkt liegt zwischen b und c und wird zusammen der Linseb so lange verschoben,
bis er g q' zusammenfällt. Dann erblickt der U;ftersuchte die Spitze der Sanduhrfigur
zcrischen den beiden Farben, z. B. zwischen Rot und Grün. Statt der einen Prüflinie
h1-h2 sind zweckmäl3ig zwei dicht nebeneinanderliegende, parallele, helle Linien
angebracht, welche dem Untersuchten so wie in Abb. 2a oder 2b erscheinen. Das nicht
astigmatische Auge erblickt ein Bild wie in Abb. 2 a, während der Astigmatiker ein
solches nur in den beiden Hauptschnitten sieht, dagegen in allen anderen Meridianen
ein Bild wie in Abb. 2b. Die Abb. 3 zeigt die Vorrichtung, um beide Augen parallel
in die Ferne blicken zu lassen. Neben der Durchblicköffnung a sind noch zwei Durchblicköffnungen
a' und a" angebracht, die der Untersuchte für das rechte bzw. linke Auge benutzt.
Er sieht mit dem untersuchten Auge bei a durch den durchsichtigen Spiegel r in das
Optometer und außerdem, gespiegelt an r und s, die Ferne. Mit dem andern Auge sieht
er durch die Durchblicköffnung a' bzw. e" nur die Ferne, entweder direkt oder ebenfalls
gespiegelt. Die Durchblicköffnungen a' und a" sind so verschiebbar, daß sie auf
den Augenabstand der untersuchten Person eingestellt werden können.