DE3808420C2 - Anordnung zum Untersuchen des Schielens - Google Patents

Anordnung zum Untersuchen des Schielens

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zum Untersuchen des Schielens mit
  • - einem Projektor, der in einem bestimmten Abstand von einer diffus reflektierenden Wand aufstellbar ist und darauf ein Schema aus Gitterlinien und Fixierpunkten erzeugt,
  • - mindestens einem Vorhalter, der mit zwei unterschiedlichen Filtergläsern für die beiden Augen eines Patienten ausgerüstet ist, durch die der Patient in in einem bestimmten Abstand von der Wand das projizierte Schema betrachtet, wobei die Anordnung der Filtergläser vor den Augen umkehrbar ist, und mit
  • - einem Handprojektor, mit dem der Patient eine Leuchtmarke auf einen vom Untersuchenden angegebenen Fixierpunkt zu setzen versucht.
Eine Anordnung dieser Art ist zur Untersuchung der Konfusion unter der Bezeichnung HESSsches Meßverfahren aus dem Buch GRAFF, Th.: Messungen augen- und brillenoptischer Größen, Verlag G. Braun, Karlsruhe 1960, Seite 198-200 bekannt. Dabei wird versucht, mittels eines sogenannten Projektions-Koordimeters die Abweichungen des mit einem Auge gesehenen Bildes von dem mit dem anderen Auge gesehenen Bild festzustellen und auszuwerten. Die Messungen der subjektiven Schielwinkel wird am HESS-Schirm durchgeführt. Der Patient bekommt eine Anaglyphenbrille vorgesetzt, so daß er entsprechend gefärbte Marken nur mit dem rechten bzw. nur mit dem linken Auge erkennen kann. Sitzt das Rotglas vor seinem rechten und das Grünglas vor seinem linken Auge und zeigt man ihm auf dem mit einer Prismenteilung versehenen HESS-Schirm eine rote Marke und fordert ihn auf, eine grüne Marke mit ihr zur Deckung zu bringen, dann erkennt man in jeder der neun verschiedenen Blickrichtungen, wie die grüne von der roten Marke ablegt. Dieselbe Meßreihe wiederholt man unter Vertauschung von Grün und Rot. Jede Stellung wird in ein Schema eingetragen. Da jede Marke hier an der Stelle erscheint, an der die zugehörige Fixierlinie den HESS-Schirm trifft, so ist das Auge hinter dem grünen Glas in derselben Richtung abgewichen wie die grüne Marke von der roten.
Zur Untersuchung eines Patienten mit Hilfe dieser Einrichtung sitzt der Patient z .B. 2 m vor der Projektionswand, so daß sich der Mittelpunkt des projizierten Bildes in Hauptblickrichtung befindet. Der Untersucher zeigt mit seinem rot leuchtenden Lichtzeiger auf die Bildmitte, so daß dort ein roter Fixierpunkt sichtbar ist, und fordert den Patienten auf, mit seinem Handprojektor die grüne Leuchtmarke auf den roten Fixierpunkt zu setzen. Da der Patient den roten Fixierpunkt allein mit dem rechten Auge und die grüne Leuchtmarke allein mit dem linken Auge sieht, ist ihm die Überlagerung des Fixierpunktes mit der Leuchtmarke nur möglich, wenn dieser auf sehrichtungsgleichen Netzhautstellen abgebildet und nach dem Prinzip der Konfusion überlagert wird. Die Abweichung der Leuchtmarke vom Fixierpunkt wird auf einem Protokoll-Schema, das dem projizierten Bild entspricht, festgehalten. Sind alle Fixierpunkte abgefahren, dann setzt der Patient das Filterglaspaar mit dem roten Glas vor das linke Auge und mit dem grünen Glas vor das rechte Auge, und die Untersuchung wird bei Linksfixation durchgeführt und protokolliert. Auf diese Weise erhält man zwei Diagramme, aus denen jeweils die Fehlstellung des nicht fixierenden Auges (Grünglas) gegenüber dem fixierenden Auge (Rotglas) unmittelbar abzulesen ist.
Bei derartigen Untersuchungen hat sich gezeigt, daß die für Normalsichtige gut erkennbare Leuchtmarke von Patienten aufgrund von Unterdrückungserscheinungen nicht oder nur undeutlich wahrgenommen wird, zumal vom schielenden Auge häufig die zentralen Partien eines Bildes nicht wahrgenommen werden. Ferner sind zur Untersuchung der Doppelbilder und der Verlagerung der subjektiven Vertikalen zusätzliche Untersuchungseinrichtungen erforderlich.
Aus dem Buch STRAUB, Wolfgang (Hrsg.): Die opthalmologischen Untersuchungsmethoden, Ferd. Enke Verlag, Stuttgart 1976, II. Band, Seite 36-47 ist zur Untersuchung der Zyklodeviation folgendes bekannt: Der Prüfling erhält ein dunkelrotes Glas vor ein Auge und fixiert das ihm nun rot erscheinende Licht. Es erscheint für den Fall der normalen Sehrichtungsgemeinschaft auf der nur vom freien Auge wahrgenommenen Tangententafel an der Stelle, an der dessen Gesichtslinie auf die Tafel trifft. Der Patient informiert den Untersucher eindeutig und schnell über die Lage des roten Lichtes mit dem Zeigeprojektor, den er in der Hand führt und der einen grünen, nur dem freigelassenen Auge sichtbaren Ring auf der Tafel entwirft: das rote Licht wird mit dem grünen Ring "eingefangen".
Zur Prüfung auf eine etwa vorhandene Zyklodeviation, eine Verrollung der Augen gegeneinander, wird das Fixationslämpchen in der Mitte der Tafel durch Entfernen einer Blende in eine drehbare Leuchtlinie verwandelt. Die Drehung kann an einer Gradeinteilung abgelesen werden. Im Falle einer Verrollung der Augen erscheinen, wenn ein dunkelrotes Glas vor ein Auge gehalten wird, ein horizontaler weißer und ein dazu schräggestellter roter Leuchtstrich. Richtung und Ausmaß der Verrollung können leicht bestimmt werden, indem die Leuchtlinie so geneigt wird, daß der rote Strich dem Patienten horizontal erscheint.
Die in den 9 Hauptblickrichtungen ermittelte Stellungsabweichung wird in ein Schema eingetragen. Dabei wird nach dem Vorschlag von HARMS nicht die Lage der Doppelbilder eingezeichnet, vielmehr die Stellung der Augen zueinander in Winkelgraden angegeben. Die Seitenabweichung (Horizontaldivergenz=HD) wird mit C (Convergenz) oder D (Divergenz), eine Höhenabweichung (Vertikaldivergenz=VD) mit + (Höherstand des rechten Auges) der - (Tieferstand des rechten Auges) bezeichnet. Die vollständige Untersuchung erfordert stets eine Prüfung bei Rechts- und Linksfixation. Die Verrollung wird nur bei 3 Blickrichtungen (geradeaus, 20° rechts und 20° links) gemessen. Die Lage der weißen und roten Leuchtlinie wird mit Angabe des von den Linien eingeschlossenen Winkels so in das Schema eingezeichnet, wie der Patient diese sieht. Vom Ergebnis der Prüfung des Kopfneigungseinflusses (Neigung um 45°) wird nur die positive oder negative Vertikaldivergenz - abzulesen am grünen Schrägkreuz der Tafel - in das Schema eingetragen.
Bisher werden Schieluntersuchungen, die Doppelbilder, Konfusion und Verlagerung der subjektiven Vertikalen bzw. Horizontalen bestimmten, nur mit unterschiedlichen Untersuchungseinrichtungen, wie Tangenten-Tafel nach HARMS, HESS-Schirm, MADDOX-Zylinder etc. vorgenommen.
Die unterschiedlichen Untersuchungseinrichtungen mit unter­ schiedlichen Untersuchungsentfernungen, Raumbeleuchtungen, Wand-Tafeln, Projektionsflächen, Leuchtmarken-Helligkeiten und deren räumlicher Ausdehnung, Maß-Systemen, Protokoll-Schemata etc. für die einzelnen Untersuchungen machen die subjektive Untersuchung des Schielens aufwendig und deren Ergebnisse nur bedingt vergleichbar. Sensorische Störungen lassen sich mit diesen Untersuchungseinrichtungen häufig nicht oder nur unbefriedigend "durchbrechen".
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einheitliches Instrumentarium für unterschiedliche Schiel-Untersuchungen zu schaffen, so daß auch Hilfskräfte nach kurzer Anlernzeit in der Lage sind, die oben genannten Schiel-Untersuchungen schnell und zuverlässig durchzuführen und die Ergebnisse in ein Protokoll-Schema einzutragen.
Diese Aufgabe wird durch die Einrichtung nach Patentanspruch 1 gelöst.
Mit Hilfe dieser Einrichtung sind mehrere Arten von Schieluntersuchungen in unterschiedlichen Blickrichtungen möglich. Dabei werden nicht nur quantitative Ergebnisse erzielt, sondern auch anschauliche Grafiken. Schielabweichungen sind in Winkelgraden meßbar. Es hat sich gezeigt, daß diese Untersuchungseinrichtungen besonders geeignet ist, auch bei sensorischen Störungen gute Ergebnisse mit geringem Aufwand an Kosten und Zeit zu liefern.
Das Laserlicht ermöglicht Leuchtmarken, die vom Patienten nicht unterdrückt werden und die von ihm stets als scharfgezeichnete Punkte oder Striche auch bei größeren Abständen zwischen dem projizierten Bild und dem Patienten wahrgenommen werden. Dies erhöht wesentlich die Bereitschaft der Patienten zur Mitarbeit an einer schnellen und präzisen Untersuchung.
Auch bei herabgesetzter Sehschärfe ist eine präzise Untersuchung möglich, zumal auch das grün projizierte Bild sehr hell bzw. lichtstark eingestellt werden kann. Die Parallelität des vom Handprojektor erzeugten Laserlichtes ermöglicht auch präzise Messungen des Abstandes zwischen Fixierpunkt und Leuchtmarke, wenn der Abstand des Patienten vom projizierten Bild groß ist. Die aktive Mitarbeit des Patienten bei diesen Untersuchungen steigert dessen Konzentration und steigert wesentlich die Schnelligkeit der Untersuchung.
An den Stielen dieser drei Vorhalter A, B und C sind Verwen­ dungszweck und das Filter angegeben, durch das fixiert wird. Die Untersuchungen werden zunächst mit einem Hellrot- oder Dunkelrot-Filter rechts begonnen, dann wird der Vorhalter so in Stellung gebracht, daß das Hellrot- oder Dunkelrot-Filter vor das linke Auge kommt.
In der folgenden Beschreibung wird die Erfindung unter Bezug­ nahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen in
Fig. 1 ein Protokoll-Schema für Universalprüfung,
Fig. 2 ein zusätzliches Protokoll-Schema,
Fig. 3 ein Protokoll-Schema für Prüfung der Zyklodeviation.
Fig. 1 zeigt ein Protokoll-Schema für die Feststellung von Doppelbildern, Konfusion und Verlagerung der subjektiven Vertikalen oder Horizontalen für das linke und rechte Auge. Das zu diesem Protokoll-Schema gehörende Diapositiv enthält ein Muster, - jedoch ohne Beschriftung -, das diesem Protokoll- Schema entspricht und das vom Projektor grün auf die diffus reflektierende Wand projiziert wird.
Das Schema 1 ist quadratisch und ist durch vertikale und horizontale Linien 2, 3 in kleinere Quadrate und Rechtecke unterteilt. Außer dem Mittelpunkt 4 dieses Schemas 1 und den durch diesen Mittelpunkt 4 zueinander rechtwinklig verlaufen­ den Achsen 5 und 6 sind vier kleine Quadrate 7, 8, 9, 10 mit gerundeten Ecken hervorgehoben, die vom Mittelpunkt 4 gleiche Abstände haben und in den Ecken eines inneren Quadrates ange­ ordnet sind. Der Abstand der vertikalen- und horizontalen Linien 2 und 3 voneinander wächst mit der Entfernung vom Mittelpunkt 4. Auf dem Protokoll-Schema gemäß Fig. 1 ist die Wirkrichtung der Augenmuskeln durch Pfeile und die Abkürzungen der in Pfeilrichtung wirkenden Augenmuskeln angegeben.
Die Abkürzungen der am häufigsten gelähmten Muskeln sind auf den Protokoll-Schemata in Rechtecke gesetzt:
Rect.Lat. = Musculus rectus bulbi lateralis
Obl. sup. = Musculus obliques bulbi superior
Die in Fig. 1 angegebenen Abkürzungen bedeuten:
DR-Glas
= Dunkelrot-Glas = Dunkelrot-Filter
R-Glas = Rotglas = Hellrot-Glas = Hellrot-Filter
Punktlaser = Laser-Handprojektor mit punktförmiger Leuchtmarke
Strichlaser = Laser-Handprojektor mit strichförmiger Leuchtmarke
Das aus Fig. 1 ersichtliche Muster - jedoch ohne Beschriftung - ist auf einem Diapositiv angebracht und wird vom Projektor mit grünem Licht auf eine Wand projiziert, von welcher der Patient einen bestimmten Abstand hat.
Zur Untersuchung des Patienten sieht dieser zur Prüfung der Doppelbilder durch den Vorhalter A mit Dunkelrot-/Grau-Filter. Dabei ist das Dunkelrot-Filter zunächst vor das rechte und anschließend vor das linke Auge zu halten. Der Patient wird aufgefordert, den "roten Punkt" zu fixieren und mit seinem Handprojektor die Stelle zu zeigen, wo er ihn sieht. Der zu fixierende "rote Punkt" ist das durch das Dunkelrot-Filter gefilterte weiße Licht des Leuchtzeigers, den der Untersuchen­ de auf verschiedene Stellen des grünen projizierten Schemas gemäß Fig. 1 hält. Mit dem nicht fixierenden linken Auge sieht der Patient durch das Grau-Filter abgeschwächt das grüne projizierte Schema, den vom weißen Licht des Leuchtzeigers erzeugten Fixierpunkt und die rote Leuchtmarke des von ihm bedienten Laser-Handprojektors.
Die vom Patienten angegebenen Orte werden im Protokollschema gemäß Fig. 1 mit roten Kreuzen eingetragen und mit roten Linien verbunden.
Zur Untersuchung der Konfusion sieht der Patient durch den Vorhalter B mit Hellrot-Filter und Grün-Filter. Der Hellrot- Filter ist zunächst vor das rechte und anschließend vor das linke Auge zu halten. Der Patient wird aufgefordert, vom Untersuchenden angegebene Punkte und Linienkreuzungen des grün projizierten Schemas gemäß Fig. 1 zu fixieren und mit seinem Handprojektor zu zeigen, wo er diese sieht. Hierzu darf der Untersuchende nicht seinen Leuchtzeiger benutzen. Der Patient sieht mit dem fixierenden, zunächst linken Auge das projizierte grüne Schema und gegebenenfalls den auf die zu fixierenden Stellen weisenden Zeiger des Untersuchenden, mit dem nicht fixierenden Auge sieht der Patient nur die rote Punktmarkie­ rung seines Laser-Handprojektors. Die vom Patienten angegebenen Orte werden im Protokollschema gemäß Fig. 1 mit grünen Kreuzen eingetragen und mit grünen Linien verbunden.
Bei dieser Konfusionsprüfung werden vom Patienten auf dem Schema nach Fig. 1 die gleichen Punkte fixiert, die bei der Doppelbildmethode vom Untersuchenden mit dem Lichtzeiger als Fixierpunkte angegeben wurden. Aus diesem Grunde sind die Ergebnisse der Doppelbildmethode unmittelbar vergleich­ bar mit den Ergebnissen der Konfusionsprüfung.
Zur Untersuchung der Verlagerung der Vertikalen bzw. Horizon­ talen sieht der Patient durch den Vorhalter C mit Hellrot- Filter und lichtundurchlässiger Blende. Das Hellrot-Filter wird zunächst vor das rechte und dann vor das linke Auge ge­ halten. Der Laser-Handprojektor wird auf Strichmarkierung geschaltet und der Patient aufgefordert, das zu einem Strich ausgezogene rote Licht seines Handprojektors auf den roten Punkt so auszurichten, daß er für ihn genau vertikal oder horizontal steht. Der Untersuchende gibt dabei die Fixier­ punkte, d.h. die zu fixierenden Stellen mit seinem Leucht­ zeiger an. Der Patient sieht diese vom weißen Licht des Leucht­ zeigers erzeugten Fixierpunkte mit dem Hellrot-Filter vor dem fixierenden Auge rot und außerdem die rote Strichmarkierung seines Laser-Handprojektors. Da das andere Auge vom Sehakt ausgeschlossen ist, verliert der Patient die Orientierung. Der Untersuchende sieht das grüne projizierte Schema und die rote Strichmarkierung und kann so das Abweichen der subjektiven Vertikalen bzw. Horizontalen von der objektiven Vertikalen bzw. Horizontalen direkt ablesen.
Diese Untersuchung wird mit unterschiedlichen Blickrichtungen durchgeführt, und zwar mit Blickrichtung nach oben rechts, oben links, unten rechts, unten links.
Die scharf gezeichnete Laser-Strichmarkierung wird vom Patienten an den angezeigten Fixierpunkten selbsttätig, schnell und sicher in die ihm vertikal (oder horizontal) erscheinende Lage gebracht, so daß diese Untersuchung trotz vieler Meß­ punkte schnell durchführbar ist.
Die Verlagerung der subjektiven Vertikalen bzw. Horizontalen wird mit roten Punkten, die durch rote Linien verbunden werden können, im Protokoll-Schema gemäß Fig. 1 eingetragen.
Durch eingeblitzte Nachbilder auf dem jeweils nicht fixieren­ den Auge können, bei Vorliegen anomaler Netzhautkorrespondenz, objektiver Schielwinkel, subjektiver Schielwinkel und Anomalie­ winkel in allen infragekommenden Blickrichtungen bestimmt und gemessen werden.
Bei allen Untersuchungen muß gewährleistet sein, daß der Patient seinen Kopf ruhig hält. Ferner soll bei verminderter Raumbeleuchtung untersucht werden.
Im Protokoll-Schema gemäß Fig. 1 sind nur die Hauptzugrich­ tungen der die Augen bewegenden Augenmuskel eingetragen. Für die Beurteilung der Befunde und der Diagnosestellung reicht dieses eigentlich aus. In manchen Fällen wird es jedoch der Beurteilende bei der Diagnosestellung, insbesondere bei frischem Lähmungsschielen, angenehm finden, wenn er nicht alle Funktionen bzw. Ausfälle aller Augenmuskeln aus dem Gedächtnis abrufen muß. Es sind deshalb zwei weitere aus Fig. 2 und Fig. 3 ersichtliche grüne Schemata zur Projektion und als Protokoll vorgesehen.
Diese Schemata nach Fig. 2 und Fig. 3 sind im Prinzip bereits im Schema nach Fig. 1 integriert und können zusätzlich, ins­ besondere auch zu orientierenden Untersuchungen benutzt werden.
Die Abkürzungen auf den Protokoll-Schemata gemäß den Fig. 2 und 3 bedeuten:
GEKR.DB
= Doppelbilder bei Horizontaldeviation bei divergenter Augenstellung
UNGEKR.DB = Horizontaldeviation bei konvergenter Augenstellung
+ VD = Vertikaldeviation mit Höherstand des rechten Auges
- VD = Vertikaldeviation mit Höherstand des linken Auges
AR = Außenrollung = Exzyklodeviation
IR = Innenrollung = Inzyklodeviation
KF = Kompensatorische Fusionsbreite
Der Schielwinkel kann leicht mit Hilfe eines Taschenrechners nach
berechnet werden, und zwar auch für verschiedene Blickrichtungen. Dabei bedeutet a der Arbeitsabstand und b die Abweichung.
Die Untersuchung der Zyklodeviation anhand des aus Fig. 3 ersichtlichen Schemas wird in gleicher Weise durchgeführt wie anhand des aus Fig. 1 ersichtlichen Schemas 1. Der Patient erhält den Vorhalter C mit Hellrot-Filter und einer das andere Auge abdeckenden Blende. Er schaltet den Handprojektor auf Strichmarkierung und erhält die Aufgabe, die strichförmige hellrote Leuchtmarke genau senkrecht (oder waagerecht) auf den vom Untersuchenden mit dem Lichtzeiger angezeigten Fixier­ punkt zu richten. Dabei wird ein grünes Schema projiziert, das nur der Untersuchende sieht. Das Ergebnis wird als roter Strich in das Protokoll-Schema nach Fig. 3 eingetragen. Der Patient wird aufgefordert, den Kopf in Primärstellung zu halten, und der Untersuchende gibt mit seinem Lichtzeiger auf dem nur ihm sichtbaren Schema gemäß Fig. 3 die Mittelpunkte der kleinen Quadrate als Fixierpunkte an. Das Ergebnis wird im Protokoll-Schema gemäß Fig. 3 protokolliert.

Claims (2)

1. Anordnung zum Untersuchen des Schielens mit
  • 1.1 einem Projektor, der in einem bestimmten Abstand von einer diffus reflektierenden Wand aufstellbar ist und darauf ein Schema aus Gitterlinien und Fixierpunkten erzeugt,
  • 1.2 mindestens einem Vorhalter, der mit zwei unterschiedlichen Filtergläsern für die beiden Augen eines Patienten ausgerüstet ist, durch die der Patient in in einem bestimmten Abstand von der Wand das projizierte Schema betrachtet, wobei die Anordnung der Filtergläser vor den Augen umkehrbar ist, und mit
  • 1.3 einem Handprojektor, mit dem der Patient eine Leuchtmarke auf einen vom Untersuchenden angegebenen Fixierpunkt zu setzen versucht,
    dadurch gekennzeichnet, daß
  • 1.4 der Projektor für alle Schieluntersuchungen ein einziges Schema in grüner Farbe projiziert,
  • 1.5 der Handprojektor eine Laserlichtquelle für monochromatisch hellrotes, parallel gebündeltes Licht enthält und wahlweise auf Punktmarkierung oder auf Strichmarkierung schaltbar ist,
  • 1.6 drei unterschiedliche Vorhalter vorgesehen sind, wovon
    • 1.6.1 der erste Vorhalter zur Untersuchung von Doppelbildern dient und mit einem Dunkelrotfilter für das eine und mit einem Graufilter für das andere Auge versehen ist,
    • 1.6.2 der zweite Vorhalter zur Untersuchung der Konfusion dient und mit einem Hellrotfilter für das eine und mit einem Grünfilter für das andere Auge versehen ist,
    • 1.6.3 der dritte Vorhalter zur Untersuchung der Verlagerung der subjektiven Vertikalen bzw. Horizontalen dient und mit einem Hellrotfilter für das eine Auge und mit einer lichtundurchlässigen Blende für das andere Auge versehen ist, und daß
  • 1.7 zusätzlich ein weißes Licht ausstrahlender Lichtzeiger vorhanden ist, mit dem der Untersuchende bei der Untersuchung von Doppelbildern und bei der Untersuchung der Verlagerung der subjektiven Vertikalen oder Horizontalen wahlweise Fixierpunkte auf dem Schema erzeugt.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtquelle des Handprojektors ein Helium-Neonlaser ist.
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