DE4318221C2 - Gerät zur Messung der Konvergenzstellung der Augen beim Blick auf ein Bildschirmgerät - Google Patents
Gerät zur Messung der Konvergenzstellung der Augen beim Blick auf ein BildschirmgerätInfo
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- A61B3/08—Subjective types, i.e. testing apparatus requiring the active assistance of the patient for testing binocular or stereoscopic vision, e.g. strabismus
Description
1. Das technische Gebiet, dem die Erfindung zuzuordnen
ist, ist die Augenoptik, denn es handelt sich um ein techni
sches Meßgerät für die Konvergenzstellung der Augenachsen.
Ein optimales beidäugiges Sehen setzt voraus, daß ein
fixierter Objektpunkt in beiden Augen auf die Netzhautstelle
mit der höchsten Sehschärfe, nämlich auf das Zentrum der
Fovea abgebildet wird. Je nach der Lage des Objektpunktes im
Raum, sorgen die äußeren Augenmuskeln für eine entsprechende
Drehung der Augen.
Eine solche bizentrale Ausrichtung der Augen (Abb. 1a)
liegt jedoch nicht immer vor. Auch bei Personen mit normalem
Binokularsehen können geringfügige Abweichungen des Konver
genzwinkels von der optimalen Augenstellung auftreten, die
typischerweise einige Winkelminuten betragen. Diese Abwei
chung von der optimalen Konvergenzstellung wird als Konver
genzfehler oder Fixationsdisparation bezeichnet (englisch
"fixation disparity"). Doppeltsehen tritt dabei nicht auf,
solange die Abweichungen innerhalb der sogenannten Panumbe
reiche liegen. Man spricht von exophoren bzw. esophoren
Konvergenzfehlern, wenn sich die Sehachsen hinter (Abb. 1b)
bzw. vor (Abb. 1c) dem Fixationsobjekt schneiden. Entspre
chend wird der Fixierpunkt temporal (Abb. 1b) bzw. nasal
(Abb. 1c) relativ zur Fovea projiziert.
2. Nach dem bekannten Stand der augenoptischen Prüfver
fahren wird der Konvergenzwinkel zwischen den Gesichtslinien
der beiden Augen mit Hilfe von Noniuslinien gemessen, wie es
in Abb. 1 dargestellt ist. Die Noniuslinien sind als offen
gezeichnete senkrechte Balken auf der jeweiligen Gesichtsli
nie dargestellt. Dabei werden zwei Noniuslinien haplosko
pisch, d. h. den beiden Augen getrennt dargeboten, und
zwar beispielsweise mit Hilfe von Polarisationsfolien
vor den Augen und vor den Noniuslinien. Stehen die Nonius
linien physikalisch übereinander und liegt bei der Seh
testperson kein Konvergenzfehler vor, so werden die Nonius
linien auch subjektiv übereinander wahrgenommen (Abb. 1a)
Besteht aber ein Konvergenzfehler, so wird die Sehtestperson
einen horizontalen Versatz zwischen den Noniuslinien wahr
nehmen. Man kann nun zwei Meßverfahren unterscheiden. Einer
seits lassen sich Prismen vor den Augen anordnen, so daß
physikalisch koinzidente, aber zunächst versetzt wahrgenom
mene Noniuslinien in subjektive Koinzidenz gebracht werden.
Andererseits kann man ohne die Anwendung von Prismen die
Noniuslinien horizontal zueinander verschieben, wie es in
Abb. 1 dargestellt ist. So findet man einen horizontalen
Abstand der Noniuslinien, bei dem die Sehtestperson beide
Noniuslinien übereinander wahrnimmt, wie in der gestrichelt
umrandeten Darstellung jeweils im unteren Teil der Abbildung
angedeutet. Aus dem entsprechenden physikalischen Versatz
läßt sich über geometrische Beziehungen der Betrag des
Konvergenzfehlers, der sogenannte "Auswanderungswert",
berechnen.
Auf der Grundlage dieses haploskopischen Noniusmeßprin
zips wurden die folgenden Testgeräte entwickelt, die kommer
ziell erhältlich sind und zum Teil in der augenoptischen
Praxis angewendet werden.
Im deutschsprachigen Raum wird häufig das von H.-J. Haase
entwickelte Polatestgerät (Zeiss, Oberkochen) verwendet. Bei
dem darin enthaltenen "Kreuztest" (Abb. 2a) läßt sich mit
den beiden haploskopisch gezeigten Balken der Kompensations
wert bestimmen, d. h. dasjenige Prisma, das eine optimale
Ausrichtung der Augen ohne Konvergenzfehler erbringt
(Goersch, 1989; Brückner, 1989). Entsprechend der Konzeption
dieses Tests wird den Augen kein zentraler Fusionsreiz
dargeboten. Lediglich durch den Rahmen des Testgerätes
besteht ein gewisser peripherer Fusionsreiz. Es gibt Testge
räte für das Nahsehen (40 cm) und das Fernsehen (5 m).
In Großbritanien findet eher die von Mallett entwickelte
sog. Mallett-unit (Pickwell, 1989) Verwendung (Keeler Ltd.,
London). Das Gerät ist für das Nahsehen (40 cm) konzipiert
und enthält zwischen den beiden Noniuslinien die Zeichen
"OXO" als zentrale Fusionsreize (siehe Abb. 2c). In
der ursprünglichen Mallett-unit sind die Noniuslinien fest
in koinzidenter Position dargeboten, so daß der Kompensa
tionswert bestimmt werden kann. In einer Modifikation der
Mallett-unit für Forschungszwecke (Yekta et al., 1987)
lassen sich die Noniuslinien jedoch auch horizontal
gegeneinander verschieben, bis die Sehtestperson beide
Noniuslinien übereinander wahrnimmt und somit der Auswande
rungswert bestimmt werden kann.
Dieses Prinzip ist auch im Disparometer (Sheedy and Sala
din, 1983) verwirklicht, das in den USA eine gewisse Ver
breitung gefunden hat (Vision Analysis, Walnut Creek CA,
USA). Es wird der Versatz der Noniuslinien bestimmt, bei dem
sie in Koinzidenz erscheinen (siehe Abb. 2b). Das Disparome
ter enthält keinen zentralen Fusionsreiz und ist als Test
für die Nähe (40 cm) und Ferne (4 m) erhältlich.
Die genannten augenoptischen Geräte eignen sich nicht für
Konvergenzmessungen beim Blick auf Bildschirmgeräte. Für
diesen Zweck ist bereits die Apparatur von Jaschinski-Kruza
und Schubert-Alshuth (1992) bekannt. Dabei erschien der
Fusionsreiz auf einem Bildschirm. Die Funktion der Noniusli
nien wurde dabei von punktförmigen Leuchtdioden übernommen,
die unabhängig vom Bildschirm montiert waren. Sie konnten
mit einer motorgetriebenen Verschiebeeinrichtung horizontal
bewegt werden und wurden mit Hilfe eines halbdurchlässigen
Umlenkspiegels optisch mit dem Fusionsreiz überlagert.
3. Das der Erfindung zugrunde liegende Problem lag darin,
statt der mechanischen Vorrichtung von Jaschinski-Kruza und
Schubert-Alshuth (1992) eine rein elektronische Vorrichtung
zu finden, um sowohl den Fusionsreiz als auch die Nonius
linien auf demselben Bildschirm darzubieten. Auf Bild
schirmen ist mit gewöhnlichen programmtechnischen Mitteln
nur eine Verschiebung von Zeichen in Schritten von einem
Pixelabstand möglich. Da diese Schrittweite für genaue
Konvergenzmessungen zu groß ist, war eine feinstufige Ver
stellmöglichkeit für die Noniuslinien zu entwickeln.
Dieses Problem wird durch die in Anspruch 1 angegebene
Erfindung gelöst.
Der Kern der Erfindung besteht einerseits in der Wahl einer
monochromen Bildröhre, die im Gegensatz zu einer Farbbild
röhre keine ein Bildschirmraster vorgegebene Lochmaske
enthält, andererseits in einer besonderen Steuerschaltung
("Nonius Controller") mit einer programmierbaren Verzöge
rungseinrichtung, die eine definierte Verschiebung von
Bildpunkten um Bruchteile eines Pixelabstands ermöglicht.
Hierdurch lassen sich alle erforderlichen Sehreize, also
sowohl der zentrale Fusionsreiz als auch die in kleinen
Schritten gegeneinander verschiebbaren Noniuslinien, gemein
sam auf verschiedenen Teilbereichen eines einzigen Bild
schirms darstellen.
Anspruch 2 ist auf eine vorteilhafte Ausführungsart der
Verzögerungseinrichtung aus Anspruch 1 gerichtet.
4. Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigt:
Abb. 1a-1c Darstellung zur Erläuterung von Konvergenz
fehlern;
Abb. 2 Beispiele bekannter Sehtests zum Bestimmen
von Konvergenzfehlern;
Abb. 3 das der Erfindung zugrundeliegende Meßprinzip;
Abb. 4 Beispiele für die Darstellung der Sehreize
auf dem Bildschirm;
Abb. 5 eine grafische Darstellung zur Auswertung
der Meßergebnisse;
Abb. 6 eine schematische Darstellung der verwendeten
Gerätekonfiguration;
Abb. 7 ein schematisches Blockschaltbild der Steuer
schaltung zum Verschieben der Noniuslinien
("Nonius Controller") der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
Das bei der Erfindung verwendete Meßprinzip ist in Abb. 3
dargestellt.
Vor den beiden Augen trägt die Testperson Polarisations
filter mit senkrecht zueinander stehender Orientierung. Die
Sehtestperson beobachtet einen monochromen Bildschirm-Moni
tor. In der mittleren Zeile des Bildschirms sind einige
Buchstaben, in diesem Beispiel die Buchstaben OXO, darge
stellt. Diese Zeichen werden von beiden Augen gesehen und
dienen somit als Fusionsreiz. Oberhalb und unterhalb dieser
Zeile ist der Bildschirm mit senkrecht zueinander orientier
ten Polarisationsfiltern bedeckt, so daß die in diesen
Bereichen gezeigten Noniuslinien jeweils nur für das rechte
bzw. linke Auge sichtbar sind. Die Noniuslinien sind auf dem
Bildschirm horizontal verschiebbar.
Die Fotografien in Abb. 4 zeigen einige Beispiele für die
Ansicht der Noniuslinien auf dem Bildschirm mit verschiede
nen horizontalen Abständen. Die Worte "F links" und "rechts
J" stellen periphere Fusionsreize dar und sollen erläutern,
daß die Sehtestperson die Tasten "F" bzw. "J" auf der PC-
Tastatur drücken soll, wenn sie die obere Noniuslinie rechts
bzw. links von der unteren Noniuslinie wahrgenommen hat.
Die Messung erfolgt mit einem psychophysischen "forced
choice" Verfahren: Im Unterschied zu den in Abb. 2 beschrie
benen Verfahren sind die Noniuslinien nicht ständig auf dem
Bildschirm sichtbar, sondern blinken nur kurzzeitig für
100 ins auf. Es wird eine Folge von 20-30 dieser Kurzzeitdar
bietungen gezeigt, mit einem Interstimulusinterval von ca.
3 s. Nach jedem Aufblinken entscheidet die Sehtestperson, ob
die obere Noniuslinie rechts oder links von der unteren
Noniuslinie zu sehen war. Mit dem adaptiven psychometrischen
Verfahren Best-PEST (Lieberman and Pentland, 1982) wird der
Versuchsablauf individuell gesteuert: der Noniuslinien
versatz ist bei den meisten Darbietungen so gewählt, daß
die Noniuslinien nahezu übereinander erscheinen. Das stati
stische Verfahren der Probit-Analyse wird angewendet, um
aus den Antworten (rechts oder links) denjenigen Nonius
versatz zu errechnen, bei dem die Sehtestperson die Nonius
linien übereinander wahrnahm. Daraus ergibt sich der Betrag
des Konvergenzfehlers als 50%-Wert der psychometrischen
Funktion, die in Abb. 5 in einem Beispiel dargestellt
ist.
Dieses "forced-choice" Verfahren hat einen konzeptionel
len Vorteil gegenüber dem üblicherweise angewendeten Ein
stellverfahren (siehe unter 2.), bei dem die Sehtestperson
selbst die permanent dargebotenen Noniuslinien einstellt.
Das Einstellverfahren ergibt den mittleren Wert des Konver
genzfehlers. Das "forced-choice" Verfahren erlaubt durch die
Anwendung der Probit-Analyse und die Berechnung der Stan
dardabweichung der psychometrischen Funktion eine Aussage
über die zeitliche Variabilität der Konvergenz der Augen.
Bei stabiler Konvergenzstellung der Augen ergibt sich eine
steile psychometrische Funktion und eine kleine Standardab
weichung sD. Variiert jedoch die Konvergenzstellung der
Augen im Laufe des Testzeitraumes, so schwankt der Punkt der
subjektiven Koinzidenz der Noniuslinien und als Folge wird
die psychometrische Funktion flacher und die Standardabwei
chung größer.
So wie bisher beschrieben, entspricht diese Konvergenzmes
sung dem Stand der Technik und ist beispielsweise be
kannt aus DE 40 12 456 A1. Dazu sind prinzipiell
sowohl Monochrom- als auch Farbbildschirme verwendbar,
allerdings mit der Einschränkung, daß sich bei den bisher
bekannten Vorrichtungen die Noniuslinien nur in Schritten
von einem Pixelabstand verschieben ließen. Ein Pixelabstand
von z. B. 0,3 mm entspricht einem Sehwinkel von ca. 2′ (bei
einem Sehabstand von 50 cm), während Messungen der Konver
genzfehler eine Darstellung der Noniuslinien in einem
Raster von etwa 0,5′ erfordern.
Zur Erzielung dieser höheren Genauigkeit wurde
eine neuartige Steuerschaltung entwickelt, die eine
Besonderheit der vorliegenden Erfindung ist. Mit
dieser, im folgenden "Nonius-Controller"
genannten Steuerschaltung werden die Videosignale des oberen
und unteren Teilbildbereichs durch Verzögerungseinrichtungen
zeitlich versetzt, so daß programmierbare Verschiebungen der
Noniuslinien um eine wählbare Anzahl von Bruchteilen eines
Pixelabstandes ermöglicht werden (Abb. 4). Dies ist nur mit
Bildschirmen ohne Lochmaske realisierbar, bei denen die
Positionierungsgenauigkeit lediglich von der Ansteuerung
abhängt. Farbbildschirme mit Lochmasken sind nicht geeignet,
weil deren Lochmasken eine Verschiebung um Bruchteile des
Pixelabstandes verhindern. Mit der Erfindung sind alle
erforderlichen Sehreize in verschiedenen Teilbereichen
auf einem Bildschirm darstellbar, und eine programmierbare
Verzögerungseinrichtung in Verbindung mit einer monochromen
Bildröhre ermöglicht dabei eine gegenseitige Verschiebung
der Noniuslinien um Bruchteile eines Pixelabstandes.
5. Die Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung beste
hen darin, daß die Konvergenz der Augen in typischen Sehbe
dingungen eines Bildschirmgerätes, d. h. bezüglich Sehab
stand, Kontrast und Schärfe des Fusionsreizes gemessen
werden kann. Dies ist eine praxisnähere Testbedingung im
Vergleich zu bisher benutzten Testverfahren. Die Sehbedin
gungen lassen sich durch Umprogrammierung flexibel an die
jeweiligen Erfordernisse anpassen.
Mit Hilfe des "Nonius-Controllers" lassen sich die
Noniuslinien auf dem Sehtest-Monitor sehr feinstufig posi
tionieren, und zwar mit einer Abstufung in Bruchteilen des
Pixelabstands. Fusionsreiz und Noniuslinien werden auf ein
und demselben Bildschirmgerät erzeugt.
Die elektronische Erzeugung der Noniuslinien erlaubt es,
diese blinkend darzubieten und somit auf eine Folge von
Noniuslinien mit verschiedenen Noniusabständen das "forced
choice" Verfahren als psychophysikalische Methode anzu
wenden. Die anschließende statistische Auswertung mit der
Probit-Analyse gibt eine quantitative Information darüber,
in welchem Maße die Konvergenz der Augen innerhalb der
Testdauer zeitlich fluktuiert. Die bisherigen Verfahren, in
denen die Noniuslinien stationär dargeboten wurden, erlauben
solche Aussagen nicht.
6. Technische Realisierung
Die Gesamtkonfiguration der Vorrichtung ist schematisch in Abb. 6 dargestellt. Die Steuerung erfolgt mit einem IBM- kompatiblen Personal Computer, der mit dem üblichen Bild schirm bedient wird (Bediener-Monitor). Die Testdarbietung für die Versuchsperson geschieht auf einem zweiten Bild schirm (Test-Monitor), der über eine zweite Graphikkarte betrieben wird. Die erforderliche Verschiebung der Noniusli nien zur Messung der Konvergenzfehler erfolgt mit der Steu erschaltung im Zusatzgerät (Nonius-Controller), das vom Ablaufprogramm des PCs über eine Parallelschnittstelle gesteuert wird. Dieser "Nonius-Controller" wird zwischen einen Personal-Computer und den Sehtest-Monitor geschaltet und erlaubt durch die Programmsteuerung eine sehr feinstufi ge Verstellung der Noniuslinien im Raster von z. B. 0,13′ bei einem Sehabstand von 50 cm. Es stehen zwei Tasten zur Verfü gung, mit denen die Versuchsperson angibt, ob die obere Noniuslinie rechts oder links von der unteren wahrgenommen wurde. Diese Tasten werden vom PC abgefragt.
Die Gesamtkonfiguration der Vorrichtung ist schematisch in Abb. 6 dargestellt. Die Steuerung erfolgt mit einem IBM- kompatiblen Personal Computer, der mit dem üblichen Bild schirm bedient wird (Bediener-Monitor). Die Testdarbietung für die Versuchsperson geschieht auf einem zweiten Bild schirm (Test-Monitor), der über eine zweite Graphikkarte betrieben wird. Die erforderliche Verschiebung der Noniusli nien zur Messung der Konvergenzfehler erfolgt mit der Steu erschaltung im Zusatzgerät (Nonius-Controller), das vom Ablaufprogramm des PCs über eine Parallelschnittstelle gesteuert wird. Dieser "Nonius-Controller" wird zwischen einen Personal-Computer und den Sehtest-Monitor geschaltet und erlaubt durch die Programmsteuerung eine sehr feinstufi ge Verstellung der Noniuslinien im Raster von z. B. 0,13′ bei einem Sehabstand von 50 cm. Es stehen zwei Tasten zur Verfü gung, mit denen die Versuchsperson angibt, ob die obere Noniuslinie rechts oder links von der unteren wahrgenommen wurde. Diese Tasten werden vom PC abgefragt.
Zur Messung der Konvergenzfehler ist es erforderlich, die
Noniuslinien gezielt um bestimmte Beträge zu verschieben,
die kleiner als eine Pixelbreite sind. Diese Verschiebungen
erfolgen immer symmetrisch zum Bildmittelpunkt, d. h. wenn
sich der obere Punkt nach rechts verschoben hat, so muß sich
der untere nach links verschieben, und umgekehrt (siehe
Abb. 4). Die mittlere Zeichenzeile wird nicht verschoben, da
sie den Fixationsreiz darstellt. Das Bild auf dem Testmoni
tor teilt sich somit in drei Teilbereiche auf: der mittlere
Bereich bleibt stationär, während der obere und der untere
Bereich gegensätzlich um geringe Beträge verschoben dargebo
ten werden müssen.
Das Blockschaltbild in Abb. 7 zeigt schematisch, wie ver
schiedene Beträge der Verschiebungen im oberen und unteren
Teilbild erzielt werden. Die Verschiebungen um Beträge von
weniger als einer Pixelbreite werden dadurch erreicht, daß
das Videosignal definierte Verzögerungsschaltungen durch
läuft. Eine Verzögerung bewirkt eine Teilbildverschiebung
nach rechts. Um eine Verschiebung nach links zu erreichen,
wird durch die Graphikkarte ein weiter links liegendes Pixel
programmiert und mit der Verzögerungsschaltung um einen
entsprechenden kleineren Betrag nach rechts verschoben.
Dadurch läßt sich jede Position der Noniuslinien im Raster
von z. B. 1/16 einer Pixelbreite erzielen, wie in Abb. 4
gezeigt. Nach diesen Verschiebungen wird aus den drei Test
bildern das resultierende Bild synchronisiert zusammenge
setzt.
Brückner, R. Die Korrektion von Heterophorien mit Fixations
disparationen. Optometrie 1/89, 3-18 (1989)
Goersch, H. Fixationsdisparation erster und zweiter Art. (1989)
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Claims (2)
1. Vorrichtung zur Messung der Konvergenzstellung der
Augen mit Hilfe von zwei horizontal gegeneinander ver
schiebbaren senkrechten Noniuslinien, die mit einer
Einrichtung zur haploskopischen Bildtrennung den Augen
getrennt dargeboten werden, und einem zentralen Fusions
reiz, der von beiden Augen wahrnehmbar ist,
- - mit einer monochromen Kathodenstrahl-Bildröhre, auf deren Bildschirm in einem zentralen Bildbereich der zentrale Fusionsreiz und in einem oberen und einem unteren Bildbereich je eine der beiden Noniuslinien dargestellt wird,
- - mit einer Steuerschaltung zum Verschieben der Nonius linien, bestehend aus
- - einer Schaltungsanordnung zum Aufteilen eines Videosignals in drei Teilsignale, entsprechend dem oberen, dem zentralen und dem unteren Bildbereich,
- - einer programmierbaren Verzögerungseinrichtung, der mindestens die Teilsignale für den oberen und den unteren Bereich zugeführt werden, und die eine gegenseitige horizontale Verschiebung der beiden Noniuslinien um eine wählbare Anzahl von Bruch teilen eines Pixelabstands des Bildschirmrasters ermöglicht, und
- - einer Schaltungsanordnung zum bildsynchronen Zusammenfügen der drei resultierenden Teilsignale zu einem modifiziertem Videosignal, das der Bildröhre zugeführt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Verzögerungseinrichtung Ketten von
integrierten elektronischen Gattern mit definierten
Laufzeiten enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934318221 DE4318221C2 (de) | 1993-06-01 | 1993-06-01 | Gerät zur Messung der Konvergenzstellung der Augen beim Blick auf ein Bildschirmgerät |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934318221 DE4318221C2 (de) | 1993-06-01 | 1993-06-01 | Gerät zur Messung der Konvergenzstellung der Augen beim Blick auf ein Bildschirmgerät |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4318221A1 DE4318221A1 (de) | 1994-12-08 |
DE4318221C2 true DE4318221C2 (de) | 1996-03-28 |
Family
ID=6489392
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934318221 Expired - Fee Related DE4318221C2 (de) | 1993-06-01 | 1993-06-01 | Gerät zur Messung der Konvergenzstellung der Augen beim Blick auf ein Bildschirmgerät |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4318221C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19809591A1 (de) * | 1998-03-06 | 1999-09-09 | Neuhof | Vorrichtung und Verfahren zur Darbietung von bewegten oder unbewegten Seheindrücken zur automatischen und umfassenden Erfassung zahlreicher Parameter des Betrachters |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN1299644C (zh) * | 2004-05-11 | 2007-02-14 | 天津师范大学 | 数字显示深度知觉测试仪 |
CN108903907B (zh) * | 2018-05-18 | 2020-11-20 | 科飞云视(天津)高新科技有限公司 | 一种基于水平偏差的游标锐度感知能力的检测方法 |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4012456A1 (de) * | 1990-04-19 | 1991-10-24 | Microdent Medizinelektronik Gm | Vorrichtung fuer den binokulartest eines probanden |
-
1993
- 1993-06-01 DE DE19934318221 patent/DE4318221C2/de not_active Expired - Fee Related
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19809591A1 (de) * | 1998-03-06 | 1999-09-09 | Neuhof | Vorrichtung und Verfahren zur Darbietung von bewegten oder unbewegten Seheindrücken zur automatischen und umfassenden Erfassung zahlreicher Parameter des Betrachters |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4318221A1 (de) | 1994-12-08 |
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Legal Events
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