DE3808420A1 - Verfahren und einrichtung zur untersuchung des schielens - Google Patents
Verfahren und einrichtung zur untersuchung des schielensInfo
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Description
Die durch Schielen verursachten subjektiven Phänomene,wie
Doppelbilder, Konfusion, Verlagerung der subjektiven Verti
kalen bzw. Horizontalen, treten auf, wenn beim erwachsenen
Menschen erstmals Schielen auftritt, insbesondere bei dekom
pensiertem latentem Schielen, normosensorischem Spätschielen
und Lähmungsschielen.
Tritt beim Kinde Schielen auf, so werden durch sensorische
Anpassung, z.B. durch Herabsetzung der Sehschärfe oder Unter
drückung von Seheindrücken von bestimmten Netzhautarealen oder
durch anomale Netzhautkorrespondenz, diese Phänomene vermieden.
Primäre sensorische Störungen können aber auch Schielen ver
ursachen.
Bisher werden subjektive Schieluntersuchungen, die Doppel
bilder, Konfusion und Verlagerung der subjektiven Vertikalen
bzw. Horizontalen bestimmten, nur mit sehr unterschiedlichen
Untersuchungseinrichtungen, wie Tangenten-Tafel nach HARMS,
HESS-Schirm, MADDOX-Zylinder etc., vorgenommen.
Zur Untersuchung der Konfusion ist ein Verfahren bekannt, bei
dem mittels eines sogenannten Projektions-Koordimeters ver
sucht wird, die Abweichungen des mit einem Auge gesehenen
Bildes von dem mit dem anderen Auge gesehenen Bild festzu
stellen und auszuwerten.
Diese Einrichtung setzt sich zusammen aus
- - einem Projektor, der in bestimmten Abständen von einer diffus reflektierenden Projektionswand aufstellbar ist und der bestimmte Bilder auf diese Wand projiziert,;
- - einem Vorhalter für beide Augen des Patienten mit einem Rot-Filter und einem Grün-Filter, wobei jedes der beiden Filter vor das rechte Auge und vor das linke Auge des Patien ten gebracht werden kann und der Patient einen bestimmten Abstand von der Projektionswand hat;
- - einem vom Untersucher zu handhabenden Leuchtzeiger zum Anzeigen eines Fixierpunktes auf dem projizierten Bild, dessen von der Wand reflektierendes Licht nur von dem Grün-Filter durchgelassen wird, so daß der Fixierpunkt nur von einem Auge des Patienten gesehen wird;
- - einem vom Patienten zu handhabenden Handprojektor, dessen von der Projektionswand als punktförmige Leuchtmarke reflek tiertes Licht nur von dem Rot-Filter durchgelassen wird, so daß die auf den Fixierpunkt zu haltende Leuchtmarke nur von dem anderen Auge des Patienten gesehen wird.
Zur Untersuchung eines Patienten mit Hilfe dieser Einrichtung
sitzt der Patient in bestimmten Abständen, z.B. 2 m vor der
Projektionswand, so daß sich der Mittelpunkt des projizierten
Bildes in Hauptblickrichtung befindet. Der Patient sieht mit
seinem rechten Auge durch ein rotes Filterglas (Rechtsfixation)
und mit seinem linken Auge durch ein grünes Filterglas. Der
Untersucher zeigt mit seinem rot leuchtenden Lichtzeiger auf
die Bildmitte, so daß dort ein roter Fixierpunkt sichtbar ist
und fordert den Patienten auf, mit seinem Handprojektor die
grüne Leuchtmarke auf den roten Fixierpunkt zu setzen. Da der
Patient den roten Fixierpunkt allein mit dem rechten Auge und
die grüne Leuchtmarke allein mit dem linken Auge sieht, ist
ihm die Oberlagerung des Fixierpunktes mit der Leuchtmarke
nur möglich, wenn dieser auf sehrichtungsgleichen Netzhaut
stellen abgebildet und nach dem Prinzip der Konfusion über
lagert wird. Die am projizierten Bild meßbare Abweichung der
Leuchtmarke vom Fixierpunkt wird auf einem Protokoll-Schema,
das dem projizierten Bild entspricht, festgehalten. Der Unter
sucher kennzeichnet nun der Reihe nach mit seinem Lichtzeiger
die übrigen Fixierpunkte und protokolliert die Abweichungen
der Leuchtmarken von diesen Fixierpunkten. Sind alle Fixier
punkte abgefahren, dann setzt der Patient das Filterglaspaar
mit dem roten Glas vor das linke Auge und mit dem grünen Glas
vor das rechte Auge, und die Untersuchung wird bei Links
fixation durchgeführt und protokolliert.
Auf diese Weise erhält man zwei Diagramme, aus denen jeweils
die Fehlstellung des nicht fixierenden Auges (Grünglas) gegen
über dem fixierenden Auge (Rotglas) unmittelbar abzulesen ist.
Die protokollierten Orte der Leuchtmarken bilden Figuren, die
gegenüber der Figur (insbesondere Quadrat) der angezeigten
Fixierpunkte verzerrt sind. Ist ein Muskel des nicht fixieren
den Auges gelähmt, dann ist die Figur in Zugrichtung des ge
lähmten Muskels geschrumpft. Ist ein Muskel des fixierenden
Auges gelähmt, dann sind die entsprechenden Figuren vergrößert.
Bei diesem Verfahren hat sich gezeigt, daß die für Normal
sichtige gut erkennbare Leuchtmarke von Patienten aufgrund von
Unterdrückungserscheinungen nicht oder nur undeutlich wahrge
nommen werden, zumal vom schielenden Auge häufig die zentralen
Partien eines Bildes nicht wahrgenommen werden. Ferner sind
zur Untersuchung der Doppelbilder und der Verlagerung der
subjektiven Vertikalen zusätzlich Untersuchungseinrichtungen
erforderlich.
Die unterschiedlichen Untersuchungseinrichtungen mit unter
schiedlichen Untersuchungsentfernungen, Raumbeleuchtungen,
Wand-Tafeln, Projektionsflächen, Leuchtmarken-Helligkeit und
deren räumliche Ausdehnung, Maß-Systemen, Protokoll-Schemata
etc. für die einzelnen Untersuchungen machen die subjektive
Untersuchung des Schielens aufwendig und deren Ergebnisse nur
bedingt vergleichbar. Sensorische Störungen lassen sich mit
diesen Untersuchungseinrichtungen häufig nicht oder nur unbe
friedigend "durchbrechen".
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die an sich bekann
ten Untersuchungsverfahren so zu verbessern, daß sie auch von
Hilfskräften nach kurzer Anlernzeit schnell und zuverlässig
mit einer Untersuchungseinrichtung durchgeführt und die
Untersuchungsergebnisse in einem Protokoll-Schema einge
tragen und gut miteinander verglichen werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Doppel
bilder, Konfusion und die Verlagerung der subjektiven Verti
kalen bzw. Horizontalen an e i n e m projizierten Schema
untersucht werden und der Untersuchungsabstand e nach Größe
des Schielwinkels in Abständen zwischen 1,2 m und 5,6 m frei für
alle Untersuchungen gewählt wird, wobei zur Projektion der
Leuchtmarke des Handprojektors ein hellrotes, monochroma
tisches, kohärentes, parallel gerichtetes Licht verwendet wird
und der Handprojektor von punktförmiger Leuchtmarke auf eine
strichförmige Leuchtmarke umstellbar ist.
Es hat sich gezeigt, daß dieses Verfahren und die dazu benötig
te Untersuchungseinrichtung besonders geeignet ist, auch bei
sensorischen Störungen gute Ergebnisse mit geringem Aufwand
an Kosten und Zeit zu liefern.
Das Laserlicht ermöglicht Leuchtmarken, die vom Patienten
nicht unterdrückt werden und die von ihm stets als scharf
gezeichnete Punkte oder Striche auch bei größeren Abständen
zwischen dem projizierten Bild und dem Patienten wahrgenommen
werden. Dies erhöht wesentlich die Bereitschaft der Patienten
zur Mitarbeit an einer schnellen und präzisen Untersuchung.
Auch bei herabgesetzter Sehschärfe
ist eine präzise Untersuchung möglich, zumal auch das grün
projizierte Bild sehr hell bzw. lichtstark eingestellt werden
kann. Die Parallelität des vom Handprojektor erzeugten Laser
lichtes ermöglicht auch präzise Messungen des Abstandes
zwischen Fixierpunkt und Leuchtmarke, wenn der Abstand des
Patienten vom projizierten Bild groß ist. Die aktive Mitarbeit
des Patienten bei diesen Untersuchungen steigert dessen
Konzentration und steigert wesentlich die Schnelligkeit der
Untersuchung.
Die Einrichtung zur subjektiven Untersuchung des Schielens
besteht aus
- - einem Projektor, der ein grünes Schema in einer vorge schriebenen Größe auf eine diffus reflektierende Wand proji ziert;
- - drei verschiedenen Vorhaltern, nämlich
ein Vorhalter A mit einem Dunkelrot-Filter und einem
Grau-Filter,
ein Vorhalter B mit einem Hellrot-Filter und einem Grün-Filter und
ein Vorhalter C mit einem Hellrot-Filter und einer schwarzen, lichtundurchlässigen Blende; - - einem Leuchtzeiger mit weißem Licht, der vom Unter suchenden bei der Prüfung der Doppelbilder und der Verlagerung der subjektiven Vertikalen bzw. Horizontalen nicht aber bei der Prüfung der Konfusion benutzt wird;
- - einem von Patienten zu handhabenden Handprojektor mit einer Helium-Neonlaser-Lichtquelle mit hellrotem, monochroma tischem, kohärentem, parallel gerichtetem Licht, der von Punktmarkierung auf Strichmarkierung und zurück umschaltbar ist;
- - einem Diapositiv und einem dazugehörigen Protokoll-Schema gemäß Fig. 1;
An den Stielen dieser drei Vorhalter A, B und C sind Verwen
dungszweck und das Filter angegeben, durch das fixiert wird.
Die Untersuchungen werden zunächst mit einem Hellrot- oder
Dunkelrot-Filter rechts begonnen, dann wird der Vorhalter so
in Stellung gebracht, daß das Hellrot- oder Dunkelrot-Filter
vor das linke Auge kommt.
In der folgenden Beschreibung wird die Erfindung unter Bezug
nahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen
zeigen in
Fig. 1 ein Protokoll-Schema für Universalprüfung,
Fig. 2 ein zusätzliches Protokoll-Schema,
Fig. 3 ein Protokoll-Schema für Prüfung der Zyklodeviation.
Fig. 1 zeigt ein Protokoll-Schema für die Feststellung von
Doppelbildern, Konfusion und Verlagerung der subjektiven
Vertikalen oder Horizontalen für das linke und rechte Auge.
Das zu diesem Protokoll-Schema gehörende Diapositiv enthält
ein Muster -, jedoch ohne Beschriftung -, das diesem Protokoll-
Schema entspricht und das vom Projektor grün auf die diffus
reflektierende Wand projiziert wird.
Das Schema 1 ist quadratisch und ist durch vertikale und
horizontale Linien 2, 3 in kleinere Quadrate und Rechtecke
unterteilt. Außer dem Mittelpunkt 4 dieses Schemas 1 und den
durch diesen Mittelpunkt 4 zueinander rechtwinklig verlaufen
den Achsen 5 und 6 sind vier kleine Quadrate 7, 8, 9, 10 mit
gerundeten Ecken hervorgehoben, die vom Mittelpunkt 4 gleiche
Abstände haben und in den Ecken eines inneren Quadrates ange
ordnet sind. Der Abstand der vertikalen- und horizontalen
Linien 2 und 3 voneinander wächst mit der Entfernung vom
Mittelpunkt 4. Auf dem Protokoll-Schema gemäß Fig. 1 ist die
Wirkrichtung der Augenmuskelndurch Pfeile und die Abkürzungen
der in Pfeilrichtung wirkenden Augenmuskelnangegeben.
Die Abkürzungen der am häufigsten gelähmten Muskelnsind auf
den Protokoll-Schemata in Rechtecke gesetzt:
Rect.Lat. = Musculus rectus bulbi lateralis
Obl. sup. = Musculus obliques bulbi superior
Obl. sup. = Musculus obliques bulbi superior
Die in Fig. 1 angegebenen Abkürzungen bedeuten:
DR-Glas | |
= Dunkelrot-Glas = Dunkelrot-Filter | |
R-Glas | = Rotglas = Hellrot-Glas = Hellrot-Filter |
Punktlaser | = Laser-Handprojektor mit punktförmiger Leuchtmarke |
Strichlaser | = Laser-Handprojektor mit strichförmiger Leuchtmarke |
Das aus Fig. 1 ersichtliche Muster - jedoch ohne Beschriftung -
ist auf einem Diapositiv angebracht und wird vom Projektor mit
grünem Licht auf eine Wand projiziert, von welcher der Patient
einen bestimmten Abstand hat.
Zur Untersuchung des Patienten sieht dieser zur Prüfung der
Doppelbilder durch den Vorhalter A mit Dunkelrot-/Grau-Filter.
Dabei ist das Dunkelrot-Filter zunächst vor das rechte und
anschließend vor das linke Auge zu halten. Der Patient wird
aufgefordert, den "roten Punkt" zu fixieren und mit seinem
Handprojektor die Stelle zu zeigen, wo er ihn sieht. Der zu
fixierende "rote Punkt" ist das durch das Dunkelrot-Filter
gefilterte weiße Licht des Leuchtzeigers, den der Untersuchen
de auf verschiedene Stellen des grünen projizierten Schemas
gemäß Fig. 1 hält. Mit dem nicht fixierenden linken Auge
sieht der Patient durch das Grau-Filter abgeschwächt das grüne
projizierte Schema, den vom weißen Licht des Leuchtzeigers
erzeugten Fixierpunkt und die rote Leuchtmarke des von ihm
bedienten Laser-Handprojektors.
Die vom Patienten angegebenen Orte werden im Protokollschema
gemäß Fig. 1 mit roten Kreuzen eingetragen und mit roten
Linien verbunden.
Zur Untersuchung der Konfusion sieht der Patient durch den
Vorhalter B mit Hellrot-Filter und Grün-Filter. Der Hellrot-
Filter ist zunächst vor das rechte und anschließend vor das
linke Auge zu halten. Der Patient wird aufgefordert, vom
Untersuchenden angegebene Punkte und Linienkreuzungen des grün
projizierten Schemas gemäß Fig. 1 zu fixieren und mit seinem
Handprojektor zu zeigen, wo er diese sieht. Hierzu darf der
Untersuchende nicht seinen Leuchtzeiger benutzen. Der Patient
sieht mit dem fixierenden, zunächst linken Auge das projizierte
grüne Schema und gegebenenfalls den auf die zu fixierenden
Stellen weisenden Zeiger des Untersuchenden, mit dem nicht
fixierenden Auge sieht der Patient nur die rote Punktmarkie
rung seines Laser-Handprojektors. Die vom Patienten angegebenen
Orte werden im Protokollschemagemäß Fig. 1 mit grünen Kreuzen
eingetragen und mit grünen Linien verbunden.
Bei dieser Konfusionsprüfung werden vom Patienten auf dem
Schema nach Fig. 1 die gleichen Punkte fixiert, die bei der
Doppelbildmethode vom Untersuchenden mit dem Lichtzeiger
als Fixierpunkte angegeben wurden. Aus diesem Grunde sind
die Ergebnisse der Doppelbildmethode unmittelbar vergleich
bar mit den Ergebnissen der Konfusionsprüfung.
Zur Untersuchung der Verlagerung der Vertikalen bzw. Horizon
talen sieht der Patient durch den Vorhalter C mit Hellrot-
Filter und lichtundurchlässiger Blende. Das Hellrot-Filter
wird zunächst vor das rechte und dann vor das linke Auge ge
halten. Der Laser-Handprojektor wird auf Strichmarkierung
geschaltet und der Patient aufgefordert, das zu einem Strich
ausgezogene rote Licht seines Handprojektors auf den roten
Punkt so auszurichten, daß er für ihn genau vertikal oder
horizontal steht. Der Untersuchende gibt dabei die Fixier
punkte, d.h. die zu fixierenden Stellen mit seinem Leucht
zeiger an. Der Patient sieht diese vom weißen Licht des Leucht
zeigers erzeugten Fixierpunkte mit dem Hellrot-Filter vor dem
fixierenden Auge rot und außerdem die rote Strichmarkierung
seines Laser-Handprojektors. Da das andere Auge vom Sehakt
ausgeschlossen ist, verliert der Patient die Orientierung.
Der Untersuchende sieht das grüne projizierte Schema und die
rote Strichmarkierung und kann so das Abweichen der subjektiven
Vertikalen bzw. Horizontalen von der objektiven Vertikalen bzw.
Horizontalen direkt ablesen.
Diese Untersuchung wird mit unterschiedlichen Blickrichtungen
durchgeführt, und zwar mit Blickrichtung nach oben rechts,
oben links, unten rechts, unten links.
Die scharf gezeichnete Laser-Strichmarkierung wird vom
Patienten an den angezeigten Fixierpunkten selbsttätig, schnell
und sicher in die ihm vertikal (oder horizontal) erscheinende
Lage gebracht, so daß diese Untersuchung trotz vieler Meß
punkte schnell durchführbar ist.
Die Verlagerung der subjektiven Vertikalen bzw. Horizontalen
wird mit roten Punkten, die durch rote Linien verbunden werden
können, im Protokoll-Schema gemäß Fig. 1 eingetragen.
Durch eingeblitzte Nachbilder auf dem jeweils nicht fixieren
den Auge können, bei Vorliegen anomaler Netzhautkorrespondenz,
objektiver Schielwinkel, subjektiver Schielwinkel und Anomalie
winkel in allen infragekommenden Blickrichtungen bestimmt und
gemessen werden.
Bei allen Untersuchungen muß gewährleistet sein, daß der
Patient seinen Kopf ruhig hält. Ferner soll bei verminderter
Raumbeleuchtung untersucht werden.
Im Protokoll-Schema gemäß Fig. 1 sind nur die Hauptzugrich
tungen der die Augen bewegenden Augenmuskel eingetragen. Für
die Beurteilung der Befunde und der Diagnosestellung reicht
dieses eigentlich aus. In manchen Fällen wird es jedoch der
Beurteilende bei der Diagnosestellung, insbesondere bei
frischem Lähmungsschielen, angenehm finden, wenn er nicht alle
Funktionen bzw. Ausfälle aller Augenmuskeln aus dem Gedächtnis
abrufen muß. Es sind deshalb zwei weitere aus Fig. 2 und Fig. 3
ersichtliche grüne Schemata zur Projektion und als Protokoll
vorgesehen.
Diese Schemata nach Fig. 2 und Fig. 3 sind im Prinzip bereits
im Schema nach Fig. 1 integriert und können zusätzlich, ins
besondere auch zu orientierenden Untersuchungen benutzt werden.
Die Abkürzungen auf den Protokoll-Schemata gemäß den Fig. 2
und 3 bedeuten:
GEKR.DB | |
= Doppelbilder bei Horizontaldeviation bei divergenter Augenstellung | |
UNGEKR.DB | = Horizontaldeviation bei konvergenter Augenstellung |
+ VD | = Vertikaldeviation mit Höherstand des rechten Auges |
- VD | = Vertikaldeviation mit Höherstand des linken Auges |
AR | = Außenrollung = Exzyklodeviation |
IR | = Innenrollung = Inzyklodeviation |
KF | = Kompensatorische Fusionsbreite |
Der Schielwinkel kann leicht mit Hilfe eines Taschenrechners
nach
berechnet werden, und zwar auch für verschiedene
Blickrichtungen. Dabei bedeutet a der Arbeitsabstand
und b die Abweichung.
Die Untersuchung der Zyklodeviation anhand des aus Fig. 3
ersichtlichen Schemas wird in gleicher Weise durchgeführt wie
anhand des aus Fig. 1 ersichtlichen Schemas 1. Der Patient
erhält den Vorhalter C mit Hellrot-Filter und einer das andere
Auge abdeckenden Blende. Er schaltet den Handprojektor auf
Strichmarkierung und erhält die Aufgabe, die strichförmige
hellrote Leuchtmarke genau senkrecht (oder waagerecht) auf
den vom Untersuchenden mit dem Lichtzeiger angezeigten Fixier
punkt zu richten. Dabei wird ein grünes Schema projiziert, das
nur der Untersuchende sieht. Das Ergebnis wird als roter
Strich in das Protokoll-Schema nach Fig. 3 eingetragen.
Der Patient wird aufgefordert, den Kopf in Primärstellung zu
halten, und der Untersuchende gibt mit seinem Lichtzeiger auf
dem nur ihm sichtbaren Schema gemäß Fig. 3 die Mittelpunkte
der kleinen Quadrate als Fixierpunkte an. Das Ergebnis wird
im Protokoll-Schema gemäß Fig. 3 protokolliert.
Claims (3)
1. Verfahren zur Untersuchung des Schielens, bei welchem
mittels eines Projektors, der in bestimmten Abständen vor
einer diffus reflektierenden Wand aufstellbar ist, ein Schema
auf diese Wand projiziert wird
und der Patient in bestimmten Abständen von dieser diffus reflektierenden Wand das projizierte Schema durch einen Vor halter betrachtet, der mit zwei verschiedenen Filtergläsern ausgerüstet ist, wobei jedes der beiden Filtergläser vor das rechte Auge und vor das linke Auge gebracht werden und der Untersuchende den Patienten auffordert, eine Leuchtmarke auf die von ihm angegebenen Fixierpunkte zu setzen und der Patient mittels eines Handprojektors versucht, auf den Fixierpunkt eine Leuchtmarke zu setzen und der Untersuchende die Abweichung der Leuchtmarke vom Fixierpunkt auf einem Protokoll-Schema, das dem projizierten Schema entspricht, protokolliert, dadurch gekennzeichnet, daß für den Handprojektor ein hellrotes, monochromatisches, kohärentes, parallel gerichtetes Licht verwendet wird und das auf die diffus reflektierende Wand projizierte Schema grün ist und der Handprojektor von Punktmarkierung auf Strichmarkierung und zurück umschaltbar ist
und der Patient in bestimmten Abständen von dieser diffus reflektierenden Wand das projizierte Schema durch einen Vor halter betrachtet, der mit zwei verschiedenen Filtergläsern ausgerüstet ist, wobei jedes der beiden Filtergläser vor das rechte Auge und vor das linke Auge gebracht werden und der Untersuchende den Patienten auffordert, eine Leuchtmarke auf die von ihm angegebenen Fixierpunkte zu setzen und der Patient mittels eines Handprojektors versucht, auf den Fixierpunkt eine Leuchtmarke zu setzen und der Untersuchende die Abweichung der Leuchtmarke vom Fixierpunkt auf einem Protokoll-Schema, das dem projizierten Schema entspricht, protokolliert, dadurch gekennzeichnet, daß für den Handprojektor ein hellrotes, monochromatisches, kohärentes, parallel gerichtetes Licht verwendet wird und das auf die diffus reflektierende Wand projizierte Schema grün ist und der Handprojektor von Punktmarkierung auf Strichmarkierung und zurück umschaltbar ist
- - und zur Untersuchung von Doppelbildern der Patient durch einen Vorhalter A sieht mit einem Dunkelrot- und einem Grau- Filter, wobei der Untersuchende mit einem weißes Licht aus strahlenden Leuchtzeiger Fixierpunkte auf dem grünen proji zierten Schema anzeigt und der Patient versucht die punkt förmige Leuchtmarke auf den angezeigten Fixierpunkt zu setzen;
- - und zur Untersuchung der Konfusion der Patient durch einen Vorhalter B sieht mit einem Hellrot-Filter und einem Grün- Filter, wobei der Untersuchende ohne Leuchtzeiger angibt, welche Stellen im grünen projizierten Schema der Patient fixieren soll, und der Patient versucht, die punktförmige Leuchtmarke auf die angegebenen Fixierpunkte zu setzen;
- - zur Untersuchung der Verlagerung der subjektiven Vertikalen bzw. Horizontalen eines seiner Augen der Patient durch einen Vorhalter C sieht mit einem Hellrot-Filter und einer das andere Auge bedeckenden lichtundurchlässigen Blende, wobei der Untersuchende mit seinem Leuchtzeiger Fixierpunkte für unter schiedliche Blickrichtungen auf dem für den Patienten nicht sichtbaren grünen projizierten Schema anzeigt und der Patient mit seinem auf Strichmarkierung umgestellten Handprojektor die strichförmige Leuchtmarke in die ihm vertikal bzw. horizontal erscheinende Lage auf die angezeigten Fixierpunkte setzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Laserlicht ein hellrotes Licht eines Helium-Neonlasers
ist.
3. Untersuchungseinrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtquelle
des Handprojektors ein Helium-Neonlaser ist und der Hand
projektor eine Umschaltvorrichtung aufweist zum Umschalten von
Strichmarkierung auf Punktmarkierung und umgekehrt und drei
Vorhalter A, B und C vorgesehen sind, wobei der Vorhalter A
ein Dunkelrot-Filter und ein Grau-Filter aufweist und der
Vorhalter B ein Hellrot-Filter und ein Grün-Filter aufweist
und der Vorhalter C ein Hellrot-Filter und eine lichtun
durchlässige Blende aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883808420 DE3808420C2 (de) | 1988-03-14 | 1988-03-14 | Anordnung zum Untersuchen des Schielens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883808420 DE3808420C2 (de) | 1988-03-14 | 1988-03-14 | Anordnung zum Untersuchen des Schielens |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3808420A1 true DE3808420A1 (de) | 1989-09-28 |
DE3808420C2 DE3808420C2 (de) | 1994-05-19 |
Family
ID=6349666
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883808420 Expired - Fee Related DE3808420C2 (de) | 1988-03-14 | 1988-03-14 | Anordnung zum Untersuchen des Schielens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3808420C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1996013195A1 (de) * | 1994-10-29 | 1996-05-09 | Interstaatliche Ingenieurschule Neu-Technikum Buchs | Verfahren und vorrichtung zum bestimmen von horizontal-, vertikal- und/oder zyklodeviationen am auge |
EP0940117A1 (de) * | 1998-03-06 | 1999-09-08 | Judith Neuhof | Verfahren und Anlage zum Durchführen von Seh-Untersuchungen |
-
1988
- 1988-03-14 DE DE19883808420 patent/DE3808420C2/de not_active Expired - Fee Related
Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
GRAFF, Th.: Messungen augen- und brillen- optischer Größen, Verlag G. Braun, Karlsruhe 1960, S. 198-200 * |
STRAUB, Walter (Hrsg.): Die ophtalmo- logischen Untersuchungsmethoden, Ferd. Enke Verlag, Stuttgart 1976, Bd. II, S. 36-47 * |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1996013195A1 (de) * | 1994-10-29 | 1996-05-09 | Interstaatliche Ingenieurschule Neu-Technikum Buchs | Verfahren und vorrichtung zum bestimmen von horizontal-, vertikal- und/oder zyklodeviationen am auge |
EP0940117A1 (de) * | 1998-03-06 | 1999-09-08 | Judith Neuhof | Verfahren und Anlage zum Durchführen von Seh-Untersuchungen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3808420C2 (de) | 1994-05-19 |
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