DE19540802A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Prüfung von Sehfunktionen - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Prüfung von SehfunktionenInfo
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- A61B—DIAGNOSIS; SURGERY; IDENTIFICATION
- A61B3/00—Apparatus for testing the eyes; Instruments for examining the eyes
- A61B3/02—Subjective types, i.e. testing apparatus requiring the active assistance of the patient
- A61B3/024—Subjective types, i.e. testing apparatus requiring the active assistance of the patient for determining the visual field, e.g. perimeter types
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein mit dieser
durchführbares Verfahren. Solche Vorrichtungen dienen zum
Prüfen von Gesichtsfeldausfällen oder Veränderungen der
Wahrnehmungsschwelle pro Netzhautort unter verschiedenen
Randbedingungen, z. B. in Untersuchungstests wie Perimetrie
oder Rauschfeldkampimetrie. Des weiteren ermöglicht die
Vorrichtung die Messung der Sehschärfe für die Ferne und Nähe
in Abhängigkeit von der Umgebungshelligkeit, Messung der
Nachtsichtigkeit unter realistischen Bedingungen mit Blendung,
wie sie etwa im Verkehr vorkommen, Farbtests unter
Adaptionsbedingungen und stereometrische Tests mit Nutzung
einer binokularen Darstellung sowie Schieluntersuchungen mit
Schielwinkelbestimmung.
Die Verfahren zur Gesichtsfeldmessung sind Perimetrie,
Kampimetrie oder Rauschfeldkampimetrie. Die Perimetrie
erschließt die Lichtempfindlichkeit jedes gewünschten
Netzhautpunktes. Dabei wird herkömmlich als Vorrichtung eine
Anordnung in Form eines Kugelperimeters nach Goldmann etc.
benutzt. Der Proband fixiert im Zentrum der Kugel einen
dargebotenen Fixierpunkt. Dabei werden ihm Lichtmarken
kurzzeitig an verschiedene Lokalisationen innerhalb der
Kugel dargeboten. Auf Erkennen löst er ein Signal aus. Heute
werden meist computergesteuerte Perimeter benutzt. Hierbei
steuert der Computer die Projektion der Prüfmarken mit einer
ortsabhängigen Lichtintensität gemäß der physiologischen
Wahrnehmungsschwelle der Netzhaut an verschiedenen Orten
innerhalb der Halbkugel.
Das Verfahren findet auch in Form der Kampimetrie Anwendung.
Hier wird über einen Videomonitor nur das 30° bis 60°
Gesichtsfeld geprüft. Diese Art der Prüfung ist z. B. aus der
Patentschrift US 4 634 243 bekannt. Bei der Kampimetrie
fixiert der Patient nach dem gleichen Prinzip in definiertem
Abstand einen Videomonitor.
Die Rauschfeldkampimetrie, wie sie z. B. in der EP 88112691.6
offenbart ist, bietet auf dem Anzeigeschirm ein Rauschfeld in
der Art eines Fernsehbildes "ohne Empfang" an. Durch
Betrachten dieses Rauschfeldes kann der Proband bei
vorhandenen Ausfällen diese als Ausfall des Rauschfeldes
wahrnehmen.
Aus der Offenlegungsschrift EP 0 363 610 A1 ist die Projektion
von Prüfmarken über einen rechnergesteuerten elektromechanisch
ablenkbaren Projektor, bestehend aus Lichtquelle, Blende und
Objektiv, bekannt, wobei eine gewisse Miniaturisierung des
perimetrischen Prüfverfahrens dadurch ermöglicht ist, daß
zwischen Lichtquelle und Beobachterstelle ein optisches
Abbildungssystem mit Vergrößerungseigenschaft angeordnet ist.
Zur Untersuchung der Sehschärfe ist ein Verfahren bekannt (US
4 869 589), bei dem Sehzeichen auf einem rechnergesteuerten
Monitor dargestellt werden. Die Untersuchung läuft hierbei
automatisiert ab, wobei der Patient seine Reaktion über eine
Tastatur oder eine Maus an das System melden kann.
Zur Untersuchung des Dämmerungssehens und der
Blendungsempfindlichkeit sind transportable Einblick-
Tischgeräte bekannt, z. B. aus der DE 30 03 588 C2.
Untersuchungsgeräte in Brillenform sind zur Messung von
Augenbewegungen, wie zum Beispiel zur Nystagmusmessung,
bekannt, siehe z. B. DE 38 25 789 C2 und EP 0 456 166 A1.
Das Problem der bisherigen Anlagen zur Prüfung von
Sehfunktionen ist es, daß sie in ihrer räumlichen Ausdehnung
sehr groß sind und dadurch, daß diverse Prüfeinrichtungen mit
einer aufwendigen Anordnung von Untersucherbildschirm,
Computersteuerung etc. verbunden sind, auch sehr teuer sind.
Beim Perimeter hat schon allein die Cupola eigen Durchmesser
zwischen 60 cm bis 100 cm. Die Kampimeter sind bedingt durch
Monitore, Computersteuerungen und Abstandsvorrichtung in Form
von Kinn- und Stirnstütze ebenfalls sehr große Anlagen. Zur
Sehschärfeprüfurig werden Refraktometer und andere meist auf
einem optischen Linsen- und Spiegelsystem basierende Tisch-
Geräte angeboten. Die Schielwinkelbestimmung erfolgt durch
ausgleichende Prismengläser oder an einer 2,5 m * 2,5 m großen
Harmswand. Der Großteil der Geräte ist sehr
untersuchungsspezifisch und ist somit nur für eine bzw. wenige
spezielle Untersuchungen geeignet, so daß für weitere
Untersuchungen weitere Geräte anzuschaffen sind. Einige
Anlagen können nur in abgedunkelten Räumen unter nicht oder
nur schwer einstellbarer Helligkeit des Raumes betrieben
werden, so daß Randbedingungen wie Raumhelligkeit nicht
standardisierbar und somit nicht präzise reproduzierbar sind.
Der Erfindung liegt als technisches Problem die Schaffung
einer Vorrichtung der eingangs genannten Art, die
Gesichtsfeldausfälle mindestens im 30° bis 60° Gesichtsfeld
erfaßt und sehr kompakt gebaut ist sowie eines damit
durchführbaren Verfahrens zugrunde. Ein weiteres Ziel besteht
darin, eine derartige Vorrichtung und das entsprechende
Verfahren so zu realisieren, daß damit subjektive Unter
suchungen, wie beispielsweise die Schielwinkelbestimmung,
objektiviert und Sehprüfungen bei definiertem Kontrast und
Raumhelligkeit standardisiert werden können. Des weiteren
sollen mit nur einer solchen Vorrichtung unterschiedliche
Untersuchungsverfahren, für die bisher jeweils ein eigenes
Gerät erforderlich ist, durchgeführt werden können.
Dieses Problem wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 13 gelöst. Durch Verwendung einer
Netzhautprojektionsvorrichtung (Virtual Retina Display) gemäß
Anspruch 1 in Verbindung mit einem optischen Abbildungssystem
wird ein sehr kompakter Aufbau ermöglicht. Dies wird
ausgenutzt, um den gesamten optischen Teil der Vorrichtung in
einem am Probanden anbringbaren brillen- und/oder helmartigen
Träger unterbringen zu können, wodurch die. Vorrichtung sehr
mobil und universell einsetzbar ist. Durch ergänzende
sensorische Komponenten, spezielle Beleuchtungen sowie einer
lichtdichten Bauweise werden die Funktionen bisher
unterschiedlicher Geräte vereinigt und standardisiert.
Besonders vorteilhafte Weiterbildungen dieser Art sind in den
Unteransprüchen angegeben. Das Verfahren nach Anspruch 14
ermöglicht eine selbsttätige Anpassung des Meßsystems an sich
verändernde Augenstellungen, so daß es nicht zwingend
erforderlich ist, daß ein Proband stets denselben Punkt
während eines Meßvorgangs einer Sehfunktionsuntersuchung
fixiert. Dies beugt zudem Fehlmessungen vor, die auf
fehlerhaften subjektiven Einflüssen beruhen.
Die Untersuchung des Gesichtsfeldes kann dabei mit anderen
Untersuchungsverfahren verbunden werden, wie der Überprüfung
der Wahrnehmung bei Dunkeladaptation, der Messung der
Sehschärfe in die Ferne oder Nähe, der Messung der
Reaktionsgeschwindigkeit eines Probanden auf einen optischen
Reiz, der Bestimmung von Schielwinkeln, der Prüfung der
Nachtsichtigkeit unter Verkehrsbedingungen mit
Gegenlichtblendung sowie mit Farbtests und stereometrischen
Tests. Projiziert man mit zwei Lasern interferometrisch so
können die genannten Untersuchungen auch bei älteren Patienten
mit entsprechenden Linsentrübungen besser durchgeführt werden.
Somit vereinigt die Erfindung verschiedene Untersuchungsgeräte
in der miniaturisierten Form einer Brille oder eines Helms
oder eines Tischgerätes und dgl. Dabei soll die Steuerung der
Vorrichtung zur Kostenreduzierung und Raumeinsparung bevorzugt
in Verbindung mit einer Einsteckkarte an
Personalcomputeranlagen angeschlossen werden können.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß der Raum,
in dem die Untersuchungen durchzuführen sind, nicht wie bei
herkömmlichen Methoden abgedunkelt werden muß, sondern die
Untersuchungen bei Tageslicht unter standardisierten
Helligkeitsbedingungen stattfinden können.
Ein weiterer Vorteil ist die Optimierung der
Gesichtsfelduntersuchung, indem nicht nur eine
Fixationskontrolle bei Darbietung des Reizes ermöglicht,
sondern in Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 14
Fehlfixationen gemessen und bei Reizdarbietung automatisch
kompensiert werden können. Dies verbessert nicht nur das
Verfahren, sondern beschleunigt auch die Untersuchung, da
keine Wiederholungsmessungen durchgeführt werden müssen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von eine bevorzugte
Ausführungsform darstellenden Zeichnungen näher erläutert, in
denen zeigen:
Fig. 1 ein schematisches Blockdiagramm einer Vorrichtung zur
Prüfung mehrerer Sehfunktionen und
Fig. 2 eine schematische Draufsicht des optischen Teils der
Vorrichtung von Fig. 1.
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Funktionsweise eines
Virtual Retina Displays.
Die Vorrichtung wird zunächst anhand von Fig. 1 erläutert. Der
optische Vorrichtungsteil (8) ist in Form einer Trägerbrille
oder eines kleinen Tischgerätes, deren Aufbau genauer anhand
von Fig. 2 weiter unten beschrieben wird, gebildet und setzt
sich aus einem Virtual Retina Display (9), einem
Fotowiderstand (13), einem Sensor (10) zur Messung der
Augenstellung und Lichtquellen zur Regulierung einer
Blendungseinrichtung (11a/11b) sowie zur Regulierung der
Helligkeit im Inneren der Brille (11, 8) zusammen, wobei das
Virtual Retina Display (9) über einen Treiber (5) und die
übrigen Einheiten (10, 11, 11b, 11b, 13, 14 ) der Brille (8)
über einen A/D(D/A)-Converter (6) mit einem Computer (1)
verbindbar sind. Die Sehzeichen oder Bilder werden im Computer
(1) vor der Software generiert und über den Treiber (5) auf
dem Virtual Retina Display (9) dargestellt. Dabei werden über
die Software des Computers Form, Größe, Erscheinungszeit,
Helligkeit und Farbe von Sehzeichen und Hintergrund sowie
deren Lokalisation auf dem Virtual Retina Display gesteuert.
Zur Prüfung des Gesichtsfeldes wird dem Probanden zunächst ein
meistens im Zentrum des Virtual Retina Displays (9) liegendes
Fixationssehzeichen dargeboten. Das Fixationszeichen ist
Bezugspunkt für die Angabe des Winkels weiterer im Verlauf der
Untersuchung auf dem Virtual Retina Display (9) dargestellter
Prüfmarken und wird in seiner Lokalisation als 0 Grad
angegeben. Während der Proband diesen Punkt fixiert, werden
nach dem Prinzip der Rasterperimetrie, der statischen
Perimetrie oder der dynamischen Perimetrie Sehzeichen
(Prüfmarken) dargeboten, die in ihrer Lokalisation und
Helligkeit vom Computer (1) gesteuert werden. Nimmt der
Proband ein Sehzeichen wahr, so betätigt er einen Signalgeber
(12) Der Signalgeber (12) kann das Signal über einen A/D-
Converter oder wie hier beschrieben über eine Tastatur (7)
weiterleiten. Der Computer (1) speichert das Signal mit
zugehöriger Lokalisation (Blickwinkel) und Intensität des
geprüften Sehzeichens in einem Speicher (4) ab. Die
Fixationskontrolle erfolgt dabei über den Sensor (10)
Entsprechend den in Anspruch 14 angegebenen Merkmalen können
die Sehzeichen auch bei eigenwilliger oder falscher Fixation
dargeboten werden, da durch Echtzeitmessung der Augenstellung
über den Sensor (10) die Projektionslokalisation der
Sehzeichen korrigiert werden kann. An einem
Untersuchermonitor (3) kann der Untersucher den derzeitigen
Stand der Untersuchung mitverfolgen bzw. den Verlauf der
Untersuchung beeinflussen. Die gesamte Steuerung des
Untersuchungsablaufs führt der Untersucher über die
dazugehörige Software durch. Die Tastatur (7) dient der
Eingabe durch den Untersucher. Er ist außerdem in der Lage,
die Helligkeit im Innern der Brille (8) und die Helligkeit
der Blendungseinrichtung (11a, 11b) zu steuern. Ein
Fotowiderstand (13) mißt die Helligkeit im Innern der Brille
und leitet das Signal über den A/D-Converter (6) wieder zum
Computer (1). Umgekehrt wird die Helligkeit der
Innenbeleuchtung vom Computer (1) über den A/D- bzw. D/A-
Converter (6) gesteuert. Die Ausgabe aller gemessenen Werte
erfolgt ständig auf dem Untersuchermonitor (3). Die
ermittelten Daten können dann standardisiert über einen
Drucker (2) oder ein anderes Ausgabegerät ausgegeben bzw. in
einem Speicher (4) abgelegt werden. Weiterhin ist es möglich,
die gemessenen Daten direkt im Computer (1) über Algorithmen,
Fuzzy-Logik oder ähnliche Diagnosehilfen weiterzuverarbeiten.
So können auch Vergleichswerte zu früheren Untersuchungen
direkt ermittelt werden oder Meßwerte direkt analysiert und
ausgegeben werden.
Fig. 2 zeigt in systematischer Darstellung die
Meßbrille/Tischgerät (8) selbst. Die optischen Medien sind
entlang der optischen Achse (29) eingezeichnet. Der Proband
betrachtet über ein entsprechendes Okular (28) sowie eine
dazugehörige Feldlinse (27) das Virtual Retina Display (9).
Diese Elemente können elektrisch oder manuell bewegt werden,
um eventuelle Refraktionsanomalien des Probanden auszugleichen
oder um das Bild bzw. Sehzeichen unter Fernsichtbedingungen
bzw. Nahakkomodation darzubieten. Des weiteren können
zusätzliche Linsen eingebracht werden. Der dadurch veränderte
Bildwinkel wird in der Steuerung berücksichtigt. Die
Helligkeit des Virtual Retina Displays (9) kann durch den
Untersucher gesteuert werden indem er das Virtual Retina
Display (9) entsprechend steuert. Das Virtual Retina Display
(9) ist in der Lage, diskrete Graustufen bzw. Farbstufen
darzustellen. Die Pixel selbst sowie Kombinationen von Pixeln
(Bilder, Sehzeichen, etc) sind ansteuerbar. Die
Gegenlichtblendung (11a/11b) ist aus Lichtquelle, Reflektor
(31a) und zur Fokussierung des Lichtstrahls aus dazugehöriger
Linse (31) aufgebaut. Um Gegenlichtblendung zu ermöglichen,
kann die Blendungseinheit (11a/11b) entweder direkt vor dem
Virtual Retina Display (11b, 9) eingebracht werden oder hinter
dem Display (11a, 9) eingebaut werden. Das Blendlicht kann
alternativ über den halbdurchlässigen Spiegel (33)
eingespiegelt werden. Die Helligkeit im Innern der Brille ist
über weitere Beleuchtungseinheiten (11) und einen zugehörigen
Diffusor (24) regulierbar. Zwischen dieser Beleuchtungsquelle
(11) und dem Diffusor (24) kann bei Bedarf ein Farbfilter
eingebracht werden. Ein Photowiderstand (13) mißt die
Helligkeit im Innern der Brille. Des weiteren mißt der Sensor
(10) in Echtzeit die Stellung des Auges (der Augen) und meldet
das Ergebnis über den Converter (6) an den Computer (1)
weiter. Dabei kann der Sensor (10) am oder vor dem Okular
(28) angebracht sein oder auch über einen halbdurchlässigen
Spiegel eingespiegelt werden. Er dient der Messung der
Augenstellung des Probanden. Über den halbdurchlässigen
Spiegel (33) ist bei Bedarf auch ein Kamerasystem zur
Darstellung des Auges einspiegelbar. Die gesamte Einheit ist
nach außen lichtdicht abgeschlossen. Der Übergang von Proband
zu Meßbrille wird durch eine elastische Manschette (30)
ermöglicht.
Fig. 3 zeigt schematisch den möglichen Aufbau der
Netzhautprojektionseinrichtung (Virtual Retina Display) Ein
oder mehrere Laser (40) werden über Umlenkspiegel (41) sowie
entsprechende Linsen auf rotierbare Spiegel (43/44) gelenkt.
Dabei lenkt jeweils einer der rotierbaren Spiegel die
Laserstrahlung in horizontale und einer in vertikale Richtung
ab. Damit kann das Laserlicht flächenhaft auf die Netzhaut
eines Auges (46) projiziert und mit Hilfe dieser Optik
(45/27/28) focussiert werden. Die Ablenkspiegel sind dabei
so schnell rotierbar, daß für das Auge der Eindruck einer
flächenhaften Abbildung entsteht. Die Farbe und Helligkeit des
Laserlichts ist dabei für jede Spiegelposition definierbar, so
daß insgesamt auf der Netzhaut ein Bild projiziert werden kann.
Neben der oben beschriebenen Gesichtsfeldmessung ermöglicht
die Vorrichtung insbesondere folgende weitere
Sehfunktionsprüfungen, wobei je nach Bedarf eine oder mehrere
der in den Unteransprüchen angegebenen Komponenten zusätzlich
zu den explizit gezeigten Komponenten vorgesehen sind.
Durch Ausstattung der Vorrichtung mit den Merkmalen nach den
Ansprüchen 8 und/oder 9 kann auf dem Virtual Retina Display
(9) ein Rauschfeld dargestellt werden, um Skotome für den
Probanden sofort sichtbar zu machen.
Zur Prüfung der Sehschärfe werden dem Probanden bei
definierter Innenhelligkeit Sehzeichen in unterschiedlicher
Größe und Form mit hohem Kontrast dargeboten. Der Proband
berichtet dem Untersucher über das Gesehene. Der Untersucher
vergleicht die Ergebnisse mit denen seines Monitors (3). Durch
Ausstattung der Vorrichtung mit den Merkmalen nach Anspruch 7
kann über das optische Abbildungssystem (27, 28) durch
Verschieben oder Austauschen des optischen Systems das Bild
zur Prüfung der Sehschärfe in die Nähe oder Ferne dargeboten
werden. Durch die Möglichkeit der motorischen Einstellung kann
der Proband mit Hilfe von zwei Signalgebern, die in diesem
Fall die Optik bewegen, den Bereich der
Einstellungsmöglichkeiten angeben, der für ihn noch unter
dabei unterschiedlichen Akkomodationsbedingungen eine scharfe
Abbildung liefert (Akkodomationsbreite).
Des weiteren kann entsprechend den Merkmalen nach Anspruch 11
die Sehschärfeprüfung unter Gegenlichtblendung (Mesoptometrie)
erfolgen. Dabei wird der Proband mit einem fokussierten
Lichtkegel geblendet. Die Blendungseinrichtung (11a) kann
hinter dem Display (9) lokalisiert sein. Die dann zu
durchdringenden Medien sind dem Fachmann offensichtlich, z. B.
realisiert durch eine passende Lichtdurchtrittsöffnung in dem
Diffusor (22) und dem Display (9). Des weiteren kann die
Blendungseinrichtung (11b) vor dem Virtual Retina Display (9)
eingebracht sein, oder das Blendlicht kann über einen
halbdurchlässigen Spiegel (33), der in Fig. 2 optional gezeigt
ist, eingespiegelt werden.
Zur Prüfung der Reaktionszeit werden dem Probanden Sehzeichen
kurzzeitig angeboten. Der Computer (1) mißt die Zeit von der
Darbietung auf dem Virtual Retina Display (9) der Vorrichtung
bis zur Reaktion des Probanden durch den Signalgeber (12).
Dabei kann im vorhinein abgesprochen werden, unter welchen
Bedingungen eine Reaktion erfolgen soll etc.
Zur Schieluntersuchung oder Schielwinkelbestimmung wird durch
Ausrüstung der Vorrichtung mit den Merkmalen nach Anspruch 5
die Stellung der Augen zueinander in verschiedene
Blickrichtungen mit einem Sensor (10) bzw. einem sogenannten
Eye-Tracking-System geprüft. Dabei werden die Blickrichtungen
durch ein Fixationszeichen auf dem Anzeigeschirm (9)
vorgegeben. Dies ist bei Ausstattung der Vorrichtung mit den
Merkmalen nach Anspruch 4 für die Ferne und Nähe möglich.
Entsprechend dem sog. Cover-Test kann die Blickrichtung und
Stellung der Augen bei kurzer wechselseitiger Reiz folge
geprüft werden.
Im Fall der Realisierung der Vorrichtung gemäß Anspruch 10 ist
die Vorrichtung monokular aufgebaut, d. h. nur eine Seite
enthält den eigentlichen sehfunktionsprüfenden
Vorrichtungsteil, während die andere Seite einen
helligkeitsregulierbaren Raum gemäß Anspruch 4 enthält, der je
nach Ausführung mit Einzelkomponenten ausgestattet ist, wie
sie in den Ansprüchen 1 bis 12 erwähnt sind. In diesem Fall
ist die Vorrichtung wechselseitig durch Drehung oder Tausch
der beiden Seiten nutzbar. Die binokulare Ausführung enthält
jeweils beidseitig den kompletten sehfunktionsprüfenden
Vorrichtungsteil.
Gemäß den Ansprüchen 7, 8 und/oder 9 werden für Stereotests
bei binokularer Ausführung Bilder oder Sehzeichen mit
unterschiedlichen Disparitätsniveaus dargeboten. Dies ist nach
Anspruch 4 für die Ferne und Nähe möglich. Der Proband muß
beispielsweise dann bei abnehmender Disparität räumlich
hervorstehende Sehzeichen, Symbole oder Bildinhalte
identifizieren.
Zur Prüfung der Farbunterscheidung wird dem Probanden gemäß
den Ansprüchen 8 und/oder 9 pro Auge eine Bildschirmhälfte mit
einer vorgegebenen Farbe und Helligkeit angeboten. Über die
zwei Signalgeber kann der Proband die andere Bildschirmhälfte
der vorgegebenen anpassen. Des weiteren können unterschiedliche
Farbstufen angeboten werden, die vom Probanden zu sortieren
sind. Dies kann über die beiden Signalgeber geschehen. Des
weiteren können Bilder im Sinne von Ishaharatafeln angeboten
werden.
Mit einer Weiterbildung der Erfindung gemäß den Ansprüchen 3,
4, 8, 9 und/oder 10 läßt sich zur Prüfung der Dunkel/Hell-
Adaption in einem zeitlichen Verlauf die Raumhelligkeit
und/oder die Helligkeit der zu identifizierten Sehzeichen
verändern.
Mit einer Weiterbildung des Virtual Retina Displays gemäß dem
Anspruch 13 können die Sehfunktionsprüfungen interferometrisch
durchgeführt werden, um bei älteren Patienten Linsentrübungen
im Auge besser zu durchdringen.
Sämtliche Funktionen der Vorrichtung werden jeweils über die
dazugehörige Software gesteuert und sind in der Art ihrer
Ausführungsmöglichkeiten variierbar.
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind darin zu
sehen, daß durch die Konzeption der Vorrichtung eine kleine
handliche Meßvorrichtung im Gegensatz zu den großen bekannten
Anlagen geschaffen wurde. Die Kombination der möglichen
Meßvorgänge ermöglicht die Konzentration der Funktionen
mehrerer Anlagen auf ein einziges Gerät, das die wesentlichen
Sehfunktionen (Gesichtsfeld, Sehschärfe, Interferenzvisus,
Nachtsehen, Reaktion auf optische Eindrücke), wie sie
beispielsweise beim Autofahren benötigt werden, erfaßt. Durch
die Konstruktion mit preisgünstigen Elementen und die Nutzung
vorhandener Elemente (Computer) ist die Integration des
Systems in bereits vorhandene Systeme möglich, was zu einer
wesentlichen Kostenreduzierung und Platzeinsparung führt.
Durch die problemlose Anwendung bei normalem Tageslicht wird
die Bedienung unkompliziert und bequem.
Die Vorrichtung läßt sich auch in Verbindung mit einer
Videokamera als Bildverstärker für Sehgeschädigte verwenden.
Claims (15)
1. Vorrichtung zur Prüfung wenigstens einer Sehfunktion im Auge
eines Probanden mit
- - einem optischen Vorrichtungsteil (8), der einen Netzhautprojektionseinrichtung mindestens bestehend aus einer kohärenten Lichtquelle wie einem Laser sowie einem Ablenkungsspiegel und einer Linsenanordnung (9) zur Darbietung von Sehzeichen und Bildern verschiedenen Winkeln gemessen zur optischen Achse (29) beinhaltet, und
- - einer Rechnersteuerung (1, 5) zur Ansteuerung der Netzhautprojektionseinrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - der optische Vorrichtungsteil (8) in einem Tischgerät oder einem am Probanden anbringbaren brillen- und/oder helmartigen Träger (8) untergebracht ist und ein optisches Abbildungssystem (27, 28) vor der Netzhautprojektionseinrichtung (9) beinhaltet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, weiter gekennzeichnet durch
wenigstens einen vom Probanden bedienbaren Signalgeber (12),
der mit der Rechnersteuerung (1) verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, weiter dadurch
gekennzeichnet, daß das Tischgerät oder der brillen- und/oder
helmartige Träger den Raum zwischen Anzeigeschirm (9) und
Betrachterstelle (30) lichtdicht umschließt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, weiter gekennzeichnet durch
eine regelbare Beleuchtungseinrichtung (11) und einen
Helligkeitssensor (13), die mit der Rechnersteuerung (1) zur
Einstellung der Helligkeit und Farbe des lichtdichten Raumes
verbunden sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, weiter
gekennzeichnet durch eine Einrichtung zur Messung der
Augenstellung und Augenbewegungen (10).
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, weiter dadurch
gekennzeichnet, daß die Rechnersteuerung einen Computer (1) zur
Messung, Auswertung und Steuerung der Untersuchungen
Perimetrie, Rauschfeldkampimetrie, Mesoptometrie, Fernvisus,
Nahvisus, Akkodomationsbreite, Stereotests,
Schielwinkelbestimmung, Dunkeladaptation, des
Reaktionsvermögens und/oder der Farberkennung beinhaltet.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, weiter dadurch
gekennzeichnet, daß das optische Abbildungssystem (27, 28) zur
Fokussierung der Netzhautprojektionseinrichtung auf einen vor
der Betrachterstelle (30) gelegenen von der Netzhaut des Auges
eines Probanden einnehmbaren Bereich manuell oder motorisch
einstellbar oder austauschbar ist und die Optik für die
virtuelle optische Abbildung auf unterschiedliche Entfernungen
zur Untersuchung bei Fernsicht und Nahakkomodation einstellbar
oder austauschbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, weiter dadurch
gekennzeichnet, daß die Netzhautprojektionseinrichtung aus
mindestens einem Laser besteht mit diskreten Farbstufen oder
Helligkeiten sowie die Spiegel mit einer hohen in Frequenz
bewegbar sind und in jeder Position Helligkeit und Farbe
regulierbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, weiter dadurch
gekennzeichnet, daß sie monokular ausgeführt ist und ein
lichtdicht umschlossener Raum, dessen Helligkeit mittels einer
Beleuchtungseinrichtung einstellbar ist, für das jeweils nicht
untersuchte Auge vorgesehen ist, wobei die Funktionseinheiten
zwischen dem rechten und dem linken Auge vertauschbar sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, weiter
gekennzeichnet durch eine Blendungseinrichtung mit einem durch
ein optisches System (11a, 11b) gebündelten Lichtstrahl, der
auf jeweils eines oder beide Augen in einem bestimmten Winkel
ausgerichtet werden kann, wobei die Blendungseinrichtung hinter
dem Display (11a, 9) oder vor dem Virtual Retina Display (11b,
9) eingebracht oder eingespiegelt werden kann.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß über einen halbdurchlässigen
Spiegel (33) Blendlicht und/oder ein Meßsystem oder ein
bildgebendes Kamerasystem zur Messung der Augenstellung
eingespiegelt werden kann.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß durch Kombination mehrerer Laser
unterschiedliche Farbmischungen bei beliebigen
Spiegelstellungen und Helligkeiten auf die Netzhaut
projizierbar sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, weitem
dadurch gekennzeichnet, daß durch Kombination mehrerer Laser
Interferenzmuster oder Interferenzbilder auf die Netzhaut
projiziert werden können.
14. Verfahren zur Untersuchung eines Probanden unter Fixation,
dadurch gekennzeichnet, daß es mit einer Vorrichtung nach einem
der Ansprüche 5 bis 13 durchführbar ist und die Stellung der
Augen durch das Meßsystem (10) ständig erfaßt wird und dadurch
die Neuposition eines Reizes der gemessenen Abweichung vom
Fixationspunkt angepaßt wird.
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