DE35026C - Elektrischer Registrir- und Alarmapparat für Kontrol- und Feuermeldezwecke - Google Patents
Elektrischer Registrir- und Alarmapparat für Kontrol- und FeuermeldezweckeInfo
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Description
E'RLICIIEi | |
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PATENTAMT,
KLASSE 42: Instrumente.
Zur Controle des Wächters oder Feuerwehrmannes, welcher zur Sicherheit öffentlicher
Gebäude, Theater, Rittergüter, grofser Fabrikanlagen u. s. w. angestellt ist, dient die bekannte
Controluhr, welche der Wächter oder Feuerwehrmann bei sich trägt und mit welcher
derselbe diejenigen Punkte passirt, an denen Controlschlüssel angebracht sind, mittelst welcher
er das in der Controluhr befindliche Papiercontrolblättchen mit der bekannten Markirung
zu versehen hat.
Diese Controle bietet aber erfahrungsmäfsig nicht genügende -Sicherheit; man hat nämlich
keine Garantie, dafs im Falle der Vernachlässigung des Dienstes doch Feuersgefahr entsteht
oder Einbrüche verübt werden.
Die vorliegende Erfindung soll die genannten Mangel beseitigen.
Der Controlapparat gestattet der Centralstelle, sich in bestimmten Zeitintervallen zu
vergewissern, ob die angestellten Wächter die ihnen vorgeschriebenen Rundgänge in vorgeschriebener
Zeit ausführen, oder etwa zu erkennen, dafs dem Wächter während der Ausübung seines Dienstes ein Unfall zugestofsen
ist, welcher ihn verhindert, seiner Pflicht nachzukommen; ferner bietet die Einrichtung Gelegenheit
, etwa vorhandene Feuers - oder sonstige Gefahr der Centralstelle zu melden; schliefslich zeigt der Apparat sofort an, wenn
die telegraphische Anlage an irgend einem Punkte zerstört sein sollte.
Zur Klarlegung dieser vermittelst eines einzigen Leitungsdrahtes herbeizuführenden ver.r
schiedenen Functionen der ganzen Anlage diene ,nachstehende Beschreibung der Wirkungsweise
ihrer einzelnen Theile.
Der Linienstromkreis der auf der Centralstelle befindlichen Lifiienbatterie LB1, Blatt II,
hat folgenden Weg zurückzulegen:
Vom Kupferpol C durchläuft der galvanische Strom, bei der Schiene K der Taste T eintretend
, den Hebel derselben, geht alsdann über den Ruhecontact -R zu den Elektromagnetumwindungen
des mit Selbstauslösevorrichtung versehenen Morse - Apparates M,
von hier zur Feder 1 der Feuermeldeglocke F, über die Berührungsstelle 2 der Feder mit dem
Anker des Elektromagneten zu den Umwindungen des letzteren, tritt aus denselben bei 3
aus und begiebt sich zu der bei der Signalglocke S angebrachten Schraube 4, von da
über die Berührungsstelle derselben mit dem Anker, durch denselben zum Elektromagnet,
welcher in der Uhr U vorhanden ist, tritt bei 5 ein und bei 6 aus, um von hier aus seinen
Weg in die Leitung LLL nach den automatischen
Meldevorrichtungen A1 Ä1 Aa bezw.
noch weiter zu verfolgen. Bei dem ersten Melder A1 tritt der Strom bei der Klemme 7
ein. Diese Klemme ist mit dem Drehpunkt der Kurbel 8 verbunden. Dem galvanischen
Strom bietet sich jetzt der metallische Weg, der über die Kurbel 8 nach der unteren
Schiene, welche in den Meldern angebracht ist, dar. Von dieser Schiene führt der Weg zum
Typenrädchen 9, von da über die aufliegende Feder ,F1, zur Klemme 10, um dann über 11,
12, 13, F2, 14, 15, 16, 17, F3, 18 zur Erde 2 zu
gelangen, von welcher er durch die Erde hindurch zur Erde 1, der Batterie auf der Central-
stelle und dann zum Zinkpol Z der Linienbatterie L B1 zurückkehrt.
Da der Stromweg der Linienbatterie L B1
vollständig geschlossen ist, so werden sä'mmtliche in dem Stromkreis befindlichen Elektromagnetumwindungen
von ihm durchflossen. Der Hebel H des M or se-Apparates M wird
sich, da die Eisenkerne des Elektromagneten durch den in ihnen hervorgerufenen Magnetismus
den Anker An anziehen, an den Arbeitscontact α anlegen. Der Elektromagnet der
Feuerglocke F aber ist nicht so empfindlich, wie derjenige des Morse-Apparates M, und
es ist deshalb der galvanische Strom, welchen die Linienbatterie L B1 liefert, nicht im Stande,
die Eisenkerne von F mit so genügendem Magnetismus zu versehen, dafs der Anker angezogen
werden könnte; die Feder i, 2 bleibt daher auch in steter Berührung mit dem
Anker, so dafs eine Unterbrechung des Stromweges nicht erfolgt. Der Elektromagnet 5, 6
der Uhr U aber hält seinen Anker angezogen, so dafs die am anderen Ende seines gebrochenen
Hebels angebrachte Sperrklinke Sp (s. Blatt I) eine Bewegung des Radausschnittes Rd
nach links nicht gestattet, so dafs der durch das Uhrwerk gedrehte Greifer G bei jeder Umdrehung
den Radausschnitt Rd um je einen seiner Zähne nach rechts- schieben kann.
Wird der eben angegebene Stromkreis an irgend einer Stelle, sei es absichtlich, um ein
Controlzeichen zu machen, sei es durch irgend welchen Zufall oder durch Böswilligkeit unterbrochen,
verschwindet auch sofort der Magnetismus in sämmtlichen in ihm eingeschalteten Elektromagneten.
Es wird alsdann der Hebel H vom Morse-Apparat
M durch seine Abreifsfeder an den Ruhecontact r gelegt, und sobald dieses geschieht,
wird ein Ortsstromkreis der Ortsbatterie O B geschlossen. Der Weg, welchen
der von derselben erzeugte galvanische Strom zu nehmen hat, ist folgender: Vom Zinkpol
Z'der Ortsbatterie OB zur Feder 19 der
Alarmglocke Al, von da über die Berührungsstelle zum Anker von Al, alsdann bei 20 zu
den Umwindungen des Elektromagneten, aus welchen er bei 21, wieder austritt, um sich
zum Ruhecontact r des Morse-Apparates M
zu begeben. An dem Ruhecontact r liegt aber jetzt der Hebel H an, welcher mit der
Metallmasse des ganzen Morse-Apparates zusammenhängt- Der metallene Theil des Morse-Apparates
bildet nunmehr für den Strom Gelegenheit, sich zur Schraube 22 zu begeben,
yon welcher er zum Kupferpol K der Ortsbatterie O B zurückgeführt ist.
Die Alarmglocke Al wird daher angeben, wenn die Leitung an irgend einer Stelle unterbrochen
worden ist. Aufserdem aber wird das Laufwerk des Morse-Apparates M ausgelöst
und der Papierstreifen, mit einem sichtbaren Zeichen in Form eines blauen Striches
versehen, abgerollt werden. Geschehen die Unterbrechungen des Stromweges vermittelst
der an den Controlmeldern angebrachten Typenräder, welche, durch eine -Kurbel gedreht,
an ihrer Berührungsstelle mit F1 F2 F3
u. s. w. den Stromweg in bestimmten Zeitintervallen unterbrechen und schliefsen, dann
entstehen auf dem Papierstreifen des Morse-Apparates M bestimmte Zeichen des Morse-Alphabetes,
welche für die einzelnen zu controlirenden Localitäten vorgesehen sind.
Dem Wächter wird vorgeschrieben, in den zu bewachenden Etablissements die Rundgänge
von einem Raum zum anderen in bestimmten Zeiten auszuführen. Befolgt er die gegebene Instruction nicht, sondern braucht,
um von dem einen Raum nach dem anderen zu gelangen, eine längere als die vorgeschriebene
Zeit, dann wird der Radausschnitt Rd der
Uhr U durch das Uhrwerk selbst so weit vorgeschoben, dafs er die in der Uhr befindliche
und von der Gesammtmetallmasse derselben isolirt angebrachte Feder N berührt. Hierdurch
aber wird der Stromkreis der Ortsbatterie OB geschlossen. Von derselben geht vom Zinkpol
Z ein Strom bis zur Feder 23 der Signalglocke S, von da über den Anker des Elektromagneten
zu den Umwindungen desselben, tritt bei 24 ein und bei 25 aus, um von diesem
Punkt zur Feder N in der Uhr U zu gelangen, von welcher er über den Radausschnitt Rd zu
den übrigen metallenen Theilen der Uhr U und von hier zum Kupferpol K der Ortsbatterie O B zurückgelangt. Die Glocke S
wird also so lange in Thätigkeit bleiben, als der Radausschnitt Rd mit der Feder N in der
Uhr U in Berührung bleibt. Diese Berührung hält so lange an, bis von den Controlapparaten
oder durch die Taste T der Centralstelle aus ein Zeichen gegeben wird, wodurch der.
Linienstromkreis unterbrochen wird. Diese Unterbrechung bewirkt, dafs die Kerne des
Elektromagneten 5, 6 in der Uhr U aufhören magnetisch zu sein; sie können demgemäfs
auch den über ihnen liegenden Anker nicht mehr festhalten; derselbe wird vielmehr durch
die Abreifsfeder 26 hochgehoben, und das andere Ende des gebrochenen Hebels 26, 27,
an welchem die Sperrklinke Sp befindlich ist, wird ebenfalls hochgehoben. - Hierbei aber
wird der Radausschnitt Rd durch Vermittelüng einer Blattfeder 28 von rechts nach links geschleudert,
so dafs der Greifer G wieder irr • den äufsersten Zahn rechts einfällt.
Das Ertönen der Signalglocke 5 zeigt demnach an:
i. entweder hat der Wächter seine Schuldigkeit
nicht gethan, d.h. er hat eine längere
Zeit, als ihm gestattet. war, gebraucht, um von
einem Raum des zu bewachenden Etablissements zum anderen zu gelangen, oder
2. wenn das Signal längere Zeit ertönt, als der Wächter zu brauchen hätte, um vom
ersten bis dritten, zweiten zum vierten u. s. w. Raum zu gelangen, dafs dem Wächter ein
Mifsgeschick irgend welcher Art zugestofsen ist;
3. dafs der Wächter seinen Controlgang in kürzerer Zeit, als ihm vorgeschrieben war,
zurückgelegt hatte, etwa, damit er einige Zeit seines Wachtdienstes auf unerlaubte Weise zubringen
könne.
Jedes Morse-Zeichen der Typenrädchen an den Controlapparaten A1 u. s. w. erscheint
unter Ertönen der Alarmglocke Al auf dem Papierstreifen des Morse-Apparates M. Der
Morse-Apparat aber wird durch das Vibriren des Ankers von der Signalglocke S ebenfalls
in Thätigkeit gesetzt, weil an der Schraube 4 an der Signalglocke S eine Unterbrechung des
Linienstromweges herbeigeführt wird. Die Centralstelle erhält demnach durch die Einrichtung
in der Uhr ein sichtbares Zeichen auf dem Papierstreifen und ist in der Lage, an
der Länge des aus kleinen Punkten bestehenden Merkmales zu bemessen, wie lange eine Controle
an den Apparaten in dem zu bewachenden Etablissement unterblieben ist.
Der Wächter giebt an den Controlapparaten die auf den Typenrädern befindlichen Morse-Buchstaben
dadurch ab, dafs er mit der Kurbel mehrere Umdrehungen macht, wodurch durch Radübertragung entweder die Typenrädchen
direct in Bewegung gesetzt werden oder eine Feder bezw. ein Gewicht aufgezogen wird,
durch deren Rückwärtsbewegung die Typenrädchen in gleichmäfsiger Weise gedreht werden.,
Hat aber den Wächter der Centralstelle ein Zeichen gegeben, welches den Ausbruch-einer
Feuers- oder anderen Gefahr anzeigen soll, so hat er die in jedem Controlapparat A1 u. s. w.
befindliche Kurbel 8, 12, 16 nach aufwärts zu bewegen, so dafs dieselbe einen der Contacte
26, 27 oder 28 berührt. In dieser Lage der Kurbel wird die an ihr liegende Leitung LLL
mit dem Zinkpol der Linienbatterie L B2 in Verbindung gebracht und nachstehend verzeichneter
Stromkreis geschlossen.
Von dem Zinkpol Z der Linienbatterie L B2
führt der Weg zu einem der Contacte 26, 27 oder 28 der Controlapparate, von da aus über
die betreffende hochgeschobene Kurbel 8, 12 oder 16 zu dem Punkt 7 direct in die Leitung,
oder aber von dem Contact 27 bei A2 zu 12,
11, 10, 9, 8, 7 in die Leitung, bezw. vom Contact
28 bei As über 16, 15 nach 14, 13, 12, 11,
10,9,8,7 in die Leitung. Von der Leitung
LLL führt der dem galvanischen Strom vorgeschriebene Weg zu den Umwindungen des
Elektromagneten in der Uhr Z7zu 6 und 5, von
hier zur Glocke S bei 4, von da weiter zu den Umwindungen des Elektromagneten der Feuerglocke
J7 bei 3, alsdann über 2, 1 zum Elektromagnet
iides Morse- Apparates M zur Ruheschiene R der Taste T, von dieser über den
Hebel der Taste zu K und alsdann zum Kupferpol C der Linienbatterie L B1 , durch
die Batterie hindurch, zu deren Zinkpol Z und alsdann zur Erde Erde ι, von wo er durch die
Erde zur Erde 2 der Linienbatterie L B2 zum
Kupferpol K derselben zurückkehrt.
Es wird demnach keine Unterbrechung des allgemeinen Stromweges, wie er eingangs angegeben
worden ist, stattfinden. Weder der Morse-Apparat M noch die Alarmglocke Al
werden daher in Thätigkeit gelangen können, aber es werden sich die Ströme der beiden
Linienbatterien L B2 und L B1 vereinigen, weil
beide Batterien nunmehr zu einer einzigen vereinigt sind, welche einen so kräftigen galvanischen
Strom erzeugt, dafs die Kerne des Elektromagneten der Feuerglocke F genügend
stark magnetisch werden, um ihren Anker anzuziehen und dadurch die Glocke F in Thätigkeit
zu setzen. Durch besondere Instructionen kann auf diesem Wege der Centralstelle gemeldet
werden, ob eine Feuers- oder eine Einbruchs- oder eine andere Gefahr vorhanden ist.
Claims (2)
1. Zum Zwecke, von beliebigen Punkten aus Controle ausübende Personen an einer
Centralstation hörbar und sichtbar controliren zu können, die Anwendung eines von einem Uhrwerk bewegten Contactstückes,
welches nur bei ausbleibender Pflichterfüllung den Strom schliefst (signalisirt),
im anderen Falle aber durch die die Controle ausübende Person mittelst eines auf elektrischem Wege auslösbaren einseitigen
Sperrrades in die Anfangsstellung zurückgebracht wird.
2. Im Zusammenhang mit der unter 1. bezeichneten Einrichtung die mittelst einer
Drahtleitung erzielte Schaltungsweise zweier Linienbatterien, derart, dafs nur ein bestimmter
Signalapparat, nicht aber andere in demselben Stromkreise befindliche Apparate
zur Wirkung kommen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE35026C true DE35026C (de) |
Family
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE (1) | DE35026C (de) |
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- DE DENDAT35026D patent/DE35026C/de not_active Expired - Lifetime
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