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Elektrischer Fernanzeiger Der Grundgedanke des im folgenden beschriebenen
Fernanzeigers ist bekannt. Durch Niederdrücken eines Kontaktknopfes an der Sendestelle
erscheint im Sende- und im Empfangsapparat das anzuzeigende Wort, Bild, Zeichen
o. dgl. Der Apparat ist in erster Linie als Anzeiger von Stationsnamen bei öffentlichen
Beförderungsmitteln, wie Eisenbahn, Straßenbahn usw., gedacht. Der beispielsweise
vom Führerstand aus zu bedienende Anzeigeapparat soll im voraus den Namen der-kommenden
Haltestelle angeben. Der Reisende wird auf diese Weise immer orientiert, wo er sich
zur Zeit befindet, und rechtzeitig darauf aufmerksam gemacht, wann er sich zum Aussteigen
bereithalten muß. Die Folge von dieser Einrichtung soll eine raschere Abwickelung
des Verkehrs an den Haltestellen und eine Erhöhung des Sicherheitsgefühls der Fahrgäste
sein. Die Anordnung der Apparate ist derart, daß der den Sender bedienende Beamte
am Sendeapparat erkennen kann, welche Station die Empfangsapparate, von denen beliebig
viele parallel miteinander geschaltet werden können, zur Zeit anzeigen.
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Eine bekannte technische Ausführung des im vorstehenden genannten
Gedankens besteht darin, daß vermittels eines durch eine Kombinatiön von elektrischer
Kraft und Federkraft angetriebenen Walzenpaares ein Band auf- bzw. abgewickelt wird,
welches mit den zu übertragenden Worten. Bildern, Zeichen o. dgl. versehen ist.
Durch eine selbsttätige Arretierung, welche di( das Band treibende Kraft, Motor
oder Feder, außer Tätigkeit setzt, wird das erstere in dem Augenblick festgehalten,
in dem das anzuzeigende Wort o. dgl. in einem Ausschnitt des den Apparat umgebenden
Kastens erscheint.
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Der Grundgedanke der vorliegenden Erfindung ist der, daß zwischen
dem Motor und der von demselben angetriebenen Walze ein selbsthemmendes Schneckengetriebe
eingebaut ist, welches auch bei ausgeschaltetem Motor die von demselben angetriebene
Walze gegen den Zug der von der Feder angetriebenen Walze festhält.
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Ein weiterer Vorteil gegenüber den bisher bekannten Apparaten ähnlicher
Art liegt in der neuartigen Ausbildung der Arretiervorrichtung. Die Arretierung
durch Unterbrechung des Motorstromkreises erfolgt bisher häufig dadurch, daß das
mit Löchern, Metallstücken o. dgl. versehene Band durch eine Kontaktstelle hindurchgleitet
und so den Stromkreis öffnet oder schließt. Durch diese Verfahren ist das Band einerseits
einem starken Verschleiß unterworfen, andererseits besteht die Gefahr, daß das Band
durch Funkenbildung an der Kontaktstelle leicht in Brand geraten kann. Diese Nachteile
werden bei der neuartigen Konstruktion der vorliegenden Arretiervorrichtung dadurch
vermieden, daß der Kontakt mittels einer besonderen mechanischen Vorrichtung von
dem Band aus durch. in demselben angebrachte Löcher o. dgl. hetätigt
wird,
aber nicht in der Nähe des Bandes liegt.
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Abb. r zeigt die Vorderansicht des ganzen Empfangsapparates. Die Abb.
2, 3 und stellen die Unterbrechervorrichtung im Grund- und Aufriß dar. Aus Abb.
5 ist der Unterbrecher des Sendeapparates mit Kontakthebel ersichtlich. Die Antriebsvorrichtung
zeigen die Abb. 6 bis 9, und zwar Abb. 8 im Aufriß, Abb.7 im Seitenriß, Abb. 6 die
Antriebsfeder und Abh. 9 die Sperrvorrichtung. Ein Schema der Schaltungsanordnung
von Sendeapparat und Empfangsapparaten gibt die Abb. io.
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Ein mit Worten, Bildern t1. dgl. versehenes Band i wird mittels zweier
Walzen 2 und 3 auf- bzw. abgerollt. Durch einen Elektromotor .I (Abb. i, 7 und 8)
wird mittels Zahnradgetriebes 5 und Schneckengetriebes 6 die Walze 3 angetrieben.
Die Walze 2 erhält ihren Antrieb durch ein Uhrwerk, welches durch die Kraft der
Feder 7 (Abb. i, 6 und 8) und die Zahnräder 8 und 9 dieselbe so antreibt, daß sie
bestrebt ist, das Band r aufzuwickeln. Wird das Band auf die vom Motor angetriebene
Walze 3 aufgerollt, so wird durch das Abwickeln von Walze :2 die Feder 7 gespannt.
Läuft der Motor dann in entgegengesetzter Richtung, so wickelt sich das von Walze
3 abrollende Band nunmehr durch die Federspannung auf die Walze 2 auf. Bei albgestelltem
1Iotor kann sich die Walze 3 in keiner Richtung drehen, da das Schneckengetriebe
6 selbsthemmend wirkt. Das Band i wird also durch den Zug der Walze 2 immer straff
gehalten. Damit gleich bei Beginn des Abwickelns von Walze 2 schon ein zum Anspannen
des Bandes genügendes Drehmoment auftritt, wird nach dem Einsetzen der Walzen die
Feder 7 mit einem auf das Vierkant io (Abb. 6, 7 und 8) aufgesteckten Schlüssel
leicht angespannt. Zur Arretierung der Feder dient eine Sperrklinkenvorrichtung
i i (Abb.9). Befindet sich das Band bei Inbetriebnahme des Apparates auf Walze 3,
so muß die Feder 7 durch Aufziehen so stark angespannt werden, daß die Walze 2 mit
Federkraft so viel Umdrehungen ausführen kann, wie zum vollständigen Aufwickeln
des Bandes erforderlich sind. Zwischen den beiden Walzen läuft das Band über eine
Platte 12 (Abb. i und 7). Befindet sich der anzuzeigende Stationsname o. dgl. mitten
auf der Platte 1z, d. h. hinter einem Ausschnitt in der Vorderwand des den Apparat
umgebenden Kastens, so wird der Motor 4 selbsttätig ausgeschaltet. Die Nadel
13 (Abb. 2, 4 und 5) wird mittels einer Feder 14 gegen das über die Platte
12 gleitende Band i gedrückt. Sobald eines der am Rande des Bandes angebrachten
Löcher 15 (Abb. i) vor die Spitze der Nadel 13 kommt, wird letztere
durch die Federkraft der Feder 14 so weit vorgeschnellt, bis der Anschlag 16 gegen
die Wand 17 stößt. An der Nadel 13 befindet sich ein Stift 18, der in einem
Schlitz der Platte 26 (Abb. 2 und 3) geführt wird. Beim Vorschnellen der Nadel 13
bewegt sich der Stift 18 in der bei Abb. 3 angegebenen Pfeilrichtung. Das Federblech
i9, das infolge seiner Federkraft immer an den Stift 18 angedrückt wird, hebt dadurch
das Kontaktstück 2o von dem Kontaktstück 2r ab, und der Strom zum Elektromotor ist
unterbrochen. Damit beim Einspringen der Nadel 13 in ein Loch des Bandes letzteres
sofort angehalten wird, muß die lebendige Kraft des Motorankers unschädlich gemacht
werden. Dies wird dadurch erreicht, daß mittels einer Feder 22 (Abb. 8) die Zahnräder
des Getriebes 5 außer Eingriff gebracht werden. Bei eingeschaltetem Motor überwiegt
die Kraft, mit welcher der Motoranker zwischen die Polschuhe gezogen wird, die Kraft
der Feder 22, und dadurch wird das Getriebe im Eingriff gehalten. Beim Schließen
des Stromes durch Niederdrücken eines Kontaktes 23 (Abb. 5) @vird durch den Elektromagneten
24 (Abb. 2 und 4.) mittels eines Hebels 25 die .,\Tadel 13 mit dem Stift 18 zurückgezogen,
und dadurch kommen die Kontaktstücke 2o und 21 wieder in Berührung miteinander.
Das Band i bewegt sich weiter, und die Nadel 13 legt sich nach Loslassen des Kontaktes
23 (Abb. 5) an der Sendestelle wieder gegen das Band, um beim Passieren der nächsten
Öffnung 15 den Strom wieder zu unterbrechen. Beim Sendeapparat befindet sich
an Stelle des Elektromagneten 24 der Kontakthebel 25 (Abb. 5), durch den der Kontakt
23 geschlossen werden kann. Durch die Feder 27 wird dieser Kontakt beim Loslassen
des Hebels wieder geöffnet. In dem Gesamtbild der Schaltungsanlage (Abb. io) bedeutet
28 die Anschlußstelle der Stromquelle. 29 ist ein Umschalter für die Motoren 4..
Die einzelnen Anschlüsse sind im Schaltbild (Abb. io) und in den Einzeldarstellungen
mit gleichen Zahlen versehen.