DE3490397C2 - Indikatoreinheit f}r die Temperaturkontrolle - Google Patents
Indikatoreinheit f}r die TemperaturkontrolleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Indikatoreinheit für die Temperaturkontrolle
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Diese Indikatoreinheiten entwickeln irreversibel
eine Farbe, wenn sie Temperaturen ausgesetzt
werden, die höher sind als ein vorherbestimmter Wert.
Sie können daher wirksam während des Transports oder der
Lagerung verschiedener Artikel eingesetzt werden,
die eine Temperaturkontrolle erfordern (z. B. gefrorene
Nahrungsmittel, gekühlte Nahrungsmittel, natürliche Blumen,
Wirkstoffe und dergl.), um zu beurteilen, ob die
Artikel innerhalb des speziellen Temperaturbereichs gehalten
wurden oder nicht.
Normalerweise gibt es eine Vielfalt von Artikeln, die unter
strenger Temperaturkontrolle gezeigt, aufbewahrt und/oder
transportiert werden müssen. Insbesondere in den
letzten Jahren hat die Verbreitung von Kühlketten
große Mengen an gekühlten oder gefrorenen Nahrungsmitteln
auf den Markt gebracht, und ihre Handhabung erfordert
eine strenge Temperaturkontrolle. Insbesondere können,
wenn derartige gekühlte oder gefrorene Nahrungsmittel bei
oder unterhalb ihrer jeweiligen Temperaturen während des
Zeitraums des Transports und der Lagerung, die sich von
ihrer Herstellung bis zu ihrer Auslieferung an die Verbraucher
erstreckt, gehalten werden, eine Zerstörung des
Inhalts, eine Fäulnis aufgrund des Eindringens von Bakterien
und andere Störungen auftreten und ernsthafte soziale
Probleme verursachen.
Artikel, die eine derartige strenge Temperaturkontrolle
erfordern, umfassen nicht nur gekühlte oder gefrorene Lebensmittel,
sondern auch Naturblumen, Wirkstoffe bzw.
Arzneimittel (z. B. bestimmte Antikanzermittel, Vakzine
bzw. Impfstoffe und Blutkonserven), photographische Chemikalien,
chemische Reagentien und dergl.
Unter den gegenwärtigen Bedingungen ist es jedoch schwierig
zu wissen, ob Artikel (typischerweise gefrorene und
gekühlte Nahrungsmittel), die eine strenge Temperaturkontrolle
erfordern, stets unter geeigneten Temperaturbedingungen
während der Zeitdauer, die sich von ihrer
Herstellung bis zu ihrer Auslieferung an die Verbraucher
erstreckt, gehalten wurden oder nicht. Deshalb sind praktische
Temperaturkontrollsysteme in den betroffenen Gebieten
höchst erwünscht.
Es wurden bereits zahlreiche Indikatoren für die Temperaturkontrolle
zur Verwendung bei derartigen Anwendungen
empfohlen. Beispielsweise offenbart die US-PS
39 54 011 einen Indikator für die Temperaturkontrolle
auf der Basis einer Verschmelzung einer gefärbten, festen
Fettsäure und der Kapillarwirkung von Löschpapier. Überdies
offenbaren die JP-ASen 57-4319 (1982) und 57-28559 (1982) einen
anderen Indikator für die Temperaturkontrolle auf der
Basis der Tatsache, daß ein Lipase-Enzym in Graden aktiviert
wird, die mit der Temperatur variieren, und sein
Aktivierungsgrad kann durch verschiedene Farben mit Hilfe
eines pH-Indikators angezeigt werden.
Aus der US-PS 43 62 645 sind Indikatoreinheiten für die
Temperaturkontrolle bekannt, bei denen die Farbanzeige
auf einem Methin-Farbstoff beruht. Allerdings ändert hier
die den Farbstoff enthaltende Zusammensetzung die Farbe
reversibel bei der Änderung des Zustands von einer flüssigen
Lösung zu einer festen Lösung und umgekehrt. Ferner gelangen
hier nicht Mikrokapseln zum Einsatz.
Der JP-OS 49-40184 (1974) ist ein aufbrechbarer Behälter bzw.
aufbrechbare Kapseln zu entnehmen, die eine Flüssigkeit
einschließen, welche bei ihrer Expansion während eines
Gefriervorgangs den Behälter rasch zum Aufbrechen bringt.
Bei der Flüssigkeit handelt es sich um Wasser oder eine
wäßrige Lösung wie eine wäßrige Kaliumchloridlösung. Bei
dem Behälter oder den Kapseln handelt es sich nicht um
Mikrokapseln.
Ähnliches gilt für die JP-OS 57-169 640 (1982), die einen Behälter
offenbart, der eine Flüssigkeit enthält, welche bei einer
vorherbestimmten Temperatur unter Aufbrechen des Behälters
gefriert. Die in den beiden JP-Veröffentlichungen beschriebenen
Indikatoren werden vorwiegend als Tauanzeige
verwendet.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einheit für die Temperaturkontrolle
zu schaffen, die eine Farbe irreversibel bei oder
oberhalb einer beliebig gewählten Temperatur entwickelt und
daher bei der Kontrolle von Lagerungstemperaturen verwendbar ist.
Diese Aufgabe wird durch eine Indikatoreinheit für die Temperaturkontrolle
gelöst, umfassend ein Substrat, das hierauf aufgebracht (a)
ein Lösungsmittel, (b) eine farbanzeigende Substanz und (c) eine eine Farbentwicklungsreaktion
herbeiführende Substanz enthält, dadurch
gekennzeichnet, daß (a) das Lösungsmittel eine hydrophobe
organische Verbindung mit einem beliebig gewählten Schmelzpunkt
ist,
(b) die farbentwickelnde Substanz ein Methinfarbstoffvorläufer
ist und
(c) die die Farbentwicklungsreaktion herbeiführende Substanz
ein oxidierendes Material ist, wobei die Anzeige einer eine
vorherbestimmte Temperatur überschreitenden anomalen
Temperatur auf einer irreversiblen Farbentwicklungsreaktion
zwischen dem Vorläufer und dem oxidierenden Material durch
Kontakt des Vorläufers und des oxidierenden Materials beruht,
wobei dieser Kontakt durch Schmelzen der hydrophoben organischen
Verbindung und Herausdiffundieren aus den Kapseln bei dieser
anomalen Temperatur zustande kommt, wobei entweder die Substanz
(a) oder die Substanzen (a) und (b) oder (a) und (c)
mikroeingekapselt sind.
Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Indikatoreinheit
zum Nachweis der Temperaturkontrollbedingungen eines
Artikels, der unter Temperaturkontrolle gehalten werden
muß, wird eine geeignete Maßnahme ergriffen, vorzugsweise
bei oder unterhalb der gewünschten Kontrolltemperatur,
um zumindest einen Teil der Mikrokapseln der Einheit zu
brechen und hierdurch Risse oder ähnliches in der Membran
der Mikrokapsel zu erzeugen. Hiernach wird die Einheit
aufbewahrt oder zusammen mit dem Artikel transportiert.
Als Ergebnis hiervon schmilzt, wenn der Artikel Temperaturen
ausgesetzt wird, die die gewünschte Kontrolltemperatur
übersteigen, die nichtflüchtige, organische Verbindung
in den gebrochenen Mikrokapseln und diffundiert
heraus. Dies bringt den Methinfarbstoffvorläufer mit dem in der
Nachbarschaft vorliegenden, oxidierenden Material in
Kontakt und verursacht eine irreversible Farbentwicklung
des Methinfarbstoffvorläufers. Somit kann das Auftreten von abnormen
Temperaturkontrollbedingungen durch Beobachtung
einer derartigen Farbentwicklung nachgewiesen werden.
Die Fig. 1 bis 4 sind Querschnitte von typischen Indikatoretiketten
der vorliegenden Erfindung.
In diesen Figuren bezeichnet die Zahl 1 eine farbentwickelnde
Schicht; die Zahl 2 ein Substrat (das auch als
Abstandsschicht wirken kann); die Zahl 3 eine Mikrokapselschicht;
die Zahl 4 eine Haftschicht; die Zahl 5 eine
Releasepapierfolie; die Zahl 6 eine Schutzschicht; und
die Zahl 7 eine Abstandsschicht.
⚫Methinfarbstoff
∆oxidierendes Material
┤Mikrokapsel
‴Mikrokapsel, die die hydrophobe, organische Verbindung
mit dem hierin gelösten Methinfarbstoffvorläufer einschließt.
Eine bevorzugte erfindungsgemäße Indikatoreinheit für die
Temperaturkontrolle umfaßt eine Kombination der folgenden
wesentlichen Komponenten:
- (a) einen Methinfarbstoffvorläufer der allgemeinen Formel worin X, Y und Z unsubstituierte oder substituierte Phenylgruppen, unsubstituierte oder substituierte Naphthylgruppen, unsubstituierte oder substituierte β-Styrylgruppen oder unsubstituierte oder substituierte, aromatische, heterocyclische Ringreste sind, die X-, Y- und Z-Reste gleich oder verschieden sein können und zwei der Reste X, Y und Z unter Bildung eines Rings kombiniert sein können;
- (b) ein oxidierendes Material; und
- (c) Mikrokapseln, die eine hydrophobe, organische Verbindung, die einen gewünschten Schmelzpunkt aufweist, einschließen.
Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Einheit werden
diese wesentlichen Komponenten (a), (b) und (c) in ein
Substrat, wie Papier, Filme und dergl., eingebracht oder
auf dieses aufgebracht.
Die erfindungsgemäße Einheit zeichnet sich dadurch aus,
daß das für die Anzeige abnormer Temperaturen verwendete
Farbentwicklungssystem auf einer irreversiblen Farbentwicklungsreaktion
zwischen einem Methinfarbstoffvorläufer
der allgemeinen Formel (I) und einem oxidierenden Material
beruht. Hierbei ist das Farbentwicklungssystem mit Mikrokapseln
kombiniert, die eine hydrophobe, organische Verbindung
mit einem gewünschten Schmelzpunkt einschließen.
Wird ihr Schmelzpunkt überschritten, unterliegt die in
den Mikrokapseln vorhandene, hydrophobe, organische Verbindung
einer Fest-Flüssig-Umwandlung. Insbesondere ist
die in den Mikrokapseln eingeschlossene Verbindung ein
Feststoff unterhalb seines Schmelzpunktes. Selbst wenn
die Mikrokapseln gebrochen sind (z. B. durch Anwendung
von Druck), bleibt unter derartigen Temperaturbedingungen
ihr Inhalt in festem Zustand und diffundiert nicht
heraus. Wird jedoch die Temperatur höher als ihr Schmelzpunkt,
fließt der Inhalt aus den Mikrokapseln heraus und
löst den sich in der Nähe befindlichen Methinfarbstoffvorläufer.
Dies bringt den Methinfarbstoffvorläufer mit dem
oxidierenden Material in Kontakt, was zu einer irreversiblen,
oxidativen Farbentwicklung führt. Hat der
Methinfarbstoffvorläufer unter abnormen Temperaturbedingungen eine
Farbe entwickelt, verschwindet die Farbe selbst dann
nicht mehr, wenn die Temperatur normal wird. Somit ist es
möglich, das Auftreten von abnormen Temperaturen während
der Lagerung oder des Transports nachzuweisen.
Die Methinfarbstoffvorläufer der allgemeinen Formel (I), die bei
der praktischen Durchführung der vorliegenden Erfindung
verwendet werden können, umfassen z. B.:
- (A-1) Triaminotriphenylmethan-Farbstoffe, wie 4,4′,4′′-Tris-(dimethylamino)-triphenylmethan, 4,4′,4′′- Tris-(diethylamino)-triphenylmethan, 4,4′-Bis-(methyl amino)-4′′-dimethylaminotriphenylmethan, 4,4′-Bis-(N- methyl-N-benzylamino)-4′′-dimethylaminotriphenylmethan, 4,4′-Bis-(dimethylamino)-4′′-(N-methyl-N-benzylamino)- triphenylmethan, 4,4′,4′′-Triamino-3-methyltriphenylme than, 4,4′-Bis-(methylamino)-4′′-dimethylamino-3,3′-di methyltriphenylmethan, Bis-(3-methyl-4-benzylamino)-4′- dimethylaminotriphenylmethan;
- (A-2) Diaminotriphenylmethan-Farbstoffe, wie 4,4′-Bis-(dimethylamino)-triphenylmethan, 4,4′-Bis-(di methylamino)-4′′-methyltriphenylmethan, 4,4′-Bis-(N-ben zyl-N-ethylamino)-triphenylmethan, 4,4′-Bis-(dimethyl amino-4′′-methoxytriphenylmethan, 4,4′-Bis-(dimethyl amino)-4′′-ethoxytriphenylmethan, 4,4′-Bis-(dimethylami no)-4′′-ethoxy-3′-methyltriphenylmethan, 4,4′-Bis-(dime thylamino)-3′,4′-dimethoxytriphenylmethan, 4,4′-Bis-(N- benzyl-N-methylamino)-4′′-methoxytriphenylmethan;
- (A-3) Monoaminotriphenylmethan-Farbstoffe, wie 4,4′-Dimethoxy-4′′-dimethylaminotriphenylmethan, 4,4′- Dimethoxy-3′′-methyl-4′′-methylaminotriphenylmethan, 4- Methoxy-4′′-diethylaminotriphenylmethan;
- (B) Naphthylmethan-Farbstoffe, wie Bis-(4-dime thylaminonaphthyl-1)-4′-dimethylaminophenylmethan,
- (C) β-Styrylmethan-Farbstoffe, wie Bis-(4-dime thylaminophenyl-β-styrylmethan, Bis-(4-dimethylamino phenyl)-β-(4′-dimethylaminostyryl)-methan, Bis-(4-di methylaminophenyl)-β-(4′-methoxystyryl)-methan, Bis-[3- methyl-4-(N-phenyl-N-methylamino)-phenyl]-β-styrylmethan, Bis-(3-methyl-4-methylaminophenyl)-β-(4′-methoxystyryl)- methan;
- (D) Indolylmethan-Farbstoffe, wie Bis-(1-ethyl- 2-methylindol-3-yl)-(4′-ethoxyphenyl)-methan, Bis-(1- ethyl-2-methylindol-3-yl)-(4′dimethylaminophenyl)-me than, Bis-(1-butyl-2-methylindol-3-yl)-4′-methoxyphenyl methan; und
- (E) andere Methinfarbstoffe, wie 3,6-Bis-(dime thylamino)-9-phenylxanthin, 3,6-Bis-(dimethylamino)-9- phenylxanthen, 3,6-Bis-(dimethylamino)-9-(4′-dimethyl amino)-fluorescein.
Das oxierende Material, das als eine der Komponenten der
Indikatoreinheit für die Temperaturkontrolle der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, bezieht sich auf ein
organisches oder anorganisches Material, das beim Kontakt
mit einem Methinfarbstoffvorläufer diesen langsam
oder rasch unter Farbentwicklung oxidieren kann, und
soll alle Materialien mit einer derartigen Befähigung
umfassen. Unter diesen oxidierenden Materialien jedoch
werden vorzugsweise (1) organische, oxidierende Materialien
und insbesondere Benzochinonderivate mit zumindest
einer elektronenanziehenden Substituentengruppe und (2)
anorganische Materialien mit Oxidationsvermögen unter
Berücksichtigung ihrer sicheren und einfachen Anwendung
bei dem vorliegenden Zweck verwendet. Verwendbare Benzochinonderivate
mit zumindest einem elektronenanziehenden
Substituenten sind diejenigen der allgemeinen Formel
oder
worin zumindest einer der Reste R₁ bis R₈ ein Halogenatom,
eine Cyanogruppe, eine Nitrogruppe, eine Carboxylgruppe,
eine Alkoxycarbonylgruppe, eine Aryloxycarbonylgruppe,
eine Aralkyloxycarbonylgruppe, eine Alkylsulfonylgruppe,
eine Arylsulfonylgruppe, eine Aralkylsulfonylgruppe,
eine Alkoxysulfonylgruppe, eine Aryloxysulfonylgruppe,
eine Aralkyloxysulfonylgruppe oder eine Acylgruppe
ist und die anderen Wasserstoffatome, Alkylgruppen,
Arylgruppen, Aralkylgruppen, Alkoxygruppen, Aralkyloxygruppen,
Alkylthiogruppen oder Arylthiogruppen
sind und die beiden benachbarten Carboxylgruppen einen
Imidoring bilden können.
Spezielle Beispiele der Benzochinonderivate der allgemeinen
Formel (II) oder (III), die bei der praktischen
Durchführung der Erfindung verwendet werden können, umfassen
2,3-Dicyano-5,6-dichlor-1,4-benzochinon, 3,4-Di
brom-5,6-dicyano-1,4-benzochinon, 2,3,5,6-Tetrabrom-1,4-
benzochinon, 2,3,5,6-Tetrajod-1,4-benzochinon, 2,3,5,6-
Tetraethoxycarbonyl-1,4-benzochinon, 2,3,5,6-Tetraiso
butoxycarbonyl-1,4-benzochinon, 3,4,5,6-Tetrapropyloxy
carbonyl-1,4-benzochinon, 2,5-Diethoxycarbonyl-1,4-benzo
chinon, 2,5-Di-n-hexyloxycarbonyl-1,4-benzochinon, 2,5-
Dicyclohexyloxycarbonyl-1,4-benzochinon, 2,5-Dibenzoyl-
1,4-benzochinon, 2,5-Di-n-butoxycarbonyl-3-6-dichlor-
1,4-benzochinon, 2,5-Diethoxycarbonyl-3,6-dibrom-1,4-ben
zochinon, 2,5-Di-n-octoxycarbonyl-3,6-dibrom-1,4-benzo
chinon, 2,5-Dibenzyloxycarbonyl-3,6-dichlor-1,4-benzo
chinon, 2,5-Dibenzoyl-3,6-dichlor-1,4-benzochinon, 2,5-
Diacetyl-3,6-dibrom-1,4-benzochinon, 2,5-Diethoxycarbo
nyl-3,6-diphenylsulfonyl-1,4-benzochinon, 2,5-Diisobut
oxycarbonyl-3,6-di-(4′-tolylsulfonyl)-1,4-benzochinon,
2,5-Dicyclohexyloxycarbonyl-3,6-di-(4′-tolylsulfonyl)-
1,4-benzochinon, 2,5-Di-n-octyloxycarbonyl-3,6-di-(4′-
cyclohexylphenylsulfonyl)-1,4-benzochinon, 2,5-Di-n-
hexyloxycarbonyl-3,6-di-(3′,4′-dimethylphenylsulfonyl)-
1,4-benzochinon, 3,4,5,6-Tetraethylsulfonyl-1,4-benzo
chinon, 2,3,5,6-Tetra-n-octylsulfonyl-1,4-benzochinon,
2,5-Di-n-butoxycarbonyl-3,6-di-n-butoxysulfonyl-1,4-
benzochinon, 2,5-Di-(4′-toluylsulfonyl)-3,6-dibrom-1,4-
benzochinon, 2-Benzoyl-1,4-benzochinon, 2-Phenylsulfo
nyl-1,4-benzochinon, 2-(4′-Methylphenylsulfonyl)-1,4-
benzochinon, 2-(4′-Diphenylylsulfonyl)-1,4-benzochinon,
2-Benzylsulfonyl-1,4-benzochinon.
Verwendbare anorganische Materialien mit Oxidationsvermögen
umfassen z. B.
sauren Ton, aktivierten Ton, Kaolin, modifiziertes Titanoxid
und dergl.
Entsprechend den Erfordernissen spezieller Anwendungen
können die vorstehend genannten, oxidierenden Materialien
allein oder in Kombination eingesetzt werden.
Die hydrophobe, organische Verbindung, die bei der praktischen
Durchführung der Erfindung verwendet wird, kann
irgendeine Substanz sein, die einen gewünschten Schmelzpunkt
besitzt und die , wenn sie sich in flüssigem Zustand
befindet, den Methinfarbstoffvorläufer löst und entweder
das oxidierende Material löst oder an diesem adsorbiert
wird. Die Substanzen können allein oder in Kombination
verwendet werden.
Die hydrophobe, organische Verbindung wird nach irgendeinem
gut bekannten Mikroeinkapselungsverfahren eingekapselt
einschließlich beispielsweise einem Coacervierungsverfahren
unter Verwendung von Gelatine als Hüllen-
bzw. Kapselmaterial, einem Grenzflächen-Polykondensationsverfahren,
einem in-situ-Polymerisationsverfahren
und dergl. Die entstandenen Mikrokapseln sollen eine
äußerst dichte Membran, Beständigkeit gegenüber verschiedenen
Lösungsmitteln, thermische Beständigkeit und dergl.
besitzen. Um diesen Anforderungen zu genügen, ist es bevorzugt,
Mikrokapseln mit einer Membran aus einem Aminoplastharz
(wie Harnstoffharz, Melaminharz oder dergl.),
gebildet durch ein in-situ-Polymerisationsverfahren, oder
Mikrokapseln mit einer Membran aus Polyharnstoff oder
Polyurethan, gebildet durch ein Grenzflächen-Polymerisationsverfahren,
zu verwenden.
Wie vorstehend angegeben, umfaßt die erfindungsgemäße
Indikatoreinheit ein Substrat mit dem hierauf aufgebrachten,
vorstehend beschriebenen Methinfarbstoffvorläufer,
oxidierenden Material und Mikrokapseln, die die hydrophobe,
organische Verbindung sowie andere Additive und/oder
Hilfsmittel, sofern erforderlich, einschließen.
Das Substrat wird unter verschiedenen Materialien ausgewählt,
auf das die vorstehend beschriebenen Komponenten
durch Maßnahmen aufgebracht werden können, wie Auftragen,
Imprägnieren, Einverleiben, Aufdrucken und dergl.
Diese Materialien können in Form von Folien (z. B. Papier,
Filme etc.), Stäben bzw. Stangen, Granulaten, Massen und
dergl. vorliegen.
Es liegt auch im Bereich der vorliegenden Erfindung,
Mikrokapseln zu verwenden, die die hydrophobe, organische
Verbindung mit dem Methinfarbstoffvorläufer oder dem oxidierenden
Material, hierin gelöst oder dispergiert, enthalten.
Die Erfindung wird nun eingehender in Verbindung mit
einer typischen Ausführungsform beschrieben, die sich
auf Indikatoretiketten für Temperaturkontrolle zur Verwendung
bei einzufrierenden oder abzukühlenden Artikeln
erstreckt.
Der bei dieser Indikatoretiketts betreffenden Ausführungsform
verwendete Methinfarbstoffvorläufer und das hierbei
verwendete oxidierende Material können irgendeine der
vorstehend genannten Verbindungen sein.
Die hydrophobe, organische Verbindung muß einen Schmelzpunkt
im Bereich von -30 bis +30°C besitzen. Es ist erforderlich,
eine hydrophobe, organische Verbindung zu
wählen, die eine Umwandlung von der festen zur flüssigen
Phase bei einer für den beabsichtigten Zweck geeigneten
Temperatur durchläuft.
Im allgemeinen gibt es hydrophobe, organische Verbindungen,
die unbedenklich und nicht flüchtig sind und einen
Schmelzpunkt im Bereich von -30 bis +30°C besitzen, nicht in
großer Anzahl. Unter ihnen sind Ester, Alkohole und Ketone
mit einem Sauerstoffatom im Molekül bevorzugt. Bei
üblichen Aufzeichnungsmaterialien, wie druckempfindlichem
Aufzeichnungspapier, wärmeempfindlichem Aufzeichnungspapier
und dergl., werden gegenwärtig reversible Farbentwicklungssysteme
auf Basis einer katalytischen Reaktion
zwischen einem Lacton-Farbstoff und einem organischen,
sauren Material verwendet. Es ist jedoch häufig
schwierig, derartige Systeme bei der vorliegenden Erfindung
zu verwenden, da deren Farbentwicklung dazu neigt,
durch Kontakt mit einem polaren Lösungsmittel inhibiert
zu werden.
Verwendbare, hydrophobe, organische Verbindungen sind diejenigen
mit einem Siedepunkt von 200°C oder darüber, und
spezielle Beispiele hierfür umfassen Butylstearat,
Pentylstearat, Benzylbenzoat, Ethylcinnamat, Dipentyloxalat,
Dimethylmaleat, Diethylmaleat, Dibutyltartrat,
Tributylcitrat, Dibutylsebacat, Dimethylphthalat, Dioctylphthalat,
Tricresyl-methaphosphat, o-Dichlorbenzol,
1,2,4-Trichlorbenzol, 1-Chlornaphthalin, 1-Bromnaphthalin,
Cyclohexylbenzol, Bicyclohexyl, p-Bromanisol, Methyl-n-nonylketon,
Pentadecan, Propylphenylketon, Tetradecylacetylen,
Dimethyladipat, Ethylmyristat, Methylmyristat,
1-Phenyl-1-butanon, Undecanon, Ethylisophthalat,
Ethyl-β-acetylpyruvat, Kokosnußöl, Phenylcyclohexan,
1-Ethylnaphthalin, Dibenzylether, Methylbenzoat,
Ethylcinnamat, Diethylglutarat, 3,3′-Dimethylbiphenyl.
Bei einer typischen Ausführungsform wird der Methinfarbstoffvorläufer
der allgemeinen Formel (I) durch inniges Mischen
oder Naßvermahlen mit einem Dispersionsmittel oder einer
Lösung eines Hochpolymeren, das befähigt ist, als Schutzkolloid
zu wirken, in einem Lösungsmittel, das den Methinfarbstoffvorläufer
nicht löst, und vorzugsweise in Wasser in
eine Suspension überführt. Spezielle Beispiele für das
Dispersionsmittel oder das Hochpolymere, das befähigt
ist, als Schutzkolloid zu wirken, die bei der Herstellung
einer derartigen Suspension verwendet werden können, umfassen
anionische oberflächenaktive Mittel; nicht-ionische
oberflächenaktive Mittel; und synthetische,
natürliche oder modifizierte natürliche Polymere, wie
Polyvinylalkohol, Carboxymethylcellulose, Methylcellulose,
Hydroxyethylcellulose, Styrol-Maleinsäure-Copolymere
oder deren Salze, Diisobutylen-Maleinsäure-Copolymere
oder deren Salze, Alginate, modifizierte Stärken, Casein,
Gelatine, Gummiarabikum.
Einige Methinfarbstoffvorläufer der allgemeinen Formel (I) sind
bei einer Lagerung instabil und neigen zu einer allmählichen
Verfärbung als Ergebnis ihrer Oxidation. Um die
Lagerungsstabilität derartiger Methinfarbstoffvorläufer zu verbessern,
kann zumindest eine Verbindung, ausgewählt unter
wasserlöslichen tertiären Alkanolaminen, wasserlöslichen
Sequestriermitteln und quaternären Ammoniumsalzen,
in geeigneter Menge während der Dispersion des Methinfarbstoffvorläufers
zugegeben werden.
Verwendbare Alkanolamine mit einer tertiären Aminogruppe
umfassen z. B. Tris-N-(2-hydroxyethyl)-amin, Tris-N-(2-hydro
xypropyl)-amin, Tris-N-(3-hydroxypropyl)-amin, N,N-Di
propyl-N-(2-hydroxyethyl)-amin.
Verwendbare Sequestriermittel umfassen z. B. Ethylendiamin
tetraessigsäure, N-Hydroxyethylethylendiamin-N,N′,N′-
triessigsäure, Diethylentriaminpentaessigsäure, N-
Hydroxyethyliminodiessigsäure, Ethylendiamin-N,N′-
diessigsäure, 1,3-Diaminopropan-2-ol-tetraessigsäure
und Nitrilotriessigsäure, deren Alkalimetallsalze.
Verwendbare quaternäre Ammoniumsalze umfassen z. B. Lauryl
trimethylammoniumchlorid, Stearyltrimethylammonium
chlorid, Distearyldimethylammoniumchlorid, Trimethyl
benzylammoniumchlorid.
Werden ein Alkanolamin, ein Sequestriermittel und/oder
ein quaternäres Ammoniumsalz verwendet, werden sie in
einer Gesamtmenge von 1 bis 10 000 Gew.-Teilen, vorzugsweise
1 bis 1000 Gew.-Teilen, pro 100 Gew.-Teile des Methinfarbstoffvorläufers
zugegeben.
Der Methinfarbstoffvorläufer kann auch mit irgendeinem der verschiedenen
wäßrigen oder öligen Vehikel bzw. Träger
kombiniert werden und in Form eines wäßrigen oder öligen
Systems eingesetzt werden.
Ähnlich dem Methinfarbstoffvorläufer wird das oxidierende Material
in eine wäßrige Suspension durch Naßvermahlen oder
Dispergieren in Gegenwart eines oberflächenaktiven Mittels
oder eines Schutzkolloidmaterials übergeführt.
Die hydrophobe, organische Verbindung wird mikroeingekapselt,
indem man sie allein oder zusammen mit dem Methinfarbstoffvorläufer
oder oxidierenden Material, hierin gelöst
oder dispergiert, verwendet.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
ein Indikatoretikett hergestellt, indem man ein Substrat
mit den vorstehend beschriebenen, drei wesentlichen Komponenten
einschließlich (a) einer wäßrigen Suspension des
Methinfarbstoffvorläufers, (b) einer wäßrigen Suspension des
oxidierenden Materials und (c) der Mikrokapseln, die die
hydrophobe, organische Verbindung mit einem Schmelzpunkt
im Bereich von -30 bis +30°C einschließen, überzieht.
Es ist jedoch übliche Praxis, andere Additive den Erfordernissen
entsprechend zu verwenden. Beispielsweise
können zur Kontrolle der Adhäsionseigenschaften, der
Oberflächenmerkmale, der Farbentwicklungseigenschaften,
der Überzugsschicht oder -schichten verschiedene
anorganische oder organische Pigmente, wie Kaolin,
Talk, Titancarbid, Zinkoxid, weißer Kohlenstoff, Siliciumdioxid,
Aluminiumhydroxid, Harnstoff-Formaldehydharz-Füllstoffe,
Polystyrolsdispersionen und wasserlösliche
Bindemittel, wie Polyvinylalkohol, Methylcellulose,
Hydroxyethylcellulose, lösliche Stärke,
Casein, pflanzliche Gummis verwendet werden.
Überdies können, um zu verhindern, daß die Mikrokapseln
bei geringfügigem Druck gebrochen werden, auch Stützmaterialien
zugegeben werden, wie z. B. Weizenstärke,
Kartoffelstärke, Cellulosepulver, verschiedene Syntheseharzteilchen.
Ein oder mehrere wäßrige Überzugsfluids bzw. -flüssigkeiten,
die wie vorstehend hergestellt wurden, werden
dann auf ein Substrat, wie Papier, aufgebracht.
Die Überzugsschicht oder -schichten können auf vielfältigen
Wegen hergestellt werden. Beispielsweise (1) kann
eine Überzugsflüssigkeit, die den Methinfarbstoffvorläufer, das
oxidierende Material und die Mikrokapseln, die die
hydrophobe, organische Verbindung einschließen, umfaßt,
auf ein Substrat aufgebracht werden, um eine einzige
Überzugsschicht zu bilden; (2) können die vorstehend
beschriebenen drei Komponenten aufgebracht werden, um
zwei benachbarte Schichten zu bilden; (3) können zwei
der drei Komponenten auf die eine Seite eines Substrats
aufgebracht werden, wobei die verbliebene Komponente auf
die andere Seite des Substrats aufgebracht wird; oder
(4) können die Mikrokapseln, die die hydrophobe, organische
Verbindung mit dem hierin gelösten Methinfarbstoffvorläufer
oder dem oxidierenden Material einschließen, und
die verbliebene Komponente auf eine Seite oder auf gegenüberliegende
Seiten eines Substrats aufgebracht werden.
Überdies kann eine Abstands- oder Unterlagenschicht, die
ein Hochpolymeres umfaßt, vorgesehen werden, um die
Empfindlichkeit der Farbentwicklung zu kontrollieren.
Weiterhin kann eine Überzugsschicht (oder Schutzschicht),
die ein wasserlösliches Hochpolymeres oder eine wäßrige
Harzemulsion umfaßt, vorgesehen werden, um die Wasser-
odere Lösungsmittelbeständigkeit des Indikatoretiketts
vor und während seiner Verwendung zu verbessern. Die zur
Bildung einer Schutzschicht verwendeten Materialien können
auch in irgendeine der Überzugsschichten eingebracht
werden. Weiterhin kann die Rückseite des Indikatoretiketts
mit einer Haftschicht überzogen werden.
Ferner ist es auch möglich, zumindest eine
der wesentlichen Komponenten auf ein Substrat nach irgendeiner
der verschiedenartigen Drucktechniken abzuscheiden,
indem man einen wäßrigen oder öligen Farbstoffvorläufer, der einen
Harzträger enthält, herstellt und ihn anstelle eines
Teils der vorstehend beschriebenen, wäßrigen Überzugsflüssigkeiten
verwendet.
Einige spezielle Beispiele der Indikatoretiketts werden
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren beschrieben.
Fig. 1 veranschaulicht ein Indikatoretikett, bei dem eine
Seite eines Substrats mit einer Schicht überzogen
ist, die den Methinfarbstoffvorläufer, das oxidierende Material
und die hydrophobe, organische Verbindung umfaßt, und
die andere Seite mit einer Haftschicht und einer Releasepapierfolie
überzogen ist. Fig. 2 veranschaulicht ein
Indikatoretikett, bei dem eine Seite des Substrats mit
einer Schicht, die den Methinfarbstoffvorläufer und das oxidierende
Material umfaßt, und dann mit einer schützenden
Überzugsschicht überzogen ist und die andere Seite mit
einer Schicht der Mikrokapseln und dann mit einer Haftschicht
und einer Releasepapierfolie überzogen ist.
Fig. 3 zeigt ein Indikatoretikett, bei dem eine Seite
des Substrats mit einer Schicht überzogen ist, die das
oxidierende Material und ein polymeres Material mit
Wasserbeständigkeit und Ölbeständigkeit umfaßt, und die
andere Seite mit einer Schicht aus Mikrokapseln, die
die hydrophobe, organische Verbindung mit dem hierin gelösten
Methinfarbstoffvorläufer einschließen, und dann mit einer
Haftschicht und einer Releasepapierfolie überzogen ist.
Fig. 4 zeigt ein Indikatoretikett, bei dem eine Seite
des Substrats mit einer Außenschicht, die das oxidierende
Material umfaßt, und einer Innenschicht, die die
Mikrokapseln umfaßt, die die hydrophobe, organische Verbindung
mit dem hierin gelösten Methinfarbstoffvorläufer einschließen,
überzogen ist, wobei die Außen- und Innenschichten
durch eine Abstandsschicht getrennt sind.
Natürlich müssen die Indikatoretiketts temperaturempfindlich
sein. Da jedoch die erfindungsgemäßen Indikatoretiketts
Mikrokapseln verwenden, die eine hydrophobe,
organische Verbindung mit einem vorherbestimmten
Schmelzpunkt einschließen, findet die Farbreaktion aufgrund
des Kontakts zwischen dem Methinfarbstoffvorläufer und dem
oxidierenden Material nicht vor ihrer Verwendung statt.
Überdies muß der Temperatur bei der Herstellung dieser
Indikatoretiketts keine spezielle Aufmerksamkeit gewidmet
werden. Dies bedeutet, daß die Mikrokapseln gemäß
irgendeiner herkömmlichen Technik (z. B. Luftbürsten-Überziehen,
Klingen-Überziehen, Stab-Überziehen, Tiefdruck-
bzw. Gravüre-Überziehen, Gummidruck, Tiefdruck
oder dergl.) auf das Substrat aufgebracht oder aufgedruckt
und dann durch Anwendung von Hitze getrocknet
werden können. Weiterhin können diese Indikatoretiketts
vor ihrer Verwendung bei Raumtemperatur semipermanent
gelagert werden.
Die erfindungsgemäßen Indikatoretiketts werden wie folgt
verwendet: Ein Indikatoretikett, das eine Schicht von
Mikrokapseln mit einem für die beabsichtigte Verwendung
geeigneten Schmelzpunkt umfaßt, wird an einem Artikel,
der eine Temperaturkontrolle erfordert, oder einem Behälter
oder dergl., der den Artikel enthält, befestigt.
Vor der Verwendung werden die Mikrokapseln teilweise
oder völlig durch Anwendung von Druck auf die Etikettoberfläche
mit einer Schreibmaschine, Schreibmitteln
oder dergl., typischerweise in einer Umgebung, die bei
oder unterhalb der vorherbestimmten Temperatur gehalten
wird, gebrochen. Jedoch ermöglicht die Verwendung einer
Abstandsschicht zur Kontrolle der Diffusionsdauer, die
Mikrokapseln bei Raumtemperatur zu brechen.
In diesem Zustand tritt keine sichtbare Veränderung auf.
Wird jedoch das Etikett einer Temperatur, die höher ist
als der Schmelzpunkt der hydrophoben, organischen Verbindung,
während der Lagerung oder des Transports ausgesetzt,
schmilzt der Inhalt der Mikrokapseln, und die entstandenen
öligen Komponenten diffundieren durch die
Risse in die Membran der gebrochenen Mikrokapseln. Diese
öligen Komponenten bringen den Methinfarbstoffvorläufer, der in
der Farbentwicklungsschicht vorliegt, auf molekulares
Niveau mit dem oxidierenden Material, das sich in der
Nähe hierzu befindet, oder durch das Medium des Substrats
hindurch in Kontakt. Auf diese Weise findet eine irreversible,
oxidative Farbentwicklung des Methinfarbstoffvorläufers
statt, was zu einem beständigen Farbbild entsprechend
der Farbe des Methinfarbstoffs führt.
Durch Auswahl des Typs der hydrophoben, organischen Verbindung,
die in den Mikrokapseln entsprechend der gewünschten
Temperaturkontrolle eingeschlossen ist, können
die Indikatoreinheiten für die Temperaturkontrolle nach
der vorliegenden Erfindung wirksam bei der Temperaturkontrolle
von gefrorenen Lebensmitteln, gekühlten Lebensmitteln
und einer Vielzahl anderer temperaturempfindlicher
Artikel verwendet werden.
Überdies kann der Typ des verwendeten Methinfarbstoffs
so ausgewählt werden, daß er eine Farbe (z. B. rot,
orange, blau, grün, gelb, pink, schwarz oder dergl.) entwickelt,
die für den beabsichtigten Zweck geeignet ist.
Die erfindungsgemäßen Einheiten sind nicht auf folienartige
Etiketts beschränkt, sondern können irgendwelche
verschiedenartige Formen (z. B. mit den wesentlichen Komponenten
überzogene Granulate oder Stäbe) entsprechend
den Verwendungsbedingungen der unter Temperaturkontrolle
zu bringenden Artikel annehmen.
Die vorliegende Erfindung wird durch die folgenden Beispiele
weiter erläutert.
Man stellte eine wäßrige Dispersion mit einem durchschnittlichen
Teilchendurchmesser von 2 µm her, indem
man die folgenden Bestandteile in einer Sandmühle vermahlte.
g
2,5-Diethoxycarbonyl-3,6-di-(p-tolylsulfonyl)-1,4-benzochinon10
10%ige wäßrige Polyvinylalkohollösung20
Wasser20
insgesamt50
Man stellte eine wäßrige Dispersion mit einem durchschnittlichen
Teilchendurchmesser von 2 µm her, indem
man die folgenden Bestandteile in einer Sandmühle vermahlte.
g
4,4′-Bis-(N,N-dimethylamino)-4′′-ethoxytriphenylmethan10
10%ige wäßrige Polyvinylalkohollösung20
63%ige Stearyltrimethylammoniumchloridlösung 2
Wasser18
insgesamt50
Man löste ein Ethylen-Maleinsäureanhydrid-Copolymeres
in warmem Wasser, um eine 10%ige
wäßrige Lösung hiervon zu bilden. Hiernach mischte man
100 g der 10%igen wäßrigen Lösung des Ethylen-Maleinsäureanhydrid-Copolymeren
mit 200 g Wasser und stellte
mit wäßriger NaOH den pH auf 4,5 ein. Zu der erhaltenen
Lösung gab man 200 g Ethylmyristat (mit einem Schmelzpunkt
von 10°C). Unter Verwendung eines Homomischers wurde
diese Mischung emulgiert, bis man einen durchschnittlichen
Teilchendurchmesser in der Größenordnung von 3 µm
erhielt. Zu der gerührten Emulsion gab man 60 g einer
50gew.-%igen wäßrigen Lösung von methyliertem Methylolmelamin.
Dieses Reaktionssystem wurde auf 60°C erhitzt
und 2 h bei dieser Temperatur kondensiert, um die Mikroeinkapselung
zu vervollständigen.
Man stellte eine wäßrige Überzugsflüssigkeit (mit einem
Feststoffgehalt von 20%) mit der folgenden Zusammensetzung
her, indem man die vorstehend beschriebenen Materialien
(A), (B) und (C) verwendete.
Feste BestandteileAnteil
2,5-Diethoxycarbonyl-3,6-di-(p-tolylsulfonyl)-1,4-benzochinon 3,0
4,4′-Bis-(N,N-dimethylamino)-4′′-ethoxytriphenylmethan 1,5
Mikrokapseln, die Ethylmyristat in
einer Melaminharz-Membran einschließen 17
Calciumcarbonat 58,5
Polyvinylalkohol 20
insgesamt100
Unter Verwendung eines Mayer-Stabbeschichters wurde diese
wäßrige Überzugsflüssigkeit auf Basispapier mit einem
Flächengewicht von 70 g/m² aufgebracht, um ein Trockengewicht
von 7 g/m² zu ergeben, und dann getrocknet. Man
erhielt so eine Folie aus überzogenem Papier.
Diese Folie wurde 30 min bei -5°C aufbewahrt und dann
bei dieser Temperatur Druck ausgesetzt bzw. gestempelt,
um die Mikrokapseln teilweise zu brechen. Die bedruckte
Folie wurde in sechs Etiketts gleicher Größe geteilt,
die bei konstanten Temperaturen von -5°C, 0°C, +2,5°C,
+5°C, +7,5°C bzw. +10°C aufbewahrt wurden. Als der Farbentwicklungsgrad
beobachtet wurde, zeigten die Etiketts
bei Temperaturen im Bereich von -5°C bis +7,5°C keine
Neigung zu einer Farbentwicklung und blieben selbst nach
10 h weiß. Demgegenüber entwickelte der gebrochene
Mikrokapseln enthaltende Bereich des Etiketts, das bei
+10°C aufbewahrt wurde, im Verlauf der Zeit allmählich
eine grüne Farbe und nahm nach 3 h eine dunkelgrüne
Farbe an.
Man stellte zwei 20%ige wäßrige Überzugsflüssigkeiten
(a) und (b) mit den folgenden Zusammensetzungen unter
Verwendung der in Beispiel 1 erhaltenen Dispersionen und
Mikrokapseln her.
(a) Fester BestandteilAnteil
2,5-Diethoxycarbonyl-3,6-di-(p-tolyl-sulfonyl)-1,4-benzochinon 5
4,4′-Bis-(N,N-dimethylamino)-4′′-ethoxytriphenylmethan 1
Kaolin 74
Polyvinylalkohol 20
insgesamt100
(b) Fester BestandteilAnteil
Ethylmyristat einschließende Mikrokapseln 60
Weizenstärke 35
oxidierte Stärke (als 20%ige wäßrige Lösung) 5
insgesamt100
Die wäßrige Überzugsflüssigkeit (a) wurde auf eine Seite
des Basispapiers mit einem Flächengewicht von 50 g/m²
derart aufgebracht, daß man ein trockenes Überzugsgewicht
von 5 g/m² erhielt, und dann getrocknet. Hierauf
bildete man eine Schutzüberzugsschicht aus, indem man
eine 2%ige wäßrige Lösung aus säurebehandelter Gelatine
derart aufbrachte, daß man ein Überzugstrockengewicht von 1,5 g/m²
erhielt. Weiterhin wurde die wäßrige Überzugsflüssigkeit
(b) auf die andere Seite des Basispapiers derart
aufgebracht, daß man ein Überzugstrockengewicht von 6 g/m² erhielt,
und dann getrocknet. Man erhielt so eine Temperatur-Indikatorfolie.
Diese Folie wurde in gleicher Weise wie in Beispiel 1
beschrieben untersucht. Die bei Temperaturen von bis zu
+7,5°C aufbewahrten Etiketts zeigten selbst nach einer
langen Zeitdauer keine Neigung zu einer Farbentwicklung.
Andererseits entwickelte der gebrochene Mikrokapseln
enthaltende Bereich des Etiketts, das bei +10°C aufbewahrt
wurde, allmählich eine grüne Farbe und erreichte
innerhalb 6 h eine Sättigungsdichte.
Unter Verwendung von 2,5-Diisobutoxycarbonyl-3,6-dibrom-
1,4-benzochinon als Benzochinon-Derivat und 4,4′-Bis-
(N-methyl-N-benzyl)-4′′-dimethylaminotriphenylmethan als Methinfarbstoffvorläufer
stellte man gemäß Beispiel 1 Dispersionen
her.
Man löste 70 Teile Acrylsäure, 15 Teile Styrolsulfonsäure-natriumsalz
und 15 Teile
Hydroxyethylacrylat in Wasser und polymerisierte dann
nach dem wäßrigen Redoxradikalpolymerisationsverfahren
unter Verwendung eines Katalysators, bestehend aus Ammoniumpersulfat
und Natriumhydrogensulfit. Man erhielt so
eine 20%ige wäßrige Lösung eines Copolymeren, das aus
den vorstehend beschriebenen drei Bestandteilen bestand.
(Ihre Viskosität betrug 4300 mPa · s, gemessen mit einem
Brookfield-Viskosimeter.) Zu 30 g dieser Copolymerlösung
gab man 150 g entionisiertes Wasser. Dann gab man 10 g
Harnstoff und 1,4 g Resorcin zu der entstandenen Lösung
und löste hierin unter Rühren. Danach stellte man diese
Lösung mit 10%iger wäßriger NaOH auf pH 3,4 ein und gab
100 g Diethylmaleat zu. Unter Verwendung eines Homomischers
wurde diese Mischung unter Bildung einer O/W-Emulsion
mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser von
3 µm emulgiert. Zu der entstandenen Emulsion gab man
26 Teile 37%iges Formalin. Dieses Reaktionssystem wurde
3 h bei 55°C kondensiert, um Diethylmaleat einschließende
Mikrokapseln zu erhalten.
Man stellte eine 20%ige wäßrige Überzugsflüssigkeit der
folgenden Zusammensetzung unter Verwendung der vorstehend
beschriebenen Dispersionen und Mikrokapseln her.
Fester BestandteilAnteil
2,5-Diisobutoxycarbonyl-3,6-dibrom-1,4-benzochinon 1,5
4,4′-Bis-(N-methyl-N-benzylamino)-4′′-dimethylaminotriphenylmethan 0,7
Diethylmaleat einschließende Mikrokapseln 20
Weizenstärkegranulate 20
Talk 37,8
Polyvinylalkohol 20
insgesamt100
Unter Verwendung eines Mayer-Stabbeschichters wurde diese
wäßrige Überzugsflüssigkeit auf eine Seite eines
Basispapiers mit einem Flächengewicht von 70 g/m² derart
aufgebracht, daß ein trockenes Überzugsgewicht von 8 g/m²
erhalten wurde, und dann getrocknet. Hierauf wurde
eine Schutzüberzugsschicht ausgebildet, indem man eine
wäßrige Natriumalginatlösung derart aufbrachte, daß man
ein Überzugstrockengewicht von 1 g/m² erhielt. Weiterhin wurde
ein Polyacrylat-Emulsionshaftmittel auf die andere Seite
des Basispapiers aufgebracht, worauf Releasepapier aufgebracht
wurde, um eine Indikatorfolie zu erhalten.
Diese Indikatorfolie wurde in Etiketts mit den Maßen
3 cm×3 cm geschnitten. Diese Etiketts wurden auf Packungen
von gefrorenen Nahrungsmitteln befestigt und bei
-50°C Druck ausgesetzt, um die Mikrokapseln teilweise
zu brechen. Die bei -10°C oder darunter aufbewahrten
Etiketts zeigten keine Neigung zu einer Farbentwicklung.
Demgegenüber entwickelte die gebrochene Mikrokapseln
enthaltende Fläche der Etiketts, die bei höheren Temperaturen
als dem Schmelzpunkt (-9°C) des Diethylmaleats aufbewahrt
wurden, allmählich eine blaue Farbe.
Unter Verwendung von Bis-(1-ethyl-2-methylindol-3-yl)-
4′-ethoxyphenylmethan als Methinfarbstoffvorläufer wurde eine
wäßrige Dispersion durch Naßvermahlung der folgenden Bestandteile
in einem Attritor hergestellt.
g
Methinfarbstoffvorläufer10
Triethanolamin 1
Diethylentriaminpentaessigsäure-natriumsalz 0,2
10%ige wäßrige Polyvinylalkohollösung20
Wasser18,8
insgesamt50
Unter Verwendung von 2,5-Di-(p-methylbenzoyl)-1,4-benzochinon
als Benzochinonderivat wurde eine wäßrige Dispersion
gemäß Beispiel 1 hergestellt.
Außerdem wurden Mikrokapseln gemäß Beispiel 1 hergestellt,
wobei jedoch Dimethyladipat (mit einem Schmelzpunkt von
8°C) hierin eingeschlossen wurde.
Man stellte eine wäßrige Überzugsflüssigkeit mit der
folgenden Zusammensetzung her, indem man die vorstehend
beschriebenen Dispersionen und Mikrokapseln verwendete.
Fester BestandteilAnteil
2,5-Di-(p-methylbenzoyl)-1,4-benzochinon 5,0
Bis-(1-ethyl-2-methylindol-3-yl)-4′-ethoxyphenylmethan 2,0
Dimethyladipat einschließende Mikrokapseln 25
Harnstoff-Formaldehydharz-Füllstoff 15
Weizenstärketeilchen 10
Polyvinylalkohol 15
Calciumcarbonat 28
insgesamt100
Unter Verwendung eines Mayer-Stabbeschichters wurde diese
wäßrige Überzugsflüssigkeit auf eine Seite eines
Basispapiers mit einem Flächengewicht von 50 g/m² derart
aufgebracht, daß man ein trockenes Überzugsgewicht
von 6 g/m² erhielt, und dann unter Bildung einer Farbentwicklungsschicht
getrocknet. Hierauf wurde eine
Schutzschicht ausgebildet, indem man eine 1gew.-%ige
wäßrige Gelatinelösung aufbrachte und dann trocknete.
Weiterhin wurde ein Polyacrylemulsionshaftmittel auf
die andere Seite des Basispapiers aufgebracht, worauf
man Releasepapier aufbrachte, um Indikatoretiketts zu
erhalten.
Diese Etiketts wurden an Behältnissen befestigt und
während der Lagerung bei 4°C Druck ausgesetzt, um die
Mikrokapseln teilweise zu brechen. Das bei 4°C aufbewahrte
Etikett zeigte selbst nach einer langen Zeitdauer
keine Neigung zu einer Farbentwicklung. Demgegenüber
entwickelte der dem Druck ausgesetzte Bereich
des bei +8°C aufbewahrten Etiketts allmählich im Verlauf
der Zeit eine rötlichgelbe Farbe und erreichte
innerhalb von 15 h eine Sättigungsdichte einer ausgeprägten
rötlichgelben Farbe.
Unter Verwendung von a,α,α ′,α ′-Tetrakis-(p-dimethylami
nophenyl)-p-xylol als Methinfarbstoffvorläufer stellte man eine
wäßrige Dispersion durch Vermahlung der folgenden Bestandteile
in einer Sandmühle her.
g
Methinfarbstoffvorläufer10
10%ige Methylcellulose20
Wasser20
insgesamt50
Man stellte zwei 20%ige wäßrige Überzugsflüssigkeiten
(a) und (b) mit den folgenden Zusammensetzungen her,
indem man die vorstehend beschriebene Dispersion verwendete.
(a) Fester BestandteilAnteil
Ethylmyristat einschließende Mikrokapseln 55
Weizenstärke 40
Hydroxyethylstärke (als 20%ige wäßrige Lösung) 5
insgesamt100
(b) Fester BestandteilAnteil
α,α,α ′,α ′-Tetrakis-(p-dimethylaminophenyl)-p-xylol 4
2,5-Diisobutoxycarbonyl-3-6-di-(p-tolylsulfonyl)-1,4-benzochinon 7
Kaolin 59
Polyvinylalkohol 20
insgesamt100
Die wäßrige Überzugsflüssigkeit (b) wurde auf eine Seite
eines Basispapiers mit einem Flächengewicht von 50 g/m²
derart aufgebracht, daß man ein Trockenüberzugswicht
von 4 g/m² erhielt, und dann getrocknet. Hierauf wurde
die wäßrige Überzugsflüssigkeit (a) derart aufgebracht,
um ein Trockenüberzugsgewicht von 4 g/m² zu erhalten,
und dann getrocknet. Weiterhin wurde ein Polyacrylat-Emulsionshaftmittel
auf die andere Seite des Basispapiers
aufgebracht, worauf man Releasepapier aufbrachte,
um ein Indikatoretikett zu erhalten.
Diese Etiketts wurden in der gleichen Weise wie in Beispiel
1 untersucht. Bei einer Aufbewahrung bei +10°C
oder darüber entwickelten sie allmählich eine grüne Farbe.
Als Methinfarbstoff verwendetes 4,4′,4′′-Tris-(N-dime
thylamino)-triphenylmethan (LCV) löste man in Methylmyristat
in einer Konzentration von 1 Gew.-%. Unter Verwendung
des in Beispiel 1 beschriebenen Verfahrens wurde diesen
Methinfarbstoffvorläufer enthaltendes Methylmyristat in
einer Melaminharz-Membran mikroeingekapselt.
Eine wäßrige Überzugsflüssigkeit (a) der folgenden Zusammensetzung
wurde unter Verwendung der so erhaltenen Mikrokapseln
hergestellt.
(a) Fester BestandteilAnteil
LCV enthaltendes Methylmyristat einschließende
Mikrokapseln 60
Weizenstärkegranulate 35
mit Harnstoff und Phosphat behandelte
Stärke (als 20%ige wäßrige Lösung) 5
Stearyltrimethylammoniumchlorid 1
insgesamt101
Es wurde eine andere wäßrige Überzugsflüssigkeit (b) der
folgenden Zusammensetzung hergestellt.
(b) Fester BestandteilAnteil
2,5-Diethoxycarbonyl-3,6-di(p-tolylsulfonyl)-1,4-benzochinon 5
ausgefälltes Calciumcarbonat50
lösungsmittelbeständiges Additiv20
Polyvinylalkohol20
insgesamt95
Die wäßrige Überzugsflüssigkeit (b) wurde auf eine Seite
von Qualitätspapier mit einem Flächengewicht von 50 g/m²
derart aufgebracht, um ein trockenes Überzugsgewicht
von 7 g/m² zu erhalten, und dann getrocknet. Weiterhin
wurde die wäßrige Überzugsflüssigkeit (a) auf die andere
Seite hiervon aufgebracht, um ein Trockenüberzugsgewicht
von 10 g/m² zu ergeben, und dann getrocknet. Hiernach
wurde Releasepapier mit einer Acrylharzhaftschicht
(40 µm Dicke) auf die Mikrokapselseite des überzogenen
Papiers laminiert.
Die entstandene Folie wurde in der gleichen Weise wie
in Beispiel 1 getestet. Die bei Temperaturen bis zu
+10°C aufbewahrten Etiketts zeigten selbst nach einer
langen Zeitdauer keine Neigung zu einer Farbentwicklung.
Demgegenüber begann die gebrochene Mikrokapseln enthaltende
Fläche des bei +12°C aufbewahrten Etiketts nach
einer Stunde allmählich eine blaue Farbe zu entwickeln
und erreichte innerhalb 10 h eine Sättigungsdichte.
Unter Verwendung der in Beispiel 7 beschriebenen, wäßrigen
Überzugsflüssigkeiten wurde in der folgenden Weise
eine Temperaturkontrollfolie hergestellt.
Die wäßrige Überzugsflüssigkeit (a) wurde auf die Oberfläche
eines synthetischen Papiers auf Filmbasis mit einer
Dicke von 80 µm aufgebracht,
um ein Trockenüberzugsgewicht von
6 g/m² zu ergeben. Hierauf wurde eine 10%ige wäßrige
Lösung eines teilweise verseiften Polyvinylalkohols
aufgebracht, um
ein Trockenüberzugsgewicht von 4 g/m² zu ergeben. Weiterhin
wurde hierauf die wäßrige Überzugsflüssigkeit (b)
aufgebracht, um ein Trockenüberzugsgewicht von 5 g/m²
zu ergeben, und dann getrocknet, um eine Temperaturkontrollfolie
zu erhalten. Diese Folie wurde auf im Handel
erhältliches, mit Haftmittel beschichtetes Releasepapier
laminiert.
Die entstandene Folie wurde gemäß Beispiel 1 untersucht.
Die bei einer Temperatur bis zu +10°C aufbewahrten Etiketts
zeigten keine Neigung zu einer Farbentwicklung.
Demgegenüber entwickelte die gebrochene Mikrokapseln
enthaltende Fläche der bei 12°C und darüber aufbewahrten
Etiketts allmählich eine blaue Farbe. Das bei +15°C
aufbewahrte Etikett erreichte in etwa 3 h eine Sättigungsdichte.
Man stellte eine Indikatorfolie für den Temperaturverlauf
für Niedrigtemperatur-Betrieb gemäß Beispiel 2 her,
wobei man jedoch in die Mikrokapseln Tributylcitrat
einschloß.
Die entstandene Folie wurde gemäß Beispiel 1 untersucht.
Die bei -18°C oder darunter aufbewahrten Etiketts zeigten
selbst nach einer langen Zeitdauer keine Neigung zu
einer Farbentwicklung. Demgegenüber begann das bei -13°C
aufbewahrte Etikett allmählich nach 2 h eine grüne Farbe
zu entwickeln und erreichte in etwa 24 h eine Sättigungsdichte.
Die Folie dieses Beispiels ist bei der Kontrolle des
Verlaufs der Lagerungstemperatur von gefrorenen Nahrungsmitteln
verwendbar.
4,4′-Bis-(N,N-dimethylamino)-4′′-(N-methyl-N-benzyl
amino)-triphenylmethan wurde in Methylnonylketon in einer
Konzentration von 1 Gew.-% gelöst. Unter Anwendung
des in Beispiel 1 beschriebenen Verfahrens wurde dieses
den Methinfarbstoff enthaltende Methylnonylketon in
einer Melaminharz-Membran mikroeingekapselt.
Man stellte eine 20gew.-%ige wäßrige Überzugsflüssigkeit
(a) mit der folgenden Zusammensetzung unter Verwendung
der so erhaltenen Mikrokapseln her.
(a) Fester BestandteilAnteil
Mikrokapseln, die das den Methinfarbstoffvorläufer
enthaltende Methylnonylketon
einschließen 60 Celluloseflocken 35 oxidierte Stärke (als 20%ige wäßrige Lösung) 5 Triethanolamin 5 insgesamt105
einschließen 60 Celluloseflocken 35 oxidierte Stärke (als 20%ige wäßrige Lösung) 5 Triethanolamin 5 insgesamt105
Eine weitere 30gew.-%ige wäßrige Überzugsflüssigkeit (b)
der folgenden Zusammensetzung wurde unter Verwendung
eines anorganischen, oxidierenden Materials hergestellt.
(b) Fester BestandteilAnteil
aktivierter Ton100
oxidierte Stärke (als 20%ige wäßrige Lösung) 15
SBR-Latex 5
insgesamt120
(die entstandene Dispersion wurde mit wäßriger NaOH
auf pH 10,5 eingestellt)
Die wäßrige Überzugsflüssigkeit (a) wurde auf eine Seite
von Qualitätspapier mit einem Flächengewicht von
50 g/m² derart aufgebracht, um ein Trockenüberzugsgewicht
von 7 g/m² zu erhalten, und dann getrocknet. Hierauf wurde
eine Abstandsschicht ausgebildet, indem man eine Mischung
eines MSBR-Methacrylat-Copolymeren und teilweise
verseiftem Polyvinylalkohol derart aufbrachte, daß man
ein Trockenüberzugsgewicht von 3 g/m² erhielt. Weiterhin
wurde hierauf die wäßrige Überzugsflüssigkeit (b)
derart aufgebracht, daß man ein Trockenüberzugsgewicht
von 8 g/m² erhielt, und dann getrocknet. Hiernach wurde
Releasepapier mit einer Haftschicht auf die andere Seite
des holzfreien Papiers laminiert, um eine Kontrollfolie
für den Temperaturverlauf zu erhalten.
Diese Folie wurde in Etiketts geschnitten. Diese Etiketts
wurden mit einem Markierstift Druck ausgesetzt und an
gekühlten Nahrungsmitteln, die bei +2°, +4°, +6° und +8°C
aufbewahrt wurden, befestigt. Die Etiketts auf den bei
6°C oder darüber aufbewahrten Nahrungsmitteln entwickelten
allmählich in Übereinstimmung mit der durch Druck erzeugten
Markierung eine bläulich-purpurne Farbe und erreichten
innerhalb 48 h eine Sättigungsdichte. Demgegenüber
zeigten die Etiketts auf bei +2° oder +4°C aufbewahrten
Nahrungsmitteln selbst nach 48 h keine Farbentwicklung.
Sie entwickeln jedoch eine bläulich-purpurne
Farbe, wenn sie Raumtemperatur (18°C) ausgesetzt werden.
Man stellte eine wäßrige Überzugsflüssigkeit (a) und wäßrige
Tiefdruck- bzw. Gravürefarben (b) bis (d) mit den folgenden
Zusammensetzungen her.
Fester BestandteilAnteil
2,5-Di-n-octoxycarbonyl-3,6-di(p-tolylsulfonyl-1,4-benzochinon
(zuvor naßvermahlen) 5
ausgefälltes Calciumcarbonat50
Polyvinylalkohol10
insgesamt65
Fester BestandteilAnteil
Mikrokapselpulver (¹) 20
modifiziertes Vinylacetat-Derivat 50
Dioctylphosphat-monoethanolaminsalz 25
Weizenstärke 20
Methylalkohol150
insgesamt265
(¹) Dieses Mikrokapselpulver wurde hergestellt,
indem man einen Methinfarbstoffvorläufer in einer hydrophoben,
organischen Verbindung löste, die den Methinfarbstoffvorläufer
enthaltende, hydrophobe, organische Verbindung in eine
Melaminharz-Membran nach dem üblichen Verfahren mikroeinkapselte
und dann die entstandenen Mikrokapseln mit
einem Sprühtrockner vom Zentrifugalzerstäuber-Typ trocknete.
Der Inhalt der in den wäßrigen Farben (b)-(d) verwendeten
Mikrokapseln war:
- (b) Methylmyristat mit 1 Gew.-% hierin gelöstem 4,4′,4′′-Tris-(dimethylamino)-triphenylmethan;
- (c) Ethylmyristat mit 1 Gew.-% hierin gelöstem 4,4′-Bis-(dimethylamino)-3′′-methyl-4′′-ethoxytriphenylmethan; und
- (d) 1-Ethoxynaphthalin mit 1 Gew.-% hierin gelöstem Bis-(1-methyl-2-ethylindol-3-yl)-4′-dimethyl aminophenylmethan.
Unter Verwendung eines Stabbeschichters wurde die wäßrige
Überzugsflüssigkeit (a) auf eine Oberfläche eines
synthetischen Papiers auf Polypropylen-Basis
derart aufgebracht, daß man ein
Trockenüberzugsgewicht von 5 g/m² erhielt, und dann getrocknet.
Hierauf wurde eine Überzugsschicht ausgebildet,
indem man eine 10%ige wäßrige Lösung von modifiziertem
Polyvinylalkohol
derart aufbrachte, daß man ein Trockenüberzugsgewicht
von 3 g/m² erhielt.
Unter Verwendung einer Formdruckmaschine wurden unter Abscheidung
der wäßrigen Farben (b)-(d) in einer Menge von
5 g/m² Muster auf den Flächen des beschichteten Papiers
aufgedruckt, die aneinandergrenzten, jedoch nicht überlappten.
Vier derartige Indikatorfolien für die Temperaturkontrolle
wurden bei -2°C Druck ausgesetzt, um die Mikrokapseln
teilweise zu brechen, und dann 6 h unter Temperaturbedingungen
von -2°, +5°, +10° bzw. +13°C aufbewahrt.
Die bei -2°C aufbewahrte Folie zeigte keine Neigung zu
einer Farbentwicklung. Bei der bei +5°C aufbewahrten
Folie entwickelte das mit dem wäßrigen Farbvorläufer (d) aufgedruckte
Muster eine rote Farbe, jedoch zeigten die anderen
Muster keine Farbentwicklung. Bei der bei +10°C
aufbewahrten Folie entwickelte das mit dem wäßrigen Farbvorläufer
(d) aufgedruckte Muster eine rote Farbe, das mit dem
wäßrigen Farbvorläufer (c) aufgedruckte Muster entwickelte
eine grüne Farbe, jedoch das mit dem wäßrigen Farbvorläufer (b)
aufgedruckte Muster zeigte keine Farbentwicklung. Bei
der bei +13°C aufbewahrten Folie entwickelte das mit dem wäßrigen
Farbvorläufer (d) aufgedruckte Muster eine rote
Farbe, das mit dem wäßrigen Farbvorläufer (c) aufgedruckte Muster
entwickelte eine grüne Farbe, und das mit dem wäßrigen
Farbvorläufer (b) aufgedruckte Muster entwickelte eine blaue
Farbe.
Die Temperaturindikatorfolie dieses Beispiels ist bei
der Überwachung des Lagerungstemperaturbereichs von
Artikeln verwendbar.
Claims (4)
1. Indikatoreinheit für die Temperaturkontrolle, umfassend
ein Substrat, das hierauf aufgebracht (a) ein Lösungsmittel,
(b) eine farbanzeigende Substanz und (c) eine eine Farbentwicklungsreaktion
herbeiführende Substanz enthält, dadurch
gekennzeichnet, daß (a) das Lösungsmittel eine hydrophobe
organische Verbindung mit einem beliebig gewählten Schmelzpunkt
ist,
(b) die farbentwickelnde Substanz ein Methinfarbstoffvorläufer
ist und
(c) die die Farbentwicklungsreaktion herbeiführende Substanz
ein oxidierendes Material ist, wobei die Anzeige einer eine
vorherbestimmte Temperatur überschreitenden anormalen
Temperatur auf einer irreversiblen Farbentwicklungsreaktion
zwischen dem Vorläufer und dem oxidierenden Material durch
Kontakt des Vorläufers und des oxidierenden Materials beruht,
wobei dieser Kontakt durch Schmelzen der hydrophoben organischen
Verbindung und Herausdiffundieren aus den Kapseln bei dieser
anomalen Temperatur zustande kommt, wobei entweder die Substanz
(a) oder die Substanzen (a) und (b) oder (a) und (c)
mikroeingekapselt sind.
2. Indikatoreinheit für die Temperaturkontrolle gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Methinfarbstoffvorläufer die
allgemeine Formel
besitzt, worin X, Y und Z unsubstituierte oder substituierte
Phenylgruppen, unsubstituierte oder substituierte Naphthylgruppen,
unsubstituierte oder substituierte β-Styrylgruppen
oder unsubstituierte oder substituierte, aromatische, heterocyclische
Ringreste sind, die X-, Y- und Z-Reste gleich oder
verschieden sein können und zwei der X-, Y- und Z-Reste unter
Bildung eines Rings kombiniert sein können.
3. Indikatoreinheit für die Temperaturkontrolle gemäß
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das oxidierende
Material ein Benzochinonderivat mit zumindest einer elektronenanziehenden
Substituentengruppe ist.
4. Indikatoreinheit für die Temperaturkontrolle gemäß
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das oxidierende
Material ein anorganisches Material mit Oxidationsvermögen ist.
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