DE348165C

DE348165C - Verfahren zur Darstellung von Schuhcreme und Bohnermasse

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Publication number: DE348165C
Application number: DE1921348165D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1921-03-20
Filing date: 1921-03-20
Publication date: 1922-01-31

Description

Verfahren zur Darstellung von Schuhcreme und Bohnermasse. Schuhcreme und Bohnermassen sind entweder Lösungen von Wachsarten, Ceresin oder Paraffin in Lösungsölen oder durch Verseifung mit Alkali gewonnene Wachsemulsionen in Wasser. Beide Sorten haben selbst bei Verarbeitung von besten Rohstoffen ihre Nachteile, bei Verwendung von rohem Montanwachs zeigen sich diese in noch erheblicherem Maße.
Die Olereme leiden darunter, daß sie mit den Lösungsölen, nie den Verband eingehen, bei dem man wirklich von einer Bindung der Öle mit den Wachsen sprechen könnte; die Wassercreme darunter, daß die verseiften Wachse in ihren Emulsionen in der Bindung des Wassers Mängel aufweisen und auch zugleich bei der Anwendung in der geringen Widerstandsfähigkeit gegen Nässe.
Es wurde nun gefunden, daß, wenn man die zur Verwendung gelangenden Wachse zuvor einer Behandlung mit konzentrierter Schwefelsäure zur Sulfurierung unterwirft, man in den sulfurierten Wachsen Stoffe erhält, die diese Nachteile bei weitem nicht zeigen und außerdem noch durch erhöhte Glanzwirkung Vorzüge bieten, auch speziell unser inländisches Wachs, das Montanwachs, Eigenschaften erhält, die in dieser Hinsicht oft teure Auslandswachse übertreffen. Durch die Behandlung mit Schwefelsäure werden die in den Wachsen vorhandenen Wachs- und Harzsäuren sulfuriert. Sie erhalten dadurch in Ollösungen einen weichen, salbenartigen Griff; mit Kali, gebunden in Wasser, eine erhöhte Emulgierbarkeit ; ist doch bereits sulfuriertes Wachs fähig, das drei- bis vierfache Wasser aufzunehmen. Verwendet man als Lösungsöl Terpentinöl, so geht eine direkte Anlagerung ein, da die Terpene fähig sind, sich mit der HS03 Gruppe zu binden.
Außerdem haben die sulfurierten Wachse auf das Leder eine ganz besonders günstige Einwirkung, sie besitzen gerbstöffartigen Charakter, und liefern somit außer der Nahrung auch den nötigen Gerbstoffersatz. Bei den Wassercremen, die mit sulfurierten Wachsen hergestellt sind, fällt es besonders auf, daß sie direkt gierig vom Leder aufgesaugt werden, auch gehen sie infolge ihres Gerbstoffcharakters Bindung mit der Lederfaser ein und bilden einen Schutz gegen Nässe, da sie nicht so leicht wieder entfernt werden können wie nichtsulfurierte. Noch zu bemerken sei, daß sulfurierte Wachse die Farbstoffe besonders tief zu lösen verxnözen. Beispiel. In io kg geschmolzenem Montanwachs werden 1,5 kg konzentrierte Schwefelsäure unter Umrühren eingetragen, wobei zu beachten ist, daß die Temperatur nicht über 9o ° steigt. Nach der Sulfurierung wird das Wachs von der nichtgebundenen Schwefelsäure durch Auswaschen oder Extraktion gereinigt. a. Olcreme. 25 kg sulfuriertes Montanwachs sowie 15 kg Paraffin 50' werden zusam en geschmolzen, 3 kg ölgelöstes Nigrosin zugefügt und bei 7o° C 7o kg Terpentinöl eingegossen. b. Verseifte Creme.
15 kg sulfuriertes Montanwachs sowie 3 kg Colophonium werden zusammen geschmolzen und in diese Schmelzung -eine warme Lösung von 5 kg Pottasche in 3o kg,Wasser unter Umrühren eingegossen. Es wird leicht erhitzt, bis die Verseifung vollendet ist. Hierauf werden weitere 3o kg heißes Wasser, in dem a kg wasserlösliches Nigrosin gelöst sind, zugegeben.

Claims

PATENT-ANSPRÜCFI: Verfahren zur Herstellung von Schuhcremen und Bohnermasse, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Verwendung gelangenden Wachse und wachsartigen Produkte mit konzentrierter Schwefelsäure einer Sulfurierung unterworfen werden.