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Schutzvorrichtung für Gurtbecherwerke. Bei Gurtbecherwerken entsteht
bei schauzendem Becherwerk, nämlich bei in dem stillgehaltenen Gurt schleifender
Gurtscheibe, durch die Reibung eine so starke Erhitzung, daß der Gurt häufig in
Brand gerät. Bei leicht brennbarem Fördergut, wie z. B. in Mühlen, werden dadurch
leicht umfangreiche Brände verursacht. Da sich der Kopf der in einem Gebäude untergebrachten
Gurtbecherwerke meistens an hoch gelegenen Stellen, gewöhnlich unter dem Dache des
Gebäudes befindet, und da das Gleiten der Gurtscheibe bzw. das Feststehen des Gurtes
in dem geschlossenen Becherwerksgehäuse von außen nicht festgestellt werden kann,
werden solche Brände häufig erst dann bemerkt, wenn sie einen gefährlichen Umfang
angenommen haben.
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Bei einer bekannten Vorrichtung, die diesen Übelstand zu beseitigen
sucht, besteht die Gurtscheibe des Becherwerkskopfes aus zwei starr miteinander
verbundenen Hälften, zwischen denen sich eine Losscheibe befindet, die bei einem
Gleiten des Gurtes auf den Gurtscheibenhälften allein weitergedreht wird. Infolge
dieser Weiterdrehung der Losscheibe bei stillstehenden Gurtscheibenhälften wird
mittels Zahnräderanordnung und einer Kurvenschlitzführung die Achsialverschiebung
einer auf der Nabe einer der Gurtscheibenhälften verschiebbaren und drehbaren Scheibe
herbeigeführt und dadurch eine Signalvorrichtung oder - eine Abstellvorrichtung
in Tätigkeit gesetzt. Diese Vorrichtung ist unzuverlässig in der Wirkung, weil ihre
vielen Teile der Verstaubung sehr ausgesetzt sind.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung ist. bedeutend einfacher, und
ihre wenigen Teile sind außerhalb der Gurtscheibe des Becherwerkskopfes ' angeordnet,
so daß sie durch Verstaubung in ihrer Wirkung nicht behindert werden können.
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Gemäß der Erfindung sind auf der Welle einer außerhalb der Gurtscheibe
des Becherwerks angeordneten, an dem Gurt anliegenden Laufrolle eine feste und eine
lose Scheibe vorgesehen. Diese wird durch die Gurtscheibe mit einer Umfangsgeschwindigkeit
gedreht, welche der normalen Geschwindigkeit des Gurtes bzw. der Umfangsgeschwindigkeit
der festen Scheibe der Laufrolle entspricht. Bei
gleitender Gurtscheibe
findet eine Relativbewegung zwischen den beiden Scheiben statt, und dadurch wird
mit Hilfe eines Mitnehmers in der einen Scheibe und eines Stellorgans in der anderen
Scheibe das Stellorgan so bewegt, daß es eine Signalvorrichtung oder eine Abstellvorrichtung
des Gurtbecherwerks in Wirksamkeit setzt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindurg veranschaulichen die Abb. z
bis q. der Zeichnung; die dargestellte Vorrichtung bewirkt bei stillstehendem Gurt
eine Unterbrechung des Becerwerksantriebes.
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Unterhalb der im Becherwerkskopf befindlichen Gurtscheibe
a ist eine Laufrolle b o-tsfest gelagert, die mit ihrer Umfläche an
der Innenfläche des Bechergurtes c anliegt, so daß sie durch dessen Bewegung in
Umdrehung versetzt wird (Abb. x). Die Laufrolle b sitzt fest auf der Welle d, auf
deren aus den Becherwerksgehäuse herausgeführten Ende eine Scheibe e befestigt ist.
Aus deren Rand ragt beweglich eine Stange f heraus, die an einem drehbar auf der
Nabe g der Scheibe e (Abb. 3) sitzenden Gabelarm k angelenkt ist. Durch eine die
Stange f umschließende Schraubenfeder i wird der Gabelarm k gegen einen an der Scheibe
e sitzenden Anschlagstift k angelegt, wobei die Stange f nur wenig über den Rand
der Scheibe e herausragt.
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Neben der Scheibe e ist auf der Welle d eine Kettenscheibe l frei
drehbar angeordnet, die zweckmäßig auf einer an der Welle befestigten und mit einem
Bund m versehenen Büchse läuft (Abb. a). Im Innern der Kettenscheibe L ist
ein Knaggen n (Abb. q.) vorgesehen, der den Gabelhebel h an dessen dem Anschlagstift
k zugewendeter Seite hinterfassen kann. Ein zweiter Knaggen ist in der Kettenscheibe
l zum Zwecke des Massenausgleiches vorgesehen. An der nach außenverlängerten Welle
o der Gurtscheibe a ist ein Kettenrad P befestigt, das mittels einer Kette q die
Kettenscheibe l mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit dreht, wie die Scheibe e durch
den Gurt c gedreht wird.
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Wenn nun der Gurt c sich entsprechend der Drehzahl der Gurtscheibe
a bewegt, dreht sich die Scheibe e mit der gleichen Geschwindigkeit wie die Kettenscheibe
L; zwischen den beiden Scheiben e und l findet also keine Relativbewegung statt.
Sobald aber der Gurt c sich langsamer als die Gurtscheibe a bewegt oder zum Stillstand
kommt, und demnach die Gurtscheibe a schleift findet eine Verzögerung der Geschwindigkeit
oder gar ein Stillstand der Scheibe e statt. Infolgedessen drückt der Knaggen n
der Kettenscheibe L infolge der unverändert weiter erfolgenden Drehung der
Gsrtscheibe a und damit der Kettenscheibe L
den Gabelarm k in der Scheibe
e von dem Anschlagstift k ab, so daß die Stange f weiter aus dem Rand
der Scheibe e heraustritt. Zugleich bewirkt der Knaggen n eine Weberdrehung der
Scheibe e. Die weiter als bisher aus der Scheibe e herausragende Stange f kann eine
Signalvorrichtung in Tätigkeit setzen, beispielsweise eine Stromschlußvorrichtung
für eine elektrische Klingel bewegen.
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Damit durch die beschriebene Vorrichtung beim Gleiten der Gurtscheibe
a auf dem Becherwerksgurt der Antrieb der Gurtscheibe unterbrochen werden kann,
ist an dem Becherwerksgehäuse ein doppelarmiger Hebel r um den Zapfen s drehbar
angeordnet, dessen Einer Arm mittels eines Hakens die Nase einer Scheibe t hinterfaßt.
Dies? ist mit einem Gewichtshebel u versehen und sitzt fest auf einer Welle
v, auf der ein Hebel w befestigt ist, dessen freies Ende an den Riemenausrücker
x angreift.
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Sobald nun die Stange f infolge Gleitens der Gurtscheibe a auf dem
Becherwerksgurt aus der Scheibe e weiter heraustritt, trifft sie -gegen den einen
Arm des Hebels r und bewegt diesen so, daß er die Nase der Scheibe t freigibt. Der
Gewichtshebel u bewirkt nun eine Drehung des Hebels w, der den Riemenausrücker x
so verschiebt, daß der Antriebsriemen auf die Losscheibe geschoben wird.
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Natürlich kann außer der Einrichtung zum selbsttätigen Stillstellen
des Becherwerks auch eine durch die Stange f beeinflußte Signalvorrichtung vorhanden
sein.