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Stoffzuschneidemaschine. Die Erfindung betrifft eine Stoffzuschneidemaschine,
die sich von schon bekannten Maschinen dadurch unterscheidet, daß eine .durch die
Maschine sich bewegende Stoffbahn von einem oder zwei Schneidköpfen zerteilt wird,
und daß diese Schneidköpfe durch auf einem hin und !her gehenden Tisch befestigte
Muster der gewünschten Schnittkurve entsprechend geführt werden. Nach :der Erfindung
sind zum selbsttätigen Arbeiten der Maschine weitere Vorrichtungen notwendig, die
in den Ansprüchen näher bezeichnet sind.
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Die neue Maschine ist auf den Zeichnungen beispielsweise dargestellt,
und es ist: Abb. i eine Ansicht von vorn, Abb.2 eine Ansicht von oben, Abb. 3 eine
Ansicht von der rechten Seite, teilweise im Schnitt, Abb. 4. eine Ansicht vfln hinten
unter Fortlassung des Mustertisches und des Antriebsmotors, Abb.5 der Zugwalzenantrieb
im Schnitt durch :die rechtsseitigen Walzen, von der rechten Seite der Maschine
gesehen, Abb.6 eine Ansicht von vorn zu Abb. 5 nach Wegnahme der Deckplatte, Abb.7
eine Ansicht von oben auf das Onerschneidemesser, Abb.8 ein Schnitt durch :die Walzen
und das Querschneidemesser mit einer Ansicht eines Formschneidkopfes, von vorn gesehen,
Abb.9 eine Ansicht von der linken Seite auf einen Formschneidkopf, Abb. io ein Schnitt
durch die Mittellinien der Wellen des Formschneidkopfes, von der linken` Seite gesehen,
Abb. i i eine Ansicht des Mustertisches, von der hinteren Seite der Maschine gesehen,
Abb. 12 ein Schnitt durch die Antriebswelle des Mustertisches nach Abb. i i, von
der linken Seite der Maschine ,gesehen, Abb. 13 eine Ansicht des Mustertisches von
oben nach Abb. i i und 12, teilweise im Schnitt.
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Die Hauptwelle i wird durch Kegelräder :2 und 3 von einem Elektromotor
q. oder -durch eine dort angebrachte Riemenscheibe angetrieben (Abb. 3). Die Welle
i ist in einem Gehäuse gelagert, das aus mehreren Teilen besteht, dem Stapeltischträger
5, dem Mustertischträger 6, dem Zwischenstück 7 und dem Kopfstück B. Die Tischträger
5 und 6, die auf ihnen befestigten Tische und ihre Antriebe sind vollständig gleich,
und gleiche Teile sind mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet; zur Unterscheidung
jedoch sind die entsprechenden Teile,des Stapeltisches mit einem Weiserstück versehen.
Es wird daher für die Beschreibung genügen, den Mustertisch näher zu erklären.
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Die Tischträger 5 .und 6 sind durch Schrauben 9 am Hauptrahmen io
befestigt. Durch Schrauben i i werden die Teile des Gehäuses 5 und 7 sowie 6 und
8 miteinander verbunden. Der Teil 6 paßt in den Teil ? und wird durch eine Setzschraube
12 gehalten. Die Brille 13 dichtet auf der Welle des Motors 4. das Gehäuse ab und
nimmt bleichzeitig den Schub des Kegelrades 3 auf. Die Tischantriebschnecken 14
und 1q' sind auf der Hauptwelle i befestigt und treiben durch Schneckenräder i5'
und 15' die Tischwellen 16
und 16' (Abb. 3 und 4). Das Kegelrad
17 treibt durch das Kegelrad 18 die Schneidkopfwelle i9. Die Kugelstützlager 2o
nehmen etwaigen Endschub auf. Die Rohrzwischenstücke 2i und 22 halten die Zahnräder
und Stützlager in richtigem Abstand: Auf der Mustertischwelle 16 neben dem Schneckenrad
15 ist ein Zahnrad z3 befestigt, welches mit einem Zahnrad 24 im Eingriff steht,
durch welches die Welle 25 angetrieben wird (Abb.3 und 4).
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Die Welle z5 ist am vorderen Ende vierkantig abgesetzt, und eine Buchse
26 ist verschiebbar darauf angeordnet (Abb.5). Ihr eines Ende ist als Zahnkupplung
ausgebildet und kommt beim Verschieben nach hinten mit ähnlichen Zähnen der Buchse
27 in Eingriff. Die letztere ist mit ihrem anderen Ende in der unteren festen, rohrförmigen
Zugwalze 28 starr .befestigt. Im mittleren Teil ist die Buchse 27 als Zahnrad ausgebildet
und steht mit dem Zahnrad 29 im Eingriff. Dieses treibt das große Zahnrad 3o, mit
dem drei weitere Zahnräder 31, 32 und 33 im Eingriff sich befinden (Abb. 6). Das
Zahnrad 31 treibt ein Zahnrad 34 an, welches auf einend Absatz der oberen festen
Zugwalze 35 durch einen Stift gehalten wird. Die Zahnräd°r 32 und 33 treiben die
mittels der Hebel 36 pendelnd um die Drehachse des Zahnrades 30 gelagerten
beiden losen Zugwalzen 37 an, welche durch Federn 38 gegen die festen Zugwalzen
28 und 35 gehalten werden. Am andern Ende sind .die losen Zugwalzen in ähnlicher
Weise gelagert, und dort sind gleiche Teile mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet
(Abb.4).
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Diese Anordnung ergibt eine gleichmäßige Zugwirkung der Walzen auch
bei verschiedener Dicke des durchlaufenden Materials.
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In einem Getriebekasten 39 mit Deckplatte 40 (Abb. 4 und 5) sind die
Zahnräder 29 bis 34 untergebracht und die -Walzen gelagert. Der Kasten wird .durch
zwei Bolzen 41 geschlossen und .gleichfalls starr mit dem hinteren Walzenlager 42
verbunden gehalten. Dieses ist um die Welle 25 drehbar gelagert (Abb. 3). Die Buchse
27 ist in einem Arin des auf dem Hauptrahmen io aufgeschraubten Bockes 43 drehbar
gelagert. Ein zweiter Arm desselben stützt das verjüngte Ende der Welle 25 (Abb.
5). So kann der ganze Zugwalzenantrieb mit der zwischen den Zugwalzen gehaltenen
Stoffbahn um die untere feste Zugwalze als Achse geschwenkt und der Stoff nach Belieben
in den Pfad der dauernd laufenden Messer des oder -der Formschneidköpfe gebracht
werden (Abb. 8).
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Ein Hebel 44 ist zwischen vier Ohren des Gehäuses 4o angeordnet, und
man kann durch seitlichen Druck auf den Handgriff dieses Hebels den Formschnitt
unterbrechen. Eine Feder ¢5 hält normalerweise den WalzeiiUintrieb -in Sohneidstellung
(punktiert in Abb.8 i. Durch Drehen der exzentrischen Walze .i6 kann er ausgerückt
werden.
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Der Hebel 44 trägt an seinem unteren Ende zwei Rollen 47 (Abb. 5),
die in eine Grube der Buchse 26 passen. DurchVerschieben de; Hebelhandgriffes nach
hinten wird die Buche 27 entkuppelt, und die Walzen «-erden zum Stillstand :gebracht.
Um eine etwaige Bewegung der freien Walzen zu verhindern, it eine Nase 48 am Hebel
44 befestigt, die beim Entkuppeln in Zähne des Wellenendes der festen Oberwalze
35 eingreift. Ein Handraid 49 (Abb. 3) ist auf dem Ende .der Welle z5 befestigt
und ermöglicht das Drehen der Maschine bei stillstehendem Antrieb.
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Die Mustertischwelle 16, die im Tischträger 6 belagert ist, treibt
durch ein Universalgelenk 5o eine hohle Welle 51, auf :deren äußerem Ende ein Zahnrad
52 befestigt ist (Abb. 11, 12 und 13). In der Bohrung dieser Welle befindet sich
eine Feder 53, «-elche einen Druck auf den Bolzen 54 ausübt. Ein Stift 55 gleitet
in Schlitzen :der Welle 51 und ist im Bolzen 54 und den auf der Welle gleitenden
Ringen 56 und 57 befestigt. Die Buchse 58 wird mit ihrer Nase durch die beiden Ringe
drehbar gehalten und ist durch die beiden Stifte 59 starr mit der Hülse 6o verbunden.
Diese hat an entsprechenden Flächen des Trägers 6 seitliche Führung, kann sich aber
nach oben und unten .frei bewegen. Die Stifte 59 werden durch den Druck der Feder
53 in Gruben des Trägers 6 gehalten, wodurch ein sicherer Eingriff des Zahnrades
52 mit den Zahnstangen 61 und 62 erzielt wird. Diese sind an Zahnstangenträgern
63 und 64 befestigt, welche an den Enden des Tisches miteinander und mit dem Tische
durch Platten 65 verbunden sind (Abb. i und 3).
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Um die Bewegungsrichtung des Tisches umzukehren, ist es notwendig,
das Zahnrad von der einen zur andern Zahnstange zu führen. Dies wird erreicht durch
an den Zahnstangen oder ihren Trägern befestigte Umkehrvorrichtungen, von denen
eine am einen Ende des Tisches fest, die andere der Länge des zu schneidenden Kleidungsstückes
entsprechend beweglich angeordnet ist. Wenn eine Umkehrvorrichtung -das Zahnrad
52 erreicht, schiebt die Platte 66, die mit einer Schrägurig versehen ist, den Bolzen
54 und damit die Stifte 59 zurück und entriegelt so die Hülse 6o. Ein Block 67 von
trapezförmigem Querschnitt mit einer Rundung an dem einen Ende regelt die Bewegungsfreiheit
der Hülse 6o, indem er dem Bolzen 54 als Auflager dient. Platte 66 wie Block 67
sind an
der Tragplatte 68 :befestigt, die ihrerseits auf dem Umkehrstück
69 durch Schrauben festaehalten wird. An diesem ist eine Innenverzahnung geschnitten,
die im Halbkreis von einer Zahnstange zur andern führt. Die Zähne sind im oberen
und unteren Teil in einem der jeweiligen Stellung der Zahnradwelle 51 entsprechenden
Winkel :gearbeitet. Die Mittelpunkte der Rundging des Blockes 67 und des Zahnhalbkreises
fallen zusammen. Das -Zahnrad 52 ist breit genug ausgeführt, um sowohl mit den Zahnstangen
wie mit dem Innenzahnrad in Eingriff zu kommen, und es wird sich in der Umkehrvorrichtung
auf dem letzteren abwälzen, bis - es mit der anderen Zahnstange in Eingriff kommt
und diese mit dem Tisch nach der entgegengesetzten Richtung verschiebt. Während
dieser Periode stützt sich der Bolzen 54 gegen die Rundung des Blockes67 un:d sichert
den richtigen Zahneingriff. Beim Verlassen der Umkehrvorrichtung schiebt sich der
Bolzen'54 unter dem Druck der Feder 53 an einer zweiten Schrägung der Platte 66
nach außen, bis die Stifte 59 in die entsprechenden Aussparungen einschnappen. Das
'Zahnrad 52 bleibt jetzt mit dieser Zahnstange in Eingriff, bis sich der Vorgang
in der andern Umkehrvorrichtung wiederholt.
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Einige Stifte 70, welche in die Zahnlücken der Zahnstangen
passen, sichern bei der beweglichen Umkehrvorrichtung das Übereinstimmen der Verzahnung,des
Innenzahnrades 69 mit den Zahnstangen 61 und 62. Zum Festhalten dienen zwei zangenförmige
Klauen 71 und 72, die um den Stift 73 drehbar gelagert sind und mit ihren Nasen
hinter die Zahnstangen greifen. Durch eine Feder 74 «erden sie auseinandergehalten.
An der Tragplatte 68 ist ferner ein Zeiger 75 befestigt, welcher mit einer Teilung
auf dem Rahmen 76 des eigentlichen Tisches das Verstellen auf eine andere Länge
erleichtert.
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Der Tisch wird durch zwei Rollen 77, die von am Tischträger 6 befestigten
Stehbolzen 78 drehbar gehalten weiden, und durch zwei in Lagern 79 an der Tischplatte
8o befestigte Rollen 81 getragen. Die letzteren laufen mit seitlicher .Führung auf
dem am Tischträger 6 befestigten Winkel 82. Die Zahnstangenträger 63 und
64 werden gleichfalls an entsprechend bearbeiteten Flächen des Tischträgers 6 geführt.
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Soweit sind der Mustertisch und der Stapeltisch vollständig gleich,
nur ist die Tischfläche derselben von verschiedener Größe. Der Mustertisch hat aber
noch einige zusätzliche Vorrichtungen, und zwar ist dessen Tischplatte 8o mit einer
Reihe von Schlitzen versehen. In diese Schlitze passen mit angeschnittenen Seiten
Musterbandbolzen 84. Die Musterbandhaltescheibe 85 dreht sich um diesen Bolzen und
hält mit der Scheibe 86 das Musterband 83, z. B. ein Stahlband, welches genügend
elastisch ist, um verschiedene Musterformen annehmen zu können. Nach Befestigung
in den Haltepunkten ist es aber steif genug, unter dem Druck der Schneidköpfe sich
nicht durchzubiegen. Beim Anziehen der "l\7utter wird die Scheibe 86 an der schrägen
Kante der Musterbandhaltescheibe 85 herabgleiten, .das Musterband gegen den andern
Vorsprung der Scheibe 85 pressen und das Ganze auf der Tischplatte 8o festklemmen.
Die Scheibe 86 und der .mit dem Musterband in Berührung kommende Vorsprung der Scheibe
85 sind so abgerundet, daß das Band jede nötige Kurve annehmen kann. Falls nur wenige
verschiedene Muster mit einer Maschine beschnitten werden sollen, können anstatt
des einstellbaren Musterbandes feste Musterplatten alif der Tischplatte 8o befestigt
werden.
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An dem Mustertisch ist ferner eine Vorrichtung angebracht, welche
die Querschneidevorrichtung zum Abtrennender Stoffbahn im richtigen Zeitpunkt auslöst.
Auf die Mustertischwelle 16 ist eine Nockenscheibe 87 lose aufgeschoben. Die Nabe
an ihrer einen Seite hat eine Aussparung, in welche ein am Tischträger 6 befestigter
Zahn 88 eingreift, der das Drehen der Nockenscheibe verhindert. Die Nabe auf der
andern Seite ist am Ende als Zahnkupplung ausgebildet und kann mit der durch einen
Stift starr mit der Welle 16 verbundenen Kupplungshälfte 89 in Eingriff gebracht
werden. Es sind in einer Rille der Nabe Rollen 9o (Abb. i2) angeordnet, welche drehbar
am Hebel gi befestigt sind. Dieser ist drehbar am Tischträger 6 durch einen Bolzen
befestigt. Eine Feder 92 hält die Nockenscheibe 87 außer Eingriff mit der sich drehenden
Kupplung 89. Durch eine Stange 93 ist der Hebel gi gelenkig mit dem einen Arm eines
zweiten, am Träger 6 drehbar befestigten, doppelarmigenHebels94 verbunden. Der andere
Arm trägt eine Rolle 95. Diese Rolle liegt im Pfad von zwei kleinen Hebeln mit nasenförmigem
Vorsprung, deren einer, 96, am unteren Zahnstangenträger 6.4, deren anderer, 97,
an der beweglichen Umkehrvorrichtung durch Schrauben drehbar so befestigt ist, daß
sie übereinander vorbeigeführt werden können, während die Rolle 95 von beiden bewegt
werden kann. Die Hebel 96 und 97 werden durch Federn 98 gegen feste Kanten
in den Aussparungen, in :denen sie befestigt sind, gehalten. Wird ein Hebel von
der einen Seite durch die Tischbewegung an der Rolle 95 vorbeigeführt, so drückt
diese unter dein Einfluß der starken Feder 9z' den Hebel 96 oder 97 gegen den Druck
der schwachen
Feder 98 aus dem Wege. Kommt dieser Hebel aber von
.der andern Seite, so stützt er sich gegen die feste Kante. Die Rolle 95 wird zurückgedrückt,
und durch den Hebel 94 und die Stange 93 wird der Hebel 91 mit den Rollen
9o verschoben. Hierdurch wird die Nockenscheibe 87 vom Zahn 88 weggezogen, mit der
Kupplungshälfte 89 in Eingriff gebracht und in Umdrehung versetzt. Der volle Teil
der Nabe der Nockenscheibe gleitet jetzt an der Außenfläche des Zahns und verhindert
das Zurückspringen derselben unter dem Einfluß der Feder 92, bis eine Umdrehung
vollendet ist und die Aussparung wieder mit dem Zahn übereinstimmt.
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Die Lage,der Rolle 95 sowie die der Nasen 96 und 97 ist so gewählt,
,daß vom Umhehren des Tisches bis zum Eintreten :des Schneidvorganges dieselbe Zeitspanne
vergeht, wie die Zeugbahn sie auf ihrem Wege von den Formschneidemessern bis zum
Ouerschneidemesser braucht. Dann fällt .der Ouerschnitt in der Stoffbahn immer mit
de1n Umkehrpunkt des Musters zusammen. .
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Durch die Umdrehung der Nockenscheibe 87 wird mittels Rollen 99 der
Hebel ioo, der durch den Zapfen ioi und das Lager io2 am Hauptrahmen io drehbar
befestigt ist, geschwenkt (Abb. 4). Am Hebel ioo ist in zwei Ebenen gelenkig ein
Verbindungsstück 103 befestigt, welches ein andern Ende ebenfalls doppelt gelenkig
am losen Querschneide-- ioa. gehalten wird (Abb. 7). Dieser ist am Ende des
festen Ouerschneidemesserträgers io5 um einen Bolzen io6 drehbar gelagert und wird
durch die Feder 107 an diesen gedrückt (Abb.3). Ein Anpressungsdruck am andern Ende
wird dadurch erzielt, daß die Messer in schräger Lage angeordnet sind, während der
Zug des Hebels ioo nahezu wagerecht ist (Abb. ,4 und 8).
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Der feste Messerträger io5 trägt das -Messer io8, und beide werden
durch Bolzen io9 fest am wagerechten Arm des Hauptrahmens 1o gehalten (Abb.8). Das
bewegliche Messer i i o ist durch Bolzen i i i am Messerhebel ro4 befestigt. Um
die 1-#lesserbewegting zu verkleinern, schneidet das Messer von beiden Enden. Zur
Führung der Messerschneiden beim Beginn des Schnittes sind an den beiden Enden des
festen Messers io8-Führungsstücke 112 vorgesehen, auf welche das '\lesser i io aufläuft,
bis .es mit der Schnittkante des Messers io8 in Berührung kommt. Um einen freien
Schnitt zu erzielen, ist das feste Messer io8 unter einem Winkel zur Schnittrichtung
gestellt und das bewegliche Messer iio ein kleines Stück hinter der Schneidkante
ausgespart.
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Das zu schneidende Material wird über eine an der Decke befestigte
Rolle 113 (A:bb. i) geführt und bei schlauchförmiger Ware von einem Ausbreiter 114
auf gleichmäßige Weite gebracht (Abb. 3 und 8). Der Ausbreiter wird durch Rollen
i 15, welche in an den Bolzen 4i einstellbar befestigten Haltern 116 sich drehen,
seitlich gehalten. Das Material gelangt hierauf durch :die beiden Zugwalzenpaare
in einen Kanal, der aus zwei Platten gebildet ist, deren eine, 117, am Hauptrahmen
io und deren andere, 118, an einer an den Hauptrahmen io angeschraubten Brücke i
i9 befestigt ist (Abb. 8). Die Platten dichten mit ihrer oberen Kante gegen die
unteren Zugwalzen ab. Zum Festhalten des Materials während des Schneidvorganges
dient ein Halter i2o, der .durch Federn 121 mit umgebogenen Vorsprüngen gegen den
beweglichen Messerhebel 104 gehalten wird. Die Vorderkante des Halters i2o springt
etwas über das Messer iio vor und klemmt das Material auf die Platte 117 fest, bevor
das Messer anfängt zu schneiden. In dem Halter i2o sind Bolzen 122 befestigt, welche
in Aussparungen der Brücke ii9 :gleiten und durch Muttern und Unterlegscheiben den
Halter -2o führen. Um das Wegschlagen des abgeschnittenen Materialstückes zu verhindern,
ist ein Prellblech 123 am Rahmen io unter der Schneidvorrichtung angebracht.
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Auf dem hin und her gehenden Stapeltisch werden die geschnittenen
Stücke aufgelegt (Abb. i). Dieser ist nach vorn und den beiden Enden frei, so daß
das geschnittene Material leicht abgenommen werden kann, ohne den dauernden Betrieb
der Maschine zu stören.
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Ein Formschneidkopf besteht aus dein Körper 124 (Abb. 8 bis io), dem
daran verstellbar befestigten Messer 125, dein beweglichen Messer 126, das durch
eine Klammer 127 und eine Schraube 128 fest am Messerträger 129 gehalten wird, dein
Schwinghebel 13o, der den Messerträger 129 führt, .und .der Kurbelwelle 131, die
dem einen Ende des Messerträgers 129 eine kreisende Bewegung gibt. Der Schwinghebel
ist so angeordnet, daß der schneidende Teil des beweglichen Messers 126 eine angenäherte
Kreisbahn oder eine kreisförmige elliptische Kurve beschreibt. Durch die Feder
132 wird das Messer 126 legen das feste Messer 125 gepreßt. Die Kurbelwelle
131 wird durch ein Zahnrad 133, das mit dem Zahnrad 134 iin Eingriff steht, in Umdrehung
versetzt.
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Die beiden Zahnräder laufen in Aussparungen des Körpers 124 und sind
durch den Deckel 135 eingekapselt. Das Zahnrad r,)d hat eine vierkantige Bohrung,
in die leicht verschiebbar die Schneidkopfwelle i 9 paßt. Die Welle ruht mit dem
hintern Ende in Lagern des Kopfstückes 8, mit dem vordern in einem Lager des Endbockes
43 (Abb. 3)..
Zum Hin- und Herschieben jedes Schneidkopfes .dient
ein Ring 136, der durch eine Setzschraube auf dem Verschieberohr. 137 gehalten wird
(Abb. ro). Beim zweiten Schneidkopf oder im Falle nur ein Schneidkopf gebraucht
wird, ist der Ring 136 unmittelbar auf der Verschiebestange 138 _ befestigt. Der
Ring 136 ruht seitwärts zwischen einem Lager des Körpers 124 und dem Schwinghebel
13o, der sich auf der andern Seite gegen ein weiteres Lager des Körpers i24 stützt.
Die Stange 138 wird am vorderen Ende der Maschine in einem Rohr 139 geführt, welches
im Endbock 43 befestigt ist (Abb. 3). Das Rohr 137 mit der darin hin und her gleitenden
Stange 138 wird an der hintern Seite -der Maschine in Lagern des Kopfstückes 8 geführt.
Auf dem hintern Ende der Welle 138 und des Rohrs 137 sind Rollenhalter 140
starr befestigt. Je zwei durch Schrauben 141 :drehbar daran befestigte Rollen 142
fassen das Musterband 83 zwischen sich (Abb. 3). Sie sind in einem Winkel zur Welle
angeordnet, der der durchschnittlichen Neigung der Musterform entspricht (Abb. 2).
Zur seitlichen Führung der Rollenhalter r4o dient ein Führungsstück 143, das um
einen Stift 144 drehbar gelagert ist und sich mit einer Schraube 145 gegen das Kopfstück
8 abstützt (Abb. 2 und 3). Beire Einstellen des Musterbandes ist es nämlich von
Vorteil, das Führungsstück 143 aufzuklappen, die Rollenhalter r4o zu drehen, so
daß -die Rollen 142 vom Musterband 83 frei kommen und das Ganze aus dem Wege zu
schieben.
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Die Wirkungsweise der Maschine ist die folgende: Das Ende eines neuen
Materialpaketes wird von Hand über die Walze 113 gelegt und bei schlauchförmiger
Ware über den Ausbreiter 114 gestreift und dann zwischen die sich drehenden oberen
Zugwalzen 35 und 37 geführt. Diese packen und fördern das Material durch, bis die
.unteren Zugwalzen 28 und 37 es fassen. Der Walzenantrieb befindet sich hierbei,
durch die exzentrische Walze 46 gehalten, in der ausgerückten Stellung (volle Linien
in Abb.8), und das Material wird nicht von dem kreisenden Formschnei:demesser 126
berührt.
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Um bei Beginn jeder Materiallänge möglichst wenig Abfall zu erhalten,
muß der erste Ouerschnitt nahe an das Ende verlegt werden. Deshalb wird vom Arbeiter
der Zeugvorschub, nachdem das untere. Walzenpaar gepackt -hat, durch Zurückdrücken
des Hebels 44 unterbrochen und in dem Augenblick wieder eingeschaltet, in dem der
Mustertisch seine Bewegungsrichtung wechselt. Dann lieb nämlich die Linie .des noch
zu schneidenden Querschnittes in der Höhe -der Formschneidköpfe, und diese nehmen,
beeinflußt durch die Musterbänder 83, die Stellung ein, die einem Ende des zu schneidenden
Stückes .entspricht. Ebenfalls wird jetzt vom Arbeiter die exzentrische Walze 46
gedreht, damit die Feder 45 die Zugwalzen nach vorn schwingt. Dann dringt die Spitze
'des Formschneidemessers 126 durch das zwischen den vier Walzen 28, 37 und 35, 37
straff gehaltene Material und schneidet mit dem Untermesser 125 die durchlaufende
Bahn in Streifen, wobei die Formschneideköpfe, durch das auf dem Tisch befestigte
Muster geführt, sich hin und her bewegen. Da die Umfangsgeschwindigkeit der Zugwalzen
gleich der Geschwindigkeit des Mustertisches gewählt ist, werden die von den Formschneidemessern
geschnittenen Kurven den Mustern gleich sein. Das Muster kann auch in verändertem
Längenmaß auf dem Mustertisch befestigt und dieser -dann im selben Verhältnis schneller
oder langsamer angetrieben werden. Bei elastischem Material, welches in gestrecktem
Zustand durch die Maschine läuft, muß die LTmfangsgeschwindigkeit der Zugwalzen
etwas größer als die. M:ustertischgeschwindigkeit der vergrößerten Länge des durchzufördernden
Materials entsprechend gewählt werden.
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Nach dem Durchgang durch das untere Walzenpaar hängt das Material
frei in dem von den beiden Platten 117 und 118 gebildeten Schlitz (Abb.8), bis es
den Stapeltisch berührt und von diesem mitgenommen wird. Um ein ,glattes Auflegen
der Stücke zu .erzielen, ist es notwendig, @daß der Stapeltisch sich ungefähr mit
derselben Geschwindigkeit, mit welcher das Material zuläuft, fortbewegt. Weil das
Muster bei der Hinbewegung des Mustertisches im einen Sinne, bei der Rückbewegung
jedoch im entgegengesetzten Sinne auf das Material übertragen wird, reihen sich
die Schnittkurven umgekehrt aneinander, :und es ist notwendig, die geschnittenen
Stücke beim Aufstapeln abwechselnd in entgegengesetzter Richtung aufzulegen. Dies
wird dadurch erreicht, daß der Stapeltisch dieselben Bewegungen wie der Mustertisch
erhält. Es findet nur eine Verschiebung,des Zeitpunktes der Umkehrungen statt, die
sich aus der Entfernung des Stapeltisches vom Formschneid= kopf erklärt.
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Die Querschneidevorrichtung wird durch ,den Mustertisch nach jedem
Umkehrpunkt eingeschaltet. Der Halter 12o hält während des Schneidvorganges das
Material fest, und das während dieser Zeit von oben nachgeförderte Zeug sammelt
sich in dem von den Platten 117 und 118 begrenzten Schlitz. Das Messer rro schneidet
schnell die Zeugbahn quer ab und erteilt dem abgeschnittenen Stück
eine
Beschleunigung, durch welche ein glattes Auflegen auf den Stapeltisch gestört werden
würde. Deshalb fängt das Prellblech z23 das abgeschlagene Ende auf, und das Material
kann gleichmäßig auf den sich noch weiter fortbewegenden Tisch gleiten.
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Die Maschine zerschneidet und stapelt auf diese Weise nach dem Einlegen
des Endes ein Materialpaket vollständig selbsttätig. Falls aus irgendeinem Grunde,
z. B. wegen Löcher im Gewebe oder Schmutzflecke, die fehlerhafte Stücke verursachen
würden, ein Teil des Materials angeschnitten durchgeführt werden soll, kann der
Arbeiter durch den Hebel dd. jederzeit den Formschnitt und, wenn notwendig, auch
die Materialförderung unterbrechen.
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Um ein Muster anderer Form und Länge zu schneiden, wird das Muster
dieser Form entsprechend eingestellt und die Länge der Tischbewegung am Mustertisch
wie am Stapeltisch durch Einstellen der beweglichen Umkehrvorrichtungen 66 bis 69
und 66' bis 69' mit den Fingern 75 und 751- an den betreffenden Teilungen geändert.