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Spielgerät für gitarrenähnliche Instrumente. Zusatz zum Patent 344448.
Bei dem im Hauptpatent beschriebenen Spielgerät, das bei Gitarren und anderen Saiteninstrumenten
Akkorde mit je einer Taste zu greifen ermöglicht, ist die gedrängte Bauart bei großer
Vielseitigkeit durch Schiebervorrichtungen erreicht, deren beide Bewegungsrichtungen
zur Akkordgebung ausgenutzt werden.
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Das Wesen der verbessernden Erfindung besteht zuvörderst darin, daß
außer den Schiebervorrichtungen auch die zu deren Antrieb dienenden Tastenhebel
doppelseitig bewegbar ausgenutzt sind, indem sie als um eine mittlere, Ruhelage
spielende Schwinghebel gestaltet sind, die den Finger beispielsweise mittels einer
Gabelung so erfassen, daß sie von ihm ohne Schwierigkeit nach jeder der beiden Richtungen
bewegt werden können. Hierdurch ist neben weiterer Vereinfachung (halb soviele Hebel
als sonst Tasten erforderlich sein würden) auch das Spiel insofern erleichtert,
als der Grundakkord einer Tonart und die zugehörige Septime ohne Wechsel des Hebels
durch den Finger gespielt werden können; einfachste Lieder sind also geradezu durch
Hin- und Herschwingen eines einzigen Hebels zu begleiten, und erst für weitere Übergänge
in andere Tonarten brauchen andere Hebel benutzt zu werden. Dabei lassen sich dann
die Hebel ohne Schwierigkeit in der bekannten Reihenfolge der Tonarten anordnen,
also beispielsweise H, E, A, D, G, C, F; in einer zweiten Reihe können dann die
entsprechenden Molltonarten stehen, also beispielsweise unter Fortlassung der ersten
die Molltonarten cis, fis, h, e, a, d. Damit ist genau die gleiche Lage der Tastenhebel
für das Spielen in jeder beliebigen Tonart gegeben, die in dem Bereich des Apparates
liegt.
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Eine weitere -grundsätzlich wichtige Ausgestaltung ist ferner gegeben,
indem das ganze Gerät mit einer Verschiebeeinrichtung versehen ist, die ihn nach
dem Vorbilde der bekannten Kapotastorollen um einen oder nötigenfalls mehrere Bunde
auf den Saiten zu verschieben erlaubt. Bei der angegebenen Tastatur sind dann sämtliche
vorhandenen achtundzwanzig Tonarten restlos spielbar, und zwar stets mit Greifbarkeit
sämtlicher Saiten des Instrumentes, indem nötigenfalls die Kapotastoverschiebung
des Gerätes während des Spieles durch den Daumen der Hand leicht vorgenommen werden
kann. .
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Wichtig für die Erfindung sind noch Einzelheiten- des Getriebes, so
insbesondere die Anbringung der quer zu den.Schiebervorrichtungen liegenden Tastenhebelwellen
in solcher Art, daß sie durch Ausnehmungen der Schiebervorrichtungen ' hindurchgreifen
und dadurch in besonders einfacher Weise bei jeder der beiden Drehrichtungen jede
der beiden Verschiebungsrichtungen der Schiebervorrichtungen zu erzeugen erlauben,
indem überall oberhalb wie auch unterhalb der Tastenhebelwellen Schieberteile zum
Angriff der Bewegungskräfte vorhanden sind. Die zur Bewegungsübertragung
dienenden
verzahnungsartigen Glieder der Tastenhebelwellen können auf diesen beispielsweise
mit Vierkantbohrungen einzeln aufgereiht sein, so daß hierdurch an jede Tastenhebelwelle
beliebige Schieber, wie sie zu dem betreffenden Akkord gehören, angekuppelt werden.
Besonders vorteilhaft wird andererseits die Einrichtung, wenn für diese Auswahl
der miteinander zu kuppelnden Teile nicht die Tastenhebelwellen-Zahnglieder, sondern
vielmehr die Schieber herangezogen sind; dabei haben dann die Schieber nur gegenüber
den mit ihnen zu kuppelnden Tastenhebelwellen die entsprechenden Zähne, und die
Tastenhebelwellen können als einfache Flügel oder Flügelkreuze glatt durch sämtliche
Schieber querhindurchlaufen, sind also in einfacher Weise herstellbar.
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Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung an einem Ausführungsbeispiele,
und zwar ist Abb. i Längsschnitt des Gerätes, aufgesetzt am Halse einer Gitarre,
Abb. z eine Einzelansicht eines Tastenhebels nebst seiner Welle und deren Festhaltung
in der Mittellage, Abb.3 ein Querschnitt im oberen Teile des Gitarrenhalses, Abb.
4 ein Querschnitt im unteren Teile des Gitarrenhalses, Gerät in Ansicht dargestellt.
Abb.5 eine Seitenansicht des oberen Teiles des Gitarrenhales, Abb. 6 Teillängsschnitte
einer anderen Ausführungsform der Schieber und Tastenhebelwellen in den erforderlichen
vier verschiedenen Bewegungskombinationen.
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Im Gerätgehäuse i, das durch einen Deckel 2 (Abb. 4) verschließbar
ist, sind auf zwei Querträgern 6 (Abb. i) mit Schlitzführungen Schieberpaare 4,
5 (Abb. 3) gelagert, deren je eins für jede zu spielende Saite vorgesehen ist. jeder
Schieber 4 hat nach dem Schieber 5 hingekehrte Fortsätze 16, 17 (Abb. i), die zum
Antrieb von Saitendrückhebeln io, ii dienen; umgekehrt hat jeder Schieber 5 Fortsätze
18, ig, die zum Antrieb von Saitendrückhebeln iz, 13 dienen. Die Saitendrückhebel
liegen in der Reihenfolge 10, 12, 13, 11 dicht hinter den Bunden a, b, c, d (Abb.
i) des Gitarrenhalses. jeder Saitendrückhebel trägt eine dünne Drahtfeder 31, und
diese liegen gegen Stifte 32 an, die quer durch das ganze Gehäuse i hindurchlaufen;
dadurch werden die Saitendrückhebel 13 stets gehoben gehalten, und sie nehmen dabei
die Schieber 4, 5 stets in ihre Mittelstellung zurück.
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Zum Zusammenkuppeln der zu den einzelnen Akkorden zu benutzenden Schieber
in den gehörigen Bewegungsrichtungen sind durch Durchbrechungen der Schieber 4,
5 quer Tastenhebelwellen 33 hindurchgeführt, die sämtlich untereinander gleich sind,
und deren jede einen Tastenhebel 34, 35 trägt; diese Tastenhebel sind in zwei Reihen
so angeordnet, daß abwechselnd je eine Tastenhebelwelle 33 einen Tastenhebe134 in
der einen Reihe und die nächste einen Tastenhebel 35 in der anderen Reihe
trägt. Hierdurch ist für die Hebel ;enügender Spielraum zum Hin- und Her-3chwingen
gegeben, und es ist Übersichtlichkeit dieser Tastatur erreicht, indem zum Beispiel
die Reihe 34 die Durtonarten und die Reihe 35 die Molltonarten umfaßt. Sämtliche
Tastenhebel 34, 35 sind oben gabelartig ausgebildet, so daß der in diese Gabel gelegte
Finger den Hebel bequem nach rechts wie auch nach links ausschwingen kann, um dadurch
Grundakkord und Septimenakkord abwechselnd spielen zu können.
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Die Einzelheiten der Kupplung sind folgende Die Tastenhebelwellen
33 sind in der dargestellten Form mit vier auf volle Breite des Gerätes gleichmäßig
durchlaufenden Zähnen oder Flügeln ausgeführt. Zum Bewegen der Schieber 4, 5 sind
an diesen vier verschiedene Gruppen von Fortsätzen 36, 37, 38, 39 vorhanden, die
an den Stellen vorgesehen sind, wo sie für die betreffenden Akkorde vorhanden sein
müssen. Beispielsweise ergibt der Fortsatz 36 beim Linksschwingen des Tastenhebels
eine Linksbewegung, beim Rechtsschwingen eine Rechtsbewegung des Schiebers; die
Fortsatzgruppe 37 ergibt bei jeder Bewegung des Tastenhebels immer eine Rechtsverschiebung
des Schiebers; der Fortsatz 38 ergibt beim Linksschwingen des Tastenhebels eine
Rechtsbewegung und beim Rechtsschwingen eine Linksbewegung des Schiebers; die Fortsatzgruppe
39 ergibt bei beiden Schwingungen des Tastenhebels eine Linksbewegung des
Schiebers. In allen Fällen erstreckt sich jede Schwingbewegung des Tastenhebels
über einen Winkel von 45', und dabei wird ein Schieberhub von 3 bis 4 mm erzeugt.
Infolge der gewählten Zahnform bleiben bei der Bewegung de s Schiebers die sämtlichen
unbeteiligten Tastenhebelwellen unberührt, so daß sie sich gegenseitig nicht hindern.
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Das Aufsetzen der Tastenhebel 34, 35 auf die Tastenhebelwellen 33
geschieht in der in Abb. 2 veranschaulichten Art, indem Naben 4o der Tastenhebel
die Wellen 33 in ihrer Flügelform umfassen. An den Enden der Wellen 33 sind Lagerzapfen
41 vorgesehen, die, wie dargestellt, durch Wegschneiden ihrer oberen Hälfte abgeflacht
sind. Auf diesen flachen Teilen liegt je eine Feder 42 auf, die sich unter Befestigung
durch im Gehäuse verstiftete oder verschraubte Ösen 43 über die sämtlichen Tastenhebelwellen
erstreckt; dadurch sind diese sämtlich in ihrer senkrechten Mittelstellung gehalten.
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Zum Stützen des Gerätes am unteren Ende dienen zwei als längseinstellbare
Schrauben ausgebildete Füße 44 (Abb. i), die mit ihren Köpfen 45 durch Längsschlitze
von Einlageblechen
46 des Gitarrenhalses hindurchgreifen. Die Längsschlitze
haben am einen Ende eine kreisförmige Erweiterung und sind so lang, daß die Saitendruckhebel
io bis 13 um einen Bund verschoben werden können, d. h. daß der erste. Hebel io
entweder wie gezeichnet am Bund a oder auch am Bund b angreift. Am anderen Ende
ist das Gehäuse i, 2 durch eine Walze oder Rolle 47 (Abb. i) gestützt, die an seinen
Seitenwänden leicht drehbar gelagert ist und von dem Kopfe der Gitarre bis dicht
vor den ersten Bund a hin gerollt werden kann. Spannfedern 48 halten das Gehäuse
mit der Rolle 47 fest aufgedrückt, so daß die Rolle bei ihrer Stellung dicht arr_
Bunde a als Kapotastorolle wirkt und das ganze Instrument um einen halben Ton höher
stimmt.. Indem zugleich auch das ganze Hebelwerk mit verschoben ist, sind sämtliche
Akkorde um einen halben Ton höher verlegt, so daß alle in der einen Stellung nicht
spielbaren Tonarten in der anderen Stellung spielbar sind.
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Zur Bewirkung der Kapotastoverschiebung dient ein Hebelpaar 49, 50
(Abb. 3), und von diesen trägt der Hebel 5o einen Angriffshebel 51, der durch Daumen
oder Handballen zu erfassen i,st, um die Verstellung zu bewirken. Die Hebel 49,
50 greifen mit Schlitzen 52 an der Welle der Rolle 47 oder an einem
sonstigen geeigneten Zapfen des Gehäuses 1, z an, so daß sie die Anpressung des
Gehäuses durch die Federn 48 nicht stören. Zum Festlegen der Hebel 49,
50 sind ferner an dem Lagerungsgestelle 53 Anschläge 54 vorgesehen. Zwecks
genauen Hinziehens der Hebel 49, 56 bis in die Endstellungen sind die Festlegungspunkte
55 derart unterhalb der Hebeldrehpunkte 56 angeordnet, daß beim Schwingen die Federn
48 durch die Strecklage der Hebel 49, 5o hindurchgehen. Nötigenfalls können noch
ähnliche die Strecklage überschreitende Federn unmittelbar an den Hebeln 49,
50 eingehängt sein, oder die Federn 48 können, wie dargestellt, nicht unmittelbar
an den Zapfen 57 des Gehäuses eingehängt sein, sondern vielmehr an Schiebern 58,
die sich mit Hilfe der Gehäusezapfen 57 und weiterer Führungszapfen 59 in den Hebelschlitzen
52 führen. Dadurch wird die Federkraft noch immer als Andrückungskraft auf
die Kapotastorolle 47 übertragen, aber zugleich übt sie mittels des Führungszapfens
59 eine seitliche Kraft auf den Hebel aus, durch die er fest in die Endlage gezogen
wird.
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Bei der etwas abgeänderten Ausführungsform nach Abb. 6 besteht der
wesentliche Unterschied darin, daß die Schieber 4, 5 schmaler gehalten sind, um
ein flacheres und leichteres Gerät zu ergeben. Zum Antrieb durch die Tastenhebelwellen
33 tragen die Schieber 4, 5 hier seitlich vorspringende Ansätze 6o, die gegenüber
jeder Tastenhebelwelle in gleicher Weise vorgesehen sind. An diesen Ansätzen greifen
hier einzelne Zahnkörper 61 an, die je zwei in rechtem Winkel zueinanderstehende
Zähne haben und auf der vierkantig ausgeführten Tastenwelle 33 einzeln zwischen
den Schiebern 4, 5 aufgereiht sind. Wie aus den vier Stellungen gemäß Abb. 6 ersichtlich,
ergeben sich hierbei durch einfache Auswahl unter diesen Stellungen genau dieselben
Möglichkeiten der Kupplung zwischen Tastenhebelwellen und Schiebern, wie oben bei
den Ansätzen 36, 37, 38, 39 erläutert wurde. Hier sind also die sämtlichen Schieber
4, 5 untereinander gleich, und die Auswahl der nötigen Kupplungen für die Akkorde
ist einzig durch verschiedenartiges Aufsetzen der ebenfalls untereinander völlig
gleichen Zahnkörper 61 erreicht.
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Die Wirkungsweise des Apparates ist die folgende Beim Umlegen eines
der Tastenhebel 34 nach rechts werden über die Tastenhebelwellen 33 mittels der
entsprechenden Fortsätze 36, 37, 38 oder 39 die entsprechenden Gruppen der Schieber
4, 5 teils nach links und teils nach rechts bewegt, so daß sie mittels der Saitendruckhebelio,
i i, iz, 13 die erforderlichen Punkte der Saiten drücken und diese Saiten somit
zum Akkord spielbar machen; beim umgekehrten Herumlegen des Tastenhebels 34 erfolgt
in gleicher Weise die Einschaltung des zu dem ersten Akkord gehörigen Septimenakkordes.
Beim Umlegen der benachbarten Hebel erfolgt in gleicher Weise Einschaltung der musikalisch
zunächst liegenden Nachbartonarten, beispielsweise von C-dur einerseits nach F-dur
und andererseits nach G-dur. Beim Übergang auf den zunächst liegenden Tastenhebel
35 der anderen Reihe erfolgt in gleicher Weise die Schaltung für die zugehörige
Tonart in Moll, beispielsweise A-moll zu C-dur, und zwar ebenfalls mit Grundakkord
und Septime, und mit entsprechender Reihenfolge nach den benachbarten Molltonarten
hin.
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Zum Spielen der Tonarten, die auf den hierbei nicht berücksichtigten
halben Tönen ruhen, ist mittels des Hebels 51 das ganze Gerät um einen Bund zu höher
zu rücken; dies ist während des Spieles :. ohne weiteres möglich, obschon es außerordentlich
selten erforderlich wird. Die Klangreinheit wird dadurch nicht beeinflußt, da die
Abstände der einzelnen Bunde untereinander im Bereich des Apparates so wenig verschieden
sind, daß die Saitendruckhebel überall in brauchbarer Weise arbeiten.