DE344707C - Verfahren zur Herstellung von Verbindungen des Caseins - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Verbindungen des Caseins

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DE344707C
DE344707C DE1920344707D DE344707DD DE344707C DE 344707 C DE344707 C DE 344707C DE 1920344707 D DE1920344707 D DE 1920344707D DE 344707D D DE344707D D DE 344707DD DE 344707 C DE344707 C DE 344707C
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casein
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23JPROTEIN COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS; WORKING-UP PROTEINS FOR FOODSTUFFS; PHOSPHATIDE COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS
    • A23J3/00Working-up of proteins for foodstuffs
    • A23J3/04Animal proteins
    • A23J3/08Dairy proteins
    • A23J3/10Casein

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Verbindungen des Caseins. Der hohe Preisstand der festen organischen Säuren, wie Zitronensäure und Weinsäure bzw. deren Salze, haben dazu geführt, an deren Stelle andere zur Verfügung stehende Säuren und saure Salze zur Bereitung von Backpulvern heranzuziehen, z. B. saure Phosphate oder saure Sulfate, die aber, wie bekannt, gegenüber den erwähnten Säuren erhebliche Nachteile besitzen. Man war daher immer bemüht, einen anderen Ausweg zu finden, besonders hat man versucht, die Milchsäure, die unabhängig von den für Zitronensäure oder Weinsäure notwendig gegebenen, zeitweise unerreichbaren natürlichen Ausgangsstoffen, in. größerem Umfange künstlich hergestellt werden kann, als Backpulversäure heranzuziehen, indem man die guten Eigenschaften dieser milden, gutschmekkenden Säure, die sich z. B..in der Limonadenindustrie schon eine kaum mehr angreifbare Stellung erobert hat, auch für den genannten Zweck nutzbar machen wollte.
  • Der Verwirklichung dieser Absichten stand aber bisher die Schwierigkeit entgegen, die sirupöse Milchsäure in ein beständiges, nicht hygroskopisches Trockenprodukt überzuführen, das beliebig lange haltbar ist, in Mischungen mit kohlensauren Salzen diese durch Anziehen von Luftfeuchtigkeit nicht vorzeitig zersetzt und eine hohe Konzentration an wirksamer Milchsäure besitzt. -. ` Die gewöhnlichen milchsauren Salze erfüllen diese Aufgabe nur zum Teil, auf jeden Fall sind sie nicht feuchtigkeitsbeständig und können deshalb auch nicht zu haltbaren fertigen Backpulvermischungen verarbeitet werden.
  • Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein Verfahren, die Milchsäure mit hoher Konzentration in eine nicht hygroskopische und beständige Verbindung überzuführen. Dies gelingt dadurch, daß man sie in geeigneter Weise auf Casein einwirken läßt.
  • Es ist aus einigen Bemerkungen des chemischen Schrifttums bekannt, daß die Milchsäurc mit Casein eine Bindung eingeht, über deren Natur aber nichts ausgesagt werden kann. Es wurde beobachtet, daß bei der Fällung des Käsestoffes aus der Milch mittels Milchsäure (Eigensäuerung der Milch) ein Teil der ursprünglich vorhandenen Milchsäure an das Casein »gebunden« bleibt. Es handelt sich in diesen Fällen aber naturgemäß nur um geringe Mengen Milchsäure gegenüber verhältnismäßig großen Mengen von Casein, so daß man im besten Falle mit einem Gehalt von etwa 2 bis 3 Prozent Milchsäure, bezogen auf trockenes Casein, rechnen kann. Dieser Gehalt an Milchsäure dürfte auf dem Wege der Bildung einer festen Lösung zwischen Milchsäure und Casein und umg(-kehrt zustande kommen. Technisch sind diese »Verbindungen« nicht verwertbar. Über den vorgenannten Gehalt hinausgehende Mengen von Milchsäure werden unter den gewöhnlichen Bedingungen vom Casein nicht festgehalten, sie werden viehmehr durch Wasser leicht ausgewaschen, sind also im besten Falle nur auf der Oberfläche des Caseins festgehalten und verhalten sich wie »freie« Milchsäure, also hygroskopisch.
  • Es wurde nun gefunden, daß, weit von diesen Verhältnissen entfernt, das Casein nochmals mit Milchsäure feste Lösungen gibt, in der Weise, daß dann die Konzentration der Milchsäure auch für die technische Verwendüng ausschlaggebend ist. Man muß sich hierzu eines verbindenden Mittels bedienen, das jeweilig allein mit Milchsäure oder allein mit dem Casein keine feste »Verbindung«. gibt,, aber zusammen mit den beiden die Bildung eines festen Produktes begünstigt; indern-es-,zur. Bilddung eines eutektischen, festen Gemisches beiträgt, in dem die unangenehme flüssige und hygroskopische Eigenschaft der Milchsäure nicht hervortritt, obwohl deren Konzentration eine derartige ist, daß das eutektische Gemisch pral-;tiscl-X als feste, haltbare Milchsäure anzusprechen ist.
  • Zu diesem Zwecke wird bestens entrahmte Milch durch freiwillige Säuerung oder durch Labferment zum Gerinnen gebracht, der geronnene Käsestoff durch Erwärmen in seiner Molke in der bekannten Weise »gebrannt«, d. h. teilweise entwässert und das so hergestellte Säure- bzw. Labcasein sorgfältig gewaschen, abgepreßt und in zweckmäßiger Weise zerkleinert. Mit dem feuchten Casein werden nun flüssige, hochkonzentrierte Milchsäure und zugleich Oxyde oder Hydroxyde der Erdalkalien oder des Magnesiums zusamnzengeknetet, das Gemenge im Bedarfsfalle feucht vermahlen und schließlich in geeigneter Weise im Vakuum oder in flachen Gefäßen oder auf besonderen Darren oder auf Trockentrommeln oder nach einem Zerstäubungsverfahren u. dgl. getrocknet. Das trockene Produkt wird fein gemahlen. An Stelle von feuchtem Casein kann auch gemahlenes, trockenes Casein verwendet werden. Beispiel i. 5o bis 6o Teile feuchten Caseins (entsprechend 2o bis 3o Teilen trockenen Caseins) werden mit io Teilen fein gepulvertem Ätzkalk und 6o Teilen Milchsäure zusammengeknetet, dann vermahlen, getrocknet und gepul-"#ert.
  • Das erhaltene feinpulvrige Produkt ist «reiß, beständig, haltbar, nicht hygroskopisch, mit einem hohen Gehalt an. Milchsäure und kann als Backpulversäure und für andere Zwecke verwendet werden.
  • Die durchschnittliche elementare Zusammensetzung des wie oben hergestellten Produktes beträgt (auf wasserfreie Substanz bezogen)
    3909 Prozent C,
    6.23 - H.
    4293 - O.
    4,69 - N,
    0,21 - S,
    0,25 - P,
    6,56 - Ca.
    Durch Säuren wird das Produkt teilweise in Lösung gebracht (der Rest besteht aus Eiweißstoffen) ; durch starke Säuren in der Wärme kann völlige Lösung herbeigeführt werden. Schwache Alkalien und Ammoniak führen eine mehr oder weniger starke Quellung (je nach Konzentration und Zeitdauer) herbei, in starken Laugen und in der Wärme löst sich das Produkt schließlich auf. Alkalicarbonate werden unter Kohlensäureentwicklung zersetzt; das Produkt quillt dabei unter der Alkalieinwirkung mehr oder weniger auf. Durch Wasser wird es allmählich aufgespalten, indem sich die Milchsäurekomponente von der in Wasser unlöslichen Eiweißkomponente trennt. Organische Lösungsmittel sind im allgemeinen ohne Einfluß ; bei längerer Einwirkung und in der Wärme wird die Milchsäurekomponente allmählich herausgelöst.
  • In ähnlicher Weise wie die Calciumverbindung kann auch die Magnesiumverbindung hergestellt werden. Beispiel 2. 5o bis 6o Teile feuchten Caseins (entsprechend ao bis 3o Teilen trockenen Caseins) werden mit 7 Teilen fein gepulvertem Magnesiumoxyd (oder io Teilen Magnesiumhydroxyd) und 6o Teilen Milchsäure zusammengeknetet, dann vermahlen, getrocknet und gepulvert.
  • Die durchschnittliche elementare Zusammensetzung des magnesiumhaltigen Produktes beträgt (auf wasserfreie Substanz bezogen)
    4o,18 Prozent C,
    6.50 -
    44,02 -
    4,85 - - N.
    0,22 - S,
    o,26 - P,
    4,01 - Mg.
    Die physikalischen und chemischen Eigenschaften des magnesiumhaltigen Produktes entsprechen denjenigen des calciumhaltigen Produktes.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPit.u#CH: Verfahren zur Herstellung von Verbindungen des Caseins, dadurch gekennzeichnet, daß man feuchtes oder trockenes Casein mit Milchsäure .und. Erdalkali- oder Magnesiumoxyd oder den entsprechenden.Hydroxydeu mischt und nach erfolgter Einwirkung die Mischung trdlclmet..
DE1920344707D 1920-03-14 1920-03-14 Verfahren zur Herstellung von Verbindungen des Caseins Expired DE344707C (de)

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