AT54464B - Verfahren zur Herstellung eines Torfmelassefutters mit Zusatz von Alkali. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Torfmelassefutters mit Zusatz von Alkali.

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  Verfahren zur Herstellung eines   Torfmelassefutters   mit Zusatz von Alkali. 



   Bei der Herstellung von Futtermitteln aus Torf und Melasse oder dgl. ist mehrfach vorgeschlagen worden, dem fertigen Futtergemisch Alkali beizufügen. Diesem bekannten Verfahren liegt die Beobachtung zugrunde, dass die saure Beschaffenheit eines Torfmelassefutters nachteilig wirken kann, und es wurde dabei angenommen, dass diese Wirkung auf die infolge von Fermentationsvorgängen in der Melasse usw. meist nachträglich entstehende Säure zurückzuführen sei. 



   Versuche haben nun ergeben, dass es nicht diese nach Herstellung des Mischfutters aus irgend einem Grunde neu gebildeten Säuren sind, welche die nachteilige Wirkung veranlassen, sondern vielmehr die Humussäuren des Torfes. Es hat sich nämlich gezeigt, dass die sich aus der Melasse oder dgl. bildenden Säuren lediglich aus   Milchsäure   u. ä. Säuren bestehen ; von diesen Säuren aber ist es genau bekannt, dass sie auf den tierischen Organismus in keiner Welse schädlich wirken, vielmehr befähigt sind, die Salzsäure bei der Verdauung zu ersetzen. Das hat in einwandfreier Weise u. a. Professor Dr. Stutzer durch Versuche nachgewiesen. 



   Von dieser Erkenntnis ausgehend, ist das vorliegende Verfahren so ausgebildet, dass der zur Herstellung des Torfmelassefutters zu benützende Torf vor der Vermischung mit der Melasse seines Säuregehaltes durch Zusatz von Natronlauge vollständig beraubt wird und ausserdem noch weiter so viel Natronlauge hinzugefügt wird, als nötig ist, um eine ganz schwach alkalische Reaktion hervorzurufen. Der so präparierte Torf wird dann mit Melasse vermischt und nunmehr ein Futter erhalten, welches die erwähnten nachteiligen Wirkungen nicht mehr ausüben kann. Die nach Herstellung des Mischfutters aus irgend einem Grunde neu gebildete   Milchsäure   oder dgl. wird dagegen mit ihrer die Verdauung fördernden Wirkung erhalten. 



   Verfährt man im Gegensatz hiezu nach den bekannten Verfahren, wie sie   z.   B. 



  Dr. Stutzer in Güstrow oder Dr. Gonnermann empfohlen haben, indem man erst das fertige Fischfutter mit Alkalien, z. B. mit Kalk, behandelt, so erzielt man diesen Effekt nicht. 



  Das in diesem Zustande zugesetzte Alkali bindet zunächst die freien Säuren, welche in   den eigentlichen Futtermitteln (Melasse usw. ) enthalten sind, wie z. B. Milchsäure, und   erst wenn ein weiterer Überschuss an Alkali gegeben wird, werden auch die   Humussäuren   
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 die ebenfalls einen Teil des zugesetzten Alkalis binden. 



   Ganz besonders tritt dies in die Erscheinung, wenn man, wie das in der Praxis meist geschieht, Kalk zur Neutralisation des fertigen Mischfutters benützt. Zunächst ist der Kalk unlöslich, er kann also schon aus diesem Grunde nur äusserlich wirken und nicht gründlich in die ganze Masse eindringen. Dann aber bildet sich gleichzeitig Kalksaccharat, das bekanntlich eine unlösliche Verbindung ist, die ausserdem noch die Masse umhüllt und das weitere Eindringen von Kalk erschwert. 



   So kommt es, dass bei den Versuchen, das fertige Mischfutter zu neutralisieren, stets Misserfolge erzielt wurden, wie dies z. B. auch Dr. Gonnermann in seiner Ver-   öffentlichung ("Deutsche Zucker-Industrie", 19ut, Band 26, Seite 457 ff. ) deutlich zum   Ausdruck bringt. 

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   Ganz anders ist es bei dem Verfahren nach vorliegender Erfindung. Hier wird das Alkali iu Form verdünnter Natronlauge unmittelbar mit dem Torf innig vermischt, so dass mit Sicherheit die gesamte Säure    desTerfes gebunden werden   kann. Zweckmässig wird noch ein geringer   Überschuss Alkgli hl'ntujfügt.   



   Nach inniger Vermischung der Natronlauge mit dem Torf kann man gemäss der Erfindung die   überschüssige   Feuchtigkeit    und.   damit zugleich die in Lösung gegangenen humussauren Salze zum grossen Teil entfernen. Zu diesem Zwecke kann jede Form von Druck oder Absaugung, z. B. in einer Filtervorrichtung, dienen ; auch kann man den Torf ausschlendern oder einfach unter Druck durch eine Schnecke hindurchtreiben und die Feuchtigkeit dabei abscheiden. Man kann statt des Auspressens oder Absaugens die Salze auch durch Auswaschen des Torfs mit schwach alkalischem Wasser entfernen. Nach der Behandlung mit Natronlauge kann der Torf getrocknet werden. 



   Der schwach alkalische Torf wird alsdann, zweckmässig in der Wärme, mit Melasse oder dgl. vermischt. Dies kann z. B. durch Mischung des kalten Torfs mit heisser Melasse   geschehen. t  
Das nach diesem Verfahren hergestellte Mischfutter neigt viel weniger zur nach-   t räglichen Raurebildung   als andere sonst gleichartige Mischfutter, die durch Vermischung mit sauer reagierendem Torf hergestellt sind. Dies rührt anscheinend davon her, dass durch die vorhergehende Behandlung des Torfs mit Natronlauge im geringen Überschuss ganz andere Vorbedingungen für das   Bakterienloben   im Mischfutter geschaffen sind, so dass bei der längeren Lagerung solche Bakterien die Oberhand gewinnen, welche die Entstehung der Milchsäure o. ä. Säuren weniger begünstigen.

   Es gelingt also auf diesem Wege, ein Mischfutter zu erhalten, welches die schädliche Wirkung der Humussäuren des Torfes nicht zeigt, dagegen Milchsäure in geringen, die Verdauung fördernden Mengen enthält. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung eines Torfmelassefutters mit Zusatz von Alkali, dadurch gekennzeichnet, dass der Torf vor der Vermischung mit der Melasse usw. durch Zusatz von Natronlauge ganz schwach alkalisch gemacht wird, so dass die in dem Torfe enthaltenen Säuren als solche vollständig verschwunden sind, ehe die Vermischung mit der
Melasse oder anderen Futterstoffen vorgenommen wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Zusatz der Natronlauge eine teilweise Entfernung der Flüssiglzeit stattfindet, so dass die gebildeten Salze mit der Lösung abgeschieden werden.
AT54464D 1909-04-13 1909-10-13 Verfahren zur Herstellung eines Torfmelassefutters mit Zusatz von Alkali. AT54464B (de)

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