DE3442916C2 - - Google Patents
Info
- Publication number
- DE3442916C2 DE3442916C2 DE19843442916 DE3442916A DE3442916C2 DE 3442916 C2 DE3442916 C2 DE 3442916C2 DE 19843442916 DE19843442916 DE 19843442916 DE 3442916 A DE3442916 A DE 3442916A DE 3442916 C2 DE3442916 C2 DE 3442916C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- binder
- roof
- leg
- straw
- layers
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E04—BUILDING
- E04D—ROOF COVERINGS; SKY-LIGHTS; GUTTERS; ROOF-WORKING TOOLS
- E04D9/00—Roof covering by using straw, thatch, or like materials
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Architecture (AREA)
- Civil Engineering (AREA)
- Structural Engineering (AREA)
- Supports For Plants (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft einen Binder für Halmdächer aus schuppenartig sich
überdeckenden Halmschichten, die zwischen auf der
Dachkonstruktion aufliegenden Dachlatten und dazu
parallel verlaufenden, lose auflegbaren Bindestäben
eingebunden sind. Die Erfindung betrifft außerdem ein
Werkzeug zum Umbiegen des freien Endes des durch die
Halmschichten sich erstreckenden Schenkels eines derartigen
Binders.
Dacheindeckungen aus Ried oder einem anderen geeig
neten Halmmaterial werden von der Traufe zum First in sich
schuppenartig überdeckenden Schichten und innerhalb der Schichten
bündelweise unter Verwendung von Bindedraht mit den
lose auflegbaren Bindestäben auf Dachlatten aufge
bunden, die auf den Dachsparren oder einer andern
tragenden Dachkonstruktion befestigt sind, so daß die
traufseitigen Halmenden in schuppenartiger Anordnung die
äußere Dachfläche bilden. Der Bindedraht wird unter
Benutzung spezieller Werkzeuge eingezogen, gespannt
und verknotet. Beim Spannen der Bindedrähte muß
der obere Bindestab mit den Knien niedergedrückt und
gleichzeitig der Bindedraht mit voller Körperkraft ange
zogen werden, so daß die Verknotung (Rödelung) unter
Aufrechterhaltung der Spannung erfolgen kann. Die
Werkzeuge bestehen aus gebogenen Nadeln, mit denen
der Bindedraht von der Dachoberseite her durch das
Ried oder dergleichen nach innen und um eine Dach
latte herum wieder nach oben und außen gezogen wird,
und aus Zangen, mit denen der Bindedraht straff
gespannt und seine Enden oberhalb eines aufgelegten
Bindestabes miteinander verknotet werden, z. B. durch
Verdrehen oder Verbiegen. Neben der Verwendung von Holzstäben von
(Holzschächten)
sind Eisenstäbe und Eisendrähte als obere
Bindestäbe bekannt. Durch das schuppenartige Einbin
den des Daches in mehreren Schichten wird der
Bindeknoten durch obere Schichten abgedeckt, so daß
die Bindung von außen nicht mehr sichtbar ist.
Es ist Aufgabe der Erfindung, diese Art der Dachein
bindung für die ausführenden Personen zu erleichtern
und rationeller zu gestalten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Binder
gelöst, der L-förmig ausgebildet ist und aus einem
Stahl besteht, der eine das Durchstecken des Binders
durch die Halmschichten ermöglichende Festigkeit auf
weist, wobei der parallel zur Dachfläche gerichtete
eine Schenkel des Binders die betreffende Dachlatte
untergreift, während das freie Ende seines durch die
Halmschichten sich erstreckenden anderen Schenkels um
den zugehörigen Bindestab umgebogen ist.
Ein solcher
Binder wird durch die Halmauflage des Daches hin
durchgesteckt und in eine Lage gebracht, in der er
die Dachlatte mit seinem L-förmigen unteren Ende um
greift, das nachfolgend als Fußteil des Binders
bezeichnet ist. Das dann nach oben aus dem Dach her
ausragende gerade obere Ende des Binders läßt sich nach dem
Niederdrücken der Halme um den von oben lose auf die
Halme aufgelegten Bindestab herumbiegen. Die Dicke
des verwendeten Materials und dessen Festigkeit be
wirken eine ausreichend feste Verbindung des Binders
sowohl mit der Dachlatte als auch mit dem oberen
Bindestab. Für das Herumbiegen des oberen Binder
endes um den aufgelegten Bindestab wird vorteilhaft
ein Werkzeug verwendet, welches nach einem besonderen
Gestaltungsgedanken der Erfindung aus einem Flach
stahlstück mit einem seitlichen Schlitz besteht,
dessen Breite gleich oder etwas größer ist als die
Dicke des Binders. Dieses Werkzeug wird mit dem
Schlitz über das nach oben gerichtete Ende des Bin
ders gestreift und dann durch eine Schwenkbewegung zum
Körper hin um den Bindestab bewegt, so daß der Binder
um diesen Bindestab herumgebogen wird. Es wurde
herausgefunden, daß der Binder vorteilhaft aus einem
Stahldraht mit einer Festigkeit von 60 Newton pro Qua
dratmillimeter und mit einem Durchmesser von ca. 4
Millimetern besteht. Die Verformung des Binders geschieht in der
Weise, daß der an seinem freien Ende mit einer Aufbiegung versehene L-förmige Fußteil des Binders wenig
stens zwei Ecken und damit drei Seitenflächen der Dachlatte eng anliegend umgreift
und daß das gerade obere Binderende mit ca. 180 Grad um
den oberen Bindestab herumgebogen wird. Der Fußteil
des Binders entspricht also in seinen
Abmessungen vorteilhafterweise den Abmessungen der Dach
latte. Trotz der einfachen Ausbildungsform
wird mit dem Werkzeug eine feste Spannung des Binders
und eine sichere Verbindung dieses Binders mit dem
Bindestab erreicht. Die Ausbildung des Werkzeugs
ermöglicht auch ein Nachspannen des Binders, falls
dessen Spannung als nicht ausreichend angesehen wird.
Besondere Vorteile der erfindungsgemäßen Ausbildung
des Binders und der Verwendung des erfindungsgemäßen
Werkzeugs ergeben sich in Verbindung mit motorischen
Einrichtungen zum Niederdrücken der oberen Bindestäbe
bei der Einbiegung des Dachs. Mit einer solchen
Einrichtung können die oberen Bindestäbe
auf einer bestimmten Länge gleichzeitig
niedergedrückt und in dieser Lage gehalten werden, so
daß sich in diesem Bereich Binder unter Benutzung des
Werkzeuges ohne weitere Kraftaufwendung in kürzester
Zeit einbinden lassen. Binder in der erfindungs
gemäßen Ausbildung können sowohl von der Dach
oberseite als auch von der Dachunterseite durch die Halmauflage hindurch gesteckt
und
dabei zugleich mit dem L-förmigen Fußteil um die
Dachlatte herumgelegt werden. Dies ist mit sehr
geringem Zeitaufwand auch von unge
übten Personen durchzuführen, wogegen das Einziehen
der Bindedrähte mit den Nadeln und anderen Hilfs
werkzeugen eine gewisse Geschicklichkeit und Übung
erfordert.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Er
findung zur näheren Erläuterung dargestellt. Es
zeigt
Fig. 1 einen Binder gemäß der Erfindung,
Fig. 2 einen Teil eines teilweise ein
gedeckten Dachs im Schnitt,
Fig. 3 einen im Maßstab stark vergrößerten
Ausschnitt aus der Darstellung in
Fig. 2 und
Fig. 4 das Werkzeug für die Verformung des
Binders in zwei um 90 Grad zueinander
versetzten Seitenansichten.
In Fig. 1 ist ein Binder aus einem 4 Milli
meter dicken Stahldraht mit einer Festigkeit von 60 Newton pro Quadrat
millimeter dargestellt. Der parallel zur Dachfläche gerichtete eine Schenkel 2 des Binders
bildet einen L-förmigen Fußteil. Die
Länge des gerade ausgebildeten anderen Schenkels 1 des Binders entspricht der Dicke des einzu
bindenden Daches.
Für die Verformung dieses geraden Schenkels 1 des
Binders ist ein Werkzeug entsprechend der Dar
stellung in Fig. 4 vorgesehen. Danach besteht
dieses Werkzeug aus einem Flachstahlstück 3, welches in der
Nähe seines einen Endes einen seitlichen Schlitz 4
aufweist, wobei die
Breite dieses Schlitzes 4 vorteilhaft etwas größer
als die Dicke des Drahtes des Binders ist. Die
Einschnittiefe ist für die Handhabung des Gerätes
nicht von besonderer Bedeutung. Vorteilhaft ist
dieses Werkzeug etwa 15 cm lang, 2 cm breit und 8 mm
dick. Der Schlitzabstand vom Ende des Werkzeugs
beträgt etwa 15 mm mit einer Einschnittiefe von ca.
10 mm. Bei einer Drahtdicke von 4 mm für den Binder
empfiehlt sich eine Schlitzbreite von etwa 6 mm.
Nach dem Beispiel der Fig. 2 besteht die Dachkon
struktion aus parallel zueinander verlaufenden Dachspar
ren 5, auf denen Dachlatten 6 mit rechteckigem Quer
schnitt ebenfalls parallel zueinander und mit gleich
bleibendem Abstand voneinander befestigt sind. Die
im unteren Bereich der Fig. 2 dargestellte Dach
eindeckung aus übereinander angeordneten Halmschichten 7, z. B.
Riedschichten wird mit von oben lose
aufgelegten Binderstäben 8 aufgebunden, wobei diese
aufgelegten Bindestäbe 8 senkrecht zur Dachebene über
den Dachlatten 6 angeordnet sind und mit den Dachlatten 6
durch die Binder fest verbunden werden, wie es
deutlich aus der vergrößerten Darstellung in Fig. 3
hervorgeht. Der L-förmig gestaltete Fußteil der
Binder ist in seinen Abmessungen an die Quer
schnittsform der Dachlatten 6 angepaßt, so daß diese
Dachlatten 6 von dem Fußteil eng umschlossen
werden. Der die Halmschichten 7 durchdringende Schenkel 1
des Binders ist unter Benutzung des als Werk
zeug dienenden Flachstahlstücks 3 um den lose aufgelegten Bindestab 8 herum
gebogen, so daß eine Umschlingung von wenigstens 180
Grad gebildet wird, wie es in der Zeichnung mit
vollen Linien dargestellt ist. Diese Verformung
erfolgt unter Benutzung des Werkzeugs nach der
Darstellung in Fig. 4. Die Anwendung dieses Werk
zeuges ist in Fig. 1 mit gestrichelten Linien
veranschaulicht. Die Ausnutzung der Hebelwirkung
erfolgt durch die Auflage des Werkzeuges mit dem
kurzen Ende neben dem Schlitz 4 auf den oberen
Bindestab 8, so daß die Schwenkbewegung von Hand an dem
wesentlich längeren Hebelarm des gegenüberliegenden
Endes erfolgt. Bei Verwendung ausreichender Mate
rialfestigkeiten und Materialstärken wird durch die
in der Fig. 3 im vergrößerten Maßstab veranschau
lichte Anwendung der Binder gemäß der Erfindung eine
sichere und haltbare Dacheinbindung erreicht. Ein
Binder in der Gestaltung nach der Erfindung kann
sowohl von der Dachoberseite her als auch von der
Dachunterseite aus durch die Halmschichten 7 gesteckt und
in seine mit dem Fußteil die Dachlatte 6 umgreifende
Bindeposition gebracht werden, wobei das Durchstecken
von innen eine weitere Erleichterung und auch eine
Beschleunigung der Arbeiten auf dem Dache mit sich
bringt.
Claims (5)
1. Binder für Halmdächer aus sich schuppenartig
überdeckenden Halmschichten, die zwischen auf der
Dachkonstruktion aufliegenden Dachlatten und dazu
parallel verlaufenden, lose auflegbaren Bindestäben
eingebunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß der
Binder L-förmig ausgebildet ist und aus einem Stahl
besteht, der eine das Durchstecken des Binders auch
die Halmschichten (7) ermöglichende Festigkeit auf
weist, wobei der parallel zur Dachfläche gerichtete
eine Schenkel (2) des Binders die betreffende Dach
latte (6) untergreift, während das freie Ende seines
durch die Halmschichten (7) sich erstreckenden ande
ren Schenkels (1) um den zugehörigen Bindestab (8)
umgebogen ist.
2. Binder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der parallel zur Dachfläche gerichtete Schenkel (2)
des Binders an seinem freien Ende eine Aufbiegung
aufweist.
3. Binder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Schenkel (1, 2) des Binders und die am
einen Schenkel (2) vorgesehene Aufbiegung an drei
Seitenflächen der Dachlatte (6) anliegen.
4. Binder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß er aus einem Draht mit einer Dicke
von etwa 4 mm und einer Festigkeit von 60 Newton pro
Qudratmillimeter besteht.
5. Werkzeug zum Umbiegen des freien Endes des durch
die Halmschichten sich erstreckenden Schenkels eines
Binders nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß es aus einem Flachstahlstück (3)
mit einem seitlichen Schlitz (4) besteht, dessen
Breite gleich oder etwas größer ist als die Dicke des
Binders.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843442916 DE3442916A1 (de) | 1984-11-24 | 1984-11-24 | Binder fuer halmdaecher und handwerkzeug zum einbinden |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843442916 DE3442916A1 (de) | 1984-11-24 | 1984-11-24 | Binder fuer halmdaecher und handwerkzeug zum einbinden |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3442916A1 DE3442916A1 (de) | 1986-06-05 |
DE3442916C2 true DE3442916C2 (de) | 1988-11-10 |
Family
ID=6251074
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19843442916 Granted DE3442916A1 (de) | 1984-11-24 | 1984-11-24 | Binder fuer halmdaecher und handwerkzeug zum einbinden |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3442916A1 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0649950A1 (de) * | 1993-10-08 | 1995-04-26 | Ohm, Hans-Hermann | Halmdachfertigteil, sowie Verfahren und Vorrichtung zu seiner Herstellung und Anbringung |
-
1984
- 1984-11-24 DE DE19843442916 patent/DE3442916A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3442916A1 (de) | 1986-06-05 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3125318A1 (de) | Halter zur fixierung eines heizrohres einer fussbodenheizung | |
DE3442916C2 (de) | ||
DE2811640A1 (de) | Nietnagel | |
DE2600226B2 (de) | Spiralschlauchschelle | |
DE1941662C3 (de) | ||
DE2640935C3 (de) | Vorrichtung zur Befestigung eines Wasser- oder Spülbeckens in einer Tischplatte | |
DE7806263U1 (de) | Sturmklammer zum befestigen von dachsteinen | |
DE2751963C2 (de) | Vorrichtung zum seitlichen Begrenzung eines Viehstandes | |
EP0152015B1 (de) | Vorrichtung zur Verwahrung von Bewehrungsstählen | |
DE2515822C2 (de) | ||
AT386033B (de) | Dachbauelement fuer schilf-, strohdaecher od.dgl. | |
DE1902512C3 (de) | Zaun aus gitterartigen, über- und/oder nebeneinander angeordneten Einzelflächen | |
DE2528820C3 (de) | Handgerät zum Aufbringen schmaler, langgestreckter Mörtelstreifen auf zu vermauernde Hohlblocksteine | |
DE2405209A1 (de) | Verstellbarer distanzhalter fuer betonarmierungen | |
DE3424006C1 (de) | Verfahren zum Binden eines Halmdachs und Vorrichtung zur Ausuebung dieses Verfahrens | |
DE252191C (de) | ||
DE2703674C3 (de) | Vorrichtung zum Halten von Dacheindeckungsplatten auf einem Kehlblech | |
CH680299A5 (de) | ||
DE2264891B2 (de) | Abstandhalter zum Stützen von Bewehrungen | |
DE1812916A1 (de) | Spannbuegel zum Festzurren eines Bandes | |
DE3517299C1 (en) | Chute-like filling device for concrete into shutterings | |
DE193945C (de) | ||
DE2436760C2 (de) | Stacheldraht | |
DE2820185A1 (de) | Siebfoerderband | |
DE844815C (de) | Vorrichtung zum Abdecken der Fugen zwischen Treppenstufen und Treppenwangen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |