DE3431428C2 - Großballenpresse für landwirtschaftliches Erntegut - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Großballenpresse nach dem Gattungsbegriff des vorliegenden Hauptan­ spruchs.

Bei Pressen dieser Art hat sich als nachtei­ lig herausgestellt, daß die verwendeten sehr dünnen Hüllmaterialien, insbesondere solche in Folienge­ stalt (0,035 bis 0,05 min), sehr windempfindlich sind und sich ggf. beim Lauf in den Preßraum statisch auf­ laden, so daß es vor dem Einlauf zu Verwerfungen der Folie oder sogar zu deren Anhaften an den zugehörigen Führungselementen kommen kann. Empfindliche Störungen des Umhüllvorganges für den fertigen Rundballen aus Erntegut sind die Folge.

Aufgabe der Erfindung ist es, die vorgenannten Schwie­ rigkeiten zu beheben und den Lauf des Hüllmaterials in den Preßraum verstärkt zu stabilisieren. Dies geschieht erfindungsgemäß dadurch, daß der Gutbahn im Vorbereich des Einlaufs in den Preßraum Düsen zur beidseitigen Be­ aufschlagung mit einem lagestabilisierenden Luftstrom in Gutbahnlaufrichtung zugeordnet sind.

Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteran­ sprüchen beschrieben.

Nachstehend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand der Zeichnungen im einzelnen beschrie­ ben. Es zeigen:

Fig. 1 in schematischer Darstellung und Seitenan­ sicht eine Großballenpresse der gattungs­ mäßig in Rede stehenden Art und

Fig. 2 den kopfseitigen Maschinenbereich mit den wesentlichen Merkmalen nach der Er­ findung.

Der auf der Laufachse 1 aufgebaute Preßraum 2 wird aus zwei Gehäusehälften 3 und 4 gebildet. Radial wird dieser Preßraum von angetriebenen Wickelwalzen 5 begrenzt, die sich mit ihren Achsen 6 in auf Ab­ stand angeordneten Seitenwänden der jeweiligen Ge­ häusehälften 3, 4 abstützen. Die Gehäusehälfte 4 ist über Konsolen 7 mit dem rahmenfesten Gehäuse 3 dreh­ gelenkig verbunden und ist von der Kolbenzylinderein­ heit 8 zwecks Entladung eines fertigen Ballens hoch­ schwenkbar. Im Bereich der oberen Maschinenbegrenzung erstreckt sich zwischen den Maschinenseitenwänden ein Behälter 9 für die Bevorratung des Umhüllmaterials 10, das bspw. aus einer Folie besteht. In Nachbarschaft zu dem Behälter 9 erstrecken sich, parallel zu ihm, ebenfalls zwischen den Seitenwänden zwei zusammen­ wirkende Vorzugswalzen 11 und 12, zwischen denen das Umhüllmaterial 10 gehalten bzw. geführt wird.

Der Vorzug des Umhüllmaterials 10 zwecks Zuführung des­ selben in die Preßkammer 2 erfolgt durch Antrieb der Walze 11. Damit das Hüllmaterial 10 den Mantel der Walze 11 möglichst weitwinklig umgreift, ist in Lauf­ richtung des Hüllmaterials 10 gesehen dem Walzenpaar 11 und 12 eine tiefer gelegene Umlenkrolle 18 vorgeordnet. Mit 19 ist der Abtrennmechanismus für das Hüllmaterial 10 angedeutet, der nach vollständiger Umschlingung des fertigen Ballens 15 in Aktion tritt. Zwischen den Vor­ zugswalzen 11, 12 und den beiden Wickelwalzen 5a und 5b durchläuft das Hüllmaterial 10 einen sich ebenfalls zwischen den Maschinenseitenwänden erstreckenden Füh­ rungsschacht, der aus trichterartig zusammengefügten Blechwandungen 24 und 25 besteht.

In dem Freiraum zwischen den Vorzugswalzen 11, 12 und den Blechführungen 24, 25 sind parallel mit Abstand zueinander - sich über die Breite des Preß­ raumes 2 erstreckend - Luftdüsen 26 angeordnet, deren Zwischenraum vom Hüllmaterial 10 derart durch­ laufen wird, daß das Hüllmaterial 10 beidseitig von einem Luftstrom beaufschlagbar ist. Auf diese Weise wird eine zusätzliche lagestabilisierende Förderwir­ kung auf das Hüllmaterial 10 ausgeübt und ein Anhaften an den Führungen 24, 25 verhindert. Die Düsen 26 sind durch geschlitzte oder gelochte Rohre gebildet, denen von einem Druckerzeuger 27 Blasluft zugeführt wird. Dem Druckerzeuger 27 ist ein Ansaugfilter 28 zugeord­ net.

Eine bspw. aus einem Wasserbad mit Schwamm bestehende Kontakteinrichtung 29 kann zusätzlich zum Abbau evtl. vorhandener statischer Aufladung des Hüllmaterials 10 vorgesehen werden.

Claims (5)

1. Großballenpresse für landwirtschaftliches Erntegut, deren annähernd zylindrischer Preßraum umfangssei­ tig durch angetriebene und ortsfeste Wickelelemente, wie umlaufende Walzen, Bänder, Ketten oder dergleichen begrenzt wird, mit einer Vorrichtung zum Umhüllen eines fertigen Erntegutballens mit einer Gutbahn aus Folie oder dergleichen, die ihrerseits durch einen durch zwei benachbarte Wickelelemente gebildeten Ein­ führspalt in den Preßraum eingeführt wird und wobei die Vorrichtung wenigstens aus Vorratsbehälter, Trenn­ vorrichtung und laufrichtungssichernden Führungsele­ menten für die Gutbahn besteht dadurch gekennzeichnet, daß der Gutbahn (10) im Vorbereich des Einlaufs in den Preßraum (2) Düsen (26) zur beidseitigen Beauf­ schlagung mit einem lagestabilisierenden Luftstrom in Gutbahnlaufrichtung zugeordnet sind.

2. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (26) als sich über die gesamte Preß­ raumbreite erstreckende, geschlitzte oder gelochte Rohre ausgebildet sind, denen die Blasluft von einem Druckerzeuger (27) endseitig zugeführt wird.

3. Presse nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Winkelstellung des Luftstromes zur Gutbahn durch Drehung oder Lageveränderung der Blasluftrohre einstellbar ist.

4. Presse nach den Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß dem Luftdruckerzeuger (27) ein Ansaugfilter (28) zugeordnet ist.

5. Presse nach den Ansprüchen 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß der Gutbahn (10) - in deren Laufrichtung gesehen - eine vor dem Eintritt in den Luftstrom vorgesehene Kontakteinrichtung (29) zum Abbau evtl. vorhandener statischer Aufladung zugeordnet ist.