DE3420514A1 - Verfahren zur herstellung verzinnter draehte - Google Patents
Verfahren zur herstellung verzinnter draehteInfo
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Description
FP 775
7Γ7Τ- 34205U
Ηο/κο
Feindrähtwerk Adolf Edelhof-F GmbH & Co., 5BBO Iserlühn
Verfalren zur Herstellung verzinnter Drähte
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren Zur Herstellung
verzinnter Drähte, insbesondere aus NE-Metallen, wie Zum Beispiel Kupfer, mit einem Durchmesser von 0,1 bis
1,5 mm, vorzugsweise bis 1,0 mm, für elektrotechnische Zwecke, durch zweistufige Verzinnung.
Aus der DE-PS 29 31 939 ist bereits ein zweistufiges Verzinn-jngsverfahren bekannt, bei welchem ein Kupferdraht
vor der ersten Verzinnung auf ein Sollmaß gezogen
1G und weichgeglüht wird, dann in zwei Stufen galvanisch verzinnt
wird, - wobei hier ein Ziehvorgang eingeschoben wird - , anschließend mit hoher Geschwindigkeit auf das
Endmaß gezogen und in einer Glühstrecke kurzzeitig geglüht -nd schließlich intensiv abgekühlt wird. Die Glühurg
erfolgt dabei so kurzzeitig, daß der Kupferdraht zwar ausgeglüht, die Zinnschicht jedoch nur teilweise eufgeschmolzen
wird. Dadurch wird die Bildung einer DiffusionsEchic· t
zwischen Kupfer und Zinn unterbunden.
2G Nachteilig ist bei diesem Verfahren, daß der Kupfßrriraht
zweimal relativ stark verzinnt werden muß, so riaS Bin
relativ hoher Zinnverbrauch entsteht, daß weiterhin durch das kurzzeitige Aufschmelzen die Gefahr besteht, daß die
Konzentrizität des Zinnüberzugs auf dem Draht verschlechtert
wird und daß schließlich durch das Fehlen einer Diffusionsschicht zwischen Kupfer und Zinn die Gefahr der
L1 34205H
-JZ-
Entnetzung des verzinnten Drahtes bei der späteren Lötung
besteht.
Eei der Verzinnung von Drähten für elektrotechnische
b Zwecke ^ind .zwei Verfahren üblich, nämlich das reuervt.
izinn^n oder das galvanisch V erz innen,von denen jedes
spezifische Vorteile und auch Nachteile besitzt. Durch das Feuerverzinnen wird die größtmögliche Haftung der
7 i r. η s (j hi cht auf dem Drahtwerkstoff erzielt aufgrund der
Bildung einer intermetallischen Diffusionsschic^t. Hierdurch
i:;t eine gute Beständigkeit gegen Entnetzung gegebe
r'. Gleichzeitig hat dieses Verfahren jedoch den Nachteil,
deß der Auftrag der Zinnschicht auf dem Draht nicht konzentrisch erfolgt, sondern Stellen mit dünnerer und
Stellen mit dickerer Verzinnung gegeben sind. Bei der künstlichen Alterung solcher Drähte, wie sie die DIN-Normen
für bestimmte Verzinnungsklassen fordern, können im Bereich dieser dünnen Stellen durch Anwachsen der
Diffusionsschicht' unbenetzbare Flächen entstehen, was
zur Zurückweisung der Drähte führen kann, lim derartiges
zu vermeiden, ist eine relativ dicke Beschichtung mit Zinn erforderlich.
Die galvanische Verzinnung hat den Vorteil, daß das '2b Aufwachsen der Zinnschicht auf dem Draht konzentrisch
erfolgt und die Schicht eine gute Porenfreiheit aufweist.
Nachteil des galvanischen Verfahrens ist jedoch das Fehlen der intermetallischen Diffusionsschicht, wodurch
leicht ein Abplatzen der Zinnschicht bei :iD Biegen dos Drahtes auftritt oder eine Entnstzung des
Khrnmat°riaIs beim Löttest erfolgt.
Aufgabe der Erfindung ist es, unter Vermeidung der Nachteile döS Standes der Technik,durch Kombinieren der
35
r 34205H
-JST-
Vortsi le dss feuerverzinnungs- und des galvanischen
Verzinnjngsverfahrens Drähte mit einer relativ dünnen
Zinnschicht zu versehen, welche gleichmäßig in ihrer Konzentrizität, porenfrei ist und welche durch eine ausreichende
Diffusionsschicht eine gute Haftung jnd dr^it, i-eständigkeit
gegen Entnetzung bietet.
ErfindüngsgemäB wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
der bereits endgezogene Draht zunächst dünn feuerverzinnt, anschließend abgekühlt und schließlich -'alvanisch
bis zur Encschichtdicke verzinnt wird. Durch dieses Verfahren können Drähte der eingangs genannten Durchmesser
mit einer Zinnschicht von 5pm gleichmäßig verzinnt werden,
wobei Toleranzen von plus/minus 1,5 μηη als typischer Wert
erreichbar sind. Diese Drähte können mit einer ausreichenden Diffusionsschicht aufgrund des Feuerverzimungs-Vorganges
hergestellt werden, besitzen andererseits aber durch ihre gleichmäßiga Beschichtung aufgrund der nachfolgenden
galvanischen Verzinnung eine gute Konzentrizität. Aufgrund
der geringen Toleranzen, die mit dem erf indungs^emfc'Ben
Verfahren srzielbar sind, entsteht eine geringe Ausfallrate,
welche zus~"nmen mit dem günstigen Zinnverbrauch aufgrund
geringer Schichtdicke zu einem sehr wirtschaftlicht η Herstellungsverfahren
führt.
In weiterer Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß der in üblicherweise vorbehandelte Draht bei einer Temperatur
zwischen 4000C und 240°C, vorzugsweise zwischen
350 C bis 260 C in einem Zinn-, oder Zinnblei-, oder Zinnr'JickeI-Bad
und einer Verweilzeit unter 2 see, unter 1 see, feuerverzinnt wird. Auf diese Weise lassen
sich Schichtdicken von 0,5 um bis 1,5 μη, ν jrzu^elss 1,2 ir\
...4
3A205H
^ r r t i.: ί · ξ η , w^bei die Diffusionsschicht eine Die ^e bis
etwa 0,5 grn besitzt.
In weit-rer Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, da3
·;, der nach der Feuerv erz Innung abgekühlte und in üblicher
Wfti:-'3 ν jrbeh andelte Draht in einem Zinn-, oder Zinnblei-,
üd^r Zi ίπ-Ni·: KeI- Bad , vorzugsweise Glanzblei-Zi-.n-Ead gal·
Vr3-'i-ch mit einer Schichtdicke von etwa 3 bis 13 pm,
vorzL[s .v ei se 4 pm, verzinnt wird.
In bevorzugter weiterer Ausbildung der Erfindung erfolgt
di-; galvanische Verzinsung von Drähten mit C,4 bis 1,C m
Durc'-rnc J5er nit einer Verweilzeit im Verzir.nungsbad von
15 bis 40 see mit einer Schichtdicke von 4 um 5^f eine
1: En jsch i :.ht di cke von etwa 5 pm..
In Weiterbildung der Erfindung ist ferner vorgesehen, da3
die Abkühlung zwischen dem Feuerverzinnen und dem galvanischen Verzinnen· durch Luft, vorzugsweise im Gegenstrom,
;■ "Ι β r " ο 1 g t.
Für die Verzinnung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
koiiK-n ils Drahtwerkstcffe NE-Metalle, wie zum Beispiel
Kupfer, Nickel, Neusilber, Bronze, Messing einschließlich
5 df-:: en Legierungen infra ge, ebenso aber auch Eisen. Neben
dtr Verwendung von Runddraht ist jedoch auch Flach-,
Vi'.rkant- und Profildraht sowie auch Bänder möglich. Als
Zi'in überzüge sind solche aus Rein-Zinn oder aus Blei-Zinn
entsprechend den DIN-Normen bevorzugt,
λ G
Nar.hf öl r-snd sollen zwei Beispiele für die Durchführung
dec Fi-rf: ndungsgemäBen Verzinnungs-Ver-Fahrens beschrieben
w \i r d L- π .
5 ... 5
34205U
1. Beispiel
Der bereits auf Endabmessung gezogene Kupferdra^t durchläuft
mit einer Geschwindigkeit von 80 m/min ein Ent-ettungsbad mit einer Badlange von 1 m. Anschließend durchläuft
ar ein Spülbecken sowie ein Lötwasserbecken, in welch letzterem das Befluxen erfolgt. Über eine Umlenkrolle
läuft der Draht dann in ein 2BO Cwarmes Zinnblei-Bad
von 1,1 m Länge in schrägem Winkel ein. Über eine Um-Isnkrolle
erfolgt die Umlenkung des Drahtes dort ser kreoh*:
IC '"■ach oben, wobei das Zinnbad im Bereich eines Ziehstnines
verlassen wird. Über eine Kühlstrecke von etwa 2,5 bis 3 π lau-?t der Draht senkrecht nach oben, wobei er in einen
Rohr im Gegen-Luftstrom auf etwa Raumtemperatur abgekühlt
wird.
Über eine Umlenkrolle gelangt der Draht in ein plektrolytisches
Entfettungsbad von 1 m Länge, wird anschließend mit Wasser gespült und hiernach gebeizt. Der Draht läuft
schließlich zur galvanischen Verzinnung in ein Glanzblei-Zinnbad ein, in welchem er über eine Reihe von Umlenkrollen
über eine Distanz von etwa 47 m läuft. Seine Vervveilzeiü
beträgt bei der Geschwindigkeit von BO m/min in dem galvanischen Zinnbad damit etwa 35 see.
Nach dem galvanischen Verzinnen durchläuft der Draht
ein Spülbecken und eine Trockenstrecke, ehe er endgültig
aufgespult wird.
Für das beschriebene Eeispiel wurde eine Crahtstärke von
0,5 bis 0,8 mm angenommen, wobei in der Fejerverzinnjngsstrecke
eine Schichtdicke von etwa 1,2 pm Zinn, bei einer ~i+fusicnsschichtdicke von etwa 0,5 pm,erreicht wird.
...6
2 34205U
- «er-
In dtm nachfolgenden galvanischen Bad wird eine weitere
Zi "inschi cht von etwa 4 pm auf eine Endschichtdicke von
etwa 5 pm aufgebracht.
b 2. Beispiel
Ein Draht von etwa 0,5 bis 0,6 mm Durchmesser durchläuft
das erste Entfettungsbad von 1 m mit einer Geschwindigkeit
von 120 m/min. Die Stromdichte im Entfettungsbad ist hier
um etwa 30 % gegenüber dem ersten Beispiel angshahen.
1G Das Feuerverzinnungsbad aus Zinnblei besitzt ei^e Temperatur
von 360 C, die Badlänge ist unverändert 1,1 m. Die
Umlenkung und das Durchlaufen des Ziehsteines erfolgen
in gleicher Weise wie im Beispiel 1, ebenso wie das Durchlaufen der Abkühlstrecke.
Der abgekühlte Draht läuft mit der Geschwindigkeit von
120 m/min in das galvanische Bad mit Glanzblei-Zinn ein, mit einer VerweiLzeit von etwa 23 see. Die Stromstärke
ist gegenüber dem Beispiel 1 um etwa 50 % erhöht. Spülen,
?-C Trocknen und Aufspulen erfolgen in gleicher Weise wie bei
Beispiel 1. Aufgrund der gegebenen Parameter er'-.ält man
eine Vtrzinnung mit etwa gleicher Schichtdicke wie im
Beispiel 1.
L1S Nachfolgend soll der prinzipielle Aufbau einer zweistufigen
Verzinnungsanlage gemäß der Erfindung anhand der Zeichnung
schematisch beschrieben werden.
Es zeigen
30
30
Fi ζ. 1 die Feuerverzinnungs-Anlage;
Fig. 2 die galvanische Verzinnung. ...7
34205H
Ιη Figur 1 ist mit 1 ein Spuler bezeichnet, von welchem der
endgezogene Blankdraht abläuft und durch ein nächgeordnetes
Entfettungsbad 2" geführt wird. Anschließend ist ein Klarspülbecken
3 und ein mit Lötwasser gefülltes Eefluxungs- c becken 4 angeordnet. Aus dem letzteren läuft der Blankdraht
über eine Umlenkrolle 5 schräg in ein Zi-nnbad 6 ein, welches eine Temperatur von etwa 260° bis 36O0C aufweist.
In dem BaO befindet sich eine weitere UmlenkrjIIe 7,
über welche der Draht senkrecht nach oben umgelenkt wird und im -Bereich eines Ziehsteines 8 das Zinnbad verlaßt.
Anschließend durchläuft der Draht in senkrechter Richtung
nach oben eine Kühlstrecke 9, welche eine Länge von etwa
2,5 bis 3 m aufweist. Die Kühlstrecke wird dabsi dur^h ein
Rohr gebildet, ir welchem der Draht verläuft und mit Luft
im Gegenstrom angeblasen wird. An einer Umlenkrolle 10 wird der Draht, der nun fertig feuerverzinnt ist, nach
unten umgelenkt für den Einlauf in die galvanische Verzinnungsanlege
gemäß Figur 2.
2Ώ Den Eingang der galvanischen Verzinnungsanlage Dildet ein
Entfettjngsbad 11, aus dem der Draht anschließend in eine Spüle 12 und daraufhin in eine Beize 13 gelangt. An die
letztere schließt sich das elektrolytische Verz innun;/sbad
an, in welchem mehrere Umlenkrollen 15 und 16 angeordnet sind. Zur Erzielung einer entsprechenden Verweilzeit des
Drahtes in dem Verzinnungsbad bei geringer räumlicher Ausdehnung des letzteren, ist der Draht in mehreren Windungen
über die L'T.lenkrol len geführt. Zur Überwindung des
sich hierdurch ergebenden mechanischen Widerstandes sind die Rollen 15 durch einen Motor 17 angetrieben. Nach dem
Verlassen des elektrolytischen Verzin^ungsbades durchläuft
der Draht eine Spüle 18 und wird schließlich njch
...8
40 34205H
-JlT-
Cjrchlau^en einer -acht dargestellten Trocknungsanlage
als Fertigdraht a·^- einen Spuler 19 aufgewickelt.
-M-
- Leerseite -
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung verzinnter Drähte, insbesondere 2us ME-^etallen, wie z.B. Kupfer, mit eirtm
Durchmesser von 0,1 bis 1,5 mm vorzugsweise bis 1,0 ηπ,
für elektrotechnische Zwecke, durch zweistufige Verzin^jp.g,
dadurch gekennzeichnet,
daß der bereits endgezogene Draht zunächst cünn -eu%rverzinnt,
anschließend abgekühlt und schließlich galvanisch
bis zjr Endschichtdicke verzinnt wird.
10
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daS der in üblicher Weise vorbehar.delte Draht bei eirn-r
Terrperatur zwischen 400 C und 24O0C, vorzugrweis·.- 3fc0"C
bis 250 C, in einem Zinn-, oder Zinnblei- ο.Ιβγ Zinn-
urd einer Verweilzeit unter 2 see, vnr/ufsweise
unter 1 see, feuerverzinnt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Draht mit einer Schichtdicke von 0,5 bis 1,5 u
vorzugsweise 1,2 pm, feuerverzinnt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der nach der Feuerverzinnung abgekühlte und in
üblicher Weise vorbehandelte Draht in einem Zinn-, oder Zinnblei-, oder Zinn-Nick-1-Fid, vor zu-·-ά.; ie
Glarzblei-Zinnbad, galvanisch mit einer
... 10
I 34205H
Schichtdicke von ptwa 3 bis 10 um, vorzugsweise 4 um,
verzinnt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die galvanische Verzinnung von drähten mit 0,4 bis
1,0 mm Durchmesser mit Verwei!zeiten im Verzinnungs-Dad
von 15 bis 40 see mit einer Schichtdicke von 4 um
auf eine Endschichtdicke von etwa 5 (jm erfolgt. D
B. ,/erfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abkühlung in Luft, vorzugsweise im Gegenstrom, erfolgt.
15
15
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