-
;'crr'anrer, zum '@^zeugen,ron Z.'.nnschichten mittlerer |
Dicke auf Kupferdraht |
Die Erfindung betr-i t'- t ein 'i erfahren zum Aufbringen von
Schich- |
tun aus 2::.nn auf Drähten aus Kupfer (Cu) und Kupferleg#'._e- |
rungen - im folgenden allgemein als "Kupferdraht" bezeichnet
- |
durch Feuerverzinnen. Zinnschichten bzw. Zinnbäder können im |
folgenden, wenn es nicht ausdrücklich anders angegeben ist,
so- |
wohl aas reinem Zirin als auch aus Zinnlegierungen besteuen.
Er- |
findungsgegenstand ist ferner eine Vorrichtung zur Durciü unrung |
des Verfahrens. |
Für einwandfreie Löteigenschaften verzinnter Kupferdrähte bzw.
Kupferachaltdrähte von z.B. etwa 0,3 bis 0,5 mm Durchmesser ist eine Mindestschichtdicke
von etwa 3 bis 10 /um Zinn erforderlich. Man bezeichnet solche Zinnse4ichten als
"Zinnschichten mittlerer Dicke". Dickere Zinnschichten würden an sich eine gute
Lötfähigkeit gewährleisten; sie sind jedoch in Herstellung und Materialverbrauch
zu aufwendig. Im allgemeinen sind auch bisherige frisch' verzinnte Kupferdrähte
mit Zinnschichten mittlerer Dicke eine gewisse Zeit einwandfrei lötbar. Anfang3
betragen die Lötzeiten - beim sog. Lotkugeltest - im Mittel nämlich weniger als
1 sec. Mit zunehmender Lagerzeit nimmt jedoch die Lötfähigkeit solcher Drähte ab
und damit die Lötzeit auf
Werte bis zu 20
sec. zu. Es
wurden daher
bereits verschiedene Versuche unternommen, ver-
zinnte Kupferdrähte mit mittlerer
Zinnechichtdicke herzustellen, die eine einwandfreie Lötbarkeit such nachlanger
Lagerung zeigen. Dabei war man zunächst bemüht, möglichst gleichmäßig dicke
Zinnschichten auf den Kupferdrähten
zu erzeugen (vgl. öster-
reichische
Patentschrift 264 957).
Zu diesem Zweck würde die
schon aufgetragene Zinnschichten
mit einer polygonen Abetreif-I düse profiliert. Die anschließend erforderliche Glättung
ergab sich dann durch die Oberflächenspannung von selbst
oder konnte mechanisch
herbeigeführt
werden. Es ist auch schon vorgeechla-. . gen
worden, den
Draht vor
dem Verzinnen an der Obe'rtläehe
mit
Nuten, Ritzen usw.
zu versehen, um in relativ gerinsem gegenseitigem Abstand
relativ dicke
Zinnschichten :u
erhalten. Bei
diesen V,rfahren
der Feuerverzinnung
mit einer profilierenden
Abstreifdüse bzw. einer Düse 'zum
Profilieren der Drahtoberfläche werden jedoch entsprechend profilierte Düsen gebraucht,
die sich aus einem Material hoher Standzeit bei Temperaturen um 200 bis 300 °C nur
aufwendig herstellen lassen. Eine hohe Standziet ist aber beim Feuerverzinnen größerer.Drahtrollen
von i.B. 10o kg unc. mehr nit entsprechend großer Durchlaufzeit wichtig, Es ist
ferner vorgeschlagen worden, ganz ohne Abstreifdüse zu arbeiten, wobei der Kupferdraht
unmittelbar nach dem Zinnbad eine Wärmezone von 200 bis 430 °C durchlaufen soll.
Es soll dabei erreicht werden, daß beim Durchlauf des Drahtes durch eine Wärmezone
bestimmter Temperatur und Länge ein - sonst ohne Anwendung einer Abstreifdüse auftretendes
- tropfenförmiges Ablaufen des noch flüssigen Zinns in günstiger Weise gesteuert
wird, derart, daß sich in einer nachfolgenden Kühlzone ein gleichmäßiger Zinnüberzug
bildet.
-
Mit den bekannten oder vorgeschlagenen Verfahren konnten zwar relativ
gleichmäßige Zinnschichten auf Kupferdrähten erzeugt werden. Bei längerem Lagern
bildet sich im Zinn an der Kupfer (Cu)-Zinn(Sn)-Grenzschicht aber meist eine Cu6Sn5-Phase.
-
Kristallite dieser Phase wachsen mit der Zeit immer weiter in die
Zinnschicht hinein und lösen sich schließlich von der Grenzschicht ab. Da diese
Cu6-Sn5-Phase von den meisten verwendeten Loten nicht benetzt wird, weisen entsprechende
Drähte nur noch eine geringe Lötfähigkeit auf, auch wenn die Zinnschicht
an
sich dick und gleichmäßig genug ist.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen
von feuerverzinnten Kupferdrähten zu schaffen, wobei eine gut lötfähige Zinnschicht
mittlerer Dicke gebildet werden soll, in der das Wachstum der Cu 6Sn5-Phase auch
bei langer Lagerzeit bzw. bei erhöhter Temperatur von etwa bis 150 °C vermieden
ist.
-
Bei einem Verfahren zum Erzeugen von Zinnschichten mittlerer Dicke
auf Kupferdraht mittels Durchlauf des Drahtes durch wenigstens ein Zinnbad besteht
die erfindungsgemäß Lösung darin, daß der Draht im Anschluß an das Zinnbad durch-eire
Wärmezone solcher Länge und solcher Temperatur geführt wird, daß der Draht eine
Temperatur zwischen etwa 500 und 600 °C erreicht und sich dabei an der Grenze Kupfer
(Cu)-Zinn(Sn) zwischen Draht und aufliegender Zinnschicht eine Cu 3Sn-Phase ausbildet,
und daß der Draht nach der Wärmezone durch eine Kühlzone geführt wird.
-
Es ist vorteilhaft, wenn der Draht fäst unmittelbar nach Durchlauf
durch das Zinnbad in die Wärmezone eindringt. In vielen Fällen kann es jedoch zweckmäßig
sein, zwischen Zinnbad und Wärmezone eine Abstreifdüse zu setzen. Eine Umlenkung
des Drahtes zwischen Zinnbad und Wärmezone soll aber vermieden werden.
Ein
wesentlicher Vorteil der Erfindung ist die Ausbildung der Cn3Sn-Phase, die auch
"E-Phase"-genannt wird. Bei erfindungsgemäßer Führung des Verfahrens entsteht das
Cu 3Sn als Grenzschicht zwischen dem Kupfer und dessen Zinnüberzug. Die Grenzschicht
verhindert - gleichermaßen in der Funkion einer Diffusionssperre --die Ausbildung
der betreffend die Lötfähigkeit schädlichen Cu 6Sn5-Pha,se. Die Cu 3Sn-Schicht kann
deshalb auch als "Diffusionssperrschicht" bezeichnet werden.
-
Gemäß weiterer Erfindung ist es besonders günstig, wenn der Kupferdraht
nacheinander (zur Erzielung einer noch besseren LötfähigKeit)durch ein erstes Zinnbad,
durch eine Wärmezone zur Bildung der Cu 3Sn-Phase, durch ein zweites Zinnbad und
abschließend durch eine Kühlzone geleitet wird. Beim Durchlauf durch das erste Zinnbad,
wird dabei zweckmäßig - mittels Geschwindigkeit und Temperaturregelung und/oder
einer Abstreifdüse - eine Zinnschicht von etwa 1 um Dicke aufgetragen. Besonders
wichtig ist die erfindungsgemäße Wärmezone, die nach dem ersten Zinnbad durchlaufen
wird. Je nach Drahtdurchlaufgeschwindigkeit, die z.B. bei ] 1 m/sec liegen kann,
soll die Temperatur dieser Zone zwischen etwa 400 und 906 0C, .insbesondere mehr
als 500 °C betragen. Die Länge der Wärmezone soll dabei so bemessen sein, daß der
Draht eine Maximaltemperatur von etwa 600 00 erreicht. Bei einer solchen
Wärmebehandlung wird zwischen Kupferdraht und Zinnschicht eine dünne Schicht aus
Cu 3Sn (e--Phase) von 0,o5 bis 0,3 bum Dicke bei einer Zinndicke von 1
bis 10 bum gebildet. Nach Benetzungs- und Lötversuchen zeigt diese
Cu 3-Sn-
Schicht auch nach langer Lagerzeit ein einwandfreies Benetzungs-und
Lötverhalten. Die nach dem ersten bzw. zweiten Zinnbad angeordnete Kühlzone bewirkt
ein rasches Abkühlen des Drahtes auf Raumtemperatur. Zur erfindungsgemäßen Cu 3Sn-Phasenbildung
genügt schon der Durchlauf des Kupferdrahtes durch ein einziges Zinnbad und die
Wärmezone. Die Lötbarkeit wird jedc,ch durch Anwendung des zweiten Zinnbades
verbessert. Der Durchlauf durch ein zweites Zinnbad hat also nur den Sinn,
eine zweite dickere Zinnschicht aufzutragen. Vorteilhaft ist die Verwendung
einer Zinnlegierung, z.B. SnPb 50 oder SnPb 70 (40 bzw. 70 % Hlei=Pb), für das zweite
Zinnbad. Im allgemeinen soll für das zweite Zinnbad eine Legierung mit niedrigerer
Schmelztemperatur bzw. niedrigerem Schmelztemperaturbereich im Vergleich zur Schmelztemperatur
des Metalls den ersten Zinnbaden verwendet werden. Besonders günstig hat
eich als Legierung für das erste Zinnbad eine Sn-Ni-Legierung mit einem Gehalt
an Nickel (Ni).bie zu 0,5 9L erwiesen. In diesem Fall kann das zweite Zinnbad z.B.
aus Reinzinn oder einer SnPb 40-Legierung bestehen.
-
In einer besonders günstigen Vorrichtung zur Durchführung den erfindungsgemäßen
Verfahrens ist die Kühlzone als Flüssig- . keitskühletrecke ausgebildet
und wenigstens die unmittelbar vorangehende Stufe der Vorrichtung,
z.B. das zweite Zinnbad oder das erste Zinnbad mit nachgeschalteter
Wär®esone, im
wesentlichen senkrecht über«der Kühlzone angeordnet.
Es ist vorteilhaft, alle Verfahrensstufen, d.h. wenn die Zuführung 4.B. eine Drahtrolle
oder Umlenkrolle, des zu verzinnenden Drahtes, ein Zinnbad mit nachgeschalteter
Wärmezone sowie ggf. ein weiteres Zinnbad und die als Flüssigkeitskühlstrecke ausgebildete
Kühlzone auf einer vertikalen Geraden übereinander angeordnet sind. Das Zinnbad
bzw. die Zinnbäder sind dann mit Bodenventilen zum Durchführen des Drahtes (in Richtung
auf die folgende räumlich darunterliegende Stufe der Vorrichtung) versehen.
-
Anhand der schematischen Zeichnung mit Ausführungsbeispielen werden
weitere erfindungsgemäße Einzelheiten erläutert; es zeigen Fig. 1 und 2 Vorrichtungen
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in horizontaler und vertikaler
Anordnung, Fig. 3 und 4 Schnitte durch erfindungsgemäß hergestellte Zinnschichten,
Fig..5 einen Schnitt durch eine herkömmlich hergestellte Zinnschicht.
-
lm Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung gemäß Fig. 1 zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens sind zwei Verzinnungsstufen vorgesehen.
-
Der zu verzinnende Kupferdraht 1 mit einer Dicke von 2.B. etwa 0,5
mm läuft von der Drahtrolle 2 ab. Vor Durchlauf durch das erste Zinnbad 3 wird der
Draht zweckmäßig weichgeglüht und von
Oxydschichten durch Beizen
befreit. In dem ersten Zinnbad 3 wird der Draht bei 4 umgelenkt. Nach Durchlauf
des ersten Zinnbades 3 durchläuft der. Draht 1 die Wärmezone 5, in der die Cu 3-Sn-Phase
auf dem Kupferdraht Gebilden wird. Nach nochmaliger Umlenkung bei 6 läuft der Draht
1 dann durch das zweite Zinnbad 7 mit der Umlenkrolle 8 und wird nach Durchlaufen
der Kühlzone 9 und Umlenken des verzinnten Kupferdrahtes bei 10 auf' der Spule 11
aufgerollt. Nach Durchlauf des ersten Zinnbades 3 kann der Draht durch eine Abstreifdüse
12 und nach Durchlauf des zweiten Zinnbades 7 durch eine weitere Abstreifdüse 13
geführt werden.
-
Eine Vorrichtung mit vertikalem Aufbau zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist in Fig. 2 als Beispiel gezeichnet. Hier wird der zu verzinnende Kupferdraht
1 von oben nach unten geführt, ohne daß er nach Durchlauf des ersten Zinnbades 20,
der Wärmezone 22 und des zweiten Zinnbades 23 bis zur Kühlstrecke 25 umgelenkt würde.
Hierbei läuft der Draht von d;er Spule 2 durch.das erste Zinnbad 20, dann von der
Bodendüse 21 aus in die Temperaturzone 22, danach durch das zweite Zinnbad 23 und
dessen Bodendüse 24 in die Kühlstrecke 25. Dort wird der Draht bei 26 umgelenkt
und auf die Drahtrolle 16 aufgewickelt. Vorteilhaft ist hier die rasche Abkühlung
des die Bodendüse 24 verlassenden Kupferdrahtes durch die Flüssigkeitskühlung im
Kühlbad 25.
-
Die Bildung der Cu 3Sn-Phaee (it#--Phase) zwischen dem Kupferdraht
und
der ersten Zinnschicht kann anhand eines Querschliffs exakt fest;estellt und die
Schichtdicken können ausgemessen werden. Fig. 3 zeigt den Querschliff durch einen
Kupferdraht 30 mit einer ersten Zinnschicht 31 und einer zweiten Zinnschicht 32.
Zwischen dem Kupferdraht 30 und der ersten Zinnschicht (oder Zinnlegierungsschicht)
31 bildet sich bei den erfindungsgemäßen Bedingungen in der Wärmezone eine dünne
Schicht 33 aus Cu 3Sn aus.
-
Eine Vergrößerung des Querschliffes gegenüber Fig. 3 zeigt Fig. 4.
Hier ist auf dem Kunferdraht 30 die gebildete Cu 3-Sn-Phase 33 und darauf die erste
Zinn- bZw.Zinnlegierungsschicht 31 und darauf die zweite Zinn- oder Zinnlegierungsschicht
32 sichtbar. Die Schichtdicke der gebildeten Cu 3Sn-Phase hängt von der Temperatur
des Zinnbades, von der Verweilzeit im Zinnbad und von der Temperatur und Verweilzeit
in der Wärmezone 5 bzw. 22 (Fig. 1 und 2). Bei einer Verweilzeit von 0,4 sec in
einem Zinnbad von 280 °C bildet sich eine 0,1 /um dicke Zone an Cu 3Sn.,In der Wärmezone
wird die Schichtdicke dieser Phase erhöht, und zwar je nach Temperatur und VPrweilzeit
bis etwa 0,3 /um. ..
-
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erzeugte Cu 3 Sn-Schicht
zwischen dem Kupferdraht und dem daraufliegenden Zinn bzw. der Zinnlegierung hat
ein anderes Aussehen als die Diffusionsschichten, die z.B. bei längerem Lagern oder
beim Tempern bei
erhöhter Temperatur entstehen, wie dies etwa beim
Altern der verzinnten Kupferschaltdrähte bei 155 °C während 1 bis 4 Tage normmäßig
festgelegt worden ist. Den .Querschnitt durch `einen derart getemperten Draht zeigt
Fig.,5. Hier befindet sich auf dem-Kupferdraht eine stengelförmig in die Zinnschicht
wachsende.Cu6Sn5-Phase 35 (die sogenanntet@'-Phase): Mit zunehmendem Wachstum dieser
Schicht 35 werden die Stengel 36 abgelöst und schwimmen z.T. in. der Zinnschicht
in Form von Kristalliten'37. Diese mit Stengeln 36 und freien Kristalliten 37 der
Cu6Sn5-Phasen durchsetzte Schicht 38 besitzt in vielen Fällen eine gelinge Lötfähigkeit,
denn die Cu6Sn5-Phase wird von den.meisten Loten, z.B. SnPb 40-Lot, nicht benetzt.
-
Die erfindungsgemäße Verfahrensweise unterdrückt das Wachstum der
Cu6Sn5-Phase (9 '-Phase) durch den Einbau der als Diffusion= schickt dienenden
Cu 3Sn-Phase (F--Phase) bis auf unbedeutende Reste. Die Cu6Sn5-Phase kann insbesondere
in größerer Schichtdicke und vor allem an der Oberfläche des verzinnten Kupferschaltdrahtes
nicht mehr vorkommen. Da,die Cu 3Sn-Phase von Zinn- bzw. Zinn-Blei-Lot, z.B. SnPb
40, sehr gut benetzt wird und damit auch gut lötfähig ist, kann nach dem vorliegenden
Verfahren eine einwandfreie Lötfähigkeit der verzinnten Kupferdrähte auch bei relativ
dünnen Zinnschichten bzw. Zinnlegierungsschichten von etwa 1 bis 3 bum erzielt
werden