DE3414531A1 - Schlauchfoermiges auskleidungsmaterial fuer rohrleitungen, insbesondere mit nicht geraden abschnitten - Google Patents
Schlauchfoermiges auskleidungsmaterial fuer rohrleitungen, insbesondere mit nicht geraden abschnittenInfo
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Description
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Die Erfindung betrifft Auskleidungsmaterial für Rohrleitungen, insbesondere Gasrohre oder Wasserrohre für die öffentliche
Wasserversorgung. Insbesondere betrifft die Erfindung schlauchförmiges Auskleidungsmaterial zum Auskleiden von
Rohrleitungen, die verschiedene Abschnitte mit unterschiedlichen Innendurchmessern und/oder mehrere komplizierte Krümmungen
und abgebogene Abschnitte in einem einzigen Rohrleitungssystem aufweisen.
Bei sehr alten oder beschädigten Rohrleitungen für Gas oder Wasser kann dieses in gefährlicher Weise herauslecken. Eine
Beschädigung von unterirdisch verlegten Rohrleitungen durch äußere Kräfte oder hohes Alter bewirkt den außerordentlich gefährlichen
Ausbruch von Gas oder Wasser. Insbesondere das Reißen von unterirdischen Rohrleitungen durch Überalterung
tritt plötzlich auf und ist nicht vorhersehbar. Die einzig wirksame Gegenmaßnahme besteht bisher darin, die unterirdischen
Rohrleitungen vor der Überalterung über mehrere 10 oder mehrere 100 m herauszugraben und durch neue zu ersetzen. Dies
erfordert jedoch einen erheblichen Arbeits- und Zeitaufwand sowie hohe Kosten beim Austausch der Rohrleitungen neben den
Schwierigkeiten beim Austausch der Rohre selbst. Ferner muß die öffentliche Wasser- oder Gasversorgung für einen längeren
Zeitraum unterbrochen werden, bis die Arbeiten zum Ersetzen des Rohrs beendet worden sind. Befinden sich die überalterten
Rohre unter öffentlichen Straßen, so führt dies zu erheblichen Beeinträchtigungen, da der Verkehr auf der betreffenden Straße
während der Arbeiten an den Rohren eingeschränkt werden muß. Dieser Austausch von unterirdischen Rohrleitungen ist jedoch
praktisch unwirksam, wenn die Rohrleitungen gegen äußere Kräfte, wie Erdbeben, schwere Verkehrsbelastungen oder Strassenreparaturarbeiten,
verstärkt werden sollen. Um Rohrlei-
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tungen gegen derartige äußere Kräfte zu verstärken, kann das einzelne Rohr mit einem Auskleidungsmaterial vor dem
Einbau der Rohrleitungen verstärkt werden. Diese Maßnahme kann jedoch nicht angewendet werden auf Rohrleitungen, die
sich bereits im unterirdisch eingebauten Zustand befinden.
Ein einfaches Verfahren zum Auskleiden von unterirdischen Rohren ist bekannt, bei dem ein flexibler Kunststoffschlauch
in die unterirdischen Rohre eingeführt und mit deren Innenfläche verklebt wird; dieses Verfahren diente zum Reparieren
und Verstärken beschädigter Rohre, damit diese mechanischen Stoßen durch äußere Krafteinwirkung wiederstehen
können. Bei diesem Verfahren ist jedoch das Einführen des flexiblen Schlauchs in das unterirdische Rohr außerordent-
15
lieh schwierig, so daß es in den Fällen praktisch nicht einsetzbar
ist, wo die Rohrleitungen lang und/oder gekrümmt sind. Weiterentwicklungen dieses einfachen Verfahrens bestanden
darin, einen flexiblen Schlauch in Rohre in der Weise einzuführen, daß der Schlauch durch ein unter Druck stehen-
des Mittel (Flüssigkeit oder Gas) gewendet und auf die Innenfläche der Rohre mit Hilfe eines Klebers aufgeklebt
wurde (vgl. die US-PSen 2 794 758, 3 132 062 und 3 494 sowie die GB-PS 1 069 623). Obwohl diese Verfahren eine Verbesserung
beim Einführen des flexiblen Auskleidungsschlauch
25
in die Rohre brachten, sind sie dennoch noch nicht zufriedenstellend.
Diese bekannten Verfahren erfordern das vorherige Aufbringen eines Klebers auf die Innenfläche des Rohrs oder
des Schlauchs vor dem Einführen des Schlauchs in das Rohr.
So haben diese bekannten Verfahren mehrere Nachteile:
30
Die Menge und die Verteilung des Klebers kann nicht kontrolliert werden, so daß der Kleber häufig ungleichmäßig auf die
Innenfläche des Rohrs aufgetragen wird; wenn ferner das Rohr geneigt ist, wirkt der Andruck des Klebemittels lediglich
auf das vordere Ende oder den Wendepunkt des Schlauchs, der
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beim Wenden des Schlauchs innerhalb des Rohrs sich vorwärts bewegt, so daß der zum Wenden des Schlauchs erforderliche
Druck schwankt und die aufgetragene Klebstoffmenge sich
ändert.
Um diese bekannten Verfahren zu verbessern, sind in den US-PSen 4 368 091 und 4 334 943 neue Verfahren zum Auskleiden
von Rohren vorgeschlagen worden, die zu sehr guten Ergebnissen beim Auskleiden von Rohrleitungen, insbesondere
unterirdischen Rohrleitungen mit flexiblen, verstärkenden Schläuchen geführt haben. Bei diesen bekannten Verfahren wird
ein schlauchförmiges Auskleidungsmaterial in die Rohrleitungen eingeführt, das dabei gewendet wird und wobei gleichzeitig
ein Bindemittel auf die Innenfläche des Auskleidungsmaterials gleichmäßig aufgetragen wird; das Auskleidungsmaterial
wird auf die Innenfläche der Rohrleitungen mit dem dazwischen liegenden Klebstoff aufgeklebt, und zwar unter
Einwirkung eines unter Druck stehenden Fluids (Flüssigkeit oder Gas). Bei dem Verfahren gemäß dem zuletzt erwähnten
Patent besteht eine weitere Verbesserung darin, ein seilartiges, langgestrecktes Element vorher durch das schlauchförmige
Auskleidungsmaterial über dessen gesamte Länge einzuführen, bevor ein Klebstoff gleichmäßig auf die Innenfläche
des Auskleidungsmaterials aufgetragen wird; wenn dann das Auskleidungsmaterial in eine Rohrleitung von dessen
einem Ende her eingeführt wird und sich innerhalb der Rohrleitung vorwärts bewegt, während das Auskleidungsmaterial gewendet
und gleichzeitig der Klebstoff auf die Innenfläche der Rohrleitung unter Fluiddruck aufgebracht wird, wird das Seil
mit konstanter Geschwindigkeit vom anderen Ende der Rohrleitung her angezogen. Dadurch kann der hohe Fluiddruck, der
sonst zum Wenden und Vorwärtsbewegen des Auskleidungsmaterials und zum Festlegen der Wendegeschwindigkeit erforderlich ist,
reduziert werden, so daß ein lokal ungleichmäßiger Auftrag des Auskleidungsmaterials, insbesondere in den gebogenen Abschnitten
der Rohrleitung vermieden wird. Das aus der US-PS 4 334 943 bekannte Verfahren wird daher bislang als
das vorteilhafteste Verfahren zum Auskleiden von Gasrohrlei-
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Γ - 7 -
tungen oder Wasserleitungen mit vielen Krümmungen und Innendurchmessern
von etwa 100 mm oder mehr angesehen.
Andererseits werden verschiedene Arten von schlauchförmigen Materialien als Auskleidung für Rohre oder Rohrleitungen eingesetzt.
Z.B. ein schlauchförmiges Auskleidungsmaterials mit Dreischicht-Sandwichaufbau mit einem innersten schlauchförmigen
Schichtsubstrat mit aufgelegtem, gewebten oder vliesförmigem
Fasermaterial, das mit einem hitzehärtbaren Kunstharz imprägniert ist (hitzehärtbares FRP-Auskleidungsmaterial)
und mit einer entfernbaren Außenschicht (vgl. die JP-PS 51-40595 (1976)). Ein derartiges, laminiertes, schlauchförmiges
Auskleidungsmaterial kann jedoch nicht bei den vorerwähnten vorteilhaften Auskleidungsverfahren eingesetzt werden,
wo das schlauchförmige Material zum Auskleiden von Rohrleitungen gewendet wird. Ferner kann dieses laminierte Auskleidungsmaterial
nicht auf die Innenfläche von Rohrleitungen in Krümmungen oder Bögen aufgetragen werden, ohne daß sich
dabei Falten bilden. Verschiedene Arten von schlauchförmigen Auskleidungsmaterialien mit einer Faservliesschicht und mit
einer undurchlässigen Folienschicht werden in den GB-PSen 1 569 675, 1 340 068, 1 357 355 und 1 449 455, den
US-PSen 4 009 063 und 4 064 211 sowie in den JP-PSen 58-39646, 55-43890 und 58-33098 beschrieben. Das in der GB-PS 1 569
* beschriebene schlauchförmige Laminat weist einen Filz aus synthetischen Fasern, wie Polyesterfasern, sowie eine gasundurchlässige
Schicht aus einem Kunstharz, wie Polyurethan, auf. Dieses Patent gibt jedoch keinen Hinweis, wie das
schlauchförmige Laminat auf die Innenfläche von Rohrleitungen
insbesondere in gekrümmten Abschnitten aufgebracht werden kann, ohne daß das Auskleidungsmaterial in den gekrümmten
Rohrleitungsabschnitten Falten bildet. Die anderen vorstehend zitierten, bekannten Verfahren betreffen die Auskleidung von
Rohrleitungen mit einem ähnlichen schlauchförmigen Laminat, 35
wie gekrempelten Filz oder Matten aus synthetischen Fasern,
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die mit einem Kunstharz beschichtet sind. Die bekannten Auskleidungsverfahren
gemäß diesen zitierten Schutzrechten sind dem Verfahren gemäß der US-PS 4 334 943 unterlegen, insbesondere,
da diese Verfahren keine Rücksicht darauf nehmen, daß in dem Krümmungen oder Bögen von Rohrleitungen Falten und
Zwischenräume vermieden werden müssen. Ein schlauchförmiges
Auskleidungsmaterial aus einem Gewebe und einer undurchlässigen Schicht aus Kunstharz ist ebenfalls in der
JP-OS 56-8229 beschrieben. Dieses bekannte schlauchförmige '^ Auskleidungsmaterial besteht aus einem gestrickten oder gewebten
Textilmantel in Schlauchform (mit einem Kettfaden aus einem mehrfasrigen Polyester-Garn und einem Schußfaden aus
einem gezwirnten Polyamidgarn), der mit flexiblem Naturoder Synthetik-Kautschuk überzogen ist und bei Einwirkung
eines Druckmittels zum Wenden in Querrichtung expandierbar ist. Daher kann sich dieses Auskleidungsmaterial bei lokalen
Änderungen des Innendurchmessers der Rohrleitung anpassen und in einem bestimmten Umfang die Ausbildung von Falten des
Auskleidungsmaterials und von Zwischenräumen zwischen der
Innenfläche der Rohrleitung und des Auskleidungsmaterials in einem Rohrleitungsbogen verringern. Dieser Effekt ist jedoch
dann noch unzureichend, wenn die Rohrleitung eine große Anzahl von Krümmern oder gebogenen Abschnitten aufweist.
Die bisher bekannten schlauchförmigen Auskleidungsmaterialien
dienen ausschließlich zum Verstärken von Rohrleitungen für Gas oder Wasser in öffentlichen Versorgungsnetzen mit relativ
großen Innendurchmessern der Rohre (etwa 200 mm oder mehr). Andererseits haben Versorgungsleitungen und Hausrohrleitungen,
die von den relativ großen Rohrleitungen zur Versorgung der einzelnen Verbraucher abzweigen, einen Innendurchmesser von
etwa 27 mm (bei 25 mm nominalem Innendurchmesser) in einem geraden Rohrleitungsabschnitt. Der Innendurchmesser dieser
Versorgungsleitungen schwankt lokal oder in gekrümmten Ab-
schnitten von etwa 22 mm bis etwa 34 mm (etwa 12 mm Unterschied)
. In diesem Fall erreicht der Innendurchmesserunter-
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schied von etwa 12 mm etwa 50 % des nominalen Innendurchmessers
der Versorgungsleitungen. Bei größeren Rohren beträgt der Innendurchmesserunterschied von etwa 12 mm lediglich einige
Prozent des mittleren Innendurchmessers und ist meist vernachlässigbar. Bei einer derartig starken Schwankung des Innendurchmessers
ist die Auskleidung von Versorgungsleitungen mit üblichem schlauchförmigem Auskleidungsmaterial außerordentlich
schwierig, selbst bei Anwendung des Verfahrens gemäß dem US-PS 4 334 943, das bislang als günstigstes Verfahren angesehen
wird.
Zum Schutz der Abnehmer und Betriebe gegen gefährliche Gasausbrüche
bei unerwarteter Beschädigung der Versorgungsleitungen ist es daher notwendig, auch Rohre mit relativ geringem Innendurchmesser
mit Auskleidungsmaterial zu verstärken. Bislang gibt es jedoch keinerlei schlauchförmiges Auskleidungsmaterial,
das ausreichend elastisch ist, um sich an starke Schwankungen des Innendurchmessers von relativ dünnen Rohren anzupassen und
das zum Verstärken derartiger Rohrleitungen geeignet ist. Es besteht daher ein erheblicher Bedarf nach einem schlauchförmigen
Auskleidungsmaterial, das bei Rohrleitungen mit einem Innendurchmesser von 25 bis 200 mm, insbesondere bei Versorgungsrohren
und Hausrohrleitungen, eingesetzt werden kann, die viele Krümmungen und starke Schwankungen des Innendurchmes-
sers aufweisen; dieses Auskleidungsmaterial soll das Ausbilden von Falten in Rohrkrümmungen vermeiden.
Degemgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine schlauchförmige Auskleidung für Rohrleitungen mit relativ
geringem Innendurchmesser und mehreren Krümmern oder gebogenen Abschnitten anzugeben.
Die erfindungsgemäße Lösung zeichnet sich insbesondere durch die Merkmale der Patentansprüche aus. Die erfindungsgemäße
schlauchförmige Auskleidung kann faltenfrei auf die Innenfläche von Rohrleitungen aufgebracht werden, und zwar selbst in
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Krümmern oder gebogenen Abschnitten mit starker Änderung des Innendurchmessers.
Die erfindungsgemäße Auskleidung kann schlauchförmig gewebt
sein, wobei die Kettfäden vollständig oder teilweise aus einem elastischen Garn bestehen, um das über seine gesamte Länge
normale und/oder gekräuselte synthetische Fasergarne links- und/oder rechtsgezwirnt sind.
Die erfindungsgemäße schlauchförmige Auskleidung kann ferner
bei dem Verfahren gemäß der US-PS 4 334 943 zum Auskleiden von Rohrleitungen mit relativ geringem Innendurchmesser und
mit mehreren Krümmern oder gebogenen Abschnitten eingesetzt werden.
Im Rahmen der Erfindung hat sich herausgestellt, daß die Nachteile
beim Stand der Technik mit den erfindungsgemäßen schlauchförmigen Auskleidungen vermieden werden können. Damit ist es
möglich, Rohrleitungen mit vielen Krümmern oder gebogenen Abschnitten
und relativ geringem Innendurchmesser, wie Versorgungsleitungen und Rohrleitungen im Haus, mit einem undurchlässigen,
mit einem synthetischen Film beschichteten, schlauchförmigen Textilmantel in einfacher Weise und glatt auszukleiden,
wobei in bevorzugter Weise das Auskleidungsverfahren gemaß der US-PS 4 334 943 angewendet werden kann. Bei dem Auskleidungsmaterial
bestehen die Kettfäden des schlauchförmigen Textilmantels vollständig oder teilweise aus einem elastischem
Garn, um das über seine gesamte Länge ein normales und/oder gekräuseltes
Synthetikfasergarn oder Garne links- und/oder rechtsgezwirnt sind.
Die Erfindung wird nachstehend mit Bezug auf die anliegende Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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Figur 1
Figur 2
Figur 3(A)
Figur 3(B)
Figur 3(C)
20 25 30 35
Figur 4
- 11 -
eine schematische perspektivische Ansicht eines Rohrleitungssystems für die Gasversorgung,
eine schematische Darstellung zur Erläuterung des Verfahrens zum Auskleiden eines Gasrohrs mit
einem schlauchförmigen Auskleidungsmaterial, eine perspektivische Schnittansicht der erfindungsgemäßen,
schlauchförmigen Auskleidung mit einem schlauchförmigen Textilmantel und einer Beschichtung
aus einem flexiblen Kunstharz, eine schematische Ausschnittsvergrößerung in Aufsicht
eines Beispiels des erfindungsgemäßen, schlauchförmigen Textilmantels der Figur 3 (A),
eine schematische Teilschnittansicht im vergrößerten Maßstab eines Ausführungsbeispiels des
schlauchförmigen Textilmantels gemäß Figur 3(A), eine schematische Darstellung während der Auskleidung
eines Krümmers einer Rohrleitung mit einer schlauchförmigen Auskleidung, deren Außendurchmesser
130 % des Innendurchmessers der Rohrleitung im geraden Abschnitt übersteigt oder mit
einer zu großen Dehnung in Längsrichtung, eine Reihe schematischer Darstellungen des Auskleidungsvorganges
eines Krümmers einer Versorgungsleitung mit einer erfindungsgemäßen schlauchförmigen
Auskleidung,
schematische Darstellungen des Auskleidungsvorganges eines Rohrleitungskrümmers mit einer schlauchförmigen
Auskleidung mit zu geringer Dehnung in Längsrichtung.
Beispiele für Rohrleitungen mit relativ geringem Innendurchmesser und mehreren komplizierten Abzweigungen, Krümmern oder
gebogenen Abschnitten finden sich in Versorgungsleitungen und Rohrleitungen im Haus für Gas oder Wasser, die von einer unterirdischen
Hauptrohrleitung abgezweigt sind. Über derartige Rohrleitungen werden Haushalte, Läden und Büros mit Gas oder
Figuren
(A) - (C)
(A) - (C)
Figuren
6(A) und (B)
6(A) und (B)
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Wasser versorgt. Mit dem Begriff "Versorgungsleitung" werden Rohrleitungen beschrieben, die eine Hauptrohrleitung mit einem
Gas- oder Wasser-Meßgerät verbinden, das im Gebäude des Verbrauchers installiert ist. Unter dem Begriff "Hausrohrleitung"
werden die einzelnen Rohrleitungen im Gebäude des Verbrauchers bezeichnet, die sich nach dem Meßgerät befinden. Im
allgemeinen sind die Versorgungsrohrleitungen ebenfalls unterirdisch angelegt.
Gemäß Figur 1 ist ein Verbraucherabzweig 2a mit einer verzweigten
Hauptrohrleitung verbunden. Ein Rohrabzweig vom Versorgungsabzweig 2a erstreckt sich über einen Krümmer 3a, einen
horizontalen Abschnitt 4a und einen Krümmer 3b zu einem T-förmigen
Abschnitt 5a eines Abzweigrohres 5. Ein sich von dem Ab-
° schnitt 5a nach oben erstreckendes Rohr ist über ein Versorgungssteigrohr
6a mit einem Versorgungsabzweig 2b verbunden, während der untere Teil des Abzweigrohres 5 mit einem
Syphon 7 verbunden ist. Ein Abzweigrohr vom Versorgungsabzweig 2b erstreckt sich über einen Krümmer 3c, einen horizon-
talen Abschnitt 4b, einen Krümmer 3d und einen Krümmer 3e,
tritt aus dem Boden an einem Steigrohr 6b aus und ist mit einem nicht dargestellten Meßgerät verbunden. Falls sich im
geraden Weg der Rohrleitung Hindernisse befinden, sind die horizontalen Abschnitte 4a und 4b mittels ellbogenartigen
Rohrstücken 8 gebogen, um die Hindernisse zu umgehen, so daß die Rohrleitung insgesamt relativ kompliziert ist und viele
gekrümmte Abschnitte aufweist.
Im allgemeinen ist der Innendurchmesser der Versorgungsleitung
gemäß Figur 1 relativ gering und beträgt gewöhnlich nominal 25 mm. Diese Leitung hat 27 mm Innendurchmesser in einem geraden
Rohrabschnitt, während der Innendurchmesser lokal auf 22 mm abnehmen oder 34 mm zunehmen kann; dies bedeutet einen
Innendurchmesserunterschied von etwa 12 mm, d.h. etwa 50 %
des nominalen Innendurchmessers von Versorgungs- oder Hausrohrleitungen.
Dies steht im Gegensatz zu Hauptleitungen mit
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einem Innendurchmesser von etwa 200 mm oder mehr, wo Schwankungen des Innendurchmessers selbst bei Unterschieden von
12 mm praktisch vernachlässigbar sind. Daher muß eine
schlauchförmige Auskleidung für Versorgungs- oder Hausrohrleitungen
sich den starken Schwankungen von deren Innendurchmesser anpassen können, d.h. die schlauchförmige Auskleidung
muß sich vollständig an die Innenfläche der Leitungen anpassen können, der Innendurchmesser sich lokal zumindest im Bereich
von 22 mm (im engsten Abschnitt) bis auf 27 mm (mittlerer Innendurchmesser eines geraden Rohrabschnitts) variieren
kann. Diese Auskleidung muß gleichmäßig aufgebracht werden, ohne daß sich Falten oder Zwischenräume zwischen der
Innenfläche der Rohrleitung und dem schlauchförmigen Auskleidungsmaterial
ergeben; dabei muß die Auskleidung nicht nur auf die Innenfläche der Rohrleitungen im geraden Rohrabschnitt
sondern auch auf anders geformte Rohrabschnitte aufgebracht werden, wie auf Krümmer, z.B. Versorgungsabzweige 2a und 2b,
die Krümmer 3a bis 3e, den T-förmigen Abschnitt 5a und die Ellbogen 8 in Figur 1, wo die Rohre etwa im rechten Winkel abgebogen
sind; das schlauchförmige Auskleidungsmaterial muß dabei auf die Innenfläche aufgebracht werden und dort sich an
die jeweilige Form vollständig anpassen und dort verbleiben.
Mit Figur 2 soll insbesondere das Auskleidungsverfahren für
derartige Versorgungsleitungen erläutert werden; die Versorgungsleitung gemäß Figur 1 ist dabei schematisch durch einen
Versorgungsabzweig 2a, Rohrkrümmer 3a, 3b, ein Rohrstück mit Krümmern 3c bis 3e und eine Steigleitung 6b dargestellt, wobei
der Versorgungsabzweig 2b, der T-förmige Abschnitt 5a und eine
Versorgungssteigleitung 6a gegenüber Figur 1 weggelassen sind.
Die schlauchförmige Auskleidung 9 wird durch Weben mit einem Schußfaden und speziellen Kettfäden in Schlauchform und durch
Auftragen einer Beschichtung aus einem flexiblen Kunstharz auf den erhaltenen schlauchförmigen Textilmantel hergestellt. Ein
seilartiges, langgestrecktes Element 10 wird dann durch die Auskleidung 9 über deren gesamte Länge hinaus hindurchgeführt,
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bevor ein Bindemittel oder Klebstoff gleichmäßig auf die Innenfläche der Auskleidung 9 aufgetragen wird. Die so vorbehandelte
Auskleidung 9 wird dann im flachen Zustand auf eine Spule 9A aufgewickelt, und eine Rolle der schlauchförmigen
Auskleidung 9 wird dann in einen Druckbehälter 12 gegeben,
der mit einem nicht dargestellten Einlaß für ein unter Druck stehendes Druckmittel versehen ist.
Das seilartige, langgestreckte Element 10 kann selbst ein Seil ^ aus Natur- oder Synthetikfasern sein, ist jedoch bevorzugt
ein Gürtel oder Rianen aus ähnlichem Material, da die Auskleidung 9 flach zusammengelegt und auf die Spule 9A aufgewickelt
ist. Dieses seilartige Element 10 kann etwa gemäß der
JP-GM 58-50583 vorher durch die schlauchförmige Auskleidung gezogen werden, indem man eine geschoßförmige Nadel, deren
rückwärtiger Teil einen etwas verringerten Durchmesser aufweist und der mit dem seilartigen Element verbunden wird, in
die schlauchförmige Auskleidung im zusammengefalteten Zustand
einführt, die schlauchförmige Auskleidung von außen am
rückwärtigen Teil der Nadel mit einem Paar Quetschwalzen zusammendrückt
und die Nadel innerhalb der schlauchförmigen Auskleidung nach vorne drückt, indem man die Quetschwalzen in
Drehbewegung versetzt. Ein Bindemittel oder Klebstoff kann leicht auf die Innenfläche der schlauchförmigen Auskleidung
in irgend einer geeigneten Weise aufgetragen werden, beispielsweise
durch Einschluß einer großen Menge von Bindemittel am einen Ende der Auskleidung und Zusammenquetschen
'/wischen den Quetschwalzen. Ein Überschuß an Bindemittel oder
Klebstoff kann am anderen Ende der Auskleidung wieder aufge-
fangen werden. Verschiedene Klebstoffe können für diesen Zweck eingesetzt werden, bevorzugt sind jedoch nicht-flüchtige Klebstoffe
und solche ohne flüchtiges Lösungsmittel und Feuchtigkeit, die das Anhaften der Auskleidung an der Innenfläche der
Rohrleitungen beeinträchtigen können. Bevorzugt sind somit
lösungsmittelfreie und bei normaler oder erhöhter temperatur selbst härtende Bindemittel oder Klebstoffe. Besonders bevor-
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- 15 -
zugt sind Bindemittel auf der Basis von Epoxy, Acryl und Polyester und ganz besonders bevorzugt ein Zweikomponenten-Epoxykunstharz.
Ferner wird ein führendes, seilartiges, langgestrecktes Element 11 ebenfalls durch die Versorgungsleitungen geführt, wobei
das eine Ende des Seilelements 11 an irgendeinem geeigneten
Punkt mit dem Seilelement 10 verbunden ist, das sich vom
Ende der schlauchförmigen Auskleidung 9 aus erstreckt, während das andere Ende des Seilelements 11 mit einer Winde 13 außerhalb
der Rohrleitung verbunden ist. Die Auskleidung 9 wird abgewickelt und durch eine Düse 12A des Druckbehälters 12 geführt,
und das freie Ende der Auskleidung 9 ist im ausgestülpten oder gewendeten Zustand an einer ringförmigen Befestigungseinrichtung
12B am Ende der Düse 12A befestigt. Das Steigrohr
6B der Versorgungsleitung ist direkt oder über ein Induktionsrohr oder einen Adapter (nicht dargestellt) mit der
ringförmigen Befestigungseinrichtung 12B verbunden. Das Seilelement
11 wird dann durch Betätigen der Winde 13 nach vorne
gezogen, während Druckmittel in den Druckbehälter 12 durch den Einlaß eingeleitet wird, so daß die Auskleidung 9 mit Hilfe
des Seilelements 10 innerhalb der Versorgungsleitung fortschreitet und sich dabei gleichzeitig wendet und dabei auf
die Innenfläche der Leitung aufgeklebt wird, und zwar auch im Bereich von Krümmern oder kompliziert gebogenen Abschnitten.
Die Wendegeschwindigkeit der Auskleidung 9 wird ausschließlich durch die Zuggeschwindigkeit der Winde 13 kontrolliert, während
das Druckmittel in vorteilhafter Weise bei einem Druck gehalten wird, der ausreicht, die gewendete Auskleidung 9 auf
die Innenfläche der Rohrleitung aufzukleben.
Bei relativ kleinen Versorgungs- oder Hausrohrleitungen mit mehreren Krümmern und komplizierter Struktur wird jedoch die
Kraft zum Einführen der Auskleidung in die Rohrleitungen auf- ^ grund des Reibungswiderstandes zwischen den Seilelementen 10
und 11 und der Innenwandung der Rohrleitungen in Krümmern oder
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gebogenen Abschnitten erheblich verringert, und zwar selbst dann, wenn eine höhere Kraft auf die Winde 13 einwirkt.
Daher kann eine übliche Auskleidung kaum durch derartige Versorgungs- oder Hausrohrleitungen geführt werden, bei denen der
Innendurchmesser stark schwankt und mehrere komplizierte Krümmer oder Abbiegungen vorhanden sind.
Figur 3 zeigt den Aufbau der erfindungsgemäßen, schlauchförmigen
Auskleidung in offener Form; dabei ist ein schlauchförmiger Textilmantel 14 an seiner Außenseite mit einer luftdichten
Beschichtung 15 aus einem flexiblen Kunstharz versehen. Der Textilmantel 14 kann durch Weben mittels spezieller
Kettfaden 16 und Schußfäden 17 in Schlauchform hergestellt
werden und wird dann auf seiner Außenseite mit einem Kunstharz beschichtet, um so die erfindungsgemäße schlauchförmige
Auskleidung zu erhalten. Beispiele für verwendbare Kunstharze sind ein Polyester-Elastomer und ein Polyäther-Polyurethan-Elastomer.
Das Polyester-Elastomer ist ein Blockcopolymerisat eines aromatischen Polyesters und eines aliphatischen
Polyätherdiols; hierbei handelt es sich um ein flexibles und
gasundurchlässiges, thermoplastisches Kunstharz mit ausgezeichneter Elastizität und Verformbarkeit sowie Widerstandsfähigkeit
gegen Wärme, Wetter, öl, Chemikalien und Abrieb.
Das Polyäther-Polyurethan-Elastomer wird aus einem ähnlichen 25
Polyätherdiol und einem Polyisocyanat hergestellt und weist ähnliche physikochemische Eigenschaften auf. Die Dicke der Beschichtung
15 variiert entsprechend dem vorgesehenen Einsatz und dom Innendurchmesser der zu behandelnden Rohrleitungen,
beträgt jedoch im allgemeinen im Bereich von etwa 0,2 mm bis 30
etwa 0,6 mm zum Auskleiden von Versorgungs- oder Hausrohrleitungen
für Gas oder Wasser. Im allgemeinen sind Kunstharze als Basismaterial für die Beschichtung 15 vorteilhaft, da sie
im Gegensatz zu Naturkatuschuk im langgestreckten Zustand ihre
Form permanent beibehalten. Ferner ist der Reibungswiderstand zwischen den Oberflächen der Beschichtung 15 bei Kunstharzen
geringer als bei Naturkautschuk, wenn die schlauchförmige Aus-
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- 17 -
kleidung innerhalb der Rohrleitungen sich vorwärts bewegt.
Der Innendurchmesser des Textilmantels 14 variiert entsprechend
dem Innendurchmesser der zu behandelnden Rohrleitungen. Falls der Mantel 14 auf die Innenfläche von Versorgungsoder Hausrohrleitungen für Gas aufgebracht wird, so wird der
Innendurchmesser des Textilmantels beispielsweise so eingestellt, daß er zu einem Rohr mit einem nominalen Innendurchmesser
von 25 mm paßt. Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht in der Ausbildung des schlauchförmigen Textilmantels,
insbesondere im Hinblick auf die Struktur der Kettfäden
Die Figuren 3(B) und 3(C) zeigen ein Beispiel des schlauchförmigen
Auskleidungsmaterials gemäß der Erfindung, wobei
der schlauchförmige Textilmantel aus Kettfaden 16 und Schußfäden
17 besteht. Jeder Kettfaden besteht aus einem elastischen Garn 16A, um den über seine gesamte Länge ein linksgezwirntes
Synthetikgarn 16B und ein rechts-gezwirntes Synthetikgarn
16C gewickelt ist. Insbesondere besteht der schlauchförmige Textilmantel aus 117 Kettfäden 16, die jeweils
aus einem elastischen, 310 Denier starken Polyurethangarn 16A bestehen, um das über seine gesamte Länge ein
150 Denier starkes, gekräuseltes Garn aus einer Polyesterfaser 16B linksgeschwirnt und ein 150 Denier starkes, gekräu-
seltes Garn aus Polyesterfasern rechtsgezwirnt ist; die Schußfäden 17 erhält man durch Verzwirnen von drei 150 Denier
starken, gekräuselten Garnen aus Polyesterfasern und mit einem Abstand der Schußfäden von etwa 8 Schußfäden/cm
(20 Schußfäden/inch) zur Ausbildung des Textilmantels. 30
Das elastische Polyurethangarn alleine kann als Kettfaden zur Erhöhung der Elastizität verwendet werden. In diesem Fall
ergibt sich jedoch eine erhebliche Dehnung des Kettfadens bis zu etwa 700 %. Der teilweise oder vollständige Einsatz
derartiger hochelastischer Garne als Kettfaden führt jedoch
zu unerwünschten Ergebnissen; so kann das schlauchförmige
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Auskleidungsmaterial nicht gleichmäßig durch die Rohrleitungen in gekrümmten Abschnitten geführt werden, oder die Qualität
des Textilmantels wird ungleichmäßig aufgrund erheblicher lokaler Dehnungsunterschiede zwischen dem elastischen PoIyurethangarn
und dem in üblicher Weise gekräuselten oder gesponnenen Garn. Im Rahmen der Erfindung hat es sich gezeigt/
daß die Dehnung derartiger elastischer Polyurethangarne wirksam auf einen gewünschten Wert bis hinab zu etwa 120 % verringert
werden kann, indem man normale oder gekräuselte synthetische Garne, die vorzugsweise aus Polyesterfasern hergestellt
sind, in der einen Richtung oder in beide Richtungen (links und/oder rechts) über die gesamte Länge des elastischen
Polyurethangarns verzwirnt. Beim Weben des schlauchförmigen Textilmantels wird das elastische Polyurethangarn im gespannten
Zustand verwebt. Falls der Schußfaden im Abstand von etwa 8 Schußfäden/cm verarbeitet wird, ergibt sich für die Kettfäden
des fertigen schlauchförmigen Textilmantels eine Schrumpfung auf etwa 18 Kettfäden/cm (45 Kettfäden/inch).
Bezüglich der seitlichen Richtung wird der Textilmantel mit einer Faltbreite von 43 mm in geeigneter Weise einer Wärmebehandlung
unterzogen, beispielsweise durch Eintauchen in heißes Wasser, so daß der Textilmantel auf eine Faltbreite von
32 mm schrumpft. Der erhaltene Textilmantel hat schließlich einen Durchmesser von etwa 20,5 mm, kann jedoch leicht durch
relativ geringe Kräfte auf einen Durchmesser von etwa 27 mm ausgedehnt werden, was der ursprünglichen Faltbreite entspricht.
Eine relativ hohe Kraft ist erforderlich, wenn dieser Textilmantel weiter ausgedehnt werden soll, da das gekräuselte
Garn praktisch vollständig gedehnt worden ist. Andererseits kann der Textilmantel bis zu etwa 100 % in Längsrichtung durch
eine relativ geringe Kraft gedehnt werden; durch Nachlassen der Zugkraft schrumpft der Textilmantel praktisch wieder auf
seine ursprüngliche Länge aufgrund der Elastizität der als Kettfaden eingesetzten elastischen Polyurethangarne.
L J
γ ~]
- 19 -
Das um das elastische Polyurethangarn über seine gesamte Länge gewickelte Garn kann ein normales Garn aus Synthetikfaser
sein, z.B. ein übliches Garn aus Polyesterfasern, vorzugsweise jedoch ein Garn aus gekräuselten Synthetikfasern,
z.B. ein gekräuseltes Garn aus Polyesterfasern. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform wird dieses Garn aus Synthetikfasern
um das elastische Polyurethangarn über dessen gesamte Länge in beide Richtungen (links und rechts) gewickelt. Durch
Umwickeln des Garns aus Synthetikfasern in beide Richtungen kann die große Dehnung des elastischen Garns wirksam reduziert
und zusätzlich eine Verstärkung des elastischen Garns erreicht werden. Gemäß einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird ein Garn aus synthetischen Fasern, vorzugsweise ein gekräuseltes Garn aus Polyesterfasern, um das
elastische Garn sowohl linksherum als auch rechtsherum gewickelt. Wenn das Garn aus synthetischen Fasern lediglich in
einer einzigen Richtung um das elastische Garn herumgewickelt wird, ist die Verstärkung des elastischen Garns mit dem Garn
aus synthetischen Fasern möglicherweise etwas schlechter gegenüber dem Fall, wo das Garn aus synthetischen Fasern um das
elastische Garn in beiden Richtungen gewickelt ist; die einfache Umwicklung kann jedoch aus ökonomischen Gründen vorteilhaft
sein, wobei man für den praktischen Einsatz fast
ähnliche Wirkungen erzielt.
25
25
Im Rahmen der Erfindung können für die Kettfäden 16 des Textilmantels
auch andere Garne als die vorerwähnten eingesetzt werden. Das elastische Garn, vorzugsweise elastisches Polyurethangarn,
um das ein normales und/oder gekräuseltes Syn-υ thetikfasergarn oder Garne vorzugsweise aus Polyesterfasern
in einer oder beiden Richtungen über die gesamte Länge des elastischen Garns gewickelt worden ist, kann zusammen mit üblichen
Fasergarnen oder gesponnenen Garnen als Kettfaden eingesetzt werden. In diesem Fall ist das Verhältnis derarti-
ger üblicher Fasergarne oder gesponnener Garne zu dem
elastischen Garn, um das die normalen und/oder gekräuselten L J
Synthetikfasergarne gewickelt worden sind, nicht besonders
kritisch, jedoch wird dieses Verhältnis vorzugsweise so beschränkt, daß die Kettfäden schließlich eine Dehnung von
etwa 120 % haben können.
Die Fasergarne oder gesponnenen Garne als solche haben keine so große Dehnung. Da die elastischen Polyurethangarne, um die
ein normales und/oder gekräuseltes Garn oder Garne über die gesamte Länge des elastischen Garns gewickelt worden sind, im
gedehnten Zustand verwebt werden und da die Fasergarne oder gesponnenen Garne, die als andere Bestandteile des Kettfadens
mit eingesetzt werden, ebenfalls im gedehnten Zustand verwebt werden, schrumpfen die elastischen Garne aufgrund ihrer
Elastizität, und die Fasergarne oder gesponnenen Garne sind im erhaltenen schlauchförmigen Textilmantel ebenfalls im geschrumpften
Zustand vorhanden. Daher wird die Dehnbarkeit des schlauchförmigen Textilmantels durch das Vorliegen von Fasergarnen
oder gesponnenen Garnen nicht in nachteiliger Weise
beeinträchtigt.
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Das als spezieller Kettfaden gemäß der Erfindung eingesetzte elastische Garn ist nicht auf Polyurethane beschränkt.
Elastische Fäden aus Natur- oder Synthetikkautschuk, wie Butyl-, AS-, ASB- oder EPDM-Kautschuk, können anstelle des
elastischen Garns aus Polyurethan eingesetzt werden. Im Falle des Naturkautschukfadens ergeben sich jedoch Materialverschlechterungen
des Naturkautschuks selbst aufgrund von UV-Strahlung oder Wärme, und darüber hinaus ist die Dehnbarkeit
gegenüber elastischen Polyurethangarnen schlechter. Demon
gegenüber sind die meisten Synthetikkautschuke gegenüber Naturkautschuk
hinsichtlich ihrer Beständigkeit gegenüber Materialverschlechterung wesentlich verbessert. Daher können
elastische Polyurethangarne sowie materialbeständige Synthetikkautschuk-Fäden für das elastische Garn in dem schlauchförmigen
Auskleidungsmaterial gemäß der Erfindung eingesetzt werden. Wegen der überlegenen Fasereigenschaften sind jedoch
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34U531
Γ - 2! -
elastische Polyurethangarne als elastische Garne für die Kettfaden erfindungsgemäß besonders bevorzugt.
Das für den Schußfaden 17 verwendete Garn ist nicht auf normale und/oder gekräuselte Garne aus Polyesterfasern beschränkt.
Der Schußfaden kann aus normalen und/oder gekräuselten Garne aus anderen synthetischen Fasern bestehen. Der
Einsatz von gekräuselten Garnen, insbesondere aus Polyesterfasern, ist erfindungsgemäß bevorzugt, da sich derartige
gekräuselte Garne als Schußfäden mit den Kettfäden verwickeln
können und die Anhaftung der Beschicktung des undurchlässigen Kunstharzes am dem gewebten schlauchförmigen
Textilmantel verbessern. Der Schußfaden kann ferner ein elastisches Garn aus Polyurethan sein, um das ein normales
und/oder gekräuseltes Synthetikfasergarn oder Garne in einer
einzigen oder in beiden Richtungen über die gesamte Länge des elastischen Garns gewickelt ist, ähnlich wie beim Kettfaden.
Ein derartiger Schußfaden ist wesentlich elastischer als das gekräuselte Synthetikfasergarn, so daß eine Wärmebehandlung
zum Schrumpfen des schlauchförmigen Textilmantels in seitlicher Richtung zur Erzielung der reduzierten Faltbreite
nicht erforderlich ist. Falls das schlauchförmige Auskleidungsmaterial bei Rohrleitungen mit sehr starken Schwankungen
des Innendurchmessers eingesetzt werden soll, ist die
Verwendung dieses Schußfadens besonders geeignet, da er sich an den variierenden Innendurchmesser der Rohrleitungen sehr
gut anpaßt.
Wenn das erfindungsgemäße Auskleidungsmaterial bei Versor-
gungs- oder Hausrohrleitungen für Gas oder Wasser entsprechend dem Verfahren gemäß Figur 2 eingesetzt wird, so beträgt
der erforderliche Druckmitteldruck vorzugsweise von 0,5 bis 2,0 kg/cm2. Wenn der Druckmitteldruck zu gering ist,
wird das Auskleidungsmaterial innerhalb der Rohrleitung 35
während des Fortschreitens nicht ausreichend aufgeweitet und gewendet. Wenn andererseits der Druckmitteldruck zu hoch
34U531
ist, kann das Auskleidungsmaterial beschädigt werden. Das gewendete
schlauchförmige Auskleidungsmaterial wird in Querrichtung gestreckt, gleichzeitig mit der Streckung in Längsrichtung.
Das Auskleidungsmaterial sollte vorzugsweise bei dem Druckmitteldruck in Längsrichtung eine Dehnung von mindestens
10 % aufweisen. Wenn das Auskleidungsmaterial in Längsrichtung mit Hilfe des Druckmitteldrucks gestreckt worden
ist, ist es an der langer gekrümmten Wandung eines Rohrleitungskrümmers,
wie dem Versorgungsabzweig 2a oder 2b, '^ den Krümmern 3a bis 3e, dem T-förmigen Abschnitt 5a und den
Ellbogen 8, ausreichend gedehnt und an der kürzer gekrümmten Wandung des Krümmers geschrumpft, wo die Zugkraft nicht
einwirkt. Demgegenüber wird das bekannte schlauchförmige Auskleidungsmaterial in Längsrichtung unzureichend gedehnt
und löst sich damit lokal von der langer gekrümmten Wandung des Krümmers, so daß sich zwischen der Innenwand der Rohrleitung
und dem Auskleidungsmaterial ein Zwischenraum ausbildet und damit der Strömungsweg für das Gas oder das Wasser
verengt. Wenn das bekannte Auskleidungsmaterial unter Druck-
einwirkung an der langer gekrümmten Wandung des Krümmers befestigt
wird, ergeben sich große Falten am Auskleidungsmaterial im Bereich der kürzer gekrümmten Wandung des Krümmers,
so daß sich hier Strömungsstörungen für das Gas bzw. das
Wasser ergeben. Da das erfindungsgemäße Auskleidungsmaterial
dehnbar und schrumpfbar unter Druckeinwirkung beim Wenden ist, kann sich dieses Auskleidungsmaterial sehr gut an die
gekrümmte Wandung des Krümmers anlegen und ohne Ausbildung von Falten an der Innenfläche der Rohrleitungen sowohl in
den geraden als auch in den gekrümmten Abschnitten fest an-
haften.
Das schlauchförmige Auskleidungsmaterial gemäß der Erfindung kann auch in diametraler Richtung oder in Querrichtung unter
Druckeinwirkung gestreckt oder geschrumpft werden. Daher kann 35
es leicht auf einen Innendurchmesser von etwa 26 mm gedehnt werden, was der ursprünglichen Faltbreite beim Weben des
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Γ - Π
- 23 -
schlauchförmigen Textilmantels entspricht. Da der Innendurchmesser
der Versorgungsrohrleitung fast gleich 27 mm im geraden Abschnitt ist, kann das schlauchförmige Auskleidungsmaterial
ebenfalls fest an die Innenfläche der Rohrleitung in dem geraden Abschnitt befestigt werden. Das schlauchförmige
Auskleidungsmaterial vor dem Dehnen hat einen geringeren Innendurchmesser als die Versorgungsrohrleitung an ihrer
engsten Stelle, so daß das schlauchförmige Auskleidungsmaterial in etwas gedehntem Zustand mit der Innenfläche der Rohrleitung
in diesem Abschnitt verklebt wird, ohne daß sich dabei Falten im Auskleidungsmaterial oder ein Zwischenraum zwischen
dem Auskleidungsmaterial und der Innenfläche der Rohrleitung bilden.
Der Außendurchmesser des erfindungsgemäßen Auskleidungsmaterials
beträgt vorzugsweise 80 bis 100 % des Innendurchmessers der Rohrleitung im engsten Abschnitt. Wenn der Außendurmesser
kleiner als 80 % ist, so muß das Auskleidungsmaterial beim Wenden erheblich gedehnt werden. In diesem Fall werden
die Zugspannungen der Beschichtung auf dem schlauchförmigen Textilmantel größer, so daß der Druckmitteldruck erhöht
werden muß und sich damit die Wahrscheinlichkeit für die unbeabsichtigte Ausbildung von kleinen Löchern in der Beschichtung
erhöht. Wenn andererseits der Außendurchmesser 100 % übersteigt, so bilden sich im Bereich der engsten Stelle
der Rohrleitung am Auskleidungsmaterial in Längsrichtung Falten aus, so daß das Auskleidungsmaterial nicht gleichmäßig
auf die Innenfläche der Rohrleitung aufgebracht werden
kann.
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Der Außendurchmesser des unter Druck zum Wenden stehenden schlauchförmigen Auskleidungsmaterials beträgt vorzugsweise
100 bis 130 % des Innendurchmessers der Rohrleitung im geraden Abschnitt. Wenn der Außendurchmesser kleiner als 100 %
ist, so liegt das Auskleidungsmaterial nicht fest an der Innenfläche des Rohrs an.
34U531
Figur 4 zeigt schematisch den Querschnitt eines Versorgungsabzweigs 2b und den Zustand beim Wenden des Auskleidungsmaterials.
Der obere Teil des Versorgungsabzweigs 2b weist eine öffnung für das Abzweigrohr auf und hat einen geringfügig
größeren Innendurchmesser als das Steigrohr 6a. Der Innendurchmesser des Oberteils beträgt gewöhnlich 34 mm und
verengt sich zu einem dünnen Abschnitt 18 im Abstand von etwa
60 mm von der Oberseite; in diesem dünnen Abschnitt 18 wird der Innendurchmesser gleich dem des Steigrohrs 6a. Das Auskleidungsmaterial
9 schreitet gleichzeitig beim Wenden innerhalb des Abzweigrohres fort und tritt in den Versorgungsabzweig
2b ein, wenn das seilartige Element 10 bei Druckeinwirkung angezogen wird. Wenn der Außendurchmesser des Auskleidungsmaterials
9 130 % des Innendurchmessers der Rohrleitung übersteigt, so wird das vordere Ende 19, das den Wendepunkt
beim Wenden des Auskleidungsmaterials bildet, in den Raum des Oberteils des Versorgungsabzweigs 2b, wo der Innendurchmesser
größer wird, erheblich aufgeweitet. Dadurch wird das abnorm aufgeweitere vordere Ende 19 des Auskleidungsmaterials 9 an
der Innenwand des Verdünnungsteils 18 angedrückt und so verformt, daß es fast unmöglich ist, das Auskleidungsmaterial 9
nach unten zu bewegen, selbst wenn man die Zugkraft des seilartigen Elements 10 erhöht, da der Innenraum des Steigrohrs 6a
für das aufgeweitete vordere Ende 19 des Auskleidungsmaterials
zu eng ist. Ein ähnliches Problem ergibt sich, wenn die Dehnung in Längsrichtung des Kettfadens 120 % übersteigt.
Daher können überraschende Vorteile mit dem erfindungsgemäßen
Auskleidungsmaterial erzielt werden, insbesondere beim Auskleiden von Rohrleitungen mit relativ geringem Innendurchmesser
und starken Durchmesserschwankungen, da das erfindungsgemäße Auskleidungsmaterial dehnbar und schrumpfbar in einem
bestimmten Umfang in Längsrichtung aufgrund der speziellen Struktur der Kettfäden ist. Diese überraschenden Vorteile
der Erfindung ergeben sich etwa aus dem Vergleich der Figuren 4 und 5A bis 5C.
34H531
Die Figuren 5Α bis 5C zeigen den Verlauf beim Wenden des Auskleidungsmaterials
der Erfindung beim Durchgang durch die Versorgungsabzweigung 2b der Versorgungsrohrleitung; die
Bezugszeichen 2b, 6a, 9, 10, 18 und 19 haben die gleiche Bedeutung wie in Figur 4; das vordere Ende 19 des Auskleidungsmaterials 9 ist zum besseren Verständnis noch in einen äußeren
gekrümmten Abschnitt 9a und in einen inneren gekrümmten Abschnitt 9b unterteilt.
In Figur 5(A) ist der Zustand beim Wenden unmittelbar vor
dem Versorgungsabzweig 2b dargestellt; die Richtung des horizontal sich bewegenden Auskleidungsmaterials 9 wird nach
unten geändert, wenn die nach unten gerichtete Kraft des seilartigen Elements 10 einwirkt, um das vordere Ende 19
des Auskleidungsmaterials 9 nach unten zu richten.
Die Figur 5(B) zeigt den Anfang beim Durchgang durch den Versorgungsabzweig
2b. Dabei ist der äußere grkrümmte Abschnitt 9a des Auskleidungsmaterials 9 durch eine relativ geringe
Kraft gedehnt, während der innere gekrümmte Abschnitt 9b, der durch den Druckmitteldruck gestreckt wird, wieder in den
ursprünglichen Zustand schrumpft, so daß das vordere Ende des Auskleidungsmaterials 9 leicht seine Bewegungsrichtung ändern
kann. In diesem Zustand wird der äußere gekrümmte Abschnitt 9a
nicht merklich aufgeweitet, im Gegensatz zu Figur 4.
Figur 5(C) zeigt die letzte Stufe beim Durchgang durch den
Versorgungsabzweig 2b, wobei das Auskleidungsmaterial 9 nach unten mit einer relativ geringen Kraft gezogen und durch den
Verdünnungsabschnitt 18 leicht und glatt geführt wird, so
daß die Ausbildung von Falten in dem inneren gekrümmten Abschnitt 9b vermieden wird.
Bei den bekannten schlauchförmigen Auskleidungsmaterialien
wurde dagegen nicht bedacht, eine geeignete Dehnung in Längsrichtung
des Auskleidungsmaterials zu ermöglichen, um dieses
L J
auch an Rohrleitungen mit relativ geringem Innendurchmesser und starker InnendurchmesserSchwankung anzupassen, wie beispielsweise
bei Versorgungs- oder Hausrohrleitungen für Gas oder Wasser. Beim Einsatz von bekannten schlauchförmigen Auskleidungsmaterialien
ergeben sich daher Falten oder Verengungen im Strömungsweg, insbesondere im Bereich von Krümmern
oder Abknickungen der Rohrleitungen.
Die Figuren 6(A) und 6(B) zeigen den Zustand beim Wenden des
Auskleidungsmaterials am Anfang und am Ende beim Durchführen des Auskleidungsmaterials durch den Versorgungsabzweig 2b
in der Versorgungsleitung, wobei die Bezugszeichen 2b 6a, 9,
9a, 9b, 10, 18 und 19 die gleiche Bedeutung wie bei den Figuren
5(A) bis 5(C) haben.
Die Figur 6(A) zeigt den Anfangszustand beim Durchgang durch
den Versorgungsabzweig 2b. Das Auskleidungsmaterial 9 ohne Elastizität in Längsrichtung tritt relativ weit in den Raum
des Versorgungsabzweigs 2b ein, so daß das vordere Ende 19 bis fast in die Mitte des Abzweigs gelangt, obwohl die durch
das seilartige Element 10 nach unten gerichtete Kraft ausreichend ist, um das Auskleidungsmaterial gemäß der Erfindung
abzubiegen.
In Figur 6(B) wird die letzte Stufe beim Durchgang durch
den Versorgungsabzweig 2b dargestellt. Das Auskleidungsmaterial 9 ist mit Hilfe einer relativ starken Kraft durch das
seilartige Element 10 nach unten gezogen und ist durch den Verdünnungsabschnitt 18 gelangt. Da das Auskleidungsmaterial 9
keine Dehnung in Längsrichtung ermöglicht und die Zugkraft größer ist, wird das Auskleidungsmaterial 9 im Mittelteil
des Versorgungsabzweigs 2b zwangsweise abgebogen, so daß der äußere gekrümmte Abschnitt 9a derart abgebogen wird, daß er
sich nicht ausreichend aufweiten kann. Daher wird das Auskleidungsmaterial 9 fast im rechten Winkel abgebogen und verengt
seinen Querschnitt, und darüber hinaus bilden sich we-
L J
- 27 -
gen der fehlenden Elastizität in Längsrichtung am inneren gekrümmten Abschnitt 9b Falten aus.
Es wurde ein Vergleichsversuch durchgeführt zum Untersuchen dieser Erscheinung unter Verwendung zweiter Auskleidungsmaterialien, die identisch waren hinsichtlich des Kunstharzes,
der Beschichtungsdicke und der Dehnbarkeit in Querrichtung, mit der Ausnahme, daß die erfindungsgemäße Probe
in Längsrichtung dehnbar war, während die andere Probe nicht dehnbar war. Die bei einem Druckmitteldruck von 1 kg/cm2
in Längsrichtung um 20 % dehnbare Probe konnte durch den Versorgungsabzweig 2b mit einer Einführungskraft von 0,5 kg bei
dem vorstehenden Druckmitteldruck hindurchgeführt werden, während die andere, unter dem gleichen Druckmitteldruck
nicht dehnbare Probe eine Einführungskraft von etwa 3 kg beim gleichen Druckmitteldruck erforderte, um die Probe durch den
Versorgungsabzweig 2b zu bringen. Im Falle des erfindungsgemäßen, dehnbaren Auskleidungsmaterials hatte der äußere gekrümmte
Abschnitt 9a des vorderen Endes im Versorgungsabzweig 2b eine Dehnung von 50 bis 60 %. Zur Erzielung dieses
technischen Effekts sollte die Dehnung in Längsrichtung des Auskleidungsmaterials mindestens etwa 10 % beim Einwirkung
des Druckmitteldrucks zum Wenden betragen.
Das erfindungsgemäße Auskleidungsmaterial besteht im wesentlichen aus einem schlauchförmigen Textilmantel mit einer Beschichtung
aus einem undurchlässigen Kunstharz und zeichnet sich dadurch aus, daß der Textilmantel selbst bei Einwirkung
einer geringen Zugkraft in Längsrichtung elastisch ist. Diese
^ charakteristischen Eigenschaften des erfindungsgemäßen Auskleidungsmaterials
erreicht man durch Verwendung eines speziellen elastischen Garns für einen Teil oder alle Kettfäden.
Ein elastisches Garn selbst, beispielsweise ein elastisches
Polyurethangarn, hat eine zu große Dehnung, so daß der Ein-35
satz derartiger elastischer Garne als Kettfaden sogar nachteilig
sein kann. Bei den erfindungsgemäß eingesetzten Kettfäden
werden ein normales und/oder gekräuseltes Kunstfaser-
L J
34H531
garn oder Garne in einer Richtung oder in beiden Richtungen (links und/oder rechts) um das elastische Garn über dessen gesamte
Länge herumgewickelt, so daß das elastische Garn vollständig mit den Kunstfasergarnen umwickelt und gegen Beschädigung
beim Wenden des Auskleidungsmaterials innerhalb der Rohrleitungen geschützt ist; dieser Vorteil ist zusätzlich
zum vorerwähnten Vorteil, wonach die Dehnung in Längsrichtung des elastischen Garns bis etwa 120 % kontrolliert werden
kann. Dadurch kann das erfindungsgemäße Auskleidungsmaterial gleichförmig und eng an die Innenfläche der Rohrleitungen
auch in komplizierten Krümmern und Abwinklungen angelegt werden. Bevorzugt als Garn zum Umwickeln des elastischen
Garns ist ein gekräuseltes garn aus Synthesefasern, insbesondere Polyesterfasern, da das elastische Garn vollständig mit
^ einem derartigen gekräuselten Garn bedeckt werden kann; dieses
gekräuselte Garn hat eine große Anzahl kompliziert gewickelter Fasern, die sich vom Faserkörper aus erstrecken;
dieses gekräuselte Garn verwickelt sich stark mit dem ähnlich gekräuselten Garn des Schußfadens, so daß ein flüssiges
oder viskoses, aushärtbares Kunstharz, das als undurchlässige Beschichtung auf den schlauchförmigen Textilmanten aufgetragen
werden soll, in vorteilhafter Weise in das Gewebe eindringen kann und damit die undurchlässige Beschichtung aus
flexiblem Kunstharz mit dem schlauchförmigen Textilmantel
fest verbindet oder verklebt. Die Kettfäden können ausschließlich
aus einem elastischen Garn bestehen oder aus einem elastischen Garn und üblichen Fasergarnen oder gesponnenen
Garnen. Im letzteren Fall, d.h. bei Verwendung von elastischen Garnen als Teil der Kettfäden, kann die Festig-
keit des schlauchförmigen Auskleidungsmaterials in Längsrichtung aufrecht erhalten werden.
Im Gegensatz zu Hauptrohrleitungen haben Versorgungs- und Hausrohrleitungen im allgemeinen einen geringen Innendurch-
messer und viele komplizierte Krümmer und Abknickungen mit einer starken Schwankung des Innendurchmessers. Mit dem er-
L J
34H531
- 29 -
1 findungsgemäßen, schlauchförmigen Auskleidungsmaterial können
erstmals Versorgungs- oder Hausrohrleitungen mit einem Auskleidungsmaterial zum Verstärken und in guter Übereinstimmung
mit der komplizierten Form der Rohrleitungen ver-
5 sehen werden, ohne daß es im Auskleidungsmaterial Falten gibt oder sich zwischen der Rohrleitung und dem Auskleidungsmaterial ein Zwischenraum ausbildet. Diese Vorteile sind mit
den bekannten Auskleidungen bei Rohrleitungen mit geringen Innendurchmessern und vielen Biegungen in komplizierten For-
10 men nicht möglich.
L J
Claims (10)
1. Schlauchförmiges Auskleidungsmaterial für Rohrleitungen,
insbesondere mit nicht geraden oder gekrümmten Abschnitten mit einem schlauchförmigen Textilmantel aus Kettfäden
und Schußfäden, die zu einer Schlauchform verwebt sind, wobei der Textilmantel mit einer Beschichtung aus einem
flexiblen Kunstharz überzogen ist und auf die Innenfläche ^ der Rohrleitung derart aufgetragen werden kann, daß das
schlauchförmige Auskleidungsmaterial mit einem Bindemittel oder einem Klebstoff auf seiner Innenfläche in die Rohrleitung
eingeführt und innerhalb dieser gegebenenfalls mit Hilfe eines ziehenden, seilförmigen, langgestreckten EIe-
mentes vorwärts bewegt und dabei unter Einwirkung eines Druckmitteldrucks gewendet wird, so daß das Auskleidungsmaterial auf die Innenfläche der Rohrleitung aufgebracht
und dabei das Bindemittel oder der Klebstoff zwischen die Rohrleitung und das Auskleidungsmaterial gebracht
wird, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Teil oder alle Kettfäden aus einem elastischen Garn bestehen, um das über seine gesamte Länge ein syntheti-
L J
sches Garn oder Garne linksherum und/oder rechtsherum gewickelt sind.
2. Auskleidungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekenn-
zeichnet, daß der Schußfaden ein synthetisches Garn aufweist.
3. Auskleidungsmaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekonnzeichnet,
daß der Schußfaden aus einem elastischen Garn besteht, um das über seine gesamte Länge ein synthetisches
Garn linksherum und/oder rechtsherum gewickelt worden ist.
4. Auskleidungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß als elastische Garne ein
elastisches Polyurethangarn verwendet wird.
5. Auskleidungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das synthetische Garn des Kettfadens und/oder des Schußfadens ein gekräuseltes Garn
aus Polyesterfasern ist.
6. Auskleidungsmaterial nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das elastische Garn ein
elastisches Polyurethangarn ist.
7. Auskleidungsmaterial nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das synthetische Garn ein
gekräuseltes Garn aus Polyesterfasern ist.
30
30
8. Auskleidungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet/ daß es eine Dehnbarkeit von 10
bis 100 % in Längsrichtung aufweist.
9. Auskleidungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß sein Außendurchmesser 80 bis
100 % des Innendurchmessers der zu behandelnden Rohrleitung an ihrer engsten Stelle beträgt.
34U531
1
10. Auskleidungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß sein Außendurchmesser bei Einwirkung des Druckmittels zum Wenden des Auskleidungsmaterials
100 bis 130 % des Innendurchmessers der zu be-
5 handelnden Rohrleitung in ihrem geraden Abschnitt beträgt.
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