-
Verfahren zur Herstellung gebrauchsfertiger und
lagerfähiger
Obsttorten.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung gebrauchsfertiger
und lagerfähiger Obsttorten, wobei diese in Behältern angeordnet sind, die gegenüber
der Atmosphäre abgeschlossen sind und wobei ferner die Obsttorte nach Entfernung
des Behälterdeckels dem Behälter entnommen: werden kann.
-
Es stellt sich häufig für.Gaststätten, insbesondere auch Gartenlokale,
die Aufgabe, bei einem unerwarteten Andrang von Gästen diesem gerecht zu werden,-das-heißt,
jeder Zeit, ,also auch bei` stärkstem Geschäft,, die nötige Menge von Lebensmitteln`zur
Hand zu haben.: Dies trifft aber auch für normale Haushaltungen. zu, wenn beispielsweise
unerwartet größerer-Besuch kommt. In Bezug auf normale Gerichte= wie sie für Mittagsund.-Abendmahlzeiten
serviert werden, ist eine entsprechende möglich, weil es sowohl Konserven als auch
Tiefkühlkost gibt. Anders
liegt-der Fall, wenn Kuchen und insbesondere dann,
wenn Obsttorten verlangt werden. Die Letzteren lassen sich nicht unbeschränkt auf
Vorrat herstellen und ihre Haltbarkeit-ist in jedem Falle' begrenzt.
-
Zur Abstellung dieses Übelständes ist es bekannt, sogenannte Tortenböden
auf Zager zu halten. Diese
Tortenböden werden in unterschiedlicher
Qualität hergestellt und bestehen entweder aus sogenannter Wiener Masse, Sandmasse
oder Mürbeteig und sie sind einzeln oder zu mehreren meist in einer durchsichtigen
Folie verpackt. Da sie sehr stoß- und biegungsempfindlich sind, haben sie den Nachteil,
daß sie leicht zerbrechen und somit unbrauchbar werden. Soll aus einem der bekannten
Tortenböden eine Obsttorte hergestellt werden, muß der seinex-Umhüllung entnommene-Tortenboden
mit einem Obstbelag und einer Gelierschicht versehen werden, was einen nicht unerheblichen
Arbeitsaufwand bedeutet, der sich praktisch, wenn plötzlich eine erhebliche Menge
von Obsttorten benötigt wird, nicht oder kaum durchführen läßt. Um die Arbeitszeit
zur Herstellung einer Obsttorte etwas abzukürzen sind Packungen bekannt geworden,
die sowohl einen Tortenboden als auch eine Plastikhülle mit vorher zubereitetem
und konserviertem Obst enthalten. Nach Öffnung der Plastikhülle muß deren Inhalt
dann manuell auf den Tortenboden verteilt werden, was zwar eine verzehrbare Obsttorte
ergibt,@aber den Nachteil hat, daß diese wenig ansehnlich ist. Um diesem Übelstande
abzuhelfen, sind Obsttortenbeläge bekannt geworden, die sich in einer sehr flachen
Blechdose befinden, die ungefähr den gleichen Durchmesser wie der Tortenboden aufweist.
Nach Entfernung des Deckels der Blechdose kann ihr Inhalt dann auf den Tortenboden
gestürzt werden. Diesesbekannte Verfahren kürzt- zwar die Herstellungszeit ab, erfordert
jedoch immer noch einen zu hohen Zeitaufwand, der sich in den Zeiten eines
starken Geschäftes nicht vertreten läßt.
-
Die Erfindung hat zur Aufgabe, die Nachteile der bisher bekannten
Verfahren zur Herstellung von Obsttorten zu vermeiden und ein Verfahren zu schaffen,
welches
die Herstellung einer kompletten und genußf ertigen Obsttorte zuläßt, wobei diese
ohne Zuhilfenahme von besonderen Kühleinrichtungen und dergleichen nahzu unbegrenzt
haltbar sein soll und sich weiterhin nach einem Arbeitsaufwand von nur wenigen Sekunden
servieren läßt.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht d.e--Erfindung ein fabrikationsmäßiges
Verfahren zur Herstellung von Obstborten fror, das darin besteht., daß in einen
flachen, sich nach unten verjüngenden Behälter, zunächst eine Schicht von Früchten
eingelegt wird, auf die dann gekochte Geliermasse gebracht wird, worauf diese mit
einer:: dünnen Zwischenschicht von nicht- oder nur geringer hygroskopischer Natur
abgedeckt wird, auf die anschliessend der Tortenboden mit der Oberseite nach unten
aufgebracht wrid, worauf.der Behälter mit einem Deckel luftdicht verschlossen und
anschließend sterilisiert wird.. Als Zwischenschicht kann beispielsweise eine mehlartige
Substanz Verwendung finden, deren Durchmesser dem Innendurchmesser des Tortenbodens'ahnähernd=entspricht.:Es
sind aber auch andere-Zwischenschichten verwendbär,und zwar beispielsweise'solche,
die aus einer Eiweißverbindung bestehen: Das Verfahren nach oder Erfindung sieht
ferner vor, daß, zwischen der inneren Fläche des Tortenbodens und der dieser gegenüberliegenden
Fläche der,Zwischenschicht liegend, vor dem Aufbringen des Tortenbodens auf die
Zwischenschicht zusätzlich eine dünne-Marmeladenschicht auf die Zwischenschicht
oder die innere Fläche des Tortenbodens aufgebracht wird.
-
Nachstehend wird das Verfahren gemäß Erfindung an einem Ausführungsbeispiel-erläutert.:,..
Als
Behälter zur Herstellung und Aufnahme der Obsttorte wird ein sehr flacher Blechbehälter
verwendet, der den Durchmesser der späteren fertigen Obsttorte aufweist und dessen
Seitenwände sich in Richtung.-auf den Behälterboden zu verjüngen. In diesen Behälter
wird zunächst manuell oder maschinell eine vorher bestimmte---ftenge von gleichen
oder verschiedenartigen Früchten eingebracht, die. gleichmäßig über den Behälterboden
verteilt sind. Hiernach erfolgt als zweiter Arbeitsgang das Aufbringen einer Schicht
von vorgekochter Geliermasse auf die Früchte, wobei die Geliermasse die Zwischenräume
zwischen den Früchten durchdringt und teilweise auch auf den Boden des Behälters
gelangt. Anschließend erfolgt die Aufbringung einer Zwischenschicht auf die Geliermasse.
Diese Zwischenschicht kann beispielsweise aus einer mehlartigen Substanz, einer
Eiweißschicht oder aus einem sonstigen geeigneten Stoff bestehen und hat die Aufgabe,
eine Schutzschicht zwischen dem Tortenbelag und dem Tortenboden zu bilden, damit
der Letztere nicht durchweicht, also ein Vollsaugen desselben mit Gelierflüssigkeit
und/ oder Fruchtwasser vermieden wird. Es ist selbstverständlich, daß nicht alle
Geliermassen zur Ausübung des Verfahrens brauchbar sind, zumal durch das späterhin
anzuwendende Sterilisationsverfahren ein Teil der Gelierkraft verloren geht. Zur
Ausübung des Verfahrens gemäß der Erfindung eignen sich in erster Linie Geliermassen,
die auf Stärkebasis oder Agar-Agar-Basis aufgebaut sind: Auf jeden Fall muß die
Zwischenschicht so ausgebildet sein, daß sie nicht oder nur in ganz geringem Maße
hygroskopisch ist, weil nur .so ein wesentlicher Einfluß des Tortenbelages auf den
Tortenboden vermieden werden kann. Es ist selbstverständlich, daß die Zwischenschicht
genießbar und geschmacklich möglichst neutral sein
muß. Nachhem
Aufbringen der Zwischenschicht wird der Tortenboden mit:seiner.Oberseite nach unten
auf diese- direkt aufgelegt.-Das Verfahren nach der Erfindung 'sieht jedoch vor
daß vor dem Aüflegungs= vorgang noch zusätzlich eine dünne Marmeladenschicht, entweder
auf die Oberseite des Tortenbodens oder auf die.Zwischenschicht aufgebracht wird.
Diese °M ärmel-adenschicht hat ausschließ@ieh- die- Aufgabe, ein Verrutschen des
-Tortenb@edens -auf der . Zwischen-.. sehicht zu. verhindern' und den Tortenboden
mit dem. übrigen Behälterinhalt zu einem zusammenhängenden Ganzen zu-verbinden.
-
Nach Einbringung des Tortenbodens-in den-Behälter wird der Deckel
desselben :auf diesern,.auf$ebraeht und sein Rand wird umgebördelt, $o daß der Behälter
nunmehr luftdicht verschlossen ist: Anschließend wird der'Behältef in eine Sterilisationsvorrichtung.
eingebracht und hier-ungefähr dreißig:Minuten steri= lisiert Nach Beendigung des
Sterilisationsvorganges ist die Obsttort e;versand- und gebrauchsfertig und sie
ist in diesem Zustand für sehr lange Zeit haltbar. Zum Gebräuche wird der Deckel
in an sich bekannter Weise von dem Behälter entfernt und an die. Stelle des Deckels-tritt.eine-"Tortenplatte
aus beliebigem Werkstoff, also beispielsweise.Wzellan, Metall oder Kunststoff. Die
Tortenplatte wird mitsamt dem Behälter-- jetzt um-180 ° gedreht und hierbei löst
sich die fertige Torte-aus dem Behälter und setzt: sich auf die Tortenplatte. Sie
ist nunmehr genußfertig und kann,,wenn dies gewünscht wird, noch in an sich bekannter
Weise mit Schlagsahne oder dergleichen verziert werden.
Die Vorteile
von mittels des Verfahrens nach der vorliegenden Erfindung hergestellten Obsttorten
sind erheblich. Den Gebrauchern steht jeder Zeit eine vollständige Obsttorte zur
Verfügung, die, vor der Entnahme aus dem Behälter nahezu unbegrenzt gelagert werden
kann. Die nach dem Verfahren hergestellte Obsttorte besitzt in geschmacklicher und
qualitätsmäßiger Hinsicht und auch in Bezug auf ihr Aussehen dien gleichen Eigenschaften-
wie eine frisch hergestellte Obsttorte, die nach der üblichen handwerklichen Arbeitsweise
gefertigt wurde. Ein wesentlicher Vorteil liegt darin, daß der Zeitaufwand bis zur
Darbietung der servierfähigen Obsttorte außerordentlich gering ist und nur die Zeitspanne
umfaßt, die das Öffnen des Behälters und das Aufbringen seines Inhalts auf eine
Tortenplatte benötigt. Weitere Vorteile liegen darin, daß sich Obsttorten nach dem
Verfahren gemäß der Erfindung fabrikationsmäßig in hoher Auflage herstellen lassen,
wodurch die Herstellungskosten niedrig sind. Da die Tortenböden sich beim Transport
und bei der Lagerung innerhalb des Schutzbereiches des Behälters befinden, können
sie auch in keiner Weise beschädigt und unansehnlich oder unbrauchbar werden. Ein
wesentlicher Vorteil liegt auch in der langen Lagerfähigkeit, welche großägige und
rechtzeitige Dispositionen ermöglicht, was insbesondere für gastronomische Betriebe
mit stark wechselndem Besucheranfall aber such für Haushaltungen wichtig ist. Schließlich
ist es noch von Vorteil, daß mittels des Verfahrens nach der Erfindung die verschiedenartigsten
Obsttorten hergestellt werden können und daß nicht mehr, wie dies bekannt ist, Tortenböden
und Belag unabhängig voneinander gehalten werden müssen. Es entfällt auch gegenüber
den bisher bekannten Verfahren der Nachteil,
daß die Tortenböden
unter anderen Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen gelagert werden mußten, als
die in Dosen, Gläsern oder Plastikhüllen sich befindenden Obstbelage. Weitere Vorteile
ergeben-sich noch dadurch, daß beim Versand mit Kosteneinsparungen . gerechnet werden
kann und daß die-Behälte;r_.-.stapelfähig. sind. Auch ist es noch von =Vorteil:;"'daßr;bei
den nach= dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellten-Obsttorten kein Tortenguß
erforderlich ist, der nachträglich auf den Obstbelag aufgebracht werden muß. Eine
Abwandlung des Verfahrens-ist insofern möglich, als beider Herstellung; des Tortenbodens
die Zwischenschicht mit diesem gleich zusammengebacken werden kann'. wenn eine hierfür
geeignete Zwischenschicht verwendet wird, was beispielsweise dann der Fall ist,
wenn als Zwischenschicht ' eine mehlartige Substanz dient. 'Das Verfahren gemäß-der
Erfindung ist selbstverständlich nicht nur für Obsttorten von normaler Größe anwendbar,
sondern auch für -kleinere Obsttörtchen, als beispielsweise Torteletts: Das Herstellungsverfahren
ist hierbei das gleiche. Wesentlich ist immer nur, däß durch die Zwischenschicht
ein nachteiliger Einfluß des'' Tortenbelages auf den Tortenboden verhindert wird
und daB der gesamte Behälterinhält'-für lange Zeit unverändert er$alten bleibt:`