DE34042C - Mischvorrichtung bei fahrbaren Desinfektionsapparaten - Google Patents
Mischvorrichtung bei fahrbaren DesinfektionsapparatenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 30: Gesundheitspflege.
Den .Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein einfacher fahrbarer Desinfectionsapparat, mit
welchem die Arbeit des Desinficirens leicht vorgenommen werden kann und bei welchem das-Desinfectionsmittel
sowohl in. Dampfform, wie in flüssiger Form angewendet werden kann.
Der Apparat' ist auf der beiliegenden Zeichnung dargestellt. Fig. 1 zeigt denselben in
Seitenansicht. Fig. 2 ist ein Schnitt durch ■ den Mischapparat und Fig. 1 eine Ansicht der
durchlöcherten Brause, durch welche das Desinfectionsmittel austritt.
Der Apparat besteht im wesentlichen aus ■einer Druckpumpe B, einem Mischapparat C,
in welchem das von der Pumpe geförderte Wasser mit dem Desinfectionsmittel geschwängert
wird, einem Erhitzer D, durch welchen das ■mit Desinfectionsstoffen geschwängerte Wasser
erwärmt ■ werden kann, einem Schlauch E, welcher die Pumpe mit einem Hydranten oder
'Wasserbehälter verbindet, einem Schlauch F, durch welchen das mit Desinfectionsstoffen geschwängerte
'Wasser zu dem' Verbrauchsorte ■geleitet wird, und einem Fahrzeug G, auf dessen Plattform H die verschiedenen genannten
Tsheile ,montirt sind.
Die Pumpe B kann von beliebiger Construction ,.sein, einfach- oder doppeltwirkend,
horizontal oder vertical, und kann entweder von Hand oder von einem geeigneten, auf dem
Fahrzeug angeordneten Motor getrieben werden. Ich ziehe indessen vor, eine direct
wirkende Dampfpumpe .anzuwenden, wie in Fig. ι gezeichnet ist. . .
In ,.diesem Falle ist das Fahrzeug mit einem
.Dampfkessel A zu versehen, obgleich in einigen
Fällen, wo die Strafsen Dampfleitungen enthalten, der Dampfkessel fortfallen kann;
der für die Pumpe nöthige Dampf wird dann aus der Strafsenleitung entnommen. Wenn aber
ein Dampfkessel auf dem Fahrzeug angebracht wird, so kann derselbe von beliebiger Construction
sein, am besten aber ein stehender Kessel, wie gezeichnet, welcher unterhalb der
Plattform H die Feuerung 1 5 hat. Kessel und Feuerbüchse sind in derselben Weise angeordnet,
wie bei einer gewöhnlichen Dampffeuerspritze. .
Der Dampf gelangt aus dem Kessel A durch ein mit Hahn 11 versehenes Rohr ι ο in den
Dampfcylinder 16 der Dampfpumpe B. (Es sei hier bemerkt, dafs die Pumpe B der Deutlichkeit
wegen zu grofs gezeichnet ist.) Das Saugrohr g des Pumpencylinders 17 ist durch eine
Schlauchkupplung 8 mit dem Schlauch E verbunden, welcher von gehöriger Länge ist und
an seinem anderen Ende · eine Kupplung 12 trägt, um die Verbindung mit einem Hydranten
oder Wasserbehälter herzustellen. .
Der Mischapparat C, Fig. 2, besteht aus einem Behälter 19 für feste Desinfectionsmittel,
einem Behälter 21 für .flüssige Desinfectionsmittel
und einem Behälter 20, welcher ein Quantum Luft enthält, um zu verhindern, dafs das Wasser aus dem Behälter 20 in den Behälter
21 eindringe. Letzterer ist luftdicht und steht mit dem Behälter 20 durch ein Glasrohr
30 und zwei Kanäle 6 und 7 in Verbindung. Der Kanal 7 führt von dem Rohr 30
bis auf den Boden des Behälters 21 und gestattet dem in .21 befindlichen flüssigen Desinfectionsmittel,
in den Behälter 20 zu ge-
langen, um sich mit dem darin befindlichen Wasser zu vermischen. Der Zuflufs von 21
nach 20 wird durch ein Regulirventil 5 geregelt. Der Kanal 6 führt vom Rohr 30 bis
zum Boden des Rehälters 21, wo er mit einem Rohr 29 verbunden ist, welches in dem Behälter
21 vertical aufwärts geht, bis über die Oberfläche des in 21 enthaltenen Desinfectionsmittels.
Der Behälter 21 ist oben mit einer passenden Oeffnung zum Einfüllen des Desinfectionsmittels
versehen. Die Oeffnung wird durch einen Schraubenknopf 28'luftdicht verschlossen.
Der Behälter 19 ist mit einer abnehmbaren Kappe 31 und im Innern mit einem herausnehmbaren,
durchlöcherten Cylinder 32 ver= sehen.
Der Mischapparat wird in Wirklichkeit bedeutend gröfser sein, als in der Zeichnung dargestellt.
Das Austritts- oder Druckrohr 13 der Pumpe 17, Fig. 1, mündet in den Behälter 19,
und letzterer ist durch ein Rohr 14 mit dem Behälter 20 verbunden, welcher seinerseits wieder
durch ein Rohr 18 mit dem Erhitzer D verbunden ist. Die Rohre 13 und 18 sind mit
Absperrhähnen 22 und 23 versehen. Der Erhitzer D ist von einer passenden Gestalt und
besitzt nahe seinem Boden ein Auslafsrohr 25 mit Hahn 4 und Kupplung 3 behufs Verbindung
mit dem Schlauch F, welcher genügend lang ι und am anderen Ende mit einer Kupplung
versehen ist, an welcher die Brause N, Fig. 3, befestigt wird.
Diese Brause kann von beliebiger Gestalt sein, mufs aber so eingerichtet sein, dafs sie
eine grofse Anzahl kleiner Austrittsöffnungen besitzt. Die in Fig. 3 dargestellte Brause besteht
aus einer Anzahl durchlöcherter Rohre 26, welche mit einem T-förmigen Rohr 33 gut
verbunden sind.
Von dem Dampfrohr 10 ist ein Zweigrohr
27 abgeleitet, welches mit einer Schlange 24 im Erhitzer D verbunden ist. Die Schlange 24
endigt nahe dem Boden von D in einen Auslafsstutzen 2; sie ist zum Erhitzen des mit
dem Desinfectionsmittel geschwängerten Wassers bestimmt.
Die Wirkungsweise des Apparates ist folgende :
Vorausgesetzt, dafs der nöthige Dampfdruck im Kessel A vorhanden und dafs der Apparat
in die Nähe des zu desinficirenden Hauses gebracht ist, so wird der Schlauch E mit dem
Saugrohr g der Pumpe 17 und mit einem Hydranten oder sonstigem Wasserreservoir verbunden.
Das Desinfectionsmittel wird, wenn es in flüssiger Form sich befindet, in den Behälter
21 gefüllt und letzterer geschlossen. Alsdann wird der Schlauch F mit dem Auslafsstutzen
25 des Erhitzers D und mit der Brause N verbunden, worauf man letztere
nach der betreffenden zu desinficirenden Stelle des Hauses hinträgt. Nunmehr wird die Pumpe
in Thätigkeit gesetzt und. das Ventil 5 geöffnet, so dafs das erforderliche Quantum des flüssigen
Desinfectionsmittels durch den Kanal 7 aus 21. nach 20 gelangen kann, wo es sich mit dem
Wasser mischt, welches von der Pumpe 17 durch die Rohre 13, 14 und 18 in den Erhitzer
D gedrückt wird.
Während das mit dem Desinfectionsmittel gemischte Wasser durch . den Erhitzer D geht,
wird es durch die Dampfschlange 24 erwärmt, so dafs es durch die Brause N mit einer
Temperatur austritt, welche für „das Desinfec^ tionsmittel am besten geeignet ist.
. Wenn das Desinfectionsmittel in flüssiger Form angewendet wird, so müssen die Löcher
in der Brause so grofs sein, dafs das Gemisch in Form eines Regens oder Sprühregens austreten
kann. Soll aber das Desinfectionsmittel in Form von Dampf angewendet werden, so müssen die Löcher der Brause entsprechend
kleiner sein.
Wenn dies gethan wird und das Gemisch von Wasser und Desinfectionsmittel eine Tem-.
peratur von 130 bis 2000F. erhält, dann wird
fast das ganze Gemisch in Dampf verwandelt, wenn es durch die feinen Durchlöcherungen der
Brause geht und mit der Luft in Berührung kommt. Das kleine Quantum, welches nicht
verdampft, wird in einem unter der Brause angeordneten Gefäfs aufgefangen.
Mit Hülfe der Pumpe B und des Schlauches F kann das Desinfectionsmittel bis in die
höchsten Etagen eines Hauses gebracht werden und bis an jeden Ort; auch kann es,
wenn der Schlauch die genügende Länge besitzt, vom Apparat aus in beliebige Entfernungen
geführt werden.
Ist das Desinfectionsmittel in fester Form, so wird es in den Siebcylinder 32 des Behälters
19 gebracht. Die Wirkungsweise des Apparates ist dann dieselbe wie vorhin, nur
dafs das von der Pumpe geförderte Wasser bereits bei seinem Durchgange durch 19 und 32
sich mit dem Desinfectionsmittel mischt, indem es dasselbe allmälig auflöst.
Es sei bemerkt, dafs erforderlichenfalls der Behälter 19 auch unterhalb 20 angeordnet werden
kann, ebenso wie der Behälter 19 auch gänzlich fortgelassen werden kann, wenn feste
Desinfectionsmittel überhaupt nicht angewendet werden sollen.
Der Wagen G ist mit geeigneten Schlauchwinden K versehen, auf welche die Schläuche E
und F aufgewunden werden, wenn sie nicht im Gebrauch sind. Es ist ferner in zweckmäfsiger
Weise auf dem Wagen ein Kohlen-
kasten L und ein Wasserbehälter M angebracht.
Die Anordnung der einzelnen Theile des Apparates kann, je nach den Umständen, verändert
werden, ohne .aus dem Rahmen dieser Erfindung herauszutreten. Der Erhitzer kann
anstatt mit einer Heizschlange, mit einer Feuerung oder einer anderen Heizvorrichtung versehen
sein. Auch kann der Erhitzer so angeordnet werden, dafs das Wasser erwärmt wird,
bevor es in die Pumpe eintritt. Ebenso kann, der Mischapparat so angeordnet sein, dafs die
Mischung des Wassers mit dem Desinfectionsmittel vor dem Eintritt in die Pumpe oder
nach . dem Austritt aus dem Erhitzer bewirkt wird. In einigen Fällen können anstatt der
Schläuche E und F Metallrohre angewendet
werden. ' . .
Der beschriebene Apparat kann auch zum Desinficiren von Schiffen verwendet werden.
Auf der Zeichnung ist der Apparat in seiner vollkommensten Form dargestellt. Er wird
weniger vollkommen durch Weglassung des Mischgefäfses und durch Verbindung des Auslafsstutzens
25 des Erhitzers mit dem Saugrohr g der Pumpe. In diesem Falle wird das
vorher präparirte Gemisch von Wasser und Desinfectionsmittel dem Erhitzer direct zugeführt
und durch die Pumpe in den Schlauch F gedrückt.
Unter Umständen kann auch die Pumpe fortfallen, da der Druck in den Wasserrohren
nur davon abhängt, das Wasser durch den Erhitzer und den Schlauch F zu drücken.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:An einem transportablen Desinfectionsapparate, welcher einen Erhitzer D zur Aufnahme eines Gemisches von Wasser und Desinfectionsmitteln und eine Druckpumpe, um das Gemisch aus D fortzudrücken, enthält, die Anordnung eines Mischapparates C (Fig. 2), bestehend aus dem Mischgefä'fs 20, dem Behälter 19 für feste Desinfectionsstoffe Und dem Behälter 21 für flüssige Desinfectionsstoffe.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE34042C true DE34042C (de) |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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DE (1) | DE34042C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1210130B (de) * | 1963-02-06 | 1966-02-03 | Werner Schulz | Fahrbare Desinfektionsanlage |
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- DE DENDAT34042D patent/DE34042C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
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DE1210130B (de) * | 1963-02-06 | 1966-02-03 | Werner Schulz | Fahrbare Desinfektionsanlage |
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