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Absorptions- und Mischgefäß.
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Es ist bekannt, zu absorbierende Gase oder zur Herbeiführung einer
Mischung Luft oder Gas oder auch Flüssigkeit fein verteilt in ein Absorptions- oder
Mischgefäß einzuführen. Zu diesem Zweck werden z. B. an der Eintrittsstelle des
Gases, der Luft oder der Flüssigkeit in das Gefäß Stopfen mit feinen Durchbohrungen
oder Rillen oder Nuten oder feine Siebe angebracht.
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Diese Absorptions- oder Mischgefäße weisen den Nachteil auf, daß
ein Zurückleiten und Ablassen von Flüssigkeit aus dem Gefäß oder das Entleeren desselben,
wenn die Flüssigkeit durch die Eintrittsstelle von Gas, Luft oder Flüssigkeit treten
soll, das Gefäß also nicht gekippt wird, infolge der kleinen Durchtrittsquerschnitte
äußerst langsam erfolgt.
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Außerdem ist eine etwa erforderliche Rieinigung des Gefäßes schwierig,
da es in Verbindung mit anderen Apparaten steht und sich z. B. in Haltevorrichtungen
befindet. Das Herausnehmen zwecks Reinigung o. dgl. nimmt, da erst unter Umständen
Verbindungen, z. B. Gummischläuche, Stativklemmen 0. dgl. gelöst werden müssen,
viel Zeit in Anspruch. Außerdem tritt, besonders wenn die Zeitspanne zwischen den
einzelnen Manipulationen sehr kurz ist oder wenn das Gefäß zwecks Entleerung oder
Ablassens von Flüssigkeit gekippt werden muß und aus Glas besteht, die Gefahr des
Zerbrechens ein. Anderseits ist beim Nichtherausnelnnen des Absorptions- oder Mischgefäßes
aus der Verbindung mit anderen Apparaten oder der Haltevorrichtung u. dgl. eine
gründliche und schnelle Durchspülung des Gefäßes mit Flüssigkeit schlecht möglich.
Ferner weisen die meisten derartigen Apparate den Nachteil auf, daß sie unbequeme,
z. B. die Beobachtung störende Einbauten (z. B. Glasspiralen, Schlangenrohre o.
dgl.) aufweisen.
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Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Absorptions- oder Mischgefäß,
bei dem die geschilderten Nachteile vermieden werden und das sich durch große Einfachheit
sowohl in der Handhabung wie in der Ausbildung dem bekannten gegenüber auszeichnet.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Das Absorptions- oder Mischgefäß a (im Beispiel aus Glas) ist an
seinem unteren Ende mit einem rohrförmig ausgebildeten Ansatz b versehen. Dieser
Ansatz b weist in seinem Innern Vorsprünge c auf. Im Innern des Ansatzes b ist über
den Vorsprüngen c ein Ventilkörper d angeordnet, dessen unteres, mit Führungszacken
d2 versehenes Ende sich in der Ruhelage und Offenstellung auf den Vorsprüngen c
abstützt. Das obere Ende des Ventilkörpers d ist kugelförmig verdickt und mit feinen
Rillen oder Nuten d1 versehen.
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Unterhalb der Vorsprünge c ist an dem rohrförmigen Ansatz b ein Dreiweghahn
hl angeordnet, der einerseits mit der Zuführungsleitung f für das zu absorbierende
Gas oder die das Mischen beschleunigende Luft bzw.
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Gas, anderseits mit einer Abflußleitungg verbunden ist. Die senkrecht
nach oben geführte Zuführungsleitung f ist an ihrem oberen Ende U-förmig umgebogen
und wieder nach unten
geführt, um als Syphon zu dienen. Das untere
Ende des freien Schenkels ist unter Zwischenschaltung eines Dreiweghahnes h9 mit
einem Stutzen k zur Zuführung von Luft oder Gas unter Druck zwecks Beschleunigung
der Absorption oder des Mischens verbunden.
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Die Anordnung des Stutzens i gestattet einerseits Gas oder Flüssigkeit,
anderseits Luft in das Gefäß a einzuführen.
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Wenn durch das Rohr f Gas oder Luft eingeführt wird, so wird der
Ventilkörper von dem Gas- oder Luftstrom angehoben und gegen die kugelförmige, als
Ventilsitz dienende Verengung des Ansatzes b gepreßt.
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Dadurch wird die Durchtrittsöffnung zum Gefäß a gesperrt, so daß das
Gas oder die Luft gezwungen ist, durch die Rillen d1 des kugel. förmig verdickten
Teiles des Ventilkörpers d fein verteilt in die Flüssigkeit des Behälters a zu treten.
Beim Nachlassen des Druckes tritt der Ventilkörper zurück, so daß die Flüssigkeit
aus dem Gefäß a bei entsprechender Hahnstellung abgelassen werden kann. Zur erleichterten
Zuführung von Flüssigkeit und zur Reinigung bzw. Spülung sind am oberen Teil des
Gefäßes a schräg nach oben gerichtete Stutzen lt, 12 angeordnet. Die durch diese
Stutzen eingeführte Spül- oder Reinigungsilüssigkeit kann durch die freigegebene
Durchtrittsöffnung am Boden des Gefäßes a leicht austreten, so daß eine leichte,
gründliche und schnelle Reinigung und Spülung des Gefäßes und der Zuleitung möglich
ist, ohne den Apparat aus seinen Verbindungen, der Haltevorrichtung o. dgl. herausnehmen
zu müssen.
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Natürlich können die Rillen dl anstatt auf dem Ventiliörper im Ventilsitz
angebracht sein. Aus Halibarkeitsgründen verdient die erstere Anordnung jedoch den
Vorzug.
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Das Gefäß gestattet im Anschluß an Absorptionen auch Titrationen
vorzunehmen, wobei das Mischen mit Hilfe von eingeführter Luft oder Gas erfolgen
kann.
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Am Wesen der Erfindung wird nichts geändert, wenn die Stutzen 11
und 12 fehlen oder wenn der Hahn ht mit den Zu- und Abflußleitungen f oder g fortgelassen
oder als selbständige Apparatur ausgebildet wird.