DE3404242A1 - Verfahren zum aufarbeiten von vitamin b(pfeil abwaerts)1(pfeil abwaerts)(pfeil abwaerts)2(pfeil abwaerts) und andere corrinoide enthaltende fermentationsfluessigkeiten - Google Patents
Verfahren zum aufarbeiten von vitamin b(pfeil abwaerts)1(pfeil abwaerts)(pfeil abwaerts)2(pfeil abwaerts) und andere corrinoide enthaltende fermentationsfluessigkeitenInfo
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Description
VERPAHREIi ZUM AUFARBEITE* VOIi VITAMIN B TTvn ^m
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum
Aufarbeiten von Vitamin B12 und andere Corrinoide enthaltende
Fermentationsflüssigkeiten zur Herstellung von Vitamin E^-Könzentrationen bzw. von -kristallinem
Vitamin B, - -
12·
Es ist bekannt, dass bei der auf mikrobiologischem Weg erfolgenden Herstellung von Vitamin B12
und anderen Corrinoiden das durch die Mikroorganismen produzierte Vitamin B-, ρ sich überwiegend intrazellular
anhäuft; deshalb wird zur Isolierung der Wirkstoffe im
allgemeinen derart gearbeitet, dass man nach der Beendigung der Fermentation die erhaltene Zellenmasse
aus der Fermentationsbrühe z.B. durch Filtrieren, Sedimentieren und/oder Zentrifugieren abtrennt, die in
dieser C übrigens in getrockneter Form auch unmittelbar
■- : ■ -■ ■ 3Λ04242
als B12-vitaminhaltiger Tierfutterzusatz verwendbaren)
sog. Biomasse enthaltenen Bakterienzellen aufschlieast,
wobei das Vitamin B-, ? u21^ ^ie anderen Corrinoide in
das AufSchliessungsmedium gelangen und daraus - nach
dem durch Filtrieren und/oder Zentrifugieren erfolgenden Entfernen der Zellenteile und anderer fester Verunreinigungen
und gegebenenfalls nach weiteren Reinigungs- bzw. Anreicherungsoperationen - durch Extraktions-
oder Adsorptionsmethoden isoliert werden können.
Die zur mikrobiologischen Herstellung und Isolierung von Vitamin B12 und anderen Corrinoiden bisher
bekannten und verwendeten Verfahren sind z.B. in der Monographie von W. Friedrich "Vitamin B-, 2 und verwandte
Corrinoide" C im. Werk von R. Amnon: Fermente-
-Hormone-Vitaminej Bd. III/2, G. Thieme Verlag, Stuttgart,
1975·» Seiten 10-13) zusammenfassend beschrieben.
Bei der Durchführung der oben geschilderten bekannten Verfahren werden.bedeutsame Schwierigkeiten
dadurch verursacht, dass die Isolierung der die Corrinoide enthaltenden Mikroorganismenzellen aus der Farmentat
ionsbrühe technologisch nicht Jj1 guter Ausbeute
durchgeführt werden kann. Weitere Schwierigkeiten ergeben sich-dadurch, dass das zu isolierende Vitamin
B12 in der Fermentationsbrühe nur in sehr niedriger
Konzentration und in Begleitung von grossen Mengen von aus der Fermentation stammenden, teils suspendierten,
teils gelösten Verunreinigungen vorliegt, wodurch die gewünschten Wirkstoffe aus der na:h dem Aufschliessen
der Zellen erhaltenen sehr verdünnten Lösung nur sehr schwer auf wirtschaftliche und technisch rationelle
Weise isoliert werden können. Besonders schwerwiegend sind diese Schwierigkeiten bei dem Aufarbeiten von mit
Abwasserschlamm inokulierten Fermentatbnsbrühen oder
anderen mit stark verunreinigten Ausgangsstoffen durch-
COPV
geführten septischen Fermentationen, bei denen die produzierten
Corrinoide aus wesentlich mehr und auch schwieriger entfernbare Verunreinigungen enthaltenden
Medien isoliert werden müssen, als z.B. bei mit Propionibakterien
durchgeführten aseptischen Fermentationen.
Zur Beseitigung dieser Schwierigkeiten wurden
schon zahlreiche verschiedene Verfahren vorgeschlagen, bei welchen meistens verschiedene zusätzliche Reinigungsoder Anreicherungsoperationen zurErleichterung der
Gewinnung des Vitamins Β·, ρ ^ reinen Zustand vorgeschlagen
wurden.
So wurden nach der ungarischen Patentschrift
Ur. 158 809 aus der mit Propionibacterium shermanii erhaltenen
Fermentationsflüssigkeit die Zellen abgetrennt, die so erhaltene Biomasse aufgeschlossen und der pH-Wert
des Mediums stufenweise auf 5,5 bis 6,5 eingestellt, wobei ein Teil der begleitenden Verunreinigungen, besonders die
Proteine an der aufgeschlossenen Biomasse selbst gebunden wurden, während das Vitamin B,ρ in der Lösung blieb.
Die aufgeschlossene Biomasse wurde dann zusammen mit den anhaftenden Verunreinigungen durch Zentrifugieren oder
Sedimentieren abgetrennt und das Vitamin B, ρ 'an<^ £ie
übrigen Corrin.oide wurden aus der auf diese Weise gereinigten Lösung mit Hilfe von Ionenaustauschern gebunden
und isoliert. Die grossbetriebliche Verwirklichung dieses Verfahrens ist aber ziemlich schwierig, da die aufgeschlossenen
Zellen mit den anhaftenden Verunreinigungen nur schwer von der flüssigen Phase abgetrennt werden können,
während die Anwendung von Filter- und Sedimentierhilfsstoffen
erhebliche Wirkstoffverluste verursachen kann.
Nach der sowjetischen Patentschrift ITr. 161
wurde die gesamte Fermentaxionsflüssigkeit oder die abgetrennte
Biomasse durch '"anhebehandlung in saurem Medium
aufgeschlossen, die festen Teile wurden durch Zentrifugieren abgetrennt und aus der überstehenden Flüssigkeit wur-
den die Wirkstoffe an Aluminiumoxid oder an einem Ionenaustauscherharz
gebunden. Die Zellenteile von Mikronen- -Grössenordnung und die übrigen suspendierten feinen Peststoffteilchen
können aber durch Zentrifugieren nicht vollständig entfernt werden, während die zurückbleibenden
feinen festen Verunreinigungen bei der Adsorption der Wirkstoffe störend wirken und den Effekt der Gewinnung
herabsetzen, wobei die Durchführung dieses Prozesses noch durch weitere technologische Schwierigkeiten er-0
schwert wird.
Die Gewinnung der Wirkstoffe aus den aufgeschlossene
Zellenteile und sonstige feste Verunreinigungen enthaltenden Fermentationsflüssigkeiten wurde durch die Anwendung
von sogenannten makroretikularen Adsoprtionsharzen
erheblich erleichtert. Dieses harten, unlösbaren, porösen, apolaren oder in verschiedenen Grad polaren Perlpolymere
mit grosser spezifischer Oberfläche haben den wichtigen Vorteil, dass sie infolge ihrer günstigen Porengrösse,
Eörnchengrösse und mechanischen Stabilität die Adsorption
der gelösten Wirkstoffe auch aus feste Teilchen enthaltenden
flüssigen Gemischen ermöglichen. So kann bei dem Aufarbeiten von Fermentationsflüssigkeiten das meistens
schwierige Filtrieren oder Zentrifugieren vermieden werden,
die gesamte Fermentationsflüssigkeit kann unmittelbar in das Adsorptionssystem eingeführt werden, wobei das
Adsorptionsharz z.B. durch Einrühren oder in fluidem Bett mit der Fermentationsflüssigkeit in Kontakt gebracht werden
kann. Die direkte Zuführung der Fermentationsflüssigkeit sum Adsorbenten hat aber den Nachteil, dass zusammen
mit dem gewünschten Wirkstoff auch erhebliche Mengen von Verunreinigungen auf dem Harz adsorbiert werden. Dieser
Umstand erschwert auch die Anwendung dieser Methode zur direkten Adsorption der Wirkstoffe aus den Fermentationsflüssigkeiten, obwohl es bekannt ist C vgl.- US-PS 3 531 463),
dass die Corrinoide durch gewisse makroretikulare Harze
auch aus konzentrierten wässrigen Lösungen adsorbiert
v/erden und dass die adsorbierten Corrinoide von diesen Harzen durch geeignete Lösungsmittel gut eluiert werden
können. Es war aber bisher kein technologisch leicht durchführbares Verfahren zur direkten Adsorption der
Corrinoide aus Fermentationaflüssigkeiten bekannt, welches
neben der Eliminierung der erwähnten Nachteile der bekannten Methoden-das- Gewinnen der Wirkstoffe in befriedigender
Reinheit und in guter Ausbeute ermöglichen könnte.
Es wurde nun gefunden, dass die durch Mikroorganismen erzeugten und in der Fermentationsflüssigkeit
intrazellular anwesenden Corrinoide nach einem neuen zweistufigen Adsorptionsverfahren in guter Reinheit und
jja hoher Ausbeute, ferner auch ohne Schädigung des Adsorbentharzes
gewonnen werden können, wenn man auf die folgende Weise arbeitet:
Im ersten Schritt des Verfahrens wird die bei der Beendigung der Fermentation erhaltene, noch
unversehrte Zellen enthaltende Fermentationsflüssigkeit ohne irgendwelche Vorbehandlung, bei Raumtemperatur mit
einem makroporösen, sog. makroretikularen Adsorptions-• harz mit grosser spezifischer Oberfläche behandelt.
Unter solchen Bedingungen werden an dem makroretikularen Harz nur die anwesenden unaufgebrauchten Zusatzstoffe
des Nährbodens, sowie die im Laufe der Fermentation entstandenen StoffWechselprodukte gebunden, ?iährend die
unaufgeschlossenen, intakten Zellen mit den in ihnen
enthaltenen Corrinoiden in der flüssigen Phase suspendiert bleiben.
ITach dieser Ξ-ehandlung werden die in der
auf obige V/eise schon in erheblichem Hass gereinigten Fermentationsflüssigkeit anwesenden Zellen in bekannter
Weise, z.3. durch in Gegenwart von Cyanid-Ionen vorgenommenen
Wärmebehandlung aufgeschlossen, wobei die
Corriiioide in die Lösung kommen, während die Bruchteile
der ausgeschlossenen Zellen in suspendiertem Zustand in der Fermentationsflüssigkeit bleiben.
Die auf diese Weise behandelte Fermentationfiflüssigkeit
wird dann unmittelbar, ohne vorherige Abtrennung dieser suspendierten Zellenbruchteile und anderer
fester Verunreinigungen, einer zweiten Behandlung mit einem makroretikularen Adsorptionsharz uterworfen,
wobei nunmehr die Wirkstoffe selbst an dem Adsorbenten gebunden werden. Da bei der AufSchliessung der Zellen
unvermeidlich auch lösliche Verunreinigungen aus den Zellen in Lösung gehen, wird bei diesem zweiten Adsorptionsschritt
auch ein Teil dieser löslichen Verunreinig gungen auf dem Harz adsorbiert; diese Verunreinigungen können
aber durch ?/aschen des Harzes mit alkalisch gemachtem
Wasser weitgehend selektiv von der Oberfläche des Harzes entfernt werden, während die Corrinoide selbst auf dem
Harz gebunden bleiben.
Bei dem Aufarbeiten von weniger veruneinigten, z.B. aus aseptischen Fermentationen stammenden Fermentationsflüssigkeiten
kann es vorkommen, dass bei diesem zweiten Adsorptionsschritt keine solche lösliche Verunreinigungen'
auf dem Harz adsorbiert werden; in solchen Fällen kann die erwähnte wässrig-alkalische Behandlung
des die Corrinoide adsorbiert enthaltenden Harzes unterbleiben, da schon durch ein einfaches wässriges Waschen
die anwesenden festen Verunreinigungen ausgewaschen werden können, so dass nachher die adsorbierten Corrinoide
in guter Reinheit eluiert werden können.
Das auf obige Weise mit alkalischem bzw. einfachem Wasser gewaschene Harz wird .dann zwecks Gewinnung
der adsorbierten Corrinoide mit einem mit Wasser mischbaren, gegebenenfalls auch Wasser enthaltenden organischen.
Lösungsmittel, z.B. mit einem niederen aliphatischen Alkohol oder Keton eluiert. Das Eluat kann dann auf bekann-
te Weise zur Herstellung von Vitamin 3-,ρ enthaltenden Futtermittelzusätzen
oder zum Gewinnen von reinem kristallinen Vitamin B12 ^1^- von anderen Corrinoiden aufgearbeitet
werden.
Der Gegenstand der Erfindung ist also ein neues Verfahren zum Aufarbeiten von Vitamin B-^ und andere Corrinoide
enthaltenden Fermentationsflüssigkeiten zur Herstellung von Vitamin B-,2~KoQze:atraten bzw. von kristallinem
Vitamin B-, 2, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man
die unaufgeschlossene Mikroorganismenzellen enthaltende Fermentationsflüssigkeit mit einem nicht-ionischen makroretikularen
Adsorptionsharz von 10~" bis 10 m Porengrössen,
mindestens 10 m Korndurchmesser und mindestens 200 m /g spezifischer Oberfläche behandelt, dann
a) nach dem auf an sich bekannte Weise durchgeführten
Aufschliessen der Zellen die Flüssigkeit mit einem nicht-ionischen Adsorptionsharz von 10 bis 10 m
Porengrösse, mindestens 10 m Korndurchmesser und mindes-
2
tens 200 m /g spezifischer.Oberfläche behandelt, das abgetrennte Harz mit Wasser durchspült und/oder mit einer wässrig-basischen Lösung von pH = 8 bis 12 behandelt und die auf dem Harz gebundenen Vitamin B12 u&d andere Corrinoide in an sich bekannter Weise, zweckmässig mit einem mit Wasser mischbaren und gegebenenfalls wässrigen organischen Lösungsmittel vom Harz eluiert, und gegebenenfalls in an sich bekannter '»veise zu kristallinem Vitamin B12 und/oder zu Vitamin B^2 enthaltenden Futtermittelzusatz weiterverarbeitet, oder
tens 200 m /g spezifischer.Oberfläche behandelt, das abgetrennte Harz mit Wasser durchspült und/oder mit einer wässrig-basischen Lösung von pH = 8 bis 12 behandelt und die auf dem Harz gebundenen Vitamin B12 u&d andere Corrinoide in an sich bekannter Weise, zweckmässig mit einem mit Wasser mischbaren und gegebenenfalls wässrigen organischen Lösungsmittel vom Harz eluiert, und gegebenenfalls in an sich bekannter '»veise zu kristallinem Vitamin B12 und/oder zu Vitamin B^2 enthaltenden Futtermittelzusatz weiterverarbeitet, oder
b) die unaufgeschlossenen Zellen aus der Fermentationaflüssigkeit
abtrennt und die erhaltene Biomasse, zweckmässig durch Sprühtrocknen in trockene, als Vitamin
B12 enthaltenden Futtermittelzusatz unmittelbar verwendbare
Form bringt und/oder.in an sich bekannter 7/eise zu kristallinem Vitamin 3-,2 weiterverarbeitet.
Als Adsorbentnarze können in beiden Ad3orptions-
schritten des erfindungsgemässen Verfahrens beliebige
nicht-ionische makroretikulare Harze Cd.h. Adsorptionsharze
mit 10 bis 10 m Porengrösse, mindestens 10 m
2 Komgrösse und mindestens 200 m /g spezifischer Oberfläche),
z.B. Amberlite XAD-2, XAD-4, XAD-7, XAD-8 oder XAD-9 (Produkte der amerikanischen Firma Eohm und Haas),
DIAION HP-20, HP 21 oder HP-2 MG CProdukte der japanischen
Firma Mitszbishi) mit gutem Erfolg verwendet werden.
Man kann in den zwei Adsorptions schritten gleiche oder verschiedenen Harze als Adsorbenten einsetzen; werden
in den zwei Adsorptionsschritten von einander verschiedene
Harze verwendet, so können diese in ihrer Porengrösse oder ihrer Oberflächenpolarität von einander ab-"
weichen. Der optimale Typ des zu verwendenden Harzes hängt von der Qualität der Fermentationsflüssigkeit und
von dem Charakter der anwesenden Verunreinigungen ab und kann in den einzelnen Fällen durch einfache Versuche
ermittelt werden. Gegebenenfalls kann es vorteilhaft sein die noch nicht aufgeschlossene Fermentationsflüssigkeit
im ersten Adsorptionsschritt nach-einander mit zwei verschiedenen Harzen zu behandeln, wobei man z.B. ein
Harz mit grösseren und eines mit kleineren Poren, oder ein nicht-ionisches Harz mit apolarer Oberfläche und
. nachher ein ebenfalls nicht-ionisches Harz, aber mit mehr oder minder polarer Oberfläche verwenden kann·
Die beiden Adsorptionsschritte werden im allgemeinen bei Raumtemperatur durchgeführt} ihre übrigen Bedingungen,
wie der optimale pH-Wert der Fermentationsflüssigkeit und die optimale Zeitdauer der Behandlung mit dem
Adsorptionsharz sind ebenfalls von der Qualität und der Zusammensetzung der Fermentationsflüssigkeit abhängig
und können besonders bei kontinuierlich geführten Betrieb vorteilhaft durch Versuche bestimmt werden.
Bei der Behandlung der unaufgeschlossene Zellen enthaltenden Fermentationsflüssigkeit mit dem Adsorp-
. 12 _ :.-: ■ -■■::■ -: "^ 34O4242
tionsharz dürfen keine für die Zellen schädliche Bedingungen,
wie stark saure CpH ^ 5) oder stark basische CpH ^>
8) Medien oder höhere Temperaturen angewendet werden. Wird der
erste Adsorptionsschritt in richtiger Weise, unter optimalen Bedingungen durchgeführt, so wird eine von farbigen
und übel riechenden Verunreinigungen weitgehend befreite und Lipoide nur in minimaler Menge enthaltende gereinigte
Fermentationsflüssigkeit erhalten. Bei den erwähnten ■Vorversuchen
zur Bestimmung der optimalen Bedingungen der
Absorptionsschritte kann die Anwesenheit von farbigen bzw. übel riechenden Verunreinigungen durch organoleptische
Untersuchung kontrolliert werden, während der Lipoidgehalt der Fermentationsflüssigkeit durch Extraktion mit Fettlösemitteln
und Bestimmung des Fettgehaltes des Extrakts ermittelt
werden.
Die technische Durchführungsweise der Adsorption kann auch von den im gegebenen Fall zur Verfügung
stehenden Betriebseinrichtungen abhängen. So kann man die Adsorption mit gutem Erfolg durch Einrühren des Harzes in
die Fermentationsflüssigkeit und Abtrennen des die adsorbierten Stoffe enthaltenden Harzes durch übliche Methoden,
wie durch Sedimentieren oder Filtrieren durchführen.. Man kann aber die Adsorption sehr vorteilhaft auch unter
Anwendung der bekannten Fluidbett-Technologie durchführen.
Uach dem zweiten Adsorptions schritt, in welchem
nunmehr die im ersten Adsorptionsschritt vorgereinigte und die Zellen schon in aufgeschlossenem Zustand enthaltende
Fementationsflüssigkeit mit den Harz behandelt wird, kann
bei der zum selektiven Entfernen der auf dem Harz neben
der Wirkstoffe ebenfalls anhaftenden Verunreinigungen dienenden
wässrig-alkalischen Behandlung des Harzes zweckmässig
eine verdünnte wässrige AnmoniumhydroscLc?.lösung,
z.B. mit Ammoniumhydroxid auf pH = 8 bis 12, vorteilhaft
auf pH = 9 bis 10 eingestelltes Wasser als Waschflüssigkeit
verwendet werden. Ea können aber zu diesem Zweck auch
andere alkalische wässrige Lösungen, z.B. eine auf etwa pH β 10 eingestellte wässrige Kaliumhydroxidlösung verwendet
werden.
ITach diesem wässrig-alkalischen bzw. gegebenenfalls
Cs. oben) nur wässrigen Waschen des Harzes kann die Eluierung der Wirkstoffe auf bekannte Weise, z.B. mit
Methanol oder mit wässrigem Methanol erfolgen.
Durch das Eindampfen des auf diese Weise erhalteten
Sluats wird ein rohes Produkt erhalten, in welchem das Vitamin B-.« und andere Corrinoide in weitgehend
gereinigtem Zustand, in der Form eines wasserlöslichen Konsentrats enthalten sind; der auf die Trockensubstanz'
bezogene Wirkstoffgehalt Cd.h. der Gehalt an biologisch
aktiven Corrinoiden) dieses Konzentrates beträgt 10 bis
25 %» Dieses rohe Produkt kann in trockenem Zustand unmittelbar
als Vitamin Β-,ρ enthaltender Futterzusatz verwendet
v/erden, es ist aber andererseits infolge seiner hohen Reinheit und hohen Wirkstoffkonzentration auch als
ausgezeichneter Ausgangsstoff zur Gewinnung von kristallinem Vitamin B-^ vai^L von sog. Faktor III (5-Hydrozy-benzimidazolyl-cobamid-cyanid)
verwendbar.
. .Da. die als unmittelbares Fermentationsprodukt . · erhaltene, unaufgeschlossene Zellen enthaltende Fermentationsflüssigkeit
schon bei dem ersten Adsorptionsschritt von "den, , die Verwendung dieses rohen Produktes als
Futterzusatz hindernden nachteiligen Eigenschaften Cunangenehmer
Geschmack und Geruch usw. ) weitgehend befreit wird, kann sie bereits zur Herstellung von Vitamin B12
enthaltenden Futtermittelzusatz verwendet werden, indem man aus dieser, nur im erfindungsgemässen ersten Adsorptionsschritt
gereinigten Fermentationsflüssigkeit · - die den Wirkstoff enthaltenden unaufgeschlossenen
COPY
-H-
Zellen auf an sich bekannte ','/eise, z.B. durch Zentrifugieren
abtrennt und die auf diese Weise erhaltene, an Vitamin Β-,ρ
und anderen Corrinoiden reiche, aber von den Lipoiden und übel riechenden Verunreinigungen schon befreite Biomasse
z.B. durch Sprühtrocknung in trockenen Zustand bringt. Dabei ist au bemerken, dass durch die Reinigung
nach der Methode des erfindungsgemässen ersten Adsorptionsschrittes/
die■Fermentationsflüssigkeit nicht nur von den unerwünschten Verunreinigungen befreit, sondem
auch ihr spezifisches Gewicht herabgesetzt und ihre Konsistenz vorteilhaft beeinflusst werden, so dass dadurch
auch die Separierbarkeit der Mikroorganismenzellen wesentlich besser wird. Durch das auf obige Weise durchgeführte
Abtrennen und Trocknen der Biomasse wird ein hellfarbiges, von unangenehmen Geruch freies, als Futtermittelzusatz
unmittelbar verwendbares Produkt mit 2-3 mg/g Wirkstoffgehalt erhalten.
Auf Grund der obigen Erläuterungen können die Vorteile des erfindungsgemässen Verfahrens auf die nachstehende
Weise zusammengefasst werden:
1) Die beiden Adsorptionsschritte des Verfahrens und das zwischen diesen Adsorptionsbehandlungen erfolgende
Aufschliessen der Zellen kann durchwegs in der ursprünglichen
Fermentationsflüssigkeit durchgeführt werden, woraus der aus technologischem Gesichtspunkt sehr wesentliche
Vorteil folgt, dass die Biomasse zwischen den einzelnen Schritten des Verfahrens nicht isoliert werden muss.
2) Die Kauptmenge der extrazellularen Verunreinigungen,
welche bei den bisherigen Verfahren nach der Auf-Schliessung der Zellen zusammen mit den Wirkstoffen an
dem Adsorbenten gebunden wurden, werden in dem erfindungsgemässen Verfahren im ersten Adsorptionsschritt, also noch
vor dem Aufschliessen der Zellen aus der Fermentationsflüssigkeit entfernt; daraus folgt, dass eine wesentlich
kleinere LIenge des Adsorbenten zur vollständigen Bindung
der Wirkstoffe benötigt wird, wodurch auch die auf den Wirkstoff berechnete Kapazität des Adsorbenten erhöht
wird.
3) Infolge der oben geschilderten Umstände
' werden auch zur Eluierung der Wirkstoffe wesentlich kleinere
Mengen Lösungsmittel benötigt, so dass die Wirkstoffe
im Eluat in wesentlich höherer Konzentration erhalten werden
können.
4) Durch die im Laufe des Verfahrens durchgeführte zweifache Reinigung CVorreinigung der Fermentationsflüssigkeit
im ersten Adsorptionsschritt und selektives
Eluieren der mir den Wirkstoffen zusammen adsorbierten Verunreinigungen durch die basisch-wässrige Behandlung
des Harzes nach dem zweiten Adsorptionsachritt) werden die von dem zweiten Adsorbenten eluierten Wirkstoffe in
erheblich höherer Reinheit erhalten, als bei den bisherigen Verfahren. Dadurch konnte es erreicht werden, dass
im Gegensatz zu den zur Zeit im Handelsverkehr erhältlichen,
Vitamin B-^p enthaltenden Puttermittelzusatz-Präparat ionen,
welche im allgemeinen 0,1 bis 0,3 /&>
ausnahmsweise höchstens 2 % Corrinoide enthalten, nach dem erfindungsgemässen Verfahren
unmittelbar, also ohne weitere Anreicherungsoperationen
10 fo oder noch mehr Corrinoide enthaltende Produkte
■ hergestellt werden können.
53 Da3 erfindungsgemässe Verfahren kann auch in
grossbetrieblichem Mass leicht ausgeführt werden und beansprucht keine kostspieligen speziellen Einrichtungen.
Es ist ein weiterer Vorteil, dass das Verfahren sehr gut auch unter Anwendung der an sich bekannten, kontinuierliche
Arbeit ermöglichenden J'luidbett-Technologie ausgeführt
werden kann.
6) Dadurch, dass die extrazellulären Verunreinigungen
schon in dem ersten Adsorptions schritt, also noch vor der Aufschliessung der Zellen aus der Permentationsflüssigkeit
entfernt werden, sind die in den v/eiteren
" .-' - : 34042A2
Verfahrensschritten erhaltenen Produkte infolge ihrer höheren Reinheit für sämtliche Zwecke der weiteren Verarbeitung
besser geeignet.
Die praktische Ausführung des erfindungsgemässen Verfahrens wird durch die nachstehenden Beispiele.näher
veranschaulicht.
2 nx einer aus mit einer von Abwasserschlamm
stammenden gemischten Bakterienpopulation ausgeführter
halbkontinuierlicher anaerober Fermentation entnommenen Fermentationsflüssigkeit /Trockensubstanzgehalt: 1,5 %,
pH-Wert: 6,3, Wirkstoffgehalt: Vitamin B12 26 mg/1, Paktor
III C5-Hydroxy-benzimidazol-cobalamin) 4,2 mg/17
wurden in einem aus zwei nacheinander geschalteten Fluidbett-Apparaten
bestehenden zweigliedrigen Adsorptionssystem auf die folgende Weise gereinigt:
Die unfiltrierte Fermentationsflüssigkeit wurde in kontinuierlichem Strom mit 200 l/h Strömungsgeschwindigkeit
durch zwei nach einander geschaltete und je 10 DIAIOU HP 20 rnakroretikulares Harz C Produkt der japanischen
Firma LIitsubitshi) enthaltende Fluidbett-Adsorptionsapparate
mit je 50 1 !Tutζvolumen geleitet. Dabei
wurde die Hauptmenge der in der Fermentationsflüssigkeit
anwesenden extrazellulären Verunreinigungen auf dem Harz adsorbiert, Nach dem Durchleiten der Fermentationsflüssigkeit
wurden die Apparate mit 100 1 Wasser nachgewaschen.
Die auf obige Weise vorgereinigte Fermentationsflüssigkeit vrurde mit 250 ml 1 3-iger wässriger Kaliumcyanidlösung
versetzt und dann durch die kontinuierliche Z'.igabe von 50 %-iger wässriger Schwefe!säure auf pH = 4
eingestellt. Die auf diese ',Teise behandelte Feraentationsflüssigkeit
wurde in einen Durchströmungssystem mit 10 Minuten Aufenthaltszeit auf 110 G erwärmt, wobei die ZeI-
COpy
len augeschlossen und die aus den Zellen frei gewordenen
Corrinoide in der Fennentationsflüssigkeit gelöst wurden.
Die auf die Weise aufgeschlossene Fermentationsflüssigkeit
wurde in einem Wänneaustauschsystem bis unter
30 0C abgekühlt und dann mit 200 l/h Strömungsgeschwindigkeit
durch ein zweites zweigliedriges, aus zwei nach einander geschalteten,· je 20 1 DIAIOH HP 20 inakroretilculares
Adsorptionsharz enthaltenden Fluidbett-Adsorptions-TO apparat en mit je 50 1 Nutzvolumen bestehenden Adsorptionssystem
geleitet. In diesem zweiten Adsorptionsschritt wurden die Corrinoide auf dem Harz adsorbiert; die durch
die Apparatur geflossene und keine Corrinoide mehr ent-" haltende Flüssigkeit wurde in den Abwasserkanal abgelas-
T5 sen. Anschliessend wurden zuerst 250 1 Wasser mit 1 m /h Strömungsgeschwindigkeit in entgegengesetzter Richtung
geleitet um die im Apparat gebliebene Zellenrückstände zu entfernen und dann wurden die auf dem Adsorbentharz
haftenden Lipoide und nicht identifizierte gelbe und
braune Verunreinigungen durch Durchströmenlassen von 200 1 mit Ammoniumhydroxyd auf pH 9 bis 10 eingestelltem
Wasser von dem die Corrinoide gebunden haltenden Harz abgewaschen. Das mit dem basischen Wasser behandelteHarz
wurde mit Wasser neutral gewaschen und anschliessend
wurden die Corrinoide mit 200 1 Methanol mit 100 l/h Durchströmungsgeschwindigkeit vom Adsorbentharz eluiert.
. Aus dem Eluat wurde das LIethanol im Vakuum
bei 50 C nicht überschreitender Temperatur verdampft, wobei 10 1 wässrige Lösung zurückblieb. Dieser wässrige
Rückstand enthielt 45,2 g Vitamin B12 und 7,3 g Faktor
III; ihr gesamter Trockensubstanzgehalt war 331 g, der auf die Trockensubstanz berechnete Wirkstoffgehalt des
,Produktes war also 15,9 %. Der Anzeicherungsgrad der
Wirkstoffe in diesem als unmittelbares Produkt erhaltenen Konzentrat war also Cauf die als Ausgangsprodukt eingesetzte
Fermentationsflüssigkeit berechnet) 200-fach,
COPY
340A2A2
der auf die Trockensubstanz berechnete Grad der Reinigung 92-fach; die auf den V/irkstoffgehalt der ursprünglichen
Penaentationsflüssiükeit berechnete Wirkstoffausbeute betrug 87 % ·
Das aus dem auf obige Weise erhaltenen wässrigen Konzentrat durch Sprühtrocknung herstellbare trockene
Produkt kann unmittelbar, ohne jede weitere Behandlung als Futterzusatzmittel mit hohem Vitamin-B-jp-Gehalt verwendet
werden; andererseits kann man aus diesem wässrigen Konzentrat in an sich bekannter Weise, z.B. durch Extraktion
und Reinigung durch Ionenaustausch kristallines Vitamin B-, 2 herstellen.
Beispiel 2
100 1 einer aus mit Propionibacterium shermannii durchgeführten aseptischen Fermentation stammenden, 45 mg/1 Vitamin B, ρ im^· 1>35 % Trockensubstanz enthaltenden Fermentationsflüssigkeit CpH = 5,9) wurden mit 2 1 Axaberlite XAO 2 makroretikularem Harz versetzt. Das Gemisch wurde eine Stunde langsam gerührt, dann wurde das Harz durch Filtrieren über einen die in der Fermentationsflüssigkeit anwesenden unaufgeschlossenen Mikroorganismen durchlassenden Filter abgetrennt. Die als Filtrat erhaltene' gereinigte Fermentationsflüssigkeit wurde auf pH = 5 eingestellt und dann auf bekannte Weise, in Gegenwart von Cyanidionen aufgeschlossen.
Beispiel 2
100 1 einer aus mit Propionibacterium shermannii durchgeführten aseptischen Fermentation stammenden, 45 mg/1 Vitamin B, ρ im^· 1>35 % Trockensubstanz enthaltenden Fermentationsflüssigkeit CpH = 5,9) wurden mit 2 1 Axaberlite XAO 2 makroretikularem Harz versetzt. Das Gemisch wurde eine Stunde langsam gerührt, dann wurde das Harz durch Filtrieren über einen die in der Fermentationsflüssigkeit anwesenden unaufgeschlossenen Mikroorganismen durchlassenden Filter abgetrennt. Die als Filtrat erhaltene' gereinigte Fermentationsflüssigkeit wurde auf pH = 5 eingestellt und dann auf bekannte Weise, in Gegenwart von Cyanidionen aufgeschlossen.
Der pH-Wert der aufgeschlossenen und auf 30 0C
abgekühlten Fermentationsflüssigkeit wurde auf 5 bis 5»5
eingestellt und dann wurden 5 1 Aiaberlite XAD 2 makroretikulares
Harz zugesetzt.-las Gemisch wurde 3 Stunden gerührt;
während dieser Zei~ wurde die gesamte Menge des in der Lösung befindlichen Wirkstoffes auf dem Harz adsorbiert.
Das Harz wurde durch Filtrieren abgetrennt, mit Wasser durchgewaschen und darm wurden die Wirkstoffe durch
Vermischen des Karze3 mit 10 1 60 ^-igeni wässrigem Aceton
eluiert. Das Sluieren wurde mit weiteren 5 1 60 70-igem
wässrigen Aceton wiederholt, die beiden Eluate wurden vereinigt und das Aceton wurde im Vakuum abdestilliert.
Die als Rückstand erhaltene wässrige Lösung C3 1) enthielt 3i 96 g Vitamin B-, ρ; ^er Trockensubstanzgehalt der
Lösung war 27»O g, der auf die Trockensubstanz bezogene
spezifische Wirkstoffgehalt war somit 14»66 %. Im erhaltenen
Konzentrat war die auf die als Ausgangsprodukt eingesetzte Fennentationsflüssigkeit berechnete Wirkstoffausbeute
also 88 %.
Das auf die obige Weise erhaltene wässrige Konzentrat kann auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise
weiter verarbeitet werden.
Beispiel 3
Beispiel 3
10 1 der im Beispiel 1 erwähnten Fermentationsflüssigkeit
wurden durch eine 200 ml Amberlite XAD 7 Harz enthaltende Säule geleitet. Der pH-Wert der durchgeflossenen
Flüssigkeit wurde auf 3 bis 3,5 eingestellt, es wurden 2 ml 1 %-ige Kaliuncyanidlösung zugesetzt und das Gemisch
wurde 10 Minuten bei 80 C gehalten. Die auf diese Weise aufgeschlossene Fermentationsflüssigkeit wurde auf 20-30 0C
abgekühlt und durch eine 200 ml Amberlite ER 180 Adsorptionsharz enthaltende Säule geleitet. Die durchgeflossene
Flüssigkeit wurde weggegossen, das Harz wurde zuerst mit Wasser, dann mit verdünnter Kaliumhydrox dlösung CpH =10)
und zuletzt bis neutraler Reaktion wieder mit Wasser gewaschen. Der Wirkstoff wurde dann mit 2 1 70 %-igem wässrigem
Methanol eluiert; das Methanol wurde aus dem Eluat im Vakuum verdampft. Die als Rückstand erhaltene wässrige
Lösung C 500 ml) enthielt 216 mg Vitamin 3-,ρ» 1^r Trockensubstanzgehalt
war 1,2 g. Der auf die Trockensubstanz berechnete spezifische Wirkstoffgehalt war 18 %, die auf die
als Ausgangsprodukt eingesetzte Fermentationsflüsaigkeit berechnete Ausbeute 83 %. Das erhaltene Konzentrat kann
auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise zur Herstellung von trockenen Futterzusatzmittel oder von kristallinem
Vitamin B-, 2 weiter verarbeitet werden.
Beispiel 4
10 1 einer von einer mit Abwasserschlamm-Inokulation
durchgeführten septischen aeroben Fermentation
entnommenen, 26 mg/1 Vitamin B-^2 enthaltenden Fermentationsflüssigkeit Y/urden durch eine 100 ml Amberlite ]LAD 7 Harz
enthaltende Säule, und anschliessend durch eine zweite, 100 ml Amberlite ER I6o Harz enthaltende Säule geleitet.
Die auf diese Weise vorgereinigte Fermentationsflüssigkeit wurde dann auf die im Beispiel 3 beschriebene 7/eise aufgeschlossen
und weiter verarbeitet. Die durch Eindampfen des nach dem zweiten Adsorptionsschritt erhaltenen Eluats
erhaltene wässrige Lösung enthielt 202 mg Vitamin B-, ο 5
der gesamte Trockensubstanzgehalt dieses wässrigen Konzentrats
war 900 mg. Der spezifische Wirkstoffgehalt war
somit 22,4 c/°; die auf den Vfirkstoffgehalt der ursprünglichen
Fermentationsflüssigkeit berechnete Ausbeute war 77,7 %.
Im einer aus einer mit Abwasserschlamm inokulierten
anaeroben Fermentation entnommenen, 25 mg/1 Vitamin B-, 2 enthaltenden Fermentationsflüssigkeit, deren auf Wasser
bezogene r-elative Viskosität 1,5 war, wurde mit 200 l/h
Strömungsgeschwindigkeit durch drei nach einander geschaltete Fluidbett-Adsorptionsaäulen mit je 10 1 DIAIOH HP 21
Adsorbentharz geleitet. Die austretende Flüssigkeit war hellfarbig, hatte keinen unangenehmen Geruch; ihre auf
Vi'asser bezogene relative Viskosität war 1:1. Aus der auf
obige ',Veise vorgereini~ten Fermentationsflüssigkeit wurde
die Biomasse durch Separieren abgetrennt und durch Sprühtrocknen getrocknet. Zs wurden 9,5 kg trockenes, unmittelbar
als Futterzusats verwendbares Produkt erhalten, dessen
Vitamin B-^-Ge'1151-^ 22,5 g, spezifische Aktivität 2370 mg/kg
war.
Das nach. Beispiel 1 erhaltene wässrige Konzentrat
wurde auf die folgende Weise zur Herstellung von in der Humantherapie verwendbarem kristallinem
Vitamin B-,2 weiter verarbeitet:
10 1 eines wässrigen Konzentrats, welches insgesamt 45,2 g Vitamin B12 1111Cl T,3 g Paktor II enthielt
Cgesamter Trockensubstanzgehalt 331 g), wurden mit
200 ml verflüssigtem Phenol versetzt und dann mit 2 1
1:6 Gemisch von Phenol und Chloroform extrahiert. Die organische Phase wurde abgetrennt und die wässrige Phase
mit 1 1 1:6 Gemisch von Phenol und Chloroform noch einmal extrahiert. Die organischen Phasen wurden vereinigt'
und mit 1,5 1 2 % Phenol enthaltendem Wasser gewaschen. Diese wässrige Waschflüssigkeit wurde mit der bei der obigen
Extraktion zurückgebliebenen wässrigen Phase vereinigt.
Die auf obige Weise erhaltene,. Vitamin Β·, ρ
enthaltende Phenol-Chloroformlösung C 3 ID wurde mit dem
gleichen Volumen C3 1) Aceton und mit 1500 ml Wasser vermischt.
Dabei ging das Vitamin B-, ο ^- &i-e wässrige Phase
über;vdie wässrige Phase wurde abgetrennt und die organische
Phase mit je 200 ml Wasser zweimal extrahiert. Die vereinigten
wässrigen Phasen wurden zum Entfernen der zurückge-· . · bliebenen Spuren von Phenol mit 1 1 Chloroform gewaschen.
Es wurden auf diese Weise 2100 ml wässrige Lösung erhalten, deren Vitamin B-jp-Gehalt 21,7 g C 48 % d. ThO war;
die papierchromatographisehe Untersuchung der Lösung zeigte,
dass andere Cobalamin-?aktoren nur in Spuren Cweniger
als 1 je) anwesend waren.
Diese wässrige Lösung wurde auf etwa 500 ml Volumen eingedampft und das Vitamin B-, 2 wurde auf die übliche
Weise, unter Zugabe von 3000 ml Aceton zum Kristallisieren gebracht. Es wurden 18,1 g kristallines Vitamin 3-,2 5^i*
einem Cyanocobalamingehalt von 90,0 % erhalten. Aus der bei dem Kristallisieren erhaltenen Mutter-
COPY
lauge wurde das Aceton abdestilliert, der wässrige Rückstsnd wurde mit der wässrigen Phase der mit dem
1:6 Gemisch von Phenol und Chloroform durchgeführten
Extraktion und mit der wässrigen Waschflüssigkeit des
·Phenol-Chloroformgemischea vereinigt. Diese wässrige
Lösung C etwa 1.2 1) wurde durch Extraktion nur 20 VoI.%
Chloroform von Phenolrückständen befreit, eingedampft
und durch Sprühtrocknen in trockenen Zustand gebracht. Das auf diese V/eise erhaltene Zweitprodukt enthielt
24,4 g Vitamin B-, 2 und 6,5 g Paktor III. Diese Produkt
entspricht den Qualitätsvorschriften von "Vitamin Β,ρ
feed grade".
Claims (5)
- 39 772 m/fgRichter Gedeon Veg^eszeti Gyär R.T., Budapest / UngarnVERPAHREN ZUM AUPARBEITEH VON VITAMIN B12 UND ANDERE CORRINOIDE ENTHALTENDE FERMENTATIONS-FLÜSSIGKEITENPat entansprüche(l .J Verfahren zum Aufarbeiten von Vitamin 12 andere Corrinoide enthaltenden Fermentationsflüssigkeiten zur Herstellung von Vitamin B-, p~Konzentraten bzw. von kristallinem Vitamin B-,2> · dadurch gekennzeichnet , dass man die unaufgeschloasene Mikroorganiamenzeilen ent-- . . haltende Penaentationsflüsaigkeit mit einem nicht-io-il —8niachen makroretikularen Adsorptionsharz von 10 bis IQ m Porengrösa«, mindestens 10 m Korndurchmesser und mindestens 200 m /g spezifischen Oberfläche behandelt, danna) nach dem auf an sich bekannte Weise durchgeführten Aufschliessen der Zellen die Flüssigkeit mit einem nicht-ionischen Adsorptionsharz von 10Ί5 bis 10 m Porengrösse, mindestens 10 m Korndurch-2
messer und mindestens 200 m /g spezifischer Oberfläche behandelt, das abgetrennte Harz mit Wasser durchspült,und/oder mit einer wässrig-basischen Lösung von pH .= 8 bis 12 behandelt und das auf dem Harz gebundene Vitamin B12 und andere Corrinoide in an sich bekannter Weise, zweckmässig mit einem mit Wasser mischbaren und gegebenenfalls wässrigen organischen Lösungsmittel vom Harz eluiert, und gegebenenfalls in an sich bekannter Weise zu kristallinem Vitamin B12 und/oder zu Vitamin B12 enthaltendem Futtermittelzusatz weiterverarbeitet, oderb) die unaufgeschlossenen Zellen aus der Fermentationsflüssigkeit abtrennt und die erhaltene Biomasse, zweckmässig durch Sprühtrocknen in trockene, in einer als Vitamin Β-,ρ enthaltenden Futtermittelzusatz unmittelbar verwendbare Form bringt und/oder in an sich bekannter Weise zu kristallinem Vitamin B12 weiterverarbeitet. - 2. Verfahren nach Anspruch 1, Absatz a), dadurch gekennzeichnet , dass man zur adsorptiven Reinigung der unaufgeschlossene Zellen enthaltenden Fermentationsflüssigkeit und zum adsorptiven Binden des Wirkstoffgehalt es der aufgeschlossenen Fermentationsflüssigkeit Adsorptionsharze von dem selben Typ verwendet..
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, Absatz a), • dadurch gekennzeichnet , dass man zur adsorptiven Reinigung der unaufgeschlossene Zellen enthaltenden Fermentationsflüssigkeit bzw. zum adsorptiven Binden des Wirkstoffgehalt es der aufgeschlossenen Fermentationsflüssigkeit von einander verschiedene Harze verwendet..
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, Absatz a),dadurch gekennzeichnet , dass man zur wässrig-b.asischen Behandlung des das Vitamin B12 gebunden enthaltenden Harzes eine wässrige Ammoniumhydroxidoder Alkalimetallhydroxidlösung von pH 8 bis 12COPYverwendet.
- 5. Verfahren nach. Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet , dass man die adsorptive Reinigung der unaufgeschlossene Zellen enthaltenden Fermentationsflüssigkeit in zwei Stufen, mit gleichen oder von einander verschiedenen Adsoprtionsharzen durchführt.COPV
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