DE3338258A1 - Verfahren zur aufbereitung von eisen- und zinkhaltigen salzsaeurebeizen - Google Patents
Verfahren zur aufbereitung von eisen- und zinkhaltigen salzsaeurebeizenInfo
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Description
Verfahren zur Aufbereitung von eisen- und zinkhajLil^gn.
Salzsäurebeizen
Metallische Bauteile aus Eisen und Stahl schützt man vor Korrosion durch Aufbringen dünner Schichten elektronegativerer
Metalle, vorzugsweise Zink.
Zur Erzielung guter Haftfestigkeit zwischen Grund- und
Überzugsmetall wird das Grundmetall sorgfältig in alkalischen und/oder sauren Lösungen vor dem nach verschiedenen
Verfahren möglichen Aufbringen des Überzugsmetalls gereinigt. Es ist üblich, zu diesem Zweck z. B. Salzsäure in
Konzentrationen zwischen 5 - 25 % anzuwenden. Beim Beizprozeß verbraucht sich die Salzsäure durch Inlösunggehen
des Grundwerkstoffes Eisen wie auch des Überzugsmetalls, z. B. Zink. Die Wirksamkeit der Beize wird durch ständiges
Nachschärfen mit konzentrierter Säure aufrechterhalten, bis zum Erreichen einer Grenzkonzentration der in Lösung
gehenden Metalle. Bei Erreichen dieser Sättigungskonzentrationen wird die Altbeize verworfen und damit zu einem
Entsorgungs- und Umweltproblem.
Verschiedene Verfahren zur Aufbereitung derartiger Abfallsäuren
sind beschrieben worden. Gemäß PR - A - 2 307 880 ist bespielsweise bekannt, zur Aufarbeitung von solchen
Abfallsäuren zur Separierung von Eisenchlorid und Zinkchlorid die wäßrige Phase mittels organophosphorhaltigen
organischen Phasen, wie z. B. Tributylphosphat, zu extrahieren und das Zinkchlorid aus der organischen Phase zu
reextrahieren, wobei zur besseren Trennung von Eisen und Zink eine vorgeschaltete Reduktion mittels metallischen
Eisen vorgeschlagen wird, um vor der Extraktion das Eisen-III vollständig in die zweiwertige Form zu überführen.
Die bekannten Verfahren sind entweder zu aufwendig und unwirtschaftlich oder im erreichten Ergebnis des Reinheitsgrades
und damit der Verwendungsmöglichkeit der anfallenden Raffinatlösungen unbefriedigend.
Welche Endprodukte auch angestrebt werden, ein erfolgversprechendes
Verfahren setzt in erster Linie die möglichst vollständige Trennung der in der Lösung befindlichen Metalle
Eisen und Zink voneinander voraus mit dem Ziel, Produkte zu erhalten, die entweder in den Handel gebracht
werden oder in anderer Weise wiederverwendet werden können. Im ersteren Falle muß durch das Verfahren ein hoher
Anspruch.an den Reinheitsgrad der erzeugten Produkte erfüllt werden. Im anderen Fall wird z. B. bevorzugt vorgeschlagen,
den Weg der Pyrohydrolyse zu beschreiten. Wegen des damit verbundenen hohen Energieaufwandes und aufwendiger,
kostspieliger Technik zur Verhütung von Korrosionen in den dafür geeigneten Pyrolyse-Anlagen erscheint dieser
Weg jedoch nicht mehr zeitgemäß.
Da also einerseits das Verfahren zu kommerziell leicht verwertbaren Handelsprodukten marktüblichen Reinheitsgrades
führen soll, andererseits als Ausgangsmaterial vorzugsweise verbrauchte Beizen aus Feuerverzinkereien zur
Verfügung stehen, konnten für diesen Zweck die bekannten Verfahren nicht befriedigen.
Die in den Verzinkereien anfallenden Altsäuren enthalten außer Eisen und Zink eine Reihe weiterer Schwermetalle als
Neben- und Spurenelemente, die unerwünscht sind und entfernt werden müssen, wenn die Endprodukte sinnvoll genutzt
werden sollen und einen handelsüblichen Reinheitsgrad besitzen sollen.
Aufgabe der Erfindung war daher die Schaffung eines Verfahrens zur Aufbereitung von eisen- und zinkhaltigen Altsalzsäuren
durch Flüssig-Flüssig-Extraktion, wobei zur Trennung von Eisen und Zink das in den Beizen in zwei- und
dreiwertiger Form vorliegende Eisen durch vorgeschaltete Reduktion vollständig in zweiwertiges Eisen übergeführt
wird, das Zink durch Komplexbildner enthaltende organische
BAD
Lösungsmittel extrahiert und nach Reextraktion die Eisen
und Zink enthaltenden Phasen in üblicher Weise aufbereitet werden, das eine verbesserte Aufarbeitung der Salzsäurebeizen
und verbesserte Trennung von Eisen und Zink und eine Wiederverwendung der Metalle oder ihrer Verbindungen
ermöglicht.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Reduktion des
dreiwertigen Eisens in die zweiwertige Oxidationsstufe in zwei Stufen durch nacheinandergeschaltete Zugabe von metallischem
Eisen und Zink erfolgt.
In der Altsäure sind gewöhnlich neben £i.5en und Zink die in diesen Metallen als Legierungs-, Neben- und Spurenelemente
vorliegenden sonstigen Schwermetalle, vorzugsweise Mn, Pb, Sn, Cu, Cd, As, Sb, Bi in entsprechenden Mengenverhältnissen
gelöst. Für eine sinnvolle Verwendung bzw. Weiterverarbeitung der anfallenden Raffinatlösungen Eisenchlorid
bzw. Zinkchlorid stellen sie unerwünschte und hinderliche Verunreinigungen dar. Entsprechend ihrer Neigung
zur Bildung von Chlorokomplexen verteilen sie sich bei der Extraktion vollständig oder teilweise auf die eine oder
andere Raffinatlösung. Es ist darum erwünscht, die genannten
Metalle möglichst vor der Flüssig-Flüssig-Extraktion aus der Lösung zu entfernen. Dies wird vorteilhaft durch
das erfindungsgemäß bevorzugte 2-stufige Zementationsverfahren erreicht, bei dem die Zugabe von Eisen und Zink in
der Weise erfolgt, daß in einer ersten Stufe durch gesteuerte Zugabe von metallischem Eisen ein pH-Wert von etwa
eingestellt wird und in einer zweiten Stufe metallisches Zink in ausreichender Menge zugesetzt wird, um in der Lösung
noch enthaltene Schwermetalle auszufällen.
Die Behandlung mit metallischem Eisen in der ersten Stufe erfüllt gleichzeitig mehrere Funktionen. Zunächst wird die
restliche freie HCl bis auf einen pH-Wert von ca. 3 abgebaut. Dies ist der Arbeits-pH-Wert der anschließenden
BAD
Zinkzementation. Gleichzeitig wird in der Lösung befindliches 3-wertiges Eisen zur 2-wertigen Stufe reduziert.
Dieser Vorgang ist wichtig für die Selektivität der folgenden Flüssig-Flüssig-Extraktion, da, im Gegensatz zu
3+ 2+
Pe , Fe keine Chlorokomplexe bildet, die wie Zink vom Extraktionsmittel aufgenommen werden.
Pe , Fe keine Chlorokomplexe bildet, die wie Zink vom Extraktionsmittel aufgenommen werden.
Außerdem erfolgt du-rch die Eisenzugabe die erste Phase der
Zementation für die in der elektrochemischen Spannungsreihe positiveren Elemente Kupfer, Arsen, Antimon und
Wismut sowie Teilmengen an Blei.
Die noch verbliebenen Schwermetalle Zinn und Cadmium sowie die überwiegende Menge an Blei werden in der anschließenden
zweiten Zementationsstufe durch Behandeln mit Zinkstaub,
als Metallschlamm ausgefällt.
In vorteilhafter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die Zementation durchgeführt, indem man die Altsäure in der ersten Stufe über eine mit Eisenspänen gefüllte
Kolonne leitet und als zweite Zementationsstufe in einem Reaktionsbehälter der Altsäure Zinkstaub zufügt, so
daß die nach der ersten Stufe in der Lösung verbliebenen Metalle als Schlamm ausgefällt werden, der sich im Sumpf
des Reaktionsbehälters angesammelt und in üblicher Weise ausgetragen werden kann.
Die erwünschte Reaktion der Altsäure mit den Eisenspänen verläuft in befriedigender Weise schon bei Raumtemperatur,
doch kann eine Anhebung der Temperatur um bis zu max.
30 0C unter Umständen vorteilhaft sein bei erhöhtem Säuredurchfluß.
In der nachfolgenden Zinkstaubbehandlung verbessert die Anwendung dieser leicht erhöhten Arbeitstemperatur
den Wirkungsgrad der Zementation geringfügig.
Vorteilhaft werden alle Apparateteile der Anlage von der Zinkzementation beginnend bis einschließlich zur Waschstu-
fe nach der Extraktion unter vollständigen Luftabschluß
durch Aufbau einer Inertgasatmosphäre gehalten, um eine Rückoxidation von zweiwertigem Eisen zur dreiwertigen
Stufe sicher zu verhindern. Wird dies nicht beachtet, so besteht die Gefahr einer Rücklösung vor allem des auszementierten
Cadmiums und gleichzeitig eines Verlustes an Selektivität der Eisen/Zink-Trennung im Extraktionsteil
der Anlage.
Die möglichst vollständige Trennung zwischen Eisen und Zink durch die Extraktion des Zinks aus der wäßrigen Phase
wi-rd·. beeinflußt durch eine mehr oder minder starke Aufnahme
von wäßriger Phase in die organische Phase. Dieser- ·
Emulsionsbildung und dem damit verbundenen Eisentransfer
ist durch geeignete Zusammensetzung des Extraktionsmittels und der wäßrigen Lösung entgegenzuwirken.
Die Verwendung organophosphorhaltiger Extraktionsmittel, wie z. B. Tributylphosphat, ist möglich, doch werden bei
Einsatz langkettiger aliphatischer Amine günstigere Ergebnisse erzielt. Als ein besonders geeignetes Extraktionsmittel wurde Trioctylamin bevorzugt. Die Konzentration an
Amin liegt am günstigsten zwischen 20 bis 30 #Vol. Als Verdünnungsmittel dient das üblicherweise in der Solvent-Extraktion
eingesetzte Kerosin. Ein Produkt mit hohem Allphatenanteil, wie z. B. Escaid 110, ist gut geeignet in
einem Mischungsanteil von 75 bis 65 % Vol. Zur Vermeidung von Dreiphasenbildung können die bekannten Modifier verwendet
werden. Das Extraktionsmittelgemisch lief.ert in einem Temperaturbereich zwischen 20 bis 40 0C gleichbleibend
gute Extraktionsergebnisse. Auch zur Reextraktion ist die Anwendung erhöhter Temperaturen nicht erforderlich.
In der praktischen Anwendung werden den Säurebeizen Inhibitoren und Emulgatoren zugefügt. Es handelt sich in
der Regel um organische Stoffe, die in der Lage sind, den Säureangriff auf den Grundwerkstoff zu bremsen, Rost und
-·. BAD ORIGINAL
Zunder jedoch bevorzugt in Lösung gehen zu lassen. Die
Emulgatoren sollen von den Werkstücken abgelöste öl- und Pettreste in der Säure emulgieren, damit diese nicht auf
der Beizbadoberfläche schwimmen und sich beim Ausfahren
der behandelten Teile auf deren Oberfläche filmartig verteilen.
Es wurde gefunden,. daß sich die Anwesenheit solcher Inhibitoren und Emulgatoren nachteilig auf Teilschritte bei
Anwendung fester und/o.der flüssiger Ionenaustauscher auswirkt. Vorzugsweise ist daher in dem erfindungsgemäßen
Verfahren eine Vorbehandlung der Altsäure mit Adsorptionsmitteln, vorzugsweise Aktivkohle, vorgesehen. Die überwachung
der Wirksamkeit, der,Aufnahmefähigkeit und der Er-Schöpfung
der Aktivkohle kann dabei durch Messung der Oberflächenspannung vor und nach der Behandlung der Altsäure
sichergestellt werden.
Es empfiehlt sich, die organische Phase über eine der Extraktion
nachgeschaltete übliche mechanische Trennhilfe zu leiten; die hierbei praktisch vollständig abgetrennten
Reste wäßriger Phase werden zur Ausgangslösung zurückgeführt. Um ein Zinkchloridraffinat mit möglichst hohem
Reinheitsgrad zu erreichen, so daß es z. B. für eine Elektrolyse geeignet ist, wird die organische Phase vor der
Reextraktion gewaschen. Dabei wird das zur Verwendung gelangende Waschwasser zweckmäßig ständig im Kreis geführt..
Damit an dieser Stelle nicht bereits die Reextraktion von Zinkchlorid einsetzt, verwendet man erfindungsgemäß als
Waschlösung vorteilhafterweise eine verdünnte Zinkchloridlösung,
die sich im Gleichgewichtszustand mit der organischen Phase befindet. Gleichzeitig gelingt es aber, damit
eventuell.noch in der organischen Phase enthaltenes restliches Eisen zu entfernen. Dieses wird in einem in den
Waschkreislauf geschalteten Rührbehälter mit basischen Zinkverbindungen, z. B. Zinkoxid, als Eisenhydroxid gefällt,
wobei gleichzeitig die Zinkchloridlösung aufgefrischt und nach Filtration in den Kreislauf zurückgeführt
wird.
Es steht nach der Reextraktion eine Zinkchloridlösung mit
hohem Reinheitsgrad zur Verfügung, die in üblicher Weise verwendet werden kann. Sie kann z. B. einer Zinkchloridelektrolyse
unterworfen werden, die zur Abscheidung von Zinkmetall eines Reinheitsgrades von 99,99 % mit guter
Duktilität und hellem Aussehen bei sehr glatter, knospen-
und porenfreier Oberfläche führt.
Die Zusammensetzung der Altbeizen weist üblicherweise foigende Bandbreite auf:
1. frei HCl ca. 10 - 150 g/l
2. Eisen gesamt 50 - 150 g/l
3. Zn + NE-Metall 0 - 150 g/l.
Für den Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein
möglichst einheitlicher Durchschnittswert der Zusammensetzung eingestellt. Dieser liegt bei
1. freie HCl ca. 50 g/l
2. Eisen zweiwertig ca. 120 g/l
3. Eisen dreiwertig ca. 10 g/l
4. Zink ca. 60 g/l.
Die erfindungsgemäß von Zink befreite Eisen-II-chloridlösung
enthält nach Verlassen der Flussig-Flüssig-Extraktion
Restkonzentrationen an Zink in der Größenordnung von ca. 300 mg/1. Damit ist die Verwendung des Produktes nach
Oxidation zu Pe^ für verschiedene Einsatzzwecke (z. B.
als Ätzlösung) möglich. Ist als Ziel jedoch eine Eisen-Ill-chloridlösung
zu gewinnen, die auch als Konditionierungsmittel in der Wasseraufbereitung geeignet ist, so ist
der Restzinkgehalt auf Werte unter 1 mg/1 zu senken.
Das kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß der 3-stufigen Plüssig-Plüssig-Extraktion ein harzförmiger
Pestbettionenaustauscher nachgeschaltet ist. Die auf diese
ORIGINAL
V/eise praktisch vollständig von Zink befreite Eisen-II-chloridlösung
kann anschließend mit den üblichen Oxidationsmitteln zur 3-wertigen Stufe oxidiert werden, z. B.
unter Verwendung des bei der Zinkchloridelektrolyse anodisch entstehenden Gemisches aus Luft und Chlorgas.
Ablauf und Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden im folgenden im einzelnen dargelegt, wobei auf die Verfahrensschritte im Fließschema (Figur 1) Bezug genommen
wird.
Die mit Eisen, Zink und NE-Metallen beladene Altsalzsäure wird zunächst· zur Entfernung organischer Inhaltsstoffe,
wie etwa Inhibitoren und Emulgatoren, kontinuierlich über eine Fes tbet takt ivkoiile-Reinigung (1) geführt. · Dabei
werden z. B. Inhibitoren, die in der nachfolgenden ersten Zementationsstufe zur Störungen führen, als auch Emulgatoren,
deren Vorhandensein den Ablauf der Flussig-Flüssig-Extraktion
beeinträchtigt, sicher zurückgehalten. Anschließend gelangt die auf 20 - 45 0C temperierte Lösung
in die zweistufige Zementation. Die erste 'Stufe besteht aus einer mit Eisenspänen/-Granulat gefüllten Kolonne (2).
Durch -den Kontakt der Altsäure mit metallischem Eisen in
dieser Kolonne wird die Acidität der Salzsäure bis auf den
25' für die folgende zweite Stufe erforderlichen Arbeits-pH-Wert
von 3 abgebaut. Gleichzeitig wird eventuell vorhan-
3+ 2+
denes Fe zu Fe reduziert.
denes Fe zu Fe reduziert.
In dieser ersten Zementationsstufe werden einige NE-Metal-Ie
ganz oder teilweise in metallischer Form auszementiert. Die vollständige Entfernung der restlichen toxischen
Schwermetalle erfolgt dann in der zweiten Zementationsstufe. Im Rührbehälter (3) dieser Stufe wird der Lösung chargenweise
Zinkstaub zugefügt. Das entstehende Schwermetallzementat
wird aus dem Rührbehälter ausgetragen, die behandelte Lösung im Pufferbehälter (4) bevorratet und von hier
über einen Filter (5) aus kontinuierlich der Flüssig-Flüs-
Gig-Extraktion zugeführt. Der gesamte Anlagenbereich mit
den Anlagenteilen 4-8 wird mit einer Inertgacatmosptiäre
2+ ^?+ beaufschlagt, um eine Oxidation von Fe zu Fe zu
verhindern. In einer mehrstufigen Mixer-Settlerkolonne (6)
wird das Zinkchlorid aus der eisenhaltigen Lösung extrahiert.
Dies geschieht durch Anwendung einer organischen Phase aus TOA in einem Kerosin/Isodekanol-Gemisch. Da
dieses Gemisch sehr leicht zu Emulsionsbildungen neigt, wird diese organische Phase nach Verlassen des letzten
Settiers der Extraktion über einen Phasentrennapparat (7) geführt. Ein derartiger Apparat entspricht im Aufbau einem
Settier mit einer im Zulaufbereich befindlichen Trennkerze aus Kunststoff gewebe. Die auf diese Weise, praktisch vollständig
von wäßriger Phase befreite organische Phase wird dann in einem Mixer-Settler (8.) einem Waschprozeß unterzogen.
Auf diese Weise gelingt es, den Eisengehalt im Zinkchlorid-Raffinat
auf die Größenordnung von ca. 3 mg/1 zu begrenzen. Als Wasch wasser verwendet man eine verdünnte
Zinkchloridlösung, die nach Verlassen des Mixer-Settlers
(8) in einem Rührbehälter (9) zur Fällung des aufgenommenen Eisens mit Zinkoxid vermischt wird und nach Passieren des Filters (10) erneut in den Mixer-Settler (8)'
zurückgeführt wird. ■ .
Die weitere Behandlung der zinkbeladenen organischen Phase erfolgt durch Reextraktion in den Mixer-Settlern (11). Die
von Zink entladene organische Phase wird über einen wie früher beschriebenen Phasentrennapparat (12) fast vollständig
von wäßriger Phase befreit und danach auf die Mixer-Settler (6) zur erneuten Zinkextraktion zurückgeführt.
Das wäßrige Zinkchlorid-Raffinat wird in üblicher Weise
aufbereitet. Führt man damit z. B. eine Zinkchloridelektrolyse durch, so gelingt die Abscheidung eines Elektro-
.lytzinks mit einem Reinheitsgrad von 99,9 %■ Bei dieser
Eletroly'se entstehendes Chlorgas kann in der Füllkörperko lonne (14) als Oxidationsmittel für das im Mixer-Settler
(6) anfallende Eisen-II-chlorid eingesetzt 'v/erden.
Die im Mixer-Settler (6) von der Hauptmenge Zink befreite Eisen-II-chloridlösung wird über eine Anionaustauscher-Kolonne
(13) geführt. Auf diese Weise wird der Zinkgehalt der Lösung auf Werte unter 1 mg/1 gesenkt. In der Füllkörperkolonne
(14) wird die Eisen-II-chloridlösung durch Zufuhr von gasförmigen Oxidationsmitteln zu Eisen-III-chloridlösung
oxidiert, die z. B. als Flockungsmittel in der Wasseraufbereitung Verwendung finden kann.
BAD OR/G/NAL
Zur Anwendung gelangte z. B. ein-.? ÄltsalzH-'iure folgender
Zusammensetzung:
freie HCl 39,7 g/l Fe2+ 107,4 g/l
Pe3+ .6,6 g/l Zn 47,9 g/l, Pb 403 mg/1, Sn 51,8 mg/1,
Cd 38,2 mg/1 Oberflächenspannung 0,062 N/m.
Durch die Behandlung in der zweistufigen Zementation zeigten sich anschließend nachstehende Werte:
15
frei HCl 0,05 g/l
Pe2+ 144,3 g/l
Pe3+ n. n.
Zn 47,7 g/l, Pb 3,2 mg/1, Sn 2 mg/1, Cd 1,3 mg/1 Oberflächenspannung 0,083 N/m.
Diese Lösung wurde einer dreistufigen Extraktion mit nachgeschaltetem
FB-Anionenaustauscher unterzogen und hatte danach einen Restzinkgehalt von 0,6 mg/1. Die zinkbeladene
organische Phase wurde mit Wasser extrahiert. Das anfallende zinkchloridhaltige Raffinat enthielt 23,8 g/l Zink.
Aus 1 .000 1 Altsäure wurden durch Anwendung des Verfahrens
gewonnen 47,5 kg Zink und 965,0 1 41,9 %lge Eisen-III-chloridlösung.
A-
- Leerseite -
Claims (6)
1. Verfahren zur Aufbereitung von eisen- und zinkhaltigen
Altsalzsäuren durch Flüssig-Flüssig-Extraktion, wobei zur Trennung von Eisen und Zink das in den Beizen in
zwei- und dreiwertiger Form vorliegenden Eisen durch vorgeschaltete Reduktion vollständig in zweiwertiges
Eisen übergeführt wird, das Zink durch Komplexbildner enthaltende organische Lösungsmittel extrahiert und
nach Reextraktlon die Eisen und Zink enthaltenden Phasen in üblicher Weise aufbereitet werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reduktion des dreiwertigen Eisens in die zweiwertige Oxidationsstufe in zwei Stufen durch
nacheinandergeschaltete Zugabe von metallischem Eisen und Zink erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugabe von Eisen und Zink in der Weise erfolgt,
daß in einer ersten Stufe durch gesteuerte Zugabe von metallischem Eisen ein pH-Wert von etwa 3 eingestellt
wird und in einer zweiten Stufe metallisches Zink in ausreichender Menge zugesetzt wird, um in der Lösung
noch enthaltene Schwermetalle auszufällen.
3· Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reduktion des dreiwertigen Eisen und die Extraktionsstufe unter Inertgas betrieben
werden.
4. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Altsäuren
vor der Aufarbeitung mit Adsorptionsmitteln behandelt.
5. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Extraktionsstufe
eine Wäsche der organischen Phase mittels einer verdünnten ZnClo-Lösung nachgeschaltet ist.
6. Verfahren gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die verwendete ZnCl2-Lösung im Kreislauf geführt wird
und durch Ausfällung des aufgenommenen Eisens mittels ZnO regeneriert wird.
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