DE3334727C2 - Pflug mit mindestens einem Zusatzwerkzeug zur Tiefenhaltung - Google Patents
Pflug mit mindestens einem Zusatzwerkzeug zur TiefenhaltungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Pflug nach dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1.
Bei einem bekannten Pflug dieser Art (DE-PS 4 22 695) ist am
hinteren Pflugende hinter dem letzten Pflugkörper ein mes
serartiger Haken oder ein tiefer als die Pflugschare einge
stelltes Schar angeordnet. Mit diesem Zusatzwerkzeug soll
ein Zug nach unten erzielt und dadurch ein Herausspringen
der flach eingestellten Schare verhindert werden. Der nach
oben gerichteten Reaktionskraft des letzten Pflugkörpers ist
daher eine entsprechende Reaktionskraft des Zusatzwerkzeuges
entgegengesetzt. Die horizontale Komponente der an den
Pflugkörpern entstehenden, vom Bodenwiderstand verursachten
Kräfte kann damit nicht berücksichtigt werden, so daß das
Zusatzwerkzeug nur zur Tiefenhaltung dient.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die auch zur Tie
fenhaltung bestimmten Zusatzwerkzeuge eines Pfluges so aus
zubilden und anzuordnen, daß sich die von ihnen und die von
den Pflugkörpern ausgehenden Reaktionskräfte weitgehend ge
geneinander aufheben.
Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
Die Schräglage der messerartigen Platten der Untergrund
lockerer in bezug auf die Arbeitsrichtung des Pfluges und in
bezug auf die Horizontale hat zur Folge, daß sich auch die
durch den Bodenwiderstand in der Horizontalebene entstehen
den Drehmomente des Pflugkörpers und der zugehörigen messer
artigen Platte weitgehend gegeneinander aufheben, wodurch
der Pflug gut zu steuern ist.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Unteransprüchen.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnungen
einer Ausführungsform des Pfluges näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf den
Pflug in Kombination mit einer Walze,
Fig. 2 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles II
in Fig. 1.
Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte
Pflug hat einen
schräg zur Fahrtrichtung A verlaufenden, etwa horizon
talen Tragbalken 1. In der Betriebsstellung beträgt
der Winkel des Tragbalkens zur Arbeitsrichtung A
etwa 40°. Auf dem Tragbalken 1 sind in gleichen Abständen
voneinander sieben nach oben gerichtete Stützen 2
befestigt, von denen je eine an dem vorderen bzw.
hinteren Ende des Tragbalkens angeordnet ist. Die
Stützen 2 haben U-förmigen Querschnitt mit nach hinten
gerichteten Schenkeln und sind nach oben verjüngt.
Die Profilschenkel der Stützen 2 umgreifen gabelartig
je zwei Tragarme 4 und 5, die um einen die Schenkel
durchsetzenden, nahe am Tragbalken 1 liegenden Quer
bolzen 3 schwenkbar sind (Fig. 2). Die Tragarme 4 und 5 erstrecken
sich in der Betriebsstellung nach Fig. 2 von dem Quer
bolzen aus horizontal und gehen dann mit einer stetigen
Krümmung in einen schräg nach unten und vorne ge
richteten, geradlinigen Abschnitt über. Der rechte
Tragarm 5 erstreckt sich mit seinem horizontalen Ab
schnitt weiter nach hinten als der linke Tragarm 4, so
daß die gebogenen und die schräg nach vorne gerichteten
Abschnitte der beiden Tragarme 4 und 5 in Arbeits
richtung A gestaffelt angeordnet sind, wie aus den
Fig. 1 und 2 ersichtlich ist.
Am Beginn der Biegung des kürzeren Tragarmes 4 ist ein
U-Profilstück 6 mit nach oben gerichteten Schenkeln
zwischen beiden Tragarmen 4 und 5 angeordnet und an
ihnen befestigt. Die Schenkel des Profilstückes 6
umgreifen mit ihren oberen Enden einen an ihnen mit
Querzapfen 7 drehbar gelagerten Lagerkörper, der
eine senkrecht zu dem Zapfen 7 verlaufende Durchgangs
bohrung für einen Stab 8 aufweist, dessen anderes
Ende an einem ähnlichen Lagerkörper befestigt ist,
welcher um Querzapfen 9 drehbar am oberen Ende der
Stütze 2 für die zugehörigen Tragarme 4 und 5 gelagert
ist. Der Stab 8 erstreckt sich in der Betriebsstellung
nach Fig. 2 von der Stütze 2 aus schräg nach hinten
und unten und ist zwischen seinen beiden Lagerkörpern
von einer Druckfeder 10 umgeben, so daß die Tragarme
4 und 5 gemeinsam in Richtung zum Boden federbelastet
sind. An den schräg nach vorne gerichteten Endab
schnitten der Tragarme 4 ist je ein Pflugkörper 11
befestigt, daß ein Schar mit anschließendem Streichblech
aufweist. Der Pflug hat also sieben, in gleichen
Abständen voneinander am Tragbalken 1 abgestützte
Pflugkörper.
Am unteren Ende des längeren Tragarmes 5 jedes Tragarm-
Paares 4, 5 ist ein Untergrund-Lockerer mit seinem
schräg nach unten und hinten gerichteten Träger 12
befestigt. Der Untergrundlockerer weist eine messer
artige Platte 13 auf, deren Vorderkante eine Schneide hat
und in Draufsicht nach Fig. 1 etwa parallel zum
Tragbalken 1 und damit entsprechend im spitzen Winkel zur Arbeits
richtung des Pfluges ausgerichtet ist. Die Schneidkante
bildet die längere Seite der Platte 13,
die eine etwas kleinere Arbeitsbreite hat als der
Pflugkörper 11. Die messerartige Platte 13 ist in Richtung
auf den zugehörigen Pflugkörper 11 etwas schräg an
steigend angeordnet und hat einen nach hinten gerich
teten Ansatz 14, so daß die von ihr ausgehenden
Reaktionskräfte denjenigen des Pflugkörpers 11 ent
gegengesetzt sind. Dieses Zusammenwirken der Pflug
körper und der Untergrund-Lockerer ergibt eine be
sonders gute Tiefenhaltung des Pfluges. Die Vorderkanten
der Träger 12 sind ebenfalls als Schneiden
ausgebildet und schräg nach hinten gerichtet, so daß
sie im ziehenden Schnitt durch den Boden unterhalb
der Pflugsohle geführt werden. Die Platte
13 liegt in Draufsicht (Fig. 1) teilweise unter dem
zugehörigen Pflugschar.
Der Tragbalken 1 ist vorne an einem rohrförmigen Quer
träger 15 in der Nähe von dessen einem Ende ange
schweißt und mit ihm zu einem starren Rahmen mittels
einer Strebe 16 verbunden, die mit dem anderen Ende
des Querträgers 15 verschweißt und mittig am Trag
balken 1 ebenfalls durch Schweißen befestigt ist
(Fig. 1). Die vorderste Stütze 2 ist auf dem Querträger
15 in der Nähe der Verbindungsstelle zum Tragbalken 1
befestigt. Die Länge des Querträgers 15 und damit die
Breite des Tragrahmens 1, 15, 16 entspricht der
Gesamt-Arbeitsbreite des Pfluges.
Der Querträger 15 ist außerdem mit einem in gleicher
Höhe und parallel zu ihm liegenden vorderen Querträger
18 über zwei angeschweißte, vertikale Seitenplatten
19 zu einem Tragrahmen für eine Walze 20 verbunden.
Die Walze 20
liegt unterhalb dieses Tragrahmens 15, 18, 19 und hat
ein zylindrisches Tragrohr 21, das
drehbar an den Seitenplatten 19 gelagert
ist. Das Tragrohr 21 hat eine Länge von etwa 3 m und
einen Außendurchmesser von etwa 50 cm. Auf ihm sitzen
in gleichen Abständen voneinander Ringscheiben 23,
die in Draufsicht (Fig. 1) vor dem Arbeitsbereich je
eines der Pflugkörper 11 und annähernd fluchtend zu
dessen vorderer, in Arbeitsrichtung liegender Schar
seite angeordnet sind.
An die Strebe 16 und den Tragbalken 1 ist ein in
Fahrtrichtung A liegender Tragbügel 39 angeschweißt,
dessen hinteres Ende in der Nähe des rückwärtigen
Endes des Tragbalkens 1 liegt (Fig. 1 und 2). An dem
mittleren horizontalen Teilstück des Tragbügels 39
ist eine Traggabel 40 mit ihrem Steg um eine etwa
vertikale Achse 41 schwenkbar gelagert. Die Traggabel
kann mit der Längs
achse ihres Quersteges im Winkel von 6° bis 14° zu
der die Achse 41 enthaltenden, senkrecht zur Arbeits
richtung A stehenden Vertikalebene eingestellt
werden, wobei sie in Richtung zum Tragbalken 1 schräg
nach hinten gerichtet ist (Fig. 1). In den nach unten
gerichteten Schenkeln der Traggabel 40 ist eine
Walze 46 drehbar gelagert, die ähnlich ausgebildet ist
wie die Walze 20, jedoch keine Zahnscheiben, sondern
nur Zinken aufweist.
Auf dem Querträger 18 ist mittig ein Bock 55 befestigt,
der oben eine Anschlußgabel 56 für den Oberlenker
der Drehpunkt-Hebevorrichtung eines (nicht dargestellten)
Schleppers trägt. Für die Unterlenker der Hebevor
richtung sind vorne am Querträger je drei Zungen 57
befestigt, so daß die Unterlenker in verschiedenen
seitlichen Positionen zum Tragrahmen 15, 18, 19 ange
ordnet werden können, wie sich aus der Darstellung in
Fig. 1 ergibt.
Der Tragrahmen des Pfluges ist mittels am Tragbalken 1
bzw. an der Strebe 16 angreifender Streben 59 bzw. 58
an dem Bock 55 abgestützt (Fig. 1).
Im Betrieb wird die Maschine vom Schlepper in Richtung
des Pfeiles A gezogen, wobei die vordere, über die
ganze Arbeitsbreite der Maschine reichende Walze 20
von der Zapfwelle des Schleppers über eine Gelenkwelle
und Getriebe in Richtung des
Pfeiles B (Fig. 2) angetrieben werden kann. Dabei
schneiden die Ringscheiben 23 Schlitze in den Boden.
Außerdem werden Pflanzenreste, Stoppeln und noch
stehende Pflanzen von den Scheiben und gleichzeitig
oder anschließend auch von Zinken zerkleinert,
die zwischen den Ringscheiben arbeiten. Diese Vorbe
arbeitung erleichtert die anschließende Bodenbearbei
tung und beseitigt weitgehend eine Verstopfungsgefahr
für den Pflug.
Da die Walze 20 angetrieben ist und mit ihren gezahnten
Ringscheiben in den Boden eingreift, hat sie eine
Vortriebskraft, um die die vom Schlepper aufzubringende
Zugkraft vermindert werden kann, so daß der an den
Schlepperrädern häufig auftretende Schlupf verringert
wird und die Arbeitsgeschwindigkeit der Maschine weit
gehend konstant bleibt. Die von den Ringscheiben
erzeugten Bodenschlitze bestimmen in Verbindung mit den
der Walze nachgeordneten Pflugkörpern die Breite der
Pflugfurchen, deren Tiefe vorzugsweise etwa 10 cm
beträgt. Die hinter und teilweise unter den Pflug
körpern 11 arbeitenden Platten 13 der Untergrundlockerer haben
im Ausführungsbeispiel eine Eingriffstiefe von etwa 25 cm. Da sie
mit ihrer - bezogen auf die Fahrtrichtung - linken
Seite tiefer liegen als mit der rechten Seite, können
sich die von ihnen und die von den Pflugkörpern aus
gehenden Reaktionskräfte weitgehend gegeneinander auf
heben, so daß die gesamte Maschine gut steuerbar
bleibt. Trotz der gründlichen Tiefenbearbeitung wird
nur verhältnismäßig wenig Erde verlagert, wodurch die
erforderliche Schlepperleistung relativ gering ist.
Die Walze 46 dient zur Abstützung der Maschine und
erzeugt eine zusätzliche Vortriebskraft, die von der
Schlepperzapfwelle abgeleitet ist. Sie wirkt außerdem
den seitwärts gerichteten Reaktionskräften des Pfluges
entgegen und daher zusätzlich stabilisierend. Die
hierfür wirksamen Reaktionskräfte der Walze können
durch deren veränderbare Schrägstellung eingestellt
werden. Die Federbelastung der Gestänge 4, 5 verbessert
die Tiefenhaltung des Pfluges und der Untergrund
lockerer, deren Stütz- und Führungswirkung für die
Pflugkörper noch dadurch verbessert wird, daß ihre
Tragarme 5 länger sind als die Tragarme 4 der Pflug
körper, wobei beide Tragarme 4 und 5 über die Lager
körper des Stabes 8 bzw. die Querzapfen 7 und 9 mitein
ander verbunden sind und sich daher gegenseitig
abstützen.
Claims (6)
1. Pflug mit an einem Gestell angeordneten Pflugkörpern und
mindestens einem Zusatzwerkzeug zur Tiefenhaltung,
dadurch gekennzeichnet, daß den Pflugkörpern (11) als
Zusatzwerkzeuge je ein Untergrundlockerer nachgeordnet ist,
der eine am unteren Ende eines Trägers (12) nahe dem
zugehörigen Pflugkörper (11) angeordnete messerartige
Platte (13) mit einer Schneidkante aufweist, die spitz
winklig zur Arbeitsrichtung (A) des Pfluges liegt, und
daß die Platte (13) in Richtung auf den Pflugkörper (11)
schräg ansteigend ausgerichtet ist, wobei ihre dem Pflug
körper (11) zugewandte Seite höher liegt als die ihr
gegenüberliegende Seite.
2. Pflug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (13) wenigstens
teilweise unter einem Schar des zugehörigen Pflugkörpers
(11) liegt.
3. Pflug nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Untergrundlockerer mit
seinem Träger (12′) an einem Tragarm (5) befestigt ist, an
dem auch der Pflugkörper (11) abgestützt ist.
4. Pflug nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Untergrundlockerer eine
größere Eingriffstiefe hat als der Pflugkörper (11).
5. Pflug nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (13) an ihrer
Rückseite einen Ansatz (14) aufweist.
6. Pflug nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,, daß der Träger (12) der Platte
(13) eine als Schneide ausgebildete Vorderkante hat und
entgegen der Fahrtrichtung nach hinten und unten ge
richtet ist.
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