DE333074C - Mechanischer Wechselstromgleichrichter mit schwingendem, vom Betriebswechselstrom gesteuerten und unter dem Einfluss einer oder mehrerer Federn stehenden Anker - Google Patents
Mechanischer Wechselstromgleichrichter mit schwingendem, vom Betriebswechselstrom gesteuerten und unter dem Einfluss einer oder mehrerer Federn stehenden AnkerInfo
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Description
Die Erfindung besteht aus einer Verbesserung der unter dem Namen »Pendelgleichrichter« bekannten
Apparate, bei denen ein vom Wechselstrom gesteuertes Relais einen Stromkreis periodisch
derart unterbricht, daß nur Stromimpulse einer Richtung in ihm entstehen können. Um
funkenlosen Gang zu erreichen, ist es notwendig, daß die Schwingungsphase des Relaisankers um
möglichst genau 90 ° gegen die Phase der Wechselspannung verschoben ist. Als Schwingungsphase
wird hierbei die Phase der Geschwindigkeit bezeichnet, d. h. also der schwingende
Anker soll jeweils seine höchste Geschwindigkeit in dem Augenblick besitzen, in dem die
E. M. K.-Kurve durch O geht. Diese Bedingung
wäre bei einem praktisch reibungsfrei schwingenden Anker ohne weiteres erfüllt, wenn
der Erregerstrom des Relais mit der Wechselspannung in Phase wäre; da dies aber aus bekannten
Gründen nicht der Fall ist, so entsteht eine Phasenverschiebung, die durch besondere
Mittel beseitigt werden muß. Es sind z. B. für diesen Zweck Kondensatoren verwendet worden,
die in den Stromkreis des Elektromagneten geschaltet werden und dessen Phasenverschiebung
kompensieren. Die Erfindung erreicht denselben Zweck durch ein einfaches mechanisches
Hilfsmittel, nämlich durch die Einwirkung von Reibung auf den schwingenden Anker. Die Wir-
jo kung dieser Maßnahme ergibt sich aus dem Diagramm
(Fig. 1). Es bedeutet OE den Vektor der Spannung, OI den Vektor des Erregerstroms,
der um den Winkel φ gegen die Spannung verschoben ist, und OA den Vektor der Ankergeschwindigkeit,
wenn der Anker, wie üblich, praktisch reibungsfrei schwingt und durch Federkraft
derart gerichtet ist, daß seine Eigenschwingungszahl unterhalb der Wechselstromfrequenz
liegt. (Wenn die Eigenschwingungszahl über der Wechselstromfrequenz liegen würde, so wäre
die Schwingungsphase um 180 ° verschoben, wie durch den gestrichelten Vektor angedeutet ist.)
Denkt man sich dagegen den Anker masselos und nicht durch Federkraft gerichtet, seine Bewegung
jedoch durch starke Reibung gebremst, so würde er in dem Augenblick die höchste Geschwindigkeit
annehmen, in dem die stärkste Kraft auf ihn einwirkt, d. h. der Vektor seiner Schwingungsphase würde mit den magnetischen
Kraftimpulsen, also auch mit dem Vektor des Erregerstroms O i, zusammenfallen. Hieraus
folgt, daß bei gleichzeitigem Vorhandensein von Masse, Federkraft und Reibung der Vektor
der Schwingungsphase zwischen OA und Oi liegen muß. Erhält z. B. die Komponente der
Reibung den Wert Oi?, so ergibt sich aus dem Diagramm der Vektor der Schwingungsphase
OA1, der senkrecht auf OE steht, womit die
gestellte Aufgabe gelöst ist.
Die praktische Durchführung ergibt sich durch Einwirkung einer beliebigen Bremse auf
den schwingenden Anker, z. B. eines durch Federdruck angepreßten Bremsklotzes, einer
Luft- oder Flüssigkeitsdämpfung beliebiger Art, oder auch einer magnetischen Wirbelstrombremse.
Die Bremswirkung kann auch durch eine gleichzeitig zur Stromzuführung dienende Schleifbürste ausgeübt werden.
Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform des Erfindungsgedankens ist in Fig. 2 dargestellt
; hierbei ist der Anker A auf einer Achse α gelagert und bildet einen zweiarmigen
Hebel. Die nötige Richtkraft wird durch die zu beiden Seiten der Achse an den Punkten px
und p- angreifenden Federn f1 und f 2 ausgeübt.
Durch die Federn wird, gleichzeitig die Achse α einseitig gegen ihre Lager gepreßt und
hierdurch die nötige Reibung hervorgerufen, deren Betrag sich bei gleichbleibender Richtkraft
dadurch nach Belieben einstellen läßt, daß man den Abstand zwischen dem Drehpunkt «
und den Angriffspunkten fi1 und p- der Federn
verändert. Eine andere Ausführungsform ist in Fig. 3 dargestellt, wo nur eine Feder f gleichzeitig
die Richtkraft ausübt und die Drehachse einseitig gegen ihr Lager zieht.
Es sind bereits mechanische Wechselstrom-
Es sind bereits mechanische Wechselstrom-
ao gleichrichter nach Art der Fig. 2 bekannt geworden, bei denen ebenfalls ein schwingender
Anker unter dem Einfluß von zwei Federn steht. Selbstverständlich findet auch bei diesen an der
Lagerstelle eine gewisse Reibung statt. Bei den bisher ausgeführten Konstruktionen hatte man
aber diese Reibung, da man sie für schädlich hielt, so Idein wie möglich gehalten; zur Herbeiführung
des funkenlosen Ganges w.aren deshalb besondere Vorkehrungen, wie Kondensatoren
0. dgl., erforderlich. Im Gegensatz hierzu wird bei dem Gegenstand der Erfindung die Lagerung
absichtlich so ausgeführt, daß eine gewisse, nicht unerhebliche Reibung entsteht, und diese wird
durch entsprechende Anspannung der Federn f1 und f 2 derart geregelt, daß aus den oben näher
beschriebenen Gründen funkenfreier Gang erreicht wird, und zwar lediglich infolge der
durch die Reibung herbeigeführten Phasenverschiebung, ohne daß sonstige Vorkehrungen für
diesen Zweck erforderlich sind.
Claims (3)
1. Mechanischer Wechselstromgleichrichter mit schwingendem, vom Betriebswechselstrom
geste.uerten und unter dem Einfluß einer oder mehrerer Federn stehenden Anker, dadurch gekennzeichnet, daß die zum
funkenfreien Gang notwendige Schwingungsphase des Ankers lediglich durch eine auf
diesen einwirkende Bremskraft herbeigeführt wird.
2. Mechanischer Wechselstromgleichrichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bremsung durch eine gleichzeitig zur Stromführung dienende Schleifbürste
erfolgt.
3. Mechanischer Wechselstromgleichrichter nach Anspruch 1, an dessen schwingendem
Anker eine oder mehrere Federn derart angreifen, daß seine Drehachse einseitig gegen ihr Lager gepreßt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß durch die hierbei entstehende Lagerreibung die zum funkenfreien Gang notwendige Schwingungsphase des Ankers
herbeigeführt wird.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE333074T | 1919-06-17 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE333074C true DE333074C (de) | 1921-02-17 |
Family
ID=6207454
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1919333074D Expired DE333074C (de) | 1919-06-17 | 1919-06-17 | Mechanischer Wechselstromgleichrichter mit schwingendem, vom Betriebswechselstrom gesteuerten und unter dem Einfluss einer oder mehrerer Federn stehenden Anker |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE333074C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2691707A (en) * | 1950-07-03 | 1954-10-12 | Jr Harry O Lovejoy | Means for controlling operation of a moisture control device |
-
1919
- 1919-06-17 DE DE1919333074D patent/DE333074C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US2691707A (en) * | 1950-07-03 | 1954-10-12 | Jr Harry O Lovejoy | Means for controlling operation of a moisture control device |
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